Tod im Moseltal - Carsten Neß - E-Book

Tod im Moseltal E-Book

Carsten Neß

4,3

Beschreibung

Eine Liebesnacht mit seiner ehemaligen Schulfreundin hatte Thomas Steyn geplant. Die unbekannte Tote, die am nächsten Tag in seinem Gästezimmer liegt, dagegen nicht. Als alle Indizien gegen ihn sprechen und die Medien ihn sensationslüstern demontieren, schließt seine Frau Marie ein Bündnis mit Kommissar Buhle von der Trierer Kriminalpolizei. Doch haben sie eine Chance gegen die Schatten aus der Vergangenheit? Der Schlüssel zum Rätsel findet sich erst im benachbarten Luxemburg. "Tod im Moseltal" ist der Gewinnertitel des Krimiwettbewerbs, den der Emons Verlag zusammen mit dem Trierischer Volksfreund durchführte.

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Carsten Neß, Jahrgang 1964, studierte in Trier Physische Geographie/Geowissenschaften. Heute arbeitet er in Bernkastel-Kues als Landespfleger. »Tod im Moseltal« ist sein erster Kriminalroman.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

© 2012 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagfoto: photocase.de/Jens Lumm Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch, Berlin eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-174-9 Originalausgabe

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Für meine Lieben:

Prolog

Luxemburg; Oktober im Jahr zuvor

Er lief ziellos. Die Regentropfen, die von seinen sorgsam gegelten Haaren abperlten und unter dem Hemdkragen verschwanden, spürte er nicht. Auch die schon fast winterliche Kälte, die unter sein Sommerjackett kroch, konnte ihn nicht erreichen.

Er hatte geglaubt, ihn hinter sich gelassen zu haben. Aber das war ein Trugschluss gewesen. Nur ein Blick hatte gereicht, ein winziger Augenblick, bevor sich die Menge im säulenumrahmten Foyer der Philharmonie wie ein Vorhang wieder geschlossen hatte.

Den »Zarathustra« nach der Pause hatte er gar nicht mehr mitbekommen, verharrte wie benommen auf seinem Platz in der dritten Reihe. Bildete sich seine Blicke im Rücken ein. Fühlte, wie nur ein konzentriertes Anspannen der Muskeln ein Beben seiner Arme und Beine verhindern konnte. War wie betäubt und gleichzeitig wie in ein loderndes Flammenmeer geworfen, bis schließlich Strauss’ »Nachtwandler-Lied« ihm die Flucht in die Dunkelheit erlaubte.

Er war doch fort gewesen. Fort aus seinen Gedanken, fort aus seinem Fühlen, fort aus seinem Leben. Aber jetzt war er wieder da, für die Dauer eines Wimpernschlages nur und doch unweigerlich da. Drängte wieder in sein Sein, so plötzlich und gewaltig wie ein Kanonenschlag.

Die gelbrötliche Straßenbeleuchtung legte einen dezenten Lichtstrang durch die Nacht vor der Philharmonie. Fast eine halbe Stunde lang war er die vierspurige Avenue John Fitzgerald Kennedy zwischen zwei Reihen neu angepflanzter Bäume entlanggelaufen. Hier im mondänen Stadtteil Kirchberg führte das moderne Luxemburg jedem Ankömmling sein Inneres unwidersprüchlich vor Augen: In dieser Stadt verbanden sich Geld, Macht und Globalität. Eine Kombination, die das kleine Großherzogtum zu einem Zentrum der europäischen Finanz- und Förderpolitik hatte werden lassen. Das war in den vergangenen Jahren sein berufliches Zuhause gewesen, hatte ihm Sicherheit, Erfolg und Genugtuung geboten. Doch das alles war ihm in diesem Moment keine Hilfe.

Er wollte jetzt allein sein, am liebsten in einem dunklen, stillen und völlig von der Außenwelt abgeschlossenen Raum, nur noch weg von dieser immer noch belebten Allee. Er bog in die Rue du Kiem ab und ging die Talstraße hinunter nach Weimershof. Die Nationalstraße N 1 Richtung Trier lag vor Nässe glänzend, aber ruhig zwischen den beiden Häuserreihen des Straßendorfs. Über zwanzig Jahre musste es her sein, dass er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Zwanzig Jahre, die gerade lang genug gewesen waren, um ihn aus seinem Bewusstsein zu verdrängen. Zwanzig Jahre, die nun von einem einzigen Augenblick pulverisiert wurden.

