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Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Geschichtsverein Hochrhein.e.v.
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Geschichtsverein Hochrhein e.V., Waldshut, Hochrhein, Südschwarzwald, Baden-Württemberg
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Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Seite 1 unserer Gründungssatzung
Grußwort von Landrat Dr. Martin Kistler
Grußwort von Oberbürgermeister Martin Gruner
Grußwort von Bürgermeister Ozan Topcuogullari
50 Jahre Geschichtsverein Hochrhein e. V. Entstehung - Entwicklung - Ausblick
Unsere Sponsoren 50 Jahre – 50 Firmen und ihre Geschichte
Bäumle GmbH Gipser- und Schlüsselfertigbau in Murg
Paul Böhler – TFT Türen Fenster Tore
ARBEITET DIE SONNE AUCH SCHON FÜR SIE?
Treppenbau und Solar-Zimmerei Jochen Krause
Plameco (T)Raumdecken
Die Schröger GmbH - Ihre Experten für unvergessliche Reiseerlebnisse
Danksagung
Anhang mit Informationen über den Verein
Vorsitzende seit Vereinsgründung
1974 bis 1994: Fritz Schächtelin
1994 bis 2014: Manfred Dietenberger
Günter Hoffmann seit 2014
Vorstandsmitglieder im Jubiläumsjahr
Inhaltsverzeichnisse unserer Jahrbücher
Vorträge unserer Gastredner
Bilder aus dem Vereinsleben
Impressum
Liebe Leserinnen und Leser,
die Standardantwort, warum man sich mit Geschichte befassen solle, lautet nahezu unveränderlich, um aus ihr zu lernen. Ich glaube, dass jene Menschen, die sich mit den großen und kleinen Begebenheiten der Vergangenheit beschäftigen, sich für ihr Interesse am Schicksal anderer Menschen – denn in letzter Instanz behandelt Geschichte nichts Anderes – nicht mit einem zu erwartenden Nutzen oder Mehrwert zu rechtfertigen brauchen. Die Auseinandersetzung an sich zeugt bereits von Menschlichkeit, von Humanität. Geschichte verbindet uns zunächst einmal mit den Menschen vorangegangener Zeiten. Sie weist aber auch in die Zukunft: Andere, nachgeborene Menschen werden unsere Zeit evozieren.
So gibt uns Geschichte Besonnenheit: Wir treten einen Schritt zurück. Indem wir unser Handeln in einen sinnhaften Kontext setzen, erlangen wir Bewusstsein und Klarheit. Wer diese Auseinandersetzung als Lernprozess beschreiben möchte, liegt nicht falsch. Ein besonnenes In-der-Welt-sein trifft es besser.
Im Geschichtsverein Hochrhein schlossen sich vor 50 Jahren erstmals einige Historiker zusammen, die sich auf die Geschichte im Gebiet des Landkreises Waldshut konzentrierten. Der Bauernkrieg, die Salpeterer-Aufstände oder die Badische Revolution von 1848 sind nur einige der bedeutsamen politischen Ereignisse, die zeigen, dass Geschichte nicht in fernen Entscheidungszentren passiert, sondern dass die Menschen zwischen Hochrhein und Südschwarzwald, wir selbst, das Geschehen unserer Zeit mitbestimmen können. Wir brauchen jemanden, der uns dieses demokratische Wissen in Erinnerung ruft. Immer wieder hat der Geschichtsverein Hochrhein diese Aufgabe übernommen.
Geschichtsvereine waren noch nie Massenorganisationen. Ihre Mitglieder jedoch können Impulse setzen und in unsere demokratische Gesellschaft hineinwirken. Sine ira et studio, ohne Zorn und Eifer, wie der römische Historiker Tacitus sagen würde, aber – da bin ich mir sicher – zum Wohle unseres Zusammenlebens.
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.
Dr. Martin Kistler
Landrat des Landkreises Waldshut
Liebe Vereinsmitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine außerordentliche Ehre und Freude, Ihnen zum 50-jährigen Bestehen des Geschichtsvereins Hochrhein e.V. meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen zu dürfen. Ein halbes Jahrhundert Engagement, Forschung und Hingabe an die Geschichte unserer Heimat ist ein wahrhaft bemerkenswerter Erfolg.
