Gemeinschaft der Erwartungsvollen - Matthias Hoffmann - E-Book

Gemeinschaft der Erwartungsvollen E-Book

Matthias Hoffmann

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Beschreibung

Wir beobachten aktuell und weltweit, dass Menschen zu Tausenden ihre bisherigen kirchlichen Strukturen verlassen. Die globale Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch verstärkt. Ein Exodus hat begonnen. Für viele fühlt es sich so an, als seien sie aus einem langen Schlaf aufgewacht. Etliche haben jahrzehntelang in Kirchen und Gemeinden mitgearbeitet, und auf einmal passen sie nicht mehr in das gewohnte Bild. Die meisten dieser Leute entfernen sich nicht von Jesus. Ganz im Gegenteil! Sie wollen noch näher zu ihm hin und suchen nach authentischer geistlicher Gemeinschaft. Der Autor nennt das die Gemeinschaft der Erwartungsvollen. Eine Metamorphose hat begonnen. Die Gemeinde Jesu befindet sich in einer neuen Phase der Verwandlung. Das ist nicht Menschenwerk, sondern ein Rufen und Werben des Heiligen Geistes! Das Buch ist kein Anti-Buch, sondern eine Einladung, dem nachzuspüren, was der Geist Gottes den Gemeinden heute dazu sagen will. Und der Autor ist sich gewiss, dass jeder, der sich Gott mit offenem Herzen und hungrigem Geist nähert, eine Antwort des Himmels bekommen wird.

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Matthias Hoffmann

Gemeinschaft der Erwartungsvollen

Exodus und Metamorphose der Gemeinde Jesu in unseren Tagen

GloryWorld-Medien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage 2021

© 2021 Matthias Hoffmann

© 2021 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 2017 entnommen. Weitere Bibelübersetzungen:

GNB: Gute Nachricht Bibel, 2002SLT: Schlachter 2000

Hervorhebungen und Ergänzungen stammen vom Autor.

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

Lektorat: Klaudia WagnerSatz: Manfred MayerUmschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.deFoto: Adobe Stock

ISBN (epub): 978-3-95578-495-9

ISBN (Druck): 978-3-95578-395-2

 

 

INHALT

Ein persönliches Wort an meine Leserinnen und Leser

Einstimmung: Exodus und Metamorphose

1 Zeit, aufzuwachen!

2 Begegnungen im Verborgenen

3 Warten lernen

4 Gemeinde bauen auf Jesu Art

5 Wanderer zwischen Raum und Zeit

6 Zur Besinnung kommen

7 Hochzeitsvorbereitungen

8 Wunder sind normal

9 Schmetterlinge im Herzen

10 Gemeinschaft der Erwartungsvollen

11 Geboren für eine Zeit wie diese

12 Ein Traum von Gemeinde

Ausklang und Neuanfang: Wie kann es jetzt weitergehen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn ich erwache,

so bin ich immer noch bei dir!!

 

Psalm 139,18

 

 

 

 

 

 

 

Widmung

Ein herzliches Dankeschönan meine Herzensfreunde und Weggefährten!Ihr gehört definitiv zurGemeinschaft der Erwartungsvollen!Ihr seid Teilmeiner geistlichen Familie!Ihr seidgeboren für eine Zeit wie diese!Bei euch und durch euchkommt ein Stück Himmel zu mir!Ich lebe so gernemit euch zusammenim Vaterhaus der Liebe Gottes!Jetzt hier und dann dort!

 

Ein persönliches Wort an meine Leserinnen und Leser

In den letzten Jahren durfte ich an über zehn Buch-Projekten persönlich mitarbeiten. Jedes Mal empfand ich mich eher als Co-Autor denn als Verfasser. Die Ideen, Offenbarungen und Erkenntnisse, die ich da in Worten und Sätzen niederschrieb, setzten sich wie einzelne Puzzleteile zusammen, und dabei mischte jedes Mal der Himmel enorm mit.

