POLYGLOTT on tour Reiseführer Budapest - Alice Müller - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Budapest E-Book

Alice Müller

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Beschreibung

POLYGLOTT on tour Budapest Von der Fischerbastei schweift der Blick über das majestätische Budapest und die breite Donau mit Parlament und Kettenbrücke. Von prächtigen Bauten und eleganten Kaffeehäusern gesäumte Straßen erinnern an die k.-u.-k.-Monarchie und machen das Flanieren zum Vergnügen. Mit dem POLYGLOTT on tour Budapest lässt sich der Herzschlag der ungarischen Hauptstadt hautnah erspüren. Die Autorin Alice Müller führt in 15 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Stadt und stellt Typisches, Besonderes und Eigenheiten vor. Schnuppern Sie Budapester Lebensgefühl! Bummeln Sie durchs Zentrum und wandern Sie hinauf auf den Gellért-Berg, spüren Sie den Römern hinterher und machen Sie einen Ausflug zum Sissi-Schloss Gödöllő. Beim Entspannen im Badehaus vor märchenhafter Kulisse oder beim Shopping im Walfischbauch fühlt man sich gleich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der ungarischen Metropole eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 195

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autoren: Alice Müller, Foolke Molnár

Redaktion: Anja Lehner

Bildredaktion: Katja Oweger

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien-Design, München, Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Theiss Heidolph Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0400-3

1. Auflage 2019

GuU 0400 03_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Széchenyi-Bad, Budapest © laif/Pfütze, Sebastian

Fotos: Alamy/Bognar, Tibor: >; Alamy/Brooks, Michael: >; Alamy/Dagnall, Ian: >; Alamy/Horizon Images/Motion: >; Alamy/Kerrison, Mark: >; Alamy/robertharding: >, >; Alamy/Vallance, Peter: >; Fotolia/Risteski, Goce: >; Fotolia/Tanya: >; Fotolia/tilialucida: >; Fotolia/tverkhovinets: >; Getty Images: >; Getty Images/Kisbenedek, Attila: >; Getty Images/Maremagnum: >; Huber Images/Schmid Reinhard: >, >; Jahreszeiten Verlag/GARP/Hänel, Gerald: >, >, >; Jupiterimages/Hollweck: >; laif/Barth: >; laif/EXPRESS-REA/Guilloteau, J. Paul: >; laif/Häberle, Eva: >; laif/Hahn, Paul: >, >, >, >, >; laif/hemis.fr/Maisant, Ludovic: >; Lookphotos/Mirau, R.: >; Lookphotos/Pompe, Ingolf: >; mauritius images/Alamy: >; mauritius images/Alamy/Casella, Maria Grazia: >; mauritius images/imageBROKER/Frey, Thomas: >; mauritius images/imageBROKER/Williams, P.: >; mauritius images/Photononstop: >; Müller, Alice: >, >, >; Schapowalow/Vaccarella, Luigi: >; Seasons Agency/Jalag/Borges, Darshana: >, >, >, >; Shutterstock/acceptphoto: >; Shutterstock/Andocs: >; Shutterstock/Annto: >; Shutterstock/Balodann: >; Shutterstock/Bednarczyk, Piotr: >; Shutterstock/Bogacki, Artur: >; Shutterstock/Bontrager, Chad: >; Shutterstock/Calapre, Pochoto: >; Shutterstock/Dnieuwland: >; Shutterstock/Fat, Jackey: >; Shutterstock/GoneWithTheWind: >; Shutterstock/Haidamac: >; Shutterstock/Horvath, Botond: >; Shutterstock/Jandi, Attila: >; Shutterstock/Lan, Yu: >; Shutterstock/Liptak, Robert: >; Shutterstock/Mazzzur: >; Shutterstock/Pfeiffer: >; Shutterstock/photo.ua: >; Shutterstock/Pixachi: >; Shutterstock/posztos: >, >; Shutterstock/Rufo, Pedro: >; Shutterstock/slavcic: >; Shutterstock/Szuly, Adam: >; Shutterstock/Vaclav: >; Shutterstock/Zabotnova, Inna: >; stock.adobe.com/Szabo, Sandor F.: >;

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

PREIS-SYMBOLE

Hotel DZ

Restaurant

bis 60 EUR

bis 10 EUR

€€

60 bis 100 EUR

10 bis 20 EUR

€€€

über 100 EUR

über 20 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 BURGPALAST >

In dem monumentalen Prachtbau haben zahlreiche Kultureinrichtungen ihren Sitz.

