Mantras - Christine Stecher - E-Book

Mantras E-Book

Christine Stecher

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seit Jahrtausenden benutzen die Menschen Kraftworte, Formeln oder heilige Silben, um in ihr Inneres einzutauchen und in Resonanz mit dem Göttlichen zu kommen. Die Meditation mit Mantras hilft, sich von den vielen störenden Einflüssen auf unser Bewusstsein zu befreien. Dieser Weg baut darauf auf, dass das Universum und alles, was in ihm lebt, aus Klangschwingungen besteht. Mantras sind "in Klang gehüllte Gedankenkraft". Diese Kraftgedanken werden in allen Kulturen intensiv eingesetzt. Christine Stecher behält hierbei eine neutrale Perspektive und legt den Schwerpunkt nicht nur auf das Geburtsland aller Mantra-Praxis: Indien. Vielmehr gelingt ihr im lexikalischen Teil ein Überblick, der den Reichtum der Mantra-Welt in allen spirituellen Traditionen widerspiegelt. Durch die Fülle von Hintergrundinformationen und klaren, praktischen Anleitungen wird Mantras zu einem hilfreichen Begleiter im Alltag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 211

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Christine Stecher

Mantras

Was sie bedeuten, wie man sie einsetzt, warum sie helfen

Knaur e-books

Über dieses Buch

Seit Jahrtausenden benutzen die Menschen Kraftworte, Formeln oder heilige Silben, um in ihr Inneres einzutauchen und in Resonanz mit dem Göttlichen zu kommen. Die Meditation mit Mantras hilft, sich von den vielen störenden Einflüssen auf unser Bewusstsein zu befreien. Dieser Weg baut darauf auf, dass das Universum und alles, was in ihm lebt, aus Klangschwingungen besteht. Mantras sind »in Klang gehüllte Gedankenkraft«.

Inhaltsübersicht

MottoDie GrundlagenMantras – in Klang gehüllte GedankenkraftWas das Wasser uns lehrtRuf und EchoErster TeilMachtworte und die Magie der TöneWas sind Mantras?Warum Mantras wirkenMantras für jeden TagDie Vorzüge des MantrasSein Mantra findenWie wende ich mein Mantra an?Aufbruch in eine offene SpiritualitätDie Namen der Seele – eine ÜbungZweiter TeilDas Lexikon der MantrasHinduismus, Buddhismus, TantrismusDas Metta-SuttaDas Herz-SutraChristentumIslam und SufismusJudentumDas alte ÄgyptenIndianische und schamanische WeltDie Namen der GöttinMantras für eine neue ZeitAnhangDie Chakras und ihre ZuordnungenLiteratur
[home]

»Eine feinfühlige Seele wird von Farben angesprochen, eine noch feinfühligere Seele vom Klang.«

 

Pir-o-Murshid Hazrat Inayat Khan

[home]

Die Grundlagen

Mantras – in Klang gehüllte Gedankenkraft

Jeder Form und jeder Handlung geht ein Gedanke voraus. In dieser einfachen Wahrheit liegen unser innerer und äußerer Reichtum, unsere Freiheit und unsere Macht begründet. Durch unsere Gedanken und geistigen Einstellungen erschaffen wir unsere Welt.

Gedanken und Einstellungen lassen sich lenken, verändern, läutern und in Übereinstimmung mit einer höheren Ordnung bringen. Das bietet uns viele Möglichkeiten zu spielen, zu lernen, uns zu heilen und uns mit dem Göttlichen zu verbinden und dadurch zu wachsen.

Einer der Wege des spirituellen Wachstums und der Erkenntnis nutzt den Klang. Es ist der Weg des Mantras, des Wiederholens von heiligen Silben und Worten, um Resonanz zum Göttlichen zu erzeugen und in Verbindung mit ihm zu treten.

Der Weg des Mantras baut darauf auf, dass das Universum und alles, was in ihm lebt, aus Klangschwingungen besteht. Diese Schwingungen drücken sich in erster Linie als Ton aus und daraus folgend auch in den Frequenzen von Farbe und Form.

Die weisen, heiligen Überlieferungen und Schriften des Ostens und Westens lehren, dass am Anfang das Wort war und die Welt durch den Klang geboren wurde. Damit nicht genug: Unsere aus dem Urklang entstandene Erde entwickelt und entfaltet sich unaufhörlich weiter entlang der Klangbewegungen im Mikro- und Makrokosmos. Denn der im »Urknall« freigesetzte Klang besitzt dynamische Kraft. Klang ist Bewegung, und Klang will sich ausbreiten.