Seitdem ich unter die Schriftsteller und Autoren berufen wurde, verstehe ich das Geheimnis der Inspiration noch viel besser. So manches Mal habe ich auf dem Bildschirm meines Laptops eine Passage nachgelesen, die ich gerade frisch aufgeschrieben hatte. Während die Worte in mir nachklangen, konnte ich nur staunen: Ja, das sind meine Redewendungen und Formulierungen. Ja, so rede und ticke ich. Zum Teil waren es auch Gedanken, die sich schon mehrfach in mir kristallisiert hatten – als Endergebnis nach einem Bibelstudium und vielen gelesenen Büchern, Recherchen im Internet oder zahlreichen fruchtbaren Gesprächen mit Freunden.

Was aber dann am Schluss dabei herauskam, war für mich oft selbst so überraschend-verblüffend und aufregend-inspira­tiv, dass mich da wohl der Heilige Geist mit Offenbarung geküsst haben muss. Ich bin selber stets aufs Neue „fett gesegnet“ durch diesen schöpferischen Akt, an dem mich mein Abba-Vater teilhaben lässt. Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich lese meine „eigenen“ Bücher selbst immer wieder und lerne stets Neues hinzu.

So ist es mir auch mit meinem aktuellen Buch ergangen. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals ein Buch mit solch „revolutionären“Gedanken zum Thema Gemeinde schreiben würde. Wer mich kennt, weiß, dass ich keiner bin, der gerne Kontroversen oder Kritik auf sich zieht. Ich liebe Harmonie und Synergien. Deshalb bitte ich zuallererst, mir glaubhaft abzunehmen, dass ich zu keinem Zeitpunkt einen Streit provozieren will, nach dem Motto: Wie hältst du es mit deiner Zugehörigkeit zu einer Gemeinde oder Kirche? Mir liegt es fern, so vermessen zu sein, dass ich es nun besser wüsste als 2000 Jahre Kirchengeschichte mit all den diversen Ausprägungen, die der Leib Jesu durchlebt und angenommen hat.

Aber warum dann gerade jetzt dieses Buch über „Exodus und Metamorphose der Gemeinde Jesu im 21. Jahrhundert“?

Nun – ich liebe Jesus. Ich liebe den drei-einen, lebendigen Gott. Und ich liebe die Menschenkinder, die er liebt. Ich liebe meine Glaubensgeschwister in der Gemeinde Jesu und auch diejenigen, die mit Gott nichts am Hut haben.

Folglich: Dieses Buch ist kein ANTI-Buch. Es richtet sich nicht gegen jemanden persönlich oder gegen eine bestimmte Konfession oder Denomination. Es klagt nicht an und erhebt sich nicht als Richter über andere. Vielmehr will es Verständnis wecken, die Zeichen der Zeit deuten lernen und das Wort für diejenigen ergreifen, die oftmals kein Gehör finden oder keine Stimme besitzen.

Ich habe ein PRO-Buch geschrieben – aus Liebe für die Vielen, deren Leben sich so anfühlt, als seien sie aus einem langen Schlaf aufgewacht. Einige haben jahrzehntelang in Kirchen und Gemeinden mitgearbeitet, oftmals sogar in leitender Funktion. Und auf einmal passen sie nicht mehr in das alte, gewohnte Bild von Gemeinde Jesu, das sie selbst so lange aktiv mitgemalt und mitgestaltet haben.

Das ist ein Phänomen, das sich weltweit in fast allen christlichen Gemeinden und Kirchen abspielt und beobachten lässt. Die globale Corona-Pandemie hat diese Entwicklung nur noch verstärkt. Zu Tausenden verlassen Menschen ihre bisherigen Kirchenstrukturen. Ein Exodus (Auszug) hat begonnen.

Schnell war und ist man leider dabei, diese Leute als Nörgler, Unverbindliche oder Gemeindelose zu diffamieren, als „Abgefallene und Ungläubige“. Man warnt vor ihnen. Oder man warnt sie selber, dass sie ohne Gemeindezugehörigkeit in die Irre laufen und ihren Glauben verlieren würden. Doch Rat-Schläge und Vor-Verurteilungen können nicht sehen und verstehen, was gerade geschieht.

Eine Metamorphose (Umgestaltung) hat begonnen. Die Gemeinde am Anfang des 3. Jahrtausends nach dem ersten Kommen Jesu befindet sich in einer neuen Phase der Verwandlung.

