Abenteuer auf der Grimmburg - Karlheinz Huber - E-Book

Abenteuer auf der Grimmburg E-Book

Karlheinz Huber

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Beschreibung

Abenteuer auf der Grimmburg. Mut, Freundschaft und Geheimnisse. David lebt mit seinen Eltern auf der alten Grimmburg, doch von Langeweile keine Spur! Mit seinen Freunden entdeckt er geheime Gänge, stellt einen Dieb, befreit einen Jungen aus der Knechtschaft und wagt es sogar, sich einem echten Geist entgegenzustellen. Und als Höhepunkt erwartet ihn das große Ritterturnier! Spannende Geschichten rund um das Mittelalter, Freundschaft, Mut und jede Menge Spaß. Begleite David auf seiner aufregenden Reise durch die Grimmburg. Ein Buch für abenteuerlustige Kinder von 6 bis 10 Jahren.

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Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für meinen Enkel David

Abenteuer auf der Grimmburg

Ein Kinderbuch von

Karlheinz Huber

Über den Autor:

Angefangen hat alles mit einem Krümel, mehr war damals auf dem Ultraschallbild nicht zu sehen. Geschichten erzählen war schon immer eine spezielle Leidenschaft. Für die Ankunft meines zukünftigen Enkels wollte ich etwas Besonderes erschaffen, und so entstand das erste richtige Buch:

Eine Krümelgeschichte.

Das Schreiben bereitete mir so viel Spaß, dass ich nicht mehr in der Lage war damit aufzuhören. Automatisch entstanden weitere Werke in den Genres:

- Mini-Bücher für Kleinkinder

- Kinder

- Jugend (auch personalisierte)

Vielseitigkeit ohne Qualitätsverlust wurde zu meinem Motto. Immer weiter geht die schriftstellerische Reise, ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Mehr Informationen, auch zu den Erwachsenenbüchern gibt es auf der Homepage: www.autorhuberskarl.de.

Impressum

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2025 Karlheinz Huber

Autor: Karlheinz Huber

Korrektorat + Lektorat: Monika Nothof

Bildquellen: KI ChatGPT

Herstellung und Verlag: Epubli

Das verlorene Lachen

David erwachte voller Tatendrang. Nach dem Frühstück schnürte er seine Stiefel und warf sich eine leichte Jacke über. Im Kaminzimmer, dem Palas, wie es seine Eltern nannten, blieb er unschlüssig stehen.

„Wohin zuerst? Ach, einfach drauf los“, lächelte er und verließ das Hauptgebäude.

Über den Burghof, am Wachturm vorbei, schlenderte er durch das Burgtor in die Vorburg. Dort begutachtete er den Gemüsegarten und den Brunnen. Dann lief er weiter an der Schmiede vorbei zur heruntergelassenen Zugbrücke. Er schaute angestrengt in die Ferne, konnte aber nicht viel erkennen.

„Wenn du mehr sehen willst, musst du auf den Wachturm“, sagte der Wachmann.

„Gute Idee, danke“, erwiderte David und lief zurück. Es waren 150 Stufen, und er war etwas außer Atem, als er oben ankam. Der Ausblick war die Mühe wert. Er sah Berge, Wiesen, Wälder und den großen Fluss.

„Bald werde ich als Ritter auf meinem Pferd dort hinausreiten“, sagte er, nickte zuversichtlich und stieg die Stufen wieder herunter.

Als er an der Lagerküche vorbeilief, öffnete eine Magd die Tür und er schaute hinein. Beim Anblick der vielen Lebensmittel knurrte sein Magen so laut, dass die Dienerin vor Schreck den Eimer voller Rüben fallen ließ.

„Entschuldigung!“ Stammelnd lief er blitzschnell zum Eingang der Küche. Hier herrschte ein buntes Treiben. Alle waren mit Vorbereitungsarbeiten für das nächste Mahl beschäftigt. Er musste ständig jemandem aus dem Weg gehen, um nicht umgerannt zu werden.

In einer dunklen Ecke sah er ein Mädchen in seinem Alter, das Rüben schälte. Ihre schönen grünen Augen schauten traurig in die Welt. Sie nahm keine Notiz von ihrer Umgebung und schabte fleißig immer weiter.

