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Wolfgang Hars

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Beschreibung

Machen Muskeln Frauen scharf? Ist eine Glatze erotisch? Gehen Frauen weniger fremd? Harte Fakten statt emotionaler Intelligenz – vom Bestsellerautor Wolfgang Hars erfahren Männer, was sie schon immer wissen wollten. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Wolfgang Hars

Schicken ist fön

Ein Aufklärungsbuch für Männer

FISCHER E-Books

Inhalt

VorwortWarum Frauen alle auf den gleichen Typ Mann fliegen, welche Rolle das Einkommen spielt und wie wichtig Muskeln sindWarum fliegen Frauen alle auf den gleichen Typ Mann?Wie wichtig ist das Einkommen?Was ist an weiblichen Flirtsignalen dran?Wollen Männer Helden sein?Wie wichtig ist der Geruch eines Mannes?Nützt es etwas, Chef zu sein?Wie erotisch ist eine Glatze?Stimuliert ein nackter Mann eine Frau?Sind Bässe besser im Bett?Softie oder Macho?Machen Muskeln Frauen scharf?Warum stehen Frauen auf grosse Männer?Wie die Frau zu ihren Problemzonen kam, was der Po über die Persönlichkeit aussagt und warum Männer auf Blondinen stehenDie Brust: Nahrung oder Sex?Viel in der Bluse – wenig im Kopf?Wie kam die Frau zu ihren Problemzonen?Was sagt die Form des Pos über die Persönlichkeit aus?Warum halten sich Frauen immer für zu dick?Sterben Blondinen aus?Warum stehen Männer auf Blondinen?Wirken Blondinen dümmer?Ob Frauen lieber Shopping oder Sex machen, weniger fremdgehen und warum sie nicht zwischen Sex und Liebe unterscheiden könnenMachen Frauen lieber Shopping oder Sex?Reden Männer mehr über Sex als Frauen?Welchen Einfluss hat der Mond auf das Liebesleben von Frauen?Machen stillende Mütter Frauen scharf?Warum können Frauen nicht zwischen Sex und Liebe unterscheiden?Gehen Frauen weniger fremd?Warum droht bei Eisprung Seitensprung?Wie gross das Herzinfarktrisiko beim Sex ist, welchen Zweck die Nummer am Samstagabend hat und wie gut der Italiener als Liebhaber istWie gross ist das Herzinfarktrisiko beim Sex?Welchen zweck hat die Nummer am Samstagabend?Wozu sind die stossenden Bewegungen beim Verkehr gut?Wie wurde der Oralsex erfunden?Schadet Sex vor dem Sport?Beeinträchtigt die Karriere die sexuelle Leistungsfähigkeit?Welche Folgen hat sexuelle Abstinenz?Was hat die Vorfreude auf Sex mit dem Bartwuchs zu tun?Sind Italiener die besseren Liebhaber?Sind schlechte Autofahrer auch schlechte Liebhaber?Wie die Ehe erfunden wurde, warum Männer zu Pantoffelhelden werden und ob sie unter Schwangerschaftssymptomen leidenWie wurde die Ehe erfunden?Ist der Mensch für lange Beziehungen angelegt?Warum werden Männer in der Ehe zu Pantoffelhelden?Welche Heiratschancen haben intelligente Frauen?Welchen Einfluss hat die Stellung oder der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs auf das Geschlecht eines Kindes?Gleichen Kinder schöner Mütter dem Vater?Leiden auch Männer unter Schwangerschaftssymptomen?Wer das Kondom erfunden hat, wie gross es sein muss und woher der Vibrator kommtWie wurde das Kondom erfunden?Wie gross muss ein Kondom sein?Wie wurde der Vibrator erfunden?Ob Aphrodisiaka die Libido in Schwung bringen, Monogamie die Manneskraft schwächt und das Gehirn abschaltet, wenn der Schwanz stehtKönnen Aphrodisiaka die Libido in Schwung bringen?Gibt es andere Hilfen, wenn er mal nicht funktioniert?Schwächt Monogamie die Manneskraft?Ist zu viel Auto oder Rad fahren schlecht für die Potenz?Schaltet das Gehirn ab, wenn der Schwanz steht?Was passiert im Gehirn eines Mannes, wenn er einen erotischen Film betrachtet?Was sind die biologischen Waffen der Frau?Kann man sich eine Frau schön trinken?Wie man einen vorgetäuschten Orgasmus erkennen kann, warum Männer immer nur einen Höhepunkt haben und warum sie danach einschlafenWie kann man einen vorgetäuschten Orgasmus erkennen?Warum können Männer immer nur einen Orgasmus haben?Warum schlafen Männer nach dem Orgasmus ein?Verliert ein Mann jedes Mal ein Stück Lebenskraft?Ob Männer in den letzten 20 Jahren unfruchtbarer geworden sind, warum es immer anders kommt und wann Sperma besonders fit istSind Männer in den letzten 20 Jahren unfruchtbarer geworden?Wozu jedes Mal 600 Millionen?Warum kommt es immer anders?Welchen Einfluss hat die Ernährung auf den Geschmack?Wann ist Sperma besonders fit?Woher kommt das beste Sperma?Kann Sperma knapp werden?Was ist am Samenstau dran?Wie gross er sein sollte, was die Grösse mit der Leistungsfähigkeit und die Nase des Mannes mit dem Johannes zu tun hatWie gross sollte er sein?Hat die Grösse etwas mit der Leistungsfähigkeit zu tun?Was hat die Nase des Mannes mit seinem Johannes zu tun?Vergleichen Männer grundsätzlich ihr bestes Stück?Wie entsteht die Morgenlatte?Haben auch Männer ein Jungfernhäutchen?Sind schwarze Männer besser ausgestattet?Kann er dabei stecken bleiben?

