Jagd auf den Anwalt - Kai Leuner - E-Book

Jagd auf den Anwalt E-Book

Kai Leuner

4,8

  • Herausgeber: Prolibris
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Michael Krohn lebt auf der Sonnenseite: Er arbeitet in Dresdens nobelster Anwaltskanzlei und ist mit der attraktiven Tochter des Seniorpartners verheiratet. Doch innerhalb weniger Stunden bricht seine Welt zusammen. Er ertappt seine Frau Julia mit einem Kollegen. Es kommt zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Wenige Minuten später ist der Nebenbuhler tot - und Michael auf der Flucht. Und nicht nur die Polizei jagt ihn. Auch seine Kanzlei setzt skrupellose Privatermittler auf ihn an. Denn ohne es zu wissen, trägt Michael ein brisantes Geheimnis bei sich ... Eine atemberaubende Hetzjagd voller überraschender Wendungen.

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Seitenzahl: 345

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Kai Leuner

Jagd auf den Anwalt

Dresden Thriller

Prolibris Verlag

Alle Figuren dieses Romans sind vom Autor frei erfunden. Jegliche auch nur entfernte Ähnlichkeiten mit realen Personen, lebenden oder toten, wären reiner Zufall. Gleiches gilt für die beschriebenen Ereignisse. Der Autor hat sich zudem die Freiheit genommen, die Beschreibung einiger Prozeduren und Schauplätze in Dresden wie auf der Ostseeinsel Rügen den erzählerischen Erfordernissen der Geschichte unterzuordnen und gelegentlich von der Realität abzuweichen.

Für meinen Bruder

1

Am Elbufer unterhalb der Pirnaer Altstadt wimmelte es von Angestellten aus den nahe gelegenen Büros, die ihre Mittagspause für ein Sonnenbad nutzten. Eine Gruppe Schüler spielte Fußball, vier gegen vier, mit Taschen und Rucksäcken als Torpfosten. Helles Lachen schwirrte durch die Luft. Auf einer Bank saßen drei junge Verkäuferinnen, die Mineralwasser tranken und ein vorbeifahrendes Motorboot mit dem Namen Copacabana beobachteten. Der Skipper, ein braun gebrannter Mann mit dunklem, windzerzaustem Haar, winkte lässig herüber.

Nur wenige Fußminuten entfernt lag das Amtsgericht. Das gläserne Bürogebäude war Ende der neunziger Jahre neben der alten Garnisonskirche errichtet worden. Im Erdgeschoss befanden sich die Verhandlungssäle, in den oberen Etagen die Büros der Richter und ihrer Geschäftsstellen. Soeben wurden die Türen von Saal 001 geöffnet, in dem die Nachlasssache Ovic verhandelt wurde. Der Richter hatte die Sitzung unterbrochen, um über sein Urteil zu befinden. Nun strömten Prozessbeteiligte und Zuschauer hinaus an die frische Luft oder zu einem schnellen Mittagessen in einer der zahllosen Imbissstuben der Altstadt.

Michael Krohn ging mit stolzer Miene die Treppe des Gerichtsgebäudes hinunter. Die Verhandlung war perfekt verlaufen. Er hatte sämtliche notwendigen Beweise vorgelegt. Seine Zeugen hatten ihre Sache hervorragend gemacht. Alles, wirklich alles deutete auf einen Erfolg seiner Mandantin hin.

Vom Gericht schlenderte der Anwalt über die Obere Burgstraße in Richtung Elbe. In einer Subway-Filiale kaufte er ein Sandwich mit Thunfisch und schwarzen Oliven und eines mit Roastbeef und Honigsenf. Damit setzte er sich auf eine Bank direkt am Ufer. Nachdem er seine schwarze Aktentasche beiseite gelegt hatte, streckte er mit wohligem Seufzen die Beine aus. Während er in die Sonne blinzelte, musste er leise vor sich hin lachen.

»Irgendwann klopft das Glück bei jedem an die Tür«, pflegte sein Vater stets zu sagen. Früher hatte er das nie geglaubt. Mittlerweile schon. Denn er hatte das Klopfen gehört, hatte die Tür geöffnet und das Glück willkommen geheißen.

Mit offenen Armen.

Er war Ende zwanzig und Anwalt bei Herzog, Strasser & Beermann, einer sehr großen, einflussreichen Kanzlei in Dresden. Sein Jahresgehalt betrug einhundertzwanzigtausend Euro. Schon bald würde er Partner werden und das Fünffache verdienen. Er war mit der Tochter des Kanzleigründers verheiratet. Und gerade eben führte er einen Prozess, bei dem es um vier Millionen ging. Das Erfolgshonorar von HSB betrug fünfundzwanzig Prozent. Also konnte er seiner Kanzlei allein mit diesem einen Fall eine Million Euro einbringen.

