Verlieben nach Maß - Luuk Richardson - E-Book

Verlieben nach Maß E-Book

Luuk Richardson

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Beschreibung

Verlieben nach Maß Teil1 Aiden steckt mitten in seinem Grundwehrdienst und ist ein eher schüchterner junger Mann. Er geht in seiner Freizeit gerne in die Diskothek. Es ist die Zeit der Bee Gees, Village People und Smokie. Dort wird er eines Tages von einer jungen Frau zum Tanzen aufgefordert. Alisha hat pechschwarze, schulterlange Haare und ist Krankenschwester. Zwei sehr verschiedene Charaktere treffen aufeinander. Zwei ganz verschiedene Lebenswege kreuzen sich immer wieder.

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eBook to Go Reihe

LOVE & ROMANCE

Verlieben nach Maß

Luuk Richardson

©  2016 Luuk Richardson

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Alle Rechte vorbehalten

Sonderausgabe als eBook to Go

Dieses E-Book ist auch als Taschenbuch unter dem Titel: Liebes-ZAUBER  von Luuk Richardson erschienen.

2.Auflage

ISBN: 978-3-95745-579-6

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.

(Albert Schweitzer)

Inhalt (Kapitel):

Sicherungszug

Heimschläfer

Aidens Sehnsucht

Ein überraschendes Wiedersehen

Alisha

Sicherungszug

Es war kalt, sehr kalt um 03.30 Uhr an diesem Morgen auf dem Wachturm. Aiden hatte sein G3  an die Holzwandung des Turms gestellt und versuchte sich durch Laufbewegungen warm zu halten. Es waren jetzt mittlerweile schon dreimal vier Stunden, die er Wachtschichtdienst auf einem der vier Wachtürme der Kaserne hatte. Und die Temperatur senkte sich in der Nacht auf minus 15 Grad Celsius ab.

Er hatte seit Stunden ein watteartiges Gefühl im Kopf. Er war nicht richtig wach. Es war mehr ein Halbschlaf, in dem er sich befand. Aiden Christiansen war vor zwei Wochen von der Grundausbildung in Germersheim zum Flugabwehrraketenbataillon nach Haiger versetzt worden.

Er war hier dem Sicherungszug zugeteilt worden. In der ersten Woche war er noch nicht voll einsatzfähig gewesen, da die obligatorische Pockenauffrischungsimpfung bei ihm Fieber ausgelöst hatte. Jetzt stand er hier auf dem Turm und fror. Sein Kopf ruckte mehrmals hin und her. Die Kälte bedeutete Stress; und Stress verstärkte wiederum seine innere Unruhe.

Letzte Woche, als das Fieber ihn noch im Griff hatte, hatte er deutlich weniger Probleme mit seiner Nervosität. Irgendetwas in ihm wurde übermächtig, wenn er in stressige Situationen gerät. Er hatte dann immer sehr große Probleme überhaupt ruhig zu bleiben. Heftige Zuckungen durchliefen dann seinen Körper. Auch jetzt trat alles wieder stärker auf. Immer wieder fragte sich Aiden, warum er nicht der Wehrdienst verweigert hatte. Und immer wieder kam dabei sein Elternhaus als bestimmendes Element in die Verantwortung. Er hatte sich einfach nicht getraut.

Die letzten Monate Grundausbildung war die Hölle gewesen. Besonders die geschrienen Befehle der Vorgesetzten hatten ihm zugesetzt. Außerdem war ihm hier oben auf dem Turm, am hintersten Ende der Flugabwehrraketenstation, gar nicht wohl zumute. Erst vor einem Monat wurde eine ähnliche Kaserne von Terroristen überfallen und ein wehrpflichtiger Soldat erschossen.

Der äußere Kreis um die Raketensilos wurde von der Bundeswehr bewacht. Im inneren Kreis war die Sicherheit durch amerikanische Armeestreitkräfte gesichert. Aiden blickte in die Dunkelheit jenseits des Sicherungszaunes. Natürlich konnte er nichts sehen noch erkennen.

Aber von außerhalb war er vor dem hell erleuchteten Areal im Hintergrund eine gute Zielscheibe.

Umso aufmerksamer versuchte er auf alle Geräusche und Lichterscheinungen zu reagieren. In der Zeitung stand, dass erst letzte Woche wieder unten in Bayern ein Wachbataillon von Terroristen überfallen worden war und zwei W 15er dabei getötet wurden. Seitdem war man in der Nacht immer sehr nervös, wenn man Wachdienst hatte. Das G3 war jetzt auch durchgeladen und entsichert. Ein Unding, wenn er an die Zeit vor dem Überfall zurückdachte. Viel zu gefährlich. Das Gewehr war sonst immer gesichert. Aber jetzt nicht mehr.

Aiden meinte ein kurzes Aufblitzen von weiter hinten, hinter der Absperrung wahrgenommen zu haben. Vorsichtig griff er nach dem Gewehr. Er versuchte die Dunkelheit mit den Blicken zu durchdringen.