Vorwort

Es gibt Momente im Leben eines Mannes, die er überhaupt nicht mag. Zum Beispiel, wenn die Frau, Mutter oder Freundin mit dem neuesten Bestseller zum Geschlechterverhältnis unter dem Arm und einem bedeutungsvollem Blick daher kommt. Der wird dann mit den Worten »Das MUSST du unbedingt lesen« überreicht. Die Kritik, die dabei in der Stimme mitschwingt, ist nicht zu überhören.

Bei Frauen erfreuen sich diese Ratgeber, wie jeder weiß, großer Beliebtheit und erreichen Millionenauflagen. Bei Männern, die bekanntlich anders ticken als Frauen, sieht das in der Regel nicht so aus. Wenn ein Mann zu einem solchen Buch greift, dann wird er das meistens mit wenig Begeisterung tun und bei der nächsten Gelegenheit doch wieder zur Sportillustrierten oder zur Fernbedienung wechseln. Was vielleicht daran liegt, dass dem Mann in diesen Publikationen unter anderem immer erklärt wird, warum er so ist wie er ist oder auch nicht (samt nützlicher Verhaltensregel, was er denn in Zukunft anders machen soll) und Männer – wie all diese Werke bestätigen – lieber selbst den Fachmann spielen als zuhören. Woran man schon erkennt, dass da etwas nicht zusammengeht.

Deshalb soll hiermit das erste Aufklärungsbuch für den Mann vorgelegt werden. Kein Ratgeber, stattdessen sollen einige der letzten unbeantworteten Fragen im Geschlechtsleben eines Mannes anhand harter wissenschaftlicher Fakten durchleuchtet werden. Und da Männer – anders als Frauen – bekanntlich einfache Antworten zu schätzen wissen, habe ich mich genau darum bemüht und niedergeschrieben, was die moderne Wissenschaft herausgefunden hat. Meine Erkenntnisse verdanke ich der Evolutionsbiologie, der Zoologie, der Statistik, der Medizin und der Psychologie. Die Ergebnisse der Recherchen klingen zwar manchmal abstrus, basieren aber alle auf seriöser wissenschaftlicher Forschung.