»Ich weiß genau, was Sie gerade ausrechnen!« Eine spöttische Stimme riss Michael aus seinen Tagträumen.

»Was machen Sie denn hier?« Freudig überrascht sprang er auf.

Vor ihm stand Andreas Brunner, sein Mentor. In den ersten drei Jahren stellte die Kanzlei jedem angestellten Anwalt einen Partner zur Seite, der den Berufsanfänger unter seine Fittiche nahm und ihm das beibrachte, was die Universitäten nicht lehrten. Michael war mit Brunner von Anfang an bestens zurechtgekommen. Mittlerweile hatte sich zwischen den beiden ein beinahe freundschaftliches Verhältnis entwickelt.

»Was ist mit Ihrem Termin in Zürich?«

»Erledigt. Ich komme direkt vom Flughafen. Ihren ersten großen Sieg vor Gericht wollte ich mir nicht entgehen lassen.«

Brunner setzte sich auf die Bank, griff nach der Papiertüte von Subway und fischte ungeniert das Roastbeef-Sandwich heraus. Vorsichtig roch er daran, ehe er hineinbiss. Während er aß, wanderte sein Blick über Michaels rosafarbenes Hemd und die gleichfarbige, etwas dunklere Krawatte.

»Heute findet der wichtigste Prozess Ihrer jungen Karriere statt«, sagte er vorwurfsvoll, »und Sie tragen Rosa? Das kann nicht Ihr Ernst sein!«

Michael antwortete nicht. Sein Kleidungsstil war für Brunner ein ständiges Reizthema. Er schob es auf den Altersunterschied, denn sein Mentor war bereits Mitte vierzig. Allerdings ein ausgesprochen gut aussehender Mittvierziger, der regelmäßig in einem Fitnessclub trainierte und begeistert Golf spielte. Mit fast einem Meter neunzig, den kurzen dunkelblonden Haaren und dem maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug war Brunner eine imposante Erscheinung. Die interessierten Blicke der Frauen galten in der Regel ihm, nicht Michael.

»Wie war es denn im Gericht?«, fragte Brunner kauend. »Ich nehme an, Ovic senior ist nicht aufgetaucht.«

»Nein, natürlich nicht. Der Staatsanwalt hat zwar vorsorglich zwei Polizisten geschickt, aber Ovic ist schließlich kein Dummkopf. Wahrscheinlich hat er sich längst ins Ausland abgesetzt.«

»Und die Verhandlung?«

Michael grinste selbstbewusst. »Der Richter kann gar nicht anders als zu unseren Gunsten zu entscheiden.« Er gab seinem Mentor eine kurze Zusammenfassung, während er sich über das Thunfischsandwich hermachte. »Wie lief eigentlich Ihr Termin in Zürich?«, fragte er schließlich.

»Exakt nach Plan.« Brunner klopfte zur Bestätigung auf seine schwarze Aktentasche aus Rindsleder. Sie glich der von Michael aufs Haar, war aber um einiges älter. Brunner hatte sie vor fünfzehn Jahren von seiner ersten Ehefrau geschenkt bekommen. Als ihm Michael zur Ausbildung zugewiesen wurde, hatte er in derselben kleinen Werkstatt in Hellerau eine identische Tasche anfertigen lassen und seinem neuen Schützling als Einstandsgeschenk überreicht. Seine Rolle als Mentor nahm Brunner sehr ernst. Dass er heute trotz seines randvollen Terminkalenders extra nach Pirna gekommen war, rechnete Michael ihm hoch an.

»Wo ist eigentlich Ihre Mandantin?«, fragte Brunner.

»Frau Ebert wollte im Gerichtssaal warten. Die Verhandlung hat sie ziemlich mitgenommen. Ich habe ihr gesagt, dass wir …«

In diesem Moment klingelte Michaels Telefon. Ein kurzer Wortwechsel, dann sprang er auf. »Das war die Geschäftsstelle von Richter Haubold. In zehn Minuten soll das Urteil verkündet werden.«

Auf einmal klang seine Stimme heiser vor Aufregung. Sein übergroßes Selbstbewusstsein war verschwunden. Unsicher sah er Brunner an. »Das ging extrem schnell. Fast zu schnell. Wenn der Richter nicht glaubt, dass Ovic die Heirat wirklich wollte, dann ...«

»Ganz ruhig, Michael.« Brunner warf die Sandwich-Tüte in einen Papierkorb. »Wenn Sie auf dem Schießstand stehen, müssen Sie doch auch einen kühlen Kopf bewahren. Mein Gefühl sagt mir, dass Sie schon in wenigen Minuten ein Held sind. Und auf mein Gefühl kann ich mich verlassen.«

2

Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Spannung lag in der Luft. Die beiden Anwälte gingen mit schnellen Schritten zur Bank der Klägerin, wo sie sich so geräuschlos wie möglich niederließen. Flüsternd machte Michael Birgit Ebert mit Andreas Brunner bekannt.