War da nicht eben ein Rascheln an der linken Seite? Aiden biss sich auf die Lippe und duckte sich.

Er hatte zwar einen Feldstecher dabei, aber bei dieser Dunkelheit konnte man ihn absolut nicht gebrauchen.

Aidens Gedanken schweiften kurz ab. Ende Juli hatte er sein Abiturzeugnis ausgehändigt bekommen. Zwei Tage darauf war er bereits auf dem Weg zur Ausbildungseinheit der Luftwaffe. Es blieb überhaupt keine Zeit um sich Gedanken zu machen.

Und jetzt, im tiefsten Winter des Jahres 1979 steckte er am Rande des Westerwalds in einem Sicherungszug und stand auf einem Holzwachturm in der Früh gegen 04.00 Uhr. Er schaute auf seine Uhr. Die Zeit wollte auch nicht vorübergehen.

War da nicht ein Funkeln. Ein kurzes Aufblitzen, ein fahler Schein?

Aiden schaute nach vorne in die Dunkelheit. Dann nahm er den Feldstecher.

Aber er konnte nichts als Dunkelheit erkennen. Ein raschelndes Geräusch, keine 100 Meter vor ihm, schräg unterhalb des Turmes, schreckte ihn auf.

Er nahm sein Gewehr und sah wieder diese merkwürdige Leuchterscheinung weit hinter der Absperrung. Laufgeräusche drangen zu ihm herauf.

„Stopp, stehen bleiben. Parole!“ Er rief laut und deutlich. Sein G3 war bereits auf ein mögliches Ziel gerichtet. Als keine Reaktion erfolgte, wiederholte er die Aufforderung. Dann war wieder Stille.

Sie dauerte einige Minuten an. Dann brachen die Laufgeräusche wie ein Orkan zu ihm herauf und  kleine Lichtpunkte blitzten gleichzeitig an mehreren Stellen auf.

Vor Schreck, oder weil er total überrascht wurde, krümmte sich sein Zeigefinger und die zwanzig Schuss des Gewehrmagazins waren innerhalb zehn Sekunden verschossen.

Die Gewehrgarbe hinterließ eine Leuchtspur, die aber nicht wirklich für ein besseres Blickfeld sorgte.

Keine halbe Minute nach dem feuern hörte Aiden bereits die Kameraden anrücken. Sieben Soldaten unter voller Kampfausrüstung inklusivem Maschinengewehr kamen angerannt.

„Parole“, rief er von oben herab. Ohne diese Aufforderung wäre keiner auch nur einen Zentimeter weitergegangen.

„Schneeflocke“, kam die Antwort. „Winter“, seine Bestätigung.

Eine Minute später ging bereits die Bodenluke auf und die ersten Kameraden kamen herein.

„Flieger Christiansen, Meldung.“ Vor ihm stand der Wachhabende Unteroffizier.

Aiden war selbst noch etwas benommen von den Ereignissen. „Ich habe Laufgeräusche und mehrmaliges Aufblitzen von Außerhalb der Umzäunung wahrgenommen. Trotz Aufforderung stehen zu bleiben und Nennung der Parole wurden die Geräusche lauter und ebenfalls das Leuchten heller. Ich hatte das Gefühl einer nahenden Gefahr. Dann schoss ich.“

Mittlerweile hatte ein anderer Soldat sein G3 inspiziert.

„Dauerfeuer, das gesamte Magazin ist in einem Feuerstoß rausgegangen“, sagte er.

Der Unteroffizier sah Aiden an. Das Gewehr war anscheinend auf Dauerfeuer eingestellt gewesen.

„Darüber sprechen wir noch. Später.“ „Ihr zwei“, er deutete auf zwei Soldaten, „geht wieder runter und zu Turm zwei. Unterstützt den dortigen Kameraden. Wir bleiben so lange hier, bis die Sonne aufgeht und wir besseres Sichtfeld haben.“

So kauerten sie zu sechst am Boden des Holzturms und warteten darauf, dass die Sonne aufging. Jeder in seinen eigenen Gedanken vertieft.

Aiden fragte sich jetzt zum wiederholten Mal, was er wohl falsch gemacht hatte.

Dann sah man bereits am Horizont eine kleine, rote Spieglung am Himmel. Ein runder Ball wurde langsam sichtbar und es wurde heller.

*

Dicht an dicht drängten wir uns an der Holzwand des Turmes und schauten über die Absperrung zu der angrenzenden Wiese.

Ich konnte nichts erkennen.

Den anderen erging es auch nicht besser. Ich fasste Mut und stellte mich jetzt aufrecht.

Der Unteroffizier zog an meiner Hose und machte eine entsprechende Bewegung, damit ich mich wieder in Deckung begeben sollte.

Aber ich hatte bereits den Feldstecher an mich gezogen und schaute mir die Umgebung genauer an.