Die absolute Mehrheit dieser Exodus-Leute entfernt sich nicht von Jesus oder von der Brautgemeinde. Ganz im Gegenteil. Sie wollen noch näher zu Jesus hin und suchen nach authentischer geistlicher Gemeinschaft. Ich nenne das: die Gemeinschaft der Erwartungsvollen. Sie leben ganz und gar nicht ohne Gemeinde. Vielmehr sind sie auf dem Weg dorthin.

Wenn ich nun von diesem Prozess der weiteren Verwandlung der Gemeinde Jesu in meinem Buch berichte, dann ist es nicht mein Anliegen, diejenigen unter uns zu verärgern oder zu verunsichern, die mit großer Freude und persönlichem Engagement in einer der bisherigen Formen von Kirche oder Gemeinde ihr geistliches Zuhause gefunden haben. Es geht nicht um falsch oder richtig. Das Alte ist nicht per se überholt und verkehrt; genauso wenig, wie das Neue auch nicht gleich besser und gottgefälliger sein muss.

Ich wünsche mir einen respektvollen Umgang miteinander und ein besseres gegenseitiges Verstehen – auf beiden Seiten des Weges. Diejenigen, die neu aufbrechen, weil sie sich von Gott so geführt sehen, brauchen nicht zu beurteilen oder zu verurteilen, was ihre Geschwister anbelangt, die im Bestehenden bleiben. Und diejenigen, die ihre Heimat in den bisherigen Strukturen und Gefäßen christlicher Ekklesiologie gefunden haben, sollten aufhören, andere Glaubensgeschwister an der Weiterreise zu hindern.

Es wird sicherlich noch eine Zeit brauchen, einander wahrzunehmen, anzunehmen und besser zu lieben, aber ich bin überzeugt, dass kein Weg daran vorbeiführt. Es tut sich etwas Neues im Königreich Gottes. Das ist nicht Menschenwerk, sondern ein Rufen und Werben des Heiligen Geistes.

Vor zweitausend Jahren begann Jesus seine Gemeinde zu bauen, indem er sprach:

Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße(metanoeo) und glaubt(pisteuo) an das Evangelium! (Mk 1,15).

Das griechische Wort metanoeo bedeutet: umkehren, einen neuen Weg einschlagen; umdenken, neudenken, auf einer höheren Meta-Ebene weiterdenken.

Und hinter dem Wort pisteuo steht: eine Vertrauens-Liebes-Beziehung mit jemandem eingehen (und zwar mit Jesus); nicht an ein System oder Prinzip gebunden sein, nicht an etwas glauben, sondern jemandem persönlich Vertrauen schenken.

• Werden wir es schaffen – mit Gottes Hilfe – einander anzunehmen, wie Christus uns angenommen hat?

• Können wir es aushalten, dass wir ein und dieselbe Ausgangssituation völlig unterschiedlich erleben und bewerten?

• Wollen wir überhaupt die anderen, die so anders leben, glauben und unterwegs sind, verstehen lernen und einander ergänzen?

Wir brauchen einander!

Die ganze Welt ist am Anfang des neuen Jahrtausends in eine beschleunigte Phase rasanter Verwandlungsabläufe eingetreten. Nichts bleibt so, wie es einmal war. Alles ist in Veränderung.

• Sollte sich da nicht auch das Erscheinungsbild von Gemeinde Jesu verändern müssen?

• Wie sieht Kirche für Leute von heute aus?

• Und wo gehöre ich selber hin in diesem Suchbild?

Ich lade meine Leserinnen und Leser ein, auf den folgenden Seiten mit mir zusammen dem nachzuspüren, was der Geist Gottes den Gemeinden heute dazu sagen will. Und ich bin gewiss, dass jeder, der sich Gott auf diese Weise – mit offenem Herzen und hungrigem Geist – nähert, eine Antwort des Himmels bekommen wird.

Matthias HoffmannSommer 2021

 

Einstimmung

Exodus und Metamorphose

Es kommt mir so vor, als wäre ich gerade erst aufgewacht.Ja, ich binaufgewacht,geistlich neu zum Leben erwacht.Viel zu lange habe ich mit schlafverklebten Sinnendie Wirklichkeit um mich her wahrgenommen.Wie konnte ich nur so blind und taub gewesen sein?!Aber jetzt sehe ich besser und höre genauer.Vor meinem Innersten entsteht ein neues Bild.In meinem Geist bahnt sich eine neue Ahnung ihren Weg.Nenne es: Offenbarung.Ein Wach-Traum, eine Vision, eine himmlische Zukunftsperspektive.