»Erheben Sie sich!«, sagte die Urkundsbeamtin mit lauter Stimme, bevor der Richter durch eine Hintertür den Saal betrat.

Wolfgang Haubold hatte einen runden, kahlen Kopf und massige Schultern. Die schwarze Robe spannte über seinem Bauch. Er musterte die Zuschauer, die beinahe regungslos vor ihren Stühlen standen. Erwartungsvoll starrten sie auf das Blatt Papier in seiner Hand. Einen quälend langen Moment war es im Saal völlig still. Dann ertönte die sonore Stimme des Richters.

»Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil ...«

Michael wagte nicht, zu atmen oder gar den Richter anzusehen.

»... Der Klägerin ist ein Erbschein als Alleinerbin des Erblassers Marek Ovic zu erteilen. Der Erbschein des Beklagten wird eingezogen. Der Beklagte hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.«

Michael schloss die Augen. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Durch die Zuschauerreihen ging zustimmendes Raunen, schließlich wurde vereinzelt sogar applaudiert.

»Bitte nehmen Sie Platz!« Richter Haubold wartete, bis im Saal wieder Ruhe eingekehrt war. Er blickte kurz auf ein zweites Blatt Papier, auf dem er in akkurater Schrift einige Stichpunkte notiert hatte. Dann fuhr er fort: »Zur Urteilsbegründung. Die Klägerin Nadine Ovic, geborene Ebert, die in diesem Verfahren durch ihre Mutter vertreten wird« – er nickte Birgit Ebert zu – »hat sich gegen die Erteilung eines Erbscheins an den Beklagten gewandt. Sie ist der Auffassung, dass nicht der Beklagte, sondern sie Alleinerbin von Marek Ovic ist. Das Gericht hatte zur Entscheidung dieser Frage in erster Linie darüber zu befinden, ob die zwischen der Klägerin und Marek Ovic in Las Vegas geschlossene Ehe rechtsgültig war.«

Haubold griff nach einem dritten Blatt Papier in auffällig roter Farbe. »Gegen den Beklagten Arden Ovic liegt ein Haftbefehl des UN-Tribunals in Den Haag vor. Wie wir alle den Zeitungen entnehmen konnten, ist er derzeit unbekannten Aufenthalts. Da er hier durch seinen Anwalt vertreten wird«, jetzt blickte der Richter zu Ovics Rechtsbeistand, dann auf den leeren Platz neben ihm, »war das Gericht jedoch nicht gehindert, über die Klage zu entscheiden.«

Michael nickte zustimmend.

»Im Ergebnis der heutigen Beweisaufnahme ist das Gericht zu der Überzeugung gelangt, dass die Ehe zwischen Marek Ovic und Nadine Ebert ordnungsgemäß zustande gekommen ist. Die nötige Heiratserlaubnis lag vor. Die Trauung wurde vorschriftsmäßig von einem Standesbeamten und in Anwesenheit eines Trauzeugen vollzogen. Der Beklagte hat vortragen lassen, dass sein Sohn nicht gewusst habe, dass es sich bei der Zeremonie um eine Heirat handele. Das Ganze habe nur eine Art Urlaubsvergnügen sein sollen, die Laune eines frischverliebten jungen Paares. Keiner von beiden habe im Moment der Trauung ernsthaft an eine Hochzeit gedacht. Außerdem sei sein Sohn betrunken gewesen. Er habe die Belehrungen des Standesbeamten gar nicht verstehen können.«

Aus den Zuschauerreihen war ein protestierendes Murmeln zu vernehmen.

»Ruhe im Saal, bitte!« Haubolds Miene verfinsterte sich, und die Geräusche verstummten abrupt. »Die Beweisaufnahme hat ergeben, dass Marek Ovic um den Charakter der Zeremonie wusste und die Eheschließung auch wollte. Der von der Klägerin vorgelegte Videofilm belegt zweifelsfrei, dass das Paar vom Standesbeamten eingehend belehrt wurde, und zwar in englischer und deutscher Sprache. Hinweise, dass Marek Ovic betrunken gewesen sein könnte, enthielten die Aufnahmen nicht. Die vernommenen Zeugen haben zudem bestätigt, dass sich der Verstorbene und die Klägerin bereits vor der Abreise nach Las Vegas mit dem Gedanken trugen, dort zu heiraten.«

Michael saß auf seinem Platz, unfähig, sich noch länger auf die Worte des Richters zu konzentrieren. Alles um ihn herum drehte sich. Er fühlte sich wie jemand, der auf nüchternen Magen ein großes Glas Champagner getrunken hat. Vier Millionen Euro. Davon ein Viertel für die Kanzlei.

