3 Erotik-Reihen von Vanessa Salt - Vanessa Salt - E-Book

3 Erotik-Reihen von Vanessa Salt E-Book

Vanessa Salt

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Heiße Spannung im Stahlwerk:Love ist dreißig Jahre alt, Manager im Stahlwerk und Papas Liebling. Als er die neu eingestellte Schweißerin Yazmin trifft, irritiert ihn zunächst ihre Direktheit, aber schon bald kann er an nichts anderes mehr denken als an ihre dunklen Haare und vollen Lippen. Als Love und Yazmin allein in seinem Büro sind, wächst die Spannung zwischen ihnen ins Unermessliche. Aber können sie es wagen, ihre Gefühle auszuleben?Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält:Verbotene Orte: die Schweißerin Verbotene Orte: das Kino Verbotene Orte: Das Flugzeug Verbotene Orte: Der Kollege Verbotene Orte: der Busfahrer Das Eishotel 1 - Lippen aus Eis Das Eishotel 2 - Zungen aus Eis Das Eishotel 3 - Schlüssel aus Eis Das Eishotel 4 - Lieder von Frost und Dampf Die Geheimnisse von Angkor 1: Die Reliefs Die Geheimnisse von Angkor 2: Die Entfaltung der Lotusblüte Die Geheimnisse von Angkor 3: Ein aufgebrochenes Schloss -

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Seitenzahl: 407

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Vanessa Salt

3 Erotik-Reihen von Vanessa Salt

LUST

Verbotene Orte: die Schweißerin

Original: Förbjudna platser: Svetsaren

Übersetzer:LUST translators Copyright © 2021, 2022 Vanessa Salt und LUST All rights reserved ISBN: 9788728180211

1. E-book Auflage, 2021 Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Verbotene Orte: die Schweißerin

Dass manch einem das Einparken so schwerfällt ...

Love flucht leise in seinem BMW i8. Keine Chance, an die E-Ladestation heranzukommen. Ein abgenutzter Toyota steht zu nahe.

Nicht nur kaputt, sondern auch versaut. Die Räder stehen klar über der Linie.

Er reckt sich leicht auf dem Sportwagensitz, bis ihm etwas einfällt und er sich verstohlen umschaut. Es muss albern aussehen, wenn ein Blondschopf, wie er, Probleme hat, über das Lenkrad zu sehen. Love hatte nicht damit gerechnet, dass die Sitze des Coupé-Modells so tief sind.

Obwohl es hier stockdunkel ist. Niemand kann mich sehen.

In Luleå ein BMW i8 Coupé zu fahren, ist natürlich verrückt, aber wenn man es sich beim Vater ausleiht, gibt es nicht viel zu überlegen. Und wenn der Herr Papa einem dann auch erlaubt, seine eigene Ladestation zu installieren ...

Verdammt, war das knapp!

Der Toyota neben ihm sieht doppelt so hoch aus. Trotzdem streift Love mit seinem frisch gewaschenen Coupé den Seitenspiegel des anderen Wagens.

Er robbt auf den Beifahrersitz und stößt die Tür auf, die sich sowohl nach außen als auch nach oben öffnet, fast wie der Flügel einer Möwe. Platz braucht man dafür sowieso. Love macht sich eine geistige Notiz, seinen Vater zu bitten, eine größere Parkfläche für ihn zu arrangieren.

Schließlich muss man noch aus seinem Auto aussteigen können. Vor allem, wenn man zum Spätdienst abkommandiert wird.

Gut, dass man so gelenkig ist.

Schmächtig, meinst du wohl?

Love verdrängt die nagenden Gedanken. Vom Grübeln wird er auch nicht größer.

Das Coupé ist auch nur ein Mittel zur Kompensation ...

Love beißt sich auf die Lippen. Außerdem ist ihm kalt. Luleå im November fühlt sich an wie ein Bad in einem halb geschmolzenen McFlurry. Die ganze Zeit. Er flucht erneut, als ihm Schneematsch in die niedrigen Schuhe schwappt.

***

Papas Liebling zu sein und mit 30 Jahren im Stahlwerk einen verantwortlichen Posten im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu bekleiden, hat sowohl gute als auch schlechte Seiten. Oft wird Love kein Respekt entgegengebracht, oder er wird ihm zusammen mit übertriebener Ja-Sagerei und Schleimerei serviert. Love denkt darüber nach, während er den viel zu warmen Kamelhaarmantel von Oscar Jacobson ablegt. Love hatte bei seinem alten Herrn nur andeuten müssen, wie vorteilhaft sich ein abschließbarer Kleiderschrank im Büro machen würde, und Schwupps stand das Eichenmöbel dort.

Definitiv ein Pluspunkt.

Was natürlich störte, wie das kleine Knirschen im Schuh oder das quälende Gefühl, immer etwas zu vergessen, war der Gedanke daran, was passieren würde, wenn Papa nicht mehr im Hintergrund die richtigen Fäden zog, oder wenn er Love nicht länger für bestimmte Aufgaben vorschlagen konnte. Müsste er dann wie in einem amerikanischen Film all seine Sachen in einen Karton packen und gehen? Gebückt und auf den Boden starrend, während alle ehemaligen Kollegen den Kopf abwenden?

Natürlich nicht, Love. Hast du sie noch alle?

Das Zusammenpacken würde jedenfalls nicht lange dauern. Auf dem blank polierten Tisch stehen nur sein Laptop und ein gerahmtes Foto von Mutter und Vater. Nichts weiter.

Linda ist nicht mit auf dem Foto. Seine rebellische Schwester. Gepierct und tätowiert und ... nicht mehr hier. Lebt irgendwo in Berlin. In einem „Künstlerkollektiv“.

Love malt fast automatisch Gänsefüßchen in die Luft, wenn er über sie nachdenkt.

Ach, scheiß drauf ...

Linda und Love. Zwei wie Pech und Schwefel. Bis Linda genug hatte und unüberlegt etwas von Patriarchat, Spießbürger und Chauvinistenschwein schrie. Dann ging sie fort. Papa bezahlte heimlich ihr Ticket.

Love lacht auf.

Und trotzdem vermisst du sie.

Und ein Mädchen. Mit den Mädchen läuft es schon eine ganze Weile schlecht. Eigentlich schon ziemlich lang. Luleå ist klein, wenn man nicht länger studiert.

Love schlendert zum Schreibtisch, rollt den Lederstuhl hervor und nutzt die Gelegenheit, sein Spiegelbild in der Tischoberfläche zu betrachten. Obwohl sie schwarz ist, glänzt sie wie Glas. Love fährt sich mit der Hand durch die Haare und korrigiert seinen Seitenscheitel. Ihm fällt auf, dass er das immer so macht: auf den Tisch schauen und die Frisur richten.

Morgen mache ich es anders.

***

Love versucht, sich auf einen Punkt auf Gunnars Stirn zu konzentrieren. Wer ist Gunnar noch gleich ... der Vorarbeiter? Jedenfalls redet er jetzt schon eine Weile. Irgendetwas darüber, dass es Zeit ist, sich mal mit jemandem von unten zu unterhalten ... Mit jemandem, der einen kaum auszusprechenden oder auch nur vorstellbaren Namen trägt.

Love seufzt und lehnt sich so weit zurück, wie es sein Stuhl erlaubt. Er verschränkt die Hände hinter dem Nacken. Das kann er, weil er sich jeden Tag die Achseln rasiert. Außerdem lässt er sich jeden Monat von Amazon ein Paket mit einer besonderen Deo-Marke schicken. Mit Aluminium hat Love kein Problem. Er arbeitet schließlich mit Metall.

Irgendwo hat er mal gelesen, dass dieses Bloßstellen der Achseln eine Geste der Macht ist. Es signalisiert dem anderen, dass man ihn als unterlegen und nicht bedrohlich ansieht. Scheint aber keine Wirkung zu zeigen.

Verdammt, kann der schwätzen.

Gunnar wirkt überhaupt nicht bedrohlich, aber er scheint etwas zu wollen.

Ja?

Dass ich mich unten blicken lasse.