 

In diesem Buch geht es nur um das Eine, den Sex und was so alles dazugehört. Was wahrscheinlich wieder manches Vorurteil bestätigen und mir viel Kritik einbringen wird. Die vermeintliche Beschränkung hat aber schlicht und einfach den Grund, dass ich mich auf ein Thema konzentriert und nicht den Anspruch habe, das ganze große Feld der Aufklärung des Mannes in einem Rundumschlag abzudecken. Es geht ebenso wenig darum, zu beweisen, wer denn nun Recht hat und wer nicht, der Mann oder die Frau. Die Frauen spielen auch nicht die Hauptrolle, obwohl zum Geschlechtsverkehr bekanntlich immer zwei gehören und deshalb zwangsläufig viel von Frauen die Rede sein wird.

Sollten einige Passagen chauvinistisch klingen, kann ich dazu nur entschuldigend sagen, dass das nicht mein Ansinnen war und ich mich bemüht habe, möglichst objektiv zu bleiben. Die ernst gemeinte Entschuldigung dafür schon hier. Außerdem sei noch kurz die Anmerkung in den Ring geworfen, dass das, was da so in der höheren Frauenliteratur über den Mann berichtet wird, auch nur die eine Sichtweise wiedergibt.

Nachdem das erledigt ist, sei noch kurz erwähnt, dass man nicht jede Erkenntnis unbedingt allzu ernst nehmen und das Buch mit einem Augenzwinkern lesen sollte. Denn sobald ein Wissenschaftler eine neue Theorie entwickelt hat, kann man sich darauf verlassen, dass in drei Jahren der nächste schon wieder das Gegenteil behaupten wird.

Warum Frauen alle auf den gleichen Typ Mann fliegen, welche Rolle das Einkommen spielt und wie wichtig Muskeln sind

Warum fliegen Frauen alle auf den gleichen Typ Mann?

Auch wenn Frauen es wahrscheinlich nicht gern hören, die Wissenschaft hat eindeutige Belege dafür gefunden, dass Frauen bei der Partnerwahl mehr auf das Urteil anderer Frauen vertrauen als auf die eigene Meinung. Zwei amerikanische Verhaltensforscher haben (politisch völlig unkorrekt) nachgewiesen, dass Frauen bei der Partnerwahl einer Art Herdentrieb folgen. Diesen Trend haben sie, etwas charmanter umschrieben, das »Gesetz der Aufmerksamkeitsökonomie« genannt. Und als Erklärung für dieses Verhalten hat ein englischer Biologe schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts die so genannte »Sexy-Son-Hypothesis« entwickelt.

In Kalifornien lebt eine Biologin namens Nancy Burley, deren Untersuchungen den großen Vorteil haben, dass sie von einer Frau stammen und deshalb über den Verdacht erhaben sind, einseitig Stellung zu beziehen. Burley hat Zebrafinkenmännchen verkleidet und dann die Reaktion der Finkenweibchen auf die Verschönerungsmaßnahmen bei den Herren beobachtet. Normalerweise hat ein gut gebauter Zebrafink einen roten Schnabel und orangefarbene Wangen, eine gestreifte Brust (genau, daher der Name), orange getupfte Unterflügel und senkrechte weiß-schwarze Striche über und unter den Augen. Was er im Gegensatz zu manchen anderen Vogelarten nicht hat, ist eine Haube auf dem Kopf. Eine solche hat Burley den Männchen künstlich verpasst. Die eine Hälfte der Finken bekam eine weiße Vogelkochmütze auf den Kopf gesetzt, die andere Hälfte einen nicht minder prächtigen roten Federputz.