Vor seinem Auge begannen die Zahlen zu tanzen wie Go-Go-Girls.

»Nach alldem gelangt das Gericht zu dem Ergebnis, dass die Klägerin mit dem Sohn des Beklagten im Juli des vergangenen Jahres wirksam eine Ehe eingegangen ist. Marek Ovic ist wenige Tage nach der Heirat ums Leben gekommen. Nach serbischem Recht, das wir hier anzuwenden haben, weil der Erblasser serbischer Staatsangehöriger war, ist die Klägerin als Ehefrau Erbin seines gesamten Vermögens. Der Erbschein des Beklagten wird deshalb eingezogen.« Haubold wirkte wie ein Mann, der mit seiner Arbeit zufrieden ist. »Damit ist die Verhandlung geschlossen.«

Nun ertönte in den Zuschauerreihen heftiger Beifall. Es waren vor allem Freunde der Eberts, die heute gekommen waren.

Michael umarmte Birgit Ebert und nahm die Glückwünsche seines Mentors entgegen. Ehe er ihm die Hand reichte, wischte er verstohlen seine schweißnassen Finger an der Hose ab.

»Willkommen im Club der erfolgreichen Prozessanwälte!«, sagte Brunner und lächelte wie ein stolzer Vater. »Jetzt muss ich aber los. Ich habe in Dresden noch einen Termin.«

Michael seufzte. »Auf mich wartet im Büro ein großer Stapel Akten. Gestern ist wegen der Prozessvorbereitung alles liegen geblieben.«

»Übertreiben Sie es nicht, Michael. An einem solchen Tag sollten Sie lieber nach Hause fahren und Ihren Erfolg genießen.«

»Das geht leider nicht. Einige der Sachen sind ziemlich eilig. Aber heute Abend will ich mit Julia feiern.« Beim Gedanken an seine Frau spürte Michael ein wohliges Kribbeln. »Danke, dass Sie hier waren, Andreas. Das bedeutet mir sehr viel.«

»Keine Ursache. Erzählen Sie aber Herzog nichts davon. Der ist sowieso sauer wegen der ganzen Zeit, die Sie mit diesem Prozess verplempert haben.«

Michaels Miene trübte sich bei der Erwähnung seines Schwiegervaters. »Hat er das gesagt?«

»Nicht direkt, aber was erwarten Sie? Wir beide wissen doch, dass Frau Ebert von den vier Millionen keinen Cent sehen wird. Und kein Geld für sie bedeutet kein Honorar für die Kanzlei.«

3

Nachdem Brunner gegangen war, beantwortete Michael ein paar Fragen eines Reporters des MDR-Fernsehens und ließ sich vom Fotografen der Sächsischen Zeitung auf der Treppe des Gerichtsgebäudes ablichten. Als er sah, dass Birgit Ebert noch in ein Gespräch mit einigen Zuschauern vertieft war, griff er zum Telefon.

»Ich bin’s«, flüsterte er, als er Julias Stimme hörte. Er versuchte gar nicht erst, seinen Triumph zu verbergen.

»He, da hat wohl jemand gerade den Jackpot geknackt?« Selbst durchs Telefon klang ihr Lachen unglaublich sexy.

»Und ob! Ein Sieg auf der ganzen Linie. Es ist einfach … unglaublich.«

»Du musst mir alles ganz genau erzählen.«

»Versprochen!«

»Wann kommst du?«

»Ich würde mal sagen, gegen acht. Und dann …«

»Wie bitte? Du wirst doch wenigstens heute etwas eher verschwinden können.«

»Erzähl das deinem Papa! Der sitzt mir seit Tagen wegen der Kulikow-Sache im Nacken. Tut mir leid, aber vor acht schaffe ich es wirklich nicht. Hör mal, wollen wir richtig feiern gehen? Was hältst du vom Schmidts?« Das Hellerauer Nobelrestaurant war bei Dresdner Anwälten äußerst beliebt.

»Das klingt wunderbar.«

»Ich bestelle uns einen Tisch. Also bis später!« Michael strahlte über das ganze Gesicht, als er sein Handy wegsteckte.

