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Erste Lieferungen mit dem auf der Erde seltenen Metall Osmium gelangen über eine geheime Transmitter-Leitung von Sodor aus auf den Mond Callisto. Von dort soll das Metall zur Erde geschmuggelt werden, weil die Öffentlichkeit nichts über die neue Verbindung wissen soll. Um die Transporte überwachen zu können, hat die Navy einen V-Mann beauftragt, der die Frachter-Besatzungen im Auge behält. Der V-Mann ist kein anderer als der ehemalige Chief der Horizont und der Aurora, Barny Owl, der sich zu der Mission überreden ließ. Und er bekommt einen besonderen Helfer zur Seite, einen Maki, der sich Holden nennt.
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Seitenzahl: 358
Veröffentlichungsjahr: 2025
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In dieser Reihe bisher erschienen
e601 Thomas T. C. Franke Ad Astra 01: Franke Schatten über dem Mars
e602 Thomas T. C. Franke Ad Astra 02: Die Kometenfalle
e603 A.N. O’Murtagh Ad Astra 03: Söldner der Galaxis
e604 Melanie Brosowski Ad Astra 04: Gestrandet in der weissen Hölle
e605 Thomas T. C. Franke Ad Astra 05: Jagt den Milan!
e606 Melanie Brosowski Ad Astra 06: Das Maki-Komplott
e607 Melanie Brosowski & Margret Schwekendiek Ad Astra 07: Hölle auf Eden
e608 Thomas T. C. Franke Ad Astra 08: Entscheidung auf Ceres
e609 Melanie Brosowski & Udo Mörsch Ad Astra 09: Die Aurora-Mission
e610 Melanie Brosowski & Udo Mörsch Ad Astra 10: Im Bann der Geierköpfe
e611 Thomas T. C. Franke Ad Astra 11: Geheimwaffe Dakota
e612 Thomas T. C. Franke Ad Astra 12: Der Malivia-Effekt
e613 Michael Edelbrock & Oliver Müller Ad Astra 13: Sodors Ultimatum
e614 Thomas T. C. Franke Ad Astra 14: Stunden der Angst
e615 Melanie Brosowski Ad Astra 15: Das Schiff der Großen
e616 Michael Edelbrock & Oliver Müller Ad Astra 16: Gefangen auf Sodor
e617 Thomas T. C. Franke Ad Astra 16: Schmuggler für Terra
AD ASTRA – CHET MORROWS WEG ZU DEN STERNEN, NEUE ABENTEUER
BUCH 17
Copyright © 2025 Blitz Verlag, eine Marke der Silberscore Beteiligungs GmbH, Mühlsteig 10, A-6633 Biberwier
In Zusammenarbeit mit
Heinz Mohlberg Verlag GmbH, Pfarrer-Evers-Ring 13, 50126 Bergheim
Redaktion: Danny Winter
Titelbild: Mario Heyer unter Verwendung der KI Software Midjourney
Umschlaggestaltung: Mario Heyer
Logo: Mario Heyer
Satz: Gero Reimer
Alle Rechte vorbehalten
Die Printausgabe des Buches ist 2019 im Mohlberg-Verlag erschienen.
ISBN: 978-3-945416-83-9
www.Blitz-Verlag.de
ISBN: 978-3-68984-390-9
e616 vom 27.03.2025
Was zuletzt geschah:
Ein besonderer Fall
Vier Wochen zuvor
Drei Minuten bis zum Aufprall
Probleme auf der Esperanza
Holdens Abend
Holdens Nacht, Teil II
Barnys Abend
Depot der Regierung auf Callisto
Testlauf im Asteroidengürtel
Ganz neue Piloten
Thomas T. C. Franke
Im neuen Kapitel unserer Serie steht ein alter Bekannter im Mittelpunkt: Barny Owl, der Mann für alle Triebwerke. Diesmal muss er sich mit neuen Herausforderungen herumschlagen, darunter neuen Freunden. Wem der Name der besonderen Figur im Roman bekannt vorkommt: Ja, Holden ist eine kleine Verbeugung vor einer US-Filmkomödie, die vor ernstem Hintergrund spielt, es geht um Unternehmen Pettycoat. Holden ist in diesem Fall ein junger Leutnant, er kommt an Bord eines U-Bootes, das schnell auslaufen muss, weil die japanische Flotte kommt. Nur hat das Boot einige Probleme, weil Ersatzteile fehlen. Holden trägt anfangs eine schicke weiße Marine-Uniform, nur hat er von Schiffen wenig Ahnung, er ist fürs Protokoll zuständig. Aber er kann bluffen und hat Ideen, wie er das Boot am Laufen halten kann, selbst wenn es der Diebstahl von Teilen ist, oder der Verkauf von Tickets. In unserem Fall hat sich ein Maki dieser Figur angenommen, er füllt sie mit eigenen Ideen aus, mit einem unerwarteten Dreh am Ende der Story. Weil uns die beiden Figuren so viel Spaß machten, werden Holden und Barny ein weiteres Abenteuer erleben.
Was zuletzt geschah:
Sechs Menschen an Bord eines Dynas gerieten im System der Geierköpfe in die Gefangenschaft der Sodoraner, an Bord waren Leutnant Lucrezia Lucky Luc Cornelius, zurück von ihrer Mission bei Alpha Centauri, ihr Co-Pilot Xabi Otxoa und vier weitere Menschen. Sie wurden Opfer des zweiten Dreadnought, den die Großen den Sodoranern überließen. Eigentlich sollte die Besatzung den Auftrag der Großen ausführen und die Geierköpfe bestrafen, doch im System merkten die Sodoraner, dass die Geierköpfe noch über einige Patrouillenschiffe verfügen, deswegen wichen sie einer Raumschlacht aus. Zufällig stießen sie auf den Dyna, weil dort ein Nachwuchspilot am Steuer unterwegs war, gelang die Attacke, die Sodoraner konnten das angeschlagene Schiff und die Menschen bergen. Angesichts der unklaren Lage beschlossen die Sodoraner, heimzukehren. Im Sonnensystem wurde die Esperanza, das erbeutete Schiff der Großen, notdürftig für ihre erste Mission ausgerüstet. Chet Morrow und seine Crew sollten versuchen, die Gefangenen zu befreien. Die Rettung gelang in letzter Sekunde, bei der Aktion wurde zugleich der amtierende Sodoraner-Fürst getötet. Mit dessen Nachfolger handelte Chet Morrow ein Abkommen aus. Die Sodoraner stimmten zu, keine weiteren Feindseligkeiten gegen die Erde zu unternehmen. Gleichzeitig soll künftig auf Sodor ein Metall gefördert werden, welches die Erde in gewaltigen Mengen benötigt für den Bau neuer Dynas: Osmium. Da keine offiziellen Kontakte bestehen, muss das Metall zur Erde geschleust werden, gebraucht werden nun Schmuggler für Terra.
