Studienarbeiten Komplettset – Das große 3 in 1 Buch - Maximilian Hetsch - E-Book

Studienarbeiten Komplettset – Das große 3 in 1 Buch E-Book

Maximilian Hetsch

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Beschreibung

Stressfrei durch das Studium: Der komplette Guide zu perfekten Haus-, Bachelor- oder Masterarbeiten In diesem Buch bündelt Maximilian Hetsch das Wissen aus drei Bänden für Studenten. Zusammengefasst findest du Methoden vor, die dich federleicht durch das Studium tragen. Entdecke in diesem Sammelband unter anderem: • Struktur und Plan im Studienalltag, die 4 Säulen der Work-Life- Balance: Wie du einen gesunden Ausgleich findest, damit du Studienarbeiten ohne Stress erledigen kannst. • Wissenschaftlich Arbeiten ist schwer? Falsch! Du musst dich nur mit den richtigen Grundlagen auseinandersetzen und diese verinnerlichen. • Kreativität entfalten: In der Wissenschaft und Studienarbeiten denken viele Studis, Kreativität sei fehl am Platz. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Richtig eingesetzt, wird die Kreativität zu deiner Geheimwaffe. • Effektive Methoden zum wissenschaftlichen Schreiben: Hunderte Worte und Phrasen zum Kopieren. • Schreibblockaden lösen: So schreibt sich die Studienarbeit wie von selbst. Bestnoten ohne Stress im Bachelor- oder Master-Studium: Mit diesem Ratgeber wird es möglich!

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Inhalt

Korrektes Wissenschaftliches Arbeiten

Satzanfänge und Formulierungen

Abschluss ohne Aufschieben – Schreibblocken lösen

Inhalt

Vorwort

Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten konkret?

Vom Ereignis bis zur Forschung – das ist Wissenschaft

Vor der Arbeit und während der Arbeit: Forschungsfrage finden oder erhalten, dann planen und strukturiert arbeiten

Wissenschaft im Wandel der Zeit: Heute regelgeleitet, aber nicht perfekt

Fazit

Literaturarbeit: Geeignete Quellen finden und richtig zitieren

Literaturarbeit ist Forschungsarbeit

Was zeichnet gute Literatur aus?

Zitation

Achtung, Plagiat!

Fazit

Empirische Arbeit

Qualitative und quantitative Datenerhebung

Fazit

Anfangen: Idee, Thema, Forschungsfrage

Ideen: Was sind sie und woher kommen sie?

Thema: Die strenge Konkretisierung der Idee

Forschungsfrage: Ausgangspunkt für Planung. Roter Faden. Beitrag zur Wissenschaft.

Fazit

Unterstützung suchen

Persönliche Betreuung an der Hochschule und externe Experten

Nützliche Software

Das Einreichen: Arbeit professionell binden lassen

Zusammenfassung

Aufbau der Arbeit

Es beginnt mit den formalen Vorgaben

Titelblatt

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis (optional)

Abbildungsverzeichnis (optional)

Arbeit an sich: Einleitung, Hauptteil, Schlussteil

Anhang (optional)

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Sonstige Bestandteile

Weiterführende Hinweise zur abweichenden Strukturierung und Vorgehensweise bei bestimmten Arten wissenschaftlicher Arbeiten

Über den Tellerrand der Wissenschaft hinaus: Sonstige Tipps und Tricks

Mentaler Support: Schreibblockaden und Aufschieben verhindern

Sukzessive vorankommen: Jeden Tag ein bisschen

Fazit

Schlusswort

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Quellen und weiterführende Literatur

Vorwort

Dass du dieses Buch liest, hat einen guten und fundierten Grund: Heutzutage sind Lehrveranstaltungen über das wissenschaftliche Arbeiten selten ein Bestandteil von Studiengängen. Die Ausnahme bilden Lehrveranstaltungen, die Dozenten in Eigeninitiative organisieren (vgl. Lück 2009, S. 1). Für dich bedeutet das, dass du die Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens entweder in deinen Seminaren nebenbei lernen oder dir selbstständig erarbeiten musst. Die logische Folge: Zu der Herausforderung, in deiner Arbeit eine wissenschaftliche Fragestellung zu beantworten, gesellen sich Unklarheiten bezüglich des wissenschaftlichen Arbeitens. Einfacher wäre es für dich, wenn du vorher genau gelernt hättest, wie das wissenschaftliche Arbeiten funktioniert. In diesem Fall könntest du dich strukturierter und selbstsicherer der Anfertigung deiner Arbeit widmen.

Um diese Lücke zu füllen, ist dieser Ratgeber verfasst worden. Du liest ein Buch, das dich strukturiert an das wissenschaftliche Arbeiten heranführt. Dabei lernst du alles, was du brauchst, um die Anforderungen an das wissenschaftliche Arbeiten zu erfüllen. Ferner erfährst du, wieso es diese Anforderungen gibt und wie sich das wissenschaftliche Arbeiten im Laufe der Geschichte entwickelt hat – dieses Wissen motiviert: Wer weiß, wieso er etwas tut, wird es mit größerer Bereitschaft und konsequenter tun.

Das Ziel dieses Ratgebers lautet: Du sollst in die Lage versetzt werden, bei der Anfertigung deiner wissenschaftlichen Arbeit erfolgreich zu sein. Weil erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten nicht nur eine Frage der Erfüllung wissenschaftlicher Auflagen ist, sondern auch deiner eigenen Disziplin, Motivation und weiterer innerer Einflüsse, erhältst du im letzten Kapitel Ratschläge zur zielgerichteten und konsequenten Durchführung eines zuvor von dir festgelegten Zeitplans.

Von der Ideen- und Themenfindung über deine Planung und Literaturrecherche bis hin zur Abgabe deiner Arbeit: Dieser Ratgeber leitet dich sukzessive durch die gesamte wissenschaftliche Arbeit.

Was bedeutet wissenschaftliches Arbeiten konkret?

Das wissenschaftliche Arbeiten folgt festen Grundsätzen. Diese haben sich im Laufe der Jahrhunderte herauskristallisiert und dienen als Standard, um eine angemessene Forschungsqualität sicherzustellen. Ohne einheitliche Standards wäre es schwer, in weltweiten wissenschaftlichen Kreisen eine Einigkeit darüber zu erzielen, welches neu erforschte Wissen der Wahrheit entspricht. Schließlich besteht genau hierin das Ziel: Neues Wissen schaffen.

Wie dieses neue Wissen generiert wird, variiert u. a. mit den einzelnen Studienfächern und Fachgebieten. Beispielsweise dürfte es gut nachvollziehbar sein, dass die Methoden in der Mathematik andere sind als in der Psychologie. Die Mathematik arbeitet zahlengetrieben und widerspruchslos, während die Psychologie die emotionale und widersprüchliche menschliche Spezies zum Gegenstand ihrer Forschungen hat. Welche Methoden es in der Forschung gibt, wird dir in einem kurzen Überblick schon in diesem Kapitel vorgestellt. Der Fokus dieses Kapitels liegt jedoch nicht auf der Frage „Wie erforsche ich etwas?“, sondern auf der Frage: „Warum forsche ich auf die von Dozenten bzw. Prüfern geforderte Art und Weise?“

Dieses Kapitel dient der Transparenz und Motivation. Vielleicht kennst du es aus dem Studium oder noch aus der Schule: Manchmal stellst du dir die demotivierende Frage, warum du gewisse Dinge überhaupt lernen musst und welchen Nutzen sie haben. Würden alle Dozenten und Lehrer mit offenen Karten spielen und es erklären, wäre wohl mehr Bereitschaft und Konsequenz bei den Lernenden gegeben, den Anweisungen Folge zu leisten.

In diesem Kapitel wird mit offenen Karten gespielt. Erfahre, wieso das wissenschaftliche Arbeiten so ist, wie es ist, und wieso du den Richtlinien in und nach deinem Studium Folge leisten solltest.

Vom Ereignis bis zur Forschung – das ist Wissenschaft

Am Anfang, noch bevor die Menschheit die Wissenschaft klar als solche definiert hatte, stand das Ereignis. Menschen beobachteten gewisse Vorgänge in der Natur. Je sesshafter die Menschen wurden, umso mehr Beobachtungen konnten sie anstellen. Zu diesen Beobachtungen zählt beispielsweise die Kenntnis um die vier Jahreszeiten.

Beispiel

Die Menschen stellten in früheren Zeiten fest, dass es zu einem Wechsel der Jahreszeiten kam, der ihr Leben beeinflusste. Schon in der prähistorischen Zeit begannen sie damit, Bauwerke zu erbauen, die bei der möglichst genauen Bestimmung der Jahreszeiten helfen sollten. Diese Bauwerke sind als Kalenderbauten bekannt. Ein Beispiel für entsprechende Bauten sind bestimmte Kreisgrabenanlagen, ein weiteres Beispiel Steinkreise. Unter die Steinkreise fällt u. a. das berühmte Stonehenge aus der Jungsteinzeit, das sich im heutigen England befindet. Auffällig ist die astronomische korrekte Ausrichtung der Komponenten der Bauten, die eine kalendarisch genaue Bestimmung einzelner Tage ermöglichen.

