Zufriedenheit von Pflegern und Patienten. Conditional Reasoning und die Grundsätze der Systemtheorie als Basis des pflegerischen Handelns - Kerstin Neumann - E-Book

Zufriedenheit von Pflegern und Patienten. Conditional Reasoning und die Grundsätze der Systemtheorie als Basis des pflegerischen Handelns E-Book

Kerstin Neumann

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Pflegemanagement, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ist es möglich, in der Pflege die komplette „Ganzheit“ des Menschen zu erfassen? Die Pflegekräfte haben sich zu sehr in die sogenannte „biomedizinische Denkweise“ der Mediziner hineindrängen lassen. Hier wird der Patient ähnlich wie eine Maschine wahrgenommen. Es wird nach dem Prinzip: Krankheit-Therapie-Genesung gedacht und gehandelt. Wie man allerdings die vorhandene Gesundheit erhält, oder inwieweit Familie, Herkunft, finanzieller Stand, Kultur und so weiter eine Rolle spielen, darüber wird hierbei nur selten nachgedacht. Um aber den aktuellen Entwicklungen und dabei auch vor allem den vielen Patienten gerecht zu werden, wäre es in meinen Augen wichtig, pflegerisch zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Patienten zu kommen. Das heißt den einzelnen Patienten mit all seinen Problemen, seinem gesamten sozialen Umfeld und seinem Erleben wahrzunehmen. Dies ist auch schon immer die Grundlage der Palliativmedizin gewesen. Doch ist es in der heutigen Zeit überhaupt durchführbar, auf der Basis des Conditional Reasoning und den Grundlagen der Systemtheorie zu pflegen?

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Impressum:

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

1.1. Hintergründe der Themenwahl

1.2. Fragestellungen

1.3. Aufbau der Arbeit

2. Erklärung und nähere Ausführung wichtiger Begriffe

2.1. Clinical Reasoning

2.2. Conditional Reasoning

2.3. Grundsätze der Systemtheorie

2.3.1. Allgemein

2.3.2. Das System selbst

2.3.3. Weitere systemtheoretische Begriffe

2.3.4. Wie funktioniert ein System?

2.3.5. Das Systemdenken in der Medizin

2.4. Pflege

2.4.1. Allgemein

2.4.2. Die Entwicklung der Pflege

2.4.3. Haupteinflussfaktoren auf die Pflege

2.4.4. Die Entwicklung der Pflege zum Beruf

2.4.5. Die Pflegetheorien

3. Aktuelle Problematik

3.1. Demographische Entwicklung

3.2. Rahmenbedingungen der Pflegeberufe

3.3. Wandel der Krankheitscharakteristik

4. Das Conditional Reasoning und die Grundsätze der Systemtheorie als Basis pflegerischen Handelns

4.1. Pflegeanamnese

4.1.1. Das biologische System

4.1.2. Das psychische System

4.1.3 Das soziale System

4.2. Pflegeziele

4.3. Pflegerische Wahrnehmung

4.3.1. Beobachtung

4.3.2. Kommunikation

4.4. multiprofessionelle Pflege

4.5. Der Pflegeprozess

4.6. Weitere Voraussetzungen für die Durchführung des Pflegeprozesses

4.6.1. Risikofaktoren

4.6.2. Alternative Behandlungsmethoden

4.7. Prospektives und Retrospektives Denken

5. Kasuistik

5.1. Chronische Erkrankung

Literaturverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

 

1. Einleitung

 

1.1. Hintergründe der Themenwahl

 

Ich arbeite bereits seit 10 Jahren in einem Krankenhaus als ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin. Davon seit den letzten 4 Jahren als stellvertretene Stationsleitung auf einer Palliativstation.

 

Der Pflegeberuf selbst, ist meiner Meinung nach ein sehr erfüllender und zufriedenstellender Beruf, denn man bekommt ständig das Gefühl etwas wirklich Sinnvolles getan zu haben. Der häufige menschliche Kontakt, dabei auch jemandem helfen zu können und der kommunikative Austausch, waren für mich die wichtigsten Gründe, als ich im Jahr 1999 eine Entscheidung für diesen Beruf getroffen habe.

 

Durch gesellschaftliche Entwicklungen befindet sich der Pflegeberuf allerdings immer im Wandel, und die momentane Entwicklung, die eher weg von den Gründen die meine Berufswahl beeinflussten geht, macht mir Angst vor der Zukunft.

 

Ein Problem der derzeitigen Entwicklung besteht darin, dass zu wenig Geld für das Gesundheitssystem vorhanden ist, und es folglich zu einer Ressourcenknappheit gekommen ist.

