Tödliche Spritzen - Tess Gerritsen - E-Book
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Tödliche Spritzen E-Book

Tess Gerritsen

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Beschreibung

Ein Kunstfehler bei einer Operation kostet eine Frau das Leben. Dr. Kate Chesne gerät unter Verdacht. Erst als eine weitere Frau stirbt, beginnt der Anwalt David Ransom zu ahnen, dass Kate unschuldig ist und das nächste Opfer sein könnte. Er spürt, dass die schöne Ärztin seine Hilfe braucht, und will alles tun, um sie zu beschützen ...

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Seitenzahl: 384

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Die Handlung und Figuren dieses Romans sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen

sind nicht beabsichtigt und wären rein zufällig.

Tess Gerritsen

Tödliche Spritzen

Thriller

Aus dem Amerikanischen vonKatrin Hahn

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHERerscheinen in der HarperCollins Germany GmbH,Valentinskamp 24, 20354 HamburgGeschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright dieses eBooks © 2015 by MIRA Taschenbuchin der HarperCollins Germany GmbH

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:Under The KnifeCopyright © 1990 by Terry Gerritsenerschienen bei: Harlequin Books, Toronto

Published by arrangement withHARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, KölnCovergestaltung: pecher und soiron, KölnRedaktion: Thorben ButtkeTitelabbildung: ThinkstockISBN eBook 978-3-95576-470-8

eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

PROLOG

Lieber Gott, wie uns die Vergangenheit am Ende wieder heimsucht

Von seinem Bürofenster aus starrte Dr. Henry Tanaka hinaus in den Regen, der auf den Parkplatz prasselte, und fragte sich, warum nach all diesen Jahren der Tod einer armen Seele zurückgekehrt war, um ihn zugrunde zu richten.

Draußen eilte eine Krankenschwester zu ihrem Auto, ihre Uniform fleckig vom Regen. Noch eine, die ohne Regenschirm erwischt wurde, dachte er. Der heutige Tag war wie die meisten Tage in Honolulu, strahlend und sonnig angebrochen. Aber um drei Uhr waren Wolken über die Gipfel der Ko’olau Range gekrochen, und jetzt, als sich die letzten Klinikmitarbeiter auf den Heimweg machten, weitete sich der Regen zu einer Sintflut aus und überschwemmte die Straßen mit einem Strom schmutzigen Wassers.

Tanaka drehte sich um und starrte hinunter auf den Brief auf seinem Schreibtisch. Das Schreiben war ihm vor einer Woche zugestellt worden; aber wie so vieles seiner Korrespondenz war es in den Stapeln von Geburtshilfe-Zeitschriften und Bestellkatalogen untergegangen, mit denen sein Büro ständig übersät war. Als seine Assistentin ihn heute Morgen endlich darauf aufmerksam machte, hatte ihn der Name auf dem Absender aufhorchen lassen: Joseph Kahanu, Rechtsanwalt.

Er hatte den Brief schnellstens geöffnet.

Jetzt sank er in seinen Stuhl und las ihn noch einmal.

Sehr geehrter Dr. Tanaka,

als Anwalt von Mr Charles Decker bitte ich Sie hiermit um die Herausgabe sämtlicher Krankenakten, die geburtshilfliche Behandlung von Ms Jennifer Brook betreffend, die zum Zeitpunkt ihres Todes Ihre Patientin war …

Jennifer Brook. Ein Name, den er am liebsten vergessen hätte.

Eine tiefe Müdigkeit überkam ihn – die Erschöpfung eines Mannes, der entdeckt hat, dass er seinem eigenen Schatten nicht davonlaufen kann. Er versuchte, die Kraft aufzubringen, nach Hause zu gehen, sich nach draußen zu schleppen und in sein Auto zu steigen, aber er konnte nur dasitzen und die vier Wände seines Büros anstarren. Sein Zufluchtsort. Sein Blick wanderte vorbei an den gerahmten Diplomen, den Zertifikaten, den Fotografien. Überall hingen Schnappschüsse von runzligen Neugeborenen, von strahlenden Müttern und Vätern. Wie viele Babys hatte er auf die Welt gebracht? Er hatte vor Jahren den Überblick verloren …

Ein Geräusch im Vorzimmer lockte ihn schließlich aus seinem Stuhl: das Klicken einer Tür, die sich schloss. Er erhob sich und spähte in den Empfangsbereich hinaus. „Peggy? Sind Sie noch hier?“

Das Wartezimmer war menschenleer. Langsam schweifte sein Blick über das geblümte Sofa und den dazu passenden Sessel, über die Magazine, die auf dem Couchtisch fein säuberlich gestapelt lagen, und blieb schließlich an der Tür nach draußen hängen. Sie war nicht verschlossen.

Durch die Stille hindurch hörte er ein dumpfes, metallisches Klirren. Es kam aus einem der Behandlungszimmer.

