Seht auf die Vögel - Gerhard Roth - E-Book

Seht auf die Vögel E-Book

Gerhard Roth

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Beschreibung

Das Buch geht von der Aufforderung Jesu in der Bergpredigt aus, von den Vögeln zu lernen. In Form kleiner Andachten erhalten wir von Sperlingen, Raben und anderen Vögeln Belehrung, Trost, Ermutigung. Über 100 großformatige Fotos zeigen die meisten der besprochenen Tiere. Das Buch wendet sich vor allem an Christen, die die Bibel ernst nehmen. Besonders geeignet ist die Lektüre für Eltern, die ihre Kinder in der Furcht Gottes erziehen und dabei die Schöpfung zu Wort kommen lassen möchten.

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Kap-Felsdrossel, Walter Sisulu Nationalpark, Johannesburg

Dorfwebervogel, Pallinghurst Road, Johannesburg

„Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie weder säen noch ernten noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“

Matthäus 6,26

Ein Versuch, der Aufforderung Jesu Christi zu folgen, von den Vögeln zu lernen, wie wir leben sollen.

Inhalt

Vorwort

I. Vögel der Bibel

1. Schwebende Vögel

2. Sperlinge

3. Der Adler

4. Die Eule

5. Der Rabe

6. Der Geier

7. Der Storch, Zugvögel

8. Die Taube

9. Der Hahn

10. Die Henne

11. Der Strauß

12. Der heilige Ibis

II. Vögel, die nicht in der Bibel erwähnt werden

13. Der Zaunkönig

14. Der Sekretär

15. Der Webervogel

16. Der Eisvogel

17. Der Kuckuck

18. Die Lerche

Nachwort

Literatur

Eiderente, Helgoland

VORWORT

Vögel sind wunderbare Geschöpfe. Sie weisen so viele erstaunliche Merkmale auf, dass es unbegreiflich erscheint, wie jemand, der schon einmal einen Vogel mit offenen Augen und wachem Verstand angesehen hat, den Schöpfer aller Dinge leugnen kann. Die meisten von ihnen können fliegen, und wenn sie es tun, dann lenken sie unseren Blick nach oben, damit wir unsere Gedanken lösen von diesem Erdental und sie gleichsam emporschwingen zum Himmel und zu dem, der ihn gemacht hat. Unser Herr Jesus weist uns in der Bergpredigt darauf hin, dass wir von ihnen lernen sollen.

Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? (Matthäus 6,26)

Dr. Martin Luther schreibt zu diesem Vers:

„Es fliegen die Vögelein vor unseren Augen über uns zu seinen Ehren, dass wir wohl möchten unsere Hütlein gegen sie abtun und sagen: „Mein lieber, kleiner Herr Doktor. Ich muss bekennen, dass ich die Kunst nicht kann, die du kannst. Du schläfst die Nacht über in deinem Nestlein ohne alle Sorge. Des Morgens fliegst du wieder aus, bist fröhlich und guter Dinge, setzest dich auf einen Baum und singest, lobest und dankest Gott; danach suchest du dein Körnlein und findest es. Pfui, was habe ich alter Narr gelernt, dass ich`s nicht auch tue, der ich doch so viele Ursachen dazu habe? Daher: das Vögelein lässt sein Sorgen und hält sich in solchem Falle wie ein lebendiger Heiliger und hat doch weder Äcker noch Scheunen, weder Kasten noch Keller; es singt, lobt Gott, ist fröhlich und guter Dinge.“

Dieses Buch soll dazu beitragen, dass wir vom lieben, kleinen Herrn Doktor Vogel die Kunst lernen, unserem Schöpfer und allmächtigen Gott zu vertrauen und uns an ihm und seinen guten Gaben zu freuen.

