Stichkopf und das Piratenauge - Guy Bass - E-Book + Hörbuch

Stichkopf und das Piratenauge E-Book

Guy Bass

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Beschreibung

Die lustigste Monstertruppe seit der ›Monster AG‹

Als Stichkopf das Tagebuch von Kapitän Pulverblitz findet, fällt seinem Freund, dem Ungetüm, etwas höchst Erstaunliches auf: Stichkopf hat allergrößte Ähnlichkeit mit dem berühmt-berüchtigten Piraten! Er muss ein direkter Pulverblitz-Nachfahre sein! Natürlich wollen die Freunde sofort auf große Kaperfahrt gehen, und kaum ist der Professor aus dem Haus, stechen sie in See! Wenn das mal gutgeht …

Wohliger Grusel, liebenswerte Figuren und eine tolle Gestaltung mit vielen Illustrationen – dieses Buch ist etwas ganz Besonderes!


Übersetzt von Kinderbuchautor Salah Naoura

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Seitenzahl: 93

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Guy Bass

Stichkopf und das Piratenauge

Aus dem Englischen von Salah Naoura

Mit Bildern von Pete Williamson

FISCHER E-Books

Inhalt

VORWORT AN DIE VERGANGENHEITWILLKOMMEN IN RAFFERSKAFFPROLOGFAST-LEBEN UND DER LAUF DER ZEITDAS ERSTE KAPITELWUTWURZELDAS ZWEITE KAPITELAUFTRITT ARABELLADAS DRITTE KAPITELDAS VERGESSENE ZIMMERDAS VIERTE KAPITELIM SPIEGELDAS FÜNFTE KAPITELEIN TREUES SCHWERTDAS SECHSTE KAPITELEIN TREUER BEGLEITERDAS SIEBTE KAPITELSTICHKOPFS ERSTES GESCHÖPFDAS ACHTE KAPITELICH NENNE IHN … POCKEDAS NEUNTE KAPITELDER BRIEFDAS ZEHNTE KAPITELEIN TREUES SCHIFFDAS ELFTE KAPITELSCHIFF AHOI!DAS ZWÖLFTE KAPITELDER ZWEITE BRIEFDAS DREIZEHNTE KAPITELZU WASSER LASSENDAS VIERZEHNTE KAPITELDAS AUGE DES PIRATENDAS FÜNFZEHNTE KAPITELDIE KREUZUNDQUER II WIRD GEHOBENDAS SECHZEHNTE KAPITELEINE TREUE BESATZUNGDAS SIEBZEHNTE KAPITELRAFFERSHAFENDAS ACHTZEHNTE KAPITELFOLGT DIESEM SCHIFF DORT!DAS NEUNZEHNTE KAPITELALLE AN DECK!DAS ZWANZIGSTE KAPITELEINE GANZE KISTE VOLLER ERWARTUNGENDAS EINUNDZWANZIGSTE KAPITELSCHURKIGER SCHADALBERT SCHEUSALFINDERDAS ZWEIUNDZWANZIGSTE KAPITELSTICHKOPF GEGEN SCHEUSALFINDERDAS DREIUNDZWANZIGSTE KAPITELGESCHÖPF ÜBER BORD!DAS VIERUNDZWANZIGSTE KAPITELDIE RETTUNG DES PROFESSORSDAS FÜNFUNDZWANZIGSTE KAPITELVORWÄRTS!

VORWORT AN DIE VERGANGENHEIT

(in Form eynes inbrünstigen, uralthen Seemannsliedes, gesungen von salzigen Seebären)

Die See ist so rau, und die Wellen sind schnell.

Yo-ho-ho, nur einer steht stramm!

Sein Auge ist blau, und es leuchtet so grell.

Ahoi, Käpt’n Pulverblitz!

 

Die Wellen sind tückisch, und wild ist das Meer.

Yo-ho-ho, nicht sanft wie ein Lamm!

Doch aufrecht segelt die Kreuzundquer.

Ahoi, Käpt’n Pulverblitz!

 

Der Käpt’n, er jagt nach verlorenem Gold.

Yo-ho-ho, er liebt es so sehr!

Er verteilt guten Rum, so viel ihr nur wollt.

Ahoi, Käpt’n Pulverblitz!

