Karrierestrategien für Studenten - Carolin Lüdemann - E-Book

Karrierestrategien für Studenten E-Book

Carolin Lüdemann

4,8

  • Herausgeber: REDLINE
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2008
Beschreibung

Karrierestart direkt nach dem Studium? Ja, das ist möglich, auch wenn viele Absolventen zunächst etliche Praktika absolvieren. Was unterscheidet also die Schnellstarter von der Generation Praktikum? Vor allem eine individuelle Karrierestrategie, die früh einsetzt. Die Grundsteine für erfolgreiche Karrieren werden strategisch und zielgerichtet schon während des Hauptstudiums gelegt. Das wissen die Karriereberater Carolin und Heiko Lüdemann genau. Sie beraten Studenten während des Studiums und helfen ihnen, die für den Einzelnen passende Karrierestrategie zu entwickeln. Die wichtigsten Tipps für die erfolgreiche Karriereplanung fassen sie in diesem Buch zusammen.

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Seitenzahl: 156

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Carolin Lüdemann | Heiko Lüdemann

Karrierestrategien für Studenten

Carolin Lüdemann | Heiko Lüdemann

Karrierestrategien für Studenten

Die Grundsteine für Ihren Berufseinstieg

Unter Mitarbeit von Lydia Wismeth und Jörn Tschirne

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-636-01602-7 | Print-Ausgabe

ISBN 978-3-86881-066-0 | E-Book-Ausgabe (PDF)

E-Book-Ausgabe (PDF): © 2009 by Redline Verlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München www.redline-verlag.de

Print-Ausgabe: © 2009 by Redline Wirtschaft, FinanzBuch Verlag GmbH, München

Redaktion: Leonie Zimmermann, Landsberg am Lech Lektorat: Jana Stahl, München Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun, München Umschlagabbildung: Charlie Edwards, getty images, München Satz: Jürgen Echter, Landsberg am Lech Printed in Austria

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Inhaltsverzeichnis

Anmerkung

Vorwort

1 Karrierestrategie

Was ist eine Karrierestrategie?

Kardinalfehler der Karriereplanung

Der rote Faden: Einen attraktiven Lebenslauf entwickeln

Finden Sie Ihre Berufung

Studium: Wie man sich bettet, so liegt man

Einstieg: Willkommen im Berufsleben

Geld: (K)ein Maßstab für den ersten Job?

Aufstieg: Der Weg nach oben

Netzwerke aufbauen und nutzen

2 Bewerbungsstrategie

Eine richtig gute Bewerbung

3 Der souveräne Umgang mit Stärken und Schwächen

Jede Bewerbung hat Schwachpunkte

Tipps für die erfolgreiche Argumentation

Schwierige Fragen im Vorstellungsgespräch

4 Vorstellungsgespräche

Warum Bewerber schlecht ankommen

Die wichtigsten Fragen

Um keine Antwort verlegen

5 Wie geht es weiter?

Neu an Bord

Umgang mit Headhuntern

Coaching und Karriereberatung

Work-Life-Balance

Schlusswort

Literaturverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Über die Autoren

Anmerkung

Um das Arbeiten mit diesem Buch für Sie möglichst einfach und effizient zu gestalten, haben wir wichtige Textpassagen mit folgenden Icons gekennzeichnet:

Achtung, wichtig Aufgabe, ÜbungDas sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.Beispiel Tipp

Vorwort

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.Dante Alighieri (1265 –1321), italienischer Dichter und Philosoph

Zwischen letzter Prüfung und Festanstellung vergehen oftmals Monate. Statt des sorgenfreien Jobs winkt für einen Teil der frischgebackenen Hochschulabsolventen erst einmal ein Praktikum und einem weiteren Teil der Absolventen ein befristeter Arbeitsvertrag oder eine Teilzeitstelle. Dabei wird kaum ein Absolvent aus Spaß zum unterbezahlten Praktikanten. Für viele ist das Praktikum besser „als nichts“ und hat sich zu einer besonderen Form der Übergangsarbeitslosigkeit entwickelt. Jedes Jobangebot wird in der Folge mit Begeisterung angenommen: Aber es geht nicht darum, irgendeinen Job zu bekommen – sondern den Job, der zu Ihnen passt und der ein gutes Sprungbrett für die weitere Karriere ist.