Es soll uns auch helfen, aufmerksam durch diese Welt zu gehen und in der Schöpfung die Wunder Gottes zu sehen, durch die er sein unsichtbares Wesen, seine Kraft und Gottheit bezeugt (Römer 1,20). Wenn wir dies tun, wird unsere Seele beständig ermutigt und gemahnt, dem Schöpfer Ehre zu bringen. Indem wir die Natur genießen, werden gleichzeitig unsere Gedanken auf die Erhabenheit und Schönheit Gottes gelenkt. Unser Denken und Reden wird mehr erfüllt mit Staunen und Bewunderung über die Majestät und Herrlichkeit Gottes, die sich in dem Geschaffenen offenbart. Wir werden fähiger, dem Gebot Gottes im Blick auf unsere Kinder zu folgen:

Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; … (5. Mose 6,5)

Jeder Spaziergang durch die Felder, jeder Vogel auf dem Dach, jedes Zwitschern aus der Luft soll zuerst uns selbst daran erinnern, dass unser Gott wunderbar ist; aber dann soll es uns auch dabei helfen, unsere Kinder über diesen Gott zu belehren und sie zu dem Heiland Jesus Christus zu führen. Dennoch ist dies nicht nur ein Buch für Eltern; es ist ein Buch für jeden, der der Aufforderung unseres Heilandes Jesus Christus folgen möchte: Seht auf die Vögel!

Gerhard Roth

Südlicher Fiskalwürger, Johannesburg

I. VÖGEL DER BIBEL

1. Schwebende Vögel

Wie schwebende Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und retten, schonen und befreien. (Jesaja 31,5)

Basstölpel, Helgoland

Es gibt über 10.000 Arten von Vögeln und die meisten von ihnen können fliegen. Sie leben in allen Klimazonen, von der Arktis über Wüste, Land und Meer bis zur Antarktis. Viele von ihnen sind recht wehrlose Geschöpfe; die kleinen Spatzen und die sanften Tauben zum Beispiel. Andere haben tödliche Waffen wie der gewaltige Adler. Manche sind erstaunlich intelligent wie der weise Rabe; manche sind erstaunlich dumm, zum Beispiel der Strauß. Manche bleiben ihr Leben lang am gleichen Fleckchen Erde wie die lieben Meisen. Andere überfliegen aller Herren Länder und die Weltmeere wie der rastlose Mauersegler. Manche leben gerne in Kolonien; es gibt Tölpelkolonien, die über 100.000 Paare umfassen! Andere sind Einzelgänger; der Falke baut nicht einmal ein eigenes Nest zur Fortpflanzung.

Sind sie nicht erstaunlich und wunderbar in ihrer Vielfalt? Nun schau dir die Menschen an: Kann man den vorigen Abschnitt nicht fast genauso für dieses Geschöpf formulieren? Was liegt näher, als dass wir Menschenkinder von den Vögeln lernen! Fühlst du dich manchmal wehrlos wie ein Spatz? Oder verachtet als Galgenvogel wie der Rabe? Einsam wie ein alter Kauz in einer alten Burgruine? Du kannst etwas von diesen Vögeln lernen! Die Bibel hilft dir dabei.

Was man von schwebenden Vögeln lernen kann:

Rettung kommt nur von oben.

Viele Vögel sorgen sich rührend um ihre Brut. Sowohl die Eier als auch die Küken und Jungvögel werden von den Eltern beschützt und mit großer Sorgfalt gepflegt. Ein Küken ist ein sehr passendes Bild für jemanden, der völlig hilflos und wehrlos ist.

Diese Tatsache gebraucht Gott, um seinem Volk durch den Propheten Jesaja eine tröstende und verheißungsvolle Botschaft zu schicken:

Wie schwebende Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und retten, schonen und befreien. (Jesaja 31,5)

Es waren schlimme Zeiten, in denen Jesaja lebte und er kündigte an, dass schlimmere kommen sollten. Israel war von einem einst mächtigen Königreich unter David und Salomo zu einem hilflosen, geteilten Kleinstaat herabgekommen. Die Großmächte waren Ägypten im Süden und Assyrien oder später Babylon im Norden und Osten. Israel lag dazwischen und wurde mal von den Einen, mal von den Anderen überrannt. Sie versuchten Bündnisse mal mit der einen, mal mit der anderen Großmacht. Sie vertrauten längst nicht mehr auf Gott und darum waren sie in dieser Welt wie von den Eltern verlassene Küken in einem Vogelnest. Nur: nicht ihr Schutz hatte sie verlassen, sondern sie hatten Gott verlassen und suchten an der falschen Stelle Beistand. Sie waren hilflos und in größter Gefahr. Jesaja sprach in eine Situation hinein, wo sie versuchten, durch ein Bündnis mit Ägypten Hilfe gegen die drohenden Assyrer zu bekommen. Aber das war eine leere Hoffnung. Jesaja lehrte sie, dass sie nur von einer Richtung Hilfe zu erwarten hatten, nicht von Süden, nicht von Norden, nicht von Osten und auch nicht von Westen – Hilfe kommt allein von oben! Gott sagt mit anderen Worten: „Ich schwebe über euch, wie ein Adler über seinen Jungen schwebt, um euch zu beschützen und zu retten.“ Dieses Bild war den Israeliten sehr vertraut. Ihr großer Prophet Mose hatte schon vor langer Zeit das Handeln Gottes mit seinem Volk so beschrieben:

Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen, so leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm. (5. Mose 32,11)

Schwarzer Adler, Walter Sisulu Nationalpark, Johannesburg

Wieso schwebt ein Adler über seinen Jungen? Hier fehlt mir verlässliche Information. Manche sagen, dass er über seinen Jungen schwebt, wenn sie lernen zu fliegen. Das halte ich für ein Gerücht; ich habe keinerlei verlässliche Quellen dazu gefunden.1

Wie dem auch sei, Jesaja knüpft an diese Stelle im fünften Buch Mose an und fordert die Gläubigen auf, Gott zu vertrauen, wie die Jungvögel auf ihre Eltern vertrauen. Ein Vogeljunges hat nur eine Hoffnung: die eigenen Eltern. Es kann nicht von einem Nachbarn oder von irgendeinem anderen Wesen auf dieser ganzen Welt Beistand erwarten. Sollte Gottes Volk nicht davon lernen?

Hadeda Ibis, Johannesburg, Südafrika

Denk mal darüber nach:

Wer hilft dir in der Schule oder am Arbeitsplatz, in der Karriere, mit dem Chef oder dem Lehrer, den Kollegen oder den Mitschülern?

Wer hilft dir, ein gehorsames Kind, ein zuverlässiger Mitarbeiter oder ein guter Staatsbürger zu sein?

Wer hilft dir, ein zufriedenes, erfülltes Leben als Single zu führen und dabei mit ganzer Hingabe dem Herrn zu dienen?

Wer hilft dir, den richtigen Ehepartner zu finden und eine gute Ehe zu führen?

Wer hilft dir, deine Kinder in der Furcht Gottes zu erziehen?

Wer hilft dir in einer Pandemie, in einer Weltwirtschaftskrise, in einer Situation, wo alle Sicherheiten plötzlich wegbrechen? Gerätst du in Panik, Angst, wie die anderen, oder hast du einen zuverlässigen Schutz, so dass du inmitten des Sturms ruhig sein kannst?

Auf wen vertraust du wirklich?

Lerne von den Vogelkindern, allein auf den himmlischen Vater zu vertrauen. Hilfe kommt nur von oben.

Vor allem: Rettung vor Sünde, Hölle, Tod und Teufel kommt nur von oben. Wie der Adler seine Junge aufzieht und sie lehrt, schließlich selbständig durch die Luft zu schweben, können wir unsere Kinder lehren, auf Gott allein zu vertrauen und zu verstehen: Du kannst dir nicht selbst helfen. Gute Werke und alle deine Fähigkeiten helfen nicht. Rettung kommt allein aus Gnade durch Glauben an Jesus Christus. Vertrau auf nichts und niemand anderen. Die kleinsten und hilflosesten Vogelküken lehren dich dies!

Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl;

das macht die Seele still und friedevoll.

Ist´s doch umsonst, dass ich mich sorgend müh,

dass ängstlich schlägt das Herz, sei´s spät, sei´s früh.

Du weißt den Weg ja doch, du kennst die Zeit,

dein Plan ist fertig schon und liegt bereit.

Ich preise Dich für Deiner Liebe Macht,

ich rühm die Gnade, die mir Heil gebracht.

Du weißt, woher der Wind so stürmisch weht,

und Du gebietest ihm, kommst nie zu spät;

drum wart‘ ich still, Dein Wort ist ohne Trug,

Du weißt den Weg für mich, – das ist genug.

