Von Ameisen und Schönwetterkapitänen - Thorsten Lasch - E-Book

Von Ameisen und Schönwetterkapitänen E-Book

Thorsten Lasch

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Beschreibung

Amüsant und mit zahlreichen Beispielen belegt werden unkonventionelle Anregungen für die Erkennung der eigenen Position in der Gesellschaft vermittelt. Gerade in Zeiten von Unsicherheit und wechselnden Verhaltensregeln ist dieses Innehalten oft sinnvoll. Wir sind nicht frei in unseren Entscheidungen. Wir sind geprägt durch unsere biologische und kulturelle Vergangenheit. Erfahren Sie, wie dadurch Ihre Entscheidungen beeinflusst werden. Machen Sie den Test, ob Sie schuftende Ameise, Teamplayer, Guru sind, oder ob Sie als Schönwetterkapitän auf der Sonnenseite des Lebens stehen (wollen).

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Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© Verlag Kern GmbH, Ilmenau

© Inhaltliche Rechte beim Autor

1. Auflage, Februar 2021

Autor: Thorsten Lasch

Layout/Satz: Brigitte Winkler

Bildnachweise Titel - AdobeStock: 18731518|Nytoprod, 290556481|Lilanakani, 330374948|Hanna_zasimova

Lektorat: Heike Funke

Sprache: deutsch

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

ISBN: 978-3-95716-340-0

ISBN E-Book: 978-3-95716-359-2

www.verlag-kern.de

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Übersetzung, Entnahme von Abbildungen, Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, Speicherung in DV-Systemen oder auf elektronischen Datenträgern sowie die Bereitstellung der Inhalte im Internet oder anderen Kommunikationsträgern ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags auch bei nur auszugsweiser Verwendung strafbar.

Thorsten Lasch

Von Ameisen und Schönwetterkapitänen

Unkonventionelle Anregungen zur Selbstbestimmung

Einführung

Eine schier erdrückende Flut an Wissen sowie das allgegenwärtige Internet einerseits und die scheinbare Ohnmacht damit umzugehen andererseits verunsichern viele Menschen.

Oft wird Geborgenheit in den sozialen Medien gesucht und mit Aufmerksamkeit bezahlt.

Wir geben auf dieser Suche vieles von uns preis und drohen ein ameisenähnliches Dasein zu fristen.

Aber muss das so sein? Wie lassen sich der Umgang mit Wissen und persönlichen Daten und die Einbindung unser selbst in Organisationen so gestalten, dass wir die Vorteile einer vernetzten Gesellschaft nutzen können, ohne uns aufzugeben? Wie sollen Teams gestaltet werden und wie soll deren Lenkung funktionieren? Wie kann jeder seine richtige Einordnung finden als Balance zwischen religiöser Entsagung und rücksichtsloser Gier?

Es gibt viele Diskussionen um Strukturen und Modelle dazu. Sie werden oft einseitig postuliert und verabsolutiert.

Aus der Notwendigkeit der Koordination und von Hierarchien entstanden auch Modelle zu deren Lenkung.

Mit Blick auf unsere Biologie, Kultur und Gesellschaft soll eine neutrale Bewertung erfolgen.

Auf Basis dieser historisch legitimierten Sicht können aktuelle Entwicklungen, Diskussionen und Modelle besser eingeschätzt und notwendige Anpassungen abgeleitet werden.

Menschen bilden aus Sicht des Autors weiterhin die wichtigste Ressource für gesellschaftliche Entwicklungen. Es werden Perspektiven, aber auch mögliche Fehler bei der Gestaltung von Teams in unkonventioneller Form aufgezeigt. Aktiven Menschen mit dem Willen zur Veränderung wird eine pragmatische Möglichkeit der Selbstbestimmung angeboten. Sie ist vorrangig auf das Berufsleben ausgerichtet, reflektiert aber auch in den privaten Bereich.

Inhalt

Cover

Impressum

Titel

Einführung

Vorbemerkungen

Strukturen werden lebendig

Unsere biologische Prägung

Unsere gesellschaftliche Prägung

Biologie in Gesellschaft

Auf globaler Ebene

Auf staatlicher Ebene

Auf Ebene von Firmen

Wie geht Lenkung?

Das unvorhersehbare Ich

Was braucht Fremdsteuerung?

Kompetenz sollte die Basis von Entscheidungen bilden

Verantwortung – bitte persönlich

Empathie

Alternativen

Anpassungsfähigkeit

Mensch, bleib Mensch

Das selbstbestimmte Ich

Schönwetterkapitän

Ausgewogener Guru

Ehrlicher Teamplayer

Die Ameise

Warum das alles?

Nichts Neues seit 2.500 Jahren

Das eigenverantwortliche Ich

Organisationen sind menschlich

Die Klatschgruppe

Vertraute in Verantwortung

Eine Organisation – verschiedene Methoden

Ihr Test

Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

I Manipulierbarkeit des Menschen

II Ausgewogenheit des Menschen

Der Autor

Vorbemerkungen

Es ist dunkle Nacht. Sie fahren mit Ihrem Wagen eine Strecke nach Hause, die Sie schon hundertmal gefahren sind. In Gedanken sind Sie dabei ganz woanders, vielleicht schon zu Hause, oder Sie freuen sich auf das bevorstehende Wochenende. Sie fahren quasi mit dem Autopiloten. Plötzlich Blaulicht, Fahrzeugteile auf der Autobahn über alle Spuren verteilt. Weiter vorn ein Stau. In Sekundenbruchteilen lenken Sie Ihr Auto mit beidseitig angespannten Armen präzise um die Fahrzeugteile herum, weichen auf andere Spuren aus, beachten dabei den Rückspiegel. Sie bremsen moderat, besser als das ABS Ihres Fahrzeuges. Sie kommen rechtzeitig vor dem Stau zu stehen.

