Kletterpflanzen -  - E-Book

Kletterpflanzen E-Book

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Beschreibung

Kletterpflanzen - Ratgeber Blumen & Garten Kletterpflanzen erhalten oftmals eine besonders exponierte Position im Garten – Balkon oder Terrasse – und können somit das Gesamtbild entscheidend prägen. Mit ihren langen, meist biegsamen krautigen oder verholzten Stängeln, die in freier Natur an benachbarten höheren Pflanzen, Bäumen oder Steinen empor klettern, bieten sie Ihren Gestaltungswünschen- und Plänen freien Raum.   Dieser Ratgeber enthält einen Grundrissplan für eine Bepflanzung und einen darauf abgestimmten Pflanzplan. Diese beispielhaften Vorlagen sollen Ihnen die individuelle Gestaltungsplanung erleichtern. Es wird eine Vielzahl geeigneter Pflanzen vorgestellt und der passende Standort empfohlen. Ausführliche Pflanzen-Portraits beschreiben die bereits ausgewählten Sorten – stellen aber auch zusätzliche Alternativen vor. Übersichtliche Symbole und Tabellen geben zu jeder Pflanze eine schnelle Information über: Bodenbeschaffenheit, Standort, Breite, Höhe, Blütezeit, Farbe, Dauerhaftigkeit Pflege und sonstige Besonderheiten. Mit diesem praktischen E-Book erhalten Sie zudem einen hilfreichen und zuverlässigen Begleiter bei all Ihren Planungs- und Kaufentscheidungen, damit Sie später Ihr Kleinod auch wirklich in vollen Zügen genießen können.

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Inhaltsverzeichnis

Einführung
Gestaltung
Pflanzenplan
Liste kletternder und kriechender Pflanzen
Erklärung der Symbole
Actinidia, Strahlengriffel
Akebia, Akebie
Ampelopsis, Scheinrebe
Aristolochia, Pfeifenblume
Basella, Indischer Spinat
Bryonia, Zaunrübe
Calystegia, Winde
Campsis, Trompetenblume
Celastrus, Baumwürger
Choenomeles, Zierquitte
Clematis, Waldrebe
Clianthus, Ruhmesblume
Cobaea, Glockenrebe
Codonopsis, Glockenwinde
Cucurbita, Zierkürbis
Cydonia, Quitte
Decumaria, Sternhortensie
Eccremocarpus, Schönranke
Euonymus, Spindelstrauch
Fallopia, Knöterich
Ficus, Feigenbaum
Hedera, Efeu
Humulus, Hopfen
Hydrangea, Hortensie
Ipomoea, Prunkwinde
Jasminum, Jasmin
Lathyrus, Platterbse
Lonicera, Geißblatt
Malus, Apfel
Maurandya, Asarina
Menispermum, Mondsame
Quamoclit, Sternwinde
Momordica, Balsamapfel
Morus, Maulbeerbaum
Pandorea
Parthenocissus, Jungfernrebe
Passiflora, Passionsblume
Periploca
Phaedranthus
Phaseolus, Bohne
Pileostegia
Pisum, Erbse
Prunus, Aprikose, Mandel, Kirsche, Pfirsich, Pflaume
Pueraria, Kopoubohne
Pyrus, Birne
Quamoclit, Sternwinde
Rhodochiton
Rosa, Rose
Schisandra, Schafgarbe
Schizophragma
Solanum, Nachtschatten
Stauntonia
Tamus, Schmerwurz
Thladiantha, Quetschblume
Thunbergia, Schwarzäugige Susanne
Trachelospermum, Sternjasmin
Tropaeolum, Kapuzinerkresse
Vitis, Rebe
Wisteria, Glyzine
Pflanzen
Pflege
Vermehrung
Impressum

Einführung

Die Anlage eines Gartens

Kletterpflanzen erhalten oft eine exponierte Position im Garten und können damit sein Gesamtbild entscheidend prägen. Sie besitzen lange, meist biegsame krautige oder verholzte Stängel, die in freier Natur an benachbarten höheren Pflanzen, Bäumen oder Felsen emporklettern.