 

Sein Auge ist scharf, sein Blick reicht so weit.

Yo-ho-ho, das fällt ihm nicht schwer!

Er steuert das Schiff, hat zum Pinkeln kaum Zeit.

Ahoi, Käpt’n Pulverblitz!

WILLKOMMEN IN RAFFERSKAFF

(665 Einwohner)

 

In alten Zeiten

PROLOG

FAST-LEBEN UND DER LAUF DER ZEIT

(Der Geist der Burg Grottenow)

»Vorwärts, hinein ins Abenteuer! Begeisterung weist uns den Weg!«

Aus:

»Das tollkühne Tagebuch von Käpt’n Pulverblitz«

 

Die alten Zeiten! Wie wunderbar sie waren. Erfüllt von Jubel und Gesang, mit lustigen Hüten und Schnurrbärten und Pferdewagen, Kopfsteinpflaster und Aussprüchen wie »Grundgütiger!« und »Vermaledeite Gaunerei!« Ja, wenn man es recht bedenkt, waren die alten Zeiten so ziemlich die charmantesten, in denen man leben konnte.

Es sei denn natürlich, man lebte in dem kleinen Ort Rafferskaff! In Rafferskaff fiel auch am helllichten Tag ein dunkler Schatten auf die Stadt. Der Schatten der

BURG GROTTENOW.

Hoch oben auf einem Berg ragte die Burg in den Himmel. Schon seit Menschengedenken war dies so gewesen, wie lange genau, daran erinnerte sich niemand mehr. Die Burg war der Wohnsitz des verrückten Professors Erasmus, dem verrücktesten aller verrückten Professoren. Seit so vielen Jahren, dass nicht mal die Finger von vier Leuten reichen würden, um sie zu zählen, war der Professor nun schon damit beschäftigt, Hunderte von Monstern und schauerlichen Wesen zu erschaffen.

Das allererste seiner vielen Geschöpfe war ein kleines, fast menschliches Was-auch-immer, das der Professor

STICHKOPF

genannt hatte. Es war zusammengesetzt aus Bestandteilen und Teilstücken und Ersatzteilen. Sein kahler Kopf war mit Stichen übersät, und seine Augen hatten nicht die gleiche Farbe. Das eine war schwarz und nicht besonders auffällig. Das andere jedoch war eine helle, eisblau leuchtende Kugel, schimmernd wie das Meer an einem wolkenlosen Morgen.

Von seinem Meister längst vergessen, hatte Stichkopf seine Tage in den dunkelsten Verstecken der Burg gefristet und im Stillen über den Professor und seine vielen Geschöpfe gewacht. Zum Glück gaben die schaurigen Burgbewohner selten Anlass zur Sorge. Es waren schließlich die nettesten widernatürlichen Widerlinge, denen man im Leben je begegnen konnte.

Doch das war beileibe nicht immer so gewesen.

DAS ERSTE KAPITEL

WUTWURZEL

(Wir brauchen eine höhere Dosis)

»Erst mit dem Auge des Piraten sieht man die Welt, wie sie ist!«

Aus:

»Das tollkühne Tagebuch von Käpt’n Pulverblitz

 

»Lauf!«

Stichkopf sauste den vom Mondlicht erhellten Gang entlang, seine ungleichen Augen blitzten ängstlich auf. Über der Schulter trug er eine kleine Umhängetasche, die beim Rennen klapperte und klirrte. Seine winzige Hand umklammerte eine tintenblaue Flasche.

»Leer …«, murmelte Stichkopf. Er drehte sich um.

»Oh … O nein, da kommt es!«

Ein seltsam aussehendes, dreiarmiges Ungetüm tauchte aus der Finsternis auf und kam wie in Panik auf ihn zu gehastet. Ein schwerfälliges, scheußliches Ding, bestehend aus einer grauenvollen Mischung monsterhafter, abartiger Körperteile. Es stürmte den Korridor entlang und kam Stichkopf mit jedem Schritt näher! Dann, als es ihn fast eingeholt hatte, zerriss sein ohrenbetäubendes Gebrüll die Luft …

»AAAAAAAAAAAAAH! Schneller, Stichkopf! Es wird kleine HÄPPCHEN aus uns machen!«, schrie das Ungetüm. Beide warfen einen Blick zurück. Hinter ihnen erschien im schummerigen Licht des Korridors noch ein Monster! Es war riesig – fünfmal so groß wie das Ungetüm und eine irrwitzige Mischung aus Krake, Seeschlange, Tintenfisch und falschherum-gesichtiger Widerwärtigkeit. Es wälzte sich auf sie zu, und sein Gebrüll und Gekreisch waren so laut, dass Risse durchs Gemäuer liefen.

»GRRRRREEAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!«

»Ich hab gedacht, dass dein TRANK das Ding da von seiner Monsterhaftigkeit HEILEN würde!«, schrie das Ungetüm (das nach wie vor nur Ungetüm hieß, weil es sich immer noch für keinen Namen entschieden hatte).

»Sollte er ja auch!«, rief Stichkopf und kramte in seiner Umhängetasche, während er durch den Korridor flitzte. »Wir brauchen eine höhere Dosis!«

»Und WARUM, meinst du, ist es überhaupt so MIES gelaunt? Es ist doch grad mal fünf Minuten alt«, rief das Ungetüm. »Vielleicht WOLLTE es ja gar nicht fast-leben …«

»Das liegt an der Wutwurzel!«, keuchte Stichkopf, als der Schatten des Krakenmonsters auf ihn fiel. »Der Professor hat diese Wurzel in seinem Laboratorium gezüchtet … Er muss sie beim Erschaffen benutzt haben! Und davon wurde das Geschöpf … wütend. Ich dachte, meine Seelenruhe-Salbe würde helfen, aber …«

»GRRRRREEAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!«

Das tentakelige Krakenmonster katapultierte sich mit all seiner Wutwucht auf sie zu. Stichkopf und das Ungetüm sprangen beiseite, als das Biest den Fußboden durchschlug und in die darunterliegende Etage plumpste.

Das Ungetüm klopfte sich den Staub ab und spähte durch das Loch, welches das Krakenmonster hinterlassen hatte.

»Na, DAS war ja echt GLÜCK!«, sagte es. Eine Sekunde später zerbröselte der Rest des Bodens unter ihnen, und mit einem Schwall aus Schutt stürzten Stichkopf und das Ungetüm laut schreiend ins untere Stockwerk hinab.

DAS ZWEITE KAPITEL

AUFTRITT ARABELLA

(mit nagelneuen Tretstiefeln)

»Ein Schatz ohne Eroberung! Welch eine Gaunerei!«

Aus:

»Das tollkühne Tagebuch von Käpt’n Pulverblitz«

 

»Ungetüm?«, flüsterte Stichkopf und erhob sich mühsam. Er blickte sich um, doch außer Schutt war nichts zu sehen. Wo steckte es nur? »Ungetüm? Bist du …«

Ein riesenhafter, dunkler Schatten fiel auf ihn, und er hörte ein tiefes grollendes Knurren und spürte, wie ihn heißer Atem am Hinterkopf traf.

»Oje …«, piepste Stichkopf beunruhigt. Er drehte sich langsam um und erblickte das Krakenmonster, das über ihm aufragte.

»GREEAUUUUUUUUUUU!«

Es brüllte Stichkopf mitten ins Gesicht – fast hätte der Windstoß des fauligen Monsteratems ihn umgeworfen. Starr vor Angst blickte er in den Rachen des Ungeheuers. Dies war das Ende. Während das Krakenmonster näher und näher kam, tropfte silbrig schimmernder Sabber, dick wie Sirup, aus seinem Maul mit den hundert Zähnen …

»He! Schlabberbacke! Pass auf, dass ich nicht runterkomme und dir die Nase abreiße!«, ertönte plötzlich ein Schrei. Das Krakenmonster fuhr herum und starrte zu dem Loch in der Decke hinauf. Dort, am Rand des Abgrundes, stand ein hageres, schmuddelig wirkendes Mädchen.

»Arabella …«, flüsterte Stichkopf, als er den Kopf hob.

Arabella war ein Mädchen aus Rafferskaff und, abgesehen vom Professor, das einzige menschliche Wesen, das Stichkopf als Freund bezeichnet hätte. Anders als die anderen Bewohner der Stadt konnte Arabella von den Monstern, Ungetümen und verrückten Wesen der Burg Grottenow gar nicht genug bekommen. Stichkopf war sich sogar ziemlich sicher, dass sie sich vor überhaupt nichts fürchtete.

