Magermilch und lange Strümpfe - Bernd-Lutz Lange - E-Book
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Magermilch und lange Strümpfe E-Book

Bernd-Lutz Lange

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Beschreibung

"Magermilch und lange Strümpfe waren äußerliche Zeichen von Entbehrungen, die ich als Kind nicht als solche empfand. Meine Generation hatte keine besseren Zeiten erlebt, wir kannten nur diese." Bernd-Lutz Lange erzählt von einer kargen, dennoch unbeschwerten Kindheit nach dem Krieg und in der jungen DDR. Fruchtschnee und Affenfett, Brausepulver und Muggefugg, Wattfraß und Kartoffelkäfer feiern in diesen Erinnerungen ihre fröhlichen Urständ. Ein heiteres Zeitdokument: wie der Autor selbst, so steckte auch die Republik in den Kinderschuhen, und nicht alle Gehversuche endeten glücklich. "Es ist die Schnellebigkeit unseres Jahrhundert, die solch ein Überlieferungsbuch wichtig macht." Die Zeit

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Bernd-Lutz Lange

Magermilch und lange Strümpfe

Impressum

ISBN 978-3-8412-0534-6

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, September 2012

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die Originalausgabe erschien 1999 bei Gustav Kiepenheuer;

Gustav Kiepenheuer ist eine Marke der Aufbau Verlag GmbH &

Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z. B. über das Internet.

Umschlaggestaltung Torsten Lemme

unter Verwendung eines Fotos von Prof. Helfried Strauß

Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,

KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

www.aufbau-verlag.de

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Inhaltsübersicht

Informationen zum Buch

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Impressum

Inhaltübersicht

Vorwort

Krieg

Vom Sinn mancher Sätze

Essen und Leckereien

Kleidung

Das Haus

Der Handwagen

Der Reifen

Spielzeug

Spiele

Fasching

Hubbmännl

Frühling

Der Knappengrund

Das Paradies oder Rosen und Dill

Fünf Typen von der Straße

Die Bedrohung

Kult

Kartoffelkäfer und Wattfraß

Läden

Vaters Arbeit

Die Walter-Mädels

Automobile

Die Straßenbahn

Sommer

Das Astloch

Rummel

Reisen

Im Westen

Das Hochwasser

Die Altstadt

Schloß Osterstein

Lindenhof

Kabarett und Theater

Kino

Herbst

Stoppeln

Die Konterrevolution

Kinderspiele

Der Bergbau

Wismut

Der Doktor

Frühester Humor

Sitten

Die Schule

Die Probe für den Ernstfall

Winter

Weihnachten

Die Sprache meiner Eltern

Schluß

Dem Andenken meiner Eltern und für meine Frau Stefanie

Vorwort

Magermilch und lange Strümpfe waren äußerliche Zeichen von Entbehrungen, die ich als Kind nicht als solche empfand. Meine Generation hatte keine besseren Zeiten erlebt, wir kannten nur diese. Wir nahmen unsere kleine Welt so, wie sie war. Von unseren Eltern erfuhren wir in vielen Geschichten, daß wir einer schrecklichen Katastrophe entkommen waren – dem Krieg. Wir hatten überlebt. Das wurde als ein großes Geschenk angesehen. In vielen Familien konnte nur die Mutter diese Geschichten erzählen. Noch einen Vater zu haben, galt als größtes Glück. Das Lied »Maikäfer flieg, der Vater ist im Krieg, die Mutter ist in Pommerland. Pommerland ist abgebrannt, Maikäfer flieg« war gerade noch bittere Realität gewesen.

Die Kinder meines Geburtsjahres haben die Geräusche des Krieges nur unbewußt wahrgenommen, wir haben nichts Schreckliches bewußt erlebt. Es war Friede, und wir bekamen jedes Jahr vier schöne Jahreszeiten geschenkt und kannten hundert verschiedene Spiele für Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ich bin dankbar, daß ich diese Zeit noch so lebendig in Erinnerung behalten habe. Ich hatte eine schöne Kindheit, und wir können unser Leben letztlich nur verlängern, wenn wir uns die gelebte Zeit bewußtmachen. Die Vergangenheit kann uns niemand nehmen. Die ist uns sicher.

