Frauen-Heilkräuter - Dorit Zimmermann - E-Book

Frauen-Heilkräuter E-Book

Dorit Zimmermann

0,0
17,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Kräuterheilkunde für Frauen von der Kräuterexpertin erklärt. Mit dem Ratgeber der Heilkundlerin Dorit Zimmermann erfahren Sie alles über die richtige Anwendung von Kräutern und Pflanzen bei weiblichen Beschwerden und für das allgemeine Wohlbefinden. Denn egal ob Gänseblümchen, Bärlauch oder Brennnessel – Kräuter und Pflanzen sind seit Urzeiten Lebensbegleiter einer jeden Frau. Dorit Zimmermann macht dieses traditionelle Heilwissen wieder zugänglich. Sie stellt die wichtigsten weiblichen Superfoods, Wildkräuter, Hormonpflanzen und rein pflanzlichen Pflegemittel vor und beschreibt die Heilwirkung und Anwendungsmöglichkeiten der Frauen-Kräuter. Außerdem liefert sie zahlreiche Rezepte und wertvolle Tipps für die Hausapotheke. Jede Frau findet hier auch ohne spezielles Kräuterwissen Rat bei Beschwerden wie Migräne, Zyklusstörungen oder in den Wechseljahren. Mit praktischer Anleitungen zur Herstellung von Tinkturen, Salben, Wickel und Beauty-Rezepten – so kann jede Frau ganz einfach und individuell im Einklang mit der Natur leben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 199

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dorit Zimmermann

Frauen-Heilkräuter

Wohlfühlen, gesund bleiben und heilen mit der Kraft heimischer Pflanzen

Knaur e-books

Über dieses Buch

Kräuterheilkunde für Frauen von der Kräuterexpertin erklärt.

Mit dem Ratgeber der Heilkundlerin Dorit Zimmermann erfahren Sie alles über die richtige Anwendung von Kräutern und Pflanzen bei weiblichen Beschwerden und für das allgemeine Wohlbefinden.

Denn egal ob Gänseblümchen, Bärlauch oder Brennnessel – Kräuter und Pflanzen sind seit Urzeiten Lebensbegleiter einer jeden Frau. Dorit Zimmermann macht dieses traditionelle Heilwissen wieder zugänglich. Sie stellt die wichtigsten weiblichen Superfoods, Wildkräuter, Hormonpflanzen und rein pflanzlichen Pflegemittel vor und beschreibt die Heilwirkung und Anwendungsmöglichkeiten der Frauen-Kräuter.

Außerdem liefert sie zahlreiche Rezepte und wertvolle Tipps für die Hausapotheke. Jede Frau findet hier auch ohne spezielles Kräuterwissen Rat bei Beschwerden wie Migräne, Zyklusstörungen oder in den Wechseljahren.

Mit praktischer Anleitungen zur Herstellung von Tinkturen, Salben, Wickel und Beauty-Rezepten – so kann jede Frau ganz einfach und individuell im Einklang mit der Natur leben.