Ein besonderer Fall
Die Drunken Sailor dröhnte heftig, machte jetzt ihrem Spitznamen alle Ehre: Sie schüttelte sich, geriet ins Trudeln. Barny Owl konnte sich kaum auf den Beinen halten, einzig seine grauen Magnetschuhe hielten ihn am Boden, zumindest an der Stelle, an der sich der Chief des Frachters gerade aufgehalten hatte. Werkzeuge flogen durch den Raum, mit einem Knall zerplatzte die Plasscheibe an der Steuerkonsole. Mehrere gerade heftig rot blinkende Anzeigen erloschen schlagartig, was allerdings keinen Grund zur Erleichterung darstellte, es war nur ein Zeichen, dass jetzt auch die Instrumente ihren Geist aufgaben. Und das war nicht mal das Schlimmste. Seit Barny an Bord der Drunken Sailor gekommen war, hatte sein Alltag aus Chaos sowie kleineren Katastrophen technischer Art bestanden, für viele davon war ein besonderes Besatzungsmitglied verantwortlich.
Na, schön, er war nur das letzte Schräubchen.
„Holden!“ Barnys Bass dröhnte laut im Maschinenraum, schaffte es einen Moment sogar, den hässlichen Klang zerreißenden Metalls zu übertönen. Die Drunken Sailor war schon ein Schrotthaufen gewesen, bevor Barny an Bord gekommen war. Jetzt drohte dem tapferen Schiffchen endgültig der Untergang. Weil es chaotisch geführt wurde und von Trotteln und Idioten bemannt war, die von Reparaturen, Wartung und den richtigen Ersatzteilen keinen Schimmer hatten. Das Schiff, Klarname Mars 23, drohte sich für all die schlimmen Jahre zu rächen, in dem es nun die Besatzung mit in den Untergang riss.
„Holden!“ Erneut brüllte Barny den Namen des Unglücklichen, der vor ihm diesen Kahn technisch betreut hatte. Was man so betreuen nennen durfte. Holden war ein Pfuscher, der höchstens Halbwissen mitgebracht hatte als Chief, jetzt fungierte er als Barnys „Hiwi“, gemeint war: Hilfswilliger. Wobei er bisher kaum etwas lernen konnte vom ehemaligen Chief der Horizont und der Aurora,dem Mann, der es geschafft hatte, den Antrieb eines Dyna Carrier so zu verändern, dass das Schiff es in den Hyperraum schaffte. Gut, es war damals nicht freiwillig geschehen, Barny hatte den Prozess auch erst im Nachhinein verstanden. Heute aber beherrschte er den Antrieb in- und auswendig.
Doch diese Zeiten waren für ihn vorbei. In den Maschinenräumen der beiden Großschiffe hatten jetzt andere Experten das Sagen. Und der Maschinenraum der Drunken Sailorwar nicht im Mindesten mit Sir Hektors Kreation zu vergleichen, die die Horizont einst zu den Sternen gebracht hatte. Das Schiff, auf dem Barny jetzt diente, war Jahrzehnte alt, und ständig war etwas am Antrieb umgebaut worden. Leider reihten sich die jeweiligen Eigner problemlos in die Phalanx der Idioten, die an Bord gedient hatten. Das Ergebnis: Nie war genug Geld vorhanden gewesen nach einer Handelsfahrt, um den Antrieb einmal richtig warten zu lassen, oder bei Reparaturen die dafür vorgesehenen Ersatzteile zu kaufen und anschließend korrekt einzubauen. Stattdessen war ständig am Schiff und am Antrieb gebastelt und improvisiert worden: Mit billigen Materialien vom Schwarzmarkt, geklauten Ersatzteilen von anderen Schrottschiffen oder gar mit selbst gebastelten Teilen, kannibalisiert aus anderen Teilen des Schiffes.
Jetzt war es das womöglich.
Die Drunken Sailor ruckte erneut. Barny warf es diesmal um, nicht mal seine Schuhe konnten ihn auf dem Bereich halten, der als Boden galt. Er krachte gegen die defekte Kontrollkonsole, die aus einem anderen Schrottschiff stammte. Dort hatte es die Zentrale geziert. Einige Streifen dunkelgrünes Panzerband zogen sich über die Konsole, ein Strang hatte sich gelöst, flatterte träge in der Schwerelosigkeit. Barny schaffte es, sich daran festzuklammern. Dann richtete er sich wieder auf, die Magnethalterungen an den Schuhen klickten. Er bekam wieder festen Boden unter den Füßen. Noch eine Sache, an die er sich nur mühsam wieder gewöhnte. Auf dem Frachter gab es keine künstliche Schwerkraft. Nur, wenn das Schiff verzögerte oder beschleunigte, dann gab es für Momente ein Gefühl von Oben und Unten. Ansonsten blieb alles schwerelos. Eine Anzeige auf der Konsole funktionierte, blinkte, als wolle sie ihn persönlich ärgern: Es war die Höhenanzeige, die rasant nach unten zählte. Die grün leuchtenden Ziffern zeigten noch 8000 Meter bis zur Oberfläche, die Zahlen veränderten sich verdammt schnell. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit würde sich die Drunken Sailor auf dem Boden zerlegen, in viele kleine Teile.
Und das wäre nicht gut für Mutter Owls Sohn!
Hektisch kratzte sich Barny den Bart, die schlimme Angewohnheit hatte er seit den Zeiten auf der Horizont, wenn er nicht weiterwusste.
Wir müssen die Düse freikriegen, koste es, was es wolle.
„Holden, verdammt, wo bleibst du denn? Ich brauch dich! Presto!“
Das Schott öffnete sich, ein winziger Schatten schlüpfte hindurch. Knapp, bevor das Schott zuschlug bei der nächsten unkontrollierten Drehung, schwebte derjenige, dessen Name Barny gebrüllt hatte, vor ihm. Das Klicken der Magnetschuhe war nicht zu hören, übertönt von der Stimme.
„Chief, hier bin ich. Wie bestellt!“ Der Maki räusperte sich.
Barny hatte sich noch immer nicht ganz an den Anblick gewöhnt, oder an den Ton. Vor ihm stand sein Hiwi, er war exakt 119 Zentimeter klein, besaß große Augen, große Ohren sowie ein struppiges, für menschliche Augen unansehnliches graues Fell. Hier gab es keinen Niedlichkeitseffekt, wie bei Landsmann Teddy. Vor Barny stand der Maki Holden. Nun, zumindest nannte er sich so, nach einem antiken Film. Und er hatte, neben dem Versuch, sich als Techniker zu beweisen, noch eine Macke. Er nutzte einen Verstärker, um seine Stimme wie die eines Mannes klingen zu lassen. Wenn Barny und Holden, die immerhin mehr als 70 Zentimeter Körperlänge und anderthalb Zentner Lebendgewicht trennten, gemeinsam auftauchten, blieben Anspielungen nie aus.
Das Triebwerk heulte erneut auf, in der Zentrale versuchte Kapitän Mannover sein Möglichstes. Doch nur Knöpfe drücken reichte in dem Fall nicht, zumindest teilweise musste die Düse wieder offen sein. Dafür setzte das Taumeln wieder ein. Holden hielt sich an einer Strebe fest, er schien keine Angst zu haben. „Wird eine interessante Landung, Chief!“
„Definiere interessant!“
„Wie wäre es mit …“ Holden räusperte sich, schaltete seinen Stimmwandler aus. „Ogottogottogott! Wir werden alle sterben!“ Jetzt hatte seine Stimme geklungen wie ein hysterisches Kind.
