Lesbarkeit der Germania – Lesbarkeit der Geschichte. Heiner Müllers Drama und die (DDR-) Geschichte - Andreas Mohr - E-Book

Lesbarkeit der Germania – Lesbarkeit der Geschichte. Heiner Müllers Drama und die (DDR-) Geschichte E-Book

Andreas Mohr

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,6, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik), Veranstaltung: Literarische Schauplätze der Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: „Erst der erlösten Menschheit ist ihre Vergangenheit in jedem ihrer Momente zitierbar geworden“, heißt es bei Walter Benjamin. Die Unentscheidbarkeit und Offenheit der Geschichte ist Programm in Heiner Müllers kontroversem Deutschland-Drama „Germania. Tod in Berlin“. Dass er mit seinem provokanten Stück den Nerv der Zeit und den der Zeitgenossen traf, belegen die heftigen und höchst unterschiedlichen Reaktionen: Von den einen geschmäht als offensichtliche DDR-Verherrlichung, wurde das Drama von der SED selbst als harsche Kritik am ‚real existierenden Sozialismus‘ beargwöhnt. Die deutsche Teilung ist mittlerweile vorüber, mit der Berliner Mauer fiel in den Wendejahren 1989-1991 zugleich der gesamte Ostblock – doch ist damit auch der Fall „Germania“ erledigt? Aus dem Aufbau der „Germania“ leitet der Autor verschiedene Deutungsansätze ab, die er im Interpretationsteil der Arbeit auf ihre Aussagekraft und Stichhaltigkeit überprüft. Welche Schlussfolgerungen zu Müllers Wahrnehmung der DDR und zu seinem Geschichtsbild ergeben sich aus den textanalytischen Befunden?

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Entstehungsgeschichte der Germania
2.1. Das parteioffizielle Geschichtsparadigma der DDR
2.2. Der Wandel des Geschichtsparadigmas unter Honecker
3. Die Struktur der Germania und interpretatorische Schlussfolgerungen.
3.1. Der Aufbau des Stücks
3.2. Uneindeutigkeit Heiner Müllers und gewollte Interaktion mit dem Publikum
3.3. Deutung der Germania und korrespondierende Perspektive auf die DDR.
4. Germania - Wiedergabe einer „linientreuen Parteiansicht“?
4.1. Die Heilige Familie
4.2. Hommage à Stalin 2
5. Germania - ein geschichtspessimistisches Stück?
5.1. Brandenburgisches Konzert 2
5.2. Die Möglichkeit von Fortschritt.
5.3. Nachtstück: Ausdruck barocker Melancholie?
6. Die Unentscheidbarkeit des Stücks
6.1. Die Offenheit der Germania
6.2. Der Gestus des nichtmelancholischen Allegorikers
7. Schlusskommentar
8. Literaturverzeichnis

Page 1

Hauptseminar: Literarische Schauplätze der Geschichte

Wintersemester 2004/05

Johann Wolfgang Goethe-Universität

Thema:

Lesbarkeit derGermania- Lesbarkeit der Geschichte.

Page 2

1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Interpretation des StücksGermania. Tod In Berlin(im Folgenden auch nurGermania)von Heiner Müller in Bezug auf den historischen Kontext, in dem es entstand und in dem es wirken sollte1. Die zugrundeliegende Annahme wird dabei sein, dass sich inGermaniasowohl eine allgemeine geschichtsphilosophische Auffassung, als auch ein spezielles Verhältnis zur DDR- Geschichte (bzw. Gegenwart zur Entstehungszeit des Stücks) artikuliert.

Geht man also davon aus, dass einerseits die Interpretation derGermaniaeine bestimmte Sichtweise auf die DDR und auf Geschichtserzählungen insgesamt impliziert, andererseits die Deutung des Dramas selbst aus einer bestimmten historischen Perspektive entsteht, dann gilt es, diese Verknüpfungen darzustellen. Daher wird die Bearbeitung des Geschichtsstoffs durch Heiner Müller zum einen auf ihr Angebot von Vergangenheitsdeutungen hin betrachtet, zum anderen auf ihr Wirkungspotential im Hinblick auf die Zukunft (gewissermaßen die Rückwirkungen des Stücks in die Geschichte hinein).