Goodwill, Love ...

„Okay, ich komme in zehn Minuten runter. Sie zeigen mir dann, wer ... was von mir will.“ Love kippt wieder mit dem Stuhl nach vorne und legt die gefalteten Hände auf den Tisch. Gunnar murmelt, dass er dafür dankbar ist.

Aber klar doch.

„Ich ziehe mir nur zuerst Schutzkleidung an.“

„Natürlich.“ Gunnars Bemerkung klingt, als wäre Love ein fünfzehnjähriger Praktikant. „Sie wissen ja, wo Sie sie finden. Und vergessen Sie den Helm nicht.“

Love starrt ihn an. Auf Gunnars abgenutzte Arbeitskleidung. Spannt sie nicht am Bauch? Er hat Tränensäcke unter den Augen. Als sich die Tür hinter ihm schließt, tippt Love eine digitale Notiz auf seinem Laptop: „Wie alt ist Gunnar? Frag den Alten.“

Dann kramt er in seiner Hosentasche herum und holt sein iPhone XS heraus. Es ist glatt, aber zu schön, um es in einer Hülle zu verstecken. Alles aus Glas und in Gold. Love lächelt vor sich hin, schaltet es ein und stellt die Zeit ein, zu der die Heizung des Coupés anspringen soll.

Halb sechs passt. Verdammt, was werde ich müde sein ...

Er drückt auf Senden.

***

Nebel schlägt sich auf dem Visier nieder. Der Helm kneift und Love weiß bereits, dass seine Frisur ruiniert ist. Sein Schutzanzug ist zu groß und die Füße rutschen in den Stiefeln.

Ich sehe wie ein Kasper aus. Wie ein tragischer Clown auf Beruhigungsmitteln.

Es ist heiß. Schrecklich heiß.

Die Leute murmeln und geben Anweisungen und schreien „Nein“ und „Ja“ und „Weiter so“. Die Hintergrundgeräusche prallen auf Loves Helm, es wird geklopft, gewalzt und die gigantischen Abzüge heulen. Es ist warm auf einer Seite seines Gesichts, wo sich flüssiges Eisen wie ein grimmiger Lavastrom den Weg durch eine riesige Rinne bahnt und in einer riesigen Stahlwanne landet. Die ist so groß, dass wahrscheinlich zehn Personen darin stehen und trotzdem nicht über den Rand schauen könnten. Trotzdem landen große Spritzer des flüssigen Erzes auf dem Boden, während die Wanne hin und her gedreht wird, damit der große Eisenklumpen darin nicht gerinnt. Das verschüttete Eisen funkelt und knistert.

Love schwitzt.

Ihm läuft der Schweiß über Stirn, Rücken und die Innenseite der Oberschenkel. Er hasst das.

Zum Glück musst du das nicht so oft ertragen, du Waschlappen ...

Er beißt die Zähne so heftig zusammen, dass der Kiefer knackt. Zeigt auf Gunnar, der breitbeinig und mit vor dem Schritt verschränkten Händen dasteht. Er ist größer als Love. „Wer wollte mich jetzt sprechen?“ Love klingt piepsig.

Konzentrier dich!

„Da kommt sie.“ Gunnar hebt grüßend die Hand.

„Sie?“

„Ja?“

„Aber, na ja, das war irgendwie nicht zu verstehen ...“

„Hallo, ich heiße Yazmin Ansarinia.“

„Hä?“ Love starrt in ein Paar große braune Augen. Unter einer gerunzelten Stirn. Er verlagert seinen Schwerpunkt auf den anderen Fuß, räuspert sich und blinzelt, um durch ihr spiegelndes Visier sehen zu können. „Love“, sagt er und fügt nach einer Sekunde, als sich nichts an den zusammengezogenen Augenbrauen hinter dem Visier ändert, hinzu: „Gotthardson.“

Er lässt seine ausgestreckte Hand sinken. Und zieht ihr dabei den Schutzhandschuh aus.

Blöd gelaufen, Love …

Der Blick dieser braunen Augen ist immer noch auf ihn gerichtet, die Hand hat sie auf ihr Herz gelegt, zwar ohne Handschuh, aber trotzdem.

Hat sie sich jetzt wirklich verbeugt? Verdammt – verbeugt?

Love nickt kurz und verschränkt die Hände hinter dem Rücken.

„Yazmin ist Bergbauingenieurin und bringt ihre Fachkompetenz bei uns ein, unter anderem bei der Temperaturkontrolle und dem Materialverlust.“ Gunnar spricht über sie, als würde er eine neue Mathematiklehrerin vorstellen. Die überqualifiziert ist, aber eine Weile als Vertretungslehrerin arbeiten muss. Bevor das Problem von der KTH gelöst wird. Oder dem MIT.

Love errötet.

Was sie wohl sonst noch alles gelernt hat?

„Ja, schön ...“

Er könnte sich auf die Zunge beißen.

„Schön?“ Sie hat eine klare Stimme, die alle Geräusche durchdringt. Alle. Und jetzt zieht sie ihre schönen Augenbrauen hoch.

Er muss jetzt zur Normalität zurückkehren. „Sie wollten mit mir sprechen ... über eine bestimmte Vorkehrung?“ Ihre Stirn glättet sich etwas. Love kann aber immer noch eine Falte erkennen, die sich über ihre Nasenwurzel zieht. Sie hat eine schöne Nase. Schmal und mit kleinen, bebenden Nasenflügeln.

Konzentriere dich, verdammt!

„Haben Sie die Rinne dort gesehen?“ Sie deutet mit ihrer nackten Hand auf die gerade gefüllte Wanne. „Und all das verschüttete Material?“ Jetzt gestikuliert sie in Richtung des Bodens, wo ein Arbeiter steht, der ein bisschen wie ein Astronaut aussieht und mit einer langen Harke funkelnde und zischende Schlangen aus verschüttetem Metall durch ein Gitter im Boden stößt.

Love schaut auf ihre Hand. Irgendwie anmutig. Sinnlich. Und der Arm daran muss genauso anmutig sein, glaubt er, weil die schäbige Schutzkleidung wirklich alles verbirgt, was schön sein kann. Oder eben alle ... Graziösheit ...?

Heißt das so? Nein, es muss Graziösität heißen ... oder?

„Hören Sie mir zu?“ Love hört die Schärfe in Yazmins Stimme, während er Gunnars Blick im Nacken spürt. Die braunen Augen verengen sich.

„Verschüttet? Ja, das ist immer so. Das Eisen läuft zu langsam, als dass im ersten Anlauf alles aufgefangen werden kann.“ Er bemerkt, wie dumm das klingt. „Wenn die Wanne gekippt wird, damit das Erz nicht verhärtet ...“

„Ich weiß, warum die Wanne gekippt wird.“ Sie seufzt und stemmt eine Hand in die Hüfte.

„Wäre nett, wenn Sie mich nicht unterbrechen würden.“ Love spürt, wie Zorn in ihm aufsteigt. Aber der mischt sich mit ... Ja, womit eigentlich?

„Da gab es nicht viel zu unterbrechen.“ Braunauge schiebt das Kinn vor. Love muss sich Mühe geben, nicht zu auffällig auf ihre Hand zu glotzen, die ihre Taille extrem betont, und in ihm die Frage aufkommen lässt, was sich wohl unter dem groben Stoff abzeichnet.

„Wenn Sie das sagen.“ Love versucht, den Schokoladenblick zu erwidern. „Gehen wir rüber und ...“

„Das ist nicht notwendig. Ich habe einige Ideen, wie wir den Verlust reduzieren oder beseitigen und das Arbeitsumfeld in der Schmelze verbessern können.“

Die Hitze wird langsam unerträglich. Es ist, als würde er das verschüttete Eisen tatsächlich fühlen können. Der gesamte linke Teil von Loves Gesicht glüht.

Darf’s ein bisschen Krebs sein?