2 MATTHIASKIRCHE >

Der Dom im Burgviertel diente lange Zeit als Krönungskirche.

3 GELLÉRT-BAD >

Eine heiße Thermalquelle speist das prunkvoll ausgestattete Jugendstilbad.

4 CAFÉ GERBEAUD >

Das Kaffeehaus am Vörösmarty tér blickt auf eine lange Tradition zurück.

5 VÁCI UTCA >

An der populären Shoppingmeile reihen sich Geschäfte und Cafés aneinander.

6 ZENTRALE MARKTHALLE >

Mehr als 100 Stände verkaufen landestypische Spezialitäten.

7 PARLAMENT >

Im Kuppelraum werden die ungarischen Krönungsinsignien aufbewahrt.

8 ANDRÁSSY ÚT >

Prachtbauten und traditionsreiche Kaffeehäuser säumen den Boulevard.

9 WESTBAHNHOF >

Gustave Eiffels Architekturbüro lieferte die Pläne für die Eisenbahnkathedrale.

! GROSSE SYNAGOGE >

Europas größtes jüdisches Gebetshaus besitzt eine wertvolle Judaika-Sammlung.

@ MARGARETENINSEL >

Die Donauinsel mit ihren gepflegten Gartenanlagen ist Budapests grüne Lunge.

# SZENTENDRE >

Farbenfrohe barocke Architektur prägt das Bild der Künstlerkolonie am Donauknie.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

STADTVIERTEL

DAUER

TOUR 1

Das Burgviertel

Buda

3–4 Std.

TOUR 2

Auf dem Gellért-Berg

Buda

2 Std.

TOUR 3

Rund um den Széll Kálmán tér

Buda

4 Std.

TOUR 4

Bummel durchs Zentrum

Pester Innenstadt

2–3 Std.

TOUR 5

Um den Kálvin tér

Pester Innenstadt

3 Std.

TOUR 6

Im Parlamentsviertel

Pester Innenstadt

3–4 Std.

TOUR 7

Auf Budapests Prachtstraße

Pest der Gründerzeit

3–4 Std.

TOUR 8

Museen und Freizeitoasen

Pest der Gründerzeit

4–5 Std.

TOUR 9

In der Elisabethstadt

Pest der Gründerzeit

4 Std.

TOUR 0

Margareteninsel

Donauinseln, Óbuda und Aquincum

3 Std.

TOUR !

Auf den Spuren der Römer

Donauinseln, Óbuda und Aquincum

5–6 Std.

TOUR @

Romantisches Wochenende in Budapest

Extra-Tour

3 Tage

TOUR #

Drei Tage Kultur pur

Extra-Tour

3 Tage

TOUR $

Budapest einmal anders

Extra-Tour

6 Std.

TOUR %

Auf der schönen blauen Donau

Extra-Tour

1–2 Std.

© Huber Images/Schmid Reinhard

Der Name der Fischerbastei geht auf die Zeit zurück, als die Zunft der Fischer diesen Abschnitt der Stadtmauer schützte

TYPISCH

BUDAPEST IST EINE REISE WERT!

Historistische Prachtbauten, eine wechselvolle Geschichte, die man an jeder Straßenecke spürt, eine innovative Kulturszene und ein Nachtleben, das Partyvolk aus ganz Europa anzieht – es ist der frische Wind in alten Gemäuern, der die Donaumetropole so attraktiv macht.

© Müller, Alice

Alice Müller

Die Autorin machte ihre erste Bekanntschaft mit Budapest 2003. Damals hätte sie sich nicht träumen lassen, dass sie eines Tages in dieser Stadt mit ihrer scheinbar unverständlichen Sprache leben würde. Genau das tut sie aber seit 2008. Sie arbeitet als interkulturelle Trainerin und Autorin. Und Ungarisch hat sie auch gelernt.