Barny brummte. „Hör auf mit dem Scheiß. Ich wette, das stammt aus irgendeiner alten Sendung!“
„Spielverderber!“ Der kleine Maki hatte wieder auf sein Stimmmuster Mann mit tiefer Stimme geschaltet. Barny musterte seinen Gehilfen kurz. Die Anzeige auf dem Höhenmesser veränderte sich rasant weiter, strebte dem Nullwert entgegen. Wenn dieser Moment erreicht war, würde sich das Schiff in einer heftigen Explosion in viele Trümmerstücke zerlegen, die sich teils in eine Umlaufbahn um Callisto katapultieren würden.
Gibt bestimmt ein beeindruckendes Vid. Nur schade, dass ich es nicht sehen kann. Und sie werden nicht genug von uns finden, um uns überhaupt beerdigen zu können. Ich wusste es: Da ist ein gewaltiger Haken dabei, von wegen „das ist doch noch mal ein Abenteuer“.
Vier Wochen zuvor
„Sieh es so, Barny: Das ist doch noch mal ein Abenteuer. Genau das Richtige für dich, da du dich in deiner neuen Funktion so langweilst.“
Chet Morrow, seines Zeichens Commodore und Kapitän der Esperanza, des jüngsten Großkampfschiffes der Menschen, lächelte. Er und Barny Owl hatten sich in der Kneipe Zum Fass verabredet. Eine Kaschemme, gefertigt aus einer der alten Landestufen, die aus Zeiten der Besiedelung des Mars`stammte. Hier hatten Chet Morrow und Tom Atkins einst die Amazonen kennengelernt. Ein Mann, auf den sie warteten, war hier, praktisch vor ihren Augen, getötet worden, allein deswegen, weil er etwas über den Milan, den Gangsterboss, aussagen wollte.
Chet blickte nachdenklich auf den zerschrammten Boden. Natürlich waren längst keine Spuren der Bluttat mehr zu sehen. Aber für Chet war es wie ein Deja vu. Er hatte sich hier mit Barny, seinem langjährigen Mitstreiter, verabredet, weil sie es nicht weit hatten von Barnys neuer Arbeitsstelle. Statt Lieutenant Commander Owl hieß es heute Dozent Mr. Owl. Barny bildete einen Teil des Nachwuchses für die Flotte aus, Frauen und Männer, die sich Hoffnungen machten, künftig in den Maschinenräumen der großen Schiffe zu dienen. Wobei Barny keinen Hehl daraus machte, keinesfalls alle Verästelungen der neuesten Entwicklung von Sir Hektor zu kennen.
Jeden seiner Lehrgänge begrüßte er mit den gleichen Worten: „Ich habe schon bei dem alten Aggregat nicht alles verstanden, wie Energie aus dem Hyperraum gesaugt wurde. Also ehrlich: Bleibt mir bis heute ein Rätsel!“
Barny blieb eben Barny. Er hielt wie immer mit seiner Meinung nicht hinterm Baum. Und angesichts von fast 200 Zentimetern Größe sowie einem Kampfgewicht, das auch Wrestlern alle Ehre gemacht hätte, gab es nicht viele Menschen, die dem rothaarigen Heißsporn widersprachen. Durch Barnys militärische Laufbahn zogen sich Vorkommnisse, bei denen Vorgesetzte sich einiges von Feuerkopf Owl anhören mussten. Chet war einige Male Zeuge solcher Auftritte geworden, selbst vor einem Oberst, einem Schiffskommandanten, hatte Barny nicht gekniffen, deutlich seine Meinung gesagt.
Wobei Barny Owl zu Ehren gesagt werden musste: Man konnte mit ihm gut klarkommen, nur durfte ihm niemand dumm kommen, also etwa einen Befehl erteilen, dessen Sinn sich dem Boss des Triebwerks nicht erschloss. Überhaupt war Barny einst nur in der Triebwerkssektion gelandet, weil er aus der normalen Pilotenausbildung ausgeschlossen worden war. Der Grund: Er hatte eine Freundin auf einen Trip ins All mitgenommen …
Das alles war Vergangenheit. Schon die jüngste Mission der Aurora, auf der Barny die letzten Jahre gedient hatte, hatte er nicht mehr mitfliegen dürfen. Weil er mit seinen 48 Jahren die Knackigkeitsgrenze erreicht hatte. Ein hässliches Wort. Es bedeutete, dass aktives Bordpersonal mit Erreichen des 48. Lebensjahres auf einen Schreibtischposten versetzt wurde, für die restlichen 20 und mehr Jahre im Dienst. Was Barny überhaupt nicht gepasst hatte. Er blickte Chet an, überlegte, was er zu dem Angebot sagen sollte, ohne verzweifelt zu klingen. Er wollte sich über seinen Haarschopf streichen. Noch so eine alte Angewohnheit, nur dass sich jetzt auf seinem Haupt nur wenig von der einstigen Pracht zeigte, ein paar rötlich-graue Haare waren ihm geblieben, den Kranz im Nacken rasierte er immer weg. „Verdammt, sie haben mich geerdet! Das Schlimmste, was mir passieren konnte. Also, was hast du für mich, damit ich hier rauskomme?“
Barny klang jetzt etwas wehleidig, dabei konnte er sich nicht wirklich beschweren. Schließlich war er auf dem Mars gelandet, hier gab es noch reichlich Raumschiffe, allerdings nur wenige der neuen Space Navy, sondern vor allem alte Frachter der Mars-Klasse. Dazu ein paar überlebende Passagierschiffe aus der Zeit, als es viele interplanetare Flüge gegeben hatte. Für die gab es heute keinen Bedarf mehr, die großen Auswanderungswellen von der Erde waren passé, viele Siedlungsprojekte waren aufgeben worden.
Barny nickte dem Barkeeper zu, der mit einer Geste auf dessen Gefäß gedeutet hatte. Nachschenken bedeutete das. Es war Barnys drittes Bier und das am späten Nachmittag. Chet schaute seinen langjährigen Weggefährten skeptisch an.
Barny bemerkte den Blick sofort. „Ich … äh … trinke sonst nicht so viel. Aber das viele Reden macht durstig, ach verdammt, Chet!“ Barny war tatsächlich mal rot geworden vor Verlegenheit.
Chet winkte einfach ab. „Schon, gut, Barny. Kein Problem, du brauchst ja heute nicht fahren. Oder zu unterrichten.“
Barny brummte nur, probierte einen Schluck und stellte das Gefäß mit einem lauten Knall wieder auf der Metalltheke ab. Vieles in dem runden Raum bestand aus Metall, schließlich war das Fass Teil einer der ersten Raketen gewesen, mit denen Siedler hier gelandet waren. Chet und Tom hatten die Kneipe entdeckt bei ihrer Mission direkt nach der Rückkehr aus dem System Alpha Centauri.
Verdammt lange ist das her.