Die schicken Mützen brachten allerhand Verwirrung in das Geschlechtsleben der Finken. Zebrafinkenweibchen haben nämlich sehr entschiedene Ansichten bezüglich solcher Schönheitsoperationen. Die hohen weißen Kochmützen fanden sie ganz hinreißend, und dementsprechend rissen sie sich darum, sich mit einem dergestalt ausgestatteten Herrn zu paaren. Den Finken mit der roten Mütze wandten sie dagegen nur noch die Bürzel zu und wollten nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Nur wenn kein Weißbemützter griffbereit war, ließen sie sich notgedrungen auf eine Liebschaft mit einem Roten ein.

Welchen vernünftigen Grund können Finkenweibchen haben, auf weiße Kochmützen zu fliegen, wenn Zebrafinken in der Natur überhaupt keine Haube besitzen? Gar keinen, sagt Burley. Die Finkenweibchen hatten sich vielmehr in einem Akt kollektiver Übereinstimmung dafür entschieden, eine weiße Haube ganz besonders klasse zu finden. Einige wenige fingen damit an, und alle anderen folgten dem neuen Modetrend.

Der englische Biologe Ronald Fisher hat schon in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Erklärung für dieses seltsame Verhalten gefunden und sie »Sexy-Son-Hypothesis« genannt. Sie besagt, vereinfacht dargestellt, Folgendes: Zu einer Zeit, da alle Weibchen weiße Hauben toll finden (vorausgesetzt, sie wären echt), würden die Weibchen, die gegen den Trend Männchen mit roter Haube erwählen, mit hoher Wahrscheinlichkeit Söhne bekommen, die ebenfalls eine rote Haube haben.

Was an und für sich nicht weiter tragisch wäre, wenn es nicht den eigenen Nachwuchs zu einem Leben in Abstinenz verurteilen würde, da die Töchter anderer Weibchen ja schließlich weiße Hauben bevorzugen. Nach der Theorie der sexy Söhne wählen Weibchen die Männchen entsprechend ihrer Farbenpracht, der Länge ihrer Schwanzfedern und der Virtuosität ihrer Darbietung auf dem Balzplatz aus, weil innerhalb der Art ein willkürliches Modediktat regiert, das niemand zu brechen wagt.

Das Experiment mit den Hauben bei den Zebrafinken brachte noch einen interessanten Nebenaspekt ans Licht: Normalerweise teilen sich Zebrafinken die Brutpflege und wechseln sich beim Füttern der Jungen ab. Wenn aber ein Weibchen einen der begehrten Weißbemützten ergattert hatte, legte es bereitwillig Sonderschichten ein und erlaubte seinem Gatten zu faulenzen – nur dass der Nichtsnutz nicht faulenzte, sondern sich mit anderen Weibchen herumtrieb. Wenn dagegen ein rot behaubtes Männchen es trotz allem doch geschafft hatte, eine Partnerin abzubekommen, stand es fortan unter dem Pantoffel und hatte so viel mit der Pflege und Fütterung seiner Sprösslinge zu tun, dass ihm überhaupt keine Zeit für außereheliche Affären blieb.

 

Wissenschaftlich belegt ist, dass Frauen gefällt, was anderen Frauen auch gefällt. Und das unabhängig von den tatsächlichen inneren oder äußeren Werten des in die engere Wahl gezogenen Mannes. Jedenfalls versichern das zwei amerikanische Verhaltensforscher, die nachgewiesen haben, dass Frauen bei der Partnerwahl einer Art Herdentrieb folgen und bei ihrer Entscheidung für oder gegen einen Mann mehr auf das Urteil ihrer Geschlechtsgenossinnen vertrauen als den eigenen Vorlieben oder Abneigungen zu folgen. Frauen sollen danach das Bestreben haben, möglichst ökonomisch vorzugehen, um Zeit zu sparen und aus dem großen Angebot auch ja den Richtigen zu erwählen. Die Experimente erfolgten zwar anfangs nur im Fischversuch, aber der war zumindest repräsentativ, und als die Versuchsreihe später mit Frauen nachgestellt wurde, kam man zu dem gleichen Ergebnis.