„Aha?“ Love versucht es mit einem lässigen Tonfall. Tatsächlich aber schaut er auf ihre kastanienbraune Mähne, die unter ihrem Helm hervorquillt. Jetzt, da sie den Kopf dreht und auf den Krisenherd schaut, ist sie deutlich sichtbar. Die Locken kringeln sich über ihrem Rücken und Love merkt, dass sein „Aha?“ alles andere als blasiert klingt.

„Wenn wir die Temperatur nur um 300 Grad erhöhen, fließt die Schmelze besser, die Viskosität sinkt und ...“

„Wissen Sie, wie viel Energie benötigt wird, um die Temperatur nur um 50 Grad zu erhöhen?“

Sie hebt leicht den Kopf und Love fragt sich, ob das Visier blendet oder ob Schokolade tatsächlich funkeln kann. „Ich war noch nicht fertig?“

Obwohl sie leise spricht, fühlt es sich an, als würden ihre Worte in ihrem Helm widerhallen.

„Hm, ja, okay, ich muss eine Weile darüber nachdenken. Im Büro.“ Love hat die Kontrolle über seine Stimme wiedergewonnen. „Ist das alles?“

Ein paar Sekunden lang ist alles ruhig, bevor er merkt, dass er ihr ebenso ins Wort gefallen ist, wie sie ihm.

„Fürs Erste. Offenbar.“ Die braunen Augen sind jetzt wirklich nichts weiter als schmale Schlitze. Und ihr Kiefer sieht angespannt aus. Love tritt unwillkürlich einen Schritt zurück und stößt gegen Gunnar, der nicht rechtzeitig ausweichen kann.

Yazmin nickt kurz und winkt Gunnar zum Abschied zu.

Aber Love fällt auch das Zucken ihres Mundwinkels auf.

***

Love zieht den Overall aus und knöpft die Knöpfe auf, die den Reißverschluss bedecken, während sein Helm schon auf der Bank neben ihm liegt. Er ist allein in der Umkleidekabine und starrt sich im Spiegel an. Das dünne blonde Haar liegt wie ein fettiger Kuchen auf seiner linken Kopfseite. Dreck auf der Wange. Er wischt ihn mit dem Handschuh fort.

Verdammter Reißverschluss…

Er hat sich knapp über dem Nabel verhakt. Stoff zwischen Schieber und Haken. Fest. Und er kann nicht aus dem Overall steigen, weil die Öffnung nicht groß genug ist.

Love schließt die Augen und atmet langsam aus. Beißt die Zähne zusammen. Der Reißverschluss sitzt fest wie ein Stein und lässt sich nicht hochziehen.

„Hängen Sie fest?“

Love springt auf.

Verdammt!

„Ich nehme an, Sie wollen auch keinen Verbesserungsvorschlag für die Schutzbekleidung?“

Sie ist es!

Love starrt in den Spiegel. Hinter ihm sieht er Braunauge. Aber ihre Augen lächeln nicht. Nur der Mund.

Sie heißt Yazmin ...

„Sie haben wahrscheinlich schon darüber nachgedacht“, sagt Love und vermeidet es, ihr ins Gesicht zu schauen. Er ist heute Abend schon rot genug geworden. „Irgendwas bezüglich der Reibung?“

Er kann den Blick nicht von ihrem Mund lösen. Der lacht. So schön. Die Mundwinkel zeigen nach oben und ihre Unterlippe ist etwas voller als die Oberlippe. Nach ein paar Sekunden der Stille zeigt sie ein paar cremeweiße Vorderzähne. Beim Lächeln beißen sie leicht auf ihre Unterlippe.

„Ich bezweifle, dass die Reibung etwas mit diesem Problem zu tun hat.“ Yazmin schüttelt den Kopf und die Kastanienlocken fliegen in alle Richtungen. Keine Spur vom Helm. „Aber Sie können das Problem ja jetzt berechnen ... in Ihrem Büro.“ Sie prustet und gibt Love einen leichten Klaps auf die Schulter. Legt den Kopf leicht zur Seite. „Muss jetzt los, Sie kommen sicherlich klar.“

Sie ist so groß wie ich ...

Love schaut ihr nach. Ihr Rücken ist von einem Meer aus Haaren bedeckt, die in kleinen Wellen über der Rundung ihres Gesäßes enden. Die Levis Jeans sitzen hauteng.

Erst als Love wieder in den Spiegel blickt, wird ihm klar, dass er den Mund halten sollte.

***

 „Ja?“ Love hört kaum das Klopfen von der anderen Seite der Tür und bereut es sofort. Er hatte keine Zeit zum Aufräumen ...

Sie!

„Entschuldigen Sie die Störung, ich hoffe, es ist okay? Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?“ Yazmin schließt die Tür hinter sich und scheint nicht wirklich auf eine Antwort zu warten.

Shit ... Das. Ist. So. Typisch.

Yazmin sieht ihn nicht an. Sie starrt auf die Ledercouch, die Love ebenfalls über seinen alten Herrn erhalten hat. Die, auf der er nur selten Gäste sitzen lässt. Weil er selten Gäste hat.

Auf die Couch hat er den Overall geworfen. Und auf dem Glastisch davor liegt die Schere, die sich Love aus dem Bürobedarfsschrank ausgeliehen hat.

„Scheren sind gut. Manchmal.“ Sie wirft die Haare zurück und lacht. Ein warmes kicherndes Lachen, das tief im Bauch zu beginnen scheint.

Love kann nicht anders, als über sich selbst zu prusten. Er trinkt schnell einen Schluck von dem heißen Kaffee, den er auf dem Rückweg mitgenommen hat.

Ekelhaft ...

„Notwendig. Manchmal.“ Er sieht sie an. Zum ersten Mal, so fühlt es sich an. Sie ist wunderschön, wie sie so mit den Händen in den Hüften dasteht. Ihr Hemd ist so weiß wie seins und er fragt sich kurz, welche Marke sie trägt. Er kauft seine Eton-Hemden immer online. Er weiß nicht, wie viele weiße Hemden er besitzt.

Vielleicht weiß es ja die chemische Reinigung?

„Eine Schere ist auch das beste Küchengerät.“ Yazmin tritt an seinen glänzenden schwarzen Tisch heran, beugt sich etwas vor und drückt alle zehn Fingerspitzen auf die Oberfläche.

Love starrt sie an. Als hätte er einen Röntgenblick, sieht er nur die fettigen Stellen, ihre Fingerabdrücke, die sich gerade bilden.

Dann sieht er ihre Nägel. So glänzend wie sein geliebter Tisch. Angemalt in einer Art Petrolfarbe. Lackiert.

Wie zur Hölle hat sie das gemacht?

Ein paar Sekunden lang hängt Love seiner Erinnerung nach. Ganz sicher war diese anmutige Hand eben noch unbemalt.

Das reicht schon. Yazmin legt den Kopf schief. „Sie lassen sich leicht ablenken, oder?“

Love schaut hoch in ihre nussbraunen Augen. „Scheren sind großartig. Sie können ... Dinge zerschneiden.“

Wenn Stille sprechen könnte.

Dann zuckte sie mit den Mundwinkeln. Wieder.

„Ich habe ein bisschen nachgedacht. Darüber, was Sie vorher zum Energiebedarf gesagt haben.“ Tatsächlich scheint Yazmin nur widerwillig zu dem arbeitsbezogenen Thema zurückzukehren. Sie zieht Augenbrauen und Mund zusammen. „Ich habe ein paar Berechnungen durchgeführt.“

Also hat sie sich die Nägel gemacht und dabei ein bisschen gerechnet. Während er den Overall des Satans zerschnitten und Kaffee geholt hat?

„Mm?“

Sie zieht ein paar Papierrollen aus der Gesäßtasche. An einem Ende sind sie schon plattgedrückt. „Sie hatten recht. Es kostet einiges, die Temperatur zu erhöhen…“ Sie geht um den Tisch herum. Ohne zu fragen. Zieht die Rollen mit ihren Notizen entlang der Kante. „Wollen Sie mal sehen?“

Es kostet einiges, die Temperatur zu erhöhen ...

Love atmet schwerer.

