Abnehmen mit Obeldicks und Optimix - Thomas Reinehr - E-Book

Abnehmen mit Obeldicks und Optimix E-Book

Thomas Reinehr

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Beschreibung

Beinahe jedes sechste Kind in Deutschland zwischen vier und sechzehn Jahren ist übergewichtig. Die Behandlung ist häufig schwierig und betroffene Familien sind oft überfordert und geben auf. Doch das muss nicht sein! »Obeldicks«, das ganzheitliche Schulungsprogramm für übergewichtige Kinder sowie »Optimix«, ein alltagstaugliches Ernährungskonzept für Kinder – beide von Wissenschaftlern entwickelt und in der Praxis erprobt – können Eltern und Erziehern helfen, die Ressourcen ihrer Kinder zu stärken und zu einem gesunden Lebensstil zu finden. Aus dem Inhalt: • Wissenswertes zu Übergewicht im Kindes- und Jugendalter (Wie kommt es zu Übergewicht? Werden aus übergewichtigen Kindern übergewichtige Erwachsene? etc.) • Wissenswertes zur Ernährung (Welche Lebensmittel sind für mein Kind richtig? Was ist von Fast Food und Kinderlebensmitteln zu halten? etc.) • Wissenswertes zum (Ess-) Verhalten (Wie kann Essverhalten verändert werden? Wie kann man »Nein« sagen lernen? etc.) • Wissenswertes zur Bewegung (Soll mein Kind in einen Sportverein? Wie kann man sich im Alltag mehr bewegen? etc.) • Sonstige Behandlungsmethoden (Diäten und was dahinter steckt, Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?) • Folgen von Übergewicht (Was sind die medizinischen Folgen? Was sind die psychosozialen Folgen?) • Rezepte (Frühstück, Zwischenmahlzeit, Hauptmahlzeit, Abendessen)

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Abnehmen mit Obeldicks und OptimiX

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Obeldicks und OptimiX

Der Ratgeber

für Eltern übergewichtiger Kinder

von

Thomas Reinehr, Michael Dobe

und Mathilde Kersting

unter Mitarbeit von Anke Schäfer,

Dieter Hoffmann und Roger Vierhaus

2., überarbeitete Auflage

PD Dr. med. Thomas Reinehr, geb. 1969. Seit 2001 Oberarzt in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln und seit 2008 Leiter des Instituts für Pädiatrische Ernährungsmedizin.

Dipl.-Psych. Michael Dobe, geb. 1973. Seit 2000 Psychologe auf der Psychosomatischen Station der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln.

PD Dr. troph. Mathilde Kersting, geb. 1946. Seit 2006 stellvertretende Leiterin des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE).

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat für die Wiedergabe aller in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) mit Autoren bzw. Herausgebern große Mühe darauf verwandt, diese Angaben genau entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abzudrucken. Trotz sorgfältiger Manu- skriptherstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handele.

Die erste Auflage des Buches ist 2007 im Wilhelm Heyne Verlag, München, erschienen.

© 2010 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG

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Rohnsweg 25, 37085 Göttingen

http://www.hogrefe.de

Aktuelle Informationen •Weitere Titel zum Thema • Ergänzende Materialien

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Umschlagabbildung: © Monkey Business – Fotolia.com

Format: EPUB

Konvertierung: Brockhaus/Commission

EPUB-ISBN: 978-3-8444-2271-9

Vorwort

Liebe Eltern,

Übergewicht im Kindes- und Jugendalter zählt zu den „neuen Kinderkrankheiten“ unserer Gesellschaft: Zurzeit ist in Deutschland jedes sechste Kind übergewichtig und jedes zehnte Kind so massiv übergewichtig, dass man sogar von Fettsucht (Adipositas) spricht. Und die Tendenz ist weiter steigend, was sowohl Häufigkeit als auch Ausmaß des Übergewichts betrifft. Die Folgeerkrankungen des Übergewichts können zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen beobachtet werden (z. B. Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Gefäßveränderungen bis hin zur Zuckerkrankheit). Ganz zentral sind jedoch die sozialen und psychischen Probleme, unter denen übergewichtige Kinder leiden und die eine normale Entwicklung des Selbstbilds und des Selbstwertgefühles gefährden.