Bevor diese Bauwerke entstehen und zu korrekten Jahreszeiten- und Tagesprognosen verhelfen konnten, mussten die Menschen forschen: Sie beobachteten, tauschten sich untereinander aus und bündelten das Wissen. Entweder aus purer Neugier oder weil es wirtschaftlich oder aus anderen Gründen für sie relevant war, stellten sich die Menschen hierzu die Forschungsfrage: „Wie können wir genau bestimmen, welche Jahreszeit wir gerade haben und wann die nächste beginnt?“

Das Ergebnis dieser Forschungsfrage und der darauf folgenden Forschungsarbeit waren Erfindungen wie z. B. die Kalenderbauten als Anlagen, die neues Wissen schafften. Durch einen Kalenderbau waren die Menschen imstande, die Jahreszeiten vorauszusagen und sich entsprechend vorzubereiten. Für den Winter konnten sie mehr Nahrungsreserven anlegen, vor Sommerbeginn mit dem Anbau bestimmter Nutzpflanzen beginnen.

Heute ist das wissenschaftliche Verfahren grundsätzlich nicht anders. Allerdings ist im Vergleich zu früher ein viel größerer Wissensschatz vorhanden, auf den dank der vielen Distributoren (u. a. Bibliotheken, Fernsehen, Internet) auch mehr Zugriffsmöglichkeiten bestehen. Außerdem ist die Wissenschaft als Disziplin klar definiert. Es bestehen feste Regeln, auf welche Art und Weise neues Wissen zu schaffen ist, damit dieses allgemein anerkannt wird. Zwei Merkmale prägen die Wissenschaft und dienen als Basis für die weiteren Inhalte dieses Buches. Anhand dieser beiden Merkmale kannst du außerdem deine eigene wissenschaftliche Arbeit im Hinblick darauf prüfen, ob sie den Anforderungen standhält.

Merkmal #1: Neues Wissen

Ziel der Wissenschaft ist es, neues Wissen zu generieren. Dies kann, wie im Beispiel von eben, einerseits in Form von Beobachtungen geschehen. Andererseits eignen sich Gespräche mit anderen Forschern, Versuche, Umfragen und weitere Methoden dazu. Das wissenschaftliche Arbeiten wird demnach durch die Anwendung von Forschungsmethoden praktiziert. Je nach Studienfach, Forschungsfrage und ggfs. Vorgaben deines Dozenten lassen sich einige Methoden zur Wissensgenerierung einsetzen und andere wiederum nicht. Ziel muss es sein, Methoden zu nutzen, die dazu beitragen, dass begründetes und sicheres Wissen geschaffen wird.

Hinweis!

Der Duden definiert den Begriff „Wissenschaft“ wie folgt: „(begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich“. Diese Definition legt den Blickpunkt auf das Forschen, das ein Kernprozess des wissenschaftlichen Arbeitens ist.

Die Menge an möglichen Methoden hat mit der Entwicklung der Menschheit und der Wissenschaft zugenommen. Früher, als es noch kein Wissen über die Schwerkraft, Hebelwirkung oder andere physikalische Gesetze gab, mussten die Menschen experimentieren, um diese Phänomene zu ermitteln und das gewonnene Wissen an andere weiterzugeben. Heute gibt es zahlreiche Literatur, auf die du zurückgreifen kannst. Bei der Literaturarbeit greifst du auf bereits vorhandenes Wissen zurück. Auch kannst du aus der Literatur neues Wissen generieren, indem du das vorhandene Wissen aus mehreren Quellen nutzt, um eine noch nicht gestellte Forschungsfrage zu stellen und durch den Mix aus Quellen zu beantworten.

Falls du keine oder zu wenig Literatur zur Bearbeitung deiner Forschungsfrage findest, musst du selbst Versuche durchführen oder Daten durch Umfragen zusammentragen – diese sind zwei andere Methoden der wissenschaftlichen Arbeit. Auch in Bezug auf diese Methoden ist eine Entwicklung eingetreten. So hat z. B. die Digitalisierung die Möglichkeit geschaffen, Umfragen mittels Online-Erhebungen schneller und strukturierter durchführen zu können als früher über andere Kanäle.

Checkpoint #1

Die Literaturarbeit und das empirische Forschen – letzteres meint das eigenständige Sammeln von Daten – sind die beiden zentralen Forschungsmethoden beim wissenschaftlichen Arbeiten. Den beiden Methoden sind die nächsten zwei Kapitel des Buches gewidmet. Hierbei wird die Literaturarbeit zuerst erläutert, weil diese vom ersten Semester an relevant ist und die Basis des Lernens sowie Forschens bildet.

Merkmal #2: Regeln und Überzeugungen

Einige Personen stellen sich bei dem Begriff „Forschen“ die Wissenschaftler in ihren Kitteln bei der Durchführung von Experimenten im Labor vor. Auch der Geologe mit Messgeräten in Vulkangebieten und die Wissenschaftler der Raumfahrtbehörden sind populäre Beispiele für Forschende. Tatsächlich aber ist Forschung ein wesentlich weiter gefasster Begriff. Sofern die Recherche in Büchern oder die Durchführung von Umfragen gewissen Regeln folgt, handelt es sich hierbei ebenfalls um Forschungsarbeit.

Wenn die wissenschaftliche Recherche eine Recherche ist, die von den Regeln und Überzeugungen der Wissenschaft geleitet ist, dann sind neben der Literaturarbeit auch alle weiteren Vorgänge zum Erkenntnisgewinn, die genau diesen Regeln und Überzeugungen folgen, ein legitimer Teil des wissenschaftlichen Arbeitens. Wichtig ist dabei, dass alle Forschungsmethoden die folgende Hürde nehmen: Kann das generierte Wissen als gesichert erachtet werden? Anders gefragt: Ist mein Forschungsergebnis wahr?

Beispiel

Die Wahrheit zu finden und zu benennen, ist eine große Herausforderung, denn in einem abweichenden Kontext können Erkenntnisse, die in ihrem Ursprungskontext wahr waren, falsch sein. Deswegen ist Wahrheit in bestimmten Fällen eine Frage der Definition und Bedingungen. Willst du die Altersarmut in Deutschland einer näheren Überprüfung unterziehen, dann stellt sich die Frage, ab welchem monatlichen Einkommen eine ältere Person als arm gilt? Abgesehen vom monatlichen Einkommen können Personen ein Vermögen in Form von beispielsweise Immobilien und Edelmetallen haben: Wie fließt dieser Faktor in die Bewertung der Armut ein? Wahrheit ist relativ, denn sie bemisst sich an zahlreichen Faktoren. Folglich musst du die Forschungsfrage und die darin vorkommenden Begriffe genau definieren, um deine Forschung nachvollziehbar zu machen.

Weil Wahrheit relativ und somit eine Frage von Begleitumständen sowie diversen Einflussfaktoren ist, lebt die korrekte wissenschaftliche Arbeit von einer präzisen Definition der Forschungsfrage. Forschen kann in den seltensten Fällen durch die bloße Niederschrift einer Frage erfolgen. Wenn du Armut in irgendeiner Form untersuchst, wirst du diese immer definieren und diese Definition begründen müssen, ehe du deine Forschungsarbeit aufnimmst. Anderes Beispiel: Falls du eine repräsentative Umfrage durchführst, musst du begründen können, wieso ausgerechnet deine ausgesuchte Personengruppe sich eignet, um die größere Gesamtheit an Personen zu repräsentieren.

Die genaue Definition der Forschungsfrage ist bereits ein wesentlicher Teil der wissenschaftlichen Regeln. Diese Definition ist notwendig, um die weiteren wissenschaftlichen Vorgaben überhaupt einhalten zu können.

Vor der Arbeit und während der Arbeit: Forschungsfrage finden oder erhalten, dann planen und strukturiert arbeiten

Weil das wissenschaftliche Arbeiten strengen Anforderungen unterliegt, ist eine sorgfältige Planung der Arbeit alternativlos. Wie umfassend die Planung sein muss, variiert mit der Menge an Vorgaben durch deinen Dozenten. Dieser Prozess beginnt bereits vor der Forschungsarbeit, denn grundsätzlich musst du zunächst eine Forschungsfrage finden:

1. Du sammelst Ideen zu deiner Arbeit.

2. Aus den Ideen wählst du das passende Thema.

3. Passend zum Thema formulierst du die Forschungsfrage.

Diesen dreischrittigen Prozess in seiner Vollständigkeit wirst du zu Beginn deines Studiums möglicherweise selten durchführen müssen, weil das Thema oder die konkrete Forschungsfrage in den Anfangssemestern in der Regel oft vorgegeben werden. Es gilt hierbei die ungeschriebene Regel: Personen, die neu oder erst kurze Zeit im Studium sind, müssen weniger Eigenleistung bis zur Formulierung der Forschungsfrage oder Wahl eines Themas erbringen. Sie erlernen zunächst die korrekte Forschungsdurchführung an sich. Beispiel: Haus- und Seminararbeiten in den ersten Semestern haben sehr häufig eine vorgegebene Forschungsfrage oder ein vorgegebenes Thema. Doch Achtung: Es gibt Fälle, bei denen Studenten kein einziges Mal in ihrem gesamten Studium ein Thema oder eine Forschungsfrage vorgegeben wurde.

Spätestens bei Bachelorarbeiten sollte eine eigenständige Themenwahl auf Vorschlag der Studierenden möglich sein (vgl. Lück & Henke 2009, S. 5). Häufig muss mit fortschreitendem Studium sogar eine Themenwahl und Formulierung der Forschungsfrage in kompletter Eigenleistung erfolgen. So zeigst du mit Fortschreiten deines Studiums, dass du nicht nur in der Durchführung der Forschung dazulernst, sondern auch in der Lage bist, für die Wissenschaft relevante Themen zu identifizieren und entsprechend zu bearbeiten.

