Mehr essen - weniger wiegen: Die Volumetrics-Diät - Martin Kunz - E-Book

Mehr essen - weniger wiegen: Die Volumetrics-Diät E-Book

Martin Kunz

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  • Herausgeber: Goldmann
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2011
Beschreibung

Abnehmen ohne Magenknurren

Nie wieder hungern und trotzdem gesund abnehmen, so lautet der Traum aller Diät-Geplagten und mit der Volumetrics-Diät geht er in Erfüllung. Hier kann man große Mengen essen, ohne dabei zu-, sondern abzunehmen. „Kalorien managen, ohne Kalorien zu zählen“, lautet das Motto von Autor Martin Kunz. Er erklärt, welche Lebensmittel in der Volumetrics-Ernährungspyramide „spitze“ sind (vor allem Obst und Gemüse) und warum der Speiseplan bei dieser Diät gesund ist und gleichzeitig der schlanken Linie dient. Darüber hinaus gibt es Rezepte für alle Tageszeiten, darunter viele leckere Suppen.

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Seitenzahl: 189

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Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.
© 2011 Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbHNeumarkter Str. 28, 81673 München
Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, München Umschlagillustration: © Adrianna Williams/Corbis Redaktion: Franziska Köhler Satz: Uhl + Massopust, Aalen FK · Herstellung: IH
ISBN 978-3-641-05518-9V002
www.mosaik-goldmann.dewww.penguinrandomhouse.de

Buch

Nie wieder hungern und trotzdem gesund abnehmen – mit der Volumetrics-Diät geht dieser Traum aller Diät-Geplagten in Erfüllung, denn hier geht es um den Energiegehalt des Essens. Bei der Volumetrics-Diät darf man große, sättigende Portionen essen, die jedoch – ganz wichtig – eine geringe Kaloriendichte aufweisen. Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle: Zum einen gibt Wasser der Nahrung Volumen, zum anderen kurbelt es den Energieverbrauch im Körper an. »Kalorien managen, ohne Kalorien zu zählen«, lautet dabei das Motto von Autor Martin Kunz. Er erklärt zudem, welche Lebensmittel in der Volumetrics-Ernährung »spitze« sind und warum diese Ernährung automatisch gesund ist und gleichzeitig schlank macht. Darüber hinaus erfährt man, wie man gutes von schlechtem Essen unterscheiden lernt, wie man beim Einkauf wählerischer wird und wie man sein Essen wieder bewusst genießen kann. 60 Rezepte für alle Tageszeiten und Gelegenheiten sorgen für einen ausgewogenen und appetitanregenden Speiseplan.

Autor

Martin Kunz ist Wissenschaftsredakteur und leitete beim Nachrichtenmagazin Focus 15 Jahre lang das Ressort Forschung, Technik, Medizin. Seit dem Studium beschäftigt er sich mit Fitness- und Ernährungsthemen. Er hat bereits mehrere erfolgreiche Bücher veröffentlicht.

Von Martin Kunz außerdem bei Mosaik bei Goldmann

Die Männer-Diät

Inhaltsverzeichnis

BuchAutorVorwort - So funktioniert das Abnehmen besser als mit allen anderen Diäten – das bestätigen die führenden ErnährungsmedizinerSich satt essen, schlank bleiben
Volumetrics: Genießen statt leiden
Die Volumetrics-Diät in der Praxis
Der Weg zum WohlfühlgewichtVolumetrics und der SportWarum Trinken so wichtig istNeues Gefühl für Gesundes
Schlankmacher-Rezepte
Das Volumetrics-Prinzip anwendenIdeen zum FrühstückMittags – Zeit zum SchlemmenDas Abendessen – leicht und vielseitigDie Volumetrics-Snacks
Die Zehn Gebote von VolumetricsAnhangRegisterRezeptverzeichnisCopyright

Vorwort

So funktioniert das Abnehmen besser als mit allen anderen Diäten – das bestätigen die führenden Ernährungsmediziner

Volumetrics – so heißt ein aktueller Ernährungstrend, der auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Das absolut Neuartige dabei ist, große Mengen essen zu können, ohne zuzunehmen. Ernährungsforscher stellten fest, dass Speisen mit relativ wenigen Kalorien sehr gut sättigen, aber nicht dick machen – und hatten damit das Volumetrics-Prinzip erfunden. Auf diesen überraschenden Erkenntnissen beruhte das erste deutsche Buch über Volumetrics, das ich im Jahr 2005 veröffentlichte und das sich mehrere Wochen in den Bestseller-Listen behaupten konnte.