„Peggy?“ Tanaka ging den Flur hinunter und schaute in das erste Zimmer. Als er das Licht anknipste, sah er das hart glänzende Edelstahl-Waschbecken, den Untersuchungsstuhl, den Materialschrank. Er schaltete das Licht aus und ging zum nächsten Zimmer. Wieder war alles, wie es sein sollte: die Instrumente ordentlich aufgereiht auf der Arbeitsfläche, das Waschbecken trocken gewischt, die Beinhalter des Untersuchungsstuhls zusammengeklappt für die Nacht.

Er durchquerte den Flur und bewegte sich auf den dritten und letzten Behandlungsraum zu. Aber gerade als er nach dem Lichtschalter griff, hielt ihn sein Instinkt zurück. Plötzlich wurde ihm etwas gewahr, eine Präsenz – etwas Böses, das in der Dunkelheit auf ihn wartete.

Voller Angst trat er rückwärts wieder aus dem Zimmer. Erst als er sich umdrehte, um zu fliehen, merkte er, dass der Eindringling hinter ihm stand.

Eine Klinge fuhr durch seinen Hals.

Dr. Tanaka wankte rückwärts in das Behandlungszimmer und warf einen Instrumentenständer um. Als er taumelnd zu Boden ging, stellte er fest, dass das Linoleum bereits rutschig von seinem Blut war. Selbst während er spürte, wie das Leben ihn verließ, zwang ihn ein rationaler Bereich seines Gehirns dazu, die Wunde zu beurteilen, die eigenen Chancen zu analysieren. Durchtrennte Arterie. Verbluten binnen Minuten. Ich muss die Blutung stoppen … Schon kroch die Taubheit seine Beine hinauf.

So wenig Zeit. Auf Händen und Knien schob er sich dem Schrank entgegen, wo die Gaze aufbewahrt wurde. Für seinen halb bewusstlosen Verstand war das dürftige Licht, das die Glastüren zurückwarfen, ein Leuchtfeuer, das ihn lenkte – seine einzige Hoffnung auf Überleben.

Ein Schatten schob sich vor das Licht aus dem Flur. Er wusste, dass der Eindringling in der Tür stand und ihn beobachtete. Trotzdem bewegte er sich weiter.

In seinen letzten bewussten Sekunden gelang es Tanaka, sich hochzuziehen und die Schranktür aufzureißen. Sterile Päckchen regneten auf ihn herab. Blind riss er eines auseinander, nahm den Gazebausch heraus und presste ihn sich an den Hals.

Er sah nicht, wie die Klinge des Angreifers ihren letzten Bogen beschrieb.

Als sie tief in seinen Rücken stach, versuchte Tanaka zu schreien, aber der einzige Laut, der aus seiner Kehle drang, war ein Seufzen. Es war sein letzter Atemzug. Dann glitt er still zu Boden.

Charlie Decker lag nackt in seinem kleinen, harten Bett, und er hatte Angst.

Durch das Fenster sah er eine Neonreklame blutrot glühen: The Victory Ho.el. Jedoch fehlte das t in Hotel. Und was übrig war, ließ ihn an hole denken, Loch. Und das war dieses Haus auch wirklich: The Victory Hole, wo jeder Triumph, jede Freude in einem tiefen, dunklen Loch ohne Wiederkehr versank.

Er schloss die Augen, aber das Neonlicht schien sich einen Weg durch seine Augenlider zu graben. Er drehte sich vom Fenster weg und zog das Kopfkissen über den Kopf. Der Geruch der schmutzigen Bettwäsche nahm ihm den Atem. Er warf das Kissen zur Seite, stand auf und ging hinüber zum Fenster. Dort starrte er auf die Straße hinab. Auf dem Bürgersteig unter ihm feilschte eine blonde Frau mit einem Mann in einem Chevy. Sie hatte strähnige Haare und trug einen Minirock. Irgendwo in der Nacht lachten Menschen, und eine Jukebox spielte „It Don’t Matter Anymore“. Gestank stieg von der Gasse auf, eine eigenartige Mischung aus verrottendem Müll und Frangipani: Ausdünstungen aus dem Hinterhof des Paradieses. Ihm wurde übel davon. Aber es war zu heiß, um das Fenster zu schließen, zu heiß, um zu schlafen, sogar zu heiß, um zu atmen. Er ging hinüber zum Kartentisch und schaltete die Lampe an. Dieselbe Zeitungsschlagzeile starrte ihm wieder entgegen.

Arzt aus Honolulu ermordet aufgefunden.

Er spürte, wie der Schweiß an seiner Brust herunterrann. Er warf die Zeitung auf den Fußboden. Dann setzte er sich nieder und ließ den Kopf in die Hände sinken.