Die Ruhe, die von den bewaldeten Hängen des engen Tals mit seinen verschlossenen Häusern ausging, tat ihm gut. Führte ihn ein Stück weit wieder in die Gegenwart zurück. Als er die Alzette gequert hatte, bog er links ab und folgte dem Uferweg Richtung Grund vorbei an leblosen Hallen in die nächtliche Leere der Stadt. Nun zeigten Kälte und Nässe doch ihre Wirkung: Er fror erbärmlich. Aber er nahm diese Empfindungen fast wie eine Erlösung auf, schienen sie das Gespenst des Abends doch etwas zu vertreiben.

Auf Höhe der Abtei Neumünster holte er mit steifen Händen das Handy aus der Innentasche des Mantels, schaltete es an und bestellte ein Taxi zum »Café des Artistes«.

1

Trier-Avelsbach; Sonntag, 31. Oktober

Thomas Steyn hatte das Kissen aufgeschüttelt und am Kopfteil des Ehebettes hochgestellt. Er hasste es, schon morgens seinen Rücken die harte Realität von kaltem, massivem Buchenholz spüren zu lassen. Und heute, da er nachdenken musste, um den Tag geschickt und möglichst unauffällig über die Runden zu bringen, wollte er wenigstens noch einmal in aller Behaglichkeit auf den gestrigen Abend zurückblicken. Doch das gelang ihm nur bedingt, das Dröhnen in seinem Schädel war heftig. Dabei hatte er mit dem Château La Tour Blanche doch einen dem Anlass entsprechend besseren Bordeaux aus seiner Schatzkammer geholt.

Im Gästezimmer war es noch ruhig. Marion hatte auch allen Grund, bis tief in den Tag hinein zu schlafen. Ihre Nacht war schließlich nicht länger gewesen als seine. Ein vorsichtiger Blick zum Wecker zeigte ihm, dass es wirklich schon spät war. Dennoch würde ihnen noch genügend Zeit für ein flottes Frühstück bleiben. Marions Zug fuhr gegen drei Uhr, und Marie würde mit den Kindern erst um kurz nach halb acht am Bahnhof ankommen. Es war gut, dass er beide überredet hatte, mit der Bahn zu fahren. Das war wesentlich einfacher zu kalkulieren. Ein etwas schiefes Lächeln über diese unglaubliche Raffinesse huschte über sein Gesicht. Thomas Steyn war mehr als zufrieden mit sich.

Die Blätter der Winterlinde vor dem Schlafzimmerfenster spielten auf ihre alten Tage nur noch zaghaft mit dem Licht der Herbstsonne. Um ein Haar hätte sein Vater den mächtigen Baum schon vor Jahren zu Fall gebracht. Aber Mutter hatte sich endlich einmal durchsetzen können, und der Baum blieb stehen. Wie sie das geschafft hatte, war Thomas bis heute ein Rätsel. Doch das war Schnee von gestern. Er hatte nicht vor, länger als diese paar Sekunden mit Gedanken an seinen Vater zu verschwenden. Vielmehr hatte er Appetit auf ein kleines Vorspiel zum Frühstück. Marion dürfte sicher nichts dagegen haben, die Aktivitäten rund um ihre kleine Wiedersehensfeier noch einmal kurz aufleben zu lassen.

Er zog sich schnell den engen khakifarbenen Baumwollschlafanzug aus, den ihm Marie vor Urzeiten zu Weihnachten geschenkt hatte und der nicht kaputtzugehen schien. Das Ding hatte seiner Farbe entsprechend die Widerstandskraft alter Wüstenkrieger, nur ein Gefechtsfeuer im Bett vermochte er nicht zu entfachen. Warum hatte er das scheußliche Ding in der Nacht überhaupt noch angezogen? Er konnte sich nur daran erinnern, dass Marion überraschend mit zwei Gläsern Sekt ins Schlafzimmer gekommen war, nachdem sie sich eigentlich schon in den Schlaf verabschiedet hatten. Aber an das, was dann folgte, konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern.

Der leichte Seidenkimono, den er sich während einer Geschäftsreise in Japan geleistet hatte, wirkte hingegen vergleichsweise verführerisch. Doch gerade deshalb wollte er den Umweg über das Gästezimmer einschlagen, bevor er seinen schon groß angekündigten »Café au Lait de Thomé« zubereiten würde. Er musste kurz den Kopf über sich selbst schütteln: Was für einen Mist hatte er gestern wohl sonst noch von sich gegeben?

Die Ruhe in dem Haus hatte ihm schon immer diese Sicherheit gegeben, wenigstens hier in seinen vier Wänden unangreifbar zu sein. Thomas war stolz darauf, jedes Geräusch sofort seinem Verursacher zuordnen zu können. Genauso wie er schon lange vor dem Rest seiner Familie einen fremden Laut registrieren konnte. Er hatte schon häufig die erstauntesten Gesichter geerntet, wenn er die damit verbundenen Ereignisse als brandheiße Neuigkeiten um und im Haus präsentiert hatte. An diesem kühlen Herbstmorgen aber war alles ruhig. Die Tür zum Gästezimmer im Parterre war angelehnt.

