Lebensstil - Desirée Treichl-Stürgkh - E-Book

Lebensstil E-Book

Desirée Treichl-Stürgkh

3,0

Beschreibung

Stilvoll zu agieren - und zwar in jeder Situation - ist ein menschliches Bedürfnis. Auf stilvolle Art mit Menschen umzugehen, ihnen Respekt und Achtung zu zollen und sei es "nur" beim Trinkgeld geben, hat einen hohen Stellenwert. Denn Stil ist eine Form der Intelligenz, ist eine Tugend wie Disziplin und Zurückhaltung, die dazu führt, erfolgreich zu sein, im Leben voranzukommen. Aber eben mit Stil! Desireé Treichl-Stürgkh ist für dieses Thema wie geschaffen. Entstammt sie doch der altösterreichischen Familie Stürgkh, die 1715 in den Grafenstand erhoben wurde. Doch keine Angst: Der Guide ist kein Benimmbuch, hat keinen erhobenen Zeigefinger und ist schon gar kein altmodischer Knigge für richtiges Benehmen. Desireé Treichl-Stürgkh verrät auf unterhaltsame und sehr persönliche Art alles, was Sie schon immer über stilvolles Auftreten wissen wollten. Die Tipps spannen einen weiten Bogen: von sozialen Fragen, die den Blick über die Grenzen öffnen, bis hin zu Lifestyle-Themen, von Beziehungsfragen bis zur Kindererziehung, von der Gastgeberrolle bis hin zu allgemeinen Regeln der Kommunikation. Mit originellen Illustrationen von Kera Till.

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6

Vorwort

8

Meine ganz persönlichen NO-GOs

12

Mehr als Floskeln

22

Home with Flair

30

Dinner for you

44

Guter Stoff: Mode

60

Crashkurs Handy

68

Virtuelles Netzwerk

76

Blütezeit für Stammbäume

82

Die Kunst des Nein-Sagens

88

Im Gleichklang: Freunde

94

Balance-Akt Liebe

106

Taktgeber Herzenswärme

110

Questionnaire

112

Meine „So-rapple-ich-mich-auf“-Tipps

114

Multi-Talente Kinder

122

Glücksgriff Nanny

128

In Geberlaune: Trinkgeld

136

Die neuen Artgenossen

145

Musikgenuss

149

Best of Bücher

156

Ansichtssache: Traditionen

162

Tradition versus Moderne

164

Kommandozentrale Neid

170

Besuch im Welt-Raum

180

Soziales Engagement

188

Work-Out für die Presse

196

Test: Wie stilsicher sind Sie?

206

Meine Lebensregeln

208

Dank

Als ich begonnen habe dieses Buch zusammenzutragen, war mein erster Gedanke: Es soll unterhalten. Ich wollte Tipps geben, die andere Menschen zum Lachen bringen, die ein wenig beim Umgang miteinander helfen, die nachdenklich stimmen und „menscheln“. Ein Buch, das sich leicht liest, aber dennoch nicht leicht ist.

Ich habe schon als Teenager gelernt, Mut zu haben und zu meiner eigenen Meinung zu stehen. Habe erfahren müssen, wie es sich anfühlt beide Elternteile verloren zu haben, war gezwungen, mich von meinem Zuhause, dem Ort, an dem ich geboren wurde, für immer zu verabschieden. Dieser Schmerz war und ist noch immer ein Teil meines Lebens, aber er hat mich auch gelehrt, dass alles vergänglich ist und nur wahre Werte zählen.

Never complain – das ist mein Motto geworden. Durch lange Internatsnächte habe ich mich gerettet, indem ich an schöne Dinge dachte. Indem ich mir Geburtstage und Weihnachtsfeiern im Kreis meiner Familie ausmalte. Ab und zu kam damit auch die Traurigkeit wieder, doch geblieben sind herrliche Bilder, die mir niemand nehmen konnte. Bilder, die ich jetzt meinen Kindern weiterzugeben versuche, Bilder, die mir immer wieder Halt geben und mir Mut machen, zu meiner eigenen Meinung zu stehen. Aus meiner Erfahrung mit Menschen kann ich nur sagen: Stil oder Lebensstil ist ein Zusammenspiel vieler Dinge, die das Leben mit sich bringt. Es beginnt schon mit der Familie, in die man hineingeboren wird. Mit der Erziehung, die man genießt und den vielen Erfahrungen, die einem das Leben im Laufe der Zeit schenkt. Wer meint, Stil ließe sich erlernen, indem man nur „nach der Mode geht“ und die „richtigen“ Bücher liest, dem sei gesagt, dass Stil eine grundsätzliche Lebenseinstellung ist, die sich nicht nur auf Oberflächlichkeiten beschränkt. Wer seine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringt – ganz gleich wie – drückt damit seinen Stil aus.