In der Zwischenzeit setzte sich dieses Prinzip auch in der Wissenschaft als Richtschnur für eine Ernährungsumstellung durch: Namhafte deutsche Ernährungsforscher bestätigen, dass es der richtige Weg ist, um überflüssige Pfunde zu verlieren – sogar in den medizinischen Leitlinien der führenden Fachgesellschaften wird diese Kostform explizit als die einzige empfohlen, um Übergewicht zu therapieren.

Spektakuläre Praxistests, etwa im Magazin Stern (siehe S. 36f.), zeigten überdies, dass Probanden mit Volumetrics leichter und besser abnehmen konnten als mit allen anderen Diäten. Viele Leser des ersten Buches haben sich bei mir gemeldet und ihre Erfahrungen geschildert – alle diese Ergebnisse sind hier eingeflossen – , Sie lesen also einen aktuellen Ratgeber auf dem neuesten Stand der Ernährungsforschung.

Das Schöne an Volumetrics: Sie brauchen ihre Ernährungsgewohnheiten nicht radikal umzustellen und müssen kaum auf etwas verzichten. Auch komplizierte Vorschriften und Berechnungen gibt es bei Volumetrics nicht. Stattdessen dürfen Sie vom Frühstück bis zum Abendessen immer aus einem reichhaltigen Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten auswählen.

Mit diesem Buch möchte ich Ihren Spaß am Einkaufen, Zubereiten und Verspeisen von wirklich gesundem Essen steigern und Ihren Instinkt für gute und gesunde Lebensmittel schärfen. Bei der Auswahl der Zutaten und Rezepte werden Sie außerdem den Energiegehalt von Speisen kennenlernen und sehr schnell ein Gefühl dafür entwickeln, was gut für Ihre Figur und Fitness ist und was nicht.

Volumetrics ist als Diät im eigentlichen Sinn des griechischen Wortursprungs aufzufassen: Unter diaita verstand man damals keine rigiden Abspeckkuren, sondern vielmehr eine gesunde Lebensführung, die Ernährung und Bewegung gleichermaßen einbezieht. Dass Sie dabei abnehmen, wenn Sie einige Kilos über Ihrem Idealgewicht liegen, ist selbstverständlich.

Wenn Sie sich nach dem Volumetrics-Prinzip ernähren, dies belegen viele Anwender in der Praxis, werden Sie langsam abnehmen, vielleicht nur ein bis zwei Kilo pro Monat, bis Sie Ihr Idealgewicht erreicht haben. Aber Sie werden mit Ihrem neuen Wissen über Ernährung vernünftiger einkaufen, gesündere Speisen zubereiten, das Essen genießen und dabei immer satt sein. Nur so kann es Ihnen gelingen, Ihr Idealgewicht ein Leben lang zu halten.

Viel Spaß und Erfolg mit der neuen Volumetrics-Diät wünscht Ihnen

Martin Kunz

Sich satt essen, schlank bleiben

Volumetrics: Genießen statt leiden

Genau genommen ist Volumetrics ein »Reiseführer« durch ein Schlaraffenland mit vernünftiger, gesunder Ernährung. Statt sich auf bestimmte Nahrungsmittel zu beschränken, wie die meisten Schlankheitskuren, legt dieses Buch Wert darauf, die ganze Vielfalt der modernen internationalen Küchen auszuschöpfen. Wenn Sie nur einige wenige sehr ungesunde Lebensmittel von Ihrem Speiseplan streichen, kommen Sie ganz automatisch zu einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung, die schmeckt, nicht dick macht und die Sie gern genießen werden.

