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In dieser Arbeit wird die Verfilmung des von Nikos Kazantzakis verfassten Romans „Die letzte Versuchung“ untersucht, die Martin Scorsese 1988 in die amerikanischen Kinos brachte. Insbesondere geht es dabei um die Versuchungen Jesu, die schon die Bibel berichtete und darum, wie der Regisseur diese Grundlagen aufgreift. Dementsprechend werden im ersten Teil die zugrundeliegenden Bibeltexte speziell Gen 3 und Mt 4,1-11 und das darin enthaltene Versuchungsverständnis eingehend analysiert. Im zweiten Teil folgt dann die Auseinandersetzung mit dem Film. Als „Die letzte Versuchung Christi“ in den Kinos anlief, begleitete eine Protestwelle die Veröffentlichung, wie man sie in der Filmwelt bis dahin noch nicht erlebt hatte. Scorsese, selbst italienischstämmiger Katholik, wurde vor allem von konservativer Seite Blasphemie und Glaubensverleugnung vorgeworfen. Er wehrte sich immer wieder gegen derartige Vorwürfe und warb für ein richtiges Verständnis seines Films. Es sei sein Anliegen gewesen, mit dem Film und dessen Rezeption „die Geschichte des Evangeliums wieder frisch und lebendig machen, zu einem Gegenstand, über den man streiten und diskutieren kann.“ Dies gelang ihm zweifellos. Er rezipiert die zugrundeliegenden Bibeltexte sehr produktiv und bringt seine vielfältige, intellektuelle Symbolik eindrucksvoll zur Geltung. Auf diese Weise wird die ohnehin schon bedeutungsschwangere Romanvorlage um eigene Facetten erweitert. Zudem liegt dabei besonderes Augenmerk auf der Thematisierung des „ewigen spirituellen Konflikt“ zwischen Menschenleben und Martyrium. Scorsese fragt, ob Jesus nicht auch an seiner Bestimmung gezweifelt und gesündigt habe. Er zeigt ihn als einen Menschen, der noch nicht völlig der Sohn Gottes ist und sich den Versuchungen des Satans hingibt. Jesus muss erst noch der Messias, der Christus, werden, wie man ihn aus der Bibel kennt.
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