„Sollen wir uns Ihre Berechnungen auf der Couch ansehen?“ Er blickt auf seine eigene Hand. Ein Finger liegt auf der Computertastatur. Love hat keine Ahnung, was der Finger da macht. Er merkt nur, dass seine ganze Hand zittert. „Ich habe ein paar Minuten Zeit.“

Klingt irgendwie quietschend. Yazmin macht ein komisches Geräusch.

Sie scheint über alles zu lachen.

Love hat nur Zeit sich zu räuspern, bevor der Schmerz vor seinen Augen aufblitzt.

„Der Kaffee!“, presst er heraus. Zwischen den Zähnen.

Hitze breitet sich über seinem Bauch und dem Ort aus, an dem man absolut nichts verschütten möchte. Automatisch wandert seine Hand zu seinem Schritt. Die heiße Flüssigkeit läuft über seine Oberschenkel und tropft auf den Boden. Und in einen Schuh.

Wieder wird es still im Raum.

„Scheiße, verdammt, wie ungeschickt von mir! Entschuldigung, Entschuldigung, Entschuldigung…“ Yazmin hat die Papiere in ihrer Hand zerknautscht. Es scheint ihr nichts auszumachen. Stattdessen schnappt sie sich schnell einen Zettel und beginnt, auf Loves Hemd herum zu tupfen. Dem weißen. Die Bleistiftfarbe passt gut zum Kaffee und lässt das Braun noch etwas dunkler werden.

Love rollt mit dem Stuhl hin und her. Ergreift Yasmins Handgelenk mit der Hand, die gerade versucht hat, den Schmerz in seinem Schritt abzumildern. Kaffee klebt auf warmer Haut. „Ist gut jetzt!“

Ich will sie nicht loslassen ...

Love schaut zu ihrem Gesicht auf. Eine Träne läuft ihm über die Wange zum Kinn und tropft auf seinen Hosenschlitz.

Beide sehen es.

„Ich habe zufällig ...“

„Weiß ich.“

„Obwohl Sie einen ziemlich festen Griff haben ... tut es immer noch weh?“

„Nein, keine Sorge. Tut mir leid.“ Widerwillig löst Love den Griff um ihr Handgelenk. Ein Striemen vermischt sich mit den Kaffeeresten.

„Ich wollte dich nicht loslassen.“

Warum sage ich das?

„Habe ich gemerkt.“ Sie umfasst ihr Handgelenk mit der anderen Hand. Dann zieht sie ein Taschentuch aus der Jeanstasche. „Das ist besser zum Abtrocknen, oder?“

Sie präsentiert es, wie eine Opfergabe.

Love lächelt und fühlt den Stoff. Gestickte Sterne, die in einem komplexen Muster ineinandergreifen. Dann merkt er, wie gut es riecht. Nach Rosen. „Danke! Aber es wäre schade ...“

„Dann lassen Sie mich mal.“ Sie legt ihre Hand über seine und fängt an, das Hemd abzutupfen. Bewegt sich nach unten in Richtung der Hose. Über den Gürtel, unter den Gürtel und weiter. Die ganze Zeit schaut sie ihm in die Augen. Als ob sie keine Ahnung hätte, wo sich ihre verschlungenen Hände befinden.

„Wie viel das war.“

Sie flüstert heiser, ist ihm jetzt sehr nah, mit einer Hand auf der Rückenlehne. Ihr weißes Hemd ist nur wenige Zentimeter von seinem fleckigen entfernt und ein Paar ihrer Locken fallen über Loves Schulter. Er sieht es in den Augenwinkeln.

Sie riecht betörend.

Eine Mischung aus Schweiß und Haut.

So anders verglichen mit Deo, Aftershave und Parfüm.

Ihre Hände bewegen sich zusammen über seinen Schritt. Über seinen Ständer. Weil er jetzt steinhart ist. Schon eine ganze Weile. Der Schmerz ging seltsamer Weise schnell vorbei.

Ob sie es wohl weiß?

Seine Hand ist ihm am Nächsten. Ihre liegt nur oben drauf.

Love atmet mit offenem Mund. Yazmin sieht ihn an, lächelt und rückt näher an ihn heran. Ihre eine Brust drückt an seine Schulter und sie zuckt zusammen. Fast unbemerkt, aber Love merkt es. Er spürt die steife Brustwarze durch die beiden dünnen Stoffschichten, die ihre Haut trennen.

Yazmin drückt stärker. Keucht ein wenig. „Ist es so gut?“

Love schlingt den Arm um ihre Taille. Ohne darüber nachzudenken. Yazmin öffnet den Mund, als wollte sie noch etwas sagen.

Aber sie tut es nicht.

Mit der Hand immer noch fest auf Loves beugt sie sich vor und drückt sanft ihre Lippen gegen seine.

Sie sind weich.

Schmeckt wunderbar. Wie zum Teufel sind wir hier gelandet?

„Yazmin“, murmelt Love an ihren Lippen. „Das war unerwartet ...“

„Hör auf zu reden“, flüstert sie zurück.

Yazmin lässt aber nicht zu, dass Love den Mund schließt. Ihre Lippen sind so weich, aber auch sehr fest. Und feucht. Sie gleiten über Loves, während sie langsam, langsam mit ihrer Zungenspitze in seinen Mund eindringt. Manchmal zwängt sie sich zwischen seine Lippen, begehrt Einlass und erforscht Loves Zähne, bevor sie ihm die Möglichkeit gibt, ihr zu begegnen.

Love weiß nicht wirklich, ob er ein guter Küsser ist, aber Yazmin ist es auf jeden Fall. Ihre Zungen erkunden einander in einem immer wilder werdenden Tanz. Yazmin öffnet den Mund und lässt ihn herein. Sie schmeckt süß, wirklich süß. Love atmet schwerer. Tauscht seine Hand mit ihrer und drückt sie gegen seinen Ständer. Das Taschentuch ist immer noch irgendwo zwischen ihren Händen, aber sie kann ihn fühlen. Seine Erregung.

Und die ganze Zeit lassen sie den Blickkontakt nicht abreißen.

Sie fährt langsam mit der Hand über seine Beule. Ihre Augen weiten sich und die Pupillen sind komplett schwarz. Sie greifen ins Braun ihrer Iris über und verdrängen die Farbe.

Wenn sich ihre Zungenspitzen nicht umeinander schlängeln, spielt sie mit seinem Zungenbändchen oder lässt sie an seinem Gaumen spielen, als würde sie die Fältchen dort oben zählen.

Dann zieht sie sich langsam zurück. Ein Faden Speichel verbindet sie immer noch, bevor er sich wie eine kühle Linie über Loves Kinn legt. Sie legt einen Zeigefinger an seinen Mund, während sie seinen Stuhl ein wenig zurückschiebt.

Dann grätscht sie sich über Loves Oberschenkel.

Seine Beule sieht wie ein kleiner Hügel vor Yazmins dreieckigem Schritt aus, und Love rutscht auf seinem Stuhl herunter, um ihr näher zu kommen. Seine schwarze Chinohose glänzt vor Nässe, und er spürt, wie neue Düfte mit dem Kaffeegeruch verschmelzen.

Yazmin sieht ihn an. „Unerwartet, meinst du?“ Sie knöpft den oberen Knopf an ihrem Hemd auf. Der oben am Hals. „Als hättest du mich unten nicht mit den Augen aufgefressen. Sieht aus, als hättest du deine eigene Rinne mit flüssigem Eisen zwischen den Beinen.“

Love nickt. „Du hast mich verwirrt ... und als du angefangen hast über Viskosität zu reden ...“

„Hast du den Fokus verloren?“ Yazmin fährt mit dem zweiten Knopf fort.

So. Schön. Ihr. Hals.

Love legt eine Hand auf ihr Kreuz und drückt sie an sich. Küsst ihren Hals. Er ist kochend heiß.

Er beißt leicht in die Sehne, die zum Schlüsselbein hinunterführt.

„Du lässt dich schnell ablenken ...“ Yazmin fummelt an dem dritten Knopf. Nicht unbeeinflusst. Sie murmelt etwas, das Love nicht versteht.

