Hier kommt Pupsermän! - Wolfram Hänel - E-Book

Hier kommt Pupsermän! E-Book

Wolfram Hänel

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Beschreibung

Pupsen ist eine echte Superkraft!

Jacob will nie mehr in den Kindergarten! Weil alle anderen Kinder über ihn gelacht haben, sogar seine beste Freundin Trixi. Nur weil er beim Supermann-Spielen gepupst hat – aus Versehen natürlich. Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht: Pfffffft! Jacob pupst ein gefährliches Glibbermonster mit einem Monster-Pups weg, wird zum Wettpupsen herausgefordert und erlebt zusammen mit Trixi eine Woche lang ein unglaubliches Pups-Abenteuer nach dem anderen. Ist Pupsen vielleicht gar nichts, wofür man sich schämen muss, sondern Jacobs geheime, ziemlich coole Superkraft?
Ein unglaublich witziges Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren

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Seitenzahl: 49

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Für Ezra und Chaya.

Und alle vom »Affentanz« in der Mariannenstraße.

W. H.

Sonntag

Es ist Sonntagabend, so gegen sieben. Jacob liegt schon in seinem Bett. Obwohl es draußen noch hell ist und die Vögel noch zwitschern und niemand um diese Zeit schon schläft. Jedenfalls niemand, der schon fast sechs ist und bald in die Schule kommt.

Aber heute ist nichts so, wie es sein soll. Dabei war der Tag eigentlich gar nicht so schlecht. Bis zum Abendessen, da hat es dann angefangen.

Jacob hatte plötzlich keinen Hunger mehr. Obwohl es Spaghetti mit gerösteten Erdnüssen gab. Extra für ihn! Aber Jacob hat nur eine Gabel voll Spaghetti gegessen und war satt. Na gut, auch noch zwei oder drei Erdnüsse, vielleicht sogar vier!

Dann hat er die anderen Erdnüsse mit der Gabel auf seinem Teller hin- und hergeschoben. Oder sie unter den Spaghetti versteckt. Und sein Bauch hat ein bisschen wehgetan. Sein Bauch und sein Po und sein linkes Bein. Und dann das rechte Bein und alle zehn Finger an seinen Händen.

Außerdem war er so müde, dass er am liebsten sofort ins Bett wollte. Vor lauter Müdigkeit konnte er kaum noch die Zahnbürste halten! Weshalb die Zahnbürste angefangen hat, den Wasserhahn abzubürsten statt seine Zähne. Erst den Wasserhahn und dann das Waschbecken.

Als seine Eltern ins Bad gekommen sind, hat die Zahnbürste gerade versucht, auf der Seife rumzuschrubben. Echt ziemlich blöd von der Zahnbürste, weil niemand gern Seife an den Zähnen hat. Auch Jacob nicht! Deshalb musste er dann weinen.

Aber es wurde noch schlimmer! Sein Schlafanzug war so kalt, als hätte er im Kühlschrank gelegen. Die Bettdecke war auch kalt. Und das Kopfkissen erst recht. Also musste Jacob noch mehr weinen. Und konnte gar nicht mehr aufhören.

Jetzt weint Jacob immer noch. Seine Eltern stehen ratlos vor seinem Bett und wissen nicht weiter.

»Was hast du bloß?«, fragt seine Mutter. »Du wirst doch hoffentlich nicht krank!«

»Tut dir immer noch alles weh?«, fragt sein Vater. »Bist du traurig? Bestimmt hast du Hunger, weil du ja auch kaum was gegessen hast! Soll ich dir vielleicht Bratkartoffeln und Spiegelei machen? Oder warme Würstchen mit viel Röstzwiebeln und Gurken und Senf und Ketchup und Mayo?«

Jacob gibt keine Antwort. Obwohl sein Vater gerade alles aufgezählt hat, was er am liebsten isst. Aber Jacob schüttelt nur den Kopf. Und weint.