David wollte wissen, warum sie so bekümmert schaute, und lief direkt auf sie zu. Das war nicht so einfach, wie er dachte: Immer wieder musste er jemandem ausweichen. Als er endlich an der gewünschten Stelle ankam, war sie verschwunden. Neugierig schaute er sich um und schüttelte verwirrt den Kopf.

„Wo ist sie hin?“, murmelte er und stieß mit einem der Hilfsköche zusammen.

„Entschuldigung, oh es tut mir ja so leid“, stotterte der junge Koch und half David auf die Beine.

„Ist ja nichts passiert“, lächelte David und rieb sich den leicht schmerzenden Ellenbogen.

„Kannst du mir vielleicht sagen, wo das Mädchen mit den grünen, traurigen Augen hingegangen ist?“

Der Koch erschrak, als er David erkannte und stammelte: „Das ist Helena. Sie wird im Lager sein, um Rüben zu holen.“

„Danke, dann warte ich hier auf sie“, antwortete er und setzte sich auf den Hocker, um weitere Unfälle zu vermeiden.

„Ein Apfel, der junge Herr?“, sagte der Koch.

Dankend nickte David und biss in die herrlich aussehende Frucht. Nachdem er den Apfel gegessen hatte und Helena noch nicht zurückkam, entschied er, den geplanten Rundgang fortzusetzen. Er lief zu den Stallungen, um Hans zu besuchen. Den Stallknecht, der etwas älter und für das Pflegen und Füttern der Pferde verantwortlich war. Sie begrüßten einander und liefen gemeinsam zu Davids Fohlen, dem zukünftigen Ritterpferd.

„Hast du endlich einen Namen für dein Pferd?“, fragte Hans und streichelte über die feuerrote Mähne.

„Nein, das muss gut überlegt sein“, erwiderte David.

„Das stimmt. Lahme Ente wäre nicht so passend“, lachte Hans.

„Oder Stolperstein“, erwiderte David.

So lustig ging es noch eine Weile hin und her, bis sich David verabschiedete und zurück zum Palas lief.

Seine Mutter wartete schon auf ihn: „Und, alles in Ordnung auf der Burg, mein Sohn?“, fragte sie.

„Alles bestens. Sag mal, kennst du die traurige Helena?“

„Ja, mein Sohn. Seit einem Jahr spricht sie nur das Nötigste. Gelacht hat sie auch nicht mehr, und niemand kennt den Grund dafür“, antwortete seine Mutter.

„Dann hat sich bisher keiner die Zeit genommen, um es herauszufinden?“

„Willst du es versuchen?“

„Ja, das werde ich gleich morgen früh tun“, erwiderte David.

„Viel Glück“, antwortete seine Mutter.

Am nächsten Morgen machte er sich auf den Weg zur Burgküche. Als Helena ihn sah, rannte sie zum Ausgang, doch damit hatte David gerechnet und versperrte ihr den Weg.

„Warum, liebe Helena, bist du so traurig?“

Sie starrte zu Boden und antwortete nicht.

Auch darauf war David vorbereitet und sagte: „Helena, erzählst du mir deine Geschichte, wenn ich dich zum Lachen bringe?“

Verblüfft darüber, dass sich jemand für sie interessierte, nickte sie mit ihrem Kopf so heftig, dass ihre roten Locken wild hin- und herschwangen.

„Dann werde ich es morgen versuchen“, sagte David und sah Helena nach, die sich auf ihren Hocker setzte und ihrer Arbeit nachging.

Auf seinem Zimmer überlegte er, wie er sie zum Lachen bringen konnte. Er erinnerte sich an einen Gaukler, der in der Vor-Burg lebte. Bei besonderen Anlässen sorgte er immer für Gelächter unter den Gästen. Genau das wollte er ja auch – jemanden zum Lachen bringen.

Als er dem Gaukler erzählte, was er vorhatte, willigte dieser sofort ein und brachte David verblüffende und lustige Zaubertricks bei. Und so kam es, dass David am nächsten Tag in der Küche seine erlernten Zauberkünste vorführte. Alle Angestellten bogen sich vor Lachen. Nur eine nicht – die traurige Helena. Sie blickte ihn nur mit ihren grünen Augen bekümmert an und machte sich wieder an die Arbeit.