Stil hat auch etwas mit dem menschlichen Miteinander zu tun: Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Akzeptanz und Toleranz sind Teil der Umgangsformen, die immer und überall helfen neue Verbindungen zu knüpfen, stabile Beziehungen aufzubauen, vorhandene Sympathien zu erweitern und sich selbst und anderen das Leben zu erleichtern. Manchmal wissen wir einfach nicht, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten oder bewegen sollen. Unnötige Missverständnisse entstehen. Ich möchte – anhand meiner eigenen Erfahrungen und Erlebnisse – einige solche Missverständnisse ausräumen. Das Buch soll aber auch anleiten, wie man im täglichen Miteinander positive Akzente setzt. Vor allem aber: Es soll Spaß machen.

DesiréeTreichl-Stürgkh

„Interessiere Dich für andere, wenn Du haben willst, dass andere sich für Dich interessieren.

Respektiere Dich selbst, wenn Du willst, dass andere Dich respektieren sollen.“

Adolph Freiherr von Knigge

Das geht gar nicht

Meine ganz persönlichen NO-GOs

1. Sich vor einem gemeinsamen Frühstück nicht die Zähne zu putzen. Sogar die ganz jungen Männer tragen schon die Marke „Eigenduft“.

2. Sich seiner Schuhe beim Betreten einer Wohnung entledigen zu müssen. Ausnahme: Japan.

3. Ehefrauen mit „Gattin“ oder „Gnädigste“ anzusprechen. Da stellen sich bei mir die Haare auf.

4. Sich vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag mit „Mahlzeit“ zu begrüßen.

5. Persönliche Weihnachtsgrüße per E-Mail zu verschicken. Das wirkt wie eine Massenaussendung. Wenn man sich dazu hinreißen lässt, dann müssen sie schon sehr originell gestaltet sein.

6. Nach den Gästen zu erscheinen.

7. Ein lascher Händedruck: Die „Toter-Fisch-Begrüßung“ macht keinen guten Eindruck.

8. Sich im Kino, Theater, in der Oper oder einer anderen Veranstaltung mit dem Rücken zu den Sitzenden durch die Stuhlreihe zu zwängen. Ein nettes Lächeln kommt besser an als ein ausgestrecktes Hinterteil.

9. Mit freiem Oberkörper beim Essen zu sitzen. Das geht vielleicht gerade noch beim Strandpicknick, doch auch da habe ich meine Bedenken. Ausnahme: ein gestählter Body!

10. Den Fernseher laufen zu lassen, wenn Gäste den Raum betreten. Als Gast hat man sofort das Gefühl, man störe.

11. Krawatte und Einstecktuch in gleicher Farbe und gleichem Muster. Nicht sehr fantasievoll, meine Herren. Und: laut englischer Stilbibel ein absolutes No-Go.

12. Sich beim Gähnen nicht die Hand vorzuhalten. Gerade bei Frühflügen darf ich besonders häufig einen Blick in fremde Rachen werfen. Kein hübscher Anblick!

clearme

13. Meine absolute Vernichtung ist „BEGL“. Sie wissen nicht, was das ist? „BEGL“ heißt Begleitung. Und ist ein echter Affront. Vor allem dann, wenn eine Einladung nach Hause kommt und „Andreas Treichl und Begleitung“ darauf steht. Wenn man schon den Vornamen des Ehepartners nicht kennt und auch keine Möglichkeit sieht ihn in Erfahrung zu bringen, dann sollte man die Einladung zumindest an „Herrn und Frau Treichl“ losschicken.

14. Beim ersten Kennenlernen schon über Krankheiten, Politik, Sex und Einkommen zu reden.

15. Sich unter allen Umständen streng an die Etikette zu halten. Ist es nicht so, dass spontane Interaktionen auch spontane Reaktionen hervorrufen? Peinlichkeiten und Missverständnisse zu vermeiden ist doch im Miteinander oft klüger, als sich strikt an streng aufgestellte Regeln medienverliebter Benimmgurus zu klammern.

16. Name-Dropping: Wer mit Namen, die sowieso nicht jeder kennt, um sich schmeißt, ist meist nur unsicher und versucht, sich hinter „berühmten“ Persönlichkeiten zu verbergen. Schade.

17. Promi: Diesen Ausdruck hasse ich. In Österreich scheint mittlerweile jeder ein Promi zu sein, der sich einmal von unserem berühmten Baumeister einladen ließ.