Vom Besten viel, dafür nichts Ungesundes

Nichts ist schlimmer als ein eingeschränkter Speiseplan und ständige Heißhungerattacken. Denn fade Diätrezepte machen weder satt noch zufrieden. Deshalb steht die Freude am Essen und Trinken, ja sogar am Naschen, bei Volumetrics an erster Stelle. Mithilfe der aktuellsten Erkenntnisse der Ernährungswissenschaft lernen Sie gutes von schlechtem Essen zu unterscheiden. Auf Nahrungsmittel, die dick und träge machen, werden Sie bald gern verzichten, weil die gesunde, frische Volumetrics-Ernährung sehr viel Abwechslung auf den Tisch bringt: Obst und Gemüse, aber auch gesunde Backwaren, Milchprodukte, Fisch und Fleisch.

INFO

Was bedeutetVolumetrics?

Das englische Wort »Volumetrics«, abgeleitet vom aus dem Lateinischen stammenden Begriff »Volumetrie«, bezeichnet im Allgemeinen das Messen von Rauminhalten. In der Ernährungsmedizin wird das Wort auch für die Energiedichte (Kaloriendichte) verwendet. Darunter versteht man den Kaloriengehalt (kcal) pro Gramm eines Nahrungsmittels. Angewendet auf die Volumetrics-Küche bedeutet das: Alle Lebensmittel, die von Natur aus kalorienärmer sind, dafür aber volumenreich, werden verstärkt in Mahlzeiten eingebaut. Kalorienreiche Dickmacher, wie fette Wurst und Süßigkeiten, werden hingegen so wenig wie möglich verwendet.

»Volumetrics ermöglicht Kalorien zu managen, ohne Kalorien zählen zu müssen«, hat die Ernährungsforscherin Prof. Barbara Rolls von der Pennsylvania State University herausgefunden. Dabei spielen Wasser als Getränk und der Wassergehalt der Lebensmittel eine entscheidende Rolle, wie deutsche Wissenschaftler entdeckten.

Wenn Sie die Volumetrics-Tricks, Tipps und Rezepte beherzigen, werden Sie bald von selbst wieder zu einer richtig gesunden Ernährung finden. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Je einfacher es wurde, sich den Magen vollzuschlagen, desto ungesünder wurde die Ernährungsweise. Irgendwie und irgendwann scheint uns im Nahrungsüberfluss des letzten Jahrhunderts die Witterung dafür abhandengekommen zu sein.

Wie Radiomoderator Conny N. * locker 50 Kilo abnahm

»Volumetrics – bei Conny N. hat’s funktioniert«, so berichtete ein Radiosender über die erstaunlichen Diäterfolge seines Moderators. Im Jahr 2004 brachte der damals 44-jährige Radiomann noch 140 Kilo auf die Waage – für jemand mit so einem stressigen Job eine gefährliche Sache. Denn der Familienvater macht nebenbei auch noch Musik und präsentiert Galas. Bei so viel Übergewicht stellt sich nicht nur ständig das Bekleidungsproblem – wo bekommt man schicke Sachen in XXXL? –, sondern Kreislauf, Gelenke und Kondition leiden unter den Pfunden. Zuerst besuchte er seinen Hausarzt, ließ ein Blutbild machen und absolvierte einen Kreislauf-Check. Unter Aufsicht des Arztes stellte er seine Ernährung um – nach den Regeln der Volumetrics-Diät – und begann mit Nordic Walking. »Damit können Sie fit werden und dabei noch abnehmen«, so Conny N. In nur einem Jahr reduzierte der Moderator sein Gewicht um sagenhafte 50 Kilo – ohne großes Leiden. Dies gab der Radioredaktion den Anlass, über den Abspeck-Erfolg zu berichten. Connys Fazit: »In diesem Buch steht eigentlich alles drin, was ich gemacht habe. Bei Leuten wie mir, die zu Übergewicht neigen, kommt man an der Erkenntnis nicht vorbei, dass man seine Ernährung umstellen und Sport treiben muss – und das ein Leben lang!«