Ach, so hast du, Abba, es dir gedacht!Das ist also dein Wunsch,wie Gemeinde Jesu heute, im 21. Jahrhundert, Gestalt annehmen soll!Verheißungsvolles brütet in der geistlichen Atmosphäre.Manches ist schon klar zu erkennen.Anderes erscheint erst skizzenhaftund noch im kreativen, rudimentären Entwicklungsstadium.Eine wundersame Mischung aus Zuversicht, Gespannt-Sein,nötigen Ent-Täuschungen und Überraschendem.Alles atmet neue Hoffnung und leidenschaftliche Energie.So schaue auch ich erwartungsvoll auf zu dir, mein Gott!

Wenn ich auf meine bisherige Biographie zurückblicke,durfte ich schon so manchen geistlichen Aufbruch miterleben.Ich wurde Augenzeuge;entwickelte mich vom Beobachter zum Beteiligten.Ja, ich wurde selber mit dem Feuer der Erweckung oftmals angezündetund durfte dann diese Realität weiterreichen an so viele andere Menschen.Ich habe an den verschiedensten Orten der Weltdeine Liebe und Macht in Aktion gesehen.Du hast mir unzählige Male die Schönheit und Weitedeines Königreichs vor Augen geführt.Dafür werde ich dir, mein Gott, ewig dankbar sein!

Doch jetzt schlägst du ein neues Kapitel auf.Das fühlt sich vollkommen anders an,als ich es bisher kannte und gewohnt war.Es sieht auch anders aus, als ich es ursprünglich erwartet hatte.Fast wäre ich sogar ignorant daran vorbeigelaufen,weil meine alten Erwartungsmuster und inneren Sensorennicht gleich auf Anhieb darauf reagierten.

Ein neuer Exodus findet statt,ein Auszug der Sehnsüchtigen und Erwartungsvollen.Zu Tausenden verlassen Christen die alten Wege religiöser Sklavereiund beginnen die Suche nach einem neuen gelobten Land der Freiheit in der Liebe Gottes.Man wirft ihnen vor, sie seien Rebellen, Verräter, Gemeindelose.Dabei folgen sie nur dem Lockruf nach Freiheit in ihrem Herzen.

Geboren für eine Zeit wie diese!Es war deine vollkommene Absicht,dass ich in diesem Ausschnitt des Zeitgeschehens lebe,genau passend, hier und heute.Es gibt keinen besseren Ort für mich, an dem ich sein möchte.Du hast alles perfekt geplant und besitzt den totalen Überblick.Dein Momentum ist mein Momentum.Ich liebe es, mit dir zu fließen und mich auf deine Abenteuer einzulassen.Neuland wartet darauf, entdeckt und erobert zu werden.Das Bild der Metamorphose passt da sehr gut!Völlig andersartig und dabei geheimnisvoll,wie die Verwandlung einer Raupe in einen Schmetterling,so gestaltest du das Erscheinungsbild deiner Brautgemeinde um– in diesen letzten Tagen.

Ich beobachte den Tanz der Schmetterlinge im Sonnenscheinund mein Herz jubiliert.So etwas Herrliches kannst alleine nur du erschaffen!Was vorher kriechend vorankam,schwingt sich mit himmlischer Leichtigkeit in luftige Höhen empor.Welch ein Wunderwerk der Umgestaltung, der Neuformatierung!Mein Gott, ist das Leben schön!Veränderung liegt in der Luft;Metamorphose, Transfiguration, Verklärung;neue Klarheit, neues Sehen,Erwachen.

Erwartungsvoll halte ich Ausschau nach diesem Wunder.Unsere Umwelt befindet sich in der Sogkraft eines rasanten Wandels.Enorme Umformungsprozesse laufen gleichzeitig ab.Alles scheint im Fluss der Veränderungund wird von seinem Strudel mitgerissen.Epochale Entwicklungen vollziehen sich im Zeitraffertempo.Was sich früher im Laufe mehrerer Generationen ereignete,geschieht heute in der Kürze weniger Jahre.