Seine Mutter bringt ihm einen Becher Kamillentee. Sie setzt sich zu ihm auf die Bettkante und streichelt seine Hand.

Sein Vater läuft mit großen Schritten auf und ab und rauft sich die Haare. »Wenn das so weitergeht«, ruft er, »dann müssen wir einen Arzt holen!«

»Ich bin nicht krank«, flüstert Jacob. »Ich weiß auch nicht, warum ich die ganze Zeit weinen muss.«

»Es gibt solche Tage«, sagt seine Mutter. »Tage voller Tränen, an denen man denkt, die ganze Welt wäre gegen einen und alle wären ...«

»Doof und gemein!«, flüstert Jacob.

»Aber das ist nicht so«, tröstet ihn seine Mutter. »Wenn du morgen früh aufwachst, sieht schon alles nur noch halb so schlimm aus.«

»Und wenn du dann erst mal Zähne geputzt und ein ordentliches Frühstück im Magen hast, ist die Welt wieder in Ordnung«, behauptet sein Vater. »Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«

Sein Vater rückt ihm die Kissen zurecht.

Und seine Mutter drückt ihm einen Kuss auf die Stirn. »Gute Nacht,, mein Kleiner, schlaf schön.«

Dann machen Jacobs Eltern das Licht aus und schleichen leise zur Tür raus.

Jacob liegt im Dunkeln und starrt mit weit offenen Augen an die Decke.

Ihm tut nichts weh. Nicht richtig jedenfalls. Und er hat auch keinen Hunger. Er ist auch nicht wirklich traurig. Er will nur morgen nicht in den Kindergarten! Nein, eigentlich ist es sogar noch viel schlimmer: Er kann unmöglich in den Kindergarten. Nie wieder! Es geht einfach nicht.

Aber wenn er das seinen Eltern erzählt hätte, hätten sie ihn bestimmt nicht verstanden. Sondern gesagt, er soll sich nicht so anstellen. Er würde doch gern in den Kindergarten gehen. Und außerdem sei er schon groß und kein Baby mehr. Was natürlich Quatsch ist, weil Babys ja gar nicht in den Kindergarten gehen. Großer Quatsch also. Quatsch mit Soße.

Dabei haben seine Eltern keine Ahnung, warum er nicht in den Kindergarten will. Aber er kann es ihnen auch nicht erzählen, weil sie dann bestimmt über ihn lachen. Und gar nicht kapieren, wie schlimm es war, was ihm im Kindergarten passiert ist. Und dass sowieso schon alle über ihn gelacht haben. Sogar seine Freundin Trixi!

Sie haben gelacht und sind im Kreis um ihn herumgehüpft. Dabei haben sie sich die Nase zugehalten, als ob es stinken würde. Und dann haben sie alle so getan, als müssten sie die ganze Zeit pupsen und haben immerzu »Pft« und »Pffft« oder »Pftpftpft« gemacht.

Beim Mittagessen wollte Trixi nicht neben ihm sitzen, sondern hat sich neben Lars-Ole gesetzt. Und Lars-Ole hat Jacob die ganze Zeit »Pupsstinker« genannt. Das war echt gemein.

Weil er ja auch wirklich nur aus Versehen gepupst hat. Und auch nur, weil er Trixi zeigen wollte, dass er vom Tisch springen kann. So ähnlich wie Supermann. Der springt zwar von Hochhäusern, aber Jacob ist ja nicht bescheuert. Normale Menschen können nun mal nicht von Hochhäusern springen. Und fliegen können sie auch nicht. Aber sie können sich vorstellen, wie es wäre, wenn. Und so tun als ob. Und dafür war der Tisch genau richtig. Jacob hat sich sogar extra ein Stück Stoff aus der Bastelecke geholt. Ein schönes, großes rotes Tuch. Wie der Umhang von Supermann.

Jetzt musste er nur noch auf den Tisch klettern. Und dabei ist es dann leider passiert. Blöd war aber vor allem, dass alle drum rumstanden. Und deshalb haben es auch alle gehört ...