Köpfchen muss man haben - Susa Hämmerle - E-Book

Köpfchen muss man haben E-Book

Susa Hämmerle

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Beschreibung

Kleine und große Tiere, von der Ameise über Fledermaus, Giraffe, Känguru … bis zum Zottelschaf, spielen in diesen 19 modernen Fabeln die Hauptrollen. In ihren witzigen, sprachspielerischen Geschichten spricht Susa Hämmerle Themen an, die heranwachsende Kinder in der Schule und zuhause unmittelbar betreffen: z.B. dass man auch als wilder Stier Konflikte mit Klugheit statt mit Kampf lösen kann; dass auch bei einem Löwenkind Vorsicht nicht Feigheit bedeutet und dass selbst ein stolzer Hahn die Hilfe eines unscheinbaren Huhns benötigt. Ein liebenswertes, wichtiges Buch, das Selbstvertrauen schenkt und zeigt, dass vermeintliche Schwächen im Grunde Stärken sind.

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Seitenzahl: 36

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Die österreichische Kinderbibliothek

Susa Hämmerle

ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen in Vorarlberg. Sie hat bereits als Lehrerin, Schauspielerin, Korrektorin, Lektorin und Redakteurin gearbeitet.Seit 1990 ist sie freie Autorin. Sie lebt mit ihren drei Kindern nahe bei Wien. Für ihre zahlreichen Bilder und Kinderbücher wurde sie mehrfach ausgezeichnet, ihre Texte wurden in 13 Sprachen übersetzt.

Mathias Weber

Mathias Weber, 1967 in Esslingen am Neckar geboren, wollte ursprünglich Astronaut, Kehrmaschinenfahrer oder zumindest Rockstar werden. Doch dann studierte er an der Mannheimer Fachhochschule für Grafik-Design und entdeckte seine Liebe zur Kinderbuchillustration. In den vielen erfolgreichen Kinder- und Bilderbüchern, die er seither illustriert hat, ist er den Träumen seiner Kindheit ganz nahe geblieben. Mathias Weber lebt heute mit seiner Frau und zwei Töchtern in Ladenburg bei Heidelberg.

Pädagogische Arbeitsblätter zu diesem Titel downloadbar auf

www.obelisk-verlag.at

Susa Hämmerle

Köpfchen muss man haben

Freche Tiergeschichten

mit Illustrationenvon Mathias Weber

Redaktion der Club-Taschenbuchreihe:Inge Auböck

Umschlaggestaltung: Carola Holland

Gesetzt nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung

Lektorat: Regina Zwerger

© 2018 Taschenbuchausgabe by Obelisk Verlag, Innsbruck – Wien

Erschienen als:„Tinki Zottelschaf“ – Freche Tiergeschichten“, 2003, und„Trau dich, Ente!“, 2004, im Annette Betz Verlag –Verlag Carl Ueberreuter, Wien – München

Copyright © 2003, 2004, 2007 by Annette Betz Verlagim Verlag Carl Ueberreuter, Wien – München

Alle Rechte vorbehalten.

Druck und Bindung: Finidr, s.r.o., Český Těšín, Tschechien

ISBN 978-3-85197-858-2eISBN 978-3-99128-067-5

Inhalt

Die Kuh ohne Muh

Tinki Zottelschaf

Die große, weite Welt

Bibber, der Biber

Louis Hasenfuß

Stinktierschwärmerei

Köpfchen muss man haben

Huh! Eine Fledermaus!

Wenn ein Maulwurf zu viel mault

Speckmäuschenstille

Schnürsenkel-Rüsselküsselei

Zweimal Schnee-Hörnchen

Millionenfach gut!

Ein Stier, nicht von hier

Das Aufräumfest

Der Hahn im Korb

Rudi Maximaus

Augen zu und – platsch!

Das Spatzgespenst

Leserätsel

Die Kuh ohne Muh

Die Kuh Amanda hatte es wirklich nicht leicht. Sie war so schrecklich schreckhaft! Der Traktor des Bauern, das Rauschen des Windes – alles erschreckte sie. Ja, sogar das Husten der Flöhe war für Amanda ein riesiger Schock! Die anderen Tiere hatten ihren Spaß damit.

„Muhu, Amanda!“, buhten sie die Schreckhafte hinterrücks an und Amanda machte jedes Mal einen Satz.

Wenn sie wieder landete, raste ihr Herz und ihre Knie fühlten sich wackeliger an als Original-Wackelpudding. Von so einem Schrecken erholte sich Amanda oft minutenlang nicht. Und eines Morgens fast überhaupt nicht mehr …

Diesmal war der Spaßvogel der Hahn. In aller Griesgraufrühe, als Amanda noch schlief, schrie er genau neben ihrem Ohr: „Kikeriki!“ Amanda fuhr auf.

„Hu-uh!“, japste sie – und das war ihr letztes Wort. Wirklich wahr: Amanda hatte vor Schreck die Sprache verloren! Mit gesenktem Kopf stand sie da und brachte weder Muh noch Mäh heraus.

Das tat den anderen Tieren jetzt aber wirklich leid! Und sie hatten wohl auch ein schlechtes Gewissen.

„He, Amanda, sag doch was!“, baten die Kühe, die Schafe, die Gänse, das Pferd und der Hahn.

Doch Amanda blieb stumm. Nur ihre großen Augen sprachen, und es stand Angst darin und Mutlosigkeit.

Da sagte der Hahn: „Sie hat ihr Muh genau in dem Moment verloren, als ich sie weckte. Äh – schreckte. Bestimmt liegt es hier noch irgendwo.“

Den Tieren erschien das vernünftig. Und alle, alle machten sich auf die Suche nach Amandas Muh. Die Kühe suchten auf der Wiese. Die Schafe entlang dem Zaun. Die Gänse wühlten die Maulwurfshügel durch. Das Pferd untersuchte die Büsche. Und der Hahn stocherte die Stelle rund um Amanda ab.

Amanda war noch immer starr und stumm. Wie der Hahn aber so unter ihren Beinen herumsuchte, regte sich plötzlich etwas in ihr. Sozusagen ein dringendes Bedürfnis.

„Kikeriki, kikeriki!“, schrie der Hahn, als er Amandas Fladen gerade noch haarscharf ausweichen konnte. Er sah zum Brüllen komisch aus, in seinem flatternden Schreck!

In Amanda rührte sich wieder etwas. Von tief im Bauch kam es her.

Es kitzelte ihren Wiederkäuermagen, dort wo die Angst saß. Es gluckste zur Brust hinauf, dort wo die Mutlosigkeit hockte. Und es wallte den Hals hinauf – als muhendes Gelächter.

Ja, Amanda lachte und lachte, wie sie noch nie zuvor gelacht hatte! Dazwischen japste sie in Richtung Hahn: „Tschuldigung. War keine Absicht. Aber jetzt sind wir wohl quitt!“

So hatte Amanda an einem Tag ihr Muh verloren und wieder gefunden. Durch Lachen.

Und durch geteilten Schreck mit ihrem neuen Freund, dem Hahn.

Tinki Zottelschaf