Thomas schob sie mit den Fingerspitzen auf. Innerlich hatte er sich bereits auf den verschlafen-lasziven Blick von Marion eingestellt, der ihn schon vor zwanzig Jahren bei ihrem gemeinsamen Zelturlaub in der Bretagne aufs Äußerste entzückt hatte. Und der sich zwangsläufig einstellen musste, wenn das sanfte Knarren der alten Holztür den Weckdienst erfüllt hatte. Thomas versuchte sein bewährtes smartes Lächeln noch ein wenig zu perfektionieren, als er neckisch um die Tür herum auf das Gästebett blickte.

Doch sein Lächeln erstarrte und mutierte dann zu einem unendlichen lautlosen Schrei, der seinen Kopf fast platzen ließ. Auf dem Bett fand er nicht die erwartete personifizierte Lebenslust. Auf dem Bett lag eine Frau: fremd, nackt und augenscheinlich leblos. Ihre Augen waren weit aufgerissen und starr. Die karottenroten, kurz geschnittenen Haare standen in alle Richtungen ab und stellten ein Pendant zu den in der gleichen Farbe lackierten langen Fingernägeln der gespreizten Hände dar, die schlaff auf dem zerwühlten Bettlaken lagen. Die gazellenartig langen Beine bildeten mit der unteren Bettkante ein nahezu gleichschenkliges Dreieck. In dessen spitzem Winkel vermochten die roten Schamhaare nicht alles zu verdecken, was vielen Männern und vielleicht auch Frauen vor nicht allzu langer Zeit noch sehr verlockend erschienen sein musste. Doch das war Vergangenheit. Realität war ein Anblick, der in Thomas gleichzeitig ein Frösteln, Schweißausbrüche und ein nicht zu beherrschendes Gefühl der Übelkeit verursachte.

Der Aufenthalt auf der Toilette war lang und intensiv. So wie sein Blick in den asymmetrischen Kristallspiegel mit dem passend zu den Schieferfliesen anthrazit gebeizten Holzrahmen. Es dauerte eine ganze Weile, bis wieder Bewegung in seinen Körper kam. Langsam und an jedem festen oder auch losen Gegenstand Halt suchend schleppte er sich in sein Arbeitszimmer. Auch hier, an der Stätte seiner genialen Einfälle, kam sein Gehirn nur langsam in Fahrt. Inmitten des gedanklichen Chaos fanden schließlich drei Fragen und eine sich stetig wiederholende Antwort den Weg in sein Bewusstsein: Wer ist das? Was, verdammt noch mal, macht sie in meinem Bett? Polizei? –Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße!

*

Der Kriminalbeamte Christian Buhle, der offenbar das Sagen über diese stumme Armee weiß uniformierter Ameisen hatte, stand vollkommen ruhig in der gegenüberliegenden Ecke des Wohnzimmers. Sein Blick schien Thomas nur gelegentlich, fast nebenbei zu streifen. Viel mehr Beachtung fand dagegen die Einrichtung des Wohnzimmers.

Lange schaute er die schier endlosen Reihen des Bücherregals entlang, als ob er später in seinem polizeiinternen Bericht aus dem Gedächtnis eine Aufstellung der dort vertretenen Literatur wiederzugeben gedachte. Thomas überlegte kurz, welchen Eindruck seine Sammlung marxistischer Literatur wohl auf den beunruhigend teilnahmslosen Kommissar machte. Er hatte die gut zwei Meter zumeist gebundener Wälzer kurz vor Beginn der Währungsreform auf der Klassenfahrt in Dresden für »’nen Appel und ’ne Banane« – der Lacher an dieser Stelle war zu Studienzeiten bei den Wessis in Kaiserslautern immer vorprogrammiert gewesen – erstanden. Lediglich einige Engels- und Lenin-Bücher hatte er erst später, in seiner Erstsemesterzeit, von einem Spartakus-Aussteiger für harte West-Mark gekauft. Doch sosehr diese Kleinbibliothek linken Pseudointellektualismus auf seine damaligen Kommilitonen und einen Teil seiner heutigen Geschäftsfreunde Eindruck machte, im Gesicht des an der anderen Zimmerwand real existierenden Kriminalbeamten war nichts dergleichen zu erkennen. Genauso wenig wie damals bei seinem Vater.