Am 24. März 1974, einem Sonntag, wurde der Verein mit 97 Anwesenden aus der Taufe gehoben. Mit dabei waren damals auch die Bürgermeister der noch unabhängigen Städte Waldshut und Tiengen. Die Saat, die vor 50 Jahren gepflanzt wurde, hat sich zu einem starken Baum entwickelt, der fest in unserem Gemeinwesen verankert ist.
In einer Zeit, die von raschem Wandel und zunehmender Unsicherheit geprägt ist, gewinnen Heimat, Brauchtum und Geschichte immer mehr an Bedeutung. Sie sind wie Anker, die uns in stürmischen Zeiten Halt geben und uns helfen, unsere Identität zu bewahren.
Der Geschichtsverein Hochrhein e.V. hat sich im Laufe der Jahre dem Wandel der Zeit angepasst und immer wieder neue Ideen und Ansätze aufgegriffen. Dabei ist das ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder ein wertvoller Schatz, der nicht hoch genug geschätzt werden kann. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch den Vorständen des Vereins, Günter Hoffmann und Dominik Rimmele, meinen besonderen Dank aussprechen.
Der Blick in die Vergangenheit kann uns nicht nur helfen, die Gegenwart besser zu verstehen, sondern auch wertvolle Hinweise für die Gestaltung unserer Zukunft geben. Die Forschungen und Arbeiten des Geschichtsvereins Hochrhein tragen wesentlich dazu bei, die Geschichte unserer Region lebendig zu halten und uns zu helfen, die Herausforderungen von morgen besser zu meistern.
Ich wünsche dem Geschichtsverein Hochrhein zu seinem 50-jährigen Bestehen alles Gute und noch viele Jahre die Möglichkeit, die Facetten und Ereignisse unserer Heimat zu erforschen.
Mit den besten Wünschen für die Zukunft,
Martin Gruner
Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Waldshut-Tiengen
Wer die Zukunft gestalten will, der muss zunächst in die Vergangenheit blicken. Am 27. März 1974 wurde der Geschichtsverein Hochrhein gegründet und ich freue mich, dass ich dem Verein zu seinem 50-jährigen Bestehen ganz herzlich gratulieren kann.
Der Geschichtsverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die geschichtlichen Ereignisse in der Region zu erforschen, festzuhalten und für die Nachwelt zu erhalten. Doch auch Künstler und Personen des öffentlichen Lebens finden in den Publikationen Erwähnung.
Es ist schön zu wissen, dass sich der Verein in den letzten 50 Jahren stetig weiterentwickelt und mit Veröffentlichung von unterschiedlichen Werken auf sich aufmerksam gemacht hat.
Gerade mit der Gemeinde Klettgau und dem Ortsteil Grießen gibt es eine spezielle Verbindung. Denn die Gründung des Geschichtsvereins Hochrhein erfolgte seinerzeit in Grießen.
So ist es mir eine besondere Freude, dass das 50-jährige Jubiläum in Klettgau gefeiert wird. Ich danke allen Mitgliederinnen und Mitgliedern für die geleistete Arbeit in den vergangenen fünf Jahrzehnten und ich wünsche dem Verein weiterhin viele interessierte und engagierte Mitglieder. Sie leisten mit Ihren Nachforschungen einen wichtigen Beitrag, damit wir die Geschichte der Region, in der wir leben, besser verstehen.
Herzlichen Dank dafür.
Ozan Topcuogullari
Bürgermeister der Gemeinde Klettgau
Im Leben eines Menschen ist der Fünfzigste eine nicht unkritische Marke, denn manch einer merkt da zum ersten Mal, dass die Zeit davoneilt und nicht ganz spurlos an einem vorübergeht.
Ganz anders ist der Fünftzigste im Leben eines Vereins. Da hat das Alter eine völlig andere Bedeutung. Nach einem halben Jahrhundert haben wir uns längst etabliert, und zu jedem Jubiläum wird der Stolz auf die lange Zeit guter Zusammengehörigkeit größer. Das Alter des Vereins zeigt, wie gut sich die Idee des Vereins bewährt hat und wie wichtig es doch war, sich zusammenzuschließen, denn in unserer auf Fortschritt und Moderne bedachten Gegenwart ist es besonders notwendig, die Menschen über die geschichtliche Verwurzelung alles Gegenwärtigen zu unterrichten. Die Beschäftigung mit der Geschichte, der geschichteten Zeit, ist nicht eine weltabgewandte Beschäftigung mit toter Materie, sondern für jeden einzelnen eine Hilfe zur Orientierung in einer oft chaotisch anmutenden Gegenwart.
