Hunde als Weggefährten - Andreas Ohligschläger - E-Book + Hörbuch

Hunde als Weggefährten Hörbuch

Andreas Ohligschläger

0,0

Beschreibung

Andreas Ohligschläger, bekannt durch seine Coaching-Reihe im WDR-Fernsehen, wird täglich mit Problemen konfrontiert, die (Erst-)Hundehaltern das Leben mit ihrem Tier schwer machen. Sein Anliegen ist es, dass der Mensch ein Gefühl für Wesen und Verhalten seines Hundes entwickelt und dadurch zum echten Team mit ihm zusammenwächst. In diesem Buch stellt der erfolgreiche Mensch-Hund-Coach seine Philosophie vor, zeigt, wie er arbeitet, und gibt Anstöße dazu, wie man zu einem Menschen wird, den sich sein Hund aussuchen würde.

Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS

Zeit:2 Std. 59 min

Sprecher:Andreas Ohligschläger
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Stattdessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.

MEINE VISION— meine Philosophie, mein Weg

© Anna Auerbach / Kosmos

MEIN WEG ZU DEN HUNDEN

Hündische Weggefährten begleiten mich seit meiner Kindheit. Schon als Kind und Jugendlicher streifte ich gerne alleine oder mit den Hunden meiner Eltern durch die Felder, Wiesen und Wälder.

Ich liebte es, stundenlang den Klängen und Gerüchen der Natur zu folgen und bei Wind und Wetter ein Gefühl der Freiheit zu spüren. Ich beobachtete Bussarde bei der Aufzucht ihrer Jungvögel im Horst, hoch oben in den mächtigen Eichen des Waldes und ließ mir den Wind um die Nase wehen. In der wärmenden Morgensonne schenkten mir junge Füchse, beim albernen Spiel mit ihren Wurfgeschwistern am Fuchsbau atemberaubende Momente. Ich bestimmte Pflanzen in meinem kleinen Naturführer und entwickelte zunehmend ein Gespür für die friedliche und beruhigende Wirkung der Natur. Mein Instinkt und meine Feinfühligkeit für die natürlichen Dinge des Lebens übertrugen sich auch auf das Zusammenleben mit den Menschen und Tieren in meiner Umgebung. Die kraftspendende Energie der Natur ist ein Geschenk und eine Ressource und prägte mich für meinen weiteren Lebensweg.

© Andreas Ohligschläger / privat

Unterschiedliche Hunde begleiteten mich von Anfang an.

Ich lernte im Laufe der Zeit viele Hunde und ihre Menschen kennen und dabei lernte auch ich, mich immer intensiver zu erleben und zu spüren. Was für eine wundervolle Reise, mit erkenntnisreichen Augenblicken und Begegnungen, die mich prägten, veränderten und mich sensibilisieren und wachsen ließen. Ich trainiere keine Hunde, ich erlebe sie. Für mich gibt es ohnehin nicht nur die „einzig wahre Hundeerziehungs-Methode“, die pauschalisiert auf alle Hunde angewendet werden kann. Vielmehr sensibilisiere ich Menschen für ihre Verhaltensweisen und die Wirkung auf ihre Hunde. In meinem Coaching und in Seminaren versuche ich, Hunde und Menschen zu fühlen, zu lesen, zu verstehen und meine Erkenntnisse weiterzugeben, um dadurch mehr Verständnis für beide Spezies herzustellen. Bei meiner Mensch-Hund-Coach Fortbildung werden Menschen, die nach meiner Philosophie „AO Coaching/Revier für Hunde“ arbeiten möchten, auf ihrem Weg, von mir und meinem Team ein Jahr begleitet, sensibilisiert und geschult. Sie bekommen u. a. Einblicke in das „Revier für Hunde“, eine der größten Hundetagesstätten Deutschlands. Mit seiner faszinierenden und bezaubernden Energie des Rudels bekommen die „Schüler“ tiefe Einblicke in das Verhalten und in die Kommunikation unter Hunden. Themen wie Ausdrucksverhalten, Körpersprache, Entwicklung und Anatomie stehen u. a. bei der Fortbildung im Fokus.