Checkpoint #2

Dieser Kreativitätsprozess von der Ideensammlung über die Wahl eines Themas bis hin zur Festlegung auf eine Forschungsfrage wurde zu flott erklärt? Keine Sorge, denn im vierten Kapitel – nachdem zunächst die Literaturarbeit und die empirische Arbeit vorgestellt wurden – wirst du mit zahlreichen Tipps und Anleitungen in den Kreativitätsprozess eingewiesen.

Durch sorgfältige Planung absichern und eine gute Vorarbeit leisten

Fakt ist, das die konkrete Vorgabe eines Themas oder sogar einer Forschungsfrage für deine wissenschaftliche Arbeit den gesamten Prozess der Planung vereinfacht, weil es dir das eigenständige Sammeln von Ideen erspart und du aus den Ideen im Anschluss keine Themen konkretisieren musst. Bei Vorgabe eines Themas formulierst du lediglich eine passende Forschungsfrage.

Gesetzt dem Fall, dass eine Forschungsfrage gefunden bzw. vorgegeben wurde, kann der Planungsprozess der wissenschaftlichen Arbeit beginnen. Dieser Prozess hat mindestens die folgenden Aspekte zu umfassen:

•Zusammenstellung und Bewertung möglicher Untersuchungsmethoden: Wie kann ich forschen, um die Forschungsfrage wahrheitsgemäß zu beantworten? (z. B. Literaturauswahl, Eignung bestimmter Datenerhebungsverfahren)

•Planung der jeweiligen Untersuchung: Was muss ich bei den einzelnen Untersuchungsmethoden beachten? (z. B. Qualität der Literatur, Auswahl von Personen für repräsentative Umfragen)

•Überlegungen zur Durchführung des theoretischen Teils: Welchen wissenschaftlichen Hintergrund hat meine Arbeit und wieso ist die jeweilige Forschungsfrage relevant? (sollte bei selbstständiger Formulierung der Forschungsfrage schon vorher klar sein; Anm.)

•Überlegungen zur Durchführung der Untersuchung: Wie genau führe ich eine Untersuchung durch? (z. B. Online-Datenerhebung, Interviews)

•Planung der Datenauswertung und Anfertigung der schriftlichen Arbeit: Mit welchen Verfahren werte ich die Daten aus und wie strukturiere ich die schriftliche Arbeit?

Wenn du sichergehen willst, dass deine Arbeit eine möglichst hohe Qualität haben wird, beginnst du mit den Planungen und der Arbeit möglichst früh. Zudem bietet es sich an, nach der Fertigstellung der Arbeit noch ausreichend Zeit zu haben, um die Arbeit einige Wochen oder zumindest Tage liegen zu lassen und später Korrektur zu lesen. Einige Zeit nach der Fertigstellung der Arbeit fallen beim Korrekturlesen häufig Aspekte auf, die unter Zeitdruck oder unmittelbar nach der Fertigstellung der Arbeit nicht bemerkt werden.

Eine minutiöse Planung der wissenschaftlichen Arbeit führt dazu, dass du noch vor Beginn deiner Forschung verlässlich einschätzen kannst, ob du überhaupt imstande bist, die gesamte Arbeit im vorgegebenen Zeitraum zu bewerkstelligen. Solltest du merken, dass es zeitlich eng wird, bietet sich ein Wechsel oder eine Änderung der Forschungsfrage an – falls das möglich ist. Wenn du dir sicher bist, die Arbeit in der vorgegebenen Zeit bewerkstelligen zu können, hilft dir die Planung, weil sie dir den Rahmen vorgibt, um deine Arbeit strukturiert durchzuführen.

Erster Überblick über die Strukturanforderungen

Die strukturellen Anforderungen schlagen sich in den Vorgaben zum Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit nieder. In dem Inhaltsverzeichnis spiegelt sich letzten Endes nichts anderes wider als der in den Stichpunkten oben beschriebene Planungsprozess. Zunächst ein Überblick über die Grundstruktur:

• Einleitung

• Theoretische Fundierung

• Durchführung der Untersuchung

• Fazit (Diskussion und Ausblick)

Diese Struktur bedeutet nicht, dass du diese Punkte in dieser Form so ins Inhaltsverzeichnis aufnimmst. Die Aufzählung ist lediglich so zu verstehen, dass diese Punkte aufeinanderfolgen. Dabei kann die theoretische Fundierung beispielsweise in die Einleitung eingebunden werden, denn sie dient keinem anderen Zweck als dem, zu erklären, wieso die Forschungsfrage erörtert wird und wissenschaftlich bedeutend ist. Es ist also ein Punkt, der deckungsgleich mit den Überlegungen zur Durchführung des theoretischen Teils aus dem vorigen Abschnitt ist. Hier beantwortest du also die Frage: Welchen wissenschaftlichen Hintergrund hat meine Arbeit und wieso ist die jeweilige Forschungsfrage relevant?

Checkpoint #3

Die Erklärung der Struktur klingt kompliziert? Keine Bange, das hier ist nämlich nur ein grober Überblick! Im fünften Kapitel über den Aufbau der Arbeit erhältst du genaueste Informationen zu den einzelnen Bestandteilen des Inhaltsverzeichnisses: Es beginnt detailliert bei den formalen Vorgaben und dem Titelblatt und geht über sämtliche Gliederungspunkte, wie etwa die Einleitung, bis hin zu den Anhängen und weiteren optionalen Bestandteilen des Inhaltsverzeichnisses.

Hinweis!

Weil das im Zuge der Wissenschaft zu generierende Wissen wahr sein soll und Wahrheit u. a. eine Frage der Definition, Eingrenzung und Konkretisierung ist, werden im Teil der Arbeit mit der theoretischen Fundierung Begriffe definiert. Einige Studierende kommen auf die Idee, diese Begriffsdefinitionen separat in einem eigenen Gliederungspunkt nach der Einleitung zu erläutern. Das macht nur dann Sinn, wenn viele Begriffe definiert werden müssen. In der Regel ist die theoretische Fundierung ein Teil der Einleitung.

Deine Arbeit enthält mit der Diskussion einen Teil, in dem du die Transferleistungen erbringst: Du bringst zur Sprache, wie dein neu generiertes Wissen in den aktuellen Forschungsstand, gesellschaftliche Entwicklungen oder andere Bereiche einzubetten ist. Hier zeigst du, dass sich im Nachhinein bestätigt hat, dass deine Forschungsfrage tatsächlich von wissenschaftlicher Relevanz war, was ein zentrales Anforderungskriterium für wissenschaftliche Arbeit ist. Die Diskussion ist häufig ein Teil des Fazits; in Ausnahmefällen kannst du die Diskussion als separaten Gliederungspunkt vor dem Fazit aufführen. Zuletzt jedenfalls kommt das Fazit als der Teil, der die gesamte Arbeit zusammenfasst und ggfs. einen Ausblick auf weitere Forschungsansätze beinhaltet, die sich aus den eigenen Ergebnissen ergeben.

Ein Rückblick auf ein paar Absätze zuvor: Die Planung hilft dir, weil sie dir für deine Arbeit einen Rahmen vorgibt, innerhalb dessen du strukturiert arbeiten kannst. In die Planung fließen deine Quellenrecherche und der Aufbau deiner Forschungsmethodik ein. Essenziell ist der rote Faden, den du ebenfalls mit einer soliden Planung sicherstellst: nicht vom Thema abweichen, stets auf die Beantwortung der Forschungsfrage hinarbeiten.

Wissenschaft im Wandel der Zeit: Heute regelgeleitet, aber nicht perfekt

Das eingangs in diesem Kapitel erwähnte Beispiel der Entstehung von Kalenderbauten ist eine von mehreren Formen des frühen empirischen Forschens. Vor der Errichtung der Kalenderbauten lassen sich zahlreiche weitere Forschungsleistungen feststellen, die beispielsweise in der Steinzeit mit der Erkenntnis beginnen, dass Dinge einer Schwerkraft unterliegen und Kleidung vor Kälte schützt. Trotz früher Wissenschaft dauerte es Jahrtausende, bis wissenschaftliche Forschungsprozesse zunehmend regelgeleitet waren und zwischen verschiedenen Kulturen immer mehr Übereinstimmungen diesbezüglich bestanden, wie Wissenschaft und Forschung durchzuführen sind.

In ihrem Werk Empirisch forschen benennen Hug/Poscheschnik (2010) „die globale Verbreitung wissenschaftlicher Terminologien mit sprachlichen Wurzeln im Griechischen und Lateinischen“ (S. 23) als zwei wichtige Faktoren für die Weiterentwicklung der abendländischen Wissenschaft. Mit dem griechischen Philosophen Aristoteles habe in den Augen der beiden Autoren eine Wende im Denken begonnen, aus der die „Logik als eigenständige Wissenschaftsdisziplin“ (S. 24) begründet worden sei. Von da an hätten, auch durch andere Wissenschaftler wie Sokrates, u. a. die metaphysischen Prinzipien an Bedeutung eingebüßt und es seien rationale Aspekte des Forschens in den Vordergrund gerückt. Einige der von Hug/Poscheschnik genannten Meilensteine der abendländischen Wissenschaft sind:

• René Descartes (1596-1650): Durch Descartes wurde die Wissenschaft getrennt vom Subjekt, also auch dem Forschenden, betrachtet.

