Stonehenge: Tempel einer neuen Zeit (GEO eBook Single) -  - E-Book

Stonehenge: Tempel einer neuen Zeit (GEO eBook Single) E-Book

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Beschreibung

Warum wurde Stonehenge gebaut? Wie, und von wem? Aufwendige Technik half Archäologen jetzt, die großen Rätsel zu lösen, die das geheimnisvollste Monument der europäischen Steinzeit seit Jahrhunderten umgeben. Die großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.

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Herausgeber:

GEO

Die Welt mit anderen Augen sehen

Gruner + Jahr GmbH & Co KG,

Am Baumwall 11, 20459 Hamburg

www.geo.de/ebooks

eISBN 9783652007115

Inhalt

Stonehenge – Tempel einer neuen Zeit

Von Jürgen Bischoff

Zusatzinfos

Glockenbecherkultur

Zeitleiste: Wie Europa sesshaft wurde

Hightech-Archäologie

Lektüretipps

Stonehenge – Tempel einer neuen Zeit

Warum wurde Stonehenge gebaut? Wie, und von wem? Aufwendige Technik half Archäologen jetzt, die großen Rätsel zu lösen, die das geheimnisvollste Monument der europäischen Steinzeit seit Jahrhunderten umgeben

Von Jürgen Bischoff

Eine grüne Hochebene in Südengland, ein paar Hundert Meter nordwestlich des Avon-Ufers, vor etwas mehr als 4500 Jahren. Es werden Hunderte sein, die hier zusammengekommen sind, in einer Gegend, die heute Wiltshire heißt. Männer, Frauen und Kinder, Angehörige der verschiedensten Clans und Stämme. Manche kommen von weit her, andere leben in der Nähe, wie die Nachfahren jener Einwanderer aus Wales, die sich vor langer Zeit hier als Bauern niedergelassen hatten. Oder wie die Bewohner des einzigen Dorfes, rund drei Kilometer entfernt, dessen Hütten von einem Kreis aus mehr als 200 hohen Holzpfosten umstanden sind.

Sie haben sich in Scharen hier eingestellt, um ein Monument zu errichten, wie es auf dieser Insel, selbst auf dem Kontinent, kein zweites gibt. Sie wollen einen Tempel bauen, einen Tempel aus Stein, gebaut für die Ewigkeit. Stonehenge. An den Tagen der Sonnenwende werden sich Angehörige aller Stämme hier einfinden, um gemeinsam die Zeremonien abzuhalten – die Zeremonien einer neuen Zeit.

Wenn sich Technologien ändern, ändern sich Gesellschaften. Das war in der Steinzeit nicht anders. Mit der Gesellschaft aber ändern sich auch die Glaubenswelten, die Weltbilder – und die Rituale, die alles zusammenhalten. Vieles deutet heute darauf hin, dass auch Stonehenge das Ergebnis eines tief greifenden Wandels ist. Der Kulminationspunkt einer Geschichte, deren Anfänge weit zurückreichen: bis ins achte vorchristliche Jahrtausend, in eine Zeit, da als Folge der nacheiszeitlichen Gletscherschmelze die grüne Landbrücke zwischen Britannien und dem europäischen Kontinent in den Fluten der Nordsee versinkt.

Den Platz für das neue Monument haben die Erbauer sorgsam gewählt: einen alten Rundgraben von mehr als 110 Meter Durchmesser mit einem weithin leuchtenden Wall aus weißem Kreideboden, der hier direkt unter der Grasnarbe liegt. Die Anlage hat zwei Durchlässe, einen südlichen und einen nach Nordosten, dorthin, wo am Tag der Sommersonnenwende die Sonne über den Hügeln aufgeht. Innerhalb dieses Kreises begraben die Menschen seit vielen Hundert Jahren die Asche ihrer Toten. Bald aber wird es hier keine Begräbnisse mehr geben.

Seit Kurzem erst