© Andreas Ohligschläger / privat

Weggefährten im Revier für Hunde

TIERSCHUTZREISEN, HUNDE VERSTEHEN UND LIVE TOUR

Meine aufklärenden Tierschutzreisen durch Rumänien, Italien und Portugal wurden u. a. von der Sendung „Tiere suchen ein zu Hause“, begleitet und verfilmt. Die Sendung „Hunde verstehen“ im WDR Fernsehen hilft Hunden und Menschen, gemeinsam voneinander und miteinander zu lernen. An dieser Stelle möchte ein herzliches Dankeschön aussprechen. Ein Dankeschön an all die Menschen, die mir ihre Hunde und ihre Herzensangelegenheiten anvertrauen, sich öffnen und sich dadurch besser verstanden fühlen. Bei meinen Live-Auftritten berichte ich anhand von Videos und Erzählungen von meinen Erfahrungen mit „Weggefährten“, gestalte den unterhaltsamen Abend mit bewegenden und lustigen Geschichten und Liedern und bringe nach vielen Jahren erkenntnisreiche und spannende Geschichten mit auf die Bühne.

TIERHEIMZEIT UND MEINE LIEDER ÜBER HUNDE

Als ich mit 16 Jahren, nach einem Tag des Praktikums im Tierheim, ziemlich traurig nach Hause kam, nahm ich mir die Gitarre meines Bruders Thomas und fing an zu spielen und zu singen. Hierbei durfte ich zum ersten Mal erfahren, dass ich meine Stimme nicht nur zum Sprechen, sondern auch zum Singen einsetzen kann. Für viele Jahre meines Lebens war ich von diesem Zeitpunkt an Sänger in verschiedenen Bands. Diese wundervolle Gabe und das Geschenk, meine Stimme als Medium einsetzen zu können, ist bis heute ein Bestandteil meines Lebens geworden. Bei meinen Live-Auftritten kann ich meine Geschichten und Emotionen mit anderen Menschen teilen und leben. Stücke wie „Mischlingsliebe“, „Wenn der Wind weht“ und „Wundervoll“, erzählen die Begegnungen von Hunden und Menschen, die sich finden und für einen kurzen oder längeren Lebensabschnitt zu Weggefährten werden.

VOM „DOGWALKER“ ZUM MENSCH-HUND-COACH

Als ich 2002 als „Dogwalker“ den Schritt in die Selbständigkeit machte, hatte ich schon eine klare Vision im Herzen und vor Augen. Ich war auf meinen unzähligen Spaziergängen und Wegen immer auf der Suche nach einem Ort gewesen, an dem ich ein Zentrum für Hunde und Menschen aufbauen wollte. Einen Platz, wo Mensch und Hund so sein können, wie sie wirklich sind. Mit all ihren Schwächen und Stärken. Einen Ort, an dem Menschen und Hunde gemeinsam von- und miteinander lernen durften. So führte mich das Leben durch die Landschaften und Dörfer meiner Umgebung und meine Arbeit als „Dogwalker“ lehrte mich viel über die Begegnungen mit „Weggefährten“. Mit jedem Meter, den ich ging, lernte ich immer mehr Menschen und Hunde kennen und bereitete mich instinktiv auf die nächsten Schritte meiner Vision vor. Und es waren viele Meter und zurückgelegte Strecken, die ich anhand eines GPS-Trackers erfassen konnte. Ich ging ca. 5000 Kilometer im Jahr, also einmal Portugal und zurück. Und ich war ca. fünf Jahre als Gassigänger auf meinen erkenntnisreichen und traumhaften Wegen durch die Natur unterwegs. Und immer an meiner Seite, Pino, mein Seelenhund.

© Andreas Ohligschläger / privat

Als Gassigänger ging ich jährlich ca. 5000 km und das fünf Jahre lang.

HUNDE ALS WEGGEFÄHRTEN

Mit zwölf Jahren übernahm ich erstmalig die Verantwortung für die Hunde unserer Familie. In unserem „Familienrudel“ war ich der „Kleinste“ im Wurf.