Das Gleiche geschieht auch durch unsere Gedanken. Jeder Gedanke ist Teil dieses dynamischen Entfaltungsprozesses. Gedanken sind in Klang gehüllt, denn sie sind immer mit Wörtern verbunden. Gedanken werden bereits in unserem Kopf in Laute und Buchstaben gekleidet. Der Denkvorgang beruht darauf, dass wir den Dingen Namen geben. Wörter transportieren unsere Ideen und Begriffe und machen sie verständlich. Somit tritt auch jedes gedachte oder ausgesprochene Wort automatisch als Klang in die Welt hinaus und erzeugt Form.

Mit Denken, Sprechen, Singen und Schreiben erschaffen wir Wirklichkeiten. Ausgehend von der feinstofflichen Ebene offenbaren sich die von uns hervorgebrachten Klangformen auch auf der grobstofflichen Ebene. In diesem Sinn sind wir Menschen Mitschöpfer. Wir beeinflussen durch unsere Gedanken und Worte, die immer subtil berühren und etwas bewegen – und damit Taten sind –, sowohl unsere eigenen Geschicke als auch die Erde und den Kosmos.

Dabei sprechen wir nur den geringsten Teil unserer Gedanken laut aus, und vieles, was wir auf den unterschiedlichen Ebenen unseres Seins an Botschaften aussenden, ist uns gar nicht bewusst. Das Mantra ist ein Instrument, mit dem wir die uns gegebene wunderbare Macht, durch das Wort Veränderung und Manifestation zu bewirken, bündeln und ihr eine heilsame Richtung geben können.

Was das Wasser uns lehrt

Die Lehre von der schöpferischen Macht der Gedanken und des Klangs erscheint einerseits so einfach und lebensnah, andererseits so tiefgründig und abstrakt, dass es immer wieder hilfreich ist, sich die Zusammenhänge an praktischen Beispielen vor Augen zu führen.

Sehr eindrucksvolles Anschauungsmaterial liefern die von Masaru Emoto aufgenommenen Fotos von Eiskristallen (Die Botschaft des Wassers). Der japanische Wissenschaftler wollte die unterschiedliche Beschaffenheit des Wassers und seine Fähigkeit, Informationen zu speichern, untersuchen. Dazu hatte er Proben verschiedener Herkunft, unter anderem von Leitungs- und Regenwasser sowie von Quell- und Teichwasser, tiefgefroren. Das Wasser befand sich dabei in natürlichem Zustand, oder man hatte es zuvor eine Zeit lang mit Musik beschallt, es mit Wörtern oder mit Gebeten besprochen oder das Glasgefäß außen mit Schriftbanderolen versehen. Die Kristalle dieser tiefgefrorenen Proben zeigten unter dem Mikroskop dann jeweils charakteristische Formen: Je höher die Qualität des Wassers, desto ausgeprägter bildete es bei Minusgraden Kristalle in der typischen sechseckigen Grundform, wie wir sie von Schneeflocken kennen. Wasser, das zuvor mit harmonischen Melodien besungen worden war oder das man gesegnet hatte, zeigte besonders schöne, reich verästelte Kristallformen. Auf Gebete und Begriffe religiösen oder spirituellen Inhalts hin bildeten sich oft sogar golden schimmernde Kristalle. Verschmutztes Wasser hingegen hatte je nach dem Grad der Verunreinigung seine Fähigkeit, klare Kristallformen zu bilden, mehr oder weniger verloren, ebenso Wasser, das mit disharmonischen Heavy-Metal-Klängen oder verbalen Beschimpfungen traktiert worden war – ein deprimierender Anblick.

Die Experimente von Masaru Emoto machen für jeden sichtbar, dass Klänge – die Schwingung der Musik, die Schwingungen der gedachten, gesprochenen oder geschriebenen Wörter und Botschaften – eine Wirkung haben. Sie zeigen, dass Klänge der Spiegel einer höheren Ordnung sind, Harmonie in sich tragen und damit heilen können, dass sie jedoch unter Umständen auch zerstörerisch wirken. Wenn man bedenkt, dass Wasser ein Grundelement alles Lebendigen ist und der Mensch zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, ahnt selbst der eingefleischte Materialist, welch ein machtvolles und zugleich subtiles Instrument der Klang ist.

