Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! – Band 2 - Nadia Shireen - E-Book

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! – Band 2 E-Book

Nadia Shireen

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Beschreibung

Ted und Nancy lieben ihr neues Zuhause, den verrückten Grimmwald. Hier hat Ted endlich Freunde gefunden und Nancy glänzt im Baumboinken, Grimmwalds Nationalsport. Da taucht plötzlich der Bürgermeister des Nachbarorts Funkelforst auf. Und der verfolgt einen fiesen Plan. Er will sich Grimmwald unter den Nagel reißen, um dort einen großen Freizeitpark zu bauen. Die Bäume müssten dafür natürlich gefällt werden und die Bewohner von Grimmwald sollen auch verschwinden. Keine Frage, dass Ted und Nancy sich das nicht bieten lassen. Um ihr Zuhause zu retten, brauchen die zwei Füchse die Unterstützung ihrer Freunde, viel Mut – und auch ihre Fähigkeiten im Baumboinken müssen sie unter Beweis stellen.

• Der zweite Band der erfolgreichen Comic-Romanreihe aus Großbritannien
• Abenteuer, Spaß – und die Party-Krähe hat jede Menge Glitzer mitgebracht

Empfohlen ab 7 Jahren

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Seitenzahl: 104

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Cover

Titel

Nadia Shireen

Grimmwald

Lasst die Felle fliegen!

Aus dem Englischen von Conny Lösch

Insel

Impressum

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Die englische Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel Grimwood. Let the Fur Fly bei Simon & Schuster UK Ltd.

eBook Insel Verlag Berlin 2024

Der vorliegende Text folgt der deutschen Erstausgabe, 2024.

Deutsche Erstausgabe© der deutschsprachigen Ausgabe Insel Verlag Anton Kippenberg GmbH & Co. KG, Berlin, 2024Text und Illustrationen © 2022 Nadia Shireen Published by arrangement with Simon & Schuster UK Ltd., 1st Floor, 222 Gray’s Inn Road, London, WC1X 8HB. A CBS Company.

Der Inhalt dieses eBooks ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Wir behalten uns auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG vor.Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Umschlaggestaltung nach Entwürfen des Originalumschlags mit einem Motiv von Nadia Shireen

eISBN 978-3-458-77992-6

www.suhrkamp.de

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

Informationen zum Buch

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

ERSTES KAPITEL Ginger Fiasko auf Abwegen

ZWEITES KAPITEL Ted auf Abwegen

DRITTES KAPITEL Der Schatten

VIERTES KAPITEL Die Krähe, die vom Himmel fiel

F

Ü

NFTES KAPITEL Die Sprungfedermatratzen

SECHSTES KAPITEL Heiliger Funkelforst!

SIEBTES KAPITEL Titus weint

ACHTES KAPITEL Sebastian Silvers toller Plan

NEUNTES KAPITEL Operation: Funkelforst

ZEHNTES KAPITEL Die Bibliothek

ELFTES KAPITEL Die Schleuderschaukel

ZW

Ö

LFTES KAPITEL Der Tag vor dem Tag nach dem Tag zwei Tage vorher

DREIZEHNTES KAPITEL Bauchkribbeln

VIERZEHNTES KAPITEL Die Felle fliegen

F

Ü

NFZEHNTES KAPITEL Ausgefunkelt

SECHZEHNTES KAPITEL Uuuups!

SIEBZEHNTES KAPITEL Grimmfest

Informationen zum Buch

s war ein friedlicher Nachmittag in Grimmwald.

Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, die Ameisen wuselten und ein Eichhörnchen sauste gefährlich schnell durch die Luft.

»Baaaaaaaumbooooooiiiink!«, schrie es, kurz bevor es gegen einen Baumstamm knallte und zu Boden sank.

Eine Trillerpfeife ertönte.

»Okay, wir machen Pause, Leute!«, schuhute Frank, der in Grimmwald die Baumboink-Mannschaft trainierte. Er hatte sehr dicke Augenbrauen, wie das bei vielen Eulen so ist.

Willow, ein süßes kleines Häschen, hielt ein Tablett mit saftigen Orangenspalten für die Sportler bereit.