Erst als Buhle die Familiengalerie näher in Augenschein nahm, studierte er jedes Foto mit merklichem Interesse. Nach der letzten Aufnahme, die die beiden Kinder beim Auspacken der Geschenke am vergangenen Weihnachtsfest zeigte, erlosch die fast menschlich wirkende Regung in seinem Gesicht jedoch wieder. Dafür schien in seinem Körper ein Mechanismus in Gang gesetzt worden zu sein, der ihn langsam, aber unaufhaltsam auf Thomas zukommen ließ.

»Erstaunlich sympathische Kinder haben Sie, Herr Steyn. Wo sind die eigentlich momentan?«

Hatte Thomas geglaubt, seit dem Anruf beim Polizeipräsidium wenigstens den Hauch von Kontrolle wiedergewonnen zu haben, so traf ihn der erste Satz Buhles wie schwüle Sommerhitze eine eisgekühlte Colaflasche. Der Schweiß trat ihm schneller auf die Stirn, als sein Blick zur kleinen Standuhr im Bücherregal hasten konnte. Es war Viertel nach drei. In spätestens zehn Minuten würde Marie mit Mattis und Nora zum Bahnhof aufbrechen.

»Entschuldigen Sie. Ich muss telefonieren.«

Das Smartphone lag unter der Fernsehzeitschrift. Thomas brauchte vier Versuche, bis er die richtige Nummer gewählt hatte. Mit Mühe gelang es ihm, sich den Weg vorbei an einem in einen weißen Overall verpackten Mann ins ruhigere Nachbarzimmer zu bahnen. Unmöglich schien es aber zu sein, seine Schwiegermutter davon zu überzeugen, seine Frau noch vor der Abfahrt ans Telefon zu holen. Als Marie dann doch hörbar genervt vom Abfahrtsstress mit Kindern und Mutter ans Telefon hetzte, fehlten Thomas die Worte. Schließlich stieß er hervor:

»Es ist besser, wenn du erst morgen kommst. Marie, ich kann dir jetzt nichts erklären. Ich meine, es ist nichts, nicht mit mir, es ist –«

»Was ist los?«, unterbrach ihn Marie. Ihre Stimme klang belegt. Irritation und aufflammende Wut hielten sich offenbar die Waage. »Du hast ja wohl keine Frau im Bett, oder?«

Thomas zuckte zusammen. Die Tote lag wohl tatsächlich noch im Bett.

»Thomas?« Doch selbst die nun folgende Pause überstieg seine augenblickliche Reaktionsgeschwindigkeit. Dafür konnte er förmlich sehen, wie Marie mit rollenden Augen den Blick nach links unten wandte, mit diesem leichten Seufzer, der gerade noch seinen Weg durch zusammengepresste Lippen fand. »Tom, rede!«

Thomas liebte seine Frau einen spontanen Moment lang für dieses schon lange nicht mehr ausgesprochene »Tom«. Ein Relikt aus einer Zeit, in der Liebe noch möglich schien. Seine Stimme fand endlich den Weg zurück, wenngleich noch schwach und weinerlich: »Marie, es ist etwas Schreckliches passiert. In unserem Haus liegt eine Frau, tot. Ich kenne sie nicht, hab sie nie gesehen. Sie lag heute Morgen im Gästezimmer, wo eigentlich Marion sein sollte …« Er stutzte. »Natürlich nicht tot, Marion, meine ich. Ach Marie, es ist eine einzige große Katastrophe hier. Das ganze Haus ist voller Polizei. Die nehmen alles durcheinander, auseinander, meine ich. Ich bin ganz durcheinander. Ich meine, warum muss diese verflucht tote Frau ausgerechnet in unserem Gästezimmer liegen? Es gibt Tausende von Gästezimmern …«

»Marion? Eine Tote?« Maries Stimme klang plötzlich kalt und distanziert.

Auch Thomas wurde es kalt. »Marion Schroeder«, presste er heraus. »Sie … sie ist weg. Stattdessen diese Tote. Marion ist weg.« Die letzten Worte waren reine Resignation.

»Pass auf, Thomas, hör mir ausnahmsweise einmal gut zu.« Marie klang jetzt gefasst. »Hast du schon mit der Polizei geredet?«

Thomas nickte am anderen Ende der Leitung, ohne zu realisieren, dass Marie das natürlich nicht sehen konnte.

»Thomas, antworte!«

Er stieß ein undeutliches »Nein« in sein Smartphone.