Die oben genannten Schlussfolgerungen haben der amerikanische Biologe Lee Alan Dugatkin und der Psychologe Michael Cunningham gezogen, nachdem sie das Liebesleben von Guppys im Aquarium beobachtet hatten. Die Erforschung der Paarungsgewohnheiten dieser niedlichen Zierfische bietet den methodischen Vorteil, dass es sich dabei um eine ziemlich einfache Angelegenheit handelt. Alle Guppyweibchen sind sich nämlich darin einig, Männchen mit einem orangefarbenen Schuppenkleid besonders sexy zu finden. Der zweite Vertreter der Art, der graubraun geschuppte Guppy, gilt dagegen als wenig begehrenswert und wird von den Damen in der Regel einfach links liegen gelassen.

Mit einem schlauen Trick haben die Wissenschaftler dieses natürliche Auswahlverfahren hintertrieben. Sie sperrten ein Weibchen in ein Aquarium, in dem das zur Verfügung stehende Männchenmaterial sich auf einen der wenig begehrten graubraunen Guppys beschränkte. Das gewünschte Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten, mangels Alternative ließ sich das Weibchen von dem Graubraunen begatten, der zwar anfangs nicht wusste, wie ihm geschah, aber erfreut die Gelegenheit ergriff und mitmachte.

Spannender und der tiefere Sinn des Experiments war aber, was sich in einem anderen Teil des Aquariums abspielte, das durch eine Glasscheibe Einblick in den abgetrennten Bereich des Fischbeckens gewährte. Die ausgesperrten Weibchen durften hier dem munteren Treiben zusehen. Ein Umstand, der das gesamte Geschlechtsleben der Guppys revolutionieren sollte. Als die Männchen wieder gemeinsam mit den Damen planschen durften, waren nämlich alle Guppyweibchen plötzlich der Meinung, dass die zuvor noch unbeliebten Graubraunen ganz scharf seien; sie wollten sich nur noch mit ihnen paaren. Und das, obwohl wieder genügend orange geschuppte zur Verfügung standen, die auf einmal keine Chance mehr hatten.

Ein Phänomen, das im Tierreich weit verbreitet ist. Hennen zum Beispiel paaren sich mit größerer Wahrscheinlichkeit mit einem Hahn, der sich soeben mit einer anderen Henne gepaart hat. Als amerikanische Wissenschaftler eine ausgestopfte Birkhenne in das Territorium eines Männchens stellten, war dieses auf einen Schlag bei den Damen außerordentlich populär und der Hahn im Korb. Die ausgestopfte Henne lockte Weibchen in sein Revier, die sonst immer nur einen großen Bogen um seine bescheidene Hütte gemacht hatten.

Auch Wachtelweibchen lassen sich am liebsten mit Wachtelmännern ein, denen sie gerade beim Kopulieren zugeschaut haben. Schneehuhnweibchen sind sich ebenfalls in ihren Vorlieben einig: Wenn sich die Schneehuhnherren an bestimmten Orten versammelt haben, flanieren die Damen zwischen ihnen herum und picken sich für den Sex einen heraus. Dabei schaffen es ein paar wenige erfolgreiche Männchen, bis zu 80 Prozent der Hennen für sich zu begeistern. Die anderen Schneehühner stellen sich brav hinten an, bis sie an der Reihe sind, berichtet die Zeitschrift New Scientist.

Der folgerichtige Einwand, dass Frauen keine Fische oder Schneehühner sind, wurde von Dugatkin und Cunningham gleich mit entkräftet. Sie haben das Experiment am lebenden Objekt nachgestellt und Studentinnen einen Fragebogen in die Hand gedrückt, auf dem Angaben zur Attraktivität eines Mannes namens Chris standen. Auf einer Werteskala von eins bis zehn sollten Chris’ Attribute beurteilt werden, nicht vergessen wurde auch die Angabe, wie viele der teilnehmenden Frauen Chris für einen besonders tollen Hecht hielten.