Chet schaute sich um, da war der Tisch, an dem die drei Amazonen gestanden hatten, Svetlana Bachmann, Ruslana Achmetowa und Alexandra Sandy Lyle, die dann von Einheimischen angemacht worden waren. Tom hatte sich eingemischt, als es handgreiflich wurde, die folgende Schlägerei hatte ein Handlanger des Milan genutzt, um einen Mord zu begehen und unerkannt zu entkommen. Wenigstens hatte Tom damals die Liebe seines Lebens kennengelernt.
Inzwischen war hier neu gestrichen worden. Wie in vielen Gebäuden auf dem Mars war helles Blau vorherrschend. Es erinnerte unwillkürlich an die Erde, den Himmel, die Farbe des Meeres. Menschen waren einfach gewohnt, von Blautönen umgeben zu sein, darauf wollten sie auch auf dem Mars mit seinen tristen Rottönen und dem ständig wehenden Wind voller Sand nicht verzichten. Dabei hatte das Blau auch als Zeichen der Sicherheit gegolten, etwas, was die Siedler auf dem Mars vermissten, lebten sie doch in einer lebensfeindlichen Umwelt. Bis die Umwandler eine einigermaßen atembare Atmosphäre schaffen würden, würden noch Jahrhunderte vergehen.
Als die Besiedelung begann, war es um eine weitere Heimstatt für Menschen gegangen, angesichts von Umweltproblemen, Ressourcenmangel und der Bevölkerungsexplosion auf der Erde. Inzwischen wussten die Menschen auf der Erde, dass Herausforderungen aus einer unerwarteten Richtung kommen konnten, etwa von Wesen aus anderen Sonnensystemen, die die Erde attackierten.
Ein unheimlicher Gegner hatte mehrmals versucht, die Erde zu zerstören. Fast wäre es den Großen, wie sie sich nannten, gelungen, Milliarden waren bereits gestorben, ungeheure Zerstörungen hatten das Antlitz der Erde neugestaltet, vielerorts wirkte sie aus dem Orbit noch immer schwarz, statt grün oder blau.
Auch die jüngste Attacke durch sodoranische Krieger gegen die Erde ging auf das Konto der Großen. Warum die Großen die Menschen hassten, sie bekämpften, bislang blieb es ein Geheimnis. Den Menschen war es derzeit egal, sie waren zu beschäftigt damit, zu überleben, Verbündete zu gewinnen und ihre winzige Flotte zu verstärken, nicht durch den Bau großer Schiffe, das dauerte viel zu lange. Und Zeit war etwas, was die Erde nicht besaß, deswegen lag die Priorität auf dem schnellen Bau von zahlreichen Dynas.
Genau darum drehte sich der Auftrag, den Chet gerade Barny schmackhaft machen wollte. Chet merkte, wie ihn der Barkeeper musterte, weil er nun einige Sekunden geschwiegen hatte, sich in Gedanken verloren hatte.
Barny hatte es nicht gestört, er kannte seinen Freund, ließ ihm die Zeit, sich zu sammeln. Mit vor der Brust gekreuzten Armen wartete Barny auf weitere Erklärungen Chets, was der von ihm wollte.
Nur keine Ungeduld zeigen. Chet soll nicht glauben, dass ich meinen derzeitigen Job sofort gegen eine schmutzige, uralte Antriebssektion tauschen würde. Lieber da im Dreck und Chaos arbeiten, als weiter zu unterrichten.
Chet sah erneut zum Barkeeper, versuchte abzuschätzen, ob der Mann versuchte, ihn zu belauschen. Doch jetzt wandte der Barkeeper sich einem anderen Gast zu. Nein, der lange, dünne Marsianer schien den Commodore nicht zu erkennen. Chet war nicht böse drüber. Auf Publicity war er nicht scharf. Obwohl er nach den letzten Vorkommnissen in Sacramento wieder in vielen Vids erschienen war, zu seinem Glück aber nicht als Hauptdarsteller. Da erging es Anna-Maria Adrenalin Cruz schlechter. Neben Mitschnitten aus den letzten Kämpfen, die ja von vielen Menschen live mitverfolgt worden waren, gab es das Überwachungsvid von einem der Regierungsgebäude, das Annas Stunt dokumentiert hatte. Gut zu sehen war darin der nahe Überflug des Dynas mit heulendem Antrieb, sowie die dabei verursachten Zerstörungen auf den Dächern. Nicht zuletzt gab es noch Ortssheriff Cruz, der vor den Kameras seine Cousine gelobt hatte. Ohne Annas Einsatz hätte der Coup von John Sheffield gute Aussichten auf Erfolg gehabt. Seit die Vid-Medien wussten, wer da knapp über den Dächern geflogen war, wurde Anna von Kameras verfolgt, sobald sie sich auf Erde oder Mars blicken ließ. Es war einfach zu schön für die Medien: Eine gutaussehende Latina als wagemutige Pilotin und Retterin der Erde. Es gab sogar Angebote an Anna, ihr Antlitz für Computerspiele nutzen zu dürfen.
Chet war nicht böse, dass er sich hinter Anna verstecken konnte. Zumal eine weitere Pilotin ins Fadenkreuz der Medien geraten war, Lucrezia Lucky Luc Cornelius, die die Entführung durch Sodoraner überlebt hatte. Zudem war sie als Römerin sowieso eine Exotin auf der Erde, nun galt dies erst recht, dafür hätte es die kurzen Vid-Sequenzen aus der Arena gar nicht gebraucht, als sie nur mit ein paar Stofffetzen bekleidet und mit einem Messer in der Hand um ihr Leben gekämpft hatte.
Das Presseteam der Space Navy hatte alle Hände voll zu tun, die Frauen zu schützen vor Kameras und Paparazzi. Insofern war Chet schnell aus den Schlagzeilen verschwunden und war jetzt froh, dass er mit seinem Durchschnittsgesicht nirgendwo auffiel. Wobei er sich keine Illusionen machte, wer ihn mit dem Armbandcomp aufnahm und die Erkennungssoftware nutzte, dem würde schnell signalisiert, wer sich hier in der Bar aufhielt. Chet blickte sich einen Moment um, sah aber keine Menschen, die versuchten, ihn aufzunehmen. An der Theke hielten die wenigen anderen Gäste unauffällig Abstand. Barny wirkte eben einschüchternd, auch ohne lautstarke Zugabe. Dafür dröhnte die Vidbox in der Ecke, Chet erkannte einen der jüngsten Mars-Beats, ein hämmernder Rhythmus, der nur mit ganz viel Alkohol im Blut zu ertragen war, zumindest in der Lautstärke. Die Geräuschkulisse würde wenigstens dafür sorgen, dass ihr Gespräch unbelauscht blieb, allein das war wichtig.
„Okay, Chet.“ Barny blickte seinen Freund an. „Du bist nicht einfach so vorbeigekommen, weil du einen alten Kumpel trösten willst. Du hast was für mich, es scheint nicht ganz offiziell zu sein. Worum geht es wirklich?“
Chet drehte sein Plasglas vorsichtig mit zwei Fingern. „Du kennst mich gut, zu gut. Also schön, es geht nicht einfach darum, ein bisschen an alte Zeiten zu erinnern. Leider war für einen Plausch einfach immer zu wenig Zeit, auch jetzt ist es wieder so. Richtig, es geht für dich um eine neue … Aufgabe.“ Chet hob sein Glas. Nahm einen tiefen Schluck. Der Whiskey schmeckte immer noch so grässlich, wie er ihn in Erinnerung hatte. Barny wartete einfach, Chet pustete leicht durch, schaute noch einmal misstrauisch auf das Glas, die bräunliche Färbung der Flüssigkeit stammte definitiv nicht von der Lagerung in einem Eichenfass.