Mit drei älteren Brüdern und einer Schwester war immer Stimmung in der Bude und ich durfte sehr früh lernen, meinen Kopf und mein Herz durchzusetzen. Zuerst durfte ich mit Bienchen, einer weißen Spitzmischlingsdame und später mit ihrer kleinen selbstbewussten Tochter „Trüffel“ Spaziergänge unternehmen und Abenteuer erleben. Anschließend zog ein Rottweiler aus dem Tierheim bei uns ein und mit sechszehn Jahren konnte ich schon erkennen, dass ich eine gute „Nase“ für Hunde mit schlechten Erfahrungen hatte. Als Ben, der Rottweiler, leider frühzeitig verstarb, fanden die beiden Mastino Napoletano Mischlinge Ambra und Ben, mit insgesamt einhundertzehn Kilogramm, den Weg aus dem Aachener Tierheim in mein Elternhaus.

© Andreas Ohligschläger / privat

Die kleine Trüffel hatte bei Ambra immer die Hosen an.

© Andreas Ohligschläger / privat

Ambra, eine Mastino Napoletano Hündin aus dem Tierheim und ich waren ein unzertrennliches Paar.

„Trüffel“ war von diesem Tag an die „Königin der Molosser“ und hatte die beiden „Listenhunde“ fest in der Pfote. Trüffel wurde neunzehn Jahre alt und verließ mich nach dieser langen Reise leider auf eine unsagbar tragische Art und Weise. Sie kam bei einem gemeinsamen abendlichen verregneten Spaziergang im Nebel von ihrem Weg ab und wurde auf einer Straße überfahren. Ich brauchte viel Kraft und Verständnis, um diesen schweren Schicksalsschlag zu überwinden. Heute weiß ich, dass sie selbst diesen spektakulären Weg gewählt hat, um über die Regenbogenbrücke zu gehen. Sie war schon immer eine Abenteuerin und traf gerne ihre Entscheidungen fürs Leben, auch die Entscheidung für ihren letzten Weg. Die beiden Riesenbabys Ambra und Ben waren durch schlechte Haltungsbedingungen verhaltensauffällig geworden und wurden glücklicherweise vom Tierschutz aus ihren Behausungen beschlagnahmt. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie Ambra und ich im Tierheim eine wunderschöne Freundschaft aufbauten, die später zur großen Liebe wurde. Und an Ben, der mich viele Nerven, Tränen und Geduld kostete und mich doch so viel über das Leben lehrte. Beide Hunde absolvierten später den sogenannten „Wesenstest“ und konnten nach einer gewissen Zeit ohne Maulkorb und Leine ein freies und unbeschwertes Leben führen. Immer wieder gelang es mir, mit der Unterstützung meiner Eltern, mit Ruhe, Konsequenz und Liebe, den Zugang zu traumatisierten Hunden zu finden. Auch alle anderen Hunde, die im Laufe der Zeit den Weg zu mir fanden, kamen aus dem Tierschutz. Es gibt, auch wenn sie teilweise sehr traumatisiert sind, traumhafte Hunde aus dem Tierschutz. Lasst die treuen Weggefährten in eure Häuser und Herzen einziehen und sie werden es euch mit viel Liebe auf euren gemeinsamen Wegen danken.

MUSIK, PORTUGAL UND DAS „REVIER FÜR HUNDE“

Ich arbeitete einige Jahre in den verschiedensten Jobs, um mir mein Leben, meine Reisen und meine Musikleidenschaft zu finanzieren. Zusätzlich arbeitete und engagierte ich mich im Tierheim und war ehrenamtlich im Bereich Tierschutzanzeigen tätig. Mein Vater war damals nicht wirklich begeistert über meine Lebensweise und hätte sich gewünscht, dass ich mir meine älteren Geschwister häufiger als Vorbild genommen hätte. Aber ich war ein Träumer und wollte meine Träume wahr werden lassen. Und so ging ich meinen eigenen Weg und folgte meinem Herzen.

© Andreas Ohligschläger / privat

Pino, mein Seelenhund.

Heute kann ich mich bei meinen Eltern für alle meine Talente und meine Begabung bedanken, die ich durch sie und die Natur und ihre Lebewesen geschenkt bekommen habe. Jetzt kann ich meine Träume leben und als Mensch-Hund-Coach Hundehalter sensibilisieren und mit meiner Musik Menschen mit meinen gefühlvollen Liedern inspirieren.