Ich erinnere mich noch lebhaft an meinen ersten Besuch in Budapest. Genauer gesagt daran, wie er sich anfühlte. Budapest war bis dahin für mich nur ein Name gewesen für eine Metropole im ehemaligen Ostblock, die sich nur durch zwei Buchstaben von Bukarest unterschied, weshalb ich immer achtgeben musste, nichts Falsches zu sagen. Die Budapester sind nämlich nicht nur freundlich zu Gästen, sondern auch sehr stolz auf ihre Stadt.

Nun war ich da – und staunte. Ich sah, wie sich reich verzierte Gründerzeitfassaden hinter Ostblock-Grau versteckten. Entdeckte in leicht modrig riechenden Treppenhäusern prächtige schmiedeeiserne Gitter und überbordende Stuckdekorationen. Hielt auf der Rolltreppe der U-Bahn den Atem an und mich selbst gut fest, weil sie mindestens doppelt so schnell fährt wie andernorts. Und bewunderte die enorme Kreativität, die die Bewohner dieser Stadt an den Tag legen, sei es bei der Erledigung von Alltagsgeschäften oder bei der Entwicklung und Verwirklichung neuer Ideen.

Dementsprechend gibt es heute nur wenig, was noch genauso aussieht wie bei meinem ersten Besuch in Budapest, obwohl er gemessen an den historischen Dimensionen, in denen die Stadt sich entwickelt hat, noch gar nicht so lange her ist. Irgendwo wird immer etwas gebaut, renoviert, umgenutzt oder umbenannt. Was trotz allem gleich bleibt: Es gibt immer etwas Neues zu entdecken!

Wer zum ersten Mal in Budapest ist, fährt mit der Standseilbahn zum Burgberg hinauf und bewundert von der Fischerbastei aus das einzigartige Donaupanorama mit kühnen Brückenkonstruktionen und monumentalen Prachtbauten am Flussufer. Beim Bummel durch die Straßen findet er Badetempel aus osmanischer Zeit und Jugendstilpaläste mit buntem Keramikdekor neben kommunistischen Funktionsbauten, Nostalgie aus der K.-u.-k.-Ära gepaart mit Pragmatismus. Er lernt mit dem jüdischen Viertel einen Stadtteil kennen, der sich auf seine Wurzeln besinnt und gleichzeitig In-Viertel ist.

Das Schöne ist: Die Stadt ist kein Freilichtmuseum. In viele Gründerzeitbauten sind Designhotels und Szenerestaurants eingezogen, Bauten aus der kommunistischen Ära beherbergen Kreativwerkstätten und Klubs. Umgekehrt leben sogar an touristischen Hot Spots wie dem historischen Burgviertel noch »echte« Menschen, die ihren Hund Gassi führen oder sich im Café ein Stück Torte genehmigen.

Wer zum wiederholten Mal in die Stadt kommt, hat Zeit, zuvor übersehene Details zu entdecken, etwa die Raben auf dem Dach der Matthiaskirche oder das Giebelmosaik am Bankhaus Török. Er lässt sich von der Großstadtatmosphäre inspirieren, testet neue Restaurants, stürzt sich ins Nachtleben und steht überrascht vor einem neuen Klub oder einer gerade eröffneten Ruinenkneipe, findet dafür aber vielleicht sein Lieblingslokal vom letzten Besuch nicht mehr.

© Alamy/robertharding

Der belebte Vörösmarty tér ist das Zentrum der Pester Innenstadt

In dem gleichen rasanten Tempo, in dem die Stadt sich verändert, leben auch ihre Bewohner. Das Durchschnittseinkommen liegt bei 900 Euro im Monat; die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich dazu hoch. Wer arbeitet, tut das in der Regel Vollzeit, gibt seine Kinder in Krippen und Kindergärten und nimmt Nebenverdienste mit, wenn sich diese gerade anbieten. Trotz dieser Geschäftigkeit weiß man aber auch die schönen Seiten des Lebens zu schätzen. Man entspannt im Thermalbad, geht in einem der Ausgehviertel essen oder trifft sich in der Zentralen Markthalle zum Schwatz.

