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Mein Smartphone – meine Entscheidung In diesem Ratgeber erhalten Sie Basiswissen zu Digitaler Souveränität in den Bereichen Technik und IT, in der Beurteilung von Daten und Quellen, sowie Informationen zur Datensicherheit und zum Datenschutz und über mögliche gesundheitliche Folgen der Mediennutzung, um damit Medienkompetenz zu steigern und die Möglichkeit, seine digitale Welt deutlich mehr selbst zu gestalten. Der Begriff meint dabei die Fähigkeit, im digitalen Raum selbstbestimmt zu handeln. Er beschreibt die Gesamtheit aller Faktoren, die beeinflussen, ob und in welchem Umfang Internetnutzer Kontrolle über und Vertrauen in ihr Handeln im Internet haben. Eine Kompetenz, die sich zwischen Regelwissen und Bauchgefühl bewegt. Viele Menschen haben das Gefühl, ständig einem Informationsgap, Informationsoverload und der Kontrolle durch das Internet ausgesetzt zu sein. Algorithmen und Digitalkonzerne bestimmen und speichern, was wir sehen und erfahren, wie wir mit anderen Menschen interagieren und wie digitale Helfer unser berufliches und privates Leben mitgestalten. Digitale Souveränität ist die Kompetenz, sicher und selbstständig die Möglichkeiten der digitalen Welt zu nutzen.
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Seitenzahl: 61
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Anabel Ternès von Hattburg
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-105-3
ISBN epub: 978-3-96740-188-2
Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Buddelschiff, Stuttgart – www.buddelschiff.de
Lektorat: ArsVocis – Anna Ueltgesforth, Amorbach
Grafiken: Mira Scheel, Berlin
Autorenfoto: Bettina Volke
Satz: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
© 2022 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2022 erschienenen Buchtitel “30 Minuten Digitale Souveränität” von Anabel Ternès © 2022 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
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Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.
Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.
Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Vorwort
1. Zukunftssouveränität
Individuelle digitale Souveränität: Sicherheit und Schutz im digitalen Raum erreichen
Digitale Souveränität des Unternehmens: Schlüsseltechnologien beherrschen und weiterentwickeln
Digitale Souveränität des Staates oder supranationaler Institutionen: Leistungsfähige Infrastruktur kombiniert mit innovationsoffenen Rahmenbedingungen sicherstellen
2. Infrastruktursouveränität
Infrastruktur, die leistungsfähig und sicher ist
Beherrschung von Schlüsselkompetenzen und -technologien
Einen innovationsoffenen Gestaltungsrahmen schaffen
Digitale Bildung
3. Datensouveränität
Der notwendige Beitrag der IT-Wirtschaft zur Datensouveränität
Selbstschutz
Privacy by Design: Bestandteil der Datenschutzgrundverordnung und Voraussetzung für digitale Souveränität
Persönlichkeitsrechte schützen
Falschmeldungen erkennen und Quellenlage beurteilen
Allgemeinbildung für Aspekte der Digitalisierung
4. Entscheidungssouveränität
Gesellschaftliche und technologische Entwicklungen frühzeitig erkennen
Angebotsvielfalt fördern und fordern
Offenlegung von Geschäftsmodellen und Optionen für Nutzer
Durch Entscheidungssouveränität Vertrauenswürdigkeit von Webshops und Bildungsinstitutionen erkennen
5. Anwendungssouveränität
Nutzungsfreundliche Einstellungen für Hard- und Software
Eigenverantwortliches Handeln
Angemessene Fachbildung für institutionelle digitale Souveränität
Fazit: Anregungen für die Stärkung der digitalen Souveränität
Fast Reader
Die Autorin
Quellen
Weitere Lektüren
Digitale Souveränität ist ein äußerst vielschichtiges Thema und entzieht sich einer einheitlichen Definition bis heute. Akzeptiert sind drei unterschiedliche Betrachtungsebenen für die digitale Souveränität in Hinblick auf die Erfordernisse und Auswirkungen: Auf der Ebene der Einzelperson repräsentiert digitale Souveränität die Fähigkeit, im digitalen Raum selbstbestimmt zu handeln und zu entscheiden. Wir sprechen hier auch von erweiterter Medienkompetenz. Es liegt dabei in weiten Bereichen in der Verantwortung des Einzelnen, sich diese Kompetenz anzueignen. Auf der Ebene des Unternehmens und des Staates steht digitale Souveränität für ein nationales Sicherheits- und Wirtschaftskonzept sowie ein Rechtssystem, das die Interessen der Wirtschaft und der einzelnen Person in Hinblick auf die Verarbeitung von personenbezogenen Daten im Speziellen und Daten ganz allgemein ausgleicht.
Digitale Souveränität steht im Spannungsfeld einer allgegenwärtigen und oft disruptiven digitalen Transformation, also der durchgängigen Vernetzung aller Wirtschaftsbereiche einschließlich der Anpassung aller Akteure an die digitale Ökonomie mit ihren neuen Gegebenheiten. In vier Kernbereichen erfolgen bei der digitalen Transformation von Geschäftsprozessen grundlegende Veränderungen: im Bereich der Digitalisierung von Daten, der Automatisierung, der Vernetzung sowie des digitalen Kundenzugangs. Für jeden dieser vier Kernbereiche sind spezifische Vorkehrungen und Maßnahmen notwendig, um die digitale Souveränität auf allen genannten Ebenen sicherzustellen bzw. zu wahren.