Doch nicht jeder Absolvent muss ums Überleben derart kämpfen. Einige wenige starten direkt im Anschluss ans Studium durch: Was diese Glücklichen von ihren Mitbewerbern unterscheidet, ist vor allem eine individuelle Karrierestrategie. Diese entwickelt sich nicht erst in den letzten Wochen des Studiums. Die Grundsteine für erfolgreiche Karrieren werden zielgerichtet schon während des Hauptstudiums gelegt. Entsprechend der individuellen Lebensvision werden Studienschwerpunkte und begleitende Praktika ausgewählt sowie Kontakte zur Wirtschaft geknüpft. In Kombination mit sozialen Netzwerken, der Fähigkeit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, und der Beherrschung von Schlüsselqualifikationen bringt das jeden Absolventen in Siebenmeilenstiefeln nach vorn.

Damit all diese Fähigkeiten auch dem Wunsch-Unternehmen bewusst werden, bedarf es neben einer guten Karriere- auch einer guten Bewerbungsstrategie. Dazu zählt die Einschätzung der eigenen Stärken und vor allem die Fähigkeit, diese darzustellen. Hat man den gewünschten Job dann in der Tasche, kommt es darauf an, sich nicht auf den frisch verdienten Lorbeeren auszuruhen, sondern konsequent weiter die eigene Karriereplanung zu verfolgen. Insofern ist dieses Buch kein reiner Bewerbungsratgeber. Es zeigt vielmehr umfassend auf, wie Sie eine individuelle Karrierestrategie entwerfen, die langfristig Früchte trägt, und gibt Aufschluss darüber, welche Maßnahmen von heute Ihnen den Erfolg von morgen bescheren. Sie finden auf den folgenden Seiten zahlreiche Bausteine mit Karrierefaktoren, welche Sie entsprechend Ihren Zielen und Begabungen aneinanderreihen und daraus Ihr persönliches Karrieregerüst errichten können. In diesem Sinne gutes Gelingen und natürlich viel Erfolg!

Carolin und Heiko Lüdemann

1 Karrierestrategie

Sie sind weniger vom Glück abhängig, als Sie annehmen. Sie bauen alles Schritt für Schritt auf, ob es um Freundschaften geht oder um Chancen.Barbara Bush (* 1925), Frau des 41. US-Präsidenten George Bush

Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung und niemand weiß heute genau, wie er in fünf Jahren aussehen wird. Werden dann Lehrer gesucht? Benötigen wir noch mehr Ingenieure? Werden Mediziner gute Chancen haben? Garantien kann Ihnen keiner geben, aber es gibt Trends und Erfahrungen, die Sie berücksichtigen und in Ihre ganz persönliche Karrierestrategie einbeziehen können.

Denn wenn Sie eine Karrierestrategie entwickelt haben und diese verfolgen, so bedeutet das, dass Sie sich langfristig und geplant in eine vorteilhafte Lage bringen und ein konkretes Ziel erreichen wollen. Genau dabei wollen wir Sie unterstützen. Karrieren verlaufen erfahrungsgemäß selten geradlinig und mit Sicherheit lassen sich die meisten Karriereschritte nicht im Detail planen, aber mit einer schlüssigen Strategie und der Bereitschaft zu handeln, verfügen Sie über einen roten Faden und werden zielgerichtete Entscheidungen treffen.

Dass es genau darauf ankommt, dessen sind sich die meisten Studenten bewusst. So gehen drei Viertel der Studenten das Studium als eine Phase an, in der sie die Weichen für ihr späteres Leben stellen. Rund ein Viertel der Studenten sorgt sich, am Arbeitsmarkt vorbei zu studieren. Dementsprechend verbreitet ist die Annahme, dass der berufliche Erfolg ausschließlich eine Frage von intelligenter Planung und eigener Leistung ist. Dem ist nicht so.