Von Wilhelm von Humboldt stammt der Satz: „Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, welche dem Leben seinen Wert geben.“ In diesem Geist wurde vor 50 Jahren der Geschichtsverein Hochrhein aus der Taufe gehoben. Die Verbindungen von Menschen sind wichtig und sie geben unserer Leidenschaft „Geschichtserlebnis und Geschichtsforschung mit all ihren Facetten“ einen Wert.
Erinnern wir uns doch einmal zurück:
Es war Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts als einige historisch Interessierte sich in einem Freundeskreis trafen, mit dem Ziel einen Verein mit klaren Absichten, Zielen, Satzung und dem Status der Gemeinnützigkeit zu gründen. In unserer Umgebung kannte dieser Freundeskreis die historischen Vereinigungen in Südbaden und der benachbarten Schweiz. Da gab es die Arbeitsgemeinschaft für Markgräfler Geschichte in Lörrach, den Geschichtsverein Hegau-Bodensee, den Hegau-Baar-Geschichtsverein, die Fricktalisch-Badische Vereinigung und die Zurzacher Heimatvereinigung. Überall dort waren Mitglieder aus dem Kreis Waldshut, die sich kannten. Den letzten Anstoß einen historischen Verein zu gründen, gab der damalige Leiter des Stadtarchivs Konstanz, Dr. Helmut Maurer. Der weiße Flecken am Hochrhein musste also zum Leben erweckt werden. Als Arbeitsgebiet war der neue Landkreis Waldshut vorgesehen, der durch die Verwaltungsreform im Land Baden-Württemberg Änderungen mit sich brachte, aber nicht nur aus lokaler Sicht, sondern auch in Verbindung mit der Regional- und Landesgeschichte. Eine Vielzahl von Problemen ergab sich aus der Tatsache, dass der heutige Landkreis aus zahlreichen früheren Territorien besteht und die Archivquellen weit auseinander liegen. Der Landkreis besteht aus der ehemaligen vorderösterreichischen Grafschaft Hauenstein, im Norden lag die Abtei St. Blasien, die östlichen Gebiete waren fürstlich-fürstenbergisch, dazu kam die Landgrafschaft Klettgau, die Abtei Rheinau, das fürstliche Damenstift Säckingen, die beiden Waldstädte Waldshut und Säckingen und die Adelsherrschaft von Schönau.
Den bereits erwähnten weißen Flecken mit Leben zu füllen; dieser Aufgabe hatte sich Fritz Schächtelin aus Waldshut angenommen, der seit frühester Jugend geschichtsinteressiert war. Der Grund für dieses Interesse war womöglich in der Liste seiner Ahnen zu finden, denn einer seiner Vorfahren war der St. Blasier Abt Franz Schächtelin.
Nach vielen Gesprächen und Treffen versammelte Fritz Schächtelin die Interessierten in einem Gründungsausschuss, der die am 27. März 1974 stattfindende Gründungsversammlung vorbereitete. Bei dieser Versammlung waren 97 Personen anwesend. Dies zeugte von einem wirklich großen Interesse an dem neuen Verein. Die Gründungsversammlung fand in Grießen statt, weil dort ein Heimatverein tätig war, dessen Vorsitzender Alois Nohl zugesagt hatte, den Verein in die größere Vereinigung auf Kreisebene zu überführen.
Gründungsmitglieder waren u.a. Fritz Schächtelin, Dr. Emil Müller-Ettikon, Oberstudiendirektor Peter Max Boppel, der Heimatschriftsteller Hans Matt-Willmatt, der Kunstmaler Ulrich Eipper, der Bankkaufmann Otto Höcklin, Rektor Anton Englert, Dr. Hans Jakob Wörner, Prof. Dr. Herbert Tröndle, Dr. Anneliese Müller vom Staatsarchiv Freiburg und die Kunsthistorikerin Dr. Barbara Schächtelin aus Zürich. Diese Aufzählung ließe sich noch beliebig erweitern.