 

Bei der „Ressource“ Pflegepersonal wurden personell Einsparungen vorgenommen, zeitgleich aber immer mehr Patienten in immer kürzerer Zeit durch die sog. „Gesundheitsmaschine“ geschleust. Kontinuierlicher Zeitmangel bei allen Tätigkeiten, hauptsächlich aber der Mangel an Zeit für den Patienten, sind nun an der Tagesordnung.

 

Der Pflegeberuf selbst hat durch den hohen körperlichen sowie seelischen Stress an Attraktivität verloren. Schon heute kann man von einem existierenden Pflegepersonalnotstand sprechen, aus dem so leicht kein Ausweg mehr zu finden ist. Immer häufiger können freie Personalstellen nicht mehr adäquat besetzt werden. Dies steigert dann natürlich auch wieder den Stresspegel des noch vorhandenen Pflegepersonals. Ein Teufelskreis ist entstanden.

 

Weitere Probleme die sich nicht aufhalten lassen, sind die Überalterung der Gesellschaft, die Zunahme von chronischen und psychischen Krankheiten, sowie auch die Entstehung von neuen komplexen Krankheitsbildern.

 

Die Pflege kann den davon betroffenen Menschen leider sehr häufig nicht mehr gerecht werden.

 

Unzufriedenheit und Frustration entsteht auf beiden Seiten, auf der Seite des Pflegepersonals und auf der Seite des Patienten.

 

Trotz dieser Entwicklungen möchte ich diesen Beruf weiterhin, aber auch weiterhin gerne, ausüben. Da ich selbst die Rahmenbedingungen nicht zum Positiven verändern kann, und die Verbesserung der Rahmenbedingungen von politischer Seite her völlig unsicher ist, bin ich der Meinung, dass wir Pflegekräfte in unserem Handeln selbst eine Veränderung schaffen müssen. Denn wenn sich die Rahmenbedingungen schon nicht verändern lassen, warum nicht versuchen die Arbeit selbst zum Positiven zu verändern und an aktuelle Probleme anzupassen? Dies zwingt uns Pflegekräfte allerdings zunächst über unser derzeitiges Handeln nachzudenken und darüber zu reflektieren, damit in Zukunft anderen besseren Wegen nachgegangen werden kann.

 

Meiner Meinung nach haben wir Pflegekräfte uns zu sehr in die sog. „biomedizinische Denkweise“ der Mediziner hineindrängen lassen. Bei dieser Denkweise wird der Patient ähnlich wie eine Maschine wahrgenommen. Es wird nach dem Prinzip: Krankheit-Therapie-Genesung gedacht und gehandelt. Wie man allerdings die vorhandene Gesundheit erhält, oder inwieweit Familie, Herkunft, finanzieller Stand, Kultur usw. eine Rolle spielen, darüber wird hierbei nur selten nachgedacht.

 

Um aber den aktuellen Entwicklungen und dabei auch vor allem den vielen Patienten gerecht zu werden, wäre es in meinen Augen wichtig, pflegerisch zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Patienten zu kommen. Das heißt den einzelnen Patienten mit all seinen Problemen, seinem gesamten sozialen Umfeld und seinem Erleben wahrzunehmen. Dies ist auch schon immer die Grundlage der Palliativmedizin gewesen.

 

Wenn also diesen anderen Dingen eine größere Rolle beigemessen werden würde, so käme es glaube ich, zu einer größeren Zufriedenheit bei den Patienten und damit auch zu einer größeren Zufriedenheit des Pflegepersonals. Aus meiner Erfahrung aus der Palliativmedizin kann ich sagen, dass die ganzheitliche Pflege dort wirklich gut funktioniert.

 

Palliative Patienten können zwar nicht mehr ganz geheilt werden, aber ihre Zufriedenheit und Lebensqualität lässt sich trotzdem meist steigern. Dieses überträgt sich dann wiederum positiv auf das Pflegepersonal.

 

1.2. Fragestellungen

 

Aber ist es überhaupt möglich die komplette „Ganzheit“ des Menschen zu erfassen?

 

Und selbst wenn dies möglich wäre, stelle ich es mir sehr zeitintensiv vor alle Aspekte zu erfassen. Zeit, die das Pflegepersonal ja meistens nicht hat.

 

Ist es somit in der heutigen Zeit überhaupt durchführbar, auf der Basis des Conditional Reasoning und den Grundlagen der Systemtheorie zu pflegen?