Groß ist das Interesse am Kulturleben, das in meinen Augen Budapests größter Pluspunkt ist. Es gibt keinen Tag in der Woche, an dem man nicht die Wahl unter mehreren Dutzend Konzerten, Theatervorstellungen, Filmen, Ausstellungen, Autorenlesungen etc. hätte. Hinzu kommt, dass sich diese Dichte mit einer außergewöhnlich hohen Qualität paart.

Natürlich gibt es immer wieder auch fragwürdige Erlebnisse, die in der Regel mit der Experimentierfreude der Künstler zusammenhängen – aber etwas Mittelmäßiges habe ich in Budapest bisher kaum je gesehen und gehört. Hochkarätiges umso mehr: ob Klassik beim Frühlingsfestival, in der Musikakademie oder im Palast der Künste, Rock und Weltmusik beim Sziget-Festival, Ausstellungen in der Nationalgalerie oder im Museum Ludwig …oder einfach spontan ein Klezmerkonzert oder eine Swing-Combo bei einem Glas ungarischem Rotwein in einem kleinen Café irgendwo im VII. Bezirk. In diesem Sinne: herzlich willkommen in diesem theatralischen, größenwahnsinnigen, ausgelassenen und melancholischen Mikrokosmos namens Budapest!

© Shutterstock/Vaclav

Für Entspannung nach dem Pflastertreten sorgen Budapests Thermalbäder

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WARUM HEISST UNGARNS HAUPTSTADT BUDAPEST?

Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen: Weil die eine Hälfte der Stadt Buda heißt und die andere Pest. Ganz so einfach war die Sache aber nicht: Erstens wurden 1872 drei ehemals selbstständige Städte vereinigt: Buda, Pest und Óbuda, und letztere wurde bei der Namensvergabe einfach unterschlagen. Und zweitens war es lange alles andere als ausgemacht, dass der Name der neuen Stadt »Budapest« lauten sollte. Die Doppelstadt war bis dahin als Pest-Buda bekannt gewesen, und in den Entscheidungsgremien machten noch ganz andere Vorschläge die Runde. Vom patriotischen »Honderű« (»Heimatfreude«) bis hin zu »Virágoskert« (»Blumengarten«) war den Stadtvätern nichts zu abstrus. Zum Glück fand keine dieser Ideen eine Mehrheit, und so blieb es am Ende beim nüchternen, aber wohlklingenden Budapest.

WAS HAT ES MIT DEN BRUNNEN BEIDSEITS DES PARLAMENTS AUF SICH?

Es handelt sich nicht um Brunnen, sondern um die historische Klimaanlage. Die Schächte wurden mit Eisblöcken befüllt, die dann für kühle Luft im Sitzungssaal sorgten. Diese Art der Kühlung wurde bis 1997 praktiziert. Da es bis heute keine Möglichkeit gibt, die Kühlung des riesigen Gebäudes so zu regeln, dass der Anblick nicht beeinträchtigt wird, bläst man heutzutage kaltes Wasser in die Schächte, das dort elektronisch zerstäubt wird. Bei starker hochsommerlicher Hitze wird zusätzlich eine externe Klimaanlage in Betrieb genommen. Die Heizung läuft entsprechend mit heißem Wasserdampf.

WAS MACHT EINE ISLAMISCHE PILGERSTÄTTE IN BUDAPEST?

Im vornehmen Wohnviertel Rózsadomb (Rosenhügel) oberhalb der Margaretenbrücke steht etwas versteckt ein achteckiger Bau mit halbmondverzierter Kuppel – unverkennbar islamisch. 1541 eroberten die Osmanen Buda; an dem Feldzug nahm auf Einladung von Sultan Süleyman hin auch ein Derwisch namens Gül Baba teil, der »Vater der Rosen«. Der Mystiker und Dichter starb allerdings wenige Tage nach Einnahme der Stadt. Süleyman schätzte ihn so hoch, dass er ihm ein Ehrengrab am damaligen Stadtrand erbauen ließ. Die Türbe gilt als nördlichste Pilgerstätte des Islam. 2018 aufwendig renoviert, ist das Gelände auf dem Rosenhügel ein schöner Ort für eine Pause: ein Brunnen plätschert, Rosen duften, ein Café schenkt Tee und türkischen Mokka aus (II., Mecset u. 14 | Online-Karte).