Es gibt Einflussfaktoren in Ihrer Karriere, die nicht in Ihrer Macht stehen oder deren Entwicklung Sie nicht von Beginn an absehen können: In welchem Jahr sind Sie geboren worden? Welcher politische Trend herrscht? Wie sind die Wirtschaftsprognosen? Schließen gemeinsam mit Ihnen viele oder wenig Kommilitonen ihr Studium der gleichen Fachrichtung ab? Man könnte auch fragen: Haben Sie Glück? All das, was wir im Großen und Ganzen „Zufall“ nennen und mit den Worten „Glück gehabt“, „Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen“ oder „Knapp daneben ist auch vorbei“ umschreiben, kann auch Ihnen passieren. Es existieren also Phänomene die Sie nicht in eine Karriereplanung aufnehmen können. Es wäre aber auch traurig, wenn Sie so manche Chancen nicht sehen und nutzen würden, nur weil sie in Ihrer ursprünglichen Planung nicht vorkamen. Wir wollen Sie nicht dazu ermutigen, starr an einmal entworfenen Strategien festzuhalten. Wir vertreten jedoch auch nicht die Auffassung, dass man sowieso nichts planen kann, weil es ohnehin kommt, wie es kommt. Letztere Meinung hat öfter ihren Grund in der Bequemlichkeit als in der Logik. Wir glauben also nicht an Zufälle aus heiterem Himmel, aber daran, dass Sie sich immer wieder aufs Neue in die Position bringen können, aus der Sie glückliche Fügungen generieren. Und übrigens: Ganz oben auf der Rangliste der glücklichen Zufälligkeiten rangieren Begegnungen mit anderen Menschen. Oder anders gesagt: Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Was ist eine Karrierestrategie?

Man sollte die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.Curt Goetz (1888–1960), deutscher Schriftsteller

Bevor Sie sich enthusiastisch dem Entwerfen Ihrer Karrierestrategie widmen, sollten wir uns erst einmal miteinander unterhalten, so gut wie das eben über das Medium Buch geht, was denn Karriere und Strategie oder zusammengenommen Karrierestrategie überhaupt beinhaltet. Denn schließlich sollten Sie ja wissen, woran Sie da eigentlich gerade basteln und was das für Ihre Zukunft bedeuten kann.

Nicht ganz befriedigend, aber ehrlich und zutreffend ist die vorweggenommene Antwort: Das kommt darauf an. Plakativ könnte man fragen: Hat eine Mutter Theresa Karriere gemacht? Denn sicher ist es nicht möglich, ihre Erfolge an den vielfach zitierten objektiven Kriterien wie Einkommen, Position oder Umsatz zu messen. Und dennoch würde kein Mensch eine Widerrede wagen, wenn man dieser Frau eine bewundernswerte Hingabe an ihre Berufung zuspricht.

Karriere

So ganz genau weiß man es nicht, aber aller Wahrscheinlichkeit stammt „Karriere“ vom gallisch-lateinischen Stammwort „carrus“ (Wagen) ab, was als „Fahrstraße“ interpretiert wird. Unser Wort „Karriere“ haben wir vom französischen „carrière“ übernommen und übersetzen es mit Lebensweg, Laufbahn oder beruflicher Werdegang. Im 18. Jahrhundert bedeutete Karriere einst Rennbahn und Laufbahn, dem man ja eine gewisse amüsante Parallelität zu unserer heutigen Bedeutung nicht absprechen kann.