»KOMMT, LEUTE!«, brüllte sie. »Lutscht herrlich erfrischende Obstschnitze, pumpt Vitamine in eure Blutbahn! Ich will euch noch VIEL doller gegen die Baumstämme donnern sehen, capito?«

Die Eichhörnchenschar taumelte ihr benommen entgegen. Unter ihnen befand sich ein riesengroßes mit einem buschigen Schwanz. Das war Nancy und sie war gar kein Eichhörnchen, sondern eine Füchsin.

»Danke, Willow«, brummte sie und schnappte sich eine Pfote voll Orangen.

Nancy war der einzige Fuchs in der Baumboink-Mannschaft, doch das machte ihr nichts aus. Sie flog nicht ganz so schnell wie die Eichhörnchen, aber sie war stark und hatte sehr viel Power im Schwanz. Dadurch konnte sie sich mit viel Schwung von Baum zu Baum katapultieren, sodass sie inzwischen der Star der Mannschaft war. Nicht schlecht für eine strubbelige Straßenfüchsin aus der Großen Stadt.

»Hey, Nancy, weiter so!«, schrie Ted, ihr kleiner Bruder, und winkte ihr vom Spielfeldrand zu. Boinken war eigentlich gar nicht Teds Ding – er spielte lieber Theater, sang oder schrieb Gedichte über Wolken – aber er sah seiner großen Schwester gerne beim Training zu. Besonders, wenn er dabei Kuchen essen durfte.

»Puh, Baumboink ist schon beim Zuschauen anstrengend«, seufzte Titus, der Hirsch, und schob sich einen mit Marmelade gefüllten Krapfen ins Maul. »Wo nehmen die bloß die Energie her?«

»Keine Ahnung«, erwiderte Wiggy mit einer großen Kanne rosa Limonade in den Dachspfoten.

»Noch ein Gläschen Prickellimo, alter Freund?«

Titus war der Bürgermeister von Grimmwald. Er hatte große, freundliche Augen, ein knorriges Geweih und ein gutes Herz. Seine Hobbys waren Backen und Liebeskomödien. Wiggy, der Dachs, raste gerne in einem verrosteten alten Jeep durch Grimmwald, heute aber entspannte er sich mit Titus und Ted auf einer zerfransten alten Picknickdecke.

»Hast du gesehen, wie ich die Orangen verteilt habe?«, japste Willow und hopste zur Picknickdecke zurück.

»Na und wie!«, sagte Ted und gab ihr High Five.

»Frank sagt, wenn ich meinen Job weiter so gut mache, kriege ich ein größeres Abzeichen«, berichtete Willow. »Er sagt, ich bin die beste Hilfstrainerin, die er je hatte.«

Willow zeigte auf das Abzeichen, das sie sich ans Fell geheftet hatte. Darauf stand: »HÜLFSTRÄNERIN«.

»Du machst deine Sache hervorragend, Willow«, bestätigte Titus freundlich. »RÜÜÜLPS! Oh, Verzeihung. Diese rosa Prickellimo stößt mir schrecklich auf. RÜÜÜLPS! Da! Schon wieder.« Ted und Willow mussten über Titus’ plötzlichen Rülpsanfall kichern.

Frank plusterte sich auf und rief: »Boinker an den Start!«

Die Mannschaft stellte sich auf.

»Jetzt wollen wir’s wissen«, sagte Frank. »Seid ihr bereit? Eins … zwei … drei …

Der Himmel verdüsterte sich, als die Eichhörnchen durch die Luft flogen und über das Baumboink-Feld dongten – eine ringsum von hohen Kiefern umgebene Lichtung.

DOING! Zwei Eichhörnchen stießen im Flug aneinander. Dem einen gelang es, an einen Ast anzudocken, aber das andere knallte zu Boden.

BASSSSOOONGGGG! Nancy setzte ihren kräftigen Schwanz ein, flitzte zwischen den knorrigen Ästen hin und her, ihre Pfoten berührten kein einziges Mal die Erde. Dabei lachte sie sogar, denn es erinnerte sie daran, wie sie früher mit ihren Fuchsfreunden in der Großen Stadt mit einer Tüte Pommes in der Schnauze über Bushaltestellenhäuschen und Dächer getürmt war.

POINGGG! Ein überdrehtes Eichhörnchen namens Ginger Fiasko verlor die Kontrolle über seine Flugbahn und boinkte sich weit über den Spielfeldrand hinaus.