Der erste gewählte Vorstand bestand aus den Mitgliedern:
Erster Vorsitzender
Fritz Schächtelin
Zweiter Vorsitzender
Alois Nohl
Schriftführer
Konrad Sutter
Kassier
Otto Höcklin
Als Beiräte im neugegründeten Verein waren tätig:
Prof. Dr. Herbert Tröndle
für rechtsgeschichtliche Fragen
P. Josef Isele
für kirchengeschichtliche Fragen
Ulrich Eipper
für kunstgeschichtliche Angelegenheiten
Dr. Hans Jakob Wörner
für Fragen der Denkmalpflege
Dr. Helmut Kohlbecker
für kulturelle Angelegenheiten
Man sieht an der Zusammensetzung der Beiräte, welche Ziele von dem neuen Geschichtsverein Hochrhein in den Blick genommen wurden: eine umfassende und detaillierte Geschichtserforschung im Landkreis Waldshut. Um diesen Zweck zu erreichen, fanden monatliche Treffen des Vereins und Tagesexkursionen in die nähere und weitere Umgebung statt, die bis heute auf reges Interesse seitens der Mitglieder und Gäste stoßen. Dabei werden nicht nur Themen von lokalem Interesse anvisiert, der Geschichtsverein stellt auch wichtige Stätten der deutschen Geschichte vor.
So viel zum Rückblick auf die Gründung des Vereins. Blicken wir nun nach vorne in die Zukunft.
In dem letzten fünfzig Jahren hat sich vieles geändert. Neue Vorstände und Beiräte sind gewählt worden, die andere, der Zeit angepasste Vorstellungen in den Geschichtsverein Hochrhein, haben einfließen lassen. Dies war zum Wohle und der Weiterentwicklung des Vereins notwendig. Unser Geschichtsverein hat sich entwickelt, sei es durch seine monatlichen Treffen mit Bildvorträgen oder die durchgeführten Exkursionen.
Allerdings hat sich die jetzige Vorstandschaft mit Problemen anderer Art zu beschäftigen. Verursacht vor allem durch die Altersstruktur unseres Vereins ist die Mitgliederzahl stetig gesunken. Die ursprüngliche Mitgliederzahl von fast 300 ist inzwischen auf rund 75 Personen geschrumpft. Das ist ein Wert, der uns zu denken geben muss. Uns ist bewusst, dass wir nicht der einzige Verein sind, der mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hat. Langfristige Bindungen sind leider immer weniger gefragt. Dennoch: Wir müssen handeln. Was wir brauchen, sind neue Gesichter – gleich welchen Alters. Es ist jedoch äußerst schwierig, in unserer heutigen Welt gerade junge Menschen für Geschichte, insbesondere für Geschichte lokalen und regionalen Zuschnitts zu begeistern. Und dies in einer Zeit, in der rechtspopulistische Verschwörungstheorien, rechtspopulistische Gruppierungen überhandnehmen. Vor diesem Hintergrund sind Geschichtskenntnisse besonders wichtig, damit man nicht nur weiß, wo man steht, sondern damit wir auch in der Lage sind, der Zerstörung unserer offenen Gesellschaft und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Einhalt zu gebieten.
Wenn heute Menschen etwas wissen wollen, gehen sie ins Internet und meinen dann, umfassend informiert zu sein. Dies mag bei vielen Themen zutreffen, aber bei geschichtlichen Themen ist die Nachforschung in Archiven unerlässlich, da nur dort oftmals die Antworten auf wichtige Fragen zu finden sind. Wir sind uns als Geschichtsverein also im Klaren darüber, dass es nicht nur mit der Gewinnung neuer Mitglieder getan ist, denn Neulinge wollen betreut und gefördert werden, und es gilt entsprechende Strategien zu entwickeln.
Neben der Suche nach neuen Mitgliedern muss eine weitere Aufgabe des Vereins sein, dass wir uns mit den benachbarten Geschichts- und Heimatvereinen austauschen, denn diese haben in der Regel die gleichen oder ähnlich gelagerte Probleme, und so könnte man Synergieeffekte für alle Beteiligten nutzen.
Ein weiterer Punkt ist die zukünftige Öffentlichkeitsarbeit. Leider ist hier noch wenig Unterstützung vorhanden. Wenn Sie am Montag die Presseerzeugnisse anschauen, so finden Sie seitenlange Berichte über Sportereignisse. Kulturelle Berichte sind dagegen eher eine Randerscheinung. Vielleicht gelingt es uns durch Kontaktaufnahmen mit den örtlichen Medien, eine intensivere Berichterstattung zu erreichen, könnten doch auch die Zeitungen von einer engeren Kooperation profitieren. Im Rahmen unseres Jubiläums erfahren wir hier eine sehr gute Unterstützung und es wäre wünschenswert, wenn das so bliebe.