Strategie

Der Begriff Strategie kommt aus dem Griechischen und bedeutete ursprünglich Heeresführung. Eine gute Strategie ist langfristig angelegt und bezieht sich auf ein übergeordnetes und klar definiertes Ziel. Der Duden erklärt Strategie als „genauen Plan des eigenen Vorgehens, der dazu dient, ein militärisches, politisches, psychologisches oder ähnliches Ziel zu erreichen und in dem man diejenigen Faktoren, die in die eigene Aktion hineinspielen könnten, von vornherein einzukalkulieren versucht“. Ganz offensichtlich kommt es also darauf an, einen unblutigen Schlachtplan für Ihren Berufsweg zu entwickeln, den wir in diesem Buch Karrierestrategie nennen. Dabei stellen wir Ihnen nicht vor, wie stringent ein Schritt nach dem anderen aussehen soll, sondern geben Ihnen eine Vielzahl von Bausteinen an die Hand, die Sie – entsprechend Ihren Zielen und Begabungen – aneinanderreihen und daraus Ihr ganz persönliches Karrieregerüst errichten können.

Das Sinnbild für den beruflichen Aufstieg ist das Erklimmen der Karriereleiter. So hat der Bildhauer Peter Lenk im Jahre 1994 vor dem Bürogebäude der Computerfirma Océ in Konstanz eine 14 Meter hohe Betonskulptur mit dem Titel „Karriereleiter“ errichtet. Auf diesem Klettergerüst werden Hoffnungslust und Angstneurosen der Angestelltenkultur an drei Personen dargestellt: Der Chef balanciert am schwankenden oberen Ende der Leiter und versucht mithilfe einer Taschenlampe, den nachdrängenden Konkurrenten auszumachen. Der hindert derweil einen Mitbewerber mit einem kräftigen Tritt auf den Kopf am Vorbeiziehen. Seit 2007 gibt es eine zweite, öffentlich zu bestaunende Karriereleiter in Berlin vor dem Firmensitz der IBB Investitionsbank Berlin. Und übrigens: Dass Sie nicht mit solchen Mitteln ums berufliche Überleben kämpfen müssen, dafür werden wir auf den folgenden Seiten sorgen.

Kardinalfehler der Karriereplanung

Welche Bausteine aus dem Studium wirken sich positiv auf Job und Karriere aus – und welche nicht? Wofür lohnt es sich, Zeit zu investieren, und wo ist sie, zumindest aus Karrieresicht, vertan? Uns geht es in diesem Buch um eine clevere Berufsplanung, die Sie „nebenbei“ persönlich prägt und weiterbringt. Und wie sagte einst schon Sokrates: „Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern viel Zeit, die wir nicht nutzen.“ Oder anders formuliert: Es gilt, die zur Verfügung stehende Zeit richtig zu nutzen. Tun Sie die richtigen Dinge, so wirken sich diese nicht nur auf den Jobeinstieg aus. Auch beim ersten Jobwechsel oder bei der Frage, wann Sie die Karrieretreppe weiter emporklettern, sind regelmäßig ähnliche Einflussgrößen entscheidend. Einflussgrößen, die in späteren Jahren kontinuierlich Früchte tragen. Leicht ironisch wird dieses Phänomen auch als „Einmal gut, immer gut“ beschrieben. Wer sich dank gut gesetzter Vorzeichen beim Jobeinstieg auf den richtigen Stuhl manövriert, müsste sich schon verdammt viel Mühe geben, um daraus entstehende Karriereoptionen zu torpedieren …

Schön wäre es, wenn es so einfach wäre, das Richtige und das Falsche stets wie Weiß und Schwarz voneinander zu unterscheiden. Dann hätten wir vermutlich kein ganzes Buch, sondern nur ein schmales Büchlein mit wenigen Seiten verfasst. Darin hätte dann in Anlehnung an die simplen Regeln beim Monopoly-Spiel gestanden: „Gehe zur Schlossallee. Wenn du über Los kommst, dann …“ Zunächst ist es jedoch sehr viel leichter zu sagen, was Sie nicht tun sollten, wenn Sie Ihre Karriere starten. Dank der Erfahrungen der vergangenen Jahre wissen wir, welche Stolperfallen existieren und was größen- und branchenunabhängig in Unternehmen als No-Go gilt. Ein Fehltritt mag verzeihlich sein; kommen in einem Lebenslauf jedoch mehrere missliche Umstände zusammen, dann endet das nicht selten in einem Totalabsturz.