Die meisten dieser Pflanzen stammen aus den tropischen Wäldern Afrikas und Südamerikas. Andere dagegen sind in Waldungen und auf gestrüppreichen Abhängen in subtropischen Ge- bieten Nordamerikas, Südostasiens und mitunter auch des Mittelmeerraumes anzutreffen. Viele Kletterpflanzen schlingen sich durch Windebewegungen ihrer Triebe an einer Rankhilfe empor. Manche wie Hedera und Parthenocissus besitzen Haftwurzeln, und noch andere, zum Beispiel Lathyrus und Vitis, haben Ranken. Einige Arten wie Clematis und Tropaeolum suchen mit Hilfe ihrer Blattstiele Halt, während manche Arten angebunden werden müssen, um die gewünschte Form anzunehmen.

Auch Obstbäume werden in Nordeuropa seit dem Spätmittelalter an Wänden und Spalieren ge- zogen. Vor allem vor einer Südwand erhalten sie erheblich mehr Wärme als freistehende Bäume. Obstgehölze, Beerensträucher und andere für diese Art der Kultur geeignete Pflanzen können auch an einer Pergola oder Laube wachsen. Neben den nachfolgend porträtierten Arten gibt es natürlich zahlreiche weitere Bäume und andere Pflanzen, die sich am Spalier oder anderweitig ziehen lassen. Allerdings verlangen Bäume wie die Linde, Stechpalme, Platane und Weißbuche in dem Fall regelmäßig einen rigorosen Formschnitt. Auch Kletter- und Schlingpflanzen brauchen ein gewisses Maß an Pflege, machen den Zeit- und Arbeitsaufwand aber um ein Vielfaches wett, da sie einen Garten wirklich bereichern.

Gestaltung

Planung

Ein Garten, der von Kletter- und Hängepflanzen beherrscht wird, verlangt Geduld und erfordert Aufwand. Zugleich bietet er aber großen gestalterischen Freiraum hinsichtlich der Wuchsform und -richtung der Pflanzen. Allerdings braucht ein solcher Garten viel Pflege und setzt eine län- gerfristige Planung voraus: Wenn in den nächsten Jahren ein Umzug bevorsteht, sollten Sie erwägen, die Pflanzen in Töpfen und Kübeln zu ziehen, so dass Sie sie dann mitnehmen kön- nen. Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen, die Sie jetzt beginnen, werden in etwa fünf Jahren die schönsten Ergebnisse zeitigen. Da Pflanzgefäße begrenzten Raum für Wurzelbildung bieten, müssen die Gewächse kräftiger zurückgeschnitten werden.

Bei dem hier vorgestellten Plan steht die Pergola im Mittelpunkt: In einer Doppelreihe gepflanzte Birnbäume wurden so beschnitten, dass sie sich zu einer dichten Hecke formieren. Im Hintergrund sollte ein Blickfang platziert wer- den, eine hübsche Bank, eine am Spalier gezogene Sauerkirsche (Prunus ›Morel‹) oder auch ein oder zwei Töpfe mit in Form geschnittenem Buxus oder Taxus. Kletter- und Schlingpflanzen wachsen auch entlang der Hecke. Dafür wurden unmittelbar vor ihr Stützen in den Boden gerammt (Mindesttiefe 60 cm) und dazwischen Drähte gezogen. Sie können die Pflanzen sich selbst überlassen oder ihren Wuchs gezielt lenken.

Näher zum Haus hin stehen verschiedene Bäume und Sträucher, die sorgfältig beschnitten und erzogen wurden. Die beiden Platanen rechts und links der halbrunden Terrasse wachsen ziemlich schnell und bilden, entsprechend erzogen, ein Dach. Dazu müssen Sie nur die Höhe festlegen, in der sie sich verzweigen sollen, und können dann die Weite der Krone selbst danach bestimmen, wie viel Schatten Sie haben möchten. Wenn Sie die Bäume nicht konsequent zurückschneiden, nehmen sie bald beträchtliche Ausmaße an!

Die Terrasse ist von niedrigen Eiben (Taxus) flankiert. Bei ihrer Formgebung haben Sie freie Hand: Neben Pyramiden, Kugeln oder Säulen können Sie mit Hilfe von Drahtgestellen auch Figurenfor- men realisieren. In jedem Fall erhalten die Eiben jährlich einen Formschnitt.