Inhaltsübersicht

VorwortHeilkräuter-BasiswissenDas sollten Sie beim Sammeln von Wildkräutern beachtenSo trocknen und lagern Sie Ihre KräuterSo bereiten Sie Ihren Kräutertee zuSo stellen Sie Tinkturen und Essenzen herWas ist was?Die wichtigsten PflanzeninhaltsstoffeHeimische SuperfoodsWas sind überhaupt Superfoods?Diese Wildkräuter führen die Top 20 der heimischen Superfoods an:Möglichst erntefrisch genießenBärlauchInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Bärlauch*** Rezepte ***BrennnesselInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Brennnesseln*** Rezepte ***GänsefingerkrautInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Gänsefingerkraut*** Rezept ***GierschInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Giersch*** Rezepte ***WildkräuterpestoKnoblauchsraukeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Knoblauchsrauke*** Rezepte ***LöwenzahnInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Löwenzahn***Rezepte ***PetersilieInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Petersilie*** Rezepte ***SauerampferInhaltsstoffe und ihre WirkungSo lagern und verarbeiten Sie Sauerampfer*** Rezepte ***Entgiften und Entschlacken mit WildkräuternWarum entgiften und entschlacken?Entgiften über die Nieren:Entgiften über die Leber:Entgiften über die Haut:Hormonpflanzen für ein natürliches GleichgewichtWelche Bedeutung haben Hormone?Was versteht man unter Phytohormonen?Echter AlantInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Alant Ihnen als Frau*** Rezepte ***Bewährte HustenmischungBrennnesselSo hilft die Brennnessel Ihnen als Frau*** Rezepte ***FrauenmantelInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Alchemilla Ihnen als Frau*** Rezepte ***HirtentäschelkrautInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft das Hirtentäschelkraut Ihnen als Frau*** Rezepte ***KnoblauchInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Knoblauch Ihnen als Frau*** Rezepte ***LiebstöckelInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft Liebstöckel Ihnen als Frau*** Rezepte ***MariendistelInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Mariendistel Ihnen als Frau*** Rezepte ***MutterkrautInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft das Mutterkraut Ihnen als Frau*** Rezepte ***RotkleeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Rotklee Ihnen als Frau*** Rezepte ***SalbeiInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Salbei Ihnen als Frau*** Rezepte ***Heilpflanzen für Körper und SeelePflanzliche Helfer für fast jede LebenslageArnikaInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft Arnika Ihnen als Frau*** Rezepte ***BärentraubeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Bärentraube Ihnen als Frau*** Rezept ***BenediktenkrautInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft das Benediktenkraut Ihnen als Frau*** Rezept ***BlutwurzInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Blutwurz Ihnen als Frau*** Rezepte ***ErdrauchInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Erdrauch Ihnen als Frau*** Rezepte ***GänseblümchenInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft das Gänseblümchen Ihnen als Frau*** Rezepte ***GänsefingerkrautSo hilft das Gänsefingerkraut Ihnen als Frau*** Rezepte ***GoldruteInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Goldrute Ihnen als Frau*** Rezepte ***GundelrebeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Gundelrebe Ihnen als Frau*** Rezepte ***JohanniskrautInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft Johanniskraut Ihnen als Frau*** Rezepte ***KamilleInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Kamille Ihnen als Frau*** Rezepte ***KapuzinerkresseInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Kapuzinerkresse Ihnen als Frau*** Rezepte ***MelisseInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Melisse Ihnen als Frau*** Rezepte ***PreiselbeereInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Preiselbeere Ihnen als Frau*** Rezept ***RingelblumeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Ringelblume Ihnen als Frau*** Rezepte ***SchafgarbeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Schafgarbe Ihnen als Frau*** Rezepte ***SteinkleeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Steinklee Ihnen als Frau*** Rezepte ***StiefmütterchenInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft das Stiefmütterchen Ihnen als Frau*** Rezepte ***TaubnesselInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Taubnessel Ihnen als Frau*** Rezepte ***Wellness mit FrauenkräuternHeimische Pflanzen für Haut und HaarCalendula*** Rezept ***Melisse*** Rezepte ***MuskatellersalbeiInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft der Muskatellersalbei Ihnen als Frau*** Rezepte ***PfefferminzeInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Pfefferminze Ihnen als Frau*** Rezept ***Rosa centifoliaInhaltsstoffe und ihre WirkungSo hilft die Rose Ihnen als Frau*** Rezepte ***MonatshygieneAnhangDas sollten Sie wissenWeiterführende LiteraturBezugsquellenRegister
[home]