Nicht einmal davor, jeden Moment aufgefressen zu werden!

»Arabella, geh da weg!«, brüllte Stichkopf. »Lauf!«

»GRRRRREEAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU!«

Das Krakenmonster bäumte sich zu seiner vollen Höhe auf und schlug wie wild mit seinen Tentakeln um sich. Aber Arabella rührte sich nicht. Sie schüttelte einfach nur den Kopf und deutete auf ihre Schuhe.

»Siehst du die hier?«, sagte sie. »Das sind meine nagelneuen Tretstiefel. Hübsch auf Hochglanz poliert, so dass du dein Gesicht darin erkennen wirst, wenn ich dir mitten ins …«

Das Krakenmonster glitt die Wand hinauf und katapultierte sich mit einem weiteren Wutschrei durch das Loch in der Decke.

»ARABELLA! Halt durch!«, schrie Stichkopf, während das Krakenmonster seine Tentakel um Arabella schlang und sie über das Loch hielt.

»Ich tret dich nach Timbuktu!«, knurrte sie das Monster an, das mit der Kinnlade knirschte.

»GREEAAA … äh … GReeearrr … hä?«

Plötzlich schüttelte das Krakenmonster den Kopf und rieb sich mit zwei seiner Tentakel die riesigen schwarzen Augen.

»Mein liebes Kind, ich muss mich für dieses ungebührliche Verhalten in aller Form entschuldigen«, sagte es in einem sanftmütigen, verstörend höflichen Tonfall. »Nie in meinem ganzen Fast-Leben hätte ich mir träumen lassen, dass jemals irgendetwas ein solch abscheuliches Benehmen bei mir auslösen könnte. Obgleich ich mich zugegebenermaßen an nichts erinnern kann … Nicht einmal an meinen Namen! Ich muss mir wohl einfach einen ausdenken – namenlos zu sein, das schickt sich einfach nicht.«

»Das kenn ich!«, seufzte das Ungetüm.

»Die Seelenruhe-Salbe«, flüsterte Stichkopf. »Sie funktioniert …«

»Na, da kannst du aber von Glück sagen«, schnaubte Arabella enttäuscht. »Ich war kurz davor, dir volle Kanne ins Gesicht zu treten.«

»In diesem Fall bin ich außerordentlich dankbar, dass ich rechtzeitig zur Besinnung kam«, sagte das Krakenmonster, indem es Arabella durch das Loch herabließ und sie vorsichtig auf dem Boden absetzte.

»Und nun, wenn du freundlicherweise erlaubst, verabschiede ich mich, ich fühle mich recht ausgetrocknet«, fuhr das Krakenmonster fort. »Gibt es in der Nähe zufällig ein Gewässer?«

»Es gibt … Äh, es gibt einen Burggraben«, sagte Stichkopf. »Du gelangst durch die Abflussrohre hinein – wenn du dich hindurchzwängen kannst.«

»Ein großartiger Vorschlag! Meinen ergebensten Dank«, sagte das Krakenmonster. »Und wenn ich je dienlich sein kann – wobei auch immer –, einfach nur pfeifen!«

Und damit glitt das Krakenmonster hinfort und verschwand in der Finsternis der Burg Grottenow.

»Ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt pfeifen kann«, murmelte Stichkopf.

»Schade, dass ich dem Monster solche Angst eingejagt habe, dass es abgehauen ist«, sagte Arabella. »Ich hätte zu gerne meine neuen Stiefel ausprobiert …«

»Na ja, ich denke, die Seelenruhe-Sal… Egal«, sagte Stichkopf leise. »Danke, dass du … Moment mal, wo ist das Ungetüm? Ungetüm! Ungetüm, antworte doch! Bist du …?«

»Das war SUPER!«, brüllte das Ungetüm und krabbelte unter einem Schutthaufen hervor. »Ich bin schon seit WOCHEN nicht mehr in ein LOCH gefallen und auf dem KOPF gelandet! Das vertreibt die Spinnweben im Hirn! Hallo, Arabella! Super STIEFEL hast du an! Aber wie bist du denn in die BURG reingekommen?«