Bei meinen Reisen durch Portugal wurden Straßen- und Besitzerhunde zu einem meiner beliebtesten Beobachtungsziele. Die „Streuner des Südens“ lehrten mich viel über die wahren Bedürfnisse von Hunden und ich konnte durch meine Beobachtungen auch viel über mich erfahren. Ich reise auch heute immer wieder gerne nach Portugal, auch im Rahmen des Tierschutzes.

© Andreas Ohligschläger / privat

Die ersten Gehversuche in meinem Revier wurden von einer Handvoll Pfoten begleitet.

Nach den Jahren meiner Tätigkeit als „Gassigänger“ absolvierte ich alle erforderlichen Bedingungen meiner weiteren beruflichen Laufbahn als Hundebetreuer in meiner Hundetagesstätte und Hundetrainer. Ich setzte nun alles auf eine Karte und kaufte, mit der Unterstützung meines Bruders Michael, ein Haus in ländlicher Gegend, um der „Vision meines Herzens“ einen Platz zu geben und zu wachsen. Das Revier für Hunde war geboren. Mit meinem Pino und acht „HuTa-Hunden“ in der Hundetagesstätte fing alles an. Schritt für Schritt und Pfote für Pfote bauten ich und Pino das Revier und den Stamm der Hunde auf.

Früher wollte ich immer Sänger oder Hundetrainer werden.

Wir waren vom ersten Spatenstich an die besten Kumpel und „Arbeitskollegen“. Ich lehrte Pino und er mich, uns im Revier für Hunde die Leitung und die Verantwortung zu teilen und für einen respektvollen und authentischen Umgang miteinander zu sorgen. Ich hatte einen eindrucksvollen Lehrer und Seelenhund an meiner Seite und durfte sechzehn wunderschöne, gemeinsame Jahre von und mit ihm lernen. Was für ein Hund. Danke dir, mein „Häuptling des Windes“.

© Andreas Ohligschläger / privat

Ben, Pino und Luna waren im Revier für Hunde vom ersten Spatenstich an meiner Seite.

Eine Handvoll Hunde und dann wurden es immer mehr. Nach und nach kamen immer mehr eigene Hunde aus dem Tierschutz zu mir in mein Revier. Mit Miz, Molly, Marie, Ömmi und der kleinen Ola ist mein „Hausrudel“ eine durchgemischte Bande aus den unterschiedlichsten Ländern und in den verschiedensten Altersstufen. Die prominenteste Hündin ist wohl Ömmi, die rumänische Hündin aus dem Tierschutz. Sieben Jahre saß sie in der rumänischen „Smeura“, im größten Tierheim der Welt, bevor sich unsere Herzen begegneten und unsere Liebe begann.

Mittlerweile kommen im Durchschnitt dreißig bis vierzig Hunde pro Tag in die Hundetagesstätte. Hunde der verschiedensten Rassen und Altersstufen können im Revier für Hunde ihren hündischen Bedürfnissen nachkommen und in der Gruppe selbstbewusster und sicherer werden. Auf dem 7.000 qm großen Areal finden zusätzlich regelmäßig Tagesseminare, Workshops, Wochenendseminare und Einzel-Coachings für Menschen mit ihren Hunden statt. Resozialisierungen von verhaltensauffälligen und traumatisierten Hunden und das Fördern von hündischer Kommunikation gehören ebenfalls zum Angebot.

© Andreas Ohligschläger / privat

Das Revier für Hunde ist ein Ort, wo Menschen und Hunde sich herzlich begegnen.

Das Revier für Hunde ist ein Ort der natürlichen Betreuung, in dem sich Mensch und Hund frei und offen entfalten können, um voneinander zu lernen, mehr Verständnis füreinander zu bekommen und mit neuer Energie beseelt zu werden. Ein Ort der Begegnung von Menschen und Hunden.

© Andreas Ohligschläger / privat

Ömmi aus Rumänien saß sieben Jahre in einem Zwinger.