18. Spaghetti mit dem Löffel zu essen.

19. In der Nase zu bohren. Oft sehe ich im Auto neben mir den Fahrer genüsslich in der Nase bohren. Igitt.

20. Angerotzte Stofftaschentücher in der Hosentasche. Ich möchte nicht wissen, wie viele Bazillen da frei herumschwirren.

21. Die Vorfahrt verweigern – da können gerade Frauen echte Sturköpfe sein.

22. Ein wilder Mix aus unterschiedlichen Alkoholika ist nicht gerade ein Zeichen von Stil. Schließlich heißt es doch: „Bier auf Wein, das lasse sein. Wein auf Bier, das rat ich dir!“

Im privaten Rahmen passiert es immer öfter sich nur mit Vornamen, wenn nicht sogar mit dem Spitznamen, bekannt zu machen. Das wirkt zwar so, als kenne man sich schon seit ewigen Zeiten, kann sich aber schnell zum Fauxpas entwickelt. Puppi, Gocki, Mitzi oder Rudi bleiben im Gedächtnis. Der Rest ist Grauzone. Ich kenne das aus leidvoller Erfahrung. Bei einem schönen Abendessen war Gil mein Tischnachbar. Ich wusste nichts von ihm, außer, dass er Amerikaner war. Ich erzählte ihm so gut wie alles über Windeln & Co, denn ich war gerade mit meinem dritten Sohn schwanger. Und strahlte vor Mutterglück. Er hörte geduldig zu.

Einige Wochen später besuchten mein Mann und ich ein Konzert: Gustav Mahlers Zweite Symphonie erwartete uns im Salzburger Festspielhaus. Zusammen mit Gil. Zu meinem Leidwesen stand er auf der Bühne. Und dirigierte. Gustav Mahler drang an diesem Abend nicht bis zu mir durch. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mir den Kopf zu zermartern, welche Intimitäten ich ausgeplaudert hatte. In Grund und Boden versinken – das war meine einzige Option an diesem Abend. Seither passiert mir so etwas nie wieder. Wer mir vorgestellt wird oder neben mir Platz nimmt, der kann damit rechnen, dass ich mehr von ihm wissen will als nur seinen Vornamen. Zum Beispiel: Ob er zufällig gerne auf der Bühne steht und Mahler dirigiert.

ERSTER EINDRUCK

1. Blickkontakt. Dadurch bringen Sie dem anderen Respekt entgegen. Nicht vergessen: Sonnenbrille abnehmen.

2. Bei der Begrüßung wie auch beim Vorstellen stehen die Herren immer auf.

3. Eine Dame bleibt immer sitzen, kann aber auch aufstehen, wenn sie es so möchte. Ich habe mir angewöhnt aufzustehen – außer der Begrüßende ist um einiges jünger als ich.

4. Bei einer Begrüßung werden immer auch ein paar Worte gewechselt. Man macht „Smalltalk“ um die Begleitpersonen miteinander bekannt zu machen. Ein Kompliment lockert die Stimmung gleich zu Anfang auf.

5. „Mahlzeit“ – der gefürchtete katholische Beamten-Gruß zwischen Frühstück und Nachmittags-Kaffee ist nervend und antiquiert. Die Begrüßung leitet sich von „Gesegnete Mahlzeit“ ab. Dies wünschten sich Menschen in katholischen Gegenden zu Beginn des Essens. Die bessere Alternative: ein schlichtes „Guten Morgen“, „Guten Tag“ oder „Guten Abend“ oder, wenn die Atmosphäre etwas lockerer ist, einfach ein „Hallo“.

6. Grüßen Sie lieber einmal zuviel als einmal zuwenig.

7. Wenn Sie in einer Gruppe unsicher sind, wer zuerst zu begrüßen ist, dann sagen Sie einfach: „Darf ich Sie der Reihe nach begrüßen?“ Oder, falls die Zeit nicht ausreicht, grüßen Sie zwanglos – aber niemals formlos. Ein „Hallo meine Lieben“ oder „Ich wünsche einen schönen Tag“ reicht aus.

8. Sich Namen zu merken fällt vielen schwer. Laut einer Studie haben 80 Prozent der Befragten damit ihre Probleme. Sollte es Ihnen auch so gehen, sagen Sie gleich zu Beginn: „Tut mir leid, mir ist ihr Name entfallen.“ Zusammen mit einem charmanten Lächeln wird dies zu einer netten Geste. Noch ein Tipp: Verwenden Sie den Namen des zu Begrüßenden so oft wie möglich. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, sich ihn zu merken, um ein Vielfaches höher.

