Plantage der Lust - Jacqueline Greven - E-Book

Plantage der Lust E-Book

Jacqueline Greven

4,6

Beschreibung

Karibik, 1848: Madeleine Chevalier, Angestellte eines Gewürzhändlers, verliebt sich in den Charmeur Rodrique. Doch dieser verschwindet über Nacht von der Insel. Madeleine erfährt, dass Rodrique Verbindung zur Insel Grande-Terre hat und folgt ihm. Madeleine findet auf Grande-Terre eine Stellung als Gouvernante für den Sohn des ebenso attraktiven wie strengen Plantagenbesitzer Jean-Claude Dupont, dessen Frau unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Verwirrt stellt Madeleine fest, dass Jean-Claude eine starke Anziehungskraft auf sie ausübt, doch dieser verhält sich ihr gegenüber abweisend. Erst, als er sie vor den Avancen des Sklavenaufsehers Rocco rettet, bröckelt die strenge Fassade und Jean-Claude zeigt seine wahren leidenschaftlichen Gefühle für Madeleine. Unverhofft trifft Besuch auf der Plantage ein, der Madeleine erschüttert: Jean-Claudes Cousin, der niemand anderes ist als Rodrique, mit seiner Frau. Rodrique flirtet ungehemmt mit Madeleine und stürzt sie in ein Gefühlschaos. Jean-Claude, der dies spürt, unterwirft Madeleine mitleidlos und zeigt ihr, wer der Herr auf der Plantage ist. Doch dann geschieht ein Mord und Voodootrommeln ertönen in den schwülen Dschungelnächten ...

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Jacqueline Greven

PLANTAGE DER LUST

Erotischer Roman

© 2012 Plaisir d’Amour Verlag, Lautertal

Plaisir d’Amour Verlag

Postfach 11 68

D-64684 Lautertal

www.plaisirdamourbooks.com

[email protected]

© Coverfotos: Shutterstock (Coka, Lev Dolgachov, HixnHix, Dennis Babenko)

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Epilog

Kapitel 1

Martinique, 1848

Durch die halbgeöffneten Fensterflügel strich sacht die warme Luft des Sommers und brachte den intensiven Duft der Bougainvilleen mit, welche üppig an der steinernen Mauer entlangwuchsen, die das weitläufige Grundstück umfasste.

Madeleine saß hinter dem schweren Schreibtisch aus dunklem Holz, der in der Mitte des Raumes stand. Von ihrem Platz aus konnte sie direkt in den parkähnlichen Garten sehen, der friedlich und wie verlassen in der Nachmittagssonne lag. Doch im Moment hatte sie keinen Blick für die Schönheit des Tages. Stattdessen arbeitete sie sorgsam an der Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben für die Gewürze, die vergangenen Monat verkauft worden waren. Die Stille im Raum wurde nur durch das leise Kratzen eines neumodischen Schreibgerätes, dem sogenannten Füllfederhalter, unterbrochen. Gaston Poivre, Madeleines Arbeitgeber, hatte diese Errungenschaft vor einigen Tagen von einer Geschäftsreise mitgebracht und ihr versichert, welch enorme Erleichterung es sei, ihn zu verwenden. Immerhin würde damit das zeitaufwendige Spiel mit Feder, Tintenfass und Löschsand wegfallen. Madeleine fand die neue Technik ein wenig befremdlich, jedoch nicht uninteressant.

Das weiche Flattern kleiner Flügelchen, dem gleich darauf ein keckes Tschilpiep folgte, riss sie aus ihrer Konzentration. Sie sah hoch und musste lächeln. Auf dem Fensterbrett saß ein leuchtend-bunter Kolibri und legte das Köpfchen schief. Madeleine legte den Füller neben den bereits zu zwei Dritteln beschriebenen Bogen Papier und schob behutsam ihren Stuhl zurück. Der Vogel beobachtete sie mit glänzenden schwarzen Äuglein, rund wie kleine Perlen. Sie bemerkte das Zittern des zarten Körpers unter den flaumigen Brustfedern.

Brauchst keine Angst zu haben, flüsterte sie, machte zwei Schritte und streckte vorsichtig die Hand aus. Das Tierchen legte den Kopf zur anderen Seite, piepste und flatterte davon. Madeleine ließ den Arm sinken. Wie albern von ihr, zu glauben, er würde auf ihre Hand hüpfen. Sie ging ganz zum Fenster und stützte sich auf das Sims. Was für ein wunderschöner sonniger Nachmittag! Ihr Blick glitt über den sorgfältig geschnittenen Rasen, den geharkten Kiesweg und die kniehohen Rosenbüsche, die seitlich des Weges in rot, gelb und orange blühten. Sie schloss die Augen, lehnte sich nach vorn und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen, die ihr Gesicht streichelten, den Hals und den Ansatz ihrer jungen festen Brust, die der Ausschnitt ihres bodenlangen Kleides freigab. Tief atmete sie die schwere Süße der Blütenpracht ein, und eine starke, beinahe verzehrende Sehnsucht erfasste sie, die kein Ziel fand. Verwirrt trat sie einen Schritt ins Zimmer zurück und öffnete die Augen. Was war los mit ihr? Ihr war, als wollte sie den Tag in sich aufnehmen und festhalten und wusste doch nicht wie. War die Aufstellung schuld, die noch zu schreiben war? In einer halben Stunde war ihre Arbeitszeit für heute beendet, bis dahin musste sie fertig sein. Dann konnte sie hinaus in den Garten, in welchem sie sich mit Gastons Genehmigung aufhalten durfte, als wäre sie hier zu Hause. Sie konnte sich mit Louis, dem Gärtner, ein wenig unterhalten. Sie mochte den knorrigen alten Mann so gerne, der sich hinkend und unermüdlich von einer Pflanze zur anderen schleppte. Sie liebte es, langsam neben ihm herzugehen, während er die Rosenstöcke beschnitt und ihr von seiner Kindheit und seiner Großmutter erzählte. Seinen Berichten nach hatte sie den reinsten Zaubergarten besessen, klein und dicht bepflanzt mit allerlei wundersamen Heilkräutern.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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