Vorwort

Das Wissen um die Vorgänge des weiblichen Körpers war schon immer die Domäne von uns Frauen. Im Mittelalter waren es die weisen Frauen, die sich um alle Belange rund um die Frauengesundheit kümmerten, einschließlich der Geburtshilfe. Durch mündliche Überlieferung und eigene praktische Erfahrungen kannten sie sich in der Welt der heimischen Heilkräuter aus, wussten genau, welches Kraut bei welcher Beschwerde anzuwenden ist. Als Hebammen halfen sie den Frauen während der Schwangerschaft, unter der Geburt und im Wochenbett, als Heilerinnen begleiteten sie die Frauen auf ihrem gesamten Lebensweg und verhalfen ihnen zu Gesundheit und Wohlbefinden. Auch später, in den bäuerlichen Gesellschaften, waren es in erster Linie Frauen, die sich mit Pflanzen und ihrer Heilwirkung beschäftigten. Die kleinen Mädchen gingen ihren Müttern und Großmüttern zur Hand und lernten so von klein auf den Umgang mit heimischen Kräutern. Das Wissen um Standort, Erntezeitpunkt und Anwendung wurde lange Zeit in der weiblichen Linie von Generation zu Generation weitergereicht. »Learning by doing« würden wir heute sagen. Auch Priesterinnen und Äbtissinnen waren oft Heilerinnen, die über ein umfassendes botanisches Wissen verfügten, Heilkräuter anbauten und nach eigenen oder tradierten Rezepten hochwirksame Tinkturen herstellten. Die bekannteste unter ihnen war wohl Hildegard von Bingen (1098–1179). Viele heilkundige Frauen waren zur damaligen Zeit Pflegerin, Ärztin, Ratgeberin und Hebamme in einer Person. Sie wurden bei sämtlichen Krankheiten, aber auch bei Entbindungen gerufen, um zu heilen oder zumindest zu helfen und zu lindern. Diese unbestrittene Macht der Frauen wurde den Männern, allen voran den Klerikern, nach und nach suspekt, und sie setzten alles daran, den Frauen dieses »geheime« Wissen streitig zu machen, sie in ihre Grenzen zu verweisen. Unter dem Vorwand, die Frauen machten gemeinsame Sache mit dem Teufel, wurden viele von ihnen als Hexen verbrannt – und damit auch ein Großteil des alten tradierten Wissens um die Heilkraft heimischer Kräuter. Zwar wurde vor allem in den Klöstern vieles niedergeschrieben und für die Nachwelt festgehalten, was an Pflanzenwissen bekannt war, doch die Stellung der Frau als Expertin in Gesundheitsfragen war erst einmal gebrochen.

Heute ist es schon etwas Besonderes, wenn eine Frau über ein umfassendes Kräuterwissen verfügt, sich selbst und andere mit heimischen Pflanzen heilen kann. In unserer modernen Gesellschaft ist es üblich, bei Beschwerden körperlicher oder seelischer Art den studierten Mediziner aufzusuchen, der sein Wissen weder von seinen Vorfahren noch aus der Natur gelernt hat, sondern an der Universität. Statt uns vorrangig mit Kräutern zu kurieren, greifen wir zu Medikamenten, die in der Regel synthetisch hergestellt werden. Ihre Wirksamkeit muss durch sogenannte Doppelblindstudien belegt werden, ihre Unbedenklichkeit von der Arzneimittelbehörde zweifelsfrei bescheinigt sein. Die akademische Medizin hat uns viele Vorteile eingebracht: Wir leben heute länger, bleiben bis ins hohe Alter fit, müssen in der Regel nicht an Infektionskrankheiten sterben, und unsere Schmerzen können weitestgehend gelindert werden. Sie hat aber auch Nachteile: Wir haben uns sehr weit von den inneren Vorgängen unseres Körpers entfernt. Statt in uns hineinzuhorchen, suchen wir einen medizinischen Experten auf, der nicht selten mithilfe einer Apparatur oder Maschine feststellt, was uns fehlt. Schließlich werden wir nach wenigen Minuten mit einem Rezept entlassen, auf dem der Name eines Medikaments steht, von dem wir die rasche Beseitigung unserer Beschwerden erwarten. Intuition und Geduld sind nicht unbedingt die Tugenden des 21. Jahrhunderts.