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

© Alamy/Brooks, Michael

Auf der Margareteninsel bereiten sich viele Läufer auf einen Marathon vor

… ERLEBEN SOLLTEN

1Panorama-Joggen Die Margareteninsel wird von einer federnden Tartanbahn > umrundet, die fast durchgängig dem Donauufer folgt. Beim Laufen genießt man stets wechselnde Panoramen der vom Strom durchflossenen Metropole.

2Baden wie ein Pascha Der zentrale Kuppelbau des Rudas-Bades >> stammt noch aus osmanischer Zeit. Wenn durch das bunte Glas in der Decke Licht auf das Wasserbecken fällt, fühlt man sich ein Märchen aus 1001 Nacht versetzt.

3Eislaufen im Stadtwäldchen Direkt hinter dem Heldenplatz > eröffnet im Winter Europas größte Freiluft-Kunsteisbahn. Besonders romantisch ist eine Schlittschuhpartie nach Einbruch der Dunkelheit bei Flutlichtbeleuchtung (XIV., Olof Palme sétány 5, www.mujegpalya.hu | Online-Karte).

4Durchblick gewinnen Elton John trägt sie und Robbie Williams auch: die aus alten LPs hergestellten Brillen der Budapester Manufaktur Tipton . Bei Workshops kann man unter fachkundiger Anleitung sein Wunschmodell designen (V., Irányi u. 20, www.tiptonbudapest.com | Online-Karte).

5Fototermin mit Sisi Am Krönungswochenende im Juni stellen im Schloss Gödöllő > Schauspieler Szenen aus dem Leben von Sisi und Franz Joseph nach, den Stars des Habsburger-Clans. Besucher können sich mit den Majestäten ablichten lassen – beim Tee im Salon oder beim Flanieren im Park.

6Aufstieg zum 24-Ochsen-Hügel Der Süden der Budaer Berge > mit seinen zerklüfteten Kalkfelsen und Pinienwäldchen ist ein lohnendes Wanderrevier. Bei den fünfstündigen Touren von Trails of Budapest erfährt man unter anderem, woher der Huszonnégyökrös-hegy seinen Namen hat (Tel. 70-361-9974, www.trailsofbudapest.com).

© Shutterstock/Jandi, Attila

Die Linie 2 fährt auf einer der schönsten Straßenbahnstrecken der Welt

7Sightseeing auf Schienen Die gelben Waggons der Tramlinie 2 sind perfekt für die erste Orientierung: Sie fahren am Pester Donauufer entlang und passieren dabei Sehenswürdigkeiten wie das Parlament und die Kettenbrücke (www.bkk.hu).

8Spaziergang zu Drehorten Die Donaumetropole hat in Hollywood-Blockbustern Moskau, Buenos Aires, Paris und natürlich auch sich selbst gespielt: Bei Film-Location-Touren besucht man die Sets von Filmen wie »Red Heat«, »Evita«, »Underworld« oder »Der Marsianer« (www.withlocals.com, www.viator.com).

9Torten-Styling Die Kunst der ungarischen Zuckerbäcker ist legendär und hat zahlreiche Klassiker hervorgebracht. Wie man Esterházy-Torte oder Rákóczi-Cremeschnitte selbst macht, zeigt die alteingesessene Konditorei Auguszt > in Kursen mit wechselnder Thematik. Die Rezepte darf man anschließend mit nach Hause nehmen.

0Tanzhaus Im Kulturzentrum Fonó Budai Zeneház > wird jeden Mittwoch ab 20 Uhr zu ungarischer Volksmusik getanzt: Bei den offenen Kursen stellen sich alle Teilnehmer im Kreis auf, der Leiter führt vor, wie es geht, und dann wird einfach losgelegt. Die Stimmung ist jedesmal fantastisch (XI., Sztregova u. 3, www.fono.hu | Online-Karte).

!Flucht aus dem Keller Budapest gilt als Hochburg der Live-Escape-Spiele – dabei muss man sich durch Rätsellösen aus Räumen befreien, die oft im Keller leer stehender Wohnblocks liegen. Jedes Spiel hat ein Motto – beliebt sind Szenarien des Kalten Krieges (u. a. MindQuest, Klauzál u. 19, www.mindquest.hu | Online-Karte).