Chet fasste sich, er war schließlich nicht wegen des Alkoholangebotes hierhergekommen. „Okay, mein Freund, du hast gehört, was wir zuletzt erlebt haben mit der Esperanz …“
Chet spielte auf die Entführung einer Dyna-Besatzung durch Sodoraner an. Die Menschen waren nach Sodor gebracht worden, wo sie in einer Arena sterben sollten. Chet und seinen Leuten war es gelungen, einige Überlebende zu retten und für den nächsten Umsturz auf Sodor zu sorgen.
Barny blickte Chet an, strich sich über seinen Bart, nickte dann. „Ich weiß, ich weiß. Ist zwar geheim, aber du weißt ja, wie gerne Piloten und Besatzungsmitglieder plaudern, es ist einiges durchgesickert. Man hört, ihr und die verdammten Sodoraner seid jetzt dicke Freunde …“
„So würde ich es nicht ausdrücken!“ Chets Miene hatte sich bei den Worten seines Freundes verhärtet. Er hatte die Wunden von Lucrezia Lucky Luc Cornelius gesehen, keiner aus dem Team, der bei der Rettung dabei gewesen war, würde die grässlichen Bilder vergessen, auch nicht den metallischen Blutgeruch, der die Arena durchzogen hatte. Sodoraner hatten ein spezielles Verhältnis zu Gewalt und Tod.
„Also, so ähnlich uns die Sodoraner äußerlich sein mögen, es sind keinesfalls unsere Freunde. Mit einzelnen von ihnen kommen wir aus, verdammt, ja: Cayden ist mein bester Freund, seit Jahren, auch wenn ich nicht sagen würde, dass ich immer verstehe, was in seinem Kopf vorgeht.“
„Wer weiß das schon?“
„Oh, du würdest dich wundern.“ Chet hatte keine Lust, mit Barny über die besondere Verbundenheit zwischen ihm und Cayden Vaughan, dem Halb-Sodoraner, zu sprechen. „Die Geierköpfe scheinen uns auf den ersten Blick fremder zu sein, ihre Körper, ihre Nester, ihre Essgewohnheiten. Aber verdammt, wenn man sich einmal näher mit ihnen näher befasst, dann sind uns die Geier oft deutlich näher als die Sodoraner. Deswegen …“
„Deswegen hast du welche angeheuert für dein neues Schiff, Menschenskind, ich würde das gerne mal aus der Nähe sehen.“
Chet schüttelte leicht den Kopf. „Tja, Barny, da kann ich dir momentan leider nicht helfen, auf der Esperanza ist für dich wirklich kein Platz. Aber…“
„Aber Du hast etwas für mich, es hat offenbar mit unseren Freunden mit den Augenschlitzen zu tun. Offensichtlich haben sie etwas, was wir brauchen.“
Chet nickte leicht mit dem Kopf. „Ganz genau, lieber Barny. Sie haben etwas, was wir benötigen, du weißt ja, dass wir dabei sind, die Anzahl unserer Dyna New zu vergrößern. Und es muss verdammt schnell gehen.“
„Oh, verstehe.“ Barny sprach das Wort nicht laut aus, es war ein Geheimnis, das auch eines bleiben sollte. Das Metall Osmium war eines der wichtigsten Bestandteile der neuen Dynas, sie brauchten das seltene Metall in großen Mengen. So große Mengen wurden aber nicht gefördert, zumindest nicht auf der Erde oder im Sonnensystem.
„Genau, O!“ Chet schaffte es, leicht zu schmunzeln. Das bläulich glänzende Metall war auf Sodor deutlich leichter zu fördern, Chet hatte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und mit dem neuen Fürsten von Sodor einen Handel abgeschlossen, per Handschlag. Der Vertrag genoss auf der Erde keine offizielle Billigung, zu dicht stand allen die Erinnerung an die versuchte Invasion der Sodoraner vor Augen, über allem schwebte die Angst der Menschen vor den unheimlichen Geisteskräften dieser Wesen. Deswegen galt derzeit: Bloß keinen Kontakt mit Sodor! Ausgenommen blieben lediglich die Sodoraner und ihre Nachkommen, die seit Jahrzehnten auf der Erde gelebt hatten, denn sie hatten sich im Kampf auf die Seite der Menschen gestellt.
Manchmal aber konnte man sich seine Verbündeten nicht aussuchen, Sodor besaß etwas im Überfluss, was die Menschen verzweifelt brauchten, Chet hatte daher zugegriffen. Jetzt mussten sie sehen, wie sie das Metall auf die Erde brachten. Chet machte sich keinen Kopf, welche Probleme er damit auslöste, etwa für die Verhüttungsfirmen, wenn plötzlich große Mengen reines Metall auf dem Markt auftauchten, dass er damit einen wirtschaftlichen Crash auslösen konnte, war Chet zwar bewusst, aber es war ihm alles sehr abstrakt erschienen. Verzweifelte Menschen konnten schon mal zweifelhafte Dinge tun, Chet setzte darauf, dass er Hilfe erhielt, aus einem Bereich, den seine Linda nur zu gut kannte.
Tatsächlich war es der neuaufgestellte Geheimdienst, der Verständnis zeigte für Chets Vorgehen, wenn auch der amtierende Chef Bert Wunn dies nicht offiziell verlautbaren konnte. Aber er hatte zusammen mit Chet Pläne ausgetüftelt, die dafür sorgen sollten, dass die Erde mit Sodor Handel treiben konnte, dabei sicher blieb vor unangenehmen Überraschungen.
Was auch passierte: Sodoraner durften nie wieder Gelegenheit für eine Invasion bekommen, Satelliten überwachten den Raum über Sodor, die Transmitter-Strecke war so gut abgesichert, wie möglich. Um aber wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, endete die Strecke von Sodor aus nicht auf der Erde oder dem Mars, sondern auf Callisto, einem der Jupitermonde. In den vergangenen Wochen war dort ein Vorkommando gelandet, hatte eine neue große Halle bezogen, die ursprünglich gedacht gewesen war als Schild für einen weiteren Schacht auf Callisto. Genau dieser Eindruck sollte erhalten bleiben, solange es ging. Wobei sich weder Bert Wunn noch Chet Illusionen hingaben. Je mehr Menschen damit zu tun hatten, je mehr Einzelheiten würden durchsickern.
Immerhin hatten sie es bisher geschafft, statt der Bergwerksausrüstung die Teile für einen neuen Transmitter unbemerkt dort aufzustellen, zusammen mit zwei Tokamaks, den derzeit leistungsstärksten künstlichen Energielieferanten. Auch die Ankunft der Maki-Techniker hatten die Geheimdienstler so geschickt tarnen können, dass derzeit nur ein Mann in der Kuppel komplett Bescheid wusste: Yaka Tamura, der Gouverneur.