»Wenn du etwas mit der Toten zu tun hast, dann halt den Mund, bis ich da bin. Wenn du nichts mit ihr hattest, dann erzähl der Polizei, was du weißt. Aber nur das, was du ganz sicher weißt. Klar? Alles andere behältst du erst mal für dich. Dich kann keiner zwingen, etwas zu sagen, verstanden? … Hast du mich genau verstanden?«

»Ja.«

»Gut. Ich lass die Kinder bei Mama. Mit der Kiste von Pierre bin ich in einer guten Stunde bei dir. Schaffst du das so lange?«

»Ja.«

Es war das erste Mal seit Stunden, dass Thomas so etwas wie Erleichterung spürte. Er hielt das Handy noch fest in der Hand, als Marie vermutlich schon längst wieder bei den Kindern war, um ihnen etwas zu erzählen, wie dass ihr Vater plötzlich von einem sehr ansteckenden Virus befallen und deshalb sehr krank sei und sie deshalb allein nach Hause zurückfahren müsse, um den Papi wieder gesund zu pflegen.

»Sie haben auch eine erstaunlich sympathische Frau, Herr Steyn.«

Wie lange Buhle bereits mit der Schulter im Türrahmen lehnte, wusste Thomas nicht. Er hatte ihn nicht kommen gehört. Irritiert legte er das Handy auf den Glastisch. Hatte ihn sein so ausgeprägter Gehörsinn seit gestern Abend denn völlig verlassen?

»Sie haben auf die Wiederwahltaste gedrückt. Ist das Ihre Frau am Telefon?«

Thomas starrte zuerst Kommissar Buhle, dann das Telefon an, bis er begriff, was gemeint war, und einfach auflegte.

»Kommt sie ohne die Kinder?«

»Ja.«

Mehr fiel Thomas nicht ein. Dieser Mensch da, wie er dieser ganzen Sache so arrogant gelassen gegenüberstand, war ihm alles andere als geheuer. Er blockierte ihn. Die ganze Zeit schon umgab er sich mit einer Aura, als ob er alles klar durchschauen würde, als ob er nur noch ein wenig warten wollte, bis auch die anderen endlich kapierten, was geschehen war.

Thomas kapierte eindeutig nichts. Er hatte noch immer keinen blassen Schimmer, wer diese Frau war, die in seinem Gästebett lag. Er wusste nicht, wo Marion abgeblieben war. Er hatte keine Ahnung, wie er das ganze Drama seiner Frau, seinen Kindern und den anderen erklären sollte. Und vor allem war ihm völlig schleierhaft, was dieser Buhle wusste, ahnte oder sonst wie dachte.

Der Ameisentrupp schien sich langsam aufzulösen. Die fremden Geräusche in den Zimmern wurden immer leiser. Langsam nahm Thomas wieder die vertraute Melodie seines Hauses wahr. Er hatte sie immer mit guter Jazzmusik verglichen, mit ruhigem, aber bestimmtem und stets individuellem Jazz wie etwa von Keith Jarrett, der im ersten Teil des »Köln Concert« mit einer ganz leichten Verzögerung des Tastenanschlags die wohl genialste Pause der Musikgeschichte komponiert hatte.

Die Pause nach seinem letzten »Ja« kam Thomas allerdings alles andere als genial vor. Buhle schien sie zu genießen. Er stand mit ruhendem, aber wachem Blick immer noch im Türrahmen; sogar ein leichtes, genüssliches Lächeln hatte sich auf seine extrem schmalen Lippen verirrt. Dann aber blickte er Thomas unvermittelt und direkt in die Augen. Diese eisblaue Iris hätten dem Mann zu Weltruhm auf der Leinwand verhelfen können, wenn sie nicht diese beispiellose Härte verinnerlicht hätten.

»So langsam dürften Sie aufgewacht sein, Herr Steyn. Also, versuchen Sie es doch mal mit ein paar erklärenden Worten. Die dafür notwendigen Fragen können Sie sich nach Ihrem offenbar ausgiebigen Studium der neueren skandinavischen Kriminalliteratur sicher selbst denken.«

Buhle hatte natürlich nicht nur Lenin registriert, sondern auch die nicht minder umfangreiche Krimisammlung, die er im Gegensatz zur kommunistischen Elite wenigstens auch gelesen hatte. Aber Thomas war dankbar, dass diese schier endlose Gesprächspause endlich zu Ende war. Allerdings nur die wenigen Augenblicke, bis er merkte, dass Buhle diese Dankbarkeit mit einem zufriedenen Stellungswechsel auf das andere Bein quittierte.

Thomas überlegte, wie er seine Worte überzeugend klingen lassen konnte. Bei seinen Geschäftsterminen gelang es ihm häufig intuitiv, den richtigen Ton zu finden. Aber er war völlig ahnungslos, was und ob überhaupt irgendetwas bei diesem Kriminalbeamten ankam. Zudem fühlte er sich immer noch leer und ohne jegliche Energie. Was hatte Marie ihm geraten? – Sag nur das, was du sicher weißt.

Aber er wusste doch nichts, außer dass Marion … Das konnte er kaum erzählen, doch konnte er es denn verschweigen?