Hitliste der Karrierefehler

Studium: Mehr als ein Studienfachwechsel, abgebrochener Studiengang, exotisches Studienfach, überdurchschnittlich lange Studiendauer, schlechte Noten. Roter Faden: Der Lebenslauf liest sich wie ein Sammelsurium an Lebenserfahrung und Zufälligkeiten, kein übergeordnetes Ziel ist erkennbar, die durchgängige Linie fehlt. Lücken in der Arbeitssuche, zu häufige, zu seltene oder auf den ersten Blick unlogische Anstellungswechsel. Berufsstart: Die erste Position wurde nicht gezielt ausgewählt, sondern genommen, weil sie sich anbot. Das Ergebnis: falsche Branche, unpassende Unternehmensgröße, ungewünschter Tätigkeitsbereich oder uninteressante Position. Von hier aus ist es schwierig, die wirklich gewollte Karriere aufzubauen, weil die Startvoraussetzungen in eine andere Richtung zeigen. Zeugnisse: Wer vom früheren Arbeitgeber nicht in den Himmel gelobt wird, hat schlechte Karten. Besonders fatal: schlechte Beurteilung der Leistungsbereitschaft und des Leistungsvermögens sowie fehlender Hinweis auf die „Kündigung auf eigenen Wunsch“. Weiterbildung: Kontinuierliche fachliche und persönliche Weiterqualifikation ist nicht erkennbar. Schlüsselqualifikationen: Ein Sprichwort sagt, dass man so lange befördert wird, bis man die Stufe seiner Inkompetenz erreicht hat. Je höher die Position, umso mehr sind weiche Faktoren wie beispielsweise Führungsvermögen oder die Fähigkeit, Beziehungen zu knüpfen, gefragt. Fachkompetenz ist Einstiegsvoraussetzung, Schlüsselkompetenz ist Karrierevoraussetzung. Private Rahmenbedingungen: für den potenziellen Arbeitgeber meist nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber gefährlich. Das private Umfeld darf nicht zu mangelnder Flexibilität in puncto Ortswechsel oder Arbeitszeiten führen. Fehlende Unterstützung durch den Partner oder die Familie führt zwangsläufig zu einer Entscheidung für die eine oder andere Seite.

Sind wir uns so weit einig und Sie versichern, all diese Dinge nicht zu tun? Dann kann es ja weitergehen im Text…

Der rote Faden: Einen attraktiven Lebenslauf entwickeln

Das Geheimnis des Erfolges ist die Beständigkeit des Ziels.Benjamin Disraeli (1804–1881), britischer Politiker

Kleine Unterschiede können große Wirkung entfalten. Das bemerkte bereits der französische Mathematiker und Astronom Henri Poincaré (1854–1912). Und so stellt sich die Frage, wie eine günstige Ausgangsposition für eine tolle Karriere aussieht. Denn auch hier können kleine Dinge eine große Wirkung entfalten. Wer einen Flickenteppich als Lebenslauf vorzuweisen hat und wahllos mit Studienwechsel, Jobhopping, Arbeitssuche und Selbstständigkeit experimentiert, hat wenig Aussichten auf Erfolg. Wer dagegen einen roten Faden in seiner Vita verfolgt, dem stehen Türen und Karrieren offen. Die Herausforderung lautet daher: Entwickeln Sie ein Profil und entwickeln Sie Einzigartigkeit.