Die Makis hatten die Transmitterstrecke so eingerichtet, dass es keine Möglichkeit gab, von dort aus einfach die Erde zu erreichen. Die Technik dazu war von Teddys Clan gekommen, dieser hatte tatsächlich dafür einen Sonderpreis berechnet, einen unglaublich niedrigen, offenbar hoffte der Clan auf weitere Aufträge.
Zugleich war mit der unveränderbaren Schaltung dieses Transmitters sichergestellt, dass selbst bei einer Kaperung des Transportweges sodoranische Krieger einen verdammt weiten Weg bis zur Erde hätten. Für die Erde sollte Zeit genug sein, um sie bekämpfen zu können. Schließlich würden die Krieger ohne Schiffe ankommen, müssten sich erst auf Callisto einen Frachter oder einen TOS erobern. Zudem hatte die Space Navy eine ständige Abteilung Rauminfanteristen auf Callisto stationiert, die in kürzeren Intervallen ausgetauscht wurde. Dass die Männer und Frauen ihren Posten in dem Bergwerkskomplex eingerichtet hatten, führte natürlich zu Gerüchten, aber die derzeit kursierenden waren weit von der Wahrheit entfernt. Derzeit hieß es auf Callisto, der Betreiber der Anlage habe die Behörden geschmiert, um besonders geschützt zu sein.
Wichtig blieb das seltene Metall, das Erde und Mars dringend brauchten. So diente Callisto nun als geheimer Hafen für die heiße Fracht. Von dort sollte das wertvolle Metall in den Handel gebracht werden. Genauer gesagt: Es sollte geschmuggelt werden, von Callisto aus mit Frachtern bis zum Mars, hier kam Barny ins Spiel. „Okay, damit ich das richtig verstehe. Ihr wollt mich in spezieller Mission einsetzen? Bin ich etwa beim …“
Barny sprach das Wort Geheimdienst nicht laut aus. Chets Andeutungen waren deutlich genug gewesen. Barny nahm noch einen Schluck Bier, schob das Gefäß zur Seite, obwohl es noch halb voll war. Die nächsten Sätze wollte Barny genau mitbekommen.
„Das hast du richtig verstanden, es gibt eine Anlaufstelle für dich im Hangar von Mars-Port, eine Firma. Genaues werden sie dir da mitteilen. Nur …“
„Nur ist das unmöglich, Chet. Verdammt!“
Barny merkte, wie sich einige Köpfe in seine Richtung drehten. Er war mit seinem Einspruch ein bisschen zu energisch gewesen. Barny blickte einem der Zecher, der ihn anstarrte, ein paar Sekunden fest ins Auge. Der Mann, ein dünner Marsgeborener, blickte rasch wieder in sein Glas.
Barny setzte dennoch nach. „Was gibt es zu glotzen?“ Barnys Organ war immer noch volltönend, die in der Nähe sitzenden Gäste blickten rasch nach unten, zwei Männer erhoben sich hastig von den metallischen Sitzgelegenheiten. Rund um Barny wurde die leere Zone größer. Niemand wollte sich Rotbarts Zorn aussetzen, oder gar in den Verdacht geraten, er habe das Gespräch belauscht. Barny rümpfte die Nase. Dabei hatte er sich schon auf eine Prügelei gefreut. Erdgeborene waren hier weiterhin unbeliebt, doch der Gefahr, eine von Barnys mächtigen Fäusten abzubekommen wollte sich gerade niemand aussetzen. Barny war enttäuscht. „Memmen!“
Er hatte das letzte Wort nur gebrummt, so konnte es nur Chet verstehen. Dann wandte sich der ehemalige Chief wieder an den Commodore. „Also, Chet, das klingt nach einer Schnapsidee. Ich auf geheimer Mission? Mich erkennen sie auf 100 Meter, Himmel noch eins. So was kann sich allein ein bescheuerter Sesselpupser ausgedacht haben.“
„Naja, Barny.“ Chet lächelte. „Also einer der beiden Sesselpupser bin ich!“
Das sorgte für einen der seltenen Momente, in denen Barny Owl nicht wusste, was er sagen sollte. In seinem Hirn war gerade nur Watte. „Ich versteh‘ nur Raumschiff.“
„Ganz einfach, Barny, natürlich wäre es Quatsch zu versuchen, dich unter falscher Identität irgendwo unterzubringen. Es ist, wie du sagst: Jeder, der ein bisschen nachforscht, wird sofort wissen, wer du bist. Deswegen wirst du ganz offiziell mit deinem Namen anheuern. Barny Owl, ehemaliger Chief, verabschiedet, weil er keine Lust mehr auf einen Schreibtisch-Job hatte.“
„Moooment, Chet. Versteh‘ ich das richtig? Ich bin dann draußen, nix mehr mit Flotte? Aber verdammt, das wird ein hartes Brot. Ich weiß doch, die Jungs auf den Frachtern schwimmen nicht im Geld. Ich soll also am Hungertuch nagen, verdammt, nur damit ihr Infos bekommt?“ Der wütende Blick aus den dunkelgrünen Augen Barnys hätte empfindliche Naturen verunsichert. Chet selbst kannte ihn jedoch lange genug. Mit seinem Ausbruch verdeckte er nur, dass er wirklich interessiert war. Allerdings wollte Barny ein paar Absicherungen.
Chet beeilte sich, sie ihm zu geben. „Barny, das mit der Kündigung ist Tarnung, in den E-Akten, die so ein Frachterkapitän einsehen kann, wird es natürlich stehen: Commander Owl ist auf eigenen Wunsch ehrenhaft aus dem Dienst geschieden, wir wünschen ihm und so weiter und so weiter …“ Chet wedelte mit der Hand. „Du weißt schon, die üblichen Floskeln. Natürlich bleibst Du auf der internen Dienstliste, mit dem Vermerk: Versetzt zu, na, du weißt schon.“
Chet brauchte es nicht laut zu sagen. Barny wusste, dass Bert Wunn und der Geheimdienst seine Finger mit drin hatten. Black Ops hieß so etwas, eine nirgendwo offiziell registrierte Operation, nur im Gedächtnis des Chefs und weniger Mitwissender waren Einzelheiten gespeichert. Dazu gehörte ein Agent in einer Tarnfirma. Barny würde einen Anlaufpunkt bekommen auf dem Mars, sowie ab und zu materielle Unterstützung. Schließlich musste der Geheimdienst dafür sorgen, dass der Frachter flog, zumindest gerade so.