Und dann fangen Sie an zu zittern … Ist Ihnen das auch schon passiert?

In den Momenten notwendiger Reaktionen funktionieren wir einfach, ohne uns dessen bewusst zu sein. Signale der Sinnesorgane werden in mehreren Stufen verarbeitet.

Die Lichtreize werden von der Netzhaut unserer Augen in elektrische Ströme umgesetzt. In verschiedenen Regionen unseres Gehirns entstehen Bilder. Das eine Bild identifizieren wir durch Vergleich mit Bildern aus dem Gedächtnis als Stoßstange. Wir entscheiden auszuweichen, durch eine unbewusste Risikoabwägung. Die Gefahr des Schleuderns erscheint uns geringer als die Beschädigung beim Überfahren der Stoßstange. Dann werden diese Reize in Reaktionen übersetzt. Die Muskeln unseres rechten Beins bewegen unseren Fuß zum Bremspedal, die beiden Arme führen Lenkbewegungen aus, die wiederum ständig von den Augen abgeglichen werden. Erst danach wird uns klar, was passiert ist. Wir erfassen die Gefahr in ihrer Gänze erst später. Das löst unser Zittern aus.

Wir nutzen dabei nicht nur die gigantische Kapazität unseres Gehirns, sondern eine Menge eigener Erfahrungen, die wir in ähnlichen Situationen gemacht haben und die wir erfolgreich bewältigt haben – wie lenken wir, wie bremsen wir usw. Wir beachten dabei gesellschaftliche Regeln: Welche Fahrspuren darf ich benutzen? Wer hat Vorfahrt? Und wir nutzen Reflexe, also eingeprägte biologische Mechanismen.

Bereits diese vergleichsweise simple Abfolge zeigt uns die vielfältigen Einflüsse unserer Prägungen auf unser Verhalten.

Ein zweites Beispiel:

Sie sind beruflich erfolgreich. In verschiedenen Positionen haben Sie Stabilität entwickelt. Ihre Persönlichkeit ist eingebettet in feste Bindungen. Sie leben in einem gesicherten sozialen Umfeld. Auf Ihre innere Stabilität konnten Sie sich immer verlassen. Dann erleiden Sie unerwartet eine nicht für möglich gehaltene tiefe emotionale Kränkung. Ihre Persönlichkeit droht sich aufzulösen. Der ganz tiefe innere Halt ist plötzlich weg. Sie reagieren unkalkulierbar und erleiden emotionale Reaktionen, die Sie nicht kennen. Ihr Selbstwertgefühl geht zeitweise komplett verloren. Nur wenige Menschen müssen wahrscheinlich eine derartige traumatische Situation durchleben. Es braucht Zeit, um überhaupt zu erkennen, was passiert ist. Solche dramatischen Ereignisse sind in der Lage, in Sekunden unsere grundsätzlichen tiefen Nervenverbindungen aufzulösen bis hin zu den Verschaltungen der beiden Hirnhälften./25/ Das Zusammenspiel von Emotion und Rationalität geht dann verloren. Unser Gehirn muss sich neu erfinden.

Auf der Suche nach den Möglichkeiten dazu liefern Buddhismus und Hirnforschung Anhaltspunkte dafür, was unsere Persönlichkeit ausmacht. Dann finden sich in unserer Entwicklungsgeschichte die unterschiedlichen Einflüsse zu den inhaltlichen Rahmenbedingungen.

Es kann nicht in kurzer Zeit wiederhergestellt werden, was über die Jahre unserer frühen Kindheit geprägt und im Laufe des Lebens gefestigt wurde. Unsere Gehirne können aber damit fertig werden, sich gewissermaßen neu zu verschalten. Wir werden dann nicht automatisch wieder wie vorher. Bei der Neuschaffung unserer Persönlichkeit brauchen wir wieder Regeln aus Kultur und Gesellschaft. Wir ordnen uns ein, wie wir mit anderen zusammenleben. Wir wägen ab, was wir ändern dürfen – wiederum anhand von Regeln und Werten.

Das extreme Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass unser gesellschaftliches Umfeld einen Rahmen definiert, Randbedingungen sozusagen und eben auch Halt. Der externe Halt wird in internen umgewandelt. Wir können mit diesem Gerüst unsere Persönlichkeit neu entwickeln, wir werden neu geprägt. Und wir können uns selbst einordnen, selbst bestimmen.

Durch diese zwei Beispiele soll verdeutlicht werden, warum dieses Buch einen etwas unkonventionellen Blick nutzt, um uns selbst aus unserer Geschichte heraus zu erkennen, und leitet daraus die Anregung zu aktiver Veränderung ab.

Strukturen werden lebendig

Wir können nur so sein, wie wir aufgebaut sind und wie wir uns in unser Umfeld integrieren.

Unsere biologische Prägung