DER TIERSCHUTZVEREIN „IN THE NAME OF DOG“

Zudem habe ich einen eigenen Tierschutzverein gegründet. „In The Name Of Dog e. V.“, wird mit einigen Herzensmenschen mit viel Liebe und Engagement geleitet und unser Bestreben ist es, Tierschutzorganisationen im In- und Ausland zu begleiten und zu unterstützen. Unser Motto lautet, „Vermehren vermeiden“, damit die Ursachen der „Hundeüberbevölkerung“ und das damit verbundene unendliche Leid auf diesem Planeten, auch mit eurer Hilfe, eingegrenzt und unterbunden werden kann.

SPEZIAL: GANZHEITLICHER TIERSCHUTZ MIT HERZ UND PFOTE

GANZHEITLICHER TIERSCHUTZ MIT HERZ UND PFOTE

Zu meinen anderen Projekten war es mir ein starkes Anliegen, einen eigenen Tierschutzverein zu gründen. Tierschutz fängt bei uns Menschen an. Aus diesem Grund wird unser Verein „In The Name Of Dog e. V.“ von einigen Herzensmenschen mit viel Liebe und Engagement geleitet, die den Mut zur Veränderung haben.

Tierschutz hat viele unterschiedliche Gesichter. Bei meinen Reisen durch Europa habe ich unter anderem Länder wie Portugal, Rumänien und Italien besucht. Auch auf den Kanarischen Inseln habe ich mir einen Einblick in Tierschutzorganisationen verschafft. Dabei ist mir aufgefallen, dass Tierschutz ein sehr sensibles und weitläufiges Thema ist, bei dem es noch viel Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft zu leisten gilt, um die Menschen für das Leid und das Wohl der Tiere zu sensibilisieren.

Unser Bestreben ist es, Tierschutzorganisationen im In- und Ausland zu begleiten und unter anderem in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Tierärzten bei Kastrationsprojekten zu unterstützen.

© Andreas Ohligschläger / privat

Zwingerhaltung ist leider noch weit verbreitet.

© Andreas Ohligschläger / privat

Viel zu wenig Freiheit durch Kettenhaltung.

VERMEHREN VERMEIDEN

Unser Motto lautet, „Vermehren vermeiden“, damit die Ursachen der „Hundeüberbevölkerung“ und das damit verbundene unendliche Leid auf diesem Planeten, auch mit eurer Hilfe, gelindert werden kann.

Bei dem Thema Ketten- und Zwingerhaltung macht es sich „In The Name Of Dog e. V.“ zur Aufgabe, die Menschen vor Ort aufzuklären und darauf aufmerksam zu machen, dass Hunde Lebewesen sind, die die Nähe und die Liebe zu ihren Menschen brauchen.

Das primäre Ziel unseres Vereins ist es nicht, so viele Hunde wie möglich nach Deutschland zu holen, sondern vor Ort durch Hilfestellung und Spendenaktionen die Ursachen für das Leid der Tiere zu ergründen und einzudämmen.

Leider sind die Tierheime im In- und Ausland oftmals überfüllt. Dies führt dazu, dass zu viele Hunde auf zu engem Raum zusammenleben müssen, wodurch Frustrations- und Aggressionsverhalten unter den Hunden entsteht. Das sind keine artgerechten Lebensumstände und die Hunde leiden extrem unter den Haltungsbedingungen. Das Ziel ist hier, eine Unterstützung zu bieten, um diese Umstände beispielsweise in Rudelhaltungen oder in Open-Sheltern umzuwandeln. Dadurch bekommen Hunde die Möglichkeit, mit Artgenossen sozialer und freier zu kommunizieren. So steigen die Chancen dieser Hunde auf eine verantwortungsvolle Vermittlung.

Ich persönlich glaube, dass niemandem damit gedient ist, wenn wir in überfüllten Tierheimen immer mehr Hunde unterbringen, noch mehr Zwinger anbauen und an den eigentlichen Ursachen des willkürlichen Vermehrens von Hunden und in den Köpfen der Menschen zu wenig ändern. Zur Veränderung braucht jedoch jeder Einzelne uns alle.

Lasst uns gemeinsam auf die Wurzeln des Problems schauen und nicht auf die Symptome, damit wir Lösungen für die Zukunft finden.

© Andreas Ohligschläger / privat

Artgerechte Tierhaltung fördert das soziale Miteinander.

MENSCHEN — und ihre Hunde

© Anna Auerbach / Kosmos

WARUM BRAUCHEN MENSCHEN HUNDE?