… PROBIEREN SOLLTEN

@Puszta-Fleisch Steaks vom Steppenrind und Wollschwein-Koteletts sind voll im Trend. Im Vörös Postakocsi >, der »Roten Postkutsche«, kann man auch Tartar oder Räucherschinken aus dem delikaten Fleisch dieser alten ungarischen Haustierrassen probieren.

#Jüdische Kalorienbombe Flódni nennt sich ein Schichtgebäck aus Mohn, Äpfeln und Walnüssen, das traditionell zum jüdischen Purim-Fest zubereitet wird. Die koschere Konditorei Frőhlich > im jüdischen Viertel backt den gehaltvollen Kuchen das ganze Jahr über nach geheimem Familienrezept.

© Shutterstock/Pfeiffer

Gut und günstig – Lángos bekommt man für wenig Geld an fast jeder Ecke

$Lángos ist ein schneller Snack auf die Hand, den man auf Märkten > bekommt. Der in Öl ausgebackene Hefefladen kommt klassisch mit saurer Sahne und geriebenem Käse daher, es gibt aber zahllose Varianten. Fetttriefend, aber sättigend und unglaublich lecker.

%Kürtőskalács Kürtő was? Hinter dem unaussprechlichen Namen verbergen sich mit Zimt und Zucker oder gehackten Nüssen bestreute, röhrenförmige Kuchen. An speziellen Ständen werden sie auf Rollen über Holzfeuer frisch gebacken (z.B. an der Ecke Károly körút/Andrássy útbeim Deák Ferenc tér).

^Craft Beer Die Vorreiter dieser Bier-Bewegung lassen sich von überholten Regeln wie dem Reinheitsgebot nicht beirren. Ob Helles mit Ingwer oder Starkbier mit Schokogeschmack – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Über 20 Sorten vom Fass schenkt das Élesztő aus (IX., Tőzoltó u. 22, www.elesztohaz.hu | Online-Karte).

&Túró Rudi Der mit Frischkäse gefüllte Schokoriegel ist die beliebteste ungarische Süßigkeit; das Original erkennt man an der weißen Verpackung mit roten Punkten. Seit den 1960er-Jahren veränderungsresistent und in jedem Lebensmittelladen erhältlich, schmeckt der Pausensnack gut gekühlt am besten.

*Flambierter Palatschinken ist die Spezialität des Gundel > häufig kopiert, aber nie erreicht. Das Original hat eine Füllung aus Rosinen und karamellisierten Walnüssen und wird mit einer Soße aus dunkler Zartbitterschokolade und Rum übergossen.

(Pörkölt vom Hahnhoden Als Fruchtbarkeitssymbol durfte das Gericht früher auf keiner ländlichen Hochzeit fehlen. Kulinarische Abenteurer können es in der Szegedi Halászcsárda > probieren. Sieht aus wie Oliven, schmeckt wie Kalbsleber – wäre nur das Kopfkino nicht …

)Edel-Snacks McDonald’s war gestern, heute ist hochwertiges Street Food angesagt. Karaván entführt mit Mangalitza-Wurst und Piroggen, jüdischen Knishes, Tortillas und Sushi-Burgern auf eine kulinarische Weltreise im Hinterhof (VII., Kazinczy u. 18 | Online-Karte).

qSchichtarbeit Eine Budapester Erfindung ist die Dobos-Torte: sechs Lagen Biskuit, dazwischen Buttercreme, alles mit einer Karameldecke überzogen. Sie ist nur eine von etwa 100 Kuchen im Repertoire der Konditorei Auguszt >.