Insgesamt betrachtet ist es mit diesen Experimenten gelungen, ewige Wahrheiten, die unser Leben leichter machen, wenn wir sie denn nur achten und ihnen folgen, für jeden verständlich darzustellen. Das Wasser lehrt uns demnach folgende Lektionen:

Jeder Gedanke, jedes Wort hat eine Wirkung und erzeugt eine Form.

Der innere Klang der Gedankenkraft wird durch äußeren Klang, durch das gesprochene Wort, verstärkt.

In jeder Sprache der Welt stärkt der Klang hoch schwingender Wörter wie Engel, Liebe, Dank sowie der Klang der verschiedenen Namen Gottes oder des Namens von geistig weit entwickelten Menschen die Lebenskraft, da seine Frequenz ordnend und harmonisierend wirkt.

Je höher, das heißt je schneller die Schwingung, desto größer die harmonische Ordnung, die mit Gesundheit, Wohlbefinden und Wahrheit gleichzusetzen ist.

Gedanken, Visualisierungen (innere Bilder), gesprochenes Wort, Musik und Gesang sind Hilfsmittel, mit denen wir uns körperlich und seelisch ausbalancieren und aus der eigenen Mitte Kraft und Gesundheit schöpfen können. Sie können uns dabei helfen, uns geistig mit höheren Ebenen des Seins zu verbinden und spirituell zu wachsen.

Emoto hat bei seinen Forschungen festgestellt, dass Wasser Klanginformationen erst nach einer gewissen Einwirkungszeit aufnimmt und danach nur für eine begrenzte Zeit zu speichern vermag. Gebete, Gesänge und gute Gedanken müssen also ständig wiederholt werden, um Form annehmen zu können. Das heißt: Der erfolgreiche Umgang mit Klang verlangt in der Regel Geduld, Konzentration und Hingabe. Wiederholung ist der Schlüssel, mit dem wir uns zu einer höheren, feineren Qualität aufschwingen und sie schließlich auch integrieren.

Auch menschliche Heilungs- und Transformationsprozesse vollziehen sich nicht über Nacht. Es muss ein bestimmter Punkt der inneren Neuausrichtung von Gefühl, Verstand und Körperzellen erreicht werden, ab dem sich das neue Bewusstseinsfeld oder Energiemuster dauerhaft verankern kann und lebendig wird. Das »Umschalten« selbst mag blitzschnell geschehen, doch oft geht eine längere Vorbereitungszeit voraus. Eines der wirksamsten Hilfsmittel, um eine solche ganzheitliche qualitative Veränderung, Läuterung und Erhöhung der Frequenz zu erreichen und sich für eine neue Ebene bereit zu machen, sind Mantras: Laute, Wörter oder Sätze geballter Kraft, Liebe und Wahrheit, die viele Male in Gedanken oder flüsternd oder mit lauter Stimme wiederholt werden.

Ruf und Echo

Alle Kulturen dieser Welt kannten die Macht des Wortes und haben rituelle Methoden entwickelt, um mit Klang zu heilen, Hilfe zu erflehen, die Natur zu beherrschen, Freund und Feind zu beeinflussen, zu zaubern und zu bannen oder die Götter zu preisen. So gibt es in allen Sprachen Gebete, Heil- und Zaubergesänge, magische Sprüche, Affirmationen (positive Glaubenssätze), Verwünschungen oder Machtworte und natürlich Mantras für die verschiedensten Zwecke. Die Menschen senden damit einen Ruf aus und hoffen auf ein Echo, das mit ihren Hoffnungen, Wünschen und Zielen in Einklang steht.

Das Rezitieren oder Singen speziell von Mantras ist eine sehr alte und vor allem in Asien bis heute lebendig erhaltene spirituelle Praxis. Von all den verschiedenen Techniken, Gedankenkräfte und Klang zu bündeln, besticht das Mantra durch sein Potenzial an schöpferischer Kraft, spiritueller »Ladung« und Freiheit.

Einerseits ist das Wiederholen von Mantras eine spirituelle Praxis, die jeder mit großem Gewinn selbstständig und frei gestalten kann. Dem scheint andererseits zu widersprechen, dass man nach strenggläubiger Auffassung »sein« Mantra eigentlich nur von einem Guru bekommen kann und sich durch diese Weihe in eine bestimmte Traditionslinie begibt, dass man es, wie vom Lehrer vorgeschrieben, geheim zu halten hat und nur entsprechend strenger Vorgaben anwendet.