* Name v. Autor geändert

Die verlorenen Sinne

In den Jahrmillionen der Menschheitsgeschichte hat sich unser Körper eine erstaunliche Überlebensfähigkeit anerzogen: Wir könnten zwei, drei Wochen ohne Essen durch Gebirge, Savannen und Wälder streifen, ohne zu verhungern. Alle paar Kilometer ein Schluck Wasser – und unsere Vorfahren konnten härteste Winter mit karger Kost überstehen, wenn es denn irgendwann wieder handfeste Schlemmereien gab. Die bestanden zu einem großen Teil aus Wildbret, wie Loren Cordain von der Colorado State University herausgefunden hat. Der Experte für urzeitliche Ernährung nimmt an, dass unsere steinzeitlichen Vorfahren ihren Kalorienbedarf zu 65 Prozent aus tierischer Nahrung und zu 35 Prozent aus Wildpflanzen deckten. Der Speiseplan der Steinzeit unterschied sich also ganz wesentlich vom heutigen Supermarktangebot. Den Jägern und Sammlern von damals standen weder Milch noch Milchprodukte und kaum Kohlenhydrate in der heute bevorzugten Form – Mehl, Kartoffeln, Reis – zur Verfügung, von Zucker ganz zu schweigen.

Versetzen wir uns für einen Augenblick in die Welt unserer Vorfahren und machen wir ein kleines Experiment:

Vergleichen wir unsere Nahrungssuche im Supermarkt mit einer steinzeitlichen Jagd nach vitaminreicher, frischer und ausgewogener Kost. Die Gene des Jägers und Sammlers schlummern nach wie vor in uns – was hindert uns daran, sie zu nutzen? Egal, ob Sie für Ihren Single-Haushalt auf die Pirsch gehen oder mit Ihrer Einkaufswagenfüllung eine fünfköpfige Familie versorgen wollen: Vergegenwärtigen Sie sich zwischen Fischstäbchen und Dosenravioli doch einmal die Situation des Jägers und Sammlers, der die bestmögliche Nahrung nach Hause bringen will. Nur dass Sie statt zwischen ungenießbarer Tollkirsche und lieblich-süßer Esskirsche heute zwischen Pommes und frischen Kartoffeln, zwischen Wiener Würstchen und magerem Fleisch wählen müssen.

Um wirklich gut entscheiden zu können, sollten Sie sich natürlich etwas näher mit dem Essen beschäftigen und ein paar grundlegende Dinge über Herkunft, Herstellung und Inhaltsstoffe des heutigen Nahrungsangebots wissen. Das war vor 20 000 Jahren nicht anders: Wer besonders fit beim Jagen und kenntnisreich beim Sammeln, Zubereiten und Konservieren von Nahrung war, brachte seine Sippe einfach besser durch.

Der Mensch ist nicht für den Überfluss konstruiert

Was unsere Vorfahren auszeichnete, waren ausgeprägtes Know-how und geschärfte Sinne für gehaltvolle Speisen. Nach der Jagd, so erzählt Loren Cordain, hätten sich Fred Feuersteins Zeitgenossen wohl zuerst auf die Eingeweide und das Gehirn des erlegten Tieres gestürzt, am liebsten »frisch aus dem Antilopenschädel serviert«. Schließlich benötigten sie große Mengen an Fett und Proteinen. Und je besser ihr Körper diese Kalorienflut speichern konnte, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, die nächsten Kräfte zehrenden Jagden und Hungerperioden zu überstehen.

Unsere Realität sieht heute anders aus. Anstatt Kalorien zu bunkern, müssen wir lernen, unsere Energiezufuhr zu regulieren. Denn wir haben zwar den Appetit und die Fettspeicher eines Großwild jagenden Marathonläufers geerbt, bewegen uns aber kaum mehr als eine Schildkröte in freier Wildbahn. Summiert man alle Wege des modernen Durchschnittsdeutschen, kommen pro Tag oft nur ein paar Hundert Meter zusammen – dabei schlagen der Kantinengang und der Weg zur Kaffeemaschine oder zum Kühlschrank schon recht ordentlich zu Buche.