Pflanzenplan

1 Hedera helix, Efeu2 Actinidia chinesis, Strahlengriffel3 Jasminum nudiflorum, Jasmin4 Prunus armeniaca, Aprikose5 Malus „cox orange pippin“, Apfel6 Jasminium nudielorum, Jasmin7 Rosa „new dawn“, Rosa8 Hydrangea petiolaris, Hortensie9 Prunus „morel“, Sauerkirsche10 Pyrus bonne louise d`avranches, Birne11 Wisteria sinensis, Glyzine12 Lonicera caprifolium, Geißblatt13 Humulus lupulus, Hopfen14 Actinidia chinesis, Strahlengriffel15 Hedera helix, Efeu

Liste kletternder und kriechender Pflanzen

Die Pflanzenporträts bieten nähere Informationen über Sorten und Kulturdaten.

Selbstklimmende Kletterpflanzen

Höhe in m

Blütezeit

Ampelopsis

6-10

VII-VIII

Bryonia

-4

VI-VIII

Campsis

3-10

V-VII/IX

Eccremocarpus

2-3

VI-X

Euonymus

0,5-3

VI-VII

Hedera

6-20

IX-X

Hydrangia

5-20

VI-VII

Parthenocissus

9-20

VI/VII-VIII

Phaedranthus

-5

VI-VIII

Pileostegia

7,5-10

VIII-X

Schizophragma

6-10

VII-VIII

Thladiantha

1,5-10

VI-VII

Schlinger, Ranker, Spreizklimmer

Höhe in m

Blütezeit

Akebia

6-10

IV-VI

Aristolochia

5-10

V-VII

Basella

-6

V-VI

Calystegia

1-5

VI-IX

Clematis

7-12

VII-XI

Cobaea

2-10

IV-V/X

Codonopsis

0,5-1,8

VI-VII

Fallopia

10-15

VII-X

Humulus

1-6

VII-VIII

Ipomoea

2-4

VII-X

Jasminum

2,5-6

XII-III/VII-IX

Lathyrus

0,5-3

VI-X

Lonicera

4-10

V/VI-VII/IX

Maurandya

1-2

VII-X

Menisperumum

4-5

Nur das Laub ist wichtig

Mina

-4

VII-IX

Momordica

1,5-4

VI-VIII

Pandorea

-6

V-VIII

Passiflora

3-9

V-IX

Periploca

9-12

VI-VIII

Phaseolus

-4

VI-IX

Pisum

-2

VI-VIII

Pueraria

3-6

VII-IX

Quamoclit

1,5-6

VII-IX

Rhodochiton

-2,5

VII-IX

Schisandra

4-9

V-VI

Solanum

3-4

II-XI/VI-IX

Stauntonia

10-12

III-IV

Tamus

1,5-2,5

VII-XI

Thunbergia

1,5-6

VI-IX

Trachelospermum

2-6

V-VI

Tropaeolum

0,2-3

VI-X

Vitis

7-10

V-VII

Wisteria

8-10

IV/V-VII

Pflanzplan

Bei der Erziehung von Obstgehölzen haben sich im Laufe der Zeit mehrere traditionelle Formen entwickelt. Einige davon verlangen viel Einsatz und gärtnerisches Können, so dass Sie vielleicht einen Fachmann zu Rate ziehen sollten.

Bei den Spalierformen werden die vom Hauptstamm abgehenden Triebe gezielt in eine bestim- mte Richtung dirigiert. So gibt es das Fächerspalier, dessen Name sich von selbst erklärt. Die Pyramidenform erinnert an einen niedrigen Weihnachtsbaum: Man führt die Triebe in seitlicher Richtung und lässt die unteren lang, während sie nach oben hin immer kürzer werden. Beim Kor- don schließlich verlaufen die Triebe im Winkel von etwa 45° und werden so beschnitten, dass sie über Kreuz entlang den Drähten wachsen.

Die hier abgebildete Pergola ist etwa 3 m breit und 6 m lang. Die Birnbäume können nach Wunsch an biegsamen Tonkingstäben gezogen werden. Sie erhalten eine Heckenform. Dafür werden nach vorn und hinten wachsende Zweige entfernt und die übrigen um das Gerüst nach oben geführt, so dass sie zu einer Kuppel zusammenwachsen. Am Zaun gedeihen Apfel und Aprikosen in verschiedenen Spalierformen. Auch Kletterpflanzen kann man so ziehen, was jedoch in erster Linie geschieht, um ihnen eine ordentliche Form zu geben, wobei die Schnittmaßnahmen weit weniger aufwändig sind.

