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Auf der Suche nach einer Zahnarztpraxis empfindet die zweiundachtzigjährige Agnès plötzlich ein merkwürdiges Unwohlsein, hat unvermittelt den Eindruck eines Déjà-vu. Ihr Unbehagen wird unerträglich, und plötzlich verspürt sie einen Schock, »wie wenn man mitten in einem Traum erwacht«, denn sie erkennt das hässlich gelbe Haus des alten Deutschlehrers, und »das kommt von weit her, aus einem anderen Leben«. Plötzlich erinnert sie sich ganz genau an den Weiher hinter dem Haus, in den sie sich vor dem zudringlichen Attilio in höchster Not rettete. An den Weiher - »er ist tief und kalt, fast so kalt wie die Arve« -, zu dem ihre Urgroßmutter Mamidèle Zuflucht nahm, um der drohenden Abschiebung in ein Altersheim zu entgehen ... Die Verarbeitung dieser dramatischen Ereignisse, die Agnès seit je verdrängte, ist für die alte Frau zutiefst heilsam: denn an diesem schicksalhaften Tag wird sie ihrem Lebensgefährten Bernard erzählen, »was ich noch nie jemandem habe erzählen können«.
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Seitenzahl: 141
Die Autorin
Yvette Z’Graggen, geboren 1920 in Genf. Mit vierundzwanzig Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman, La Vie attendait, der ein grosser Erfolg wurde. In der Folge publizierte sie zahlreiche Werke: Romane, Erzählungen, Hörspiele. Daneben war sie als Übersetzerin und lange Jahre als Mitarbeiterin von Radio Suisse Romande tätig. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin starb 2012 in Genf.
Auf deutsch erschienen im Lenos Verlag Matthias Berg, La Punta, Zeit der Liebe, Zeit des Zorns, Die Jahre des Schweigens, Cornelia, Oktobergras, Die Hügel, Lebenssplitter, Heimkehr ins Vergessene und Deutschlands Himmel.
Der Übersetzer
Markus Hediger, geboren 1959. Studium der Romanistik und Literaturkritik. Autor von Gedichtbänden. Lebt in Zürich. Übersetzte zahlreiche Werke, u.a. von Elisabeth Horem, Jacques Mercanton, Alice Rivaz, Jean-Bernard Vuillème und Yvette Z’Graggen. Sein literarisches und übersetzerisches Werk wurde mit zahlreichen Anerkennungspreisen und Werkaufträgen ausgezeichnet.
Die Übersetzung aus dem Französischen wurde unterstützt durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Weiher unter Eis
Ich habe endlich am Trottoirrand einen Platz gefunden, um meinen Wagen zu parken. Seit mindestens einer halben Stunde schon fahre ich umher und kann mich hier weder zurechtfinden noch das Haus des Zahnarztes, den man mir empfohlen hat, irgendwo erblicken. Doch während ich diese Strassen entlangfuhr, die sich rechtwinklig schneiden und deren Namen mir unbekannt sind, empfand ich ein merkwürdiges Unbehagen. Plötzlich erweckte ein Baum oder eine Hecke den Eindruck eines Déjà-vu, dabei bin ich sicher, dass ich noch nie hierher gekommen bin in dieses neue Quartier, ähnlich einem Tentakel, das die Stadt übers Land hinweg in Richtung Grenze ausgeworfen hat. Wo ich wohne, im westlichen Teil, auf der anderen Seeseite, traten auch nach und nach grosse Gebäude an die Stelle der Wiesen, es wurden Bäume gefällt und Villen abgerissen, doch auch hier verhindert die Grenze, dass noch weiter weg vom Zentrum gebaut wird. Der Kanton ist viel zu klein für diese ehrgeizige Stadt, die immer mehr internationale Organisationen beherbergt.
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