Pikant war, dass es Chris nicht gab und die Angaben zu seiner Person von den Forschern frei erfunden waren. Die Frauen machten fleißig ihre Kreuzchen, und am Ende folgte dann die Frage, ob man sich denn einmal mit Chris verabreden mochte. Ob dieses Ansinnen abschlägig oder wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde, hing dabei weniger von Chris’ Abschneiden auf der Attraktivitätsskala ab, sondern davon, wie viele Frauen bereits einem Treffen mit ihm zugestimmt hatten. Wenn die Frauen erfuhren, dass Chris besonders oft zum Rendezvous gebeten worden war, war das für sie ein gewichtiger Grund, dem ebenfalls zuzustimmen.

Um zu kontrollieren, ob sich keine methodischen Fehler eingeschlichen hatten, wurde das gleiche Experiment mit Männern gemacht, und aus Chris wurde eine Frau. Kurz gesagt, das Urteil über die Frau Chris fiel weit weniger deutlich aus. Starke Aufmerksamkeit anderer Herren konnte das Interesse hier nicht steigern, den Männern waren in der Regel die Attraktivitätswerte wichtiger. In Zahlen ausgedrückt, beeinflusste eine hohe Wertung durch die anderen Teilnehmer die Attraktivität nur durchschnittlich um einen halben Punkt, während das Interesse der Frauen bei guten Noten von der Konkurrenz zwei oder drei Mal so stark zunahm.

Im trockenen Fachjargon heißt diese Form der weiblichen Partnerwahl »Gesetz der Aufmerksamkeitsökonomie«. Der Vorteil soll in der Zeitersparnis liegen, weil aufwendige Tests entfallen. Bei Frauen sei dieses Verfahren besonders verbreitet, weil sie generell mehr darauf achteten, den Richtigen zu finden als Männer, die in dieser Hinsicht weniger wählerisch seien, fassen Dugatkin und Cunningham zusammen.

Wie wichtig ist das Einkommen?

Auch wenn es immer wieder abgestritten wird, die wissenschaftlichen Studien sagen alle, dass für Frauen materielle Werte beim Mann wichtiger sind, als es umgekehrt der Fall ist. In der Tierwelt ist die Faktenlage auch eindeutig, ohne gute Gene oder eine pralle Vorratskammer hat ein Männchen wenig Chancen beim schönen Geschlecht.

In der Wüste Negev in Israel leben die Graurückenwürger, niedliche Vögel, die es im Sommer besonders schwer haben und für die ohne ein gutes Einkommen bei den Frauen gar nichts läuft. Der Höhepunkt des Jahres ist für sie die Brutperiode, eine Zeit, in der die Würger mit der Familienplanung beginnen und dazu ein Vorratslager anlegen. Zu den begehrtesten Dingen gehören Beutetiere wie Schnecken oder nützliche Sachen für den Nestbau wie Federn oder Stofffetzen. Ein wohlhabender Würger kommt, wenn er fleißig ist, locker auf 90 bis 120 solch zweckdienlicher Dinge. Die spießt er dann auf Dornen und andere spitze Objekte in seinem Territorium auf und zeigt sie so den vorbeifliegenden Weibchen als Gehaltsnachweis vor. Die wiederum schauen sich erst einmal in Ruhe alle Schaufenster an und lassen sich dann bei dem Männchen mit dem tollsten Gemischtwarenladen häuslich nieder. Ein Würger, der nichts vorzuweisen hat, hat keine Chance und bleibt Junggeselle.