Eine ganze Welt befindet sich im unaufhaltsamen Wandel.Sollte sich da Gemeinde Jesu nicht auch verändern müssen?Wer in der Welt nicht mitgeht, wer nicht mithalten kann oder will,der wird aussortiert. Der stirbt langsam aus.Oder bleibt zurück im Tal der Ahnungslosen.Der sieht ganz schön alt ausund wird an Bedeutung, an Relevanz verlieren.

Wenn du, Jesus, aber in unserer heutigen Zeit deine Gemeinde baust,dann schaffst du nicht nur das Alte abund ersetzt es lediglich durch ein paar neue, hippe Programme.Vielmehr „metamorphosierst“ du deine Kirche,gestaltest sie um mit neuer Existenzkraft,hauchst ihr neues Leben ein.Du nimmst, was schon da gewesen istund erweckst es in einer neuen Gestalt.

Reformation. Erneuerung. Immer wieder neu.Neu, neu, neu.Du wirst nie müde. Du hörst niemals damit auf.Die Zeit ist wieder reif für neues Erwachen!Ich erblicke die ersten Anzeichen von Veränderungen.Deine Brautgemeinde beginnt den Tanz der Schmetterlinge.Wie ein Wächter den neuen Morgen herbeisehnt,so halte ich erwartungsvoll Ausschaunach dir und deinem Kommen, mein König Jesus,und nach dir, mein Ewig-Vater!Ich umarme die Brautgemeinde, die der Heilige Geistin unseren Tagen mit neuer Schönheit und Vollmacht bekleidetund ihr Wurzeln und Flügel verleiht.

Danke, dass ich genau jetzt in diesem Zeitfenster lebe.Geboren für eine Zeit wie diese.Es formiert sich die Gemeinschaft der Erwartungsvollen!Danke, dass ich mit dabei sein darf,wenn du deine Gemeinde in unseren Tagen, im 21. Jahrhundert,herausrufst, umgestaltest und neu aufbaust!

 

 

Kapitel 1: Zeit, aufzuwachen!

Eingepennt

Darf ich dich zu Beginn etwas Persönliches fragen?

Wie ist das mit dem Schlafen bei dir? Wie gut schläfst du zurzeit? Ist dein Schlaf leicht und unruhig? Bekommst du genug Schlaf? Fühlst du dich morgens erholt und erfrischt? Fällt es dir abends schwer runterzukommen, abzuschalten, dich fallen zu lassen? Oder fühlst du dich oftmals sehr müde und matt, brauchst viel Ruhe und hast das Empfinden, nie genug Schlaf zu bekommen? Wer von uns braucht morgens am besten gleich zwei Wecker, um wach zu werden? Und wer verschläft regelmäßig?

Es ist schon erstaunlich, welche Aussagekraft unser Schlafverhalten über uns und unseren momentanen seelischen Zustand hat. In Ruhe entspannt schlafen zu können und dabei neue Kräfte aufzutanken, ist ein wahres Geschenk des Himmels. Bei wem das zu kurz kommt, der geht bald nervlich auf dem Zahnfleisch.

Aber wie viele Stunden Schlaf braucht der Mensch nun eigentlich? Da gehen die Meinungen etwas auseinander. Optimal sind 7 bis 8 Stunden Ruhe für unser Vitalsystem, um zu regenerieren. Daneben kommt es noch auf die Qualität und Tiefe unserer Entspannungsphase an. Es gibt ein Zuwenig, aber es kann auch ein Zuviel geben, ein übermäßiges Schlafbedürfnis. Manches Bewusstsein tritt die Flucht nach vorne an, wenn einem alles zu viel wird. Man will dann einfach nur noch weg und abtauchen ins Unbewusste bzw. Unterbewusste. Schlafen wird somit zu einem willkommenen Verdrängungsmechanismus – Augen zu und durch.

Wie in allen Bereichen unseres Lebens kommt es auf das gesunde Maß an, auf einen ausbalancierten Lebensstil.

Im Wort Gottes, in der Bibel, wird das Bild vom zu langen Schlafen auf den geistlichen Bereich übertragen. Worte wie Müdigkeit, Verschlafen, Aufwachen werden mit geistlichen Dynamiken in Verbindung gesetzt. Wer geistlich schläft oder sein Leben verpennt, muss deshalb aufgeweckt werden. Das Verschlafen wird zum Synonym für Lauheit und mangelhaftes Glaubensleben. Das Aufwachen und Aufwecken stehen dann für neue spirituelle Vitalität.