• John Locke (1632–1704) und David Hume (1711–1776): Beide trugen zur Entwicklung des Empirismus bei. Demnach seien Ursachen nicht durch bloße Vernunft, sondern nur anhand von wiederholten Erfahrungen zu erkennen.

• Auguste Comte (1798-1857): Der Forscher begründete den Positivismus, der bis heute ein Bestandteil der Wissenschaft ist. Seiner Theorie zufolge sei Wissenschaft erst dann zuverlässig, sofern Tatsachen sinnlich gegeben wären und sich mehrfach bestätigen würden.

• Charles Sanders Peirce (1839–1914), William James (1842–1910) und John Dewey (1859–1952): Die Forscher förderten den Pragmatismus, der den praktischen Umgang mit Gegenständen sowie deren Konsequenzen und Wirkungen als Voraussetzung ansieht, um u. a. die Wahrheit von Aussagen prüfen und wissenschaftlich-theoretisches Wissen schaffen zu können.

Während dieses Prozesses der Entwicklung von Wissenschaft sowie Forschung bestand nicht immer Einigkeit darüber, welche Methoden oder Ansätze die besten sind. So ist es bis heute geblieben, wie sich beispielsweise in der anhaltenden Kritik an Comtes Ansatz des Positivismus zeigt. Dass es in vielerlei Hinsicht in der Wissenschaft Uneinigkeit gibt, lässt sich am besten anhand „subjektiver Studien“ demonstrieren.

Beispiel

Regelrecht populär als Negativbeispiel sind unter Kritikern die von Nestlé in Auftrag gegebenen Frühstücksstudien. Diese unterstreichen immer wieder aufs Neue, wie wichtig das Frühstück als erste Mahlzeit des Tages ist, obwohl diese Feststellung ansonsten wissenschaftlich ein ums andere Mal widerlegt wurde. Letzten Endes spielen Nestlé die Ergebnisse der eigens beauftragten Studien in die Karten, weil das Unternehmen einer der größten Produzenten für Frühstücksprodukte ist. Wissenschaftliche Belege für die Bedeutung des Frühstücks sollen die Umsätze des Unternehmens steigern und Kritiker verstummen lassen. Das Studiendesign scheint genau auf diesen Zweck ausgelegt zu sein, dementsprechend ist die Objektivität der Studie zweifelhaft.

Das Beispiel von Nestlé und ebenso andere Beispiele (siehe: Versicherungsunternehmen, die private Altersvorsorgeverträge vertreiben und in eigens beauftragten Studien die Nichttragbarkeit der Gesetzlichen Rentenversicherung kritisieren) legen offen, dass es Grauzonen in der Wissenschaft gibt, die zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden. Ob es sich hierbei überhaupt noch um Wissenschaft bzw. Forschung handelt, ist nachvollziehbarerweise umstritten.

Doch nicht in allen Bereichen gibt es die Möglichkeit, solche Grauzonen auszunutzen. So ist die Medizin mit ihren strengen Voraussetzungen bei Zulassungsstudien für Medikamente ein optimales Gegenbeispiel dafür, wie klar definiert Wissenschaft und Forschung sein können, um möglichst wahrheitsgetreu zu sein. Ein weiteres Gegenbeispiel, bei dem die Nutzung von Grauzonen fast unmöglich ist, trifft auf dich zu: das wissenschaftliche Arbeiten im Studium.

Wie du später – eventuell als Angestellter in Großkonzernen bei Studien zu Frühstücksprodukten oder bei einem Jungunternehmen in der Produktentwicklung – deine Forschungen durchzuführen hast, wird dir wohl vorgegeben werden. Manchmal wirst du aufgrund der Vorgaben der Geldgeber sogar das Ergebnis der Studie wissen, bevor du sie machst. Bevor du in Situationen kommen kannst, bei denen dir moralisch verwerfliche Forschungen gegen Geld angeboten werden, musst du aber zunächst dein Studium absolvieren, bei dem die Regeln für wissenschaftliches Arbeiten vergleichsweise klar umrissen sind. Hier muss der Moralkompass bei der Durchführung von Forschungen intakt sein, weil ansonsten schlechte Noten die unvermeidbare Konsequenz sind.

Neben den Vorgaben zum Aufbau der Arbeit und der Durchführung der Forschung genießt die Forschungsethik einen hohen Ruf. Sie dient der Verhinderung von Betrug und dem Schutz von Personenrechten. Unter anderem umfasst sie Vorgaben zum Daten- und Persönlichkeitsschutz im Rahmen des wissenschaftlichen Arbeitens ebenso wie zur Kenntlichmachung fremden Gedankenguts. Folglich enthält deine wissenschaftliche Arbeit eine eidesstattliche Erklärung und in manchen Fällen auch eine Datenschutzerklärung. Der generell transparente und nachvollziehbare Aufbau deiner Arbeit sowie die Nachvollziehbarkeit deines Vorgehens ermöglichen es, die Objektivität und Korrektheit deiner Arbeit einzuschätzen.

Wenn du im Studium wissenschaftlich arbeitest, hast du dich an strenge Regelwerke zu halten. Du fokussierst dich auf die (manchmal dem Anschein nach peniblen) Vorgaben im Studium. Sicher hast du dir in der Schule immer wieder die Frage gestellt, wieso du ausgerechnet eine bestimmte Vorgehensweise bei einer Arbeit oder Aufgabe durchführen musstest, obwohl du sie künftig nicht brauchen wirst … Möglicherweise hast du dich bei Fächern wie Physik gefragt, wozu sie nötig sein werden, wo du doch etwas ganz anderes studieren möchtest.

In Bezug auf die Richtlinien zum wissenschaftlichen Arbeiten wirst du dir womöglich ähnliche Fragen stellen, doch Fakt ist Folgendes: Du kannst es drehen und wenden, wie du willst – dich an die Regeln zu halten, ist der einzige Weg, um Prüfungen bestehen und deine beruflichen Träume verwirklichen zu können. Aus diesem Grund liest du dieses Buch und wirst dich (hoffentlich) akribisch an die Vorgaben zum wissenschaftlichen Arbeiten halten. Diese wiederum haben ihren Grund, denn bei all den opportunistischen und subjektiv ausgelegten Studien einzelner Unternehmen oder Geldgeber möchte sich die Wissenschaft durch die präzisen Vorgaben an Studenten eines bewahren: Studenten und künftige Forscher, die möglichst objektiv forschen und der tatsächlichen Wahrheit zumindest nahezukommen versuchen.

Fazit

Die Wissenschaft und das empirische Forschen – eine Jahrtausende alte Geschichte. Ob man deren Beginn mit der Entwicklung von Werkzeugen durch Neandertaler vor Millionen Jahren ansetzt oder an der Wende durch Aristoteles und der Entdeckung der Logik festmacht: Nach dem Beginn des Forschens hat die Wissenschaft eine Entwicklung hingelegt. Diese Entwicklung ist ganz im Sinne der Wissenschaft, den sie lädt stets zum kritischen Hinterfragen und zu weiteren Forschungen ein.

Wissenschaft ist ein nie endender Prozess, der neues Wissen schafft. Dabei ist die Berücksichtigung von Regeln und Überzeugungen unerlässlich, damit die gewonnenen Erkenntnisse der Wahrheit möglichst nahekommen. Auch wenn es heutzutage zu reichlich Verstößen gegen die Regeln kommt, so besteht zumindest in zahlreichen Ministerien und Gemeinschaften ein Konsens darüber, wie wissenschaftliches Arbeiten zu erfolgen hat.

Folgerichtig hat das wissenschaftliche Arbeiten in mehreren Bereichen höchste Standards zu erfüllen und den Regeln sowie Überzeugungen der Wissenschaft zu folgen: Ob innerhalb des Studiums zum Bestehen einer Prüfung, in der Medizin zur Zulassung von Medikamenten oder bei Anträgen für die Bewilligung von Fördergeldern – es ist für dich nur von Vorteil, wenn du ein für alle Mal weißt, wie wissenschaftliches Arbeiten richtig funktioniert.

Literaturarbeit: Geeignete Quellen finden und richtig zitieren

Die Basis des wissenschaftlichen Arbeitens bildet die Literaturarbeit. Es ist sehr wahrscheinlich, dass deine allererste wissenschaftliche Arbeit im Studium darin bestehen wird, anhand von Literaturrecherchen eine bestimmte Forschungsfrage zu beantworten. Auch im fortschreitenden Verlauf deines Studiums wird die Literaturarbeit bedeutend sein.

Solltest du beispielsweise empirische Arbeit (siehe Folgekapitel) verrichten und dabei zur Beantwortung einer Forschungsfrage eigene Daten generieren (z. B. Aussagen aus Patienteninterviews, geologische Messungen), dann dienen dir diese Daten zwar als Wissensquelle, aber meist wirst du zur Einbettung des Wissens in einen neuen Kontext oder zur Erläuterung deiner Untersuchungsergebnisse trotzdem auf Literatur zurückgreifen müssen.

Wann und wie auch immer du deine Forschungen anstellst: Literaturarbeit ist die Basis. Diese Methode des wissenschaftlichen Arbeitens ist an mehrere Regeln gebunden, wozu u. a. eine transparente und nachvollziehbare Literaturauswahl gehört. Bei alledem hat die Literaturauswahl qualitativen Grundsätzen zu folgen. Das aus Quellen herangezogene Wissen muss zudem richtig kenntlich gemacht werden, womit sich zwei wichtige Aspekte der Literaturarbeit eröffnen: Zitation und Plagiatsvermeidung.