Er schaute sich nach Birgit Ebert um. Sie stand an der Eingangstür und winkte ihm zu. Über seine Einladung zu einem Glas Champagner schien sie sich zu freuen. Gemeinsam gingen sie ins Restaurant des Romantik-Hotels, das sich direkt am Markt befand.

Michael hatte Birgit Ebert vor drei Monaten kennengelernt, bei einer Sitzung des Pirnaer Stadtrates, in der über das Bauprojekt eines Mandanten beraten wurde. Birgit Ebert arbeitete im Stadtratsbüro. Als er sie nach der Beschlussvorlage fragte, waren sie ins Gespräch gekommen. Schon bald wusste er, warum die dreiundvierzigjährige Frau die Züge einer Sechzigjährigen hatte und der wohl traurigste Mensch war, dem er je begegnet war.

Die Eberts waren eine Bilderbuchfamilie gewesen, mit einer hübschen Tochter und einem eleganten Haus im Pirnaer Ortsteil Jessen, in Nähe des Graupaer Waldes. Der erste Schicksalsschlag hatte sie vor sieben Jahren ereilt, als Martin Ebert, ein gefragter Innenarchitekt, an Darmkrebs gestorben war. Zu Birgits Schmerz waren die plötzlichen finanziellen Sorgen gekommen. Denn für den Hauskauf hatten die Eberts einen hohen Kredit aufgenommen. Mit ihrem geringen Gehalt allein konnte Birgit die Raten nicht mehr aufbringen. Notgedrungen hatte sie verkauft und war in eine kleine Wohnung auf dem Sonnenstein gezogen. Trotzdem hatte sie noch jede Menge Schulden. Von einem Tag auf den anderen sah sie sich mit einem völlig neuen Leben konfrontiert. Einem Leben, das sie bislang allenfalls aus dem Fernsehen kannte, mit Gehaltspfändungen und Besuchen des Gerichtsvollziehers. Mit Einkäufen nur bei den allerbilligsten Discountern. Und der immerwährenden Angst, Waschmaschine oder Kühlschrank könnten kaputtgehen.

Doch Birgit Ebert war keine Frau, die sich vom Schicksal herumschubsen ließ. Es hatte ihr den Ehemann genommen, aber sie wollte nicht akzeptieren, dass es ihrer Tochter die Kindheit raubte. Also hatte sie Nadine all ihre Liebe und Zärtlichkeit geschenkt, sie behütet und umsorgt, fest entschlossen, ihr es an so wenig wie möglich fehlen zu lassen. Abends und am Wochenende arbeitete Birgit als Kellnerin in einem Restaurant in Dresden, um zusätzlich Geld zu verdienen. Für den Musikunterricht ihrer Tochter zum Beispiel oder die teuren Klassenfahrten. Nadine, die im Gymnasium zu den Besten ihres Jahrgangs zählte, wollte nach dem Abitur wie ihr Vater Innenarchitektur studieren.

Doch dann lernte Nadine Marek Ovic kennen, einen jungen, smarten Immobilienmakler.

»Ich mochte ihn nicht«, hatte Birgit Ebert Michael erzählt. »Vom ersten Moment an mochte ich ihn nicht. Er war einer dieser etwas zu gut aussehenden Burschen. Sie wissen schon, immer zu braun gebrannt, zu viel Parfüm. Er hatte etwas Oberflächliches.«

»Aber Nadine war in ihn verliebt.«

»Bis über beide Ohren. Mein Gott, sie war siebzehn! Und er acht Jahre älter, ein galanter, aalglatter Verführer. Im Grunde hatte sie gar keine Chance.«

Birgit Ebert hatte Michael ein Foto von Nadine gezeigt. Ja, sie sah hinreißend aus, und die Art, wie sie in die Kamera lächelte, verriet, dass sie das wusste. Lange kastanienbraune Haare, ein sinnlicher Mund und verführerische Rundungen, kaum verhüllt von aufreizend knapper Kleidung. Eine betörende Schönheit, der die Jungs vermutlich in Scharen hinterherrannten.