Hedwig von Redern

1 Siehe auch: Alexander vom Stein: feder:führer. Die Vögel des Himmels, S.20

2. Sperlinge

Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als auch Leib zu verderben vermag in der Hölle! Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Fürchtet euch nun nicht! Ihr seid wertvoller als viele Sperlinge. (Matthäus 10,28)

Klein-Rechtenbächer Spatz

Die Sperlinge, auch Spatzen genannt, gehören zu den am weitest verbreiteten Vögeln. Wo es Menschen gibt, da gibt es Spatzen. Vogelbeobachter beachten sie wenig, weil sie so häufig sind. In den Stadtparks sind sie oft so zutraulich, dass sie sich auf den Finger eines Menschen setzen. Weil sie so häufig und so leicht zu fangen sind, wurden sie zur Zeit Jesu für einen geringen Geldbetrag verkauft.

Was man von den Sperlingen lernen kann

Vertraue darauf, dass Gott in seiner weisen Vorsehung für dich sorgt.

Gott ist vollkommen souverän. Der kleine baptistische Katechismus2 erklärt das unter der Frage 8:

Was sind die Ratschlüsse Gottes?

Unter den Ratschlüssen Gottes versteht man seinen ewigen Vorsatz, wonach er, dem Ratschluss seines Willens entsprechend und zu seiner eigenen Ehre, alles vorherbestimmt hat, was geschehen soll.

Helgoländer Spatz

Selbst die unscheinbarsten Wesen werden von ihrem Schöpfer Tag für Tag versorgt. Wird Er nicht viel mehr für dich in deiner Not und Bedürftigkeit sorgen?

Insbesondere: Fürchte weder Mensch noch Teufel, vertraue still auf Gott.

Wer kann den Leib töten, aber nicht die Seele? – Menschen.

Manche meinen, in der oben zitierten Bibelstelle sei von den Dämonen und dem Teufel die Rede, aber im Textzusammenhang redet unser Herr Jesus hier von den Menschen, die seine Jünger umbringen wollen.

Hütet euch aber vor den Menschen! (Matthäus 10,17)

Wer kann sowohl Seele als auch Leib in der Hölle verderben? – Gott

Auch hier ist nicht der Teufel gemeint. Er hat diese Macht nicht. Menschen gehen verloren und ihre Seele und ihr Leib verderben in der Hölle wegen ihrer Sünde, die Gott an ihnen straft.

Aus den folgenden Bibelstellen wird deutlich, dass Teufel oder Menschen nur dann jemanden verderben können, wenn Gott selbst sie als Werkzeuge gebraucht. Gott allein hat die Macht, von der unser Erlöser in unserer Bibelstelle spricht.

Denn der HERR wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Und wenn er das Blut sehen wird an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, so wird er, der HERR, an der Tür verschonend vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um zu schlagen. (2. Mose 12,23)

Der Verderber – das war der Engel des Herrn. Er ging umher und schlug die Erstgeburt der Ägypter. Auch in der nächsten Schriftstelle wird der Engel des Herrn als Verderber bezeichnet:

Entweder drei Jahre Hungersnot oder drei Monate lang Flucht vor deinen Widersachern, sodass dich das Schwert deiner Feinde ereilt, oder drei Tage lang das Schwert des HERRN und die Pest im Land und den Engel des HERRN als Verderber im ganzen Gebiet von Israel. So überlege dir nun, welche Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat! (1. Chronik 21,12)

Paulus gebraucht auch den Ausdruck „Verderber“ für Gott, der die murrenden Israeliten in der Wüste strafte:

Murrt auch nicht, so wie auch etliche von ihnen murrten und durch den Verderber umgebracht wurden. (1. Korinther 10,10)

Jesus weist uns hier auf die Sperlinge hin, damit wir von ihnen lernen. Was sollen wir von den Spatzen lernen?

Fürchte weder Mensch noch Teufel, vertraue still auf Gott. Gott ist der souveräne Herrscher über die sichtbare und unsichtbare Welt. Du kannst dich darauf verlassen: Was Er will, das geschieht, und was Er tut, das ist wohlgetan!