Du erkennst, dass Literaturarbeit eine anerkannte Forschungsmethode mit klaren Regeln im Sinne der wissenschaftlichen Standards ist. Wie geforscht wird und Quellen richtig herangezogen werden – das verrät dir dieses Kapitel.

Literaturarbeit ist Forschungsarbeit

Wenn du in der Schule eine Aufgabenstellung bekommen und diese mithilfe der Inhalte in deinem Lehrbuch beantwortet hast, hast du es wahrscheinlich nicht gemerkt, aber: In diesem Moment hast du geforscht. Tatsächlich ist es Forschungsarbeit, eine Literaturquelle zur Hand zu nehmen und den aktuellen Forschungsstand mit eigenen Worten zusammenzufassen. Zwar ist die Voraussetzung beim wissenschaftlichen Arbeiten, dass du neues Wissen schaffst und eine Forschungsfrage beantwortest, die es in dieser Form noch nicht gab, aber trotzdem tust du bei der Literaturarbeit grundsätzlich nichts anderes, als auf vorhandenes Wissen zurückzugreifen. Der Ablauf ist dabei stets der folgende:

1. Du erhältst eine Aufgabe oder formulierst selbst eine Forschungsfrage.

2. Anschließend wählst du Literatur aus, mit deren Hilfe du diese Aufgabe erledigst. Der Auswahlprozess der Literatur ist zu dokumentieren und in der Einleitung oder in einem separaten Methodenteil deiner Arbeit zu erläutern.

3. Es folgt die Durcharbeitung der Literatur und Formulierung der wissenschaftlichen Arbeit. Hierbei sind eine objektive Analyse und kritische Hinterfragung der Inhalte essenziell.

4. Aus dem vorhandenen Wissen generierst du neues Wissen, weil du Informationen aus verschiedenen Artikeln, Büchern und sonstigen Quellen zur Bewerkstelligung einer individuellen Aufgabe zusammenträgst, kategorisierst und vergleichst. (Oliver 2012)

Die Nutzung von Literatur ist eine Forschungsmethode, die wie jede andere nach Erklärungen verlangt. Zentrale Fragen, die vor dem Hauptteil deiner wissenschaftlichen Arbeit zu beantworten sind, drehen sich um die Auswahl der Literatur und die Kriterien, die du bei dieser Auswahl angewendet hast. Wieso du bestimmte Literatur ausgeschlossen hast und andere nicht, muss anhand der Kriterien nachvollziehbar sein. Erst bei Einhaltung dieser Vorgehensweise forschst du bei der Literaturarbeit gemäß den wissenschaftlichen Regeln und Überzeugungen.

Was zeichnet gute Literatur aus?

Gute Literatur ist aktuell, themenrelevant, mit Expertise verfasst, korrekt und hat ein passendes Anliegen. Was dies konkret bedeutet und wie du die Auswahl der passenden Literaturquellen für deine wissenschaftliche Arbeit richtig triffst, ist mithilfe des CRAAP-Tests gut nachvollziehbar. Dieser Test findet sich auf der Website der renommierten Benedictine University aus dem US-Staat Illinois.

Currency

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Aktualität

Relevance

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Relevanz; Wichtigkeit

Authority

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Expertise; Autorität

Accuracy

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Korrektheit; Richtigkeit

Purpose

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Zweck

Die Aktualität variiert mit dem Themengebiet und der Forschungsfrage. Eine Quelle aus 2010 kann bei der einen Forschungsfrage aktuell sein, während bei einer anderen Forschungsfrage nicht mal eine Quelle aus dem Jahr 2015 zeitgemäß ist. Weil Informationen mit der Zeit widerlegt oder besser begründet werden, ist es wichtig, beim wissenschaftlichen Arbeiten Quellen mit dem aktuellsten Stand zu nutzen. Auf welche Quellen dies zutrifft und auf welche nicht, ist eine hochindividuelle Frage und für die eigene wissenschaftliche Arbeit eigenständig im Rahmen einer tiefgreifenden Recherche zu beantworten. Bei Online-Quellen müssen die Links funktionieren; für den Fall eines späteren Ausfalls der Links sind das Datum und die Uhrzeit des letzten Abrufs im Quellenverzeichnis anzugeben – mehr zur Zitation in dem Folgeabschnitt.

Für die Relevanz einer Quelle ist ausschlaggebend, dass sie Informationen beinhaltet, die für die Beantwortung der Forschungsfrage von Bedeutung sind. Diese Informationen sollten weder zu grundlegend noch zu kompliziert erläutert werden. Am besten ist es, Quellen zu wählen, die für die Zielgruppe nachvollziehbar sind. Sollte die Zielgruppe einer wissenschaftlichen Arbeit z. B. Mediziner sein, dann müssen Quellen und ebenso eigene Inhalte, die Themenbereiche außerhalb der Medizin (z. B. komplexe Regeln aus der IT) umfassen, so erklärt werden, dass Mediziner sie verstehen können.

Tipp!

Zur Beurteilung der Themenrelevanz empfiehlt es sich, mehrere Quellen miteinander zu vergleichen. Aus den Vergleichen wird deutlich, welche Quellen die mit der höchsten Informationsdichte und Menge an Informationen in Bezug auf die ei-gene Forschungsfrage sind. Zudem fallen dir möglicherweise Widersprüche zwischen den Quellen auf: Wenn beispielsweise in einer Quelle im Vergleich zu mehreren anderen Quellen auffällig häufig falsche Aussagen getätigt werden, solltest du die fehlerhafte Quelle komplett aus deiner Recherche ausschließen.

An dem Distributor der Informationen lässt sich die Autorität einer Quelle bemessen. Ist es ein renommierter Wissenschaftler, ein Fachmagazin oder eine Person, die weniger bekannt ist und deren Expertise zweifelhaft ist? Ein Autor oder eine Autorengemeinschaft muss zwar nicht bekannt sein, jedoch ist dann umso mehr auf die Qualität der Referenzen und Quellen im Verzeichnis des jeweiligen Werks zu achten. Falls der Autor oder Verlag sich über eine E-Mail-Adresse kontaktieren lässt, ist es für die Autorität und den Vertrauensfaktor der Quelle vorteilhaft. Eine Besonderheit gibt es bei elektronischen Quellen: Die Endung der URL verrät dir einiges über die Quelle.

Eine kommerzielle Quelle ist hinsichtlich ihrer Objektivität anzuzweifeln, während es bei einer bildungsorientierten Quelle weniger der Fall ist. Auch wenn Nonprofit-Organisationen löbliche Intentionen haben können, so mag auch die Objektivität einer Umweltschutzorganisation zweifelhaft sein, da diese sich mutmaßlich primär für den Umweltschutz einsetzt. Die Endungen der URL eignen sich also zu einer ersten Einschätzung, inwiefern eine Quelle wissenschaftlich angesehene Autorität haben könnte. Nichtsdestotrotz bleibt eine genaue Prüfung der publizierten Inhalte verpflichtend.

Weiter geht es mit der Korrektheit der Quelle, die sich zum einen aus der Herkunft und somit der Autorität der Quelle ableitet. Zum anderen spielen weitere Faktoren eine zentrale Rolle, wie etwa die Ergebnisse aus einer Überprüfung der Informationen: Hast du weitere Belege dafür, dass die Information aus deiner Quelle richtig ist? Bestehen wissenschaftliche Nachweise, die die Korrektheit der Informationen aus der Quelle belegen? Achte überdies darauf, dass die Tonalität der Quelle objektiv ist; in einigen Fällen wirst du womöglich feststellen, dass die Wortwahl von Emotionen getragen wird. Zuletzt gilt folgende Annahme in der Wissenschaft: Verfasser einer vertrauenswürdigen und korrekten Quelle sind in der Lage, orthografisch und grammatikalisch korrekt zu formulieren. Falls in der Quelle nach deinem Ermessen auffällig viele Rechtschreib- oder Grammatikfehler auftreten, gilt sie höchstens als eingeschränkt vertrauenswürdig.

Mit dem Zweck stellt sich die Frage nach der Absicht, die Verfasser mit dem Schreiben einer Quelle haben: Was ist der Grund dafür, dass die Informationen existieren? Sofern die Quelle dem Zweck dient, objektiv und unvoreingenommen zu informieren, ist es zu begrüßen. Anders verhält es sich bei einer Quelle, die z. B. Werbezwecken oder der Unterhaltung dient.

Hinweis!

Natürlich sind die Vorgaben zur Quellenwahl differenziert und in Abstimmung auf die Forschungsfrage zu wählen. Falls du beispielsweise eine wissenschaftliche Arbeit über die Auswirkung der nationalsozialistischen Propaganda auf die Kinder und Jugendlichen im Deutschland der 30er Jahre zu verfassen hast, dann wirst du nicht daran vorbeikommen, ebenjene Propaganda als Quelle zu nutzen. Diese Quelle ist nicht objektiv und sogar menschlich verwerflich, jedoch zur Durchführung der Arbeit notwendig. Möchtest du wiederum die Auswirkungen dieser Propaganda erklären, dann sind wissenschaftlich haltbare Quellen nach dem Schema des CRAAP-Tests heranzuziehen.

Zitation

Sobald fremdes Gedankengut übernommen wird, ist dieses durch eine Zitation im Fließtext zu kennzeichnen. Alle verwendeten Quellen werden später im Literaturverzeichnis aufgeführt. Sollten Gedanken und Formulierungen von einem anderen Urheber übernommen, aber nicht entsprechend kenntlich gemacht werden, läge ein Plagiat vor. Über das Plagiat erfährst du im nächsten Unterkapitel mehr. Hier geht es darum, wie du richtig zitierst und ein Plagiat vermeidest.