David war enttäuscht, dass es nicht geklappt hatte. Aber aufgeben wollte er nicht. So ging er noch einmal zu dem Gaukler, lernte weitere Tricks und lieh sich ein lustiges Kostüm, einen Hut und eine Pappnase.

Am nächsten Tag zog David die Sachen an und bemalte sich das Gesicht in bunten Farben. So lief er zur Küche und gab die lustigste Show, die je auf der Burg zu sehen war. Alle bogen sich vor Lachen, nur eine nicht – die traurige Helena. Wieder schaute sie David mit ihren grünen Augen an und lief in die dunkelste Ecke der Küche zu ihrer Arbeit.

Enttäuscht verstand er die Welt nicht mehr. Alle hatten gelacht, nur sie nicht – was sollte er nur tun?

Er lief lange in seinem Zimmer hin und her, aber es fiel ihm einfach nichts ein. Doch plötzlich blieb er stehen, atmete dreimal tief durch - und da kam ihm eine Idee! Er lächelte siegessicher und sagte: „Diesmal mache ich es richtig – ganz bestimmt.“

Am nächsten Morgen schlenderte er zur Küche. Alle freuten sich schon auf eine lustige Darbietung – vergebens. Er schnappte sich einen Hocker und setzte sich Helena gegenüber. Dann schaute er ihr tief in die Augen und sprach: „Wetten, dass ich länger trauriger schauen kann als du?“

Helena war verblüfft, ließ sich aber nichts anmerken und dachte: ‚Das schafft er niemals.‘

Und so saßen sie sich geschlagene drei Stunden gegenüber. Helena glaubte nicht, dass David, der Sohn des Burgherrn, sich ihretwegen so viele Mühe machte. Nur, um ihr zu helfen! Sein trauriger Blick war aber so süß, dass sie langsam lächeln musste.

„Ich habe es geschafft“, lachte David und nahm sie bei der Hand. Der Koch nickte wohlwollend und beide verließen die Küche.

Im Stall angekommen, stellte er Helena sein zukünftiges Ritterpferd vor.

„Bisher habe ich noch keinen passenden Namen für mein Pferd gefunden, und da ihr beide dieselben roten Haare habt, würde ich mich freuen, wenn du ihm einen Namen gibst.“

Helena war entsetzt. Womit hatte sie das verdient, dass sie einen Namen für sein Pferd aussuchen sollte, wo sie doch nur eine einfache Magd war? Sie war so überwältigt, dass sie plötzlich zu reden anfing: „Vor einem Jahr ist meine Katze Mini weggelaufen und nicht wiedergekommen. Niemand hatte mir geholfen, sie wiederzufinden. Genau wie mein Vater verschwand sie für immer. Mutter muss so viel arbeiten, dass sie keine Zeit für mich hat. Freunde habe ich nicht und die dunkle Ecke in der Küche gefällt mir auch nicht“, sprudelten die Worte aus ihr heraus.

David hatte lächelnd und aufmerksam zugehört. Er sprach zu Helena: „Deine Katze Mini kann ich dir leider nicht wiederbringen, aber mein Pony würde sich sicher über einen weiteren Freund freuen, und ich will gerne auch dein Freund sein. Ebenfalls werde ich meinen Vater bitten, mit dem Küchenchef zu reden, ob er deinen Arbeitsplatz nicht an ein Fenster verlegen kann.“

Zuerst brach Helena in Tränen aus, und David fragte sich schon, ob er etwas falsch gemacht hatte, aber dann lachte sie nur noch. Sie lachten so laut, dass Hans zu ihnen kam und fragte, ob alles in Ordnung sei. Als Hans sah, dass die traurige Helena lachte, wurde ihm erst warm ums Herz, und dann lachte er einfach mit.

Als alle drei ausgelacht hatten, fragte David Helena, wie denn nun sein Pferd heißen sollte. Und Helena sprach: „Feuerwind – ein passender Name für ein Ritterpferd.“

Und so kam es, dass Helena nie wieder traurig war. Sie, Hans und David wurden die besten Freunde.