Helgoländer Spatz

Insbesondere sollen wir uns nicht vor den Menschen fürchten, die uns etwas Böses antun wollen, weil wir dem Herrn Jesus treu nachfolgen. Der Herr spricht immer wieder davon, dass Christen auf Schwierigkeiten und Leiden gefasst sein müssen. Wenn man durch die Gnade Gottes erlöst und ein Kind Gottes wird, dann hören die Schwierigkeiten nicht auf; im Gegenteil: Das Leben wird dann in gewisser Weise komplizierter und schwerer. Wir müssen dann unser Kreuz auf uns nehmen. Wir müssen bereit sein, uns von anderen wegen unseres Glaubens an Jesus verspotten und ausgrenzen zu lassen. Viele Christen haben ihr Eigentum, ihre Gesundheit, ihr Leben um Jesu willen verloren – Jesus war ihnen kostbarer als all dies. Das ist nicht passiert, weil Menschen oder Teufel so große Macht haben, sondern weil Gott in seiner Weisheit dies so zu seiner eigenen Ehre und zum Besten seiner Kinder geplant hat. Oft verstehen wir nicht, warum Gott etwas zulässt, aber wir dürfen glauben, dass uns alle Dinge zum Besten dienen müssen, weil unser himmlischer Vater uns nur Gutes tun kann und weil alle Macht im Himmel und auf Erden dem Herrn Jesus, unserem Heiland, Erlöser, König, Priester und Propheten gegeben ist. Wenn wir dies glauben und im Gebet vor Gott bringen, muss die Furcht vor Menschen dem stillen Vertrauen auf Gott weichen.

Seht auf die Sperlinge! Sie sind so klein und wehrlos, aber kein einziger von ihnen fällt zu Boden ohne den Willen Gottes. Sie leben furchtlos und unbeschwert, weil Gott sie in seiner Güte und Treue Tag für Tag, Nacht für Nacht versorgt, beschützt, pflegt und alle Macht von Menschen oder Teufeln reicht nicht aus, auch nur den kleinsten von ihnen zu verderben vor dem Tag, den der Herr ihm gesetzt hat.

Wenn das auf die kleinsten und wehrlosesten Vögelchen zutrifft – wie viel mehr auf uns, die Gott durch das Blut seines Sohnes erkauft hat!

Fürchtet euch nicht!

Wie lieblich schön, Herr Zebaoth,

ist deine Wohnung, o mein Gott;

wie sehnet sich mein Herz zu gehen,

wo du dich hast geoffenbart,

und bald in deiner Gegenwart

im Vorhof nah am Thron zu stehen.

Dort jauchzet Leib und Seel in mir,

o Gott des Lebens, auf zu dir.

Die Schwalb, der Sperling find't ein Haus,

sie brüten ihre Jungen aus,

du gibst Befriedigung und Leben,

Herr Zebaoth, du wirst auch mir

- mein Herr, mein Gott, ich traue dir –

bei deinem Altar Freude geben.

O selig, wer dort allezeit

in deinem Lobe sich erfreut.

Matthias Jorissen (1739 - 1823)

2 The Shorter Catechism, A Baptist Version, Simpson Publishing Company, Übersetzung von mir, GR

3. Der Adler

Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen, so leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm. (5. Mose 32,10)

Saul und Jonathan, geliebt und lieblich im Leben, sind auch im Tod nicht geschieden; sie waren schneller als Adler, stärker als Löwen! (2. Samuel 1,23)

Schlangenadler, Südafrika

Der Adler ist das Bild für Majestät, Kraft, Macht, Herrschaft, Schnelligkeit. Könige und Länder führen ihn in ihrem Wappen. Es ist ein mächtiger Vogel und ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod. Mit über 2 m Spannweite gehört der Steinadler zu den größten Vertretern dieser Gattung. Wenn er das Kitz eines Steinbocks oder einer Gämse schlägt, dann greift er es am Kopf, seine kräftigen Krallen durchdringen die Schädeldecke und töten das Tier in wenigen Sekunden. Deshalb wird er in der Bibel als Symbol für einen heldenhaften Krieger und oft für Gott selbst gebraucht.

Was man vom Adler lernen kann

1. Lektion: Rettung durch Gottes Kraft, Weisheit und Souveränität

Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen, so leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm. (5. Mose 32,10)