Interessanterweise sind es oft Frauen, die mit dieser Art der Behandlung unzufrieden sind. Sie wünschen sich eine ganzheitliche Betrachtung ihrer Leiden, möchten als Mensch wahrgenommen werden und nicht als Niere, Brust oder Gebärmutter. Auch wenn viele Frauen heute nicht mehr ausschließlich im häuslichen Rahmen aktiv sind, sondern einem Beruf nachgehen, sind sie es doch nach wie vor in erster Linie, die sich um die Versorgung der Familie kümmern und damit auch um deren Gesundheit und Wohlbefinden. Spätestens wenn das erste Kind geboren ist, spüren viele Frauen den Impuls, mehr über die körperlichen Vorgänge herauszufinden und selbst heilerisch tätig zu werden. So war es auch bei mir. Unsere Wurzeln lassen sich eben doch nicht verleugnen.

Es ist ein ganz anderes Umgehen mit dem eigenen Körper und dem unserer Liebsten, wenn wir in die Natur gehen, uns mit den Pflanzen beschäftigen, die uns dort begegnen, und aus selbst gesammelten Kräutern Arzneien herstellen, mit denen wir leichtere Beschwerden unserer Familie spürbar lindern können. Kindern ein Fieberzäpfchen zu verabreichen ist eine ganz andere Qualität als die liebevolle Fürsorge, die wir unserem Nachwuchs angedeihen lassen, wenn wir ihn mit selbst hergestellten Arzneien aus der Natur versorgen. Die ganze Kraft und Vitalität der Pflanze steckt in den Tinkturen, Urtinkturen, Ölauszügen und Teemischungen, die wir mit Achtsamkeit und Liebe zubereitet haben. Dabei kommen wir nicht nur der Natur näher, sondern auch den Vorgängen in unserem Körper. Wir lernen wieder, bewusst wahrzunehmen, auf kleinste Signale zu achten, aber auch Vertrauen in die Selbstheilungskräfte unseres Organismus zu entwickeln. Es geht in der Pflanzenheilkunde und vor allem in der Homöopathie nicht darum, körperliche Symptome zu unterdrücken, sondern diese als Botschaft des Körpers wahrzunehmen und sich mit ihnen zu beschäftigen. Was will mir mein Körper damit sagen? Was braucht er? Was muss ich ändern? Da Pflanzen in der Regel sanfter und langsamer wirken als schulmedizinische Präparate, ist auch mehr Geduld erforderlich. Das gilt vor allem für chronische Beschwerden. Im Fall akuter Probleme werden wir auch bei der Anwendung von Heilkräutern rasche Besserungen erleben, z.B. bei Erkältungskrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Periodenschmerzen, Blutungen und Kopfschmerzen.

Mit diesem Buch möchte ich Ihnen die Arbeit in der Natur mit der Natur schmackhaft machen. Trauen Sie sich und lassen Sie sich auf die bunte Welt heimischer Heilkräuter ein. Es ist unglaublich spannend, was diese alles können. Wenn Sie Neuling auf dem Gebiet der Kräuterheilkunde sind und sich noch nicht mit den Pflanzen beschäftigt haben, empfehle ich Ihnen, sich ein handliches Bestimmungsbuch anzuschaffen, das Sie zurate ziehen können, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Pflanze zu Ihren Füßen ein Heilkraut ist oder nicht. Auch eine entsprechende App für Ihr Smartphone kann dabei sehr nützlich sein, vor allem haben Sie es immer zur Hand. Ideal ist ein Bestimmungsbuch, das nach Farben geordnet ist, so finden Sie sich auch als Anfängerin schnell zurecht.

 

Viel Freude in der Natur wünscht Ihnen

Dorit Zimmermann

[home]

Hier erfahren Sie, auf was es ankommt, wenn Sie Ihre pflanzlichen Heilmittel selber sammeln und zubereiten möchten.