ENDE

Gibt es Gespenster?

David erwachte eines Morgens von einem lauten Schrei, der aus dem Festsaal kam. Schnell zog er sich an und rannte hinunter, um zu sehen, was der Lärm zu bedeuten hatte. Im Saal standen seine Mutter, sein Vater, ein Dienstmädchen und der Kellner. Sie berieten sich und diskutierten lautstark miteinander. Er fragte, was denn los sei. Seine Mutter zeigte auf den Tisch und sagte: „Fällt dir etwas auf?“

David staunte nicht schlecht: Was er dort sah, war das größte Durcheinander, das er je gesehen hatte. Nichts stand mehr auf seinem eigentlichen Platz. Alle Teller waren zu einem hohen Turm gestapelt, Messer lagen unter dem Tisch, Gabeln waren am Kronleuchter befestigt und alle Stühle standen auf dem Kopf. Er lachte, aber dem Dienstmädchen war nicht zum Lachen zumute. Sie schwor beim Herrgott, dass gestern Abend alles an seinem rechten Platz stand, was der Kellner mit einem heftigen Nicken bestätigte. Davids Vater meinte, dass es sich um einen Streich handele, und somit war für ihn die Sache erledigt.

Doch David wurde neugierig: Hatte ihm Hans nicht erst gestern erzählt, dass alle Pferde an einer anderen Stelle standen als gewöhnlich? ‚Was ist nur los auf der Burg?‘, fragte er sich und wollte der Sache auf den Grund gehen – aber wie?

Zunächst passierte nichts mehr, bis mitten in der Nacht mit einem lauten Knall die Tür zum elterlichen Schlafgemach zuknallte.

David erschrak, sprang aus dem Bett und stieß sich das Knie an der Kommode. Humpelnd und fluchend erreichte er das Zimmer seiner Eltern.

„Es war nur der Wind, geh wieder zu Bett“, sagte sein Vater.

David nickte und humpelte zurück in sein Bett. Grübelnd lag er wach. Für ihn war klar, dass es sich nicht um Zufälle handelte. Irgendetwas stimmte nicht, dessen war er sich sicher.

„Morgen werde ich mit Helena und Hans alle seltsamen Vorkommnisse, die sich zuletzt ereignet haben, zusammentragen“, murmelte er und schlief ein.

Sie trafen sich beim Brunnen, und Helena erzählte, dass in jeder Nacht in der Küche und im Lager jemand ein großes Durcheinander veranstaltete. Aber keiner traute sich, dies dem Burgherrn zu sagen. Hans bestätigte, dass es in der Schmiede und der Waffenkammer ähnlich sei.

‚Seltsam‘, dachten alle drei und grübelten vor sich hin. Keiner bemerkte den Frosch, der auf dem Brunnen saß und aufmerksam zuhörte. Er hätte ihnen erklären können, was los war, aber ihn fragte ja keiner! Im Übrigen war es nicht sein Problem.

In den nächsten Tagen passierten wieder unglaubliche Vorfälle. Auf einmal behaupteten alle, einen Geist gesehen zu haben. Ritter Daniel und Sabrina glaubten nicht an Gespenster. Daher setzten sie eine Belohnung für denjenigen aus, der den Unruhestifter fand.

Als David auf dem Weg zu Hans war, hörte er, wie sich drei Mägde unterhielten. Er blieb stehen und lauschte. Die älteste unter ihnen meinte, dass es sich um den Geist Baron Hasenfuß handelte. Sie war sich sicher, dass er für das ganze Durcheinander verantwortlich sei. Die beiden anderen Frauen stimmten ihr zu, bekreuzigten sich und liefen weiter.

Die Grimmburg war sehr alt und hatte viele Vorbesitzer. Ob ein Baron Hasenfuß dabei war, wusste David nicht.

Als er im Stall bei Feuerwind ankam, waren Helena und Hans schon da. Er fragte sie, ob sie schon mal etwas über einen Baron Hasenfuß gehört hätten.

„Einer der Köche hat den Namen erwähnt“, erwiderte Helena.

„Ich habe auch schon von ihm gehört“, meinte Hans.