Der Apostel Paulus zitiert in Epheser 5,14 einen Hymnus (ein Lied), der in der jungen Gemeinde zu einem Hit avanciert war: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten! Und der Christus wird dir aufleuchten!“Geistliche Verschlafenheit wird quasi mit dem Zustand geistlichen Todes – spiritueller Dunkelheit – gleichgesetzt.

Das erinnert an die Totenauferweckung der jungen Tochter des Synagogenvorstehers Jairus (vgl. Mk 5,22-43). Jesus machte damals eine interessante zweideutige Bemerkung: „Was lärmt und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft!“ (V. 39).

Auch in den Briefen an die jungen apostolischen Gemeinden wird der Tod mit dem Zustand des Schlafens verglichen. Im Brief an die Thessalonicher etwa lesen wir: „Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen …“ (1 Thess 4,13); gemeint sind hier die verstorbenen Glaubensgeschwister. Und weiter geht es: „Also lasst uns nun nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern sein!“ (1 Thess 5,6). Auch hier wird wieder der physische Tod als Schlaf umschrieben sowie die geistliche Lauheit als eingeschlafenes Christentum bezeichnet.

Im Gleichnis von den fünf törichten und den fünf klugen Jungfrauen in Matthäus 25 weist Jesus darauf hin: „… als aber der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrigund schliefen ein“ (V. 5).

Schließlich noch Jesus und die Jünger im Garten Gethsemane; der Meister betet, doch seine Freunde fallen immer wieder in Tiefschlaf: „Und Jesus kommt und findet sie schlafend, und er spricht zu Petrus Simon: Schläfst du? Konntest du nicht eine Stunde wachen?Wacht und betet …“ (Mk 14,37-38).

Aufwecken, wachrütteln, einen Weckruf starten – mal laut und heftig, mal leise und zärtlich. Welche Aufwachmethode bevorzugst du? Welche Art des Gewecktwerdens brauchen wir? Je tiefer der Schlaf, desto eindrucksvoller muss die Weckmethode ausfallen, damit sie Wirkung zeigt. Wer „komatös-artig“ tief schläft, den kann es unter Umständen das Leben kosten. Stell dir bitte einmal vor, es brennt im Haus und du schläfst und merkst es gar nicht; oder du bist viel zu müde und erschöpft, bleibst draußen in der eisigen Kälte im Schnee stecken. Jetzt nur nicht einschlafen!

Bitte aufwachen!

Genauso überlebensnotwendig ist es, geistlich wach zu werden, wach zu bleiben.

Erwecktes christliches Leben in der Nachfolge Jesu, eine Erweckung der Herzen, das bewahrt uns vor dem Tod im Schlafrock. Ich mag die Aussage aus dem Song des christlichen Liedermachers Lothar Kosse: „Weck mich auf, wenn ich schlafen will, denn viel zu viel steht auf dem Spiel …“1

Die Gemeinde Jesu zu allen Zeiten steht in der Gefahr, sich einlullen zu lassen und in einen tiefen Dornröschen-Schlaf zu verfallen. Wir alle werden mal müde; unsere Lampen und inneren Energiequellen können so leicht ausbrennen; wir alle schwächeln, schlaffen weg und schlafen früher oder später ein. Wir brauchen dringend Gottes Weckruf, damit wir neu zu Bewusstsein kommen.

Gottes Weckrufe können sehr unterschiedlich ausfallen: Mal kräht ein Hahn; mal begegnet uns der liebevolle Blick des Meisters; mal hören wir unmittelbar sein Rufen; mal spricht sogar ein Esel zu uns; mal werden wir aufs Krankenbett geworfen; mal fühlen wir uns von Gottes Güte überschüttet; mal küsst er uns wach durch Erkenntnis, Weisheit und Offenbarung; mal spricht nichts lauter als sein Schweigen.

In meinem kleinen Leben habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade Krisenzeiten eine Chance bieten, als laute Wachmacher zu fungieren. Wo wir mit unseren gewohnten Abläufen und Lösungen ans Ende kommen, da reagieren wir schnell hellwach und es wird Adrenalin ausgeschüttet. Schlaflose Nächte und vermehrtes Gebet in den Morgenstunden sind oftmals die Folge solcher Aufwachphasen.

