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Mehr als ein Drittel der Deutschen ist konfessionslos. Dennoch spielen die Lebensansichten der Menschen ohne Religion in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle. Dabei leben sie keineswegs orientierungslos in dieser Welt. Sie haben eigene Werte und Maßstäbe und lösen ihre Gewissensentscheidungen auf ganz eigene Weise.
Rita Kuczynski hat mehr als 50 Nichtreligiöse aus Ost- und Westdeutschland ausführlich befragt, woran sie denn glauben, wenn sie nicht an Gott glauben, worin sie den Sinn ihres Lebens sehen, an welchen Werten sie ihr Handeln ausrichten, wie sie Trost finden und welche Vorstellungen sie vom Tod haben. Die Philosophin und Romanautorin wertet zudem die einschlägige Literatur aus und gibt aufschlussreiche Einblicke in die große Vielfalt weltlicher Grundüberzeugungen.
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Seitenzahl: 233
Rita Kuczynski
Was glaubst du eigentlich?
Rita Kuczynski
Weltsicht ohne Religion
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
1. Auflage, Dezember 2013 (entspricht der 1. Druck-Auflage von August 2013) © Christoph Links Verlag GmbH Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0 Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Fotos von plainpicture / Millennium Satz: nrm – Nadja Rein Mediengestaltung, Dresden
Einleitung
Glaube ohne Gott
Sinnsuche ohne Gott
Werte ohne Gott
Persönliche Werte
Das Verhältnis zu den christlichen Werten
»Christen haben grundsätzlich keine anderen Werte«
Differenzen zu den christlichen Werten
Von mangelnder Toleranz bis Diskriminierung
»Was ist Ihnen heilig?«
Die Feiertage sind heilig?
»Feiertage sind super«
Kritische Sicht auf religiöse Feiertage
Kritik am Verbot des Sonn- und Feiertagsverkaufs
Gemeinschaft ohne Gott
Gemeinschaft als Ort
Gemeinschaft als Einssein mit den Anderen
Gemeinschaft als spirituelle Erfahrung
Erhabene Gefühle – Anderem gegenüberstehen
Trost ohne Gott
»Was gibt Ihnen Trost?«
Gemeinschaft als Ort des Trostes
Selbstbestimmung als Trost
Vergänglichkeit als Trost und als eine andere Transzendenz
Die Zukunft als Ort der Vertröstung
Sterben ohne Gott
Sterben
Verbrennen und verstreuen
Fortleben nach dem Tod
Fortwirken im Werk
Fortbestehen in der Natur
Fortdauern im Universum
Vielleicht doch?
Anhang
Anmerkungen
Die Befragten
Literaturverzeichnis
Die Autorin
Der Glaube der Menschen, er wächst. Er wächst nicht? Er wächst? Seit Jahren streiten Gelehrte aller Länder in der »nordatlantischen Welt« – also zwischen Nordamerika und Europa – darüber, ob die Säkularisierung eher ein europäisches Phänomen ist oder ob sich die Verweltlichung global durchsetzen wird. Gegenwärtig neigt sich die Waage wieder zugunsten der Einschätzung: »Vorübergehend!« Säkularisierungsforscher wie Barry Kosmin beobachten allerdings mit Interesse, dass selbst in den Vereinigten Staaten die Kirchen jährlich etwa eine Million Mitglieder verlieren.1 Und eine 2013 erschienene Studie zeigt, dass die »nones«, die neuen Religionslosen in den USA, schon 24 Prozent der Demokraten stellen, die Obama wählten.2 In Kanada gibt es ebenfalls keine Anzeichen dafür, dass die Zahl der an Gott glaubenden Menschen zunimmt. Im Gegenteil. Je nachdem, wie die Fragestellung genau beschaffen ist, schwanken die Zahlen um einige Prozente. Denn bei der Frage nach einem »höheren Wesen« werden natürlich andere Antworten kommen als bei der Frage nach einer »spirituellen Kraft« oder gar der Frage nach einem »höheren Prinzip«.3 In Europa zeigen Umfragen des Eurobarometers von 2005, 2008 und 2010, dass der Glaube an einen Gott kontinuierlich abnimmt. Nach den Zahlen von 2010 sind nur noch 51 Prozent der EU-Bürger gottgläubig. Weitere 26 Prozent der Europäer glauben immerhin noch an das Wirken anderer spiritueller Kräfte. Aber mehr als 20 Prozent der EU-Bürger glauben gar nicht an ein wie auch immer geartetes höheres Wesen.4 Zwischen den europäischen Ländern gibt es große Schwankungen. Nach von Phil Zuckerman zusammengestellten Zahlen bekennen sich in Schweden sogar bis zu 85 Prozent der Menschen dazu, keinen Glauben an einen persönlichen Gott zu haben, in Dänemark sind es bis zu 80 Prozent und in Norwegen bis zu 72 Prozent. Deutschland liegt nach dieser Darstellung mit bis zu 49 Prozent eher im Mittelfeld – wobei nicht gottgläubig zu sein, keineswegs das Gleiche ist, wie konfessionslos zu sein.5 Den höchsten Anteil von Gottgläubigen an der Gesamtbevölkerung hat laut Eurobarometer 2005 Malta (95 %), gefolgt von Zypern (90 %), Griechenland (81 %) und Portugal (81 %).
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