Wir denken als Geschichtsverein ebenso an eine Zusammenarbeit mit Schulen, wo wir unsere historische Arbeit darlegen und unser Wissen als Außenstehende in den Unterricht einfließen lassen könnten. In diesem Zusammenhang ist unser gutsortiertes Archiv zur lokalen und regionalen Geschichte in Bechtersbohl zu erwähnen, das wir sowohl für Schulen als auch für geschichtsinteressierte Personen zu öffnen bereit sind.
Auch die fortschreitende Digitalisierung in allen Fachbereichen stellt uns vor neue Aufgaben. Wir müssen künftig in der Lage sein, geschichtsinteressierte Personen über ein Thema kurz und bündig mit zentralen Informationen zu versorgen.
Ein weiteres Thema: Wir haben festgestellt, dass in unserer Region der Bereich Industriegeschichte nur in äußerst geringem Umfang erforscht wurde. Große und bedeutende Industrien waren und sind am Hochrhein ansässig, deren Geschichte noch nicht aufgearbeitet wurde. Dies will der Geschichtsverein ändern und in naher Zukunft – in Abstimmung mit der jeweiligen Geschäftsleitung – sich den einzelnen Branchen widmen. Die in dieser Festschrift abgedruckten Firmenporträts stellen einen Anfang dar.
Ein wichtiger Bestandteil unserer Geschichtsarbeit ist unser jährlich erscheinendes Jahrbuch, das sich steigender Beliebtheit erfreut. Es ist zwischenzeitlich zu Dokumentations- und Forschungszwecken in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt, der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart sowie in weiteren größeren Bibliotheksbeständen vorhanden. Auch aus dem Ausland kommen Nachfragen nach unserer Publikation. Es ist uns gelungen, neue Autoren aus den unterschiedlichsten Interessensgebieten zu gewinnen, um einen kontinuierlichen Bestand des Jahrbuches zu sichern.
Man sieht, geschichtliche Themen gehen nicht aus. Die Anforderungen an die Vereinsführung liegen bei der Lösung etlicher Probleme. Wir sind dankbar, dass die Mitglieder ihre Treue zum Geschichtsverein wahren. Drei von ihnen gehören uns sage und schreibe 50 Jahre an: Frau Ute Beck, Frau Karin Frey und Herr Werner Schreiber.
Auch unsere Autoren und Redner in unseren monatlichen Versammlungen tragen dazu bei, dass die geschichtlichen Themen des Landkreises Waldshut und der angrenzenden Gebiete immer weiter erforscht werden. Ohne die Einsatzbereitschaft dieser Aktiven wäre die bisherige Vereinsarbeit – so wie es von den Gründern Fritz Schächtelin und Alois Nohl angedacht wurde – nicht möglich gewesen, und wir hoffen, dass alle uns noch lange erhalten bleiben und uns an ihrem Wissen teilhaben lassen, denn nur so kann die Grundidee des Vereins, „Geschichte zu erforschen, zu vermitteln und für die Nachwelt zu erhalten“ verwirklicht werden.
Als Ergebnis ist festzuhalten: Die Gegenwart fordert uns. Es ist viel zu tun, um die geschichtlichen Spuren weiter lesen zu können. Stehen wir also zusammen und packen wir’s an!
Günter Hoffmann, Erster Vorsitzender
Bei den ersten Überlegungen zu unserem Jubiläum stellte sich uns im Vorstand die Frage, ob es eine Festschrift geben soll, eine Jubiläumsgabe zusätzlich zu unserem obligatorischen Jahrbuch. Schnell war klar: Schön wäre es, aber die finanziellen Möglichkeiten unseres kleinen Vereins sind begrenzt und schon der Festakt wird uns einiges kosten.
Da kam die Idee auf, nach Sponsoren zu suchen und aus der Not wurde eine Tugend, denn wir wollten nicht nur Inserate sammeln, sondern unserer Aufgabe als Geschichtsverein nachgehen und die jeweilige Firmengeschichte dokumentieren oder zumindest den aktuellen Geschäftsbetrieb abbilden.