»Ich hatte Besuch …«

Drei Worte, und Thomas schnürte es sofort wieder die Kehle zu, als ob zwei kräftige Hände die Funktion seiner Stimmbänder außer Kraft setzen würden.

Buhle zeigte erstmals Anzeichen von Ungeduld. »Nun, den haben Sie jetzt immer noch. Doch werden Sie mich kaum so schnell loswerden wie Ihren Damenbesuch.«

»Nein, Sie denken natürlich, ich hätte …« Wieder kam Thomas nicht weiter.

»Wenn Sie wollen, dass ich aufhöre zu denken, Herr Steyn, versuchen Sie es doch ganz einfach mal mit Erzählen. Sie hatten Besuch, und es war sicher nicht die alte Dame, oder …?« Buhles Schweigen hatte Thomas mehr beeindruckt als dessen Worte. Der etwas platte Spruch hätte auch von ihm selbst stammen können. Oder hatte er den Dürrenmatt, der ungelesen seit der Schulzeit am anderen Ende der Regalwand verharrte, auch registriert?

Thomas ahnte, dass er selbst nur etwas erfahren würde, wenn auch er etwas preisgab. So klar konnte er wieder denken. Im alten Anbau ging gerade die Tür. Mittlerweile dürften sie schon das ganze Haus in kriminalistisch säuberlich getrennte Einzelteile zerlegt haben. Er schaute auf seine Armbanduhr. Die gute Junghans, die er vor Jahren heimlich von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte, schien irgendwie und irgendwann einen Schlag abgekriegt zu haben. Jedenfalls stand sie genauso beharrlich wie Buhle in seinem Türrahmen. Ein Stück des Uhrglases war herausgebrochen.

»Wie lange sind Sie eigentlich schon im Haus?«

»Nun, ich will mit gutem Beispiel vorangehen, Herr Steyn, und Ihnen mal ganz beispielhaft eine Frage beantworten.« Buhle sagte dies in einem merkwürdig ernsten Ton, der ganz im Gegensatz zu den vorangegangenen ironischen Bemerkungen stand.

»Sie riefen um zwölf Uhr einundfünfzig den Polizeinotruf an. Da war die Frau übrigens schon etliche Stunden tot. Wir haben sieben Minuten gebraucht, um Ihre richtige Adresse herauszufinden. Die von Ihnen durchgegebene Steinstraße würde Ihnen zwar alle Ehre zuteil werden lassen, nur gibt es sie in Trier leider nicht, und die Freiherr-vom-Stein-Straße liegt in einem anderen Stadtteil. Weitere acht Minuten später haben Sie uns dann die Tür geöffnet.«

Der vollkommen in Schwarz gekleidete Kommissar benetzte mit seiner Zunge kurz die Lippen und fuhr ohne eine weitere Bewegung fort: »Der Notarzt, den wir für Ihren Besuch leider vergeblich gerufen hatten, wollte wohl doch nicht ganz umsonst gekommen sein und hat Ihnen ein Beruhigungsmittel gegeben. Das hat uns beide gut anderthalb Stunden gekostet. Da aus Ihnen auch vorher kein Wort herauszukriegen war, ist das zu verschmerzen. Gehen wir davon aus, dass die Uhr dort oben auf dem Regal genau geht, dann beehren Sie uns hier mittlerweile vierundzwanzig Minuten lang mit Ihrem wortkargen Schauspiel, seit Sie wieder einigermaßen ansprechbar sind. Wird Ihnen das nicht auch langsam lästig?«

Thomas konnte die Diskrepanz zwischen dem nüchternen, fast freundlichen Tonfall und der Überheblichkeit der Worte nicht einordnen.

»Okay, ich versuche mich zu konzentrieren.« Er sah den Kommissar kurz an, aber die in dieser Ankündigung versteckte Ausrede beeindruckte ihn offensichtlich nicht. »Also, wie ich bereits sagte, hatte ich Besuch. Eine alte Schulfreundin aus Ulm: Marion Schroeder oder Spiegelrodt, wie sie heute heißt. Sie wollte mich mal wieder besuchen, nachdem wir uns lange aus den Augen verloren hatten. Wir wollten das freie Wochenende nutzen, ich meine, wo die Kinder mal weg sind, wollten wir in Ruhe …« Thomas konnte Buhle unmöglich sagen, dass er mit dem Treffen von vornherein nicht nur die Absicht verbunden hatte, in gemeinsamen Erinnerungen zu schwelgen. »… in Ruhe alte Zeiten aufwärmen.«