Das sollten Sie beim Sammeln von Wildkräutern beachten

Pflanzen aus derselben Familie sehen sich mitunter zum Verwechseln ähnlich. Greifen Sie daher nur zu Exemplaren, die Sie zuverlässig kennen oder zweifelsfrei zuordnen können. Und ernten Sie nur dort, wo weder gespritzt noch gedüngt wird und wo keine Hunde ausgeführt werden. Auch sollten die Kräuter nicht neben einer befahrenen Straße wachsen. Am gesündesten sind Wildkräuter von naturbelassenen Wiesen oder aus dem eigenen Garten. Ich gebe zu, dass das nicht immer ganz leicht zu bewerkstelligen ist. Doch selbst im Einzugsgebiet von Großstädten werden Sie Areale finden, die sich zum Sammeln eignen, z.B. in lichten Wäldern oder im Bereich naturbelassener Flüsse und Seen.

Achten Sie bitte darauf, nicht in ausgewiesenen Naturschutzgebieten zu ernten, das ist in Deutschland verboten. Auch sollten Sie nur völlig intakte, gesund aussehende Pflanzen auswählen, die keine braunen Stellen oder Löcher aufweisen. Wichtig ist es außerdem, der Natur mit Achtung und Ehrfurcht zu begegnen, das heißt, nur so viel zu sammeln, wie Sie tatsächlich verarbeiten können oder wollen. Derjenige, der nach Ihnen an die betreffende Stelle kommt, sollte nicht merken, dass Sie dort gesammelt haben. Manche Kräuter lassen sich schlecht abpflücken. Um sie nicht mit »Stumpf und Stiel« auszureißen, empfehle ich, immer ein scharfes Taschenmesser parat zu haben – für alle Fälle. Pflanzen, die unter Naturschutz stehen wie Arnika oder Bärentraube, dürfen selbstverständlich nicht gesammelt werden. Hier müssen Sie auf Trockenware aus kontrolliertem Anbau zurückgreifen.

Für oberirdische Pflanzenteile wie Blüten oder Blätter ist der ideale Erntezeitpunkt die Phase des aufgehenden Mondes, denn dann strotzen die Pflanzen vor Vitalität. Bei den unterirdischen Bestandteilen wie Wurzeln, Rhizomen oder Knollen ist es genau umgekehrt: Diese graben Sie am besten bei abnehmendem Mond aus. Bei Vollmond sollten Sie nicht sammeln, das »verwässert« die Pflanzen. Optimal ist es, Wildkräuter unter Berücksichtigung des Mondstandes an einem Sonnentag am Vormittag zu sammeln, wenn sie nicht mehr feucht von der Nacht sind, aber auch noch nicht aufgeheizt von der Sonne. Transportieren Sie die Kräuter möglichst in einem Körbchen oder Stoffbeutel und reinigen Sie sie vor dem Verarbeiten gründlich.

Mein persönlicher Tipp

Wenn ich wandern gehe oder eine Radtour unternehme, habe ich immer einen sauberen Stoffbeutel und ein kleines Messer im Gepäck, um stets erntebereit zu sein. Allerdings sollten die Kräuter nicht zu lange transportiert und möglichst zeitnah verarbeitet werden.

So trocknen und lagern Sie Ihre Kräuter

Wenn Sie die gesammelten Kräuter nicht frisch verarbeiten, sondern zunächst trocknen möchten, gilt es Folgendes zu beachten: Hängen Sie die gereinigten Kräuter in Büscheln kopfüber an einem luftigen Ort ohne direkte Sonneneinwirkung auf. Kleine Pflanzenbestandteile wie Blätter oder Blüten breiten Sie auf einem sauberen Tuch oder Butterbrotpapier aus und wenden diese täglich. Wurzeln und Rhizome müssen ebenfalls an einem luftigen Ort liegend getrocknet werden und sollten währenddessen mehrfach gewendet werden. Ist das Sammelgut getrocknet, können Sie die Kräuter bei Bedarf mit der Hand zerkleinern, in Braungläser oder gut schließende Dosen füllen und an einem trockenen, kühlen und lichtgeschützten Ort aufbewahren. Sorgfältig getrocknete Kräuter halten in der Regel ein Jahr, Wurzeln und Rhizome sogar mehrere Jahre.