Wenn wir aber keine Antilopen mehr über Savannen jagen, sondern am Grillstand ein fertig gebrutzeltes Hähnchen abholen, sollten wir unsere Kalorienzufuhr auf diesen Komfort einstellen. Der athletische Steinzeitmensch hätte ohne Probleme jeden Tag einen Hasen oder eine Ente allein verschlingen können. Bei unserem geringen Aktionsradius reichen einige kleinere Fleischportionen pro Woche, weil wir uns auch mit Obst, Gemüse und Milchprodukten den Bauch vollschlagen können. Fatalerweise stehen uns heute mit massenhaft kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln zusätzliche Energielieferanten zur Verfügung, die uns das Leben schwer machen. Denn mit dem Erfolg der intensiven Landwirtschaft, ihrer Nahrungsmittelflut und den zunehmend vorgefertigten Speisen schlagen wir uns mit einem Problem herum, das der Urmensch nicht kannte: Übergewicht.

Wie Zucker den Geschmack verdirbt

Der dramatisch ansteigende Zuckerverbrauch hat unser Geschmacksempfinden darüber hinaus massiv irritiert. Bei bitteren und beißend schmeckenden Speisen reagieren wir intuitiv: Wir spucken sie aus, weil wir sie für giftig oder verdorben halten. Der Geschmacksreflex bei Süßem ist dagegen bei den meisten Menschen pervertiert – sie sind geradezu süchtig danach.

Dass Menschen extrem Gesüßtes eigentlich eklig finden, entdeckten Forscher beim Nachwuchs heutiger Naturvölker. »Wir haben Kindern solcher Stammeskulturen süßen Kuchen angeboten, und sie haben ihn sofort ausgespuckt, weil er ihnen viel zu süß war«, macht Loren Cordain unsere heutige Geschmacksverirrung deutlich. Ähnliche Ergebnisse lieferte ein einmaliges Experiment aus dem Jahr 1926. Damals wurde bei drei Babys über Monate untersucht, wie sie sich ihre Nahrung zusammenstellten, wenn man ihnen die Auswahl selbst überließ. Eine solche Versuchsanordnung wäre heute als unverantwortlich einzustufen, aber das Ergebnis war dennoch sensationell: Die teilweise erst neun Monate alten Kinder suchten sich unter einem breiten Angebot an tierischen und pflanzlichen Produkten, die frisch zubereitet waren – etwa Milch, Äpfel, Bananen aber auch Orangensaft, Erbsen und gegartes Fleisch –, eine optimale »Diät« heraus, die allen Anforderungen gerecht wurde. Das Ergebnis macht deutlich: Babys haben offenbar eine Art biologische Disposition für eine bedarfsgerechte Ernährung, die ihnen erst durch das gestörte Essverhalten der Eltern abtrainiert wird.

Die natürliche Essensklugheit bekommen Säuglinge offenbar im wahren Wortsinn mit der Muttermilch eingeflößt. Die festen Bestandteile der Primärnahrung aus der Mutterbrust setzen sich aus 60 Prozent Kohlenhydraten, 30 Prozent Fett, 8,4 Prozent Eiweiß und 1,6 Prozent Mineralstoffen und Vitaminen zusammen. Dieser Mix entspricht in erstaunlichem Maß den aktuellen Empfehlungen führender Ernährungsmediziner.

»Dick durchs Abi, schlank durchVolumetrics«, schrieb die 19-jährige Sonja aus dem Allgäu

Ich bin noch sehr jung, erst 19 Jahre alt und habe schon immer Gewichtsprobleme. Daher habe ich bereits viel Erfahrung mit Diäten. Leider haben die mir nicht weitergeholfen. Das Problem ist, dass ich halt immer schon einen guten Appetit hatte. Während der letzten Monate war es besonders schlimm – ich habe für mein Abi gelernt und nebenbei viel geknabbert. Schade, dass ich erst jetzt während der Ferien Volumetrics gelesen habe – mit diesem Buch hätte ich auch während des Lernens meinen Appetit gut stillen können, aber eben klug, und hätte mir wahrscheinlich einige Pfunde erspart.