»Wie lange kennen Sie Frau Spiegelrodt?«

»Ich kenne Marion seit der achten Klasse. Sie war genau wie ich neu im Internat und hatte keine Freunde. Ich selbst stand als Adelssprössling bei meinen Altersgenossen nicht so hoch im Kurs. Und sie, nun, auch sie hatte Anpassungsschwierigkeiten. Wir wurden von den anderen entweder geschnitten oder offen angefeindet. Um uns behaupten zu können, taten wir uns zu einer Art Zweckgemeinschaft zusammen: Ich übernahm die Organisation, sie die Durchführung. Das war zwar nicht immer das perfekte Rollenverhältnis, aber dafür sehr effektiv. Es dauerte nicht lange, bis wir die etablierten Grüppchen aufgemischt hatten und Marion das einzige Mädchen im Jahrgang war, das von den Jungs respektiert wurde.«

Auf Buhles Stirn war erstmals eine Bewegung zu erkennen, seit er sich der Statik des Türrahmens angepasst hatte. Nur für den Hauch eines Augenblicks hoben sich die Augenbrauen ein kleines Stück, aber doch deutlich wahrnehmbar. »Sie sind ein Sohn des Unternehmers Philipp von Steyn?«

Thomas nickte. »Ja. Ich habe ziemlich bald nach meiner Volljährigkeit das ›von‹ abgelegt. Mein Vater hat mir das bis heute nicht verziehen. Im Nachhinein war es wohl auch übertrieben, aber damals wollte ich mit meiner Familie nichts zu tun haben. Unserer adligen Vergangenheit hatte ich es schließlich zu verdanken, dass ich auf dieses Internat abgeschoben wurde. Meinte ich zumindest.«

»Auf welchem Internat waren Sie?«

»Auf einem Internat im Odenwald.« Thomas schaute den Kommissar bei seiner Antwort an. Wie erwartet zeichneten sich Spuren erhöhter Aufmerksamkeit in das Gesicht seines Gegenübers.

Buhle beließ es aber wieder bei einem leichten Stirnrunzeln und dem Heben einer Augenbraue. »Wie ging es weiter mit Ihnen und Frau Spiegelrodt?«

»Wir machten bis zur Oberstufe praktisch alles zusammen. In der Schulzeit sowieso, später manchmal auch in den Ferien. Wir waren eine regelrechte Symbiose. Dann verliebte Marion sich in einen Studenten und hatte plötzlich andere Interessen und Freunde.«

Buhles Aufmerksamkeit schien wieder zu sinken, was Thomas irritierte. Aber er war froh, endlich reden zu können, zumal bislang keine verfänglichen Fragen kamen.

Hinter den Kommissar war kurz ein Kollege getreten, der Buhle leise etwas mitteilte. Buhle nahm es ohne sichtliche Regung zur Kenntnis. »Aha, Herr Steyn, und …?«

»Wie, und?«

»Herr Steyn, Sie haben in der Schilderung Ihrer Beziehung zu dieser Marion Spiegelrodt oder Schroeder vor etwa zwei Jahrzehnten aufgehört. Sie sehen mich höchst gespannt, wie es weiterging.«

Thomas hatte den Faden verloren. Hatte er schon den gemeinsamen Atlantikurlaub erwähnt? Vielleicht sollte er ihn ohnehin übergehen.

»Nach dem Abi ging Marion nach Berlin, wohnte zuerst bei einer Cousine. Wir verloren uns schnell aus den Augen. Sie war mehrmals umgezogen, und ich wusste nicht mehr, wo sie wohnte. Als sie mich dann vor ein paar Monaten bei ›wkw‹ ansprach, habe ich zunächst gar nicht gewusst, welche Marion das am anderen PC sein sollte.«

»Nutzen Sie häufig soziale Netzwerke wie ›wer-kennt-wen‹?«

»Eigentlich nicht. Ist manchmal aber ganz interessant, was Bekannte und Geschäftspartner so machen.«

»Sie haben also schon früher Kontakt mit ehemaligen Schulfreunden oder besser Schulfreundinnen gesucht?«

»Nein, die Leute aus der Schulzeit interessieren mich nicht sonderlich. Wie schon gesagt war es auch Marion, die mich irgendwie ausfindig gemacht hatte.«

»Stimmt, das hatten Sie erwähnt. Wie haben Sie dann erkannt, welche Marion es war?«

»Als sie unseren alten Code nannte, hat es bei mir geklingelt.«

»Code?«

Buhle war abgelenkt, weil jetzt ständig Beamte an ihn herantraten, um ihm leise ihre Meldungen zu erstatten. Obwohl Thomas versuchte, den Inhalt von den Lippen abzulesen, bekam er nur einzelne, nicht zusammenhängende Wortfetzen mit, auf die er sich keinen Reim machen konnte.