© Shutterstock/Zabotnova, Inna

Nach den Krönungsinsignien ist die Heilige Rechte das wichtigste nationale Symbol

… BESTAUNEN SOLLTEN

wHeilige Rechte In der St.-Stephans-Basilika > wird ein ganz besonderer Schatz aufbewahrt: die mumifizierte rechte Hand von König Stephan I. Nach Einwurf einer 200-Forint-Münze wird der Schrein, der die kostbare Reliquie enthält, effektvoll beleuchtet.

eVilla Kunterbunt Einer von Budapest skurrilsten Bauten steht hinter dem Westbahnhof: Die Farben und Formen furchtlos kombinierende Lehel-Markthalle > sieht aus wie die Kreuzung eines Ozeanriesen mit einem griechischen Tempel.

rDiebischer Rabe Auf einem Dachreiter der Matthiaskirche > sitzt ein Rabe mit einem goldenen Ring im Schnabel. Keine Sorge: Er ist aus Stein und das Wappentier von König Matthias Corvinus.

tBauhaus in Budapest In der Napraforgó utca im II. Bezirk wurde 1931 eine Mustersiedlung moderner Architektur angelegt. Die 22 Villen sind Paradebeispiele des Bauhausstils und zeugen von der Aufbruchsstimmung dieser Epoche.

© laif/hemis.fr/Maisant, Ludovic

Im Treppenhaus des Parlaments ist alles Gold, was glänzt

yGoldrausch Bei der Ausgestaltung des Parlaments > sollen 40 Kilogramm Gold verwendet worden sein – angesichts des prächtigen, zur Kuppelhalle hinaufführenden Treppenhauses scheint dies noch niedrig gegriffen.

uBarockes Schmuckkästchen Kaum bekannt ist der Corvin tér in der Wasserstadt am Fuß des Burgbergs. Hübsch restaurierte Barockbauten säumen den malerischen Platz mit Parkcafé und plätscherndem Brunnen im Zentrum.

iVibrierende Leinwand Im Vasarely-Museum > sorgt Procion-MC für Verblüffung, ein 2,5 m hohes, illusionistisches Gemälde. Seine Bildfläche scheint zu pulsieren und große Blasen zu bilden.

oMusikalisches Feuerwerk Paprika im Blut und Sprungfedern in den Stiefeln – selten ist mehr Feuer und Leidenschaft auf einer Bühne versammelt als bei den Aufführungen des Budapester Operettentheaters >. Top-Solisten, opulente Kostüme und das festliche Ambiente mit Kristalllüstern und Samttapeten lassen den Funken vom ersten Moment an überspringen.

pJugendstil-Geschichtslektion Steinerne Masken schmücken den Giebel des früheren Bankhauses Török am Szervita tér und ein wundervolles Jugendstilmosaik stellt die Patrona Hungariae dar, umgeben von verdienstvollen Landsleuten (V., Szervita tér 3 | Online-Karte).

QRiesenstiefel Bei einem Rundgang durch den Memento Park > stößt man am Eingang auf zwei riesige, herrenlose Stiefel aus Bronze. Sie gehörten zu einer 8 m hohe Stalin-Statue, die einst auf dem Paradeplatz stand und bei der Revolution von 1956 dem Volkszorn zum Opfer fiel.

© Shutterstock/Annto

Pick-Salami – das Original trägt eine Banderole in den Nationalfarben

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

WPick-Salami Durch die Szegeder Wurstfabrik erlangte die ungarische Salami Weltruhm. In der Zentralen Markthalle > bekommt man sie in allen Varianten: hart und weich, scharf und mild, mit und ohne Paprika. Der Klassiker ist die Wintersalami.

EPapr!kum Mit Péter Toronyis knallroter, mit dem Ungarischen Designpreis prämierter Gewürzmühle kann man in der Zentralen Markthalle erworbene getrocknete Paprikaschoten zu Hause stilvoll zu Pulver reiben (u.a. bei Design Terminal, V., Erzsébet tér 1 | Online-Karte).

RGesundheit in Flaschen In den Bädern Rudas > und Széchenyi > sprudelt aus Brunnen mineralhaltiges Heilwasser. In mitgebrachte Gefäße abgefüllt, fördert es das Wohlbefinden – am besten morgens auf nüchternen Magen trinken!

TRetro-Treter Der ungarische Sportschuhhersteller Tisza stattete zu Zeiten des Realsozialismus ganze Olympiamannschaften aus. Seit dem gelungenen Relaunch der Traditionsmarke sind die Schuhe mit dem stilisierten »T« wieder Kult (VII., Károly körút 1, www.tiszacipo.hu | Online-Karte).