Ich habe in Vorbereitung dieses Buches mit Frauen und Männern gesprochen, die ich aus Kindertagen kannte, und bedanke mich bei allen, die sich die Zeit genommen haben, mit mir in Erinnerungen zu kramen. Manchen hab ich über vierzig Jahre nicht gesehen und habe ihn doch sofort wiedererkannt: an den Augen, dem Lachen, dem Gang. Und jene, mit denen ich mich beim Spiel vor langer Zeit auf Straßen, Höfen und Wiesen gut verstand, mit denen hat es sofort wieder ein Verstehen gegeben, als lägen nicht Jahrzehnte dazwischen. Und manch einer von ihnen hat sich zum Glück auch ein Stück seines Kindseins bewahrt!

Erich Kästner sagt in seiner »Ansprache zum Schulbeginn«: »Laßt euch die Kindheit nicht austreiben! Schaut, die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut … Ihr Leben kommt ihnen vor wie eine Dauerwurst, die sie allmählich aufessen, und was gegessen worden ist, existiert nicht mehr … Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch!«

Krieg

Mein Leben verdanke ich einem Zufall.

Nach einer Untersuchung sagte ein Dresdner Frauenarzt meiner Mutter, daß mit ihr zwar alles in Ordnung sei, doch Kinder könne sie nicht mehr bekommen. Von diesem ärztlichen Bescheid muß sie meinem Vater etwa im Oktober 1943 erzählt haben, als er von seiner Wehrmachtsschreibstube in Polen Urlaub bekommen hatte.

Viele Gedanken wird er sich über die Mitteilung des Arztes nicht gemacht haben, ihn beschäftigten seine Kriegserlebnisse. Er erzählte meiner Mutter von einem Ghetto, an dem sie vorbeimarschiert seien, wie unmenschlich man mit den Juden umgehe und wie schrecklich es für Deutschland würde, wenn sich das nach dem Krieg räche.

Mein Vater dachte damals noch, daß es sich räche.

Ich erinnere mich an ein kleines Foto dieses Ghettos, das er von weitem aufgenommen hatte.

Der Lieblingsbruder meiner Mutter, Martin, hatte sich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet. »Ich kann doch als lediger Mann nicht zu Hause bleiben, wenn Familienväter in den Krieg ziehen!« Meine Mutter hatte für diese Art von Moral kein Verständnis. Bei ihr entschied nur das Herz, für Politik hatte sie keinen Sinn. Und Krieg war für sie etwas Grausames; außerdem erinnerte sie sich noch lebhaft an jenen Kohlrübenwinter während des Ersten Weltkriegs.

Als Onkel Martin auf Urlaub und in unserer Dresdner Wohnung zu Besuch war, erklärte er mit Spielzeugsoldaten meines Bruders der Familie und Freunden den Frontverlauf. »Dort liegt der Iwan, hier sind wir.«

Onkel Martin, der meinem Bruder vor dem Krieg diese Elastolinfiguren geschenkt hatte, dachte inzwischen als Soldat ganz anders über den Krieg. Trotz oder wegen seiner Orden – dem Panzerkampfabzeichen in Bronze, dem EK II. Klasse, dem Verwundetenabzeichen und der Nahkampfspange 1. Stufe, die man erhielt, wenn man »das Weiße im Auge des Gegners gesehen hatte«. Diese Formulierung ließ meine Mutter noch nach dem Krieg erschauern. Der Onkel erzählte, wie sie die russischen Panzer abschossen und abschossen, es rollten aber immer neue heran. Als ihn meine Mutter in Dresden zum Neustädter Bahnhof brachte, sagte er ihr zum Abschied: »Wenn ich an denselben Abschnitt der Front komme, sehen wir uns nicht wieder.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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