Zu schweren Ehekrisen bei den Würgern kam es, als der Biologe Reuven Yosef bei einigen Männchen einen Teil der Vorräte entfernte, bei anderen, schlechter situierten Vögeln dagegen dem Kontostand nachhalf: Alle betroffenen Weibchen packten ihre Sachen und zogen sofort um zu den Männchen mit der jetzt üppigeren Lagerhaltung.

Ähnlich hart geht es bei den afrikanischen Webervögeln zu. Wenn ein Männchen in seiner Nachbarschaft ein Weibchen entdeckt, dann lenkt es dessen Aufmerksamkeit auf sein gerade gebautes Nest, indem es sich mit dem Kopf nach unten vom Nestboden hängen lässt und dabei heftig mit den Flügeln schlägt. Was eine Art Test darstellt, denn nur wenn das Nest standfest genug ist, geht dabei nichts in die Brüche. Besteht das Männchen die erste Prüfung, nähert sich das Weibchen dem Nest, setzt sich hinein und überprüft die zum Bau verwendeten Materialien, indem es zehn Minuten lang darin herumstochert und daran zerrt. Sagt dem Weibchen das Nest nicht zu, fliegt es weg, um das Nest eines anderen Männchens zu inspizieren. Wenn sein Nest von mehreren Weibchen verworfen wurde, zerstört das Männchen sein Werk, und die Arbeit fängt wieder von vorne an. Die Weibchen regeln die Versorgung für ihre Jungen und geben attraktiven Nestern den Vorzug.

Skorpionsfliegen müssen dagegen erst mal ein anständiges Brautgeschenk mitbringen, bevor sie randürfen. In der Regel handelt es sich um ein totes Insekt, das als Nahrung dient. In der Zeit, in der das Weibchen das Insekt verspeist, kopuliert das Männchen mit ihm und lässt währenddessen sein Hochzeitsgeschenk noch nicht völlig los, damit sie nicht abhaut, bevor er fertig ist. Geschickterweise haben die Männchen aber gelernt, ein Brautgeschenk auszuwählen, für dessen Verzehr das Weibchen etwa 20 Minuten braucht, was genau der Zeit entspricht, die das Männchen benötigt, bis es mit seinem Anliegen abgeschlossen hat. Ist das Geschenk zu klein geraten oder zu schnell verzehrt, wird er von ihr abgeworfen, ehe er fertig ist. Braucht das Weibchen allerdings länger als 20 Minuten zum Verzehr, beendigt das Männchen sein Tun, schnappt sich den Rest und fliegt damit davon, um weitere Weibchen zum Essen einzuladen.

Anders machen es die Männchen der Roadrunner. Sie fangen eine Ratte oder eine Maus, hämmern auf das Tierchen ein, bis es in einen Schockzustand gerät oder tot ist, und bieten es dann dem Weibchen als Mahlzeit an. Allerdings, ohne es ihr regelrecht zu überreichen, sondern indem das Männchen die Beute mit dem Rücken zum Weibchen festhält und dabei krächzt und mit dem Schwanz wackelt. Erst wenn die beiden Vögel kopuliert haben, überlässt der Roadrunner seine Gabe dem Weibchen. Männchen, die eine solche Nahrung nicht anbieten, bleiben bei ihren Bemühungen um ein Weibchen erfolglos.

Der Psychologe David Buss hat Heiratsannoncen untersucht und bei einer Stichprobe von 1.111 einschlägigen Inseraten in Zeitungen und Zeitschriften Folgendes herausgefunden: Männern sind bei ihrer zukünftigen Gattin in erster Linie Attribute wie die gute Figur oder das Alter wichtig. Frauen halten dagegen beim Zukünftigen etwa elf Mal so häufig wie Männer Ausschau nach Vermögenswerten. Die gute Figur oder der gute Charakter sind zwar auch wichtig, landen aber auf den hinteren Plätzen.