Allerdings verbreiten sich Mantras bei uns im Westen vor allem durch CDs, Videos oder ins Internet gestellte Mitschnitte. Viele haben Freude daran, gemeinsam Mantras zu singen oder beispielsweise den Rezitationen der heiligen Silbe Om durch tibetische Mönche zu lauschen, in der Andacht dienende, devotionale Mantra-Gesänge einzustimmen und ihre erhebende Wirkung zu spüren. Im Westen gehen wir heute viel unbefangener mit Mantras um, als das in ihren Herkunftsgebieten im Osten geschieht. Wir schätzen die heilsame, aufbauende und vitalisierende Energie der Mantras, ohne uns damit einer bestimmten Religion oder einem Guru zu verpflichten. Das ehrwürdige Mantra wird dann zu einem für jeden erreichbaren lichtvollen Instrument, um sich auf höhere, heilsame Ebenen einzuschwingen.

Die Informationen dieses Buches richten sich somit in erster Linie an Menschen, die neugierig auf einen freien und schöpferischen Umgang mit Mantras sind und mit einem persönlich ausgewählten Mantra eine positive Konstante, eine Art spirituellen Leitsatz, in ihr Leben bringen wollen. Mantras der verschiedenen spirituellen Richtungen werden im Folgenden als eine Möglichkeit vorgestellt, sich jederzeit direkt an das Göttliche zu wenden und sich leichter immer wieder darauf zu besinnen und daran auszurichten, um:

an Leib und Seele gesund zu bleiben,

zu Gelassenheit und innerer Beschwingtheit zu finden,

von Krankheiten und Problemen zu genesen,

einen Neuanfang zu machen,

sich ganz neue Bereiche des Denkens und Fühlens zu erschließen,

seine Lebensfreude und Dankbarkeit auszudrücken.

Wenn wir uns für ein Mantra entscheiden, bestimmen wir, mit welchen Wahrheiten wir uns umgeben. Mantras helfen, die wache Verbindung zu unserer geistigen Heimat zu vertiefen und nie abreißen zu lassen. Das persönliche Mantra ist ein Weg, über den wir sogar bei größtem emotionalem Stress oder in Angstsituationen immer wieder das Licht finden können.

Das Buch ist als eine Einladung zu verstehen, mit Dankbarkeit und Achtung einen Weg der Selbsterfahrung, Heilung und Selbstverwirklichung zu nutzen, den all jene Seherinnen, Schamaninnen, Yogis, Weise, Priesterinnen, Gurus, Meister und Lichtarbeiterinnen seit Tausenden von Jahren bis heute geebnet und ausgestaltet haben. Gleichzeitig dürfen wir aber auch, im besten Sinne selbst-bewusst, manche Beschränkungen und Gelübde hinter uns lassen, die einer anderen Zeit und Energie angehören. Vertrauen wir also unserem inneren Guru, unserer inneren Lehrerin – das Mantra ist nichts anderes als ein Aspekt dieser seelischen Instanz.

[home]

Erster Teil

»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.«

 

Johannes 1,1–4

 

 

 

»Die unbegrenzte Wirksamkeit der Mantras rührt daher, dass sie die ›Objekte‹, die sie repräsentieren, sind (oder wenigstens durch richtige Rezitierung werden können).«

 

Mircea Eliade

Machtworte und die Magie der Töne

Eine Definition kann nie vollkommen objektiv und frei von Wertungen sein, und nach dem bereits Gesagten ist es nicht verwunderlich, dass wir es beim Mantra mit einem Phänomen zu tun haben, das viele Ebenen der Bedeutung und Anwendung zulässt. Auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht, bezeichnen wir als Mantra eine sprachliche Formel, die mit besonderer Kraft geladen ist.

Eine knappe Definition zu finden fällt zudem schwer, weil es das Mantra in den unterschiedlichsten kulturellen Zusammenhängen und religiösen, spirituellen Traditionen gibt. Für die einen ist es eine ganz pragmatisch anzuwendende geistige Technik, den anderen ist es heilig. Eine Schamanin könnte ein Mantra als Medizin benutzen, während ein frommer Brahmane es bei Sonnenaufgang als Hymne an den Sonnengott rezitiert. Ein Sufi tanzt ekstatisch die Silbe Hu, während eine Christin still den Rosenkranz betet.