Chet wusste um die Unwägbarkeiten und um die Gefahren. „Hör zu, Barny. Falls es dir zu gefährlich erscheint …“
Chet konnte nicht weitersprechen, jetzt zeigte sich wieder Barnys Blick Marke: Ich bin empört. Nie würde Barny zugeben, dass ihm etwas zu gefährlich erschien. Verrückt ja, oder bescheuert. Aber niemals würde Mutter Owls großer Sohn zugeben, dass ihm etwas zu gefährlich erschien. Was sollte passieren? Er würde wieder auf Raumschiffen dienen, wenn auch nicht auf modernen. Er würde ein Auge darauf haben, dass die Frachter-Leute ihren Job vernünftig machten, es keine großen Gesetzesübertretungen gab. Falls ihm etwas auffiel, wie Drogen- oder Waffenschmuggel, würde er dies später melden. In Gefahr bringen sollte er sich deswegen nicht. Nur, wer Barny kannte, der ahnte, dass er seine gewaltige Nase immer in solche Dinge hineinsteckte, das mochte dem einen oder anderen Kapitän oder Besatzungsmitglied nicht gefallen. Ganz ungefährlich würde die Mission also beileibe nicht werden.
Barny holte tief Luft, zwang sich aber, ruhig zu sprechen, statt in seiner normalen Lautstärke, die andere Gebrüll genannt hätten. „Chet, verdammt, das hat weh getan. Als ob mir der Job zu gefährlich erscheinen könnte. Natürlich mache ich es. Wen wollt ihr denn sonst auf so eine Mission schicken?“
Chet war klug genug, jetzt den Mund zu halten, er grinste Barny nur schief an, hob sein Trinkgefäß. „Darauf stoßen wir an.“
Und so machte sich Barny am nächsten Tag auf, den offiziellen Part hinter sich zu bringen, was ihm nicht schwerfiel. Er ging zu seinem Vorgesetzten, schmetterte ihm die Tasche mit dem Laptop und den Schulungsunterlagen auf den Tisch und brüllte etwas von „Vergeudung meiner besten Jahre“. Dann folgte der entscheidende Satz. „Hiermit reiche ich meinen verdammten Abschied ein!“
Natürlich alles in einer Lautstärke, die Barnys Kurs mitbekam, falls sich irgendwelche Eigner danach erkundigen sollten. Barny spielte den Part fast zu gut, es brauchte einen dringenden Anruf von Chet, um Barnys derzeitigen Vorgesetzten davon abzubringen, Barny ein Disziplinarverfahren an den Hals zu hängen. Was dessen neue Karriere etwas verzögert hätte.
Drei Tage später war es offiziell, Barny war wieder ein freier Mann und auf der Suche nach einem Job. Schon einen Tag später schlüpfte er in seinen verblichenen Overall und machte sich auf in Richtung Raumhangar von Mars-Port. Dort traf er schnell auf Paul Mannover. Der Kapitän der Mars 23 war in etwa so alt wie Barny, das grauschwarze Haar trug er reichlich lang, sein Selbstbewusstsein war enorm entwickelt. Er hielt sich für einen der besten Skipper, obwohl Barny im Vorstellungsgespräch schnell merkte: Mannover wusste verdammt wenig über Navigation und noch weniger über die Technik.
„Ach, wissen Sie“, Mannover verschränkte die Arme vor der Brust, „dafür hab‘ ich ja meine Leute. Außerdem, was kann so kompliziert an den Antrieben sein? Die Mars 23 fliegt seit Jahrzehnten damit, das eine oder andere Zipperlein haben wir immer noch in den Griff gekriegt.“
Barny machte sich in Gedanken eine Notiz: Alle Leitungen, jede Verkabelung, jeden Schacht, überprüfen.
Um von seinen düsteren Gedanken abzulenken, fragte er Mannover. „Was haben Sie in den letzten Jahren so gemacht?“
Barny wusste, dass mit der Kometenkatastrophe fast der gesamte Warenhandel eingestellt worden war. Die Erde hatte seither kaum noch etwas liefern können für den Mars. Zugleich waren die lukrativen Jobs, also die Aufgabe, Wissenschaftler, Militärs oder Prospektoren im Asteroidengürtel oder auf einem der Monde von Jupiter oder Saturn zu beliefern, kaum noch vorhanden. Sprich: Es hatte kaum noch Jobs für Frachterkapitäne gegeben, wenige legale Jobs zumindest. Wer bis heute im Geschäft geblieben war, der musste ein Händchen für Geschäfte haben, oder er hatte unsaubere Jobs angenommen. Drogenschmuggel etwa, der eine oder andere Frachterkapitän hatte sich als Pirat versucht, so kam man ohne Bezahlung an wertvolle Handelsgüter. Barny erinnerte sich mit Schaudern an die unheimliche Begegnung mit den Piraten, die es einst auf die Dyna Carrier abgesehen hatten. Damals waren gute Freunde von ihm getötet worden. Sollte dieser Kapitän Mannover auch nur auf die Idee kommen, sich so sein Einkommen aufzubessern, dann würde Barny es verhindern. Und wenn ich rausfinde, dass Mannover mal ein Schiff gekapert hat, schmeiß ich ihn eigenhändig aus der Luftschleuse. Ohne Anzug, wäre ja sonst Materialverschwendung.
Mannover merkte nichts von den Mordgedanken, er plauderte selbstgefällig weiter. „Oh, ich will nicht sagen, dass es leicht gewesen ist, aber wir haben doch immer wieder einen Job an Land gezogen, wir waren viel im Asteroidengürtel unterwegs. Mein Pilot Anders kennt sich dort besonders gut aus. Deswegen konnten wir immer besonders günstige Routen fliegen, waren schneller als die Konkurrenz vor Ort. Sowas zahlt sich aus.“
Kurz nach dem ersten Gespräch bekam Barny von seinem Kontakt ein Dossier über das Schiff und die Besatzung. Bert Wunns Leute wussten, dass Mannover keineswegs immer ein ehrlicher Geschäftsmann gewesen war. Bei Versorgungsflügen in den Asteroidengürtel in den letzten Jahren hatte er Schürfer, die aus den Asteroiden Metall herausholten, beliefert. Bei einigen von ihnen besaß er inzwischen einen schlechten Ruf. Seine günstigen Preise rührten auch daher, dass er sehr billig einkaufte, manches besaß kaum mehr als den Schrottwert. Die von ihm für viel Geld oder Edelmetalle gelieferten Ausrüstungen wie Bohrsysteme hatten oft Macken gehabt. Das war es aber, was man über Mannover wusste. Genau deswegen kam Barny ins Spiel. Über die anderen Besatzungsmitglieder wussten die Geheimen noch weniger. Anders Grenlund, der Oldie, war ehemaliger Jet-Pilot, und so etwas wie der 1. Offizier. Bekannt war, dass Grenlund ein Alkoholproblem hatte.
Dazu kamen zwei Hilfskräfte, Liao Weng und Han Tzu, chinesischstämmige Mars-Eingeborene, Liao und Han waren beide rund 30 Jahre alt, ansonsten unbeschriebene Blätter. Liao war der Koch an Bord, beide stammten aus Xin („neu“ auf chinesisch) Peking auf dem Mars, dem Hauptstützpunkt von Wasserkönig Robert Sun. Worauf ihn der Geheimdienst nicht vorbereitet hatte, war das fünfte Besatzungsmitglied der Mars 23: Holden, der bisherige Technikchef an Bord.