Mein persönlicher Tipp

Solange die Kräuter angenehm duften und appetitlich aussehen, sind sie in Ordnung und können ruhigen Gewissens verwendet werden.

So bereiten Sie Ihren Kräutertee zu

Die gängigste Art, einen Kräutertee zuzubereiten, ist der Aufguss, auch Infus genannt. Dazu übergießen Sie die frischen oder getrockneten Pflanzenteile mit kochendem Wasser. Anschließend 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Kräuter, die ätherische Öle enthalten, wie Minze, Kamille oder Melisse, sollten Sie mit Deckel ziehen lassen, sonst entweichen die ätherischen Öle mit dem Wasserdampf. Diese Art der Zubereitung eignet sich für Blätter und Blüten.

Bei einem Tee aus Rinden- oder Wurzelstücken wie Weiden- oder Eichen(rinden)tee stellen Sie eine Abkochung her, ein Dekokt. Dazu werden die Pflanzenteile in kaltem Wasser angesetzt und zum Sieden gebracht.

In der Regel rechnet man 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Droge auf 200 ml Wasser. Wenn Sie frische Kräuter verwenden, darf es ruhig etwas mehr sein.

So stellen Sie Tinkturen und Essenzen her

Zur Herstellung einer Pflanzentinktur oder -essenz verwenden Sie idealerweise das erntefrische Kraut – dann spricht man von einer Urtinktur. Wenn nicht anders möglich, können Sie auch getrocknete Pflanzenteile verarbeiten, in diesem Fall brauchen Sie deutlich weniger Material, da die Trockenware im Alkohol aufquillt. So wird’s gemacht:

Zunächst werden die Pflanzen gründlich gereinigt und zerkleinert. Je mehr Pflanzenzellen aufgeschlossen sind, desto höher ist der Wirkstoffgehalt in der fertigen Tinktur, also die Kräuter mit dem Wiegemesser möglichst fein hacken.

Nun werden die klein gehackten Kräuter locker in ein sauberes Schraubglas gefüllt, nicht gestopft!

Anschließend wird das Glas bis zum Rand mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch aufgefüllt. Zur Herstellung von Tinkturen aus zarten Blättern und Blüten ist ein Alkoholgehalt von 40 % ausreichend, bei kräftigeren Blättern sind 50 % erforderlich, bei Rinden- oder Wurzelstückchen 60 %. Dazu eignen sich geschmacksneutrale Schnäpse wie Wodka, aber auch Grappa oder Weinbrand, die entsprechend mit Wasser verdünnt werden.

Das gut verschlossene Glas wird über einen Zeitraum von mindestens 4 bis 6 Wochen an einen kühlen, dunklen Ort gestellt und von Zeit zu Zeit geschüttelt.

Nach dieser Zeit wird der gesamte Inhalt des Glases durch ein Küchensieb gegossen, sodass die ausgezogenen Kräuter in dem Sieb verbleiben. Die fertige Tinktur in Braunfläschchen (aus der Apotheke) abfüllen, gut verschließen und beschriften. Vergessen Sie nicht, neben dem Pflanzennamen auch das Herstellungsdatum zu vermerken.

Die Haltbarkeit der Kräutertropfen richtet sich nach dem jeweiligen Alkoholgehalt. Je höher dieser ist, desto länger können Sie die Tropfen verwenden. Tinkturen mit einem Alkoholgehalt von 40 % halten ein bis zwei Jahre, höherprozentige entsprechend länger. Als Faustregel gilt: Solange die Tropfen gut riechen und nicht schlecht schmecken, können Sie sie bedenkenlos verwenden.

Was ist was?

Damit Sie sich im Dschungel der Begrifflichkeiten nicht verirren, möchte ich Ihnen die wesentlichen Unterschiede und Charakteristika der einzelnen Zubereitungsarten hier kurz erläutern.