„Brauchst du Hilfe mit deinem schönen Hemd?“ Love gibt sich alle Mühe, nicht zu nuscheln.

„Du scheinst kein Händchen für Knöpfe und Reißverschlüsse und so zu haben.“

„Stimmt, aber wir könnten die Schere holen. Auf dem Sofa ...“ Love nickt in die Richtung.

„Du magst es schnell und schmutzig, oder?“, flüstert Yazmin und schüttelt den Kopf.

„Wer hat mich denn beschmutzt? Und das auch noch so schnell.“

Sie lacht tief aus dem Bauch heraus.

„Schau mal, jetzt ist er offen.“ Yazmin kommt ihm näher. Drückt ihren Schritt gegen Loves Ständer und beginnt, mit der straffen Jeans über sein Gemächt zu reiben. Dann zieht sie den Ausschnitt ihres Hemds ein wenig auseinander. „Gefällt dir das?“

Love kann nur die Rundung ihrer Brüste spüren, der Rest verbirgt sich unter dem dünnen Stoff. Er küsst sie sanft in die Spalte zwischen ihnen.

„Absolut“, murmelt er mit feuchten Lippen. Er schnuppert sanft und versucht, das Hemd ein wenig weiter zu öffnen. Er küsst eine Brust. An der Seite. Kommt nicht an die Brustwarze heran. Noch nicht.

Yazmin stöhnt und lehnt sich zurück. „Einen BH hast du wohl auch noch nie geschafft.“

„Nun, allein die Materialspannung zu berechnen ...“

„Das können wir mal testen. Ich werde ganz geil, wenn du es versuchst“, sagt Yazmin.

„Was versuchst?“

„Die Knöpfe ... mein Hemd ... Die bekommst du schon auf.“ Yazmin reibt sich immer fester an seinem Ständer. Nicht nur der Kaffee ist schuld an der Nässe unter den beiden Stofflagen, die verhindern, dass sein Schwanz ausbrechen kann. Love merkt kaum, dass er es geschafft hat, Yazmins Hemd aufzuknöpfen. Er nimmt seine Hand von ihrem Rücken und legt sie über sein geschwollenes Glied. Mit den Fingerknöcheln massiert er ihren Genitalbereich.

„Du bist so heiß, Yazmin, als hättest du die Temperatur genau hier erhöht. Wirst schon ganz feucht unter deiner Jeans.“

Yazmin stöhnt laut auf. Dreht sich zu ihm um „Nicht ... nur ... du hast flüssiges Erz zwischen den Beinen ...“ Sie greift nach den Armlehnen des Stuhls und schraubt sich förmlich über Loves Schritt.

Sein Schwanz fühlt sich an, als müsste er platzen. Er hat sich hinter seinem Hosenschlitz gehoben, und irgendwie hat sie es geschafft, ihn in eine solche Position zu bringen, dass er zu seinem Bauch hinaufzeigt. Seine Vorhaut wird stark zurückgezogen und bei jedem Reiben spannt sein Vorhautbändchen.

„Etwas mit niedrigerer Viskosität?“

Yazmin wirft den Kopf zurück und entblößt ihren Hals. Sie schüttelt den Kopf und lässt die Locken fliegen. „Willst du mein schickes weißes Hemd jetzt nicht aufmachen? Anstatt so viel zu reden.“

Love küsst sie wieder zwischen die Brüste und zieht den Stoff mit den Zähnen weit zur Seite. Das Hemd steckt noch in ihrer engen Jeans, deren Hosenknopf leicht unterhalb des Nabels glänzt.

„Oh. Was für schöne Brüste ...“ Love küsst weiterhin ihre warme Haut und leckt langsam um eine Brustwarze. Die Warzenhöfe haben sich zusammengezogen und die Knospen ragen steil nach oben.

Er nimmt eine in den Mund.

Schließt die Lippen um die steife Brustwarze. Saugt. Beißt ein wenig. Lässt die Zunge um den Nippel wirbeln und den zerknitterten Warzenhof erforschen.

Yazmin stößt leise Schreie aus und schiebt sich eine Hand in die Hose.

Love saugt und zieht an ihren Brustwarzen. Er wechselt immer dann zur anderen, wenn er denkt, es reicht. Manchmal zieht sie eine Brust zurück, manchmal schiebt sie die andere vor.

Yazmins Bewegungen nehmen einen hektischeren Rhythmus an, und das Reiben hinter ihrem Hosenschlitz wird immer heftiger. Sie stöhnt etwas in einer Sprache, die Love nicht versteht. Persisch, vermutet er. Dann beginnt sie, ihre Schenkel gegen Loves Hüften zu drücken. Fängt an zu zittern. Sie drückt ihr Gesicht gegen seinen Hals und umklammert mit ihrer freien Hand seinen Rücken.

Ihre Nägel sind knochenhart.

Schön!

Sie drückt die zuckenden Schenkel immer fester zusammen und schreit gegen seine nackte Haut. Beißt Love in den Hals. Hart. Sie hebt sich von seinem Schritt und klammert sich an ihn, streichelt sich selbst heftig unter ihrer Hose.

Ihre Brustwarzen werden noch härter.

Dann kommt sie. Über Loves Ständer wiegt sie sich auf und ab. Am ganzen Leib zitternd drückt sie sich mit jeder Faser ihres Körpers gegen ihn.

Love nimmt ihren Geruch wahr. All ihre Düfte.

Und er liebt sie. Herzhaft süß. Rau und weich.

Schweiß und Sex.

Dann fällt sie in seine Arme und nimmt ihre Hand aus der Hose. Love greift wieder nach ihrem Handgelenk. Diesmal nicht so hart. Dann führt er ihre Finger an seine Nase. Riecht. Dann steckt er ihre Fingerspitzen in den Mund und schmeckt sie.

So etwas hat er noch nie gemacht.

Sie schmeckt süß und sauer zugleich. Love bekommt nicht genug von ihr.

Yazmin sieht ihn mit erregtem Blick an. „Niemand hat mich zuvor so geschmeckt.“ Mit der anderen Hand strich sie Love über ihre Wange. „Danke ...“

Es klopft. An der Tür.

Verdammt!

Yazmin springt auf und tritt zur Seite. Fängt an, das Hemd zuzuknöpfen, während sie unterdrückt flucht.

„Einen Moment!“, ruft Love. „Geht es dir gut?“, flüstert er Yazmin schnell zu. Ihre Wangen sind gerötet und ihr Haar zerzaust. Die Locken breiten sich in alle Richtungen aus. Er kann nicht aufhören, sie anzusehen.

Bis es wieder klopft.

Love greift sich in die Hose und rückt sein erschlafftes Glied zurecht.

Was für eine Enttäuschung.

Er nimmt den Papierbecher, gießt auch die letzten Tropfen auf sein Hemd, rollt sich mit dem Stuhl unter den Schreibtisch und schielt zu Yazmin.

Sie nickt leicht. Sieht fast okay aus.

„Herein!“

***

 „Ja, ein Missgeschick passiert so schnell.“ Der verfluchte Gunnar sieht etwas angespannt aus. Sein Blick schweift zwischen dem Kleidungsstück auf dem Sofa und Love hin und her. Ruht meistens auf dem Hemd. Dann merkt Love, dass er auch auf seinen Hals starrt. Wo Yazmin ihre Zähne in ihn gegraben hat. Love reibt sich die Bissspuren und versucht, so zu tun, als wäre nichts passiert.

„Hm, Yazmin hier wollte mir ein paar Berechnungen zeigen ...“ Love winkt lahm mit einem labberigen Papier. Teile davon legen sich wie eine feuchte Decke über seine Hand, während der Rest in matschigen Klumpen auf den Tisch fällt. Love fährt sich mit der trockenen Hand durch die Haare. „Was möchten Sie denn so spät am Abend von mir? Läuft es bei der Schicht?“

„Genau darüber wollte ich sprechen.“ Gunnar macht eine kleine Kunstpause und schielt zu Yazmin. Der Kaffee hat auch Flecken auf ihrem Hemd hinterlassen. Besonders, als sie sich gegen Love gepresst hat.