Mannover empfing Barny zur Begrüßung in seinem Quartier, das reichlich Platz bot, gut 50 Quadratmeter groß war. Barny staunte nicht schlecht. Es herrschten an Bord definitiv andere Platzverhältnisse als an Bord der Trägerschiffe. Der Kapitän machte ihn mit den Menschen an Bord vertraut, es war nur eine kurze Vorstellung, keiner der drei anderen Männer machte Eindruck auf Barny. Dann führte ihn Mannover langsam durch die gewaltigen, derzeit leeren Frachtbereiche, überall roch es leicht schimmlig. Die Mars 23 hatte über Jahrzehnte oft genug auch Pflanzen, verpackte Nahrungsmittel, sogar lebende Tiere transportiert, darunter Rinder für einen der Wasserkönige. Während des Anflugs auf Callisto plante Mannover, den Frachtbereichs ohne Atmosphäre zu lassen. „Das sollte das Schimmelproblem beseitigen.“
Beim Übergang zwischen Frachtbereich und dem Personalbereich fiel Barny eine halbrunde Wölbung auf, die den ganzen Wandbereich umfasste, Barny stutzte kurz, schlug dann mit der Faust gegen das Metall. Ein dumpfes Dröhnen war zu hören. „Der Tank?“
„Genau, das ist unser Strahlenschutz, 87 Tonnen Wasser insgesamt. Ist natürlich jetzt, vor dem Start, ziemlich leer, die Wasser-Reserve ist auf Minimum, wir holen uns Eis-Nachschub nach dem Start.“
Mannover klopfte an den großen Auslass. „Wir werden uns später im Flug ein bisschen Wasser aus dem Reservoir holen, damit spülen wir den Frachtraum durch. Aber das hat Zeit.“
Das mit dem späteren Auftanken ergab natürlich Sinn, bei der Belastung des Antriebs spielte es schon eine Rolle, wie schwer die Mars 23 beim Start war. Je schwerer, desto mehr Schub musste der Antrieb leisten, keine Kleinigkeit für die alten Rohre. Wieder machte sich Barny so seine Gedanken. Wenn zuwenig Wasser im Tank war, blieb die Besatzung im Flug fast ohne Schutz, bekam erhebliche Strahlung ab. Eine solche Belastung war auf der Horizont, die aus ganz anderen Materialien bestand, kein Thema gewesen.
Verdammt, ich hab‘ viel zu lernen über die alte Kiste.
Barny blieb aber keine Zeit, lange nachzudenken, er schaffte es knapp, eine kurze Erinnerung auf seinem Armbandcomp zu sprechen, da führte ihn Mannover weiter in den Maschinenbereich. Barny freute sich, als er die vertrauten Gerüche von Schmieröl, frischen Schweißnähten und Ozon in die Nase bekam, dann sah er die Lumpen am Boden seines neuen Reichs. „Verdammt, was ist das für eine Unordnung? Wer lässt hier seine alten Klamotten liegen?“
Barny wollte sich gerade bücken, um den Müll zu beseitigen, als ein lautes Räuspern ertönte. Eine tiefe Stimme sprach ihn an. „Nur gucken, nicht anfassen!“
Wie von der Tarantel gestochen sprang Barny hoch, schaffte es, nicht auf die Nase zu fallen. Da sich das Schiff gerade auf dem Anflug auf den Mars-Mond Deimos befand und verzögerte, herrschte fast normale Schwerkraft. Ein Umstand, der Barny half, seine Würde zu wahren. Er drehte sich zu dem Räuspern um und staunte nicht schlecht. Vor ihm stand, in seiner ganzen Würde, ein Maki! Wie Barny später erfuhr, exakt 119 Zentimeter kurz, die scheinbare Standardgröße. Das Fell wirkte monoton grau, fast farblos und war ziemlich struppig.
Kapitän Paul Mannover grinste, als er Barnys verblüfftes Gesicht sah. „Chief Owl, das ist Holden!“
Als ob das alles erklärte, Barny hielt sich mit weiteren Fragen zunächst zurück. Er musterte den Maki. Holden trug so etwas wie eine Bordkombi. Ehemals in blau, heute verwaschen grau, die Farbe unterschied sich kaum von seiner Fellfarbe. Überall an der Kombi waren Taschen aufgenäht, aus ihnen ragten Werkzeuge heraus, nicht zu vergessen Kleber, Flicken und Panzerband! Barny wusste nun, wie schlimm es um den technischen Zustand der Mars 23 stand. Offenbar war Panzerband, die militärische Version des Klebebandes, hier das vorherrschende Mittel, um kleinere Risse oder Meteoriteneinschläge abzudichten.
„Ehrlich, Kapitän? Der Maki war ihr Chief? Wieso … ah … und welche Qualifikation …“
„Hey, Chief, ich steh‘ vor ihnen, Sie könnten mich selbst fragen. Ist nur so eine Idee.“ Barny sah, dass der Maki ein Headset trug, mit einem Stimmband-Mikro am Hals. Der winzige Lautsprecher machte aus der piepsigen Originalstimme den Bariton. Barny grinste, was seinen Bart förmlich klaffen ließ. Ein Anblick, den der kleine Maki sichtlich nicht gewohnt war, anders als etwa Teddy.
Kapitän Mannover klatschte seine großen Hände zusammen. „So, Leute, genug gequatscht für jetzt. Sie können die Konversation gerne später weiterführen, aber ich wäre ihnen sehr verbunden, Chief Owl, wenn Sie gleich ihren Arbeitsplatz übernehmen würden. Ich muss mich um die Startvorbereitung kümmern. Alles okay mit der Hauptdüse, Holden?“
Holden stellte kurz die Ohren auf, das Maki-Zeichen für Nicken. Mannover drehte sich um, hebelte das Schott des Maschinenraums auf und lief los. Barny kratzte in seinem Bart. Diesmal war es sein Zeichen für Unsicherheit. Jetzt musste er die Technik übernehmen, ohne die Chance, zuvor alles zu inspizieren. Etwas, was ihm gar nicht passte. Holden sah zu ihm auf.
„Irgendwelche bedeutsamen Worte, Chief?“ Der Maki nahm so etwas wie Grundstellung ein, offenbar erwartete er ein militärisches Zeremoniell.
„Wir haben noch nicht über deine Qualifikation gesprochen, Kleiner!“
„Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich war in einem Generationenschiff unterwegs, natürlich habe ich da auch Wache im Antriebsbereich geschoben. Da schnappt man …“
„Du warst auf dem Schiff mit Teddy?“
Der Maki wackelte mit beiden Händen, eine Geste, die Barny nicht einordnen konnte. Offenbar so etwas wie Verwirrung. „Nein, nicht mit … ah … T`het`y, ich stamme aus einem anderen Clan. Wie auch immer, als ich nach einem Job fragte, da hat mich der Captain direkt angestellt, er dachte wohl, jeder Maki kennt sich mit der Technik aus. Und ich, naja …“
„Du hast ihm nicht widersprochen.“
Der Maki klickerte mit den Nägeln, ein Kichern. „Kennst du das Vid mit dem rosa U-Boot? Nein? Ach, ich vergesse immer, dass wir eure Vergangenheit oft besser kennen als ihr. Jedenfalls, da kann man eine Menge lernen.“
„Mooment! Du willst mir sagen, du hast dein Wissen über Technik aus einem antiken Vid?“