Ich wiege jetzt bei einer Größe von 1,66 Meter ungefähr 80 Kilo, als ich vor vier Wochen anfing, waren es noch 83 Kilo. Bis jetzt funktioniert das abwechslungsreiche Volumetrics-Essen ganz gut. Statt Pralinen gibt’s abends Möhrensticks!

Diäten – was sie versprechen und oftnichthalten

Eine gute Ernährungsweise soll schmecken, den Körper mit allen Nährstoffen versorgen, die er braucht, und dazu beitragen, das Idealgewicht zu erreichen und ein Leben lang zu halten. Leider sind die Ursachen für Übergewicht so vielfältig und oft schwer kontrollierbar, dass die Erkenntnis, ungesund zu leben, allein nicht ausreicht, um es anschließend besser zu machen. Eine wirklich erfolgreiche Diät wie Volumetrics muss daher eine Ernährungsumstellung sein, deren Vorteile – schmeckt, macht satt und ist einfach zu kochen – größer sind als die möglicherweise so empfundenen Nachteile, etwa der gelegentliche Verzicht auf extrem fette oder süße Lebensmittel. Essen ist ein sehr emotionaler Lernprozess; der Erfolg einer gesünderen Ernährung – bessere Fitness und Leistungsfähigkeit, geringere Krankheitsanfälligkeit – muss spürbar sein und liefert dadurch die besten Argumente. Die Empfehlungen von Volumetrics basieren dabei auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Studien.

Was eine gute Diät ausmacht

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), der die meisten renommierten Ernährungsexperten angehören, hat Leitlinien für eine gesunde Ernährung entwickelt. Danach sollte etwas mehr als die Hälfte der täglichen Energie aus hochwertigen Kohlenhydraten (zum Beispiel aus Vollkorngetreide, Kartoffeln, Vollkornreis) kommen, 30 Prozent aus Fett (zum Beispiel aus Fleisch, Fisch, Rapsöl) und 15 bis 20 Prozent aus Eiweiß (etwa aus fettarmen Milchprodukten wie Quark und Joghurt). Diesen Mix gilt es auch bei unserer neuen genussvollen Ernährungsweise zu erreichen. Keine Nahrungsbestandteile (Fett oder Kohlenhydrate) werden ausgegrenzt oder pauschal für das Übergewicht verantwortlich gemacht. Wer bei der Zusammenstellung seines Essens künftig mehr Zeit beim Obst- und Gemüsehändler verbringt als an Wurst- und Käsetheken oder vorm Süßigkeitenregal, hat schon die richtigen Prioritäten gesetzt.

Vernünftiges Essen ist jedoch weit mehr als ein renovierter Speiseplan, es ist eine Lebenseinstellung. Eine Erfolg versprechende Diät muss ziemlich vielen Anforderungen genügen. Das Wichtigste: Die tatsächlich vertilgte Kalorienmenge darf nicht größer sein als der persönliche Kalorienverbrauch. Ebenso entscheidend ist, dass eine Diät praktikabel ist und nicht umständlich oder aufwändig in ihren Vorschriften und Rezepturen. Natürlich muss eine gute Diät auch sättigen und darf keine eintönige Schmalspurkost bieten – oder haben Sie Lust auf drei Wochen Kohlsuppe?

Volumetrics bietet all diese Vorteile: Wenn Sie vorwiegend Lebensmittel mit geringer Energie- oder Kaloriendichte (siehe Tabelle ab Seite 127 ff.) verwenden und beim Einkauf und der Zubereitung der Speisen die Volumetrics-Tipps befolgen, können Sie ohne Mühe unendlich viele Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie Snacks selbst kreieren. Der Kalorienverbrauch wird sich dabei so in Grenzen halten, dass Sie Ihr Idealgewicht zwangsläufig erreichen und halten. »Eine ausgewogene, volumenreiche und zugleich kalorienärmere Ernährung und reichlich körperliche Bewegung«, so schreibt die DGE, »sind langfristig am ehesten geeignet, Übergewicht und Adipositas zu vermeiden oder zu reduzieren.«

