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Königs Erläuterungen - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart Zeit bei der Vorbereitung! Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 405
Textanalyse und Interpretation zu
Peter Stamm
AGNES
Von Magret Möckel
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Stamm, Peter: Agnes. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 42011
Über die Autorin dieser Erläuterung: Magret Möckel, geboren 1952 in Lindau an der Schlei (Schleswig-Holstein), Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität in Hamburg. Erstes und Zweites Staatsexamen in Hamburg. Seit 1979 Lehrerin für Deutsch und Englisch, erst an einem Gymnasium in Vechta, dann in Friesoythe, seit 2003 in Oldenburg an der Graf-Anton-Günther-Schule. Dort leitet sie als Oberstudienrätin die Fachgruppe Deutsch. Außerdem arbeitet sie für das Fach Deutsch in Kommissionen der Landesschulbehörde mit. Die Aufbereitung von Gegenwartsliteratur ist ihr stets ein wichtiges Anliegen. Frau Möckel ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne
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3. Auflage 2013
ISBN 978-3-8044-6952-5
© 2001, 2011 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: © plainpicture
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Peter Stamm: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Stil
Auffassungswandel in Bezug auf die Wahrheit
Postmoderne Merkmale
Amerika-Thematik im schweizerischen Roman des ausgehenden 20. Jahrhunderts
Themen des Romans
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
Chronologie der Ereignisse
3.3 Aufbau
Die eingeschobenen Erzählungen und Episoden
3.4 Personenkonstellationen und Charakteristiken
Agnes
Der Ich-Erzähler
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
Zu den im Text angesprochenen Schriftstellern
Agatha Mary Clarissa Christie
Robert Frost
Ernest Hemingway
Hermann Hesse
William Shakespeare
Henry David Thoreau
Dylan Thomas
Paul Valéry
Zu den im Text angesprochenen Künstlern
Ernst Ludwig Kirchner
Oskar Kokoschka
Georges Seurat
Zu weiteren Personen
George Mortimer Pullman
Frank Lloyd Wright
Zum Namen und zur Person Agnes
Bildung des Namens
Die Person Agnes
3.6 Stil und Sprache
Leitmotive des Romans
Kälte, Schnee, Müdigkeit, Krankheit und Tod
Tod, Zeichen setzen und Spuren hinterlassen
Bilder, Porträts
Lichtpunkte, Sterne, Kristallgitter, Symmetrie und Asymmetrie
Weitere Leitmotive
3.7 Interpretationsansätze
Die Erzählperspektive und ihre Konsequenzen
Agnes – Eine Liebesgeschichte
Der Roman Agnes als Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit
Die Geschichte „Agnes“
Die Konstruktion einer Wirklichkeit und die Rolle des Lesers
4. Rezeptionsgeschichte
Zur Sprache und zum Stil des Romans
Zu den Themen des Romans
5. Materialien
William Shakespeare, Sonett 18
Robert Frost, Stopping by Woods on a Snowy Evening
Max Frisch, Du sollst dir kein Bildnis machen
Bertolt Brecht, Wenn Herr K. einen Menschen liebte
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 ***
Aufgabe 2 ***
Aufgabe 3 *
Aufgabe 4 *
Literatur
Zitierte Ausgaben
Prosatexte von Peter Stamm
Rezensionen und Sekundärliteratur zu Agnes
Rezensionen zu anderen Werken Peter Stamms (Auswahl)
Texte zum modernen Roman
Texte zu den künstlicheren Werken
Nachschlagewerke, weiterführende Literatur
Internet-Adressen
Zu Beginn der Erläuterungen soll kurz dargestellt werden, was in diesem Bändchen behandelt wird.
Das zweite Kapitel ist der Biografie Peter Stamms gewidmet. Er wurde 1963 in der Schweiz geboren und begann nach vielfältigen Tätigkeiten in der ganzen Welt im Alter von 27 Jahren mit dem Schreiben. Nach der Produktion von nicht-fiktionalen Texten und Hörspielen war Agnessein erster Roman. Er erhielt für dieses literarische Debüt den wichtigsten österreichischen Literaturpreis. Es folgte eine Vielzahl von Erzählungen, Romanen, Hörspielen und weiteren Produktionen.
Mit Agnes liegt ein für die Neunziger Jahre typischer Text junger deutschsprachiger Autoren vor. Diese sind durch die Schlichtheit ihres Stils, die Einbeziehung des Lesers zum Füllen der Leerstellen und ihre Beziehung zur Wirklichkeit geprägt.
Das dritte Kapitel ist dem Text selbst gewidmet.
Agnes – Entstehung und Quellen:
Peter Stamm hat vielfältige Reisen, Lebenserfahrung und literarisches Wissen in seinen Roman eingebracht. Es gibt neben der Prosaform auch eine Hörspielfassung und ein Drehbuch. Alle Varianten des Themas haben eigenständigen Charakter.