Mit diesem Ratgeber wollen wir Sie über den aktuellen Wissensstand zum Thema Übergewicht bei Kindern informieren und Ihnen vor allem Mut machen, das Übergewicht in Ihrer Familie anzugehen. Dazu werden Ihnen Hilfsmittel zu einer behutsamen Gewichtsabnahme an die Hand gegeben, die sich in unserer etablierten, nachhaltig erfolgreichen Adipositasschulung „Obeldicks“ und in dem Ernährungskonzept „OptimiX“ sehr bewährt haben. Diese reichen von praxisnahen Ernährungs- und Essverhaltensregeln, Erziehungstipps, Bewegungsangeboten bis hin zu Kochrezepten für die ganze Familie.

In dieser zweiten erweiterten und aktualisierten Auflage sind die neuesten Erkenntnisse in dem Elternratgeber integriert worden und die Materialien- und Rezeptsammlung erweitert worden. Wir hoffen und wünschen Ihnen, dass es Ihrer Familie mit diesem Ratgeber gelingt, die Lebensfreude und Gesundheit Ihres Kindes nachhaltig zu verbessern.

Datteln und Dortmund, im April 2009

Thomas Reinehr,

Michael Dobe

und Mathilde Kersting

Inhaltsverzeichnis

1 Wissenswertes zu Übergewicht im Kindes- und Jugendalter

1.1 Wie kommt es zu Übergewicht?

1.2 Ist mein Kind übergewichtig?

1.3 Ist mein Kind aufgrund von Krankheit übergewichtig?

1.4 Werden aus übergewichtigen Kindern auch übergewichtige Erwachsene?

1.5 Was ist ein realistisches Gewichtsziel?

2 Wissenswertes zur Ernährung

2.1 Was braucht mein Kind?

2.2 Langfristige Änderung der Ernährung mit OptimiX

2.3 Welche Lebensmittel sind für mein Kind richtig?

2.4 Wie können die Mahlzeiten gestaltet werden?

2.5 Was sind kindgerechte Lebensmittelmengen?

2.6 Wie kann man Fett und Zucker einsparen?

2.7 Was ist von Fast Food und Kinderlebensmitteln zu halten?

3 Wissenswertes zum (Ess-)Verhalten

3.1 Wer prägt das Verhalten unserer Kinder?

3.2 Wie können Sie das Verhalten Ihrer Kinder verändern?

3.3 Wie kann Essverhalten verändert werden?

3.4 Was ist Hunger, was ist Appetit?

3.5 Wie kann man „Nein“ sagen lernen?

3.6 Wie mit Werbung umgehen?

3.7 Was tun bei Essen aus negativen Gefühlen?

3.8 Essen genießen

3.9 Warum sich selbst beobachten?

3.10 Wie sich in schwierigen Situationen verhalten?

4 Wissenswertes zur Bewegung

4.1 Soll mein Kind in einen Sportverein?

4.2 Soll mein Kind alleine Sport treiben?

4.3 Wie kann man sich im Alltag mehr bewegen?

5 Sonstige Behandlungsmethoden

5.1 Diäten und was dahintersteckt

5.2 Welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

6 Folgen von Übergewicht

6.1 Was sind die medizinischen Folgen?

6.2 Was sind die psychosozialen Folgen?

7 Rezepte

7.1 Kalte Hauptmahlzeit: Das Frühstück

7.2 Zwischenmahlzeit: Das Pausenfrühstück

7.3 Warme Hauptmahlzeit

7.4 Zwischenmahlzeit am Nachmittag

7.5 Kalte Hauptmahlzeit: Das Abendessen

Literatur

Stichwortregister

Rezeptregister

1 Wissenswertes zu Übergewicht im Kindes- und Jugendalter

1.1 Wie kommt es zu Übergewicht?

Völlig einig sind sich die Forscher, dass Übergewicht sehr viele komplexe Ur sachen hat. Zumeist wird die Ursache jedoch zuerst in unserem Ernährungs-, Ess- und Bewegungsverhalten gesucht. Dabei wird gerne übersehen, dass sich unsere Umweltbedingungen in den letzten Jahren sehr gewandelt haben. Viele, für die Gesundheit ungünstige Verhaltensweisen sind durch äußere Lebensbedingungen verursacht, die Sie und Ihre Familie nur unter großen Anstrengungen verändern können. Als Beispiele seien die wenigen zeitlichen Freiräume genannt, die unseren Kindern noch für Bewegung zur Verfügung stehen, aber auch die allgegenwärtige Werbung der Lebensmittelindustrie und das überreiche Lebensmittelangebot.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Veranlagung zu Übergewicht. Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass viele Kinder und Erwachsene nicht übergewichtig sind, obwohl sie teilweise dasselbe verzehren wie ihre übergewichtigen Altersgenossen. Die Erklärung liegt darin, dass ungefähr die Hälfte unseres täglichen Energieverbrauchs durch Stoffwechselvorgänge bestimmt ist, die nicht willentlich steuerbar sind und vererbt werden. Dies wird aus Zwillingsstudien abgeleitet, bei denen getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge sich erstaunlich hinsichtlich ihres Gewichts glichen.