Aber das weiß er nicht.

Beiden fallen die Falten auf, die sich zwischen Gunnars Augenbrauen bilden. Wie er dasteht und über die Physik nachdenkt: Wie kommen die Kaffeeflecken auch auf ihr Hemd?

Yazmin tritt auf der Stelle und wechselt den Fuß. Sie kann es kaum erwarten, dass Gunnar fortfährt. „Vielleicht haben Sie die Schließung von Bahn drei angeordnet? Also, Rinne drei?“

Love vernimmt in Yazmins Stimme eine Spur von Ungeduld mit Menschen, die nicht in den Quark kommen. Er muss innerlich lachen.

Ich glaube, ich bin dabei, mich zu verlieben …

Dann denkt Love nach. Schaut abwechselnd zu Yazmin und Gunnar. „Wie jetzt, Rinne drei schließen? Warum das?“

„Nun, ich hatte vor, zwei Dezimeter dran zu schweißen. Die Rinne zu verlängern. Mehr ist nicht nötig.“ Yazmin spricht immer schneller. „Ich habe Gunnar die Berechnungen gezeigt, bevor ich in Ihr Büro kam. Es war alles so offensichtlich. Und weil ich schweißen kann ...“

„Ja, das haben Sie erwähnt.“ Love weiß nicht, ob er lachen oder weinen soll.

Das ist doch verdammt absurd.

Gunnar schaltet sich ein. „Es ist schon alles geklärt. Ich habe auch mit Arvid gesprochen. Er hat die Schließung arrangiert.“

„Was hat Pa... Arvid damit zu tun?“ Love schielt zu seinem Foto. Sein Vater, der neben seiner Mutter steht, schaut ernst zurück.

„Er hielt es für eine gute Idee“, fährt Gunnar fort, als wäre nichts geschehen. „Wenn wir die Rinne verlängern, können wir den Materialverlust reduzieren. Einen Versuch ist es wert.“

„Das dauert höchstens eine Viertelstunde“, murmelt Yazmin. Sie sieht verlegen aus. Aber immer noch eifrig. „Und natürlich wäre es gut, wenn Sie die Sicherheitsaufsicht übernehmen würden. In dieser Viertelstunde.“ Sie senkt den Kopf. Die Röte kehrt auf ihre Wangen zurück.

Gewieft. Das ist sie. Und völlig wunderbar.

„Selbstverständlich. Wenn Sie schon alles arrangiert haben, dann…“ Love breitet die Hände aus.

„Dann überlasse ich Ihnen die Halle“, sagt Gunnar. „Ich bin selbst schon auf dem Sprung ...“

Ein mobiler Alarm ertönt. Er kommt von Yazmin. Sie fasst in ihre Gesäßtasche und holt ein abgenutztes Handy heraus.

Es muss ein uraltes Galaxy S5 sein. Hatte sie das die ganze Zeit über dabei?

Yazmin schaltet den Alarm ungeduldig aus. „Ich schließe mich Ihnen an ... Gunnar.“ Es scheint, als müsse sie sich anstrengen, sich an seinen Namen zu erinnern.

Okay, ich liebe sie.

„Ich will nur zuerst beten. Im Gebetsraum. Wir sehen uns in zwanzig Minuten.“ Sie nickt kurz Love und dann Gunnar zu. Und wartet nicht darauf, dass dieser sich ihr anschließt.

„Beten?“ Love starrt auf die Tür, die hinter ihr zugleitet.

„Ja, sie ist eine Muslimin.“ Gunnar klingt völlig neutral. „Arvid hat einen kleinen Raum als spirituellen Raum für alle Interessierten eingerichtet. Hat er Ihnen das nicht gesagt?“

„Ja, jetzt, wo Sie es sagen.“ Love ist nicht an Notlügen gewöhnt. Er starrt an die Decke. „Ich war noch nicht dort ... Noch nicht.“

„Dann sollten Sie gehen und nachsehen. Ist wirklich nett. Für alle Konfessionen.“

„Hm ...“

„Aber jetzt muss ich wirklich gehen.“ Gunnar bleibt an der Tür stehen und schaut Love über die Schulter an. „Hier hat Arvid meiner Meinung nach eine sehr gute Entscheidung gefällt.“

„Beim Gebetsraum?“

„Indem er Yazmin eingestellt hat. Wir brauchen Leute wie sie.”

***

Love trägt einen neuen Schutzanzug. Er hat den alten zur Verbrennung in eine der zertifizierten Müllstationen aus hellem Holz geworfen, die Papa Arvid vor einem Monat überall in den Korridoren aufgebaut hat.

Ist er auf seine alten Tage religiös geworden?

Diesmal ist es jedoch anders. Er wird von Erwartung und nicht unerheblicher Erregung angetrieben.

Sie kann doch nicht einfach verdrängen, was wir getan haben?

Love seufzt und schaut in den Spiegel. Wieder. Schutzanzüge sind überhaupt nicht sexy. Und die Haare ... eine Katastrophe. Fettig und stumpf. Gar nicht so ihre. Er kann sich kaum erinnern, was passiert ist. Alles scheint irgendwie so unwirklich.

Warum hat sie ihn überhaupt angemacht?

Wir sind so unterschiedlich.

Love starrt auf den Sekundenzeiger  der Uhr über der Tür des Ankleideraums. Dann steigt er in die noch zu großen Arbeitsstiefel, setzt den gelben Helm auf, klappt das Visier hoch und stapft los. In letzter Sekunde denkt er an die Handschuhe.

Sein Handy vibriert irgendwo am Oberschenkel. Die Taschen der Overalls fühlen sich an wie unendlich tiefe Brunnen, in die man eigentlich nichts hineinwerfen sollte.

Aber er hat sein Telefon trotzdem mitgenommen. Vielleicht ... kann er ihre Nummer ergattern?

Er lässt sein iPhone fast fallen, als er die SMS-Anzeige sieht:

Yazmin hier. Kommst du?

Er zieht sich den Handschuh mit den Zähnen ab und verflucht das Visier, das mit einem Knall herunterfällt. Seine Hand zittert. Ein Tropfen Schweiß spritzt auf den Bildschirm.

Gleich da. Will ich nicht verpassen 🙂

Yes, yes, yes! Sie hat meine Nummer herausgefunden.

Es ist so dunkel hier. *angstimdunkeln*

Love stolpert vorwärts, während er versucht, die richtigen Buchstaben zu treffen. Sein Herz rast und sein Skrotum beginnt zu pochen.

Haha, glaub ich dir aufs Wort. Not 😉

Kühlen Kopf bewahren! Nicht zu interessiert wirken.

💕

Herzen! Sie schickt mir Herzen!

Es sprudelt überall in Loves Körper. Den Handschuh immer noch zwischen den Zähnen drückt er den Abwärtsknopf. Zwei Minuten trennen ihn von ihr. Er beginnt zu schwitzen. Der Schweiß rinnt ihm in die Augen. Vermischt sich mit dem Geruch nach altem Kaffee, der ihm bei jedem Schritt in dem alten Industrielift aus der Kehle strömt.

Und da steht sie. Wartet breitbeinig vor dem Gitter, in voller Schweißermontur. Die Schutzmaske zurückgeschoben und die Haare offen. In einer Hand hält sie den Schweißbrenner wie ein Schwert.

Für Love sieht sie aus wie eine Kriegergöttin.

„Da bist du ja.“ Sie rafft ihre Haare zusammen und verschlingt sie im Nacken zu einem Knoten. „Du bist langsam, wenn es um Klamotten geht. Sowohl beim An- als auch beim Ausziehen.“ Sie klappt die verrußte Schutzbrille herunter und streckt eine Hand aus. „Komm schon.“

Dieser Teil der Fabrik ist menschenleer. Im Hintergrund sind ferne Maschinengeräusche zu hören. Vereinzelte Scheinwerfer beleuchten den Bereich, in dem die Rinne sich wie eine riesige Zunge ausstreckt. Die riesige Stahlwanne steht in einiger Entfernung auf den Schienen. Große schwarze Bremsklötze aus Gummi halten sie an ihrem Platz. Love schaut sie misstrauisch an.