»Wir hatten mehrmals heftigen Streit. Nadine warf mir vor, ich würde sie einsperren. Und alles an ihrem geliebten Marek nur schlechtreden. Unser Verhältnis kühlte sich merklich ab. An ihrem achtzehnten Geburtstag hatte ich mir frei genommen. Wir wollten nach Dresden fahren, um ihr ein iPhone zu kaufen, das sie sich schon lange wünschte. Sie hatte in den Ferien in einem Supermarkt gearbeitet und Geld gespart. Den Rest wollte ich drauflegen. Doch als ich morgens in ihr Zimmer kam, war ihr Bett leer. Auf dem Kissen lag ein Brief.«

»Ich ahne, was darin stand.«

Birgit Ebert hatte ihre Tränen nicht zurückhalten können. »Nadine schrieb, dass ich mir keine Sorgen machen solle. Sie werde mit Marek nach Las Vegas fliegen, um zu heiraten. Einfach mal so nach Las Vegas, können Sie sich das vorstellen? Und dann auch noch, um zu heiraten! Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Bei der Polizei sagte man mir, dass Nadine volljährig sei und reisen könne, wohin sie wolle.«

»Aber für Amerika braucht sie doch einen Pass.«

»Sie besaß ja einen. Vor einem Jahr durfte sie an einer Mathematik-Olympiade teilnehmen, in Minsk. Dafür hatten wir den Pass beantragt.«

»Hat Nadine nicht wenigstens von unterwegs angerufen?«

»Kein einziges Mal. Ich verbrachte die zehn schlimmsten Tage meines Lebens. Eines Abends standen die beiden völlig überraschend vor der Tür. Nadine strahlte vor Freude und zeigte mir ihren Ring. Mir fiel eine Zentnerlast von der Seele, weil es ihr gut ging. In diesem Moment konnte ich nicht einmal mehr böse sein. Ich war einfach nur glücklich, dass mein Kind wohlbehalten zurück war.«

»Und dieser Marek?«

»Mimte den galanten Schwiegersohn, mit Blumen und so. Er hatte mir als Geschenk eine DVD von der Hochzeit mitgebracht. Dabei habe ich nicht einmal einen DVD-Player. Am Ende bat Marek um meine Erlaubnis, dass Nadine bei ihm einziehen dürfe. Ich war sprachlos. Er nimmt sie einfach mit nach Las Vegas, um sie zu heiraten, bittet dann aber plötzlich um meine Erlaubnis!«

»Haben Sie sie denn gegeben?«

»Dazu kam es gar nicht mehr. Noch ehe ich richtig darüber nachdenken konnte, sprang er auf und sagte, dass er und Nadine die Hochzeit mit seinen Freunden feiern wollten. In irgendeiner Nobeldisco in Dresden. Er verabschiedete sich und zog Nadine hinter sich her. Bevor sie ins Auto stieg, winkte sie mir zu, noch immer strahlend vor Glück. Das war das letzte Mal, dass ich meine Tochter lachen sah.«

Was danach geschehen war, hatte Michael später in der Polizeiakte detailliert nachlesen können. Im Devil Dance Club im Dresdner Industriegelände war der Alkohol in Strömen geflossen. Ovic hatte sich nicht lumpen lassen und eine Runde nach der anderen geschmissen. Es gab unzählige Bilder von diesem Abend, denn der frischgebackene Ehemann war nur allzu gern bereit gewesen, mit seiner attraktiven Frau vor den Kameras zu posieren. Ovic hielt beim Schampus kräftig mit und auch beim Wein, der in immer neuen Flaschen auf den Tisch kam. Außerdem ließ er sich Whisky kommen, Chivas Regal, seine Lieblingsmarke. Er trank alles durcheinander, alles zu schnell und von allem viel zu viel.

Nachts um drei war er stockbetrunken und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.

Den Akten hatte Michael entnommen, dass es vor dem Club einen Streit zwischen Marek und Nadine gegeben hatte. Sie sagte, er sei nicht in der Lage, Auto zu fahren. Er entgegnete, dass sie ihm gern zu Fuß nach Heidenau folgen könne. Oder sich ein Taxi nehmen. »Wenn du dir das leisten kannst«, hatte er höhnisch hinzugefügt und war zu seinem Ferrari getorkelt. Nach den Aussagen von zwei Augenzeugen war Nadine ihm widerstrebend gefolgt, vielleicht, um ihn außer Hörweite seiner Kumpels zur Vernunft zu bringen. Oder in der Hoffnung, dieses eine Mal werde es schon gut gehen.

Es war gar nicht gut gegangen.

Auf der A 17 war Marek Ovic mit Tempo 150 gegen einen Betonpfeiler gerast. Er starb noch am Unfallort. Bei Nadine diagnostizierten die Ärzte neben einem Dutzend kleinerer Verletzungen eine Wirbelsäulenfraktur, einen Schädelbasisbruch, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma sowie massive Hirnquetschungen. Erst nach sechs Monaten konnte sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Auf einer Trage.