LADIES FIRST

Männer grüßen Frauen stets zuerst,

Jüngere die Älteren,

Mitarbeiter ihre/n Vorgesetzten,

Ankommende die Anwesenden,

Einzelne die Gruppe.

9. Treffen Sie zwei Menschen, von denen Sie nur einen namentlich kennen, sagen Sie „Guten Tag“ oder „Hallo“, ohne den Namen des Bekannten auszusprechen. Sonst fühlt sich die zweite Person von Ihrem Gruß ausgeschlossen.

10. Für Männer gilt: zweite Hand nicht in der Hosentasche stecken lassen. Für Frauen gilt: Lippenstiftfanatikerinnen bitte keinen Abdruck auf der Wange hinterlassen.

HÄNDEDRUCK

Fester Händedruck und nur kurz die Hand schütteln.

Die zweite Hand aus der Hosentasche nehmen.

Nicht über den Tisch hinweg begrüßen. Ich habe dabei schon erlebt, dass im Feuer des Gefechts Gläser umfielen.

Schwitzig-feuchte Hände vermeiden.

„Zu Leuten, an denen einem nichts liegt, kann man immer freundlich sein.“

Oscar Wilde

BUSSI-MANIE

Deutschland: Wildes Gebussel wangenküssenden Frauen und bussi-hauchenden Männern.

Österreich: Da gibt es das berühmte Luftbussi, bei dem die Wangen sich so gut wie nie berühren. Mit Luftbussis geht man verschwenderisch um – da küsst mittlerweile jeder jeden.

Frankreich: Sich beim Begrüßungsküsschen zu berühren ist angesagt.

Russland: Dort küssen sich auch Männer, aber nur wenn sie sich gut kennen.

Belgien: Aller guten Dinge sind hier drei Küsse.

Passé: Der sozialistische Bruderkuss.

Meine Erfahrung: Je südlicher, desto intensiver wird geküsst!

clearme

HANDKUSS

Ich liebe den Handkuss. Ein angedeuteter ist mir am allerliebsten.

clearme

DIENER & KNICKS

Meinen Jungs habe ich eingebläut, bei Erwachsenen, die sie nicht kennen, einen Diener zu machen. Bei Erwachsenen, die sie gut kennen, gilt das Wangenbussi. In der Generation meiner Großmütter war der Knicks noch üblich – jetzt ist er völlig aus der Mode gekommen.

JAPAN & CHINA

Zu Beginn eines Gesprächs wird die Visitenkarte mit beiden Händen überreicht. Und zwar so, dass der Gesprächspartner den Namen sofort lesen kann. In Japan begleitet man diese Geste mit einer Verbeugung; in China ist das nicht üblich. Handschlag wird immer beliebter. Doch Vorsicht beim Küssen – das geht erst nach der Verlobung!

ANREDE

Ich bin mit dem „Du“ sehr sparsam – denn einmal „Du“ heißt immer „Du“.

Titel in der Anrede zu verwenden ist in Österreich absolut üblich und in einigen Kreisen sogar Pflicht. Doch damit sind wir in Österreich ziemlich alleine, im Rest der Welt fällt der Titel unter den Tisch. Das macht alles ein wenig unkomplizierter.

Wenn Sie ein Paar anreden - ganz gleich, ob verheiratet oder nicht – sollten Sie die Frau in der persönlichen Anrede immer zuerst nennen.

Möchten Sie eine ganze Familie begrüßen, so ist „Familie Treichl“ durchaus eine korrekte Art. Wobei ich es nett finde, wenn man die Kinder mit Namen nennt – vorausgesetzt, man weiß sie.

Wenn Sie jemanden persönlich kennen, dann unbedingt mit „Liebe/r Frau/Herr ...“ begrüßen. Bei Menschen, die Sie nicht kennen „Sehr geehrte/r Frau/Herr...“

Adelstitel sind in Österreich abgeschafft. Dennoch werden sie bei der Begrüßung im Hause von Aristokraten verwendet. In Deutschland sind Adelstitel Bestandteil des Namens. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie den Umgang mit Titeln & Co nicht kennen, fragen Sie die betreffende Person einfach, wie sie gerne angesprochen werden möchte. Wenn es sich um eine Geschäftsbeziehung handelt, wird man Ihnen auch im Sekretariat weiterhelfen.

clearme

KORREKTE ANREDEN

Rektor

Magnifizenz

Botschafter

Excellenz

Gesandter

Excellenz

Bischof röm-kath.

Excellenz

Erzbischof röm.-kath.

Excellenz

Bischof ev.

Herr Landesbischof

Bischöfin

Frau Landesbischöfin

Rabbiner jüd.

