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Eine märchenhafte Kurzgeschichte und Sage über Götter, Düsterwesen und die Entstehung der Welt. Nachdem der höchste Gott Baladir abtrünnige Wesen aus der lichtvollen Götterwelt verbannt, entsteht eine zweite Welt, von der niemand wissen darf: eine düstere Unterwelt, die die finstersten Kreaturen beherbergt. Ausgerechnet die neugierige Wassergöttin Aeris gerät in diese fremde Welt und wird dort von einem Dunkelelfen gefunden. Doch was Aeris nicht weiß, ist, dass sie mit ihrer Neugier einen schrecklichen Krieg heraufbeschwört ..
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Seitenzahl: 18
Veröffentlichungsjahr: 2019
Vor sehr langer Zeit gab es weder Gut noch Böse, denn Licht und Dunkelheit waren eins in einem ewigen Kreis der Unendlichkeit. Damals existierte nur eine einzige Welt, in der gottgleiche Wesen, ohne Namen oder Zugehörigkeit, in aller Eintracht zusammenlebten. Über diese Welt wachte der rechtschaffene Gott der Unendlichkeit Baladir mit seiner Gemahlin Kreya, der Göttin des Lichts. Sie waren die einzigen Götterwesen, die einen Namen trugen, da sie die Ersten und Höchsten allen Seins waren.
Viele Myriaden Lichtjahre existierte die Götterwelt mit all ihrer Güte und Herrlichkeit wie ein wunderschönes Paradies aus einem Farbenspiel reinen Lichts und dem Tanz der Schatten, die sich in allerlei Farben und Formen abspalteten. Kristallgleich fluteten sie die Welt der Unendlichkeit und formten farbenprächtige Regenbögen und tanzende Lichter am strahlenden Horizont, glitzernde Seen und Wasserströme, Kristallberge und Felsen aus klarstem Quarz oder dunklem Onyx, sowie saftige Sternenwiesen, aus denen mächtige Silberbäume und edelsteingleiche Blumen heraussprossen. In all seinem Dasein war es ein Ort des Friedens und der Schönheit, an dem seine Bewohner ein angenehmes Götterleben führen durften.
Die göttergleichen Wesen bestanden aus reinem Licht und waren so wandelbar, dass sie jede beliebige Gestalt annehmen konnten. Am liebsten wählten sie die Form von vierbeinigen oder geflügelten Fabelwesen, ähnlich den Drachen, Einhörnern und anderen wundersamen Geschöpfen. Aber auch solche, die den damals noch nicht existierenden Menschen ähnelten, waren sehr beliebte Erscheinungsformen: kleine Waldwichte, Zwerge und Gnome, zierliche Feen und anmutige Elfen. Da ihre Hülle nicht fleischlich war, konnten sie sich an jeden beliebigen Ort binnen weniger Sekunden transportieren. Ihre Energiequelle war das Licht, das sie umgab; das Leuchten der Sterne, des Mondes und der Sonne, die Baladir und Kreya zusammen geschaffen hatten.
Die Welt der Götter schien für lange Zeit in meisterlicher Vollendung zu weilen, bis sich das Blatt wendete …