Die Musik aus der fernen Jukebox verklang; das nächste Lied setzte ein, Gitarren und Schlagzeug erzeugten einen drängenden Rhythmus. Ein Sänger heulte: „I want it bad, oh yeah, baby, so bad, so bad …“

Langsam hob Charlie den Kopf, und sein Blick blieb an dem Foto von Jenny hängen. Sie lächelte; wie immer, lächelte sie. Er berührte das Bild und versuchte, sich zu erinnern, wie sich ihr Gesicht angefühlt hatte; aber die Jahre hatten seine Erinnerung getrübt.

Schließlich öffnete er sein Notizbuch. Er blätterte zu einer leeren Seite. Er fing an zu schreiben.

Sie haben mir gesagt:

„Es braucht Zeit …

Zeit, zu heilen, Zeit, zu vergessen.“

Ich habe ihnen gesagt:

dass Heilung nicht im Vergessen liegt.

Sondern in der Erinnerung.

An dich.

An den Geruch des Meeres auf deiner Haut.

An die kleinen und vollkommenen Fußspuren, die du im Sand

hinterlässt.

Die Erinnerung kennt kein Ende.

Und so liegst du dort, am Meer, jetzt und immerdar.

Du öffnest die Augen. Du berührst mich.

Die Sonne ist in deinen Fingerspitzen.

Und ich bin geheilt.

Ich bin geheilt.

1. KAPITEL

Mit ruhiger Hand injizierte Dr. Kate Chesne zweihundert Milligramm Natriumpentothal in den Infusionszugang ihrer Patientin. Als die blassgelbe Flüssigkeit gemächlich durch den Kunststoffschlauch wanderte, murmelte Kate: „Du solltest bald müde werden, Ellen. Schließ die Augen. Lass los …“

„Ich spüre noch nichts.“

„Es dauert ungefähr eine Minute.“ Kate drückte Ellens Schulter, eine stille, bestärkende Geste. Die kleinen Dinge waren es, die einem Patienten das Gefühl von Sicherheit gaben. Eine Berührung. Eine leise Stimme. „Lass dich treiben“, flüsterte Kate. „Denk an den Himmel … Wolken …“

Ellen warf ihr ein friedliches und schläfriges Lächeln zu. Unter den grellen OP-Lampen trat jede Sommersprosse, jeder Makel auf ihrem Gesicht gnadenlos hervor. Niemand, nicht einmal Ellen O’Brien, war schön auf dem OP-Tisch. „Komisch“, murmelte sie. „Ich habe keine Angst. Überhaupt nicht …“

„Das musst du nicht. Ich werde mich um alles kümmern.“

„Ich weiß. Ich weiß, das wirst du.“ Ellen griff nach Kates Hand. Es war nur eine Berührung, nur flüchtig streiften sich ihre Finger. Die Wärme von Ellens Haut auf ihrer Hand erinnerte Kate noch einmal mehr daran, dass nicht nur ein Körper, sondern eine Frau, eine Freundin, auf diesem Tisch lag.

Die Tür schwang auf, und der Chirurg kam herein. Dr. Guy Santini hatte die Statur eines Bären und sah mit seiner geblümten Chirurgenkappe ein klein wenig albern aus. „Wie geht’s uns denn hier, Kate?“

„Die Pentothal-Infusion läuft.“

Guy bewegte sich zum OP-Tisch und drückte die Hand der Patientin. „Sind Sie noch bei uns, Ellen?“

Sie lächelte. „Wohl oder übel. Aber im Großen und Ganzen wäre ich lieber in Philadelphia.“

Guy lachte. „Da kommen Sie schon hin. Aber ohne Ihre Gallenblase.“

„Ich weiß nicht … Ich war gerade dabei, das Ding irgendwie lieb zu gewinnen …“ Ellens Augenlider sanken. „Denken Sie daran, Guy“, flüsterte sie. „Sie haben es versprochen: keine Narbe …“

„Habe ich das?“

„Ja … haben Sie …“

Guy zwinkerte Kate zu. „Habe ich es dir nicht gesagt? Krankenschwestern sind die schlimmsten Patienten. Immer diese Extrawünsche!“

„Vorsicht, Doc!“, fuhr ihn eine der OP-Schwestern an. „Eines Tages werden Sie auf diesem Tisch vor uns liegen.“

„Nun, das ist tatsächlich ein furchterregender Gedanke“, bemerkte Guy.

Kate beobachtete, wie der Kiefer ihrer Patientin endlich schlaff herabsank. Leise fragte sie: „Ellen?“ Sie strich mit dem Finger leicht über Ellens Augenlider. Keine Reaktion. Kate nickte Guy zu. „Sie ist weg.“

„Ach, Katie, mein Liebling“, sagte er, „du machst so gute Arbeit für ein …“

„Für ein Mädchen. Ja, ja. Ich weiß.“

„Gut, legen wir los“, sagte er und machte sich auf den Weg nach nebenan, um sich die Hände zu schrubben. „Sind ihre Laborwerte in Ordnung?“

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