Es gibt verschiedene Zitierweisen, wobei die Harvard-Zitation die meistangewandte ist. Der Großteil der folgenden Inhalte ist daher der Harvard-Zitation gewidmet. Andere Zitiermethoden sind u. a. der APA-Stil und die Deutsche Zitierweise. Ferner bestehen in einzelnen Studiengängen (z. B. IT-Wissenschaften, Jura) eigene Zitationsregeln.

Während in vielen Studiengängen eine Fußnotenzitation unüblich ist, wird von Fußnoten in wissenschaftlichen Arbeiten dennoch Gebrauch gemacht. Sie kommen dann zur Anwendung, wenn eine Anmerkung zum jeweiligen Inhalt angebracht erscheint. Falls du z. B. auf eine andere oder unterstützende Sichtweise zu einem Thema deiner Arbeit hinweisen möchtest, die jedoch für dein eigenes Fachgebiet nicht relevant ist, kannst du in der Fußnote eine Anmerkung dazu bringen. Das folgende Beispiel klärt auf.

Beispiel

Schumann (2018, S. 113) schreibt: „,Das Ganze erklärt die Teile; die Teile jedoch, nur summiert, erklären nicht die Ganzheit‘ (Fisseni 2003, S. 194)1“

Die Fußnote verweist auf folgenden Inhalt: „Vgl. hierzu aus Sicht der Quantenmechanik: Kanitscheider (2007, S. 112) oder Gribbin (2016, S. 189).“ (Schumann 2018, S. 113)

Eigentlich schreibt Schumann über ein Thema aus der Humanistischen Psychologie; die Quantenmechanik als physikalische Disziplin spielt dabei grundsätzlich keine Rolle. Scheinbar findet er es trotzdem interessant, neben dem eigentlichen Thema darauf hinzuweisen, dass die Quantenmechanik hierzu eine komplementäre Ansicht hat.

Harvard-Zitation

Bei der Harvard-Zitation wird jedes Zitat kenntlich gemacht, indem du den Verweis auf die Quelle in Klammern setzt. Die Klammern haben genau dort zu stehen, wo die Übernahme des fremden Gedankenguts abgeschlossen ist. In den Klammern erwähnt werden immer – sofern bekannt – der/die Verfasser, das Veröffentlichungsjahr der Quelle und die Seitenanzahl in genau dieser Reihenfolge.

„Qualitative Forschung interessiert sich für die Subjektivität des Beforschten. Das bedeutet, es geht um die persönliche Erlebniswelt einzelner Menschen.“ (Hug/Poscheschnik 2010, S. 89)

Es steht dir frei, die Quelle nicht alleinstehend am Ende des Zitats zu nennen, sondern bereits vor dem Zitat einleitend in den Fließtext einzubinden. In diesem Fall erwähnst du den/die Autorennamen im Fließtext und schreibst nach dem Autorennamen in die Klammern nur noch die Jahres- und Seitenangabe.

So führen beispielsweise auch Hug/Poscheschnik (2010, S. 89) aus: „Qualitative Forschung interessiert sich für die Subjektivität des Beforschten. Das bedeutet, es geht um die persönliche Erlebniswelt einzelner Menschen.“

Diese Hinweise sind allerdings erst die grundlegendsten Grundlagen der Harvard-Zitation. Daher werden nun weitere Informationen vermittelt, um die Harvard-Zitation in Gänze zu erläutern. Die folgenden Vorgaben in den weiteren Abschnitten dieses Unterkapitels gelten nicht nur für Bücher, sondern auch für Internetquellen. Im Text wird bei Internetquellen also keine URL angegeben; hierfür ist das Literaturverzeichnis vorgesehen.

Direkte und indirekte Zitate

Bei wortwörtlichen Zitaten, also den direkten Zitaten, ist die Kennzeichnung am einfachsten, weil du den genauen Wortlaut in Anführungsstriche setzt. Solltest du kein wortwörtliches Zitat nutzen, sondern fremde Gedanken in eigenen Worten und somit indirekt formulieren, dann setzt du die Klammer und somit den Abschluss des Zitats an der Textstelle, an der die fremden Gedankengänge enden und deine eigenen Gedankengänge beginnen.

Beispiel

Direktes Zitat: „Die qualitative empirische Forschung lehnt das in Abschn. 2.1 geschilderte materialistisch-deterministische Menschenbild explizit ab. Damit stellt sich die Frage, welches Menschenbild als Basis ihrer Argumentation dient. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um ein Menschenbild handelt, wie es in der humanistischen Psychologie vertreten wird.“ (Schumann 2018, S. 108)

Indirektes Zitat: Der qualitativen empirischen Forschung liegt wohl ein Menschenbild als Basis ihrer Argumentation zugrunde, das in der humanistischen Psychologie Anwendung findet. (vgl. Schumann 2018, S. 108) Daraus folgt, dass …

Aus dem Beispiel wird ersichtlich, dass indirekte Zitate immer mit einem „vgl.“ zu kennzeichnen sind. Diese Kennzeichnung dient der Verdeutlichung, dass bei der Zitation nicht der Original-Wortlaut gebraucht wird. Falls du bei einer indirekten Zitation ein längeres Zitat in eigenen Worten formulierst und zwischendurch eigene Gedankengänge einbringst, musst du das Zitat durch den Verweis auf den Urheber unterbrechen, die eigenen Gedanken vortragen und anschließend das Zitat fortsetzen und es wieder mit einem Verweis auf die Quelle kenntlich machen. Durch diese Vorgehensweise verhinderst du, dass du dem Urheber eigene Gedanken und somit falsche Inhalte zuordnest, was schlicht und einfach verboten ist.

Wichtige Hinweise zur direkten Zitation sind:

• Übernimm die Zitate immer im genauen Wortlaut und sorge für 100-prozentige Übereinstimmung mit dem Original! Auch Rechtschreibfehler gehören übernommen. Falls du Änderungen vornehmen möchtest, dann bitte gemäß den folgenden Richtlinien.

o Rechtschreib- und Grammatikfehler darfst du nicht korrigieren, dafür aber mit einem „[sic!]“ direkt nach dem fehlerhaften Wort oder Satzzeichen kenntlich machen.

o Falls du Wörter auslässt, kennzeichne die Auslassungen mit „[…]“ genau an der Stelle, an der du die Wörter auslässt. Solltest du Wörter hinzufügen, dann setzt du diese in dieselben eckigen Klammern.

o Hervorhebungen im Originaltext, die du nicht übernehmen möchtest, darfst du weglassen. Dann setzt du im Anschluss an die weggelassene Hervorhebung (z. B. kursiv- oder fettgedruckte Wörter) den Hinweis „[Hervorhebung weggelassen]“. Setzt du selbst eine Hervorhebung, etwa weil dir eine bestimmte Stelle des Zitats wichtig erscheint, so machst du diese direkt im Anschluss mit „[Hervorhebungen v. Verf.]“ kenntlich.

o Die einzigen Änderungen zum Originaltext, die du bei einem direkten Zitat ohne Kennzeichnung durchführen darfst, bestehen darin, dass du bei einem in den Fließtext eingebundenen Zitat mit weniger als 40 Wörtern (siehe Folgepunkt) den ersten Buchstaben in einen Groß- oder Kleinbuchstaben umwandelst und das Satzzeichen am Ende des Zitats anpasst.

• Zitate, die weniger als 40 Wörter umfassen, werden in der Regel in den Fließtext eingebunden. Bsp.: Es gilt die Annahme, „dass es sich dabei um ein Menschenbild handelt, wie es in der humanistischen Psychologie vertreten wird.“ (Schumann 2018, S. 108)

• Falls ein Zitat mehr als 40 Wörter Umfang hat, sollte es als eigener, linksbündig zentrierter Absatz – im Gegensatz zur sonstigen Blocksatz-Formatierung in der Arbeit – formatiert werden. Zudem muss es ein ordentlicher Satz sein, der mit einem Großbuchstaben beginnt und einem Punkt schließt.

Achtung auf die Wortwahl bei indirekter Zitation!

Sehr vorsichtig musst du zudem bei der Wahl deiner Worte sein. Die von dir gewählten Wörter müssen sinngemäß die gleiche Bedeutung haben wie der Original-Text. Um diesen Sachverhalt zu veranschaulichen, wird wieder das Beispiel von eben aufgegriffen:

Der qualitativen empirischen Forschung liegt wohl ein Menschenbild als Basis ihrer Argumentation zugrunde, das in der humanistischen Psychologie Anwendung findet. (vgl. Schumann 2018, S. 108)

Hier formulierst du die Gedanken des Autors in eigenen Worten und gibst sie richtig wieder. Dies gelingt dir nur, weil du bei der Wahl deiner Worte aufpasst. Mal angenommen, du würdest stattdessen wie folgt zitieren:

Der qualitativen empirischen Forschung liegt wohl ein Menschenbild als Basis ihrer Argumentation zugrunde, das aus der humanistischen Psychologie bekannt ist. (vgl. Schumann 2018, S. 108)

Es wurden nur drei Wörter geändert, aber trotzdem würdest du falsch zitieren. Denn die Aussage, dass das Menschenbild aus der humanistischen Psychologie bekannt ist, ist keine Aussage, die Schumann in seinem Werk tätigt. Er sagt lediglich, dass das besagte Menschenbild „in der humanistischen Psychologie vertreten wird.“ (Schumann 2018, S. 108) Aus dieser Aussage lässt sich u. a. schlussfolgern, dass das Menschenbild „in der humanistischen Psychologie Anwendung findet“, wie es im Beispiel eigenständig umformuliert wurde. Bekannt sein kann das Menschenbild jedoch aus einer ganz anderen Fachrichtung. Zwar werden nicht alle Dozenten so streng urteilen oder diesen Fehler sogar übersehen, jedoch solltest du dir über die Wahl deiner Worte bei einer indirekten und im eigenen Wortlaut formulierten Zitation gründlich Gedanken machen.