Wenn die umkippt, sind wir geliefert.

„Ach, da besteht keine Gefahr, Gunnar hat dafür gesorgt, dass alles gesichert ist“, sagt Yazmin, als hätte sie seine Gedanken gehört.

„Gunnar ... Er ist irgendwie überall. Immer.“

Yazmin kichert und drückt seine Hand. „Sieht alles sicher aus, Mister Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz?“ Sie zeigt auf ihr blaues MIG-Schweißgerät. Dahinter steht eine Röhre mit der Kennzeichnung Argon–Gefahr! Daneben steht eine weitere mit der Aufschrift Sauerstoff.

Verdammt noch mal! Argongas. Und Sauerstoff ...

Love schnappt nach Luft. „Bist du sicher, dass du das machen willst? Ein Funke und ...“

„Was dann? Wann bist du so vorsichtig geworden ... Love?“ Es ist das erste Mal, dass sie seinen Namen sagt.

Okay, Spielwende.

„Ich vertraue dir, Yazmin. Du hast bereits bewiesen, wie sicher du bist ... mit der Hand.“ Love könnte schwören, dass die schönen Mundwinkel hinter der Schutzmaske zucken. Dieses Mal lächeln die Augen. „Worum hast du gebeten? Also, als du gebetet hast?“ Er weiß nicht wirklich, warum er fragt, aber darüber zerbricht er sich den Kopf. Warum betet man eigentlich? Und zu wem?

Unbegreiflich.

Die Schokoladenaugen sehen ihn an. Lange. „Dass es gut geht. Das Schweißen. Und andere Dinge.“

„Andere Dinge?“

„Das ist privat. Schauen wir mal.“ Sie sagt es zögerlich. Als würde sie an irgendwelche inneren Grenzen denken. Und daran, wie schnell man die überqueren könnte. Oder niederreißen.

Love nickt und deutet auf das Schweißgerät. „Pass einfach auf, dass es genau die richtige Mischung ist.“ Er zeigt auf die Sauerstoffflasche und tritt ein paar Schritte zurück. Beobachtet, wie Yazmin ebenfalls nickt und die Düse mit dem Gasschlauch verbindet. Sie gibt ihm ein Zeichen, dass er sich noch etwas zurückziehen soll, und zündet dann die Flamme an.

Blaues und weißes Licht flammt durch die Luft und beleuchtet die monströse Zunge und das Metall, das Yazmin mit der Zungenspitze verbinden sollte. Sie justiert ihr Schutzvisier und beginnt zu arbeiten.

Ein Funkenregen prasselt auf sie nieder. Es sieht aus, als würde sie in Sternschnuppen baden, als würde sie der Staub von Millionen von Himmelskörpern ertränken. Schön und beängstigend zugleich. Love atmet schwer und verschränkt automatisch beide Hände vor seinem Schritt. Denkt kurz darüber nach, ob dies der Grund ist, warum Gunnar immer so dasteht. Leicht gespreizte Beine und die Hände als Schutz vor dem Gemächt.

Aber so schützt man nur sich selbst.

Zum ersten Mal in seinem Leben verspürt Love den Wunsch, jemand anderes als sich selbst zu beschützen. Sie zu beschützen. Obwohl sie vor kurzem noch wie eine Göttin aussah, wirkt sie dort im Sternenregen zerbrechlich. Er will sie festhalten und ihr sagen, dass sie nichts beweisen muss und dass sowieso alles in Ordnung ist. Er beißt sich auf die Lippe, um nicht alles herauszuschreien, was er fühlt. Stattdessen zählt er die Sekunden und Minuten, bis sie fertig ist.

Und … betet.

***

Yazmin klappt das Visier hoch. Hinter ihr zieht sich eine glühende Linie quer über die Rinne. Es sieht aus wie eine klaffende Wunde, die gerade erst genäht wurde. Es knistert noch ein bisschen, ansonsten ist alles ruhig. Die Hintergrundgeräusche kehren langsam in Loves Bewusstsein zurück und er fühlt sich, als würde er aus einer Art Hypnose geweckt.

Er bemerkt, dass er den Atem zu lange angehalten hat. Von Zeit zu Zeit war Yazmin fast im Funkenregen verschwunden und sah aus wie ein Drache, der ein anderes Monster mit seinem Feuer bekämpft.

Love öffnet die verschränkten Hände und biegt die Finger durch.

Er schwankt ein wenig, stützt sich aber gegen ein Metallgeländer vor der großen Wanne.

„Bist du jetzt fertig?“, fragt er leise und nimmt die Brille ab.

Sie steht da, mit leicht gespreizten Beinen und einer Hand auf der Hüfte. Sie legt den Kopf zur Seite. „Fertig. Obwohl eigentlich du derjenige bist, der komplett fertig aussieht.“

„Ich war wirklich besorgt. Natürlich aus Sicht des Verantwortlichen. Ich habe mich gefragt, ob der Schutz gegen ... alle Arten von Funken wirkt.“ Er schiebt den Helm zurück und trocknet sich die Stirn, ohne nachzudenken. Den Handschuh hat er noch an.

„Hat gewirkt.“ Sie legt vorsichtig die Schweißdüse ab und schaltet den Strom aus. Vergewissert sich, dass alle Ventile geschlossen sind. „Es wird jedoch furchtbar heiß. Das heißt, von der Flamme.“

Wer sagt heute noch „jedoch“?

Love wird immer noch nicht klug aus ihr. Theorie und Praxis in einer merkwürdigen Kombination. „Das sah sehr professionell aus. Du sahst aus, als hättest du nie etwas anderes getan, als Rinnen zu verlängern. Und wie ein Gott zu berechnen … wie eine Göttin.“

Love sieht sie an. Es fühlt sich gut an, wenn auch ungewöhnlich, jemanden zu loben.

Kommt nicht oft vor. Oder nie, in seinem Fall. Bis jetzt.

Plötzlich steht Yazmin vor ihm. „Träumer, da ...“ Sie legt eine Hand auf seine Schulter. „Da war etwas Ruß auf deiner Stirn.“ Sie streichelte seine verschwitzte Haut. „Nun, es ist nicht besser geworden. Sieht aus, als hättest du deine Stirn auf einem Ofen gegrillt.“ Sie lacht. „Und vergiss nicht den Kaffee. Das war nicht gerade professionell.“

„Ich fand’s toll.“ Love zieht einen Handschuh aus. „Du bist auch ein bisschen verrußt.“ Er schlägt ihren Kragen herunter und fährt mit einem Finger über ihren Hals.

„Jetzt ja“, sagt Yazmin breit lächelnd. Auch ihr rinnt der Schweiß von der Stirn. Ein paar Tropfen laufen über ihre Wange.

„Woher wusstest du ...?“

„Ich hätte es wohl gewusst, wenn mir etwas auf die … Kehle gekommen wäre.“ Yazmin greift nach Loves Hand und zieht sie an ihre Wange. „Möchtest du vielleicht in meinen Kragen?“ Sie versucht unschuldig auszusehen. Große Augen und Schmollmund. „Oder willst du dich zuerst waschen? Duschen?“ Sie nickt zum Fahrstuhl.

„Sicher ... Wenn wir so weit kommen.“

„Warum sollten wir nicht?“

„Ich glaube, ich habe mir den Fuß verstaucht. Als ich dastand, von einem Bein aufs andere getreten bin und darauf gewartet habe, dass du fertig wirst.“

„Dann lass uns einen Blick darauf werfen. Auf den Fuß.“ Yazmin blinzelt. „Wenn du den Stiefel ausziehst, natürlich.“ Sie drückt ihn zurück gegen eine Nische zwischen zwei großen Walzen. „Vielleicht liegen dir Schnürsenkel mehr als Reißverschlüsse?“

Love grinst unter seinem Helm und schaut auf die Tasche des Overalls. „Ich habe eine Schere dabei.“

Yazmins Lachen hallt von dem ganzen Metall um sie herum wider. „Ist das nur die Schere, die so hart ist?“

In der kleinen Nische ist es dunkel. Zu beiden Seiten von Yazmin und Love leuchten die glänzend polierten Walzen in der gedämpften Notbeleuchtung leicht gelblich-grün. Der Boden ist schmutzig und die Wand sieht wund aus, wo die Farbe abblättert und der rohe Beton zwischen den Rissen hindurchschimmert. Es riecht nach Eisen, Ruß und verbranntem Öl. Viel intensiver als im offeneren Teil der Halle.