 

Abkochung: Eine Abkochung, auch Dekokt genannt, ist ein wässriger Auszug, wobei die Pflanze über einen Zeitraum von 20 bis 30 Minuten leicht köcheln muss. Harte Pflanzenbestandteile wie Wurzel- oder Rindenstücke werden auf diese Weise verarbeitet.

 

Aufguss: Unter einem Aufguss oder Infus, wie der wissenschaftliche Name lautet, versteht man einen wässrigen Auszug mit kochendem Wasser, wobei die Pflanzen 5 bis 10 Minuten ziehen müssen. Ein Tee wird auf diese Weise zubereitet.

 

Essenz: Der Begriff Essenz bedeutet Auszug oder konzentrierte Lösung und wird in der Pflanzenheilkunde als Synonym für den Begriff Tinktur verwendet. Es handelt sich hier folglich um einen alkoholischen Kräuterauszug.

 

Extrakt: Hier unterscheidet man zwischen flüssigen (Fluidextrakt), zähflüssigen und Trockenextrakten. Extrakte sind konzentrierter als Tinkturen und enthalten eine größere Wirkstoffdichte. Daher besteht hier im Gegensatz zur Urtinktur die Gefahr der Überdosierung. Trockenextrakte werden zu Tabletten, Kapseln oder Dragees verarbeitet.

 

Kompresse: Eine Kompresse ist eine feuchte Auflage. Dazu verwenden Sie ein Stück Verbandsmull (auch Kompresse genannt) und tränken dieses mit einer bestimmten Tinktur oder Urtinktur, eventuell verdünnt mit Wasser.

 

Mazerat: Unter dem Begriff Mazeration (Einweichen) versteht man ein physikalisches Verfahren, bei dem die frischen oder getrockneten Pflanzen für gewisse Zeit in Wasser, Öl oder Alkohol eingeweicht und damit ausgezogen werden.

 

Ölextrakt: Hierbei handelt es sich um einen Pflanzenauszug, bei dem das Öl als Extraktionsmittel eingesetzt wird, um fettlösliche Wirkstoffe zu gewinnen. Johanniskrautöl (Rotöl) wird auf diese Weise hergestellt.

 

Tinktur: Eine pflanzliche Tinktur ist ein alkoholischer Auszug aus einer (Tinctura simplex) oder mehreren (Tinctura composita) getrockneten Pflanzen.

 

Urtinktur: Unter einer Urtinktur versteht man einen alkoholischen Auszug aus frischen Pflanzen. Urtinkturen werden mit dem Symbol Ø gekennzeichnet. Sie sind weniger konzentriert als Tinkturen, dafür aber oft wirksamer, wenn Pflanzen höchster Qualität zur Herstellung verwendet werden. Sie dienen als Ausgangsstoff homöopathischer Arzneien.

 

Tonikum: Hierbei handelt es sich um ein Stärkungsmittel.

Die wichtigsten Pflanzeninhaltsstoffe

Es gibt unzählige Pflanzeninhaltsstoffe, von denen viele noch gar nicht erforscht sind. Im Wesentlichen dienen sie der Pflanze zum Schutz vor Krankheit, sie stellen gewissermaßen ihr Immunsystem dar. Eine weitere Aufgabe der Pflanzeninhaltsstoffe ist es, über Farbe und Geruch Insekten zur Bestäubung anzulocken. Einige Pflanzen, zu denen die Nachtschattengewächse wie Tomate oder Tabak gehören, bilden bestimmte Inhaltsstoffe, die Fressfeinde abschrecken und sich stattdessen eine andere Pflanze suchen, die weniger »giftig« ist. Nicht nur die jeweilige Pflanze selbst, sondern auch wir Menschen profitieren von der Vielfalt und dem Zusammenspiel der einzelnen Inhaltsstoffe. Die gängigsten, in diesem Buch häufig genannten, möchte ich Ihnen an dieser Stelle kurz vorstellen, um Ihnen einen Einblick in die Wirkmechanismen der einzelnen Heilkräuter zu geben.