»Oh-oh«, machte Wiggy. Alle blickten auf und sahen Ginger wie eine Fellrakete quer über den Himmel schießen.

»Wo wird sie wohl landen?«, fragte sich Titus.

Alle lauschten.

Und hörten ein wütendes Quaken in weiter Ferne … in sehr weiter Ferne.

»Oh, uff«, sagte Willow. »Sie ist im kleinen Teich gelandet.«

Der kleine Teich beherbergte viele Kreaturen, vor allem aber war er das Zuhause von Ingrid – einer sehr wichtigen und mächtigen Ente.

Frank drehte sich zu den Picknickenden um. »Würde wohl mal einer von euch seinen Hintern heben und Ginger holen?«, fragte er. »Meistens wird sie ohnmächtig, wenn ihr so was passiert.«

»Ich gehe schon!«, rief Ted und zog seinen Rucksack über die Schultern.

»Braver Junge«, sagte Frank und wollte Titus und Wiggy wegen ihrer Faulheit rüffeln, doch als er sich zu ihnen umdrehte, waren sie in ihren Liegestühlen eingenickt.

Nancy sah Ted zum kleinen Teich gehen. Als sie noch neu in Grimmwald waren, hätte sie ihn niemals irgendwo allein hingehen lassen. Inzwischen war Grimmwald aber ihr Zuhause und Nancy wusste, dass ihrem kleinen Bruder in dem tiefen dunklen Wald nichts Schlimmes passieren würde.

ed schmunzelte auf seinem Weg durch den Wald. Seit Nancys und seinem Umzug hierher war es keinen Augenblick mehr langweilig gewesen. Wenn er nicht gerade verletzte Eichhörnchen rettete, half er Titus bei der Herstellung von »Knallhorns Wundersaft«, unternahm Spritztouren mit Wiggy oder trat mit Ingrids Theatergruppe auf, dem Grimmwald-Ensemble.

Er war ein sehr glücklicher kleiner Fuchs, aber (jetzt macht euch auf was gefasst): Er würde so gerne wissen, wo seine Mama und sein Papa waren.

Sie hatten Ted und Nancy als kleine Fuchsbabys ganz allein in einem Park in der Großen Stadt zurückgelassen. Ted wusste nicht, warum. Seither kümmerte sich Nancy um ihn. Und obwohl sie jetzt nach Grimmwald gezogen waren, schrieb Ted regelmäßig Briefe an seine Eltern, die er an ihren alten Bau in der Großen Stadt schickte. Nur für alle Fälle.

Als Ted am kleinen Teich eintraf, hockte Ingrid auf einem beduselten Eichhörnchen auf einer Insel im trüben Wasser. Es heißt, Ingrid war als Kind* ein glamouröser Filmstar. »Das ist die reine Wahrheit!«, quakte sie, wenn man sie danach fragte. »Du glaubst mir nicht? WIE KANNST DU’S WAGEN!« Dann machte sie ihrer Verärgerung Luft, indem sie einem ihre Handtasche über den Schädel zog.

»Sag Frank, er soll gefälligst auf seine Boinker aufpassen!«, kreischte Ingrid und flatterte aufgebracht mit den Flügeln. »Ich wollte mir gerade die Wimpern tuschen, da ist das Eichhörnchen in meinem Nest gelandet. SIEH DIR DAS AN!«

»Entschuldige, Ingrid«, erwiderte Ted, hopste gekonnt von einem Einkaufswagen zum nächsten, bis er bei den beiden angekommen war. Er hob Ginger am Schwanz hoch, schob ihr eine Orangenspalte in den Mund und verstaute sie in seinem Rucksack. »Ich kann’s kaum abwarten, bis sich das Grimmwald-Ensemble endlich wieder trifft! Wann beginnen die Proben?«

Ingrid seufzte dramatisch und schlug sich elegant einen Flügel vor die Stirn. »Darling, ich bringe einfach nicht den Schwung auf, um weiterzumachen. Nicht, seit unser schönes Theater zerstört wurde. SCHLUCHZ!«

»Wir können doch ein neues Theater bauen, Ingrid«, meinte Ted freudestrahlend.

Aber Ingrid seufzte nur.