Das mag zuallererst auf unsere überschaubare Privatsphäre zutreffen, gilt aber genauso gut für die großen globalen Zusammenhänge. Jeder darf da bitte schön selber bei Gott nachfragen, was dieses oder jenes Ereignis zu bedeuten hat.

Könnte sich hinter dieser Krise wohl ein Weckruf Gottes verbergen?

Seit über einem Jahr wird unser Globus von einer weltweiten Pandemie geschüttelt. Unser Planet ist im Dauer-Stress-Test-Modus. Für wie lange noch? Die Ohnmacht der Mächtigen wird täglich öffentlich zur Schau gestellt. Herzen werden offenbar. Die Sieger der Krise feiern mit stolzgeschwellter Brust ihre grenzenlosen Wachstumsmärkte, und die Verlierer lecken derweil bitter ihre Wunden.

Jetzt zeigt sich, was wahrhaft in uns steckt. Woran man glaubt und was uns bewegt. Welche Berufe, welche Werte, welche Meinungen gelten allgemein als wertvoller in unserer Gesellschaft? Erstaunlich ernüchternd fällt die kühle Bilanz aus. Die Menschen weit und breit auf unserem Erdball erwarten in einer akuten Notlage wie dieser aktuellen eher die Hilfe von Politikern und Wissenschaftlern als von irgendeinem Glauben oder einer Religion. Man würde lieber irgendwelche Globuli lutschen als Gott im Gebet um Hilfe anzusuchen.

Ich werde den Eindruck nicht los, dass diese Krise (und ebenso manche andere Herausforderungen unserer Zeit, die auf der Tagesordnung stehen, wie etwa die Frage nach der globalen Klimaveränderung oder die Neuordnung der Weltmächte), dass diese Krise einen Weckruf Gottes an die gesamte Menschheit sowie auch an seine Kirche in der letzten Zeit darstellt!

Seit 2000 Jahren lebt die Gemeinde Jesu im Bewusstsein, dass die finale Phase bereitsangebrochen ist. Man verbindet dies mit Worten wie „Apokalypse“ oder „Endzeit“. Bedauerlicherweise hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine Patina der Gruselvorstellungen über die wahre Bedeutung der Endzeit-Worte Jesu gelegt. Es gibt leider zu viele mittelalterliche Schreckensbilder, die in den Köpfen und Herzen der Menschen herumgeistern, wenn es um die Eschatologie geht, die letzten Dinge. So verschwommen, wie unsere Vorstellungen und Lehren von der Wiederkunft Jesu sein mögen, so verdreht muten auch viele gängige Rezepte an, die für die Kirche Jesu in den letzten Tagen ins Spiel gebracht werden.

Diese Gedankenspielereien reichen von Marketing-Strategien erfolgreicher, säkularer Ökonomen, die an ungebremstes Wachs­tum glauben, bis hin zu den naiven Anleihen aus dem humanistisch-psychologisch-soziologischen Instrumenten-Baukasten.

Ein Weckruf an die Gemeinde

Global glaubt die Menschheit eher daran, dass die Sonne in ein paar Milliarden Jahren verglüht und damit ein Leben auf der Erde unmöglich sein wird, als an die Möglichkeit, dass es ein ewiges Leben mit einem persönlichen Gott und Vater geben kann. So spielt auch weithin in der Praxis der christlichen Kirchen das Thema Himmel und Ewigkeit eine untergeordnete Nebenrolle und führt ein abstruses Nischendasein.

Leben – das ist doch hier und jetzt. Kirchliches Leben ist demnach fast ausschließlich immanent-diesseitig verhaftet. Weiten Teilen der Kirche Jesu (insbesondere in der westlichen Welt) fehlt jeglicher Bezug zu einem himmlisch-übernatürlichen Glauben. Für Metaphysik und Spirituelles sind dann wohl die anderen Religionen zuständig. Yoga, Buddhismus und New Age sind längst in der Breite der Gesellschaft angekommen. Und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis wieder ein nächster Bundespräsident auf die „glorreich-irrige“ Idee kommen könnte zu behaupten, dass auch diese spirituellen Quellen irgendwie zum Erbe Deutschlands dazugehören.