Hinweise zu den einzelnen Bestandteilen eines Zitats

#1: Autorenangabe

Falls ein Autor angegeben ist, so setzt du dessen Namen am Anfang in die Klammer, wie es oben in den Beispielen bereits durchgeführt wurde: (Schumann

Bei zwei Autoren schreibst du beide Nachnamen auf, trennst die Autoren jedoch durch den Schrägstrich „/“. Gleiches gilt für die Nennung von drei Autoren. So sieht es aus: (Göpferich/Neumann

Falls zwei oder drei der Autoren denselben Nachnamen haben, musst du vor der Nennung des Nachnamens den Anfangsbuchstaben des Vornamens dazuschreiben.

Mehr als drei Autoren ziehen eine andere Regelung nach sich. Du nennst hierbei nur den ersten Autorennamen und setzt für alle weiteren den Hinweis „et al.“: (Jereb et al.

#2: Jahresangabe

Nach dem bzw. den Autorennamen schreibst du das Veröffentlichungsjahr des Werks, aus dem du zitierst. Du trennst die Jahresangabe nicht durch ein Satzzeichen, sondern nur durch ein Leerzeichen von der Autorenangabe. Nach der Jahresangabe kommt ein Komma, ehe die Seitenangabe erfolgt:

•(Schumann 2018,

•(Göpferich/Neumann 2016,

•(Jereb et al. 2018,

#3: Seitenangabe

Bevor du die schließende Klammer setzt, gibst du die Seiten an, von denen du den Gedankengang übernommen hast. Hierbei setzt du das Kürzel „S.“ und gibst dann die Zahl der Seite an. Falls es zwei Seiten sind, gibst du die erste Seite an und setzt direkt an die Zahl ein „f.“ für eine folgende Seite. Solltest du den Gedankengang von mehr als zwei Seiten übernommen haben, dann kennzeichnest du es mit „ff.“ für mehrere folgende Seiten.

•(Schumann 2018, S. 12) bei einer zitierten Seite

•(Göpferich/Neumann 2016, S. 24f.) bei zwei zitierten Seiten

•(Jereb et al. 2018, S. 3ff.) bei mehr als zwei zitierten Seiten

Weitere Zitierweisen neben der Harvard-Zitation

Sobald du die Harvard-Zitierweise kennst, wird es dir aller Voraussicht nach leichtfallen, andere Zitierweisen zu erlernen. Beispielsweise ähnelt der APA-Stil bei Zitationen im Text der Harvard-Zitierweise; der einzige Unterschied besteht darin, dass keine Seitenangabe erfolgt und der Autorenname sowie die Jahresangabe durch ein Komma getrennt werden. So würde im Vergleich zur Harvard-Zitierweise aus „(Schumann 2018, S. 12)“ die Angabe „(Schumann, 2018)“ werden. Dafür erfolgt im Gegensatz zur Harvard-Zitation die Angabe der genutzten Seiten im Literaturverzeichnis.

Zudem existiert die Deutsche Zitierweise, bei der Fußnoten Anwendung finden. Bei dieser Zitierweise bringst du im Text an der Stelle, an der die Übernahme eines Wortes oder Gedankenganges abgeschlossen ist, eine hochgestellte Ziffer. Die „1“ als hochgestellte Ziffer bringst du bei deinem ersten Zitat, die „2“ beim zweiten Zitat und so weiter. In der Fußnote am unteren Ende der Seite nennst du die Quelle, wobei du die Quelle beim ersten Mal so ausführlich beschreibst, wie es bei der Harvard-Zitation nur im Literaturverzeichnis gemacht wird. Nachdem du die Quelle einmal in der Fußnote erwähnt hast, kannst du sie die nächsten Male kürzer anführen, indem du nur den Autorennamen, dann ein Komma und schließlich die Seitenanzahl angibst.

Aufgrund der allgemeinen Ausrichtung dieses Ratgebers auf wissenschaftliches Arbeiten und dem Ziel, dich auf die wahrscheinlichsten Anforderungen und Vorgaben vorzubereiten, werden die weiteren Zitierweisen an dieser Stelle nicht näher vertieft. Du erhältst spezifische Informationen zu den geforderten Zitierweisen an deiner Universität oder Hochschule, bei deinen Betreuern, im Internet oder kannst selbst in weiterer Literatur recherchieren.

Achtung, Plagiat!

Ein Plagiat liegt dann vor, wenn du die Gedanken anderer Urheber übernimmst und nicht entsprechend kennzeichnest. „Plagiieren“ nennt man das, was du bei einem Plagiat tust – es ist das selten genannte Verb zu dem Nomen, das schwerwiegende Folgen für Studierende haben kann: Vom Nicht-Bestehen von Prüfungen bis zur Nicht-Vergabe von Credits sind die wahrscheinlichen Konsequenzen fürs Plagiieren gnadenlos.

Auch wenn ein Plagiat manchmal unbemerkt bleibt, ist das Risiko im Hinblick auf das spätere Berufsleben (die Plagiat-Skandale der deutschen Politiker sind Paradebeispiele; Anm.) groß. Du bist am besten damit beraten, deine Arbeiten gründlich zu kontrollieren und lieber einmal zu oft als einmal zu selten zu zitieren.

Welche Plagiatsformen es gibt …

Glücklicherweise ist ein Großteil der in wissenschaftlichen Arbeiten gefundenen Plagiate auf Unwissenheit der Studierenden zurückzuführen; „glücklicherweise“, weil es einerseits positive Rückschlüsse auf die Moral der Studierenden zulässt und andererseits die Studierenden hinsichtlich der Konsequenzen glimpflicher davonkommen. Beispiele für Plagiate aus Unwissenheit sind die folgenden:

• Du nennst ein Argument aus einer Quelle, vergisst aber, dieses als fremdes Argument zu kennzeichnen und gibst es somit als eigenes Argument aus.

• Du vergisst, wörtliche Zitate in Anführungsstrichen anzugeben oder nicht-wörtliche Zitate mit eigenen Worten wiederzugeben. Für wörtliche und nicht-wörtliche Zitate bestehen feste Vorgaben.

• Einzelne Quellenangaben im Literaturverzeichnis und/oder Fließtext werden vergessen. Damit es zu keinem Teilplagiat kommt, müssen die Quellenangaben im Literaturverzeichnis und Fließtext vollständig sein.

Abgesehen von diesen Teilplagiaten gibt es die Vollplagiate. Letztere sind jene Form von Plagiaten, bei denen die gesamte Arbeit oder ein erheblicher Teil davon aus fremdem Gedankengut übernommen ist. Ghostwriting ist ebenfalls eine Form von Plagiat: Wenn du eine Person dafür bezahlst, eine wissenschaftliche Arbeit für dich zu verfassen, liegt ein Vollplagiat vor (vgl. Ebster 2011). Der Gedankenschluss, dass ein Vollplagiat wohl kaum einem kleinen Fehler entspringen kann, sondern einem dreisten Betrugsversuch entspricht, ist naheliegend. Folglich wird ein Vollplagiat als Diebstahl geistigen Eigentums eingestuft, was die strengsten Strafen nach sich zieht.

Wusstest du schon?

Wusstest du, dass du dich außerdem selbst plagiieren kannst? In einer vorigen wissenschaftlichen Arbeit hast du ein Argument vorgetragen, das du nun nochmals verwendest. Solltest du dich nicht selbst zitieren, so wäre es ein Eigenplagiat, denn: Eigene Worte hin oder her – es handelt sich um bereits publiziertes Wissen. Da macht man sich so viele Gedanken darüber, andere Autoren als Urheber zu nennen, dass man dabei glatt sich selbst vergisst und das bereits verwendete eigene Gedankengut nicht kennzeichnet!

… und wie du sie vermeidest

Trage während des Verfassens deiner Arbeit immer und sofort die genutzten Quellen an der entsprechenden Stelle im Text und zudem im Literaturverzeichnis deiner Arbeit ein. Mittels einer permanenten Dokumentation der genutzten Quellen stellst du sicher, dass du nicht vergisst, einzelne Quellen einzutragen.

Ein weiterer Ratschlag zur Plagiat-Prävention knüpft an dem bisher vermittelten Wissen in diesem Buch an: Arbeite strukturiert. Eine strukturierte Herangehensweise bedeutet, dass du im Zuge der Vorbereitung und Planung deiner Arbeit die Quellen zusammenträgst. Wenn du Quellen sammelst und nutzt, trägst du sie am besten direkt im Literaturverzeichnis ein. Es kommt durchaus vor, dass Studierende sich einer Zitation bewusst sind, aber die Quelle erst später im Fließtext eintragen wollen. Dem liegt möglicherweise die Überlegung zugrunde, zunächst vorankommen und sich nicht mit der Zitierung aufhalten zu wollen. Diese Arbeitsweise birgt aber die Gefahr, die Zitierung später zu vergessen. Wenn du alles, was du zitierst, direkt einträgst, beugst du versehentlichen Plagiaten vor.