»Mir fehlt die nötige Inspiration«, sagte sie. »Und was ist ein Bühnenstar ohne Inspiration? Eine Ente ohne Quaken? Ach! Ich bin so verzweifelt.«

Mit diesen Worten klappte sie ihre Augenmaske herunter und watschelte zurück in ihr Boudoir.

»Tschüssi!«, rief Ted ihr hinterher. Dann sprang er durch den Wald, über weggeworfene Reifen, Ginger sicher auf seinem Rücken im Rucksack verstaut, und schnupperte den leicht fauligen Eiergestank, der hin und wieder heranwehte. Schon bald war er in Häschendorf, wo total viele Kühe lebten. Okay, nicht wirklich. Häschendorf war ein Dorf voller Häschen. Hunderte hopsten dort herum.

»Hi, Ted«, begrüßten ihn ungefähr fünfzig gleichzeitig.

»Hallo, ihr!«, erwiderte Ted und entdeckte einen Turm aus aufgestapelten grauen Matratzen. Die Häschen kletterten auf die Äste einer hochgewachsenen Kiefer, sprangen wie von einem Sprungbrett herunter … und landeten DOING auf den Matratzen. Sah nach viel Spaß aus.

»Die hat wohl mal ein Männchen hier abgeladen«, quiekte Tyler, den Ted als einen von Willows 147 Brüdern erkannte. »Die sind genial!«

Tyler zog seine Shorts hoch, wischte sich die Schnauze an der Pfote ab und kletterte wieder auf den Baum.

Ted schmunzelte in sich hinein und machte sich erneut auf den Weg. Als die Bäume ihn immer dichter umgaben, wurde ihm ein klitzekleines bisschen … na ja, nicht direkt mulmig, aber plötzlich sah alles viel düsterer aus. Abgesehen von dem dösenden Eichhörnchen in seinem Rucksack, war Ted ganz allein.

Also sang er ein Lied, was typisch Ted war.

»Welch zauberhafte Melodie!«, sagte eine Stimme im Dunkeln.

»ARGH!«, schrie Ted und wollte wegrennen, krachte aber gegen einen Baum. Er rappelte sich auf und rieb sich die Schnauze.

»W-w-wer … ist da?«, wimmerte er. »Frank? Bist du das? Nancy? Nancy!«

Ganz in der Nähe raschelte Laub.

»Keine Angst, Kleiner«, sagte die Stimme. »Ich tu dir nichts.«

Dann sah Ted etwas, das sich bewegte. Ein großer Schatten, zwei riesige, spitze Ohren und ganz kurz blitzte etwas Silbriges auf.

»W… Wer bist du?«, flüsterte Ted in die Dunkelheit.

Dann wurde er am Schwanz gepackt.

ed jaulte auf. »Lass mich runter, lass mich RUNTER!«, quiekte er.

Wer auch immer Ted am Schwanz gepackt hatte, ließ ihn wieder los, sodass er mit einem lauten DOING auf dem Boden landete und ihm schwindlig wurde.

Vorsichtig rappelte er sich auf und starrte den großen Fremden an. Er konnte gerade so die Umrisse zweier spitzer Ohren erkennen, eine Schnauze und einen buschigen Schwanz …

»Du bist ein Fuchs!«, keuchte er.

Die geheimnisvolle Gestalt wich in den Schatten zurück.

»Sag mir, Junge«, ertönte eine tiefe, geschmeidige Stimme, »wo sind wir?

Ted guckte verdattert.

»Äh … in Grimmwald«, sagte er.

»Ach ja, Grimmwald! Hab ich’s mir doch gedacht«, sagte die Stimme.

»Wer bist du?«, fragte Ted mutig, weil er bis jetzt noch nicht gefressen worden war.

»Wer? Ich? Ach, niemand«, kicherte er leise. »Sag mir mal, dieser große stählerne Turm hier in … Grimmwald. Was genau ist das?«

»Ach so, das ist der Magische Turm«, antwortete Ted. »In der Großen Stadt hätten wir Strommast dazu gesagt. Aber irgendwie ist der Magische Turm hier anders, weil er ein bisschen kaputt ist. Da hängen Leitungen lose runter und er summt immer so komisch. Man darf auf keinen Fall auf den Stromleitungen herumkauen, das ist nämlich gefährlich und total tödlich. Pamela macht es trotzdem, aber die ist ja selbst gefährlich.«

»Pamela?«, fragte der geheimnisvolle Fremde.