»Ja. Wir hatten einen Code für bestimmte Situationen. Wenn wir überzogen hatten und die Stimmung kippte, war es das Zeichen zum Abhauen. Wenn uns etwas zu langweilen drohte, war es der Startschuss, etwas loszumachen. Marion war der Code zwar egal, aber für mich war es ein Stück Sicherheit, dass sie auch mitzog.«

»Mein Kompliment, Herr Steyn.« Buhle hatte sich langsam vom Türrahmen gelöst und kam auf Thomas zu, bis er kaum noch einen Meter von ihm entfernt wieder regungslos verharrte. Die blauen Augen hatten ihre Farbe leicht ins Graue verändert und blickten Thomas schonungslos direkt an.

»Anfangs hatte ich Ihnen diese hervorragend gemimte Orientierungslosigkeit fast abgenommen. Ist ja schließlich auch nicht ganz unbegründet nach einem solchen Ereignis.«

Ereignis? Wie konnte Buhle den Mord ein Ereignis nennen? Thomas fröstelte es angesichts dieser grenzenlosen Beherrschtheit des Kriminalisten. Die nun folgende Veränderung in der Stimme Buhles ließ ihn aber wie einen schockgefrorenen Wassertropfen innerhalb eines Augenblicks erstarren.

»Die Tote ist vermutlich vergewaltigt worden, Herr Steyn, bevor sie mit sieben Messerstichen brutal ermordet wurde. Sperma findet sich in ausreichender Menge in der Vagina der Leiche, auf der Bettdecke im Gästezimmer und … in Spuren in Ihrem Schlafanzug, den wir auf dem Bett in Ihrem Schlafzimmer gefunden haben. Wenn die Proben übereinstimmen, Herr Steyn, dann können Sie sich in einer sehr übersichtlichen Zelle weitere Anekdoten von plötzlich auftretenden Jugendfreundinnen ausdenken.«

Die Anschuldigung kam so unvermittelt, dass sogar das leichte Zittern der Hände, das seit dem Griff zum Telefonhörer nicht mehr gewichen war, schlagartig endete. Thomas wollte schlucken, doch nicht mal dieser Reflex funktionierte.

2

Trier-Avelsbach; Sonntag, 31.Oktober

Marie Steyn raste nach Trier, als ob der Tod hinter ihr her wäre. Doch den hatte sie auf der Fahrt seit Metz ständig vor Augen: in tausend Variationen von toten Frauen in allen Positionen und in allen Ecken ihres Hauses.

Kaum hatte der quälende Trierer Stadtverkehr sie freigegeben, fuhr sie das Tal hinauf zur Weinbau-Domäne Avelsbach. Wie schon in der Stadt nahm sie keine Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer. Ein Radfahrer musste so beinahe den fehlenden Radwegen in der Stadt Tribut zollen, doch er kippte zum Glück in eine Gruppe von Studenten, die an der Haltestelle auf den Bus zum Uni-Campus warteten.

Die Serpentinen nach Avelsbach hoch duldeten kaum Gegenverkehr. Auch das ignorierte Marie. Mit markerschütternden Grüßen an das Getriebe schaltete sie den gut fünfundzwanzig Jahre alten Alfa Romeo Spider vor den Kurven vom vierten in den zweiten Gang runter, schoss an den ersten Häusern der Baltzstraße vorbei, bevor das italienische Cabrio abrupt von den Qualen der zurückliegenden dreiundfünfzig Minuten erlöst wurde. Die Polizei hatte die Zufahrt zu ihrem Haus abgesperrt.

Marie ließ den Alfa mitten auf der Straße stehen. Ein junger Schutzpolizist löste sich selbstgefällig von seinem Partner, der unter dem alten Apfelbaum stehen blieb. Das Sichern des Tatorts war augenscheinlich der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere.

»Halt, Sie können das Auto … Moment, Sie können nicht … Hallo, es ist verboten … Au, verflucht!« Der Polizist hatte keine Chance, Marie am Betreten ihres Grundstücks zu hindern. Sie hatte ihm ohne Vorwarnung und mit unerwarteter Wucht die Tür des niedrigen Staketenzauns vor die Knie getreten.

Im Vorübereilen warf sie dem anderen verdutzten Ordnungshüter die Autoschlüssel zu. »Parken Sie die Karre, wo sie nicht stört. Aber bringen Sie mir die Schlüssel zurück, das Auto ist geliehen.«

Bevor die Polizisten sie greifen konnten, hatte sie schon die Hälfte des knapp zwanzig Meter langen Weges zum Haus hinter sich, und ihr Vorsprung reichte gerade bis zur offenen Haustür.

Dort war Schluss. Eingekeilt zwischen den zwei puterroten Jungpolizisten in ihrem Rücken und einem breitschultrigen Mann in der Eingangstür holte Marie tief Luft.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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