Die meisten Berufseinsteiger, die zu uns in die Beratung kommen, haben noch kein klares Profil, sondern verfügen über einen Lebenslauf, der von Zufälligkeiten und Ziellosigkeit geprägt ist. Und wo kein Ziel, da findet sich auch kein Weg: Um einen Weg einschlagen zu können, muss man zumindest wissen, wie die grobe Richtung aussieht. Während man an der Hochschule noch ganz gut zurechtkommt und unter anderem damit beschäftigt ist, auf die kommenden Prüfungen zu lernen, wird die Ziellosigkeit offensichtlich, sobald sich das Studium dem Ende zuneigt. Spätestens jetzt ist es allerhöchste Zeit, Entscheidungen zu treffen. Und weil das Entscheidungen sind, die das ganze Leben prägen oder gar verändern können, tun sich viele der Absolventen damit entsprechend schwer. Denn die meisten von ihnen sind nicht vollkommen flexibel und ungebunden, wenn sie sich auf Jobsuche begeben: So stufen 90 Prozent der Universitätsabsolventen berufliche Ziele als „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein. Für 87 Prozent der Befragten ist aber auch die Partnerschaft „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“. (Zeit online 4/2008, „Berufseinstieg: Sind wir bald da?“ von Philip Faigle und Jens Tönnesmann.)

Und so wundert es nicht, dass es den meisten Abgängern schwer-fällt, diese beiden Zielsetzungen in Einklang zu bringen. Die Erfahrung zeigt: Wer jetzt noch nicht weiß, wie sein Leben weitergehen soll, der neigt dazu, Fehler zu machen. Fehler, die sich auf die private und berufliche Zukunft auswirken können. Nicht selten fordern Eltern, Verwandte und Bekannte, dass nach dem Studienende nun ohne Zeitverzögerung der erste Job angetreten werden sollte. Die Elterngeneration hat in ihrer beruflichen Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass der erste Job quasi „auf der Straße“ liegt, oder vertritt die Auffassung, dass man mit einem Jurastudium doch überall unterkommen kann. Früher galten Abitur und abgeschlossenes Studium tatsächlich als Jobgaranten. Heute nicht mehr. Und je höher die Erwartungen von außen, umso mehr neigen Absolventen dazu, eine schnelle und unüberlegte Entscheidung zu treffen. In der Folge bewerben sie sich ziellos bei diversen Arbeitgebern und nehmen den Job an, der ihnen als erster angeboten wird. Arbeitsaufgaben, Zukunftsaussichten, berufliches Umfeld werden plötzlich zur Nebensächlichkeit, denn die Devise lautet: Hauptsache, einen Job! Die Erfahrung lehrt jedoch, dass diese Freude nur von kurzer Dauer ist. Spätestens nach einem Jahr kommt unüberlegtes Handeln wie ein Bumerang zurück: Dann nämlich nagt an den Betroffenen hartnäckig die erste Unzufriedenheit.

Um erfolgreich, zuversichtlich, konsequent und glücklich beruflich durchzustarten, braucht es Planung und vor allem Handlungsbereitschaft. Um zu wissen, was man denn planen soll, muss man erst einmal Klarheit darüber haben, was man will. Und das bedeutet: Denken, denken, denken – nachdenken, bis es weh tut. Keiner kann Ihnen sagen, wie Ihr Traumjob aussieht und wonach Sie konkret und ausschließlich Ausschau halten sollen. Nur Sie selbst sind in der Lage zu erkennen, wo Ihre Stärken liegen, aus denen sich berufliche Einsatzfelder ableiten lassen. Wenn Sie das wissen, sind Sie Ihren Kommilitonen um ein Vielfaches voraus. Doch Vorsicht, das allein nützt nichts. Nun müssen Sie auch bereit sein, etwas für Ihre Zielerreichung zu tun und Ihren Weg wirklich zu gehen. Das erfordert manchmal Mut, hin und wieder das Überwinden des inneren Schweinehunds und immer eine außergewöhnliche Konsequenz und Kontinuität. Wenn Sie ganz ehrlich sind, wissen Sie schon heute, welches Ihre wichtigsten Einsatzgebiete sind und in welchen Ihrer Tätigkeiten der „größte Hebel“ steckt. Und dennoch handeln Sie oft nicht dementsprechend. Warum eigentlich? Weil Sie, wie alle Menschen, gern den kurzfristigen Erfolg suchen und in ihm eine Belohnung sehen, die langfristige Maßnahmen manchmal vermissen lassen. Und so erscheint es eben interessanter, den Bücherschrank zu sortieren, statt sich mit Zettel und Papier hinzusetzen und Karriereschritte auszutüfteln.