Für den Rest ihres Lebens würde sie querschnittsgelähmt sein. Viel schlimmer war jedoch, dass sie nicht mehr mit ihrer Umwelt kommunizieren konnte. Nadine lag im Wachkoma. Die Ärzte sprachen von einem Apallischen Syndrom. Sie empfahlen Birgit Ebert, Nadine in ein Sanatorium zu geben.

»Auf Dauer ist es höchst problematisch, einen Pflegefall daheim zu haben.«

»Sie ist kein Pflegefall!«, hatte Birgit wütend entgegnet. »Sie ist meine Tochter!«

Seither kümmerte sie sich zu Hause um Nadine, wusch und salbte sie, wechselte den Dauerkatheter, kämmte ihre Haare und feilte ihre Fingernägel. Sie nahm sich sogar die Zeit, die Nägel zu bemalen, wie Nadine es früher selbst gern getan hatte. Stundenlang saß sie an Nadines Bett, spielte ihr Musik vor und erzählte ihr von ihrem Vater in der Hoffnung, ihrer Tochter irgendeine Reaktion zu entlocken.

Birgit Ebert schien fest entschlossen, dem Schicksal ein weiteres Mal die Stirn zu bieten. Aber es war der junge Anwalt, der die Frage nach der Erbschaft stellte. »Als Immobilienmakler war Marek Ovic doch sicher nicht arm. Sein Geld sollte für Nadines Behandlung zur Verfügung stehen, finden Sie nicht?«

4

Michael Krohn hatte nach seiner ersten Begegnung mit Birgit Ebert lange nachgedacht. Das Schicksal ihrer Tochter war tragisch, gewiss, aber mit Sicherheit war es kein Fall für ihn. Er war ein teurer Anwalt, in einer sehr teuren Kanzlei. Sein Stundenhonorar betrug dreihundert Euro, manchmal sogar mehr. Birgit Ebert hätte nicht einmal dreißig Minuten seiner Zeit bezahlen können. Natürlich hätte er zu seinem Schwiegervater gehen und ihm sagen können, dass er diesen Fall umsonst bearbeiten wolle. Aber weshalb hätte er das tun sollen? Er wollte Partner werden. Und um das zu schaffen, musste er jedes Jahr mindestens zweitausend abrechenbare Stunden zu je dreihundert Euro vorweisen. Abrechenbare Stunden waren das Lebenselixier der Kanzlei. Allein ihre Anzahl entschied darüber, wie viel Geld ein Anwalt verdiente, ob er eine Prämie erhielt oder ein größeres Büro, ob er es zum Partner schaffte oder seine Sachen packen musste. Draußen standen lange Schlangen brillanter junger Absolventen, die nur darauf warteten, einen frei gewordenen Platz zu übernehmen. Der Druck war enorm.

Michael hatte Mitleid mit den Eberts, keine Frage. Aber hier ging es ums Geschäft. Ein Anwalt, der Zeit verschenkte, war wie ein Bäcker, der seine Brötchen umsonst verteilte. Zweitausend Stunden pro Jahr entsprachen über neun Stunden pro Tag, ohne Pausen, zuzüglich der Zeit für Verwaltungsaufwand, interne Besprechungen, Fortbildungen und vor allem für Akquise. So wurden aus neun Stunden schnell zwölf, dreizehn und mehr. Für Mildtätigkeit blieb da einfach kein Raum.

Doch der Fall ließ Michael nicht los. Manchmal, wenn er nachts aufwachte, hatte er das Bild von Nadine vor Augen, das der gesunden Nadine. Und gleich darauf Birgit Eberts zerfurchtes, ausgezehrtes Gesicht. Nach zwei Wochen traf er eine Entscheidung. Er nahm eintausendzweihundert Euro seines eigenen Geldes und steckte sie in einen Briefumschlag, den er seiner Sekretärin gab. Jetzt hatte er ein Budget von vier Stunden für Nachforschungen.

Der Ferrari, den Ovic auf der A 17 zu Schrott gefahren hatte, gehörte der Immobilienfirma seines Vaters, in der er angestellt gewesen war. Sein Loft in Heidenau war nur gemietet. Hinweise auf nennenswertes Vermögen gab es nicht. Beim Amtsgericht Pirna erfuhr Michael, dass Arden Ovic bereits sechs Wochen nach Mareks Tod ein Erbschein ausgestellt worden war. Den Wert des Nachlasses hatte der alte Ovic mit fünftausend Euro angegeben, wobei der größere Teil auf die Wohnungseinrichtung entfiel. Bargeld war nur wenig vorhanden, knapp zweitausend Euro. Kaum genug für die Beerdigung. Bei der Frage nach Mareks Familienstand hatte sein Vater das Kästchen »ledig« angekreuzt.