Abgesehen von Selbstklimmern wie Efeu (Hedera) und Jungfernrebe (Parthenocissus) brauchen sie eine Kletterhilfe, etwa eine Pergola oder ein Spalier, an der sie entlanggeführt und eventuell auch angeheftet werden. Da die ausgewachsenen Pflanzen ein beachtliches Gewicht erreichen, müssen diese Stützen sicher verankert werden.

 Erklärung der Symbole

 ausdauernd
 Baum
 Beeren
 Blütemonate
 einjährig
 giftig
 halbschattig
 Höhe in m
 Knolle
 mäßig feuscht halten, Erde darf leicht austrocknen
 Pflanzenabstand in cm
 eher trocken halten, nut während des Wachstums gießen
 schattig
 schöne Schnittblumen
 sprühen, jedoch nicht während der Blüte
 stets feuscht halten, Erde darf nicht austrocknen
 Strauch
 vollsonnig
 Winterhart
 zweijährig
 Zwiebel

Actinidia, Strahlengriffel

 6-12  6-7  8-11
Die Gattung, die in Ostasien und im Himalajagebiet heimisch ist, umfasst 40 Arten. Sehr beliebt ist bei uns Actinidia chinensis, die Kiwipflanze. Diesen Namen erhielt sie wegen ihrer Früchte, die in Farbe und Form an einen neuseeländischen Laufvogel gleichen Namens erinnern. Daneben liefern zwei weitere Arten essbare Früchte – allerdings nur an weiblichen Exemplaren, denn die Gattung ist zweihäusig.

Die laubabwerfenden Schlinger bilden verholzte Sprosse mit schön geformten, runden oder herzförmigen, zugespitzten und gesägten Blättern und weißen oder bräunlichen Blüten. Gewöhnlich erscheinen die Beerenfrüchte mit ihren zahlreichen, strahlenförmig angeordneten Samen erst nach fünf Jahren, dann aber reichlich. Sie werden im Spätherbst geerntet.

A. arguta, eine winterharte Art, wird bis zu 12 m hoch und trägt etwa 2 cm große, weiße Blüten. Die essbaren, süßen Früchte von 2 bis 3 cm Durchmesser sind unbehaart, anfangs dunkelgrün und später bräunlich-rot; die Züchtung ›Bayern‹ liefert grünlich-braune Früchte.

A. chinensis, die Kiwi oder Chinesische Stachelbeere, ist frostempfindlich und erreicht bis zu 9 m Höhe. Die jungen Sprosse sind rotbraun behaart. Zu den bis zu 20 cm langen Blättern bildet sie lieblich duftende Blüten in Rahmweiß und essbare, runde bis walzenförmige Früchte von 5-7 cm Länge. Ihre behaarte, braune Schale birgt das saftige Fruchtfleisch von erfrischendem, süß-säuerlichem Aroma.

A. kolomikta ist eine winterharte, bis zu 6 m hohe Art. Sie bildet attraktives Laub mit weißer, später rosa Spitze, dazu 12 cm lange, kleine, weiße Blüten und köstliche, süße, bläulich-schwarze Früchte. Die Art verzweigt sich schön gleichmäßig, wächst aber langsam.

Die Pflanze lässt sich gut an einer (warmen) Wand, alten Bäumen, Pergolen, Säulen oder Zäunen ziehen. Sie schätzt Sonne oder Halbschatten und einen feuchten, nährstoffreichen, humosen Boden. Um Früchte zu erhalten, pflanzt man eine männliche in die Nähe zweier weiblicher Pflanzen. Abgestorbene und erfrorene Zweige werden entfernt. Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge im Sommer oder aus Samen.

Akebia, Akebie

 6-10  4-6 
Die Gattung Akebia ist in Ostasien mit nur zwei Arten vertreten. An einer geeigneten, senkrechten Unterlage klettern die attraktiven Gewächse viele Meter hoch. Es handelt sich um wuchsfreudige, halbimmergrüne Schlingpflanzen, an deren verholzten Stängeln wechselständig anmutige 3bis 5-teilige Blätter und dazu duftende Blütentrauben sprießen. In milden Lagen entwickeln sich fleischige, gurkenähnliche Früchte in Braunviolett mit bläulichem Schimmer.