Wie die Problemspirale üblicherweise durch eine 0815-Hungerdiät ausgelöst wird, erzählt die 35-jährige Juristin Vera aus München

Durch jahrelange Jojo-Effekt-Erfahrungen bin ich echt gefrustet und stehe unter enormem Leidensdruck: Wegen meines Übergewichts habe ich mittlerweile akute Gesundheitsprobleme. Ich muss handeln, um endlich wirksam abzunehmen: Um mindestens 10, besser 15 Kilo sollte ich mein Gewicht reduzieren, rät mein Hausarzt. Weihnachten 2005 wog ich bei 1 Meter 70 fast 90 Kilo.

Meine Erinnerungen an den letzten Diät-Versuch: Ich bemühte mich, die Nahrungszufuhr erheblich einzuschränken. Ich zählte die Kalorien jeder Erbse und jeder Salamischeibe, begnügte mich mit Miniportionen, aß kaum mehr als 1000 kcal pro Tag und versuchte den übermächtigen Appetit mit Pillen in den Griff zu bekommen. Natürlich verzichtete ich auf alle süßen Leckereien und Alkohol. Der Hunger begleitete mich dabei auf Schritt und Tritt.

Die Radikal-Diät zeigte zwar schon nach einer Woche erste Erfolge — immerhin zwei Kilo weniger brachte das Leiden –, sie provoziert, so erklärte es mir mein Arzt, über das Hungerhormon Ghrelin aber einen noch stärkeren Appetit. Gleichzeitig sanken durch die rigiden Einschnitte in die Nährstoffzufuhr meine Stimmung und Aktivitätsniveau. Außerdem schrumpfte durch die Mangelernährung und den Sportverzicht auch meine Muskelmasse – mit dem Ergebnis, dass ich jetzt noch weniger Kalorien verbrennen kann als bisher und dafür leichter Fettpölsterchen anlege.

Da Essen als Frustbremse entfiel, plagten mich nach drei Wochen Depressionen, die zusätzlichen Stress erzeugten. Irgendwann wurde dann die Versuchung, unerlaubte Speisen zu essen, doch zu groß.

Ich stopfte eine ganze Tafel Schokolade in mich hinein. Und einmal mehr fühlte ich mich als Diätversagerin …

2006 startete Vera mit Volumetrics und schrieb mir letztmals 2008, dass sie sich bei knapp unter 80 Kilo eingependelt habe. Durch mehr Ausdauersport mit Kollegen wolle sie irgendwann auch noch die 75-Kilo-Grenze reißen.

Warum herkömmliche Diäten versagen

Ernährungsforscher gehen davon aus, dass 80 bis 90 Prozent aller Diäten fehlschlagen und dass die Hälfte aller Abspeckwilligen nach einem Jahr sogar mehr wiegt als vor der Selbstkasteiung – der berühmt-berüchtigte Jojo-Effekt. Das Ergebnis überrascht nicht etwa, weil vier Fünftel es nicht geschafft haben, wirklich bemerkenswert sind die 10 bis 20 Prozent, die mit herkömmlichen Schlankheitskuren tatsächlich abgenommen haben.

Noch nie waren die Deutschen so dick wie heute, berichten Nachrichtenmagazine, Zeitungen und TV-Stationen in regelmäßigen Abständen. Der Focus schrieb einmal: »Mehr als 20 Millionen Deutsche hätten aber auf die Frage Was macht mich dick? bislang keine Antwort gefunden und suchten weiterhin nach Schlankheitsrezepten mit Abspeckgarantie.«

Die Wunderpille zum Abnehmen ist noch nicht erfunden und wird vorläufig auch ein Wunschtraum bleiben. Und anstatt die wahren Ursachen zu erkennen, sucht man die Verantwortung in den Genen (»Das ist erbliche Veranlagung, meine Mutter war auch schon dick.«), bei der bösen Nahrungsmittelindustrie, den Fastfood-Herstellern oder macht einfach das Schicksal für die Wampe verantwortlich.