Inhalt:
In dem Roman schreibt der männliche Partner, der Ich-Erzähler, anfangs auf die Bitte Agnes’ hin die Geschichte ihrer Beziehung auf. Zu dem Zeitpunkt, als die Geschichte die Gegenwart erreicht und überholt hat, verkehrt sich das Verhältnis: die Fiktion bestimmt die Wirklichkeit. Es kommt zu Problemen, wenn der Lebensalltag nicht literaturfähig ist oder den Vorstellungen des Ich-Erzählers nicht entspricht. Der Roman endet mit der Fiktion von Agnes’ Tod im Schnee und ihrem tatsächlichen Verschwinden. Eine Übersicht gibt Anhaltspunkte zur Chronologie der Ereignisse.
Aufbau:
Der Roman ist so angelegt, dass er eine Zirkelstruktur hat; das erste Kapitel schließt nahtlos an das letzte an, von Kapitel 2 an wird im Rückblick chronologisch weitererzählt. Es gibt viele eingeschobene Episoden und Geschichten.
Personen:
Die beiden Figuren des Romans werden dem Leser durch die subjektive Sicht des Erzählers nahe gebracht.
Agnes:
jung, Physikstudentin,
ordentlich, unsicher,
nicht sehr gesellig,
belesen.
Ich-Erzähler:
erheblich älter als Agnes,
Schriftsteller von Sachliteratur und Belletristik (u. a. die Geschichte „Agnes“),
will den Stoff und die Wirklichkeit beherrschen,
rechthaberisch, verschlossen, gibt Unsicherheiten nicht zu.
Sachliche und sprachliche Erläuterungen:
Der Roman enthält zahlreiche intertextuelle Referenzen. Damit diese aufgegriffen und in das Verständnis des Romans einbezogen werden können, werden Hinweise zu den entsprechenden Künstlern, Autoren und Texten gegeben.
Stil und Sprache Stamms:
Stilistisch ist der Roman durch seine schmucklose Sprache, die Reduktion der Dialoge und des Erzählten auf das Notwendigste geprägt. Es entstehen Leerstellen für den Leser, die dieser mit eigenen Vorstellungen füllen kann.
Eine Fülle von Leitmotiven, die eng miteinander verknüpft sind, vernetzen das Textganze und liefern eine weitere Bedeutungsebene.
Interpretationsansätze:
Zur Erschließung des Romans spielt der Erzähler eine entscheidende Rolle. Er ist ein Ich-Erzähler, der aus der Erinnerung und in Verwicklung in die Ereignisse erzählt. Seine Motivation und sein Erinnerungsvermögen bestimmen, was erzählt wird, was verschwiegen, abgeändert wird oder sogar gelogen ist. Der Leser muss sich emanzipieren, darf dem Erzähler nicht alles glauben, sondern muss ihm kritisch gegenüberstehen.
Die knappe und bis auf das Notwendigste reduzierte Erzählweise erfordert außerdem das Füllen von Leerstellen. Der Leser selbst muss Zusammenhänge herstellen, Ergänzungen vornehmen, interaktiv auf den Text reagieren. Auf diese Weise komplettiert er den Text mit eigenen Vorstellungen, bringt neu entdecktes Wissen durch die Erschließung intertextueller Bezüge hinein, wird zum Co-Autor. Diese wichtige Rolle, die der Leser bekommt, macht auch das mehrfache Lesen des auf den ersten Blick einfach erscheinenden Textes besonders spannend. Auch das Gespräch über den Roman wird besonders ergiebig, da jeder Leser eine eigene Lesart einbringt.
Auf der inhaltlichen Ebene liest sich der Roman auch als Liebes- und Beziehungsgeschichte, in einer Welt, in der Distanz und Fremdheit bestimmend sind. Die Subjektivität der Sicht, der sich der Leser im Prozess der Wahrnehmung seiner Lektüre bewusst wird, wird durch die Figuren veranschaulicht. Jeder lebt in seiner eigenen Welt, ein Verstehen und eine Annäherung wird in Frage gestellt, als geradezu utopisch herausgestellt. Lediglich in der Fiktion scheinen glückliche Momente, Liebe und Sinngebung vorübergehend möglich.
Der Umgang mit und das Verwischen der Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit werden auf verschiedenen Ebenen aufgegriffen. Das literarische Porträt von Agnes verselbstständigt sich und bestimmt die Wirklichkeit, literarische und künstlerische Vorlagen fließen ein, Medien tauchen in verschiedensten Zusammenhängen auf.
Der Erzähler ist gleichzeitig Autor und gibt Einblick in Konstruktionsmechanismen von Literatur. Das Erzählte wird erkennbar als Konstrukt, alle Bestandteile des literarischen Kommunikationsprozesses (Leser, Text, Schreibprozess, impliziter Leser, Stil, Erzähler, Autor, erzählte Handlung und Lebenswirklichkeit) werden vorgeführt, verdoppelt, gespiegelt, in ihrer Funktion gezeigt. Eine wichtige Rolle spielt auch die Sprache, die als Codierungs- und Kommunikationssystem vorgeführt wird.
So bietet sich der Roman als ein Beispiel postmodernen Erzählens auf vielfältige Weise an.
Peter Stamm * 1963 © Cinetext/Bruder
JAHR
ORT
EREIGNIS
ALTER
1963