Als wären wir im Konzentrat einer Eisenschmelze ...

An mehr denkt Love nicht, bis Yazmin in seiner Tasche herumkramt und die Schere herausholt. Sie gestikuliert Richtung Boden, damit er sich setzt.

„Lehn dich an die Wand“, haucht sie. „So kann sich die Ärztin deinen Fuß anschauen.“ Sie leckt sich die Lippen und gibt ihm einen leichten Schubs vor den Brustkorb. Dann kniet sie sich vor seine Stiefel. Die rissige Farbe knirscht, als Love sich zurücklehnt. Der Boden ist kalt und er kann die Metallspäne sogar durch den Overall fühlen.

Yasmin legt ihren Schweißhelm neben sich, schüttelt ihre Haare, zieht den Reißverschluss zur Hälfte auf und beginnt, die oberen Knöpfe zu öffnen. Dann faltet sie den Overall zusammen und fährt mit den Hemdknöpfen fort. Der Schweiß tropft ihr über den Hals, nimmt etwas Ruß mit und hinterlässt Spuren auf ihren Schlüsselbeinen. Der Tropfen verharrt eine Sekunde in der kleinen Kuhle an ihrem Hals, aber bald kommen weitere dazu. Das Rinnsal setzt sich zwischen den Brüsten fort und verschwindet unter dem Stoff.

Love schnappt nach Luft.

Das Erotischste, was ich je gesehen habe ...

„Leg den Fuß auf mein Bein.“

Love gehorcht. Kann sich nicht sattsehen. „Was hat die Ärztin jetzt vor?“

„Aufschneiden natürlich. Sieht nach einem Notfall aus.“

„Mm, beeil dich. Damit es nicht anschwillt…“

„Klar, Schwellungen breiten sich so leicht aus.“ Sie arbeitet schnell. Schneidet die Schleife auf und fährt mit den Laschen fort, klappt das Leder zur Seite und zieht ihm den Stiefel aus. Die dicke Socke gleich mit. Übrig bleibt Loves Simpsons-Strumpf. Auf dem Bart Simpson seinen nackten Hintern zeigt.

Love kneift die Augen zusammen.

Verdammt, ist das peinlich ... den hatte ich ganz vergessen.

„Bart Simpson!“ Yazmin krümmt sich vor Lachen. „Ist das deine Art zu protestieren, oder was?“ Ihr olivgrüner Teint sieht in der Dunkelheit noch dunkler aus. „Ist bestimmt nicht einfach, Tag für Tag mit verkrampften Ingenieuren umzugehen.“ Sie zieht am Gummizug und zerschneidet auch den Strumpf.

„Will die Ärztin jetzt alle meine Klamotten zerstören?“ Love lächelt breit, als sie sich über seine Schenkel grätscht. „Was ist mit dem Fuß? Hast du den schon vergessen?“

„Funktioniert gut, kein gravierendes Problem. Da haben andere Dinge Priorität…“ Sie öffnet die Schere und schneidet seinen Overall mit langen, gleichmäßigen Schnitten auf. Nicht wie Love vorhin, als er sich hektisch und ruckartig befreien musste.

Yazmin ist fertig. Der Overall ist kaputt. Sie hat auch die Beine zerschnitten und ihm den anderen Stiefel ausgezogen. Love windet die Arme heraus und lässt seine äußere Hülle zurück wie ein Krebs, der die Schale wechselt.

Sie steht auf und steht ihm im Gegenlicht gegenüber. Langsam, ganz langsam zieht sie den Reißverschluss das letzte Stück herunter. Öffnet die Knöpfe bis zu ihrem Schritt und streift das Oberteil ab. Der Overall hängt ihr auf der Hüfte und das weiße Hemd klafft auseinander. Ihre Brüste sind von dem Stoff eingerahmt, der sie leicht zusammendrückt. Sie legt eine Hand auf die Brustwarzen, die sich sofort versteifen. „Du magst meine Brüste, nicht wahr?“

„Hmhm, sie schmecken auch gut.“ Love klingt heiser. Das Reden fällt ihm schwer. Er bemüht sich aufzustehen, doch Yazmin drückt ihm einen derben Stiefel auf die Brust und stößt ihn zurück.

„Nicht so schnell, Herr von und zu Arbeitssicherheit. Ich will, dass du mich ohne Kleidung siehst. Komplett.“ Sie zieht den Fuß zurück. Die Sohle hat ein regelmäßiges Schmutzmuster auf den Kaffeeflecken hinterlassen. „Bevor wir weitermachen.“

„Dann lass mich dir aus dem langweiligen Anzug helfen. Fehlt ja nicht mehr viel.“ Er geht auf die Knie, greift nach dem Stoff und zieht Yazmins Overall bis zu ihren Stiefeln herunter. Sein Gesicht drückt gegen ihren warmen Bauch und er leckt vom Jeansknopf bis zum Nabel, riecht an ihrer Haut, die sich mit seinem Speichel vermischt. Langsam lässt er die Zungenspitze in dem kleinen Loch kreisen und schmeckt ihren Schweiß.

Salzig.

„Schön. Mach weiter ...“ Sie drückt eine Hand gegen seinen Rücken und lässt ihn so weit aufwärtsgehen, wie er es aus seiner knienden Position heraus schafft. Love leckt über die Unterseite ihrer Brüste und über die nasse Stelle, wo sie auf die Haut über dem Bauch treffen.

Yazmin ist sehr feucht. Und sie schmeckt fantastisch. Love konnte Schweiß nie ausstehen und jeden Tag kämpft er gegen seinen eigenen, aber jetzt nimmt er ihre Düfte mit langen tiefen Atemzügen in sich auf. Er mag auch den Geruch ihres Geschlechts.

Sie hat den Hosenknopf aufgeknöpft.

Sie zerzaust ihm das Haar und zieht ihn daran hoch. Love kann nicht anders, als ihr zu folgen. Hinauf zwischen die Brüste, am Hals entlang, bis sie von Angesicht zu Angesicht stehen. Obwohl Yasmins durch ihre Stiefel etwas größer ist.

„Wusste nicht, dass du so stark bist“, murmelt Love.

„Ich weiß, dass du starke Frauen magst. Und verschwitzte ...“

Bevor er antworten kann, treffen ihre Lippen auf seine. Nicht so vorsichtig wie zuletzt. Der Zungenkuss ist bestimmend. Fordernd. Yazmin verlangt ihn. Die Hand, die seine Haare gehalten hat, liegt jetzt in Loves Nacken. Fest.

Sie wirbelt mit der Zunge um seine, darüber und darunter, fährt langsam und gleichmäßig die Innenseiten seiner Wangen entlang, und sie lässt nicht los. Das ist der schönste Kuss seines Lebens, und er ist ihr vollkommen ausgeliefert.

Dann drückt sie eine Hand auf seinen Schwanz und flüstert Love direkt in den Mund: „Wie schön ... steif du bist.“ Sie flüstert langsam und leise und lässt ihn nicht aus dem Blick. Die kastanienbraunen Locken umrahmen ihre Augen und Wangen und geben ihrem Gesicht eine herzförmige Silhouette.

„Ich hatte nicht viele Frauen. Überhaupt nicht. Weder starke noch …“

„Psst ... ist schon okay.“ Yazmin legt ihren Zeigefinger auf seine Lippen. „Ich auch nicht. Also Männer.“ Sie grinst schief.

„Hä?“

„Da gibt es viel zu erzählen. Aber später.“ Sie nimmt seine Hand und legt sie auf ihren Hosenknopf. „Mach weiter ... zieh mich aus.“