Dass die Bundesbürger immer fetter werden, liegt zum einen an der grassierenden Bewegungsfaulheit, zum anderen an den fatalen Ernährungsgewohnheiten. Diese Erkenntnisse hat nicht nur das Robert-Koch-Institut (RKI) 2002 mit der Studie »Was essen wir heute?« dokumentiert, sondern auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in diversen Ernährungsberichten. Jede zweite Frau und fast drei Viertel aller Männer sind zu dick, weil sie zu viel Fett, Süßes und Alkohol zu sich nehmen. Schon im Schulalter verspeisen vor allem Jungen viel zu viel Fleisch sowie Wurst und trinken Unmengen zuckerhaltiger Getränke. Dagegen essen sie kaum die Hälfte der empfohlenen Menge an Obst und Gemüse. Aber auch die meisten Erwachsenen liegen bei den täglich verzehrten Mengen deutlich über dem von Experten empfohlenen Durchschnitt von 1900 kcal (Kilokalorien) bei Frauen beziehungsweise 2100 kcal bei Männern pro Tag. 3000 kcal und mehr schaufeln viele Erwachsene in Deutschland täglich in sich hinein. Vor allem zu viele fetthaltige Milchprodukte und Wurstwaren, so diagnostiziert das RKI in seinem Bericht, schlagen massiv auf die Hüften.

Dabei haben Ernährungspsychologen längst ausgemacht, dass Appetit und Sättigung im Wesentlichen Lernprozesse sind. Und einer der fatalsten Lernprozesse ist, sich an immer größere Portionen zu gewöhnen und dabei immer weniger Bewegung zu haben, die diese Kalorienmenge verbrennen könnte.

Diäten – immer modisch, oft sinnlos

Problembewusst sind die meisten Menschen mit Übergewicht durchaus, nicht von ungefähr wollen fast alle abspecken. Wie das Problem aber bisher bekämpft wurde, war immer gewissen Modetrends unterworfen. Selten entsprachen die Schlankheitskuren dem heutigen Stand der Ernährungsforschung. Ja, vielfach propagierten auch ausgewiesene Mediziner in der Vergangenheit fahrlässigen Unfug, der zwar den Geldbeutel der Patienten erleichterte, aber kein langfristiges Erfolgserlebnis auf der Waage brachte.

Sisi als Vorreiterin des Diät-Wahns

Lange Zeit galt ein rundlicher Leib als Wohlstandsbeweis und Statussymbol. Im 19. Jahrhundert kam jedoch die schlanke Linie in Mode und erste Diätfibeln fanden ihre Leser. Statt sich die Taille schmerzhaft schnüren zu lassen, verwendeten immer mehr Frauen Abführmittel oder widmeten sich ausgefeilten Abspeckkuren. So ist von der österreichischen Kaiserin Sisi überliefert, dass sie eine strenge Eiweißdiät hielt und exzessiv Sport trieb (Wandern, Turnen, Reiten), um ihrem schlanken Figurideal möglichst nahe zu kommen. Medizinhistoriker diagnostizierten bei der Kaiserin posthum sogar eine krankhafte Magersucht.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts tobte dann ein Streit zwischen klassischen Medizinern und Naturheilern, ob man Übergewicht besser mit Fleischrezepten oder Pflanzenkost bekämpft.

Schlankheitspulver mit großen Versprechen

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen erste Formula-Diäten auf den Markt. Diese industriellen Drinks oder Suppen sollten den Magen mächtig füllen, ohne dick zu machen. Die künstlichen Laborpülverchen enthalten zwar wenige Kalorien, blähen aber den Magen auf und täuschen so Sättigung vor. Ein langfristiger Erfolg war und ist nur wenigen Anwendern vergönnt, trotzdem gibt es solche Produkte, meist auf Eiweißbasis, noch heute. Auch erste Fitnessgeräte und Fettrüttler, die den Hüftspeck massierten, versprachen schon vor 50 Jahren wundersame Wirkungen – als könne man sich vor dem Fernseher ganz gemütlich die überflüssigen Fettpölsterchen wegrütteln lassen.

Die große Fett-Hysterie