Zu guter Letzt der – insbesondere bei der Anfertigung der ersten wissenschaftlichen Arbeit – vielleicht allerwichtigste Tipp: Falls du dir unsicher bist, ob du etwas als Zitat kennzeichnen musst, dann zitiere einfach. Nimm die Verpflichtung zur Zitierung nicht auf die leichte Schulter, denn Universitäten und Prüfer nutzen zum Plagiats-Check eine spezielle Software. Diese Software kann bereits bei kleinsten Auffälligkeiten ein mögliches Plagiat erkennen, das der Prüfer daraufhin nach eigenem Ermessen beurteilt.

Fazit

Vorhandenes Wissen aus Literaturquellen wird dazu genutzt, um nach der Wahl geeigneter Quellen durch selbstständige Schlussfolgerungen neues Wissen zur Beantwortung einer Forschungsfrage zu generieren. Die Nachvollziehbarkeit der Literaturauswahl sowie eine ausreichende Qualität und Menge der Quellen sind oberste Gebote.

Die Harvard-Zitation ist die häufigste der Zitationsarten. In den Grundzügen zusammengefasst, sind bei dieser Zitation die Autorennamen bzw. der Name des einen Autors, dann das Jahr und nach einem anschließenden Komma die Seitenzahl in Klammern zu nennen. Nahezu alle Änderungen am Zitat sind kenntlich zu machen.

Ein Risiko bei fehlender Zitation ist das Teilplagiat. Am besten wird jede Zitation sofort kenntlich gemacht, um keine Quelle im Fließtext oder im Literaturverzeichnis zu vergessen. Dreiste Vollplagiate und die Beauftragung eines Ghostwriters zur Verfassung der Studienarbeit sind untersagt und führen – vorausgesetzt, dass sie entdeckt werden – zum Nicht-Bestehen der Prüfung.

Empirische Arbeit

Die Literaturarbeit ist eine Methode des wissenschaftlichen Arbeitens, bei der du keine eigenen Daten erhebst. Spätestens bei der Bachelorarbeit wird es jedoch unumgänglich, eigene Datenerhebungen im Rahmen der Forschung zu erbringen. Dies schließt die Literaturarbeit zwar keineswegs aus – sorgfältige Arbeit mit verschiedenen Quellen wird immer eine zentrale Anforderung des wissenschaftlichen Arbeitens sein –, doch mit zunehmendem Verlauf des Studiums werden eigene Datenerhebungen durch z. B. Interviews, Umfragen und Experimente immer wichtiger.

Weil es die Basis des wissenschaftlichen Arbeitens und insbesondere zu Beginn des Studiums unerlässlich ist, hast du im Kapitel eben zunächst das Wichtigste über Literaturarbeit im Fließtext erfahren. Die gewonnenen Kenntnisse werden im übernächsten Kapitel des Buches Aufbau der Arbeit erweitert, in dem du auch über das Anlegen des Literaturverzeichnisses informiert wirst.

Dieses Kapitel ist der Empirischen Arbeit und somit der qualitativen und quantitativen Datenerhebung gewidmet. Ergebnisse der Datenerhebung kombinierst du mit Literaturrecherchen und trägst sie im Fließtext deiner Arbeit vor. Zur Generierung der Daten gibt es zahlreiche Methoden, bei denen verschiedenste Aspekte zu beherzigen sind, deren Anwendung vom Studienfach und weiteren Aspekten abhängig ist.

Wenn du forschst und selbst Daten sammelst, musst du sicherstellen, dass das jeweilige Verfahren sich mit den grundlegenden Überzeugungen deines Fachgebiets deckt. Hierzu bietet dir dieses Kapitel alle wichtigen Informationen.

Qualitative und quantitative Datenerhebung

Die empirische Arbeit – oder treffender: empirische Forschung – beruht auf der Sammlung von Daten und Tätigung von Beobachtungen. Im Gegensatz zur Arbeit mit Quellen werden hierbei nicht fremde Erkenntnisse genutzt, sondern eigene getätigt. Daher handelt es sich um eine eigenständige Forschung.

Für eine erfolgreiche empirische Arbeit im Studium ist es erforderlich, die Kriterien der Quantität und Qualität zu berücksichtigen. Du gewinnst Daten in einer gewissen Menge (Quantität) und diese sollen eine gewisse Aussagekraft im jeweiligen Kontext (Qualität) haben. Ab wann die gewünschte Quantität und Qualität konkret erreicht sind, hängt von den gesetzten Zielen ab. Die Ziele wiederum orientieren sich an den Denkweisen der Forschung, den sogenannten Forschungsparadigmen. Letztere variieren mit dem jeweiligen Fachbereich.

Nun ein kurzer Cut: Das waren jetzt viele Infos und wichtige Begriffe in den ersten zwei Absätzen, deren Verständnis elementar für erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten ist. Als Beispiel, wieso all die genannten Kriterien so wichtig sind, eignen sich repräsentative Umfragen gut. Bei diesen ist das Ziel, Erkenntnisse über die Meinung einer Gesamtheit zu gewinnen. Eine Besonderheit hierbei ist, dass bei der Befragung zur Meinung nicht alle Personen aus der Gesamtheit befragt werden, sondern nur eine sogenannte Teilgesamtheit. Diese Teilgesamtheit soll so gewählt sein, dass sie die Merkmale der Grundgesamtheit widerspiegelt und sich als adäquates Abbild dieser Grundgesamtheit darstellen lässt. Damit dies möglich ist, müssen die Kriterien bei der Wahl der Teilgesamtheit gut durchdacht sein. Ansonsten ist es eine empirische Forschung mit Defiziten.

Beispiel

Man nehme an, ein Unternehmen mit Zehntausenden von Angestellten würde eine repräsentative Umfrage zur Einführung der Frauenquote durchführen. Dabei würden als Teilgesamtheit 500 Personen befragt, die die Grundgesamtheit repräsentieren sollen. Würde das Unternehmen nur Männer befragen, so wäre es keine repräsentative Umfrage auf angemessenem wissenschaftlichem Niveau, weil der Grundgesamtheit dieses Unternehmens auch Frauen angehören, die jedoch nicht einbezogen werden.

Die Frauen im Unternehmen müssten ebenfalls befragt werden. Auch wäre es falsch, nur Personen aus einer Abteilung des Unternehmens zu befragen, weil beispielsweise die Personen aus der IT-Abteilung schon einen geschlechtlich ausgewogenen Anteil an Angestellten haben könnten. Dementsprechend würde die Einführung der Frauenquote nicht als notwendig erachtet, obwohl sie in anderen Abteilungen des Unternehmens nützlich sein könnte.

Daten zu sammeln, ist das eine. Daten unter empirisch relevanten Kriterien zu sammeln und zu analysieren, ist das andere. Studierende, die sich dieses Unterschiedes bewusst sind und bei der eigenen Arbeit beherzigen, haben das Grundprinzip empirischer Arbeit verstanden. Als Nächstes folgt die Frage, welche Kriterien bezüglich der Qualität und Quantität von Datensammlungen gelten sollen.

Die Designs: Verfahren zur Sammlung von Daten im Überblick

Aufgrund der verschiedenen Verfahren zur Datenerhebung wird im Fachjargon zwischen verschiedenen Arten von qualitativen und quantitativen Designs unterschieden. Die Bedeutung des Begriffs Design kannst du dir in diesem Kontext sehr gut aus der Alltagssprache erschließen: Er beschreibt das Aussehen und den Aufbau eines Verfahrens zur Datenerhebung. Hierbei ist nach Braunecker (2016) zwischen folgenden Designs zu differenzieren:

• Inhaltsanalyse

• Beobachtung

• Fokusgruppe / Gruppendiskussion

• Qualitative Befragung

• Quantitative Befragung

• Experiment

Bei der Inhaltsanalyse widmest du dich existierenden Inhalten in verschiedenen Medien. Du untersuchst Stellungnahmen von Personen und Redaktionen in Filmen, Zeitungen, Büchern, Sendungen und anderen Distributoren. Dabei wirst du auf ein gutes Codierschema angewiesen sein, also ein fest definiertes Vorgehen, anhand dessen du die Meinung im Medium zu einem bestimmten Thema auswertest. Neben der Frage, ob die Einstellung pro, contra oder neutral ist, lohnt es sich, die Platzierung der Meinung (Titelseite o. Ä.) und die Länge der Auseinandersetzung mit dem Thema (20 Minuten, 3 Seiten o. Ä.) in die Auswertung einzubeziehen. Nur so kannst du differenziert bewerten, wie die Meinung im Medium zu gewichten ist.

Für Beobachtungen als Design sind die Anforderungen besonders klar zu definieren, denn im Vergleich zu Stellungnahmen in den Medien, die von den Distributoren selbst formuliert sind, ist bei Beobachtungen die eigene Sichtweise stärker präsent. Wenn du eine Beobachtung tätigst, ist es möglich, dass die eigene Sichtweise die Realität verzerrt. Zwar ist dieses Risiko auch im Rahmen einer Inhaltsanalyse gegeben, jedoch ist es bei Beobachtungen ausgeprägter. Aus diesem Grund muss bei dieser wissenschaftlichen Arbeit vorab klar definiert werden, was genau beobachtet und wie es ausgewertet werden soll – die Vorgehensweise zur Generierung und Bewertung der Beobachtungen muss noch enger als bei der Inhaltsanalyse definiert sein.

---ENDE DER LESEPROBE---