Damit wir uns richtig verstehen: Das Modell der erwerbslebenslangen Betriebszugehörigkeit und damit einhergehenden Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber hat bei der Berufsplanung, man muss es ganz klar sagen, ausgedient.

Mehr als 60 Prozent der Studenten streben keine „lebenslange“ Anstellung in ein und demselben Unternehmen an. Noch nie war die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer so hoch wie heute. Jobportale, Lebenslaufdatenbanken und Karrierenetzwerke führen dazu, dass qualifizierte Kandidaten ständig nachgefragt werden oder sich selbst auf die Suche nach neuen Herausforderungen machen.

Grundsätzlich ist festzustellen, dass insbesondere wirtschaftliche Entwicklungen für diejenigen Chancen und Risiken bieten, die am Berufsanfang stehen. Für Studenten und Absolventen wird es entscheidend darauf ankommen, gut vorbereitet und flexibel zu sein. Die demografische Entwicklung und der daraus resultierende Fachkräftemangel stellt die Unternehmen vor besondere Herausforderungen und setzt kreative Kräfte in den Personalabteilungen frei. Quereinsteiger bekommen schon heute Chancen, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären. Die verhältnismäßig hohen Produktionskosten am Standort Deutschland führen außerdem dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Wesentlichen davon abhängt, inwiefern es gelingt, sich technologisch an die Spitze zu setzen und so höhere Preise zu rechtfertigen. Für die Arbeitnehmer bedeutet dies, dass der kontinuierlichen persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung große Bedeutung zukommt. Nur so kann der Einzelne einem Unternehmen von unschätzbarem Nutzen sein und daraus seine eigenen Vorteile ziehen. Tatsache ist auch, dass die durchschnittliche Lebenserwartung steigt und die Zahl der über 60-Jährigen weiter stark zunimmt. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass die Sozialversicherungskassen schon bald leer sein werden und wir uns darauf einstellen müssen, in Zukunft länger zu arbeiten.

Wäre es nicht schön, wenn wir dann einer Tätigkeit nachgehen, die uns Spaß macht und gleichzeitig sinnstiftend ist?

Finden Sie Ihre Berufung

Ein akademischer Abschluss ist schon lange keine Garantie mehr für einen hohen Gehaltsscheck am Monatsende. Während die einen dazu übergehen, daher überhaupt nichts mehr zu planen und in den Tag hinein zu leben, entwerfen andere bis in das kleinste Detail private und berufliche Szenarien. Sowohl das eine als auch das andere ist (zu) extrem. In Wirklichkeit spielt sich dazwischen, wie so oft, die Wahrheit ab. Es gilt, dem Zufall eine Chance zu geben und sich in Ausgangspositionen zu bringen, von denen aus glückliche Fügungen mehr als nur wahrscheinlich sind.

Aller guten Dinge sind vier

Unserer Meinung nach gibt es vier Elemente, die Sie bei Ihrer Lebens- und Karriereplanung berücksichtigen sollten. Ganz bewusst sprechen wir nicht ausschließlich von einer Karriere-, sondern auch von einer Lebensplanung. Wir halten nämlich nichts von der Auffassung, dass Leben und Arbeiten zwei verschiedene Paar Stiefel sind. Wenn es darum geht, Ihre Karriere zu planen, schwingt dabei auch immer die Frage mit, wie Sie leben möchten – und zwar nicht nur acht Stunden am Tag sondern rund um die Uhr.

Standortbestimmung

Wer bin ich? Wo stehe ich? Was kann ich? Wo will ich hin? Um die Zukunft planen zu können, ist die Beantwortung der Frage „wo“ Sie gerade stehen und „was“ Sie können, von immenser Bedeutung. Beginnen Sie nicht mit Ihren fachlichen Qualifikationen, sondern mit den Schlüsselkompetenzen. Hier geht es zum Beispiel um Selbstmotivation, Organisationsvermögen, Belastbarkeit,