 

Ätherische Öle: Das sind flüchtige Aromastoffe, die dazu dienen, bestäubende Insekten anzulocken, Schädlinge auf Abstand zu halten oder sich wirksam gegen Krankheiten zu schützen, die durch BakterienBakterien oder Pilze hervorgerufen werden. In der Naturheilkunde macht man sich ihre antimikrobielle, sprich keimabtötende Wirkung zunutze. Da ätherische Öle leicht flüchtig sind, müssen Tees aus entsprechenden Kräutern wie Minze, Melisse, Fenchel oder Schafgarbe zum Ziehen mit einem Deckel versehen werden.

 

Alkaloide: Dabei handelt es sich um stickstoffhaltige Pflanzeninhaltsstoffe, die die Pflanzen wirksam vor Pilz-, Viren-Viren und Bakterienbefall schützen. Dazu zählen auch die Pyrrolizidinalkaloide (siehe Anhang), die in höherer Dosierung die Leber schädigen können. Homöopathisch sind sie dagegen völlig unbedenklich. Die bekanntesten Beispiele sind die homöopathischen Mittel Belladonna oder Stramonium.

 

Bitterstoffe: Wie der Name bereits sagt, handelt es sich um bitter schmeckende Inhaltsstoffe, die die Fähigkeit besitzen, die Verdauungssäfte zum Fließen zu bringen. Bitterstoffhaltige Heilkräuter wie Enzian oder Angelika sind Bestandteil vieler Magenbitter, die nach einem schweren Essen empfohlen werden, um die Verdauungstätigkeit anzukurbeln. Vor der Mahlzeit wirken Bitterstoffe appetitanregend, nach dem Essen verdauungsfördernd. Naturheilkundlich werden sie vor allem bei Beschwerden im Magen-Darm-TraktMagen-Darm-Beschwerden eingesetzt.

 

Carotinoide: Carotinoide sind fettlösliche Farbpigmente, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Sie werden ausschließlich von Pflanzen gebildet und sind für deren gelbe bis rötliche Farbe verantwortlich. In der Phytotherapie machen wir uns ihre antioxidativen Eigenschaften zunutze. Damit wirken sie krebsfeindlich. Ein Teil der bislang bekannten Carotinoide wird im Körper zu Vitamin A verstoffwechselt.

 

Cumarine: In der frischen Pflanze liegen Cumarine meist als geruchsneutrale Vorstufe vor. Sie entwickeln ihren charakteristischen Duft erst während des Trocknungsvorgangs. Jeder von Ihnen kennt das Aroma frisch getrockneten Heus. Zu den cumarinhaltigen Pflanzen zählen Steinklee und Waldmeister. In höherer Dosierung können sie die Blutgerinnung hemmen. Wenn Sie unter einer Gerinnungsstörung leiden oder blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten Sie daher auf cumarinhaltige Heilkräuter verzichten.

 

Flavonoide: Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die vor allem in gelben oder orangen Blüten enthalten sind. Sie dienen der Pflanze als Sonnenschutz und locken bestäubende Insekten an. Das ist auch der Grund, warum diese Tierchen von gelben Sonnenschirmen oder gelben Wänden magisch angezogen werden. Naturheilkundlich werden flavonoidhaltige Kräuter vor allem aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung eingesetzt. Sie unterstützen uns beim Kampf gegen freie Radikale und gehören daher zu den Pflanzen, die uns vor einer KrebserkrankungKrebserkrankungen schützen können.

 

Gerbstoffe: Durch ihre zusammenziehenden und austrocknenden Eigenschaften sind Gerbstoffe dazu in der Lage, Bakterien oder Pilzen den Nährboden zu entziehen. Sie besitzen eine antimikrobielle Wirkung, sind also keimabtötend. Damit bieten sie den Pflanzen Schutz vor Krankheitserregern – ebenso wie unserer HautHaut (reinigend) und SchleimhautSchleimhaut. Naturheilkundlich werden Gerbstoffe bei Magen-Darm-Infekten, leichten DurchfällenDurchfall,