Herr Rabbiner

Imam musl.

Sehr geehrter Herr Imam

Kardinal röm.-kath.

Eminenz

Papst röm-kath.

Heiliger Vater

FRÄULEIN

Korrekt müsste es „Frau“ heißen. Aber ich finde das Fräulein in vielen Situationen sehr passend und fände es schade, wenn es ganz von der Bildfläche verschwinden würde. „Fräulein, bitte bringen Sie mir die Rechnung“ oder „Bitte Fräulein, zahlen“, das klingt doch charmant!

Meine Freundin, sie hat die 50 schon überschritten, meinte unlängst – wenn sie mit Fräulein angesprochen wird, schmeichelt ihr das. Also, liebe Männer: Fräulein kann ein charmanter Beginn einer Konversation sein.

EHELEUTE

Spricht man von seiner Frau oder seinem Mann, so sagt man meine Frau oder mein Mann. Auf keinen Fall: meine Gattin, mein Gatte; oder noch schlimmer: meine Gemahlin, mein Gemahl. Ausnahme: Die Bezeichnungen Gattin und Gemahlin werden nur auf die Ehefrau eines anderen angewandt.

FRAU KOLLEGIN

Ab und zu passiert es, dass ich mit „Frau Kollegin“ angesprochen werde. Das passt nur dann, wenn es sich um jemanden aus ein und derselben Branche und in vergleichbarer Position handelt.

TRENDY

Obamas machten es vor: Fäuste zusammenstoßen.

UND TSCHÜSS:

WAS BEIM BEGRÜSSEN UND VERABSCHIEDEN GAR NICHT GEHT

Hi

Sers

Hallöchen

Tachchen

Hallihallo

Ich begrüße Sie

Grüß' sie

Tschüssikowski

Hausaufgabe Nummer eins: Verbreiten Sie schon auf den ersten Zentimetern ihrer Wohnung joie de vivre! Warum? Es gibt wohl kaum eine bessere Chance auf den ersten Eindruck, den Ihre Wohnung auf Ihre Gäste machen kann. Und dieser sollte sitzen. Denn: Jeder von uns nimmt ein Zuhause ganz besonders wahr, wenn er das erste Mal eingeladen ist. Es beginnt bei der Adresse, der Haustüre, dem Klingelknopf, dem Stiegenhaus, der Wohnungstüre, dem Vorzimmer, dem Ausblick – jeder Teil ist ein wichtiges Steinchen im Gesamtbild.

Ich bin immer sehr gespannt, fast ein wenig neugierig, wenn wir zu jemandem nach Hause eingeladen werden. Wie wird es aussehen, sich anfühlen? Wie drückt sich die Persönlichkeit eines Menschen in seinen vier Wänden aus? Von einem extravaganten Schuh, einer ausgefallenen Tasche oder einem trendigen Designer auf eine Wohnung zu schließen, habe ich aufgegeben. Denn sehr oft habe ich mich geirrt. Vom schrägen bunten Vogel habe ich ein ebenso spektakuläres Ambiente erwartet. Das Gegenteil war oft der Fall.

Was zählt, ist nicht, wie Sie sich einrichten, sondern dass die Wohnatmosphäre Ihren persönlichen Ausdruck widerspiegelt. Nichts verwässert den Lebensstil mehr als etwas Aufgesetztes, das Ihnen gar nicht entspricht. Ein Mensch, der Individualität hat, hat das gute Recht, diese Individualität auch in seinem privaten Umfeld zum Ausdruck zu bringen. Und dann wird es richtig spannend: Denn jede Kleinigkeiten erzählt Bände an Geschichten über den Stil und Charakter des Bewohners.

WIE SIE IHRE GÄSTE EMPFANGEN SOLLTEN

Mit einem Lächeln.

Mit einer innigen Umarmung oder festem Händedruck.

Mit Augenkontakt.

Mit heller, freundlicher Stimme.

Mit frischem Atem.

Persönlich!

WAS MIR BEIM ERSTEN BESUCH AUFFÄLLT

Ein spezieller Duft,

das Knarren des Parketts,

Blumen im Vorzimmer,

Tageszeitungen auf einem Stapel,

Lichteinfall und wie er die Stimmung beeinflusst,

Fotos auf Beistelltischen,

Bilder an der Wand.

Das sind einige Bausteine für ein Gesamtbild, die ich wie ein Puzzle zusammenfüge. Manchmal beschäftige ich mich damit einen ganzen Abend lang oder mache es zum Teil meiner Unterhaltung.

clearme

WAS IHR ZUHAUSE ÜBER SIE AUSSAGT