Wenn Menschen sich dazu entschließen und sich einen Hund an ihre Seite wünschen, wählen sie ihre zukünftigen Begleiter meistens nach bestimmten Kriterien, Ansprüchen und der aktuellen Emotionslage aus.

Aussehen, Größe, Geschlecht und Charaktereigenschaften sind einige Punkte, die bei der Hundeauswahl berücksichtigt und erwartet werden. Soll es ein Hund sein, der gerade in Mode ist, oder kommt für den Hundebesitzer seit Jahren immer nur eine Rasse oder der Mischling in Frage? Wird es ein Hund vom Züchter oder lieber ein Hund aus dem Tierschutz? Wird es eine kleine „Fellnase“, oder lieber doch ein großer Weggefährte? Doch wie kommt der Mensch auf den Hund?

Mittlerweile geht der erste Weg zum Hund meistens über die Tastatur des Rechners. Beim Besuch einiger Webseiten im Internet werden die unterschiedlichsten Hunde angeboten und jeder Mensch, der sich einen vierbeinigen Freund an seine Seite wünscht, wird hier schnell und reichhaltig bedient. Im Klartext: Viele Menschen schauen sich viele Hunde im Schnellsuchlauf auf Bildern an, lesen ein wenig über die Eigenschaften und Verhaltensweisen und ein paar „Klicks“ weiter kann sich der Mensch in seinen zukünftigen vierbeinigen Freund verlieben, oder auch nicht.

Ähnlich wie auf „Dating Seiten“ und Singlebörsen fühlen sich aber viele Menschen schnell damit überfordert, Steckbriefe sorgsam und mit Ruhe zu lesen. Das Problem ist die Flut an Bildern, die das Auge und das Bewusstsein nach einiger Zeit nicht mehr filtern können. Dadurch kann es zu einer Reizüberflutung kommen.

© Andreas Ohligschläger / privat

Wenn ich einen Welpen auf den Arm habe, spricht nur noch mein Herz.

© Andreas Ohligschläger / privat

Welcher Hund passt in mein Leben?

Stattdessen wählen Menschen nach einer gewissen Zeit im Internet ihre potenziellen Partner nach oberflächlichen Kriterien aus. Frauen achten auf den Status des Mannes, Männer oftmals auf das Alter einer Frau. Darin spiegelt sich ein Mechanismus, der unbewusst tief in unserer Psyche verankert ist. Von Natur aus neigen wir dazu, von Äußerlichkeiten auf die gesamte Person zu schließen. Wirkt jemand attraktiv, vermuten wir instinktiv, dass dieser Mensch auch gebildet, befähigt und vertrauenswürdig wäre – auch wenn jeder weiß, dass solche Klassifizierungen längst nicht immer zutreffen. Die Ansprüche werden nach einer gewissen Zeit immer größer und der Hang zum perfekten Partner nimmt stetig zu. Nicht selten entwickelt sich eine regelrechte konsumorientierte Shoppingmentalität.

Ähnlich verhält es sich mit der Auswahl des zukünftigen Sozialpartners Hund. Wo sich Menschen vor einigen Jahren noch vermehrt nach großen und starken Hunden umsahen, die sie beschützen sollten, werden mittlerweile auch viel häufiger kleine Hunde bevorzugt. Rassen mit großen Augen und herzförmigen Köpfen, kleiner Nase, kleinem Maul und plumper oder niedlicher Körperform trifft man immer häufiger an, auch an der Seite des Mannes.

Viele Menschen sehnen sich nach Nähe und Herzlichkeit.

WARUM LIEBEN MENSCHEN „BABYHUNDE“?

Die oben beschriebenen äußerlichen Merkmale fasst man unter dem Begriff „Kindchenschema“ zusammen. Dieser Begriff geht auf den Zoologen und Verhaltensforscher Konrad Lorenz zurück. Er stellte bei seinen Forschungen fest, dass diese Merkmale das Brutpflegeverhalten und die fürsorgliche Zuwendung anregten. Und wer seinen Nachwuchs rundum gut und sicher versorgt, verbessert natürlich die Überlebenschancen des niedlichen Nachwuchses.