YWelterbe-Wein »König der Weine, Wein der Könige«, soll schon Ludwig XIV. vom Tokajer gesagt haben. Die besten dieser edelsüßen, goldgelben Tropfen reifen auf den Parzellen von István Szepsy und sind bei Bortársarság > erhältlich.

UGipsy-Swing »Budapest Bár« nennt sich ein Projekt, bei dem eine Roma-Combo mit Sängern der ungarischen Undergroundszene der Musik der Swing-Ära huldigt. CDs gibt’s bei Musicland (VII., Almássy tér 8, www.musicland.hu | Online-Karte) oder noch besser: bei einem Konzert.

IHirtenhund zum Kuscheln Nicht in voller Lebensgröße, sondern von Kamilla Uhlár auf Kissen gestickt. Bevorzugtes Motiv der Textildesignerin sind ungarische Haustierrassen – mit dem Puli teilt man gern sein Sofa (Magma, V., Petöfi Sándor u. 11, www.magma.hu | Online-Karte).

OUngarischen Erfindergeist Bei Memories of Hungary gibt es eine Kreativ-Box, die neben dem Rubik-Würfel auch den Gömböc enthält, einen Körper, der immer wieder in seine stabile Gleichgewichtslage zurückkehrt (V., Hercegprimás u. 8, www.memoriesofhungary.hu | Online-Karte).

PSüße Zungenbrecher Katzenzungen (ungarisch: Macskanyelv)machten die Budapester Konditorei Gerbeaud > weltberühmt und werden dort noch heute in hübschen Geschenkpackungen verkauft. Zur Auswahl stehen Vollmilch-, Zartbitter- und weiße Schokolade.

aRomani-Design Bei den Entwürfen von Erika Varga treffen Elemente der Roma-Volkstracht auf moderne Schnitte und Materialien – der Erlös finanziert soziale Projekte (u.a. bei Fian Koncept Design Shop, I., Úri u. 26-28, www.fian.hu | Online-Karte).

© Shutterstock/Balodann

Budapests günstiger Nahverkehr macht Schwarzfahrer um eine Ausrede ärmer

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

sSchwarz fahren Das Bußgeld für diesen Straftatbestand beträgt 8000 Forint. Man verschmerzt es aber leichter als den hochnotpeinlichen Wirbel, den manche Kontrolleure machen. Besonders beflissene Vertreter rufen sogar die Polizei.

dRussisch sprechen Obwohl vor der Wende Russisch an den Schulen Pflichtfach war, pflegen viele Ungarn heute lieber das Vergessen – das Verhältnis zur einstigen »Brudernation« ist belastet.

fGeldwechsel auf der Straße Entsprechende Angebote sollte man freundlich, aber bestimmt ablehnen. Man verstößt damit nicht nur gegen ein Verbot, die Wahrscheinlichkeit ist auch hoch, einem Betrüger auf den Leim zu gehen.

gKuschelkurs im Restaurant An einen besetzten Tisch setzt man sich in Budapest nur, wenn man an einer kürzeren oder längeren Beziehung mit der Person interessiert ist. Ansonsten wahrt man Distanz.

hSpontaner Parlamentsbesuch Die Führungen sind begehrt – wer nicht reserviert, geht häufig leer aus. Am besten bestellt man die Tickets im Voraus, vor Ort im Besucherzentrum oder auf www.jegymester.hu.

jRucksack im Bus Öffentliche Verkehrsmittel sind in Budapest voller, als man es von zu Hause gewohnt ist. Geschulterte Rucksäcke stören da nicht nur, sie sind auch eine Einladung für Taschendiebe.

kSchnäppchenkäufe In der Nähe touristischer Attraktionen bieten fliegende Händler Handys, Uhren, Parfüm, Kleidung etc. zu Dumpingpreisen an. Finger weg – die Ware ist das Geld garantiert nicht wert.

lDrinks spendieren Jedenfalls nicht gut aussehenden, kontaktfreudigen jungen Frauen. Die Konsumdamen – ja, sie heißen wirklich so – haben Absprachen mit dem Lokal der Wahl, und der kleine Flirt kann sich als teurer Spaß erweisen.

ABegriffe verwechseln