Gut zu wissen:

Da das Körpergewicht auch von der Veranlagung bestimmt wird, sind Schuldzuweisungen bei Übergewicht meist unangebracht. Bei „günstiger“ Veranlagung tritt trotz ungesundem Ernährungs- und Bewegungsverhalten kein Übergewicht auf. Wahrscheinlich verhalten Sie und Ihr Kind sich gar nicht anders als Ihre Altersgenossen, nur Ihre Veranlagung ist möglicherweise „ungünstig“. Daher sollten Sie weder bei sich noch bei Ihrem Kind die „Schuld“ für das Übergewicht suchen.

Die Veranlagung, schnell Fettreserven anzulegen, war in der frühen Menschheitsgeschichte mit vielen Hungerkatastrophen von Vorteil, stellt aber in unserer heutigen „Überflussgesellschaft“ einen erheblichen Nachteil dar.

Jedoch reicht Veranlagung alleine nicht aus, um übergewichtig zu werden. Denn Übergewicht kann erst dann auftreten, wenn die zugeführte Energie (= Nahrung) den Energiebedarf für die Bewegung und Stoffwechselprozesse übersteigt. Da die Stoffwechselprozesse nicht beeinflussbar sind, liegen die Möglichkeiten für eine Gewichtsreduktion in einer Reduktion der Energiezufuhr (also weniger energiereiches Essen und Trinken) und/oder in der Steigerung des Energieverbrauchs durch vermehrte Bewegung. Und hierin liegen die Chancen für Sie und Ihr Kind, denn:

Gut zu wissen:

Bei „ungünstiger“ Veranlagung kann ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten Übergewicht verhindern bzw. verringern. Hierzu werden wir Ihnen in diesem Ratgeber viele Tipps zur Ernährung (vgl. Seite 19 ff.), zum (Ess-)Verhalten (vgl. Seite 68 ff.) und zur Bewegung (vgl. Seite 111 ff.) geben.

1.2 Ist mein Kind übergewichtig?

Die Einteilung nach Übergewicht, Adipositas und extremer Adipositas erfolgt, weil Studien zeigen, dass oberhalb dieser Grenzwerte das Risiko, an Folge erkrankungen des Übergewichts zu versterben, jeweils deutlich zunimmt. Dieses Risiko liegt beispielsweise bei Adipösen 25% höher und bei extrem Adipösen 300 % höher als bei Normalgewichtigen.

Im Kindes- und Jugendalter wird der Körperbau auch vom Alter und Geschlecht beeinflusst. Daher muss der BMI anhand von Kurven (sogenannten Perzentilen) beurteilt werden, wie Sie diese z. B. aus dem gelben Vorsorgeheft für das Wachstum kennen. Liegt der BMI über der 90. Perzentile (P90) (vgl. Abbildung 1 und 2), spricht man von Übergewicht, über der 97. Perzentile (P97) liegt massives Übergewicht vor (Adipositas).

Abbildung 1: Perzentile für den Body-Mass-Index von Jungen im Alter von 0 bis 18 Jahren

Abbildung 2: Perzentile für den Body-Mass-Index von Mädchen im Alter von 0 bis 18 Jahren

Die komplizierte Berechnung des BMIs und die Einteilung in Perzentilen kann auch im Internet erfolgen ( www.mybmi.de). Auch Ihr Kinderarzt kann sie durchführen, da er zudem über geeichte Messgeräte für Größe und Gewicht verfügt. Als Abschätzung für den Normalbereich kann auch Tabelle 1 dienen.

1.3 Ist mein Kind aufgrund von Krankheit übergewichtig?

Krankheiten als Ursachen des Übergewichts sind sehr selten und liegen bei weniger als 1 % aller übergewichtigen Kinder vor. Hinweise hierauf stellen dar:

• Kleinwuchs oder ein vermindertes Wachstum,

• Müdigkeit,

• eine Vergrößerung der Schilddrüse oder

• eine sehr rasche Gewichtszunahme.