Solltest du von der Heirat wirklich nichts gewusst haben? Und wieso hattest du es mit dem Erbschein so eilig?

Als die vier Stunden um waren, legte Michael weitere sechshundert Euro zur Seite. Das verschaffte ihm noch einmal zwei Stunden. Im Devil Dance Club konnte er einen Kellner dazu bewegen, ihm die Abrechnung jenes Abends herauszusuchen. Marek Ovic hatte achthundertdreiundvierzig Euro bezahlt. Mit EC-Karte. Michael fand heraus, dass sie vom Bankhaus Wienecke stammte, einer kleinen, vornehmen Privatbank auf der Königstraße in Dresden. Das machte ihn misstrauisch. Diese Bank erschien ihm etwas zu nobel für einen Sechsundzwanzigjährigen mit einem Barvermögen von zweitausend Euro.

Er überlegte.

Natürlich konnte er das Kreditinstitut anschreiben, aber ohne Erbschein würde er nicht weit kommen. Also nutzte er die letzte Stunde seines Zeitkontingents für eine Internetrecherche. Die Berlin School of Management & Finance hatte vor drei Monaten zu einem Vortrag zum Thema »Aktienkultur in Deutschland« geladen. Als Referent war ein Mann namens Torsten Stabel aufgeführt, Anlageberater des Bankhauses Wienecke in Dresden. Das Bild zeigte einen blassen Mann Anfang vierzig mit rötlichem Haarschopf. Der Name Stabel sagte Michael nichts, aber das Gesicht war ihm vertraut und der Vorname Torsten auch.

Sie waren beide Mitglied des SSV Dresden, eines im Stadtteil Löbtau ansässigen Sportschützenvereins.

Michael hatte das Pistolenschießen in Leipzig gelernt, während des Studiums. Wenige Monate nach seinem Umzug in die Landeshauptstadt war er dem SSV beigetreten. Er liebte es, am frühen Morgen auf dem Schießstand zu stehen und in Ruhe über eines der auf seinem Schreibtisch liegenden Probleme nachzudenken. Stabel lief ihm dabei häufiger über den Weg. Offenbar war auch er kein Langschläfer. Sie duzten sich, so wie alle beim SSV, und tauschten Allgemeinplätze aus, wenn sie sich einmal am Kaffeeautomaten trafen. Michael beschloss, Stabel auf Marek Ovic anzusprechen, von Sportfreund zu Sportfreund.

Was hatte er zu verlieren?

Stabel gab sich zunächst zugeknöpft, brach die Unterhaltung aber nicht sofort ab. Michael lud ihn zum Frühstück in ein nahe gelegenes Café ein. Nachdem er Stabel von Nadine erzählt hatte, taute der Banker etwas auf. Ein paar Tage später bekam Michael die gewünschten Informationen, natürlich unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit. Marek Ovics Konto beim Bankhaus Wienecke existierte nicht mehr. Im letzten September hatte ein Mann namens Arden Ovic vorgesprochen und mitgeteilt, dass sein Sohn bei einem Unfall ums Leben gekommen sei. Er konnte sich ausweisen und einen Erbschein des Amtsgerichtes Pirna vorlegen, der ihn als Alleinerben auswies. Dann bat er um Liquidation des Kontos und Auszahlung des Guthabens.

»Die Papiere waren in Ordnung«, hatte Stabel gesagt. »Also sind wir dem Wunsch nachgekommen.«

Michael Krohn hatte Stabels Bericht bei einem weiteren Frühstück voller Spannung gelauscht. Das Girokonto, bestätigte der Banker, hatte tatsächlich nur ein Guthaben von etwa zweitausend Euro aufgewiesen. Aber daneben gab es noch ein beträchtliches Aktienpaket. Davon hatte der alte Ovic in seinem Erbscheinsantrag nichts erwähnt. Die Bank hatte die Aktien wunschgemäß verkauft und alles für eine Barauszahlung vorbereitet. Zwei Tage später war Ovic wieder erschienen, um einen Koffer voller Fünfhundert-Euro-Scheine entgegenzunehmen.

»Wusstest du, dass eine Million Euro in Fünfhundertern ungefähr zwei Kilo wiegt?«, hatte Stabel grimmig gefragt. »Wir haben diesem Ovic ziemlich genau acht Kilogramm Geld übergeben.«

5

»Sie haben den Kampf gewonnen, Frau Ebert«, sagte Michael, als sie im Restaurant des Romantik-Hotels am Markt saßen. »Marek Ovics Vermögen gehört jetzt Nadine und steht für ihre Behandlung zur Verfügung. Theoretisch zumindest«, fügte er hinzu.

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