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie digitale Souveränität stärken bzw. wiedererlangen und für die Zukunft absichern. Wichtige Dimensionen der vielschichtigen Thematik, die dabei berücksichtigt werden müssen, sind die Souveränität der digitalen Infrastruktur sowie die Aspekte der Datensouveränität, der Entscheidungssouveränität, der Anwendungssouveränität und der Zukunftssouveränität. Der Fokus liegt dabei auf den notwendigen Maßnahmen, die uns Menschen zu einem digital souveränen Individuum machen, das in der Lage ist, selbstbestimmt, kontrolliert und sicher Dienste der digitalen Ökonomie nutzbringend einzusetzen.
Anabel Ternès von Hattburg
Digitale Souveränität für die einzelne Person ist tatsächlich nur dann umsetzbar, wenn einerseits neben entsprechenden Produkten bzw. Dienstleistungen ein zeitgemäßer Rechtsrahmen vorliegt, welcher der Technik gerecht wird und die Informationsfreiheit unterstützt. Andererseits ist Wissen zur sicheren und kompetenten IT- und Mediennutzung und über die Belange der Datensouveränität elementar und unverzichtbar.
Abbildung 1: Digitale Souveränität im Vergleich
Abbildung 2: Handlungskompetenz
Es ist für uns selbstverständlich, ein privates Gespräch mit vertraulichem Inhalt so zu führen, dass die Privatsphäre gewahrt bleibt und nur jene Menschen zuhören können, für welche die Inhalte bestimmt sind. Ganz ähnlich stellt sich die Situation dar, wenn Unternehmen vertrauliche Verhandlungen führen und sensible Informationen austauschen. Um in der digitalen Welt ebendieses gewohnte Schutz- und Sicherheitsniveau beizubehalten, ist es notwendig, dass wir uns im digitalen Raum sicher und geschützt bewegen und selbstbestimmt handeln können. Genau dies versteht man unter digitaler Souveränität – für den einzelnen Menschen, für Unternehmen und für den Staat. Sicher und geschützt kommunizieren und Daten austauschen zu können, sind Grundbedürfnisse von uns Menschen, nach denen wir uns sehnen. Damit dies in der heutigen digitalen Welt auch gewährleistet ist, braucht es besondere Schutzmaßnahmen und Rahmenbedingungen im digitalen Raum.
Ebenso wie im privaten Umfeld gibt es auch im Unternehmen sowie in übergeordneten Kontexten vertrauliche Inhalte, für die eine sichere Kommunikation und der geschützte Austausch von Daten gewährleistet sein müssen.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien Bitkom e. V. fokussiert in seiner Definition auf die Leistungsfähigkeit und Technologieführerschaft des Unternehmens (Bitkom, 2015, Seite 9): „Digital souveräne Systeme verfügen bei digitalen Schlüsseltechnologien und -kompetenzen, entsprechenden Diensten und Plattformen über eigene Fähigkeiten auf internationalem Spitzenniveau. Sie sind darüber hinaus in der Lage, selbstbestimmt und selbstbewusst zwischen Alternativen leistungsfähiger und vertrauenswürdiger Partner zu entscheiden, sie bewusst und verantwortungsvoll einzusetzen und sie im Bedarfsfall weiterzuentwickeln und zu veredeln. Nicht zuletzt sind souveräne Systeme in der Lage, ihr Funktionieren im Innern zu sichern und ihre Integrität nach außen zu schützen.“
Unternehmen handeln digital souverän, wenn sie digitale Schlüsseltechnologien beherrschen und verantwortungsvoll einsetzen und sie im Bedarfsfall weiterentwickeln können.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie benennt in seinem Positionspapier „Leitplanken Digitaler Souveränität“ für Deutschland und Europa drei Themenfelder, in denen Maßnahmen notwendig sind: eine Infrastruktur, die leistungsfähig und sicher ist, die Beherrschung von Schlüsseltechnologien und -kompetenzen sowie die Sicherstellung innovationsoffener Rahmenbedingungen für die Umsetzung der digitalen Souveränität.
→ Zukunftssouveränität bedeutet digitale Souveränität. Sie kann aber nur durch das Zusammenspiel von Einzelperson, Unternehmen und Staat erreicht werden.
Abbildung 3: Betrachtungsebenen
Zukunftssouveränität erlaubt einen sicheren Umgang mit digitalen Medien, bildet einen gemeinsamen Pool von Fremdbestimmung und Autarkie und setzt sich aus der Kombination von drei Akteuren zusammen:
die Einzelperson, die ihre Medienkompetenz stärkt und somit selbstbestimmt handeln kann,
das Unternehmen, welches Schlüsselkompetenzen beherrscht und Technologien ausweitet,
der Staat, der die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen sicheren digitalen Raum schafft und diesen mit einer leistungsfähigen Infrastruktur kombiniert.