Sollten Sie eines dieser Zeichen bei Ihrem Kind beobachten oder Übergewicht verbunden mit allgemeiner Entwicklungsverzögerung bei Ihrem Kind vorliegen, so sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen, um eine zugrundeliegende

Tabelle 1: Abschätzung für den Normalbereich

Krankheit auszuschließen. Symptome, die häufig bei Übergewichtigen anzutreffen sind und keine Krankheit darstellen, sind unblutige Hauteinrisse durch die Gewichtszunahme („Schwangerschaftsstreifen“) und eine Brustdrüsen-ähn liche Schwellung bei übergewichtigen Jungen durch das vermehrte Fettgewebe.

Auch psychiatrische Erkrankungen (insbesondere Essstörungen) können eine Adipositas auslösen oder unterstützen. Sollte Ihr Kind:

• selbst Erbrechen herbeiführen,

• sehr große Nahrungsmengen in kurzer Zeit verzehren oder

• Abführmittel benutzen

sollten Sie unbedingt einen Kinder- und Jugendpsychiater zurate ziehen.

Übermäßiges Essen kann dazu dienen, psychologische Probleme zu verschleiern. Falls Sie mindestens drei der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten, geht es Ihrem Kind nicht gut:

• Ist Ihr Kind häufig unerklärlich traurig?

• Zieht Ihr Kind sich mehr und mehr auch von seinen Freunden zurück?

• Fällt es Ihrem Kind schwer, Freunde zu finden, oder hat es keine Freunde?

• Klagt Ihr Kind häufig über Albträume?

• Hat Ihr Kind häufig Einschlaf- oder Durchschlafschwierigkeiten?

• Sind die Schulnoten plötzlich deutlich schlechter geworden?

• Werden Sie von anderen gefragt, die Ihr Kind auch gut einschätzen können, was mit Ihrem Kind los sei?

Sollte es Ihrem Kind nicht gut gehen, ist es wichtig, die Ursachen der unangenehmen Gefühle zu ermitteln, bevor das Problem des Übergewichts in Angriff genommen werden kann. Dafür benötigen Sie sehr viel Fingerspitzengefühl. Möglicherweise kommen Sie nicht ohne die fachkundige Hilfe eines Kinderund Jugendpsychotherapeuten aus. In jedem Falle ist es wichtig nachzuvollziehen, was mit Ihrem Kind los ist. Erst wenn es Ihrem Kind gefühlsmäßig wieder besser geht, kann das Problem des Übergewichts in Angriff genommen werden.

1.4 Werden aus übergewichtigen Kindern auch übergewichtige Erwachsene?

Pummelige Babys wachsen nicht zwangsläufig zu dicken Kindern heran. Frühere Aussagen, nach denen Fettzellen, die einmal angelegt werden, für das Entstehen von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen bestimmend seien, sind heute nicht mehr haltbar. Jedoch steigt mit dem Alter der übergewichtigen Kin der das Risiko deutlich an, auch als Erwachsener übergewichtig zu sein. Von den übergewichtigen Kleinkindern bis zu 3 Jahren werden 14 % zu übergewichtigen Erwachsenen. Von den 7-jährigen Kindern mit Übergewicht nehmen bereits 41 % dieses Problem mit ins Erwachsenenalter. Das höchste Risiko, lebenslang mit Übergewicht belastet zu sein, finden wir in der Altersgruppe ab 10 Jahren. Aus ihnen werden zu 70 bis 80 % übergewichtige Erwachsene.

Das Gewicht der Eltern stellt einen weiteren wichtigen Faktor dar für das Risiko, als Erwachsener übergewichtig zu sein. Ein übergewichtiges Kleinkind hat ein vierfach höheres Risiko, auch noch im Erwachsenenalter übergewichtig zu sein, wenn auch ein Elternteil selber übergewichtig ist, während das Risiko gering ist, wenn die Eltern beide normalgewichtig sind.

Gut zu wissen:

Je länger das Übergewicht besteht und wenn weitere Familienmitglieder übergewichtig sind, desto größer ist das Risiko für Kinder, das Übergewicht auch im Erwachsenenalter zu behalten. Der Spruch „das wächst sich aus“ trifft nach dem Kleinkindesalter nicht mehr zu!