Der Psychologe David Kenrick hat eine Methode entwickelt herauszufinden, wie hoch verschiedene Attribute von Männern oder Frauen bei einem Ehepartner eingeschätzt werden. Gefragt wurde nach den Mindestprozentsätzen zu verschiedenen Charakteristika, die beim anderen noch als akzeptabel angesehen werden. Ergebnis: Im Bereich Einkommen muss für die befragten Frauen der Mindestprozentsatz bei einem akzeptablen Ehemann bei 70 Prozent liegen, für Männer nur bei 40 Prozent. Bereits erwähnter Psychologe Buss hat außerdem weltweit 10.407 Frauen einen Fragebogen in die Hand gedrückt. Darauf musste angekreuzt werden, was an einem potenziellen Ehepartner wünschenswert sei. Mit Ausnahme von Spanien wurde in allen Ländern das hohe Einkommen an die erste Stelle gesetzt.

Um Frauen von dem Vorwurf rein materiellen Denkens zu entlasten, muss man natürlich erwähnen, dass sie weltweit finanziell deutlich schlechter gestellt sind als Männer und durchschnittlich auch weniger verdienen. Bei einer Studie an Jungverheirateten in den USA wurden jedoch wirtschaftlich erfolgreiche Frauen befragt und dann hinsichtlich ihrer Partnerpräferenzen mit den Frauen verglichen, die niedrigere Löhne und Einkommen hatten. Die erfolgreicheren Frauen verdienten oft mehr als 50.000 Dollar im Jahr, einige sogar mehr als 100.000 Dollar. Die Studie zeigte, dass diese Frauen sogar noch mehr Wert auf Partner legten, die einen akademischen Grad, einen hohen Sozialstatus und eine höhere Intelligenz aufwiesen, und sich zugleich Männer wünschten, die besonders groß, selbständig und selbstsicher sind.

Was ist an weiblichen Flirtsignalen dran?

Auf den Punkt gebracht, kann man sagen, Männer leiden unter einer zunehmenden Wahrnehmungsschwäche, sobald ihr Interesse an einer Frau erst einmal geweckt ist. Sie schätzen in der Regel ihre Chancen deutlich höher ein, als sie es tatsächlich sind. Und dieser Realitätsverlust wird umso größer, je mehr die Frau gefällt.

Im Rahmen einer Studie wurde Männern und Frauen eine Videoaufzeichnung von einer Unterhaltung zwischen einem Professor und einer attraktiven Studentin gezeigt. Der Hintergrund des Gesprächs war das unschuldige Ansinnen der Studentin, den Professor um einen Aufschub für die Abgabe ihres Referats zu bitten. Die Szene war gestellt, bei beiden handelte es sich um Schauspieler, die zuvor instruiert worden waren, keinerlei Anzeichen von Flirtverhalten zu zeigen und in freundschaftlicher Weise miteinander umzugehen. Nachdem der Film zu Ende war, mussten die Zuschauer auf einer Sieben-Punkte-Skala die vermeintlichen Absichten der Frau bewerten.

Die weiblichen Betrachter kamen dabei der Wahrheit ziemlich nahe. Das Ansinnen »Freundschaftlichkeit« erhielt 6,45 Punkte. »Sexy« und »verführerisch« werteten sie mit 2,00 beziehungsweise 1,89 Punkten in die Situation hinein. Anders die Männer, sie nahmen zwar auch Freundlichkeit wahr (6,09 Punkte), doch unterstellten sie der Studentin mit 3,38 Punkten deutlich mehr verführerische und sexuelle (3,84 Punkte) Hintergedanken. Zu den gleichen Ergebnissen kam eine Versuchsanordnung, die einen Studenten und eine Studentin beim gemeinsamen Lernen zeigte. Nach dem Urteil der Männer bestand bei der Frau eine mittelstarke Absicht, sexy (4,87 Punkte) oder verführerisch (4,08 Punkte) zu wirken, während die Frauen mit 3,11 und 2,61 Punkten deutlich weniger unanständige Absichten erkannten.