Kehren wir noch einmal zurück zu der Auferweckung von Jairus’ Tochter (vgl. Mk 5). Als der Meister zum Haus des Synagogenvorstehers kommt, hört er all die Klageweiber. Sie machen ein großes Geschrei um den Tod. Doch Jesus Christus sagt: „Pst! Sie schläft nur!“ Für diese Worte wird er hämisch ausgelacht. Dann ergreift Jesus die Hand des Mädchens und spricht: „Talita kum – Mädchen, steh auf!“ Und sogleich erhebt sich das Kind.

Wow, was für eine Geschichte! Mir scheint, darin liegt auch ein Reden Gottes für uns und unsere Zeit heute!

Die Kirche Jesu in Deutschland, Europa und weiten Teilen unserer Welt wirkt geistlich tot. Kraftlos liegt sie da wie eine junge, kindliche Frau. Das ist seine Braut. Für den Meister ist es aber geradezu so, als ob sie nur schläft. Er allein besitzt die Vollmacht über Leben und Tod. Nur er kann aus dem Tod zum Leben erwecken. Aber wenn der auferstandene Herr sein Machtwort spricht: „Talita kum! Steh auf! Wach auf!“ – wer sollte dann noch zurückhalten können?!

Ein Weckruf Gottes geht um die Welt. Wer Ohren hat zu hören, der hört ihn! Es ist Zeit, aufzuwachen!

Seit über 20 Jahren darf ich nun in der herrlichen Offenbarung von der VaterliebeGottes leben. Mitten in einer tiefen Lebenskrise begegnete mir damals Abba-Vater und fing an, mir sein Vaterherz zu zeigen. Das bedeutete für mich eine ganz neue Erweckungserfahrung. Es wurde mein Startpunkt, um geistlich aufzuwachen. Seitdem habe ich noch viele weitere Aufwachphasen durchleben können (und das hört auch nicht auf!). Heilsame Aha-Momente. So geht es weiter, von einer Offenbarung zur nächsten, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Er ist noch lange nicht damit fertig. Es gibt noch so viel mehr für mich zu entdecken. Gerade jetzt ist er wieder dabei, mir mein Herz neu zu öffnen und mir die Schönheit seiner Brautgemeinde in ungewohnten Bildern vor Augen zu malen.

Die Gemeinde Jesu ist seine große Leidenschaft. Sie ist seine Passion, für die er bereit war, alles zu opfern, sogar sein eigenes Leben. Für seine Geliebte starb der Meister den Opfertod. Und um mit ihr in Ewigkeit das Leben zu teilen, stand er von den Toten wieder auf. Der Vater erweckte seinen Sohn mit dem Auferstehungs-Ruach-Atem. Jesus erwachte aus dem Totenschlaf.

Die ganze Menschheitsgeschichte fokussiert sich und steuert auf nur ein Ziel zu. Die Aussagen der Bibel umschreiben es mit dem Bild einer Hochzeit – die Hochzeit des Lammes. Jesus, Gottes Opferlamm, als Bräutigam, und wir, die Gemeinschaft der Erlösten, als seine Braut. Mit diesem gigantischen Hochzeitsfest beginnen eine neue Zeitrechnung und die neue Realität einer neuen Erde und eines neuen Himmels. So lesen wir es im Buch der Offenbarung des Apostels Johannes.

Das ist also der wahre Kern des christlichen Glaubens. Unser Gott will mit uns (seiner Braut, seinen Kindern, seiner Familie, seinen Herzensfreunden, oder wie auch immer wir diese Gott-Mensch-Beziehung umschreiben wollen) in Ewigkeit in Liebe zusammenleben. Darauf kommt es unserem Gott und Vater an. Das muss dann doch wohl auch die Kernbotschaft der Kirche Jesu sein! Amen dazu!

Aber weil die Kirchen heutzutage dieses Evangelium zunehmend vernachlässigt und verloren haben, wurden sie kraftlos und leblos. Viele sind leider sogar in Totenstarre gefallen. Doch wir können die Stimme unseres auferstandenen Freundes und Herrn hören, wie er auch dieses Mal zu den Klageweibern sagt: „Pst, seid ruhig! Meine Braut, sie ist nicht wirklich tot; sie schläft nur! Und ich bin gekommen, um sie zu neuem Leben zu erwecken! Talita kum! Mädchen, wach auf; steh auf!“