1.5 Was ist ein realistisches Gewichtsziel?

Bevor wir zu den Behandlungsmöglichkeiten des Übergewichts im Kindesalter kommen, soll noch geklärt werden, was ein realistisches Gewichtsziel ist und wie Erfolg gemessen werden kann. Bei dem Versuch, Übergewicht zu reduzieren, ist es entscheidend, realistische Erwartungen zu haben, da Sie und Ihr Kind ansonsten leicht enttäuscht werden können. Möglicherweise haben Sie zusammen schon viel erreicht und vielleicht nur zu viel erwartet. Tritt die Enttäuschung erst einmal auf, besteht die große Gefahr, alles hinzuwerfen. Damit wäre jedoch niemandem geholfen und nichts gewonnen.

Diäten mit strengen Kalorienplänen und Verboten werden gerne als vermeintlich schnell wirksame Möglichkeit der Gewichtsreduzierung in Angriff genom men. Meist auch mit anfänglichem Erfolg. Allerdings hält dieser in der Regel nicht lange an. Die „heruntergehungerten“ Kilos werden meist innerhalb kürzester Zeit wieder zugenommen mit dem Ergebnis, dass man nach einer Diät mehr wiegt als zuvor. Bei dieser Entwicklung spricht man vom sogenannten Jo-Jo-Effekt. Die Erklärung hierfür liegt darin, dass bei einer raschen Gewichtsabnahme der Körper seinen Energieverbrauch auf Sparflamme schaltet. Ein übergewichtiger Mensch, der rasch an Gewicht verliert, benötigt daher, um ein bestimmtes Gewicht zu halten, viel weniger Energie als ein Mensch, der schon immer dieses Gewicht besaß (rund 10 % Differenz). Ernährt sich der übergewichtige Mensch wieder wie vor der Gewichtsabnahme, was aufgrund des aufkommenden Hungergefühls zu erwarten ist, wird sein Gewicht daher noch mehr ansteigen, als es vorher einmal betragen hat, da der Energieverbrauch noch auf Sparflamme geschaltet ist.

Gut zu wissen:

Kurzfristige schnelle Gewichtsabnahmen sind aufgrund der Gegenregulationsmechanismen des Körpers meist nicht von langfristiger Dauer!

Solche Diäterlebnisse sind sehr frustrierend. Als Erwachsener kann man vielleicht mit derartigen Misserfolgen einigermaßen umgehen. Bei Kindern und Jugendlichen ist das anders. Strenge Essensregeln, Kalorienzählen, Verbote von Lebensmitteln können die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens negativ beeinflussen. Verbote setzen sich in den Köpfen fest und fixieren die Kinder und Jugendlichen darauf, diese Verbote einzuhalten. Als Folge entwickelt sich oft ein Heißhunger auf die verbotenen Lebensmittel.

Geheimnis des Erfolges: langsam, aber stetig

Der einzige Erfolg versprechende Ausweg, um dem Jo-Jo-Effekt zu entgehen, ist eine behutsame, langfristige Reduktion des Übergewichts, was aber eine hohe Motivation und Ausdauer voraussetzt. Dies kann von Kindern nicht alleine erwartet werden, deswegen benötigen sie immer den Rückhalt ihrer Familie.

Solange Ihr übergewichtiges Kind seinem Alter entsprechend wächst, ist ein stabiles Gewicht bereits ein riesiger Erfolg. Ein Gewichtsstillstand über ein Jahr beim wachsenden Kind entspricht in etwa einer Gewichtsreduktion von 10 kg bei einem ausgewachsenen Erwachsenen! Setzen Sie bitte daher bei einem wachsenden Kind keine Gewichtsabnahme als Ziel!

Gut zu wissen:

Gewichtsstillstand ist das Behandlungsziel bei wachsenden Kindern mit Übergewicht! Bei Jugendlichen ist eine Gewichtsabnahme von 1 (bis 2) kg pro Monat realistisch.

Es hat sich gezeigt, dass sich bereits bei diesem Ausmaß der Übergewichtsreduktion die Folgeerkrankungen des Übergewichts deutlich verbessern!

Beispiel:

Michael (12 Jahre) hat kaum noch Hosen, die ihm passen. Sie sind zwar nicht zu kurz, aber am Hosenbund geht der Knopf kaum zu. Seine Mutter einigt sich mit ihm, dass bei einer Gewichtsabnahme von 5 kg eine neue moderne Hose, die sich Michael sehr wünscht, genehmigt wird.

In diesem Beispiel wird ein viel zu schwieriges Ziel vereinbart. Michael ist gerade im pubertären Wachstumsschub, d. h., er wächst etwa 12 bis 14 cm/ Jahr, was alleine schon eine normale Gewichtszunahme von 9 bis 10 kg nach sich zieht. Insgesamt haben Mutter und Sohn somit auf das Jahr gesehen eine Gewichtsabnahme von mehr als 15 kg vereinbart, wenn das Wachstum berücksichtigt wird. Sollte Michael schaffen dieses Ziel zu erreichen, wäre das natürlich „super“. Allerdings ist diese Vereinbarung kaum zu erreichen, und er wird möglicherweise beim Verfehlen dieses Ziels sehr frustriert sein. Dass er bereits bei einem Gewichtsstillstand während des Wachstumsschubes sein Übergewicht schon deutlich reduziert hat, ist ihm und seinen Eltern gar nicht bewusst und er resigniert möglicherweise. Kleine Ziele erfolgreich abzuschlie ßen (d. h. Gewichtsstillstand über z. B. 2 Monate) führt hingegen zu einer verstärken Motivation. Das langfristige Ziel einer dauerhaften Übergewichts reduktion kann somit viel besser erreicht werden.

Wie kann Erfolg gemessen werden?

Der Erfolg aller Bemühungen spiegelt sich zuerst auf der Waage wieder. Bis Veränderungen äußerlich sichtbar werden, Hosen rutschen oder kleinere Kleidergrößen passen, vergeht einige Zeit, auch wenn alles „perfekt“ gemacht wird. Werden Teilerfolge erreicht und bemerkt, führt dies häufig zu einem neuen Motivationsschub. Ein positiv verändertes Aussehen wird meist zuerst von Personen bemerkt, die das Kind längere Zeit nicht gesehen haben (z. B. Verwandte), da die Veränderungen schleichend auftreten und Personen, die die Kinder täglich sehen (z. B. Eltern), diese gar nicht wahrnehmen können.

Um die Motivation zu steigern durch Erreichen von Etappenzielen und zur Kontrolle, ob die Bemühungen zum Erfolg führen, ist es sehr wichtig, Ihr Kind regelmäßig zu wiegen. Dazu soll Ihr Kind aber keineswegs jeden Tag auf die Waage (Gewichtsschwankungen von bis zu 1 kg sind im Tagesverlauf normal). Ideal sind einmal wöchentliche Gewichtskontrollen jeweils zur selben Zeit (z. B. immer Sonntagmorgen). Es hilft auch, das wöchentliche Gewicht in einem Heft zu protokollieren, um mitzubekommen, wenn das Gewicht möglicherweise schleichend, aber stetig nach oben geht. Vielleicht können Sie Ihr Kind auch beim Kinder-/Hausarzt einmal wöchentlich wiegen lassen. Eine „äußere“ Kontrolle ist manchmal auch ein Motivationsschub.

Ohne Gewichtskontrollen kommt man nicht aus. Bis man eine Gewichtszunahme „spürt“ (d. h. Hosen werden zu eng, Aussehen verändert sich), hat man im Durchschnitt mehr als 4 kg zugenommen. Wenn man aber erst dann bemerkt, dass die Bemühungen nicht ganz erfolgreich sind, hat man viel Zeit verschenkt und muss erneut bei einem höheren Ausgangsgewicht beginnen.

Gut zu wissen:

Einmalige wöchentliche Gewichtskontrollen sind erforderlich und ausreichend, um Erfolge und Ausrutscher frühzeitig zu erfassen!

2 Wissenswertes zur Ernährung

2.1 Was braucht mein Kind?

Liebe Eltern, Sie fragen sich vielleicht, was ist die richtige, gesunde Kinder ernährung? Zunächst gilt einmal:

Gut zu wissen:

Kinderernährung ist Familienernährung, also eine Kost für die gesamte Familie, egal ob dick oder dünn, klein oder groß.

Mit diesem Ratgeber möchten wir Ihnen dabei helfen, die Ernährung in Ihrer Familie so zu gestalten, dass Ihr Kind ohne Diätfrust sein Gewicht normalisieren kann. Dazu brauchen Sie keine Kalorien- oder Nährwerttabellen, denn wir zeigen Ihnen ganz praktisch anhand unseres Konzepts der Optimierten Mischkost OptimiX, wie Ihr Kind mit allen benötigten Nährstoffen für Wachstum und Entwicklung gut versorgt wird. Vorab nur kurz das Wichtigste zu Kalorien und Nährstoffen, damit Sie verstehen, warum wir manche Lebensmittel besonders empfehlen und andere weniger.

Kalorien und Nährstoffe: kurz gefasst