Alex & Mia - Anja N. Heart - E-Book

Alex & Mia E-Book

Anja N. Heart

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Beschreibung

Eigentlich wollte Alex nichts anderes als stolzer, neuer Meerschweinchenbesitzer sein. Doch als plötzlich Haustiere in der Nachbarschaft auf mysteriöse Weise verschwinden, sieht Alex auch seine Meerschweinchen in Gefahr. Zusammen mit seiner besten Freundin Mia heckt er einen raffinierten Plan aus, um das rätselhafte Verschwinden aufzudecken. Die Jagd auf den Tierdieb beginnt!

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Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Für meine Kinder Nick, Julie und Ella

Kapitelübersicht

Das Meerschweinchentaxi

Mia

Der alte Bauernhof

Einzug in die super-duper mega Luxus Meerschweinchenvilla

Der erste Besuch beim Tierarzt

Schnuffis rätselhaftes Verschwinden

Schatten in der Nacht

Seltsame Zufälle

Auf heißer Spur

Ein schlimmer Verdacht

Die Jagd beginnt

Die Falle schnappt zu

Des Rätsels Lösung

Das Meerschweinchentaxi

Heute ist ein besonderer Tag. Ein Tag, auf den Alex schon so lange gewartet hat und endlich ist er da, endlich! Puh, Alex ist schon spät dran.

Er überlegt fieberhaft: „Schuhe, wo sind denn nur meine Schuhe?“ Ach da!“ Auf dem Boden kniend, zieht Alex ein altes Paar Turnschuhe unter dem Dielenschrank hervor. Die hatte er beim letzten Mal, als er heimkam, mit Schwung in den Gang gepfeffert. Das mag Mama gar nicht. Alex muss grinsen, als er an seine Mama denkt. Die ärgert sich immer über seine Unordentlichkeit. Alex zuckt mit den Schultern.

„Ach Mama immer …!“, denkt er. Er kann überhaupt nicht verstehen, warum sie sich über solche Kleinigkeiten immer so aufregen kann.

Wobei ein bisschen Ordentlichkeit heute gar nicht verkehrt gewesen wäre. Wahrscheinlich hätte er dann seine Turnschuhe nicht suchen müssen.

Er rubbelt mit der Hand über die Schuhe, um die Spuren des letzten Fußballspiels zu entfernen.

„Geht nicht ab, so ein Mist!“, denkt er sich. Er überlegt kurz und spuckt kurzerhand auf die Schuhe. Er rubbelt erneut.

„Na also, nicht perfekt, aber schon viel besser“, stellt Alex zufrieden fest.

Immerhin muss er an so einem wichtigen Tag wie heute einen guten Eindruck machen.

Heute ist nämlich der erste Tag der Sommerferien. Schon seit langem ist dieser Tag mit einem dicken Rotstift im Kalender markiert.

Denn: Alex darf sich heute Meerschweinchen aussuchen. Mindestens zwei Meerschweinchen soll man zusammen halten, weiß Alex. Er ist gut informiert! Immerhin hat er den Meerschweinchen-Ratgeber dreimal gelesen ... Alex ist fertig angezogen und wirft einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Zufrieden nickt er.

Jawohl, es kann losgehen. Da kommt Mama: „Alexander, hast du auch einen Karton hergerichtet, mit dem wir deine Meerschweinchen nach Hause bringen können?“

Einen Karton? Alex erschrickt. Oh nein! Vor lauter Aufregung hat er glatt vergessen, eine

Transportmöglichkeit zu beschaffen. Aber einen Karton? Nein, in so etwas werden seine süßen Meerschweinchen nicht transportiert. Da muss etwas Besseres her. Alex hat eine super Idee: „Mama, gib mir 5 Minuten! Ich bin sofort wieder da!“ „Na gut“, sagt Alex' Mama lächelnd, „Aber nicht länger! Du willst ja nicht zu spät kommen, oder?“

Nein! Auf keinen Fall will er das! Alex eilt in die Garage. Er sieht sich um. Papas Garage ist immer sehr voll gestellt. Von jedem Bastelprojekt, das er macht, bleibt ein Rest übrig. Praktisch für Alex, denn genau diese Reste braucht er jetzt.

In der linken Ecke der Garage sieht Alex eine kleine blaue Klappkiste. Die hat Mama mal zum Einkaufen benutzt, braucht sie aber nicht mehr.

Die wäre perfekt. Jetzt noch einen Deckel. Ja, genau ein Brett würde gehen. Hier sind noch Kabelbinder, Schnüre, Stifte .... Alex überlegt.

Da kommt Mama in die Garage: „Alex, ich habe eben unsere Nachbarin Frau Müller getroffen und ihr erzählt, dass du heute deine Meerschweinchen abholen darfst. Sie hat uns angeboten, den Transportkorb ihres Kaninchens auszuleihen. Was meinst du?“

Alex schüttelt den Kopf. „Nee Mama, ich habe den perfekten Plan für meine Transportkiste im Kopf. Ich krieg’ das hin! Ich bin doch schon 11!

Aber danke!“ Alex' Mama wirft ihm einen liebevollen Blick zu und verschwindet nach draußen.

Endlich kann Alex loslegen. Er schnappt sich die alte Einkaufskiste, misst das Brett passend ab und schneidet es zu.

Anschließend bohrt er zwei Löcher auf eine Seite des Brettes. Durch diese zieht er Kabelbinder, mit welchen er den Deckel an der Kiste befestigt.

„Auf, zu, auf, zu“, murmelt Alex, als er prüft, ob sich der neu gebaute Deckel richtig öffnen und schließen lässt. „Hmmmmm“, Alex überlegt und kratzt sich am Hinterkopf. Das macht er meistens, wenn er nachdenkt. Seine beste Freundin Mia veräppelt ihn jedes Mal deswegen. Mia und Alex sind ein super Team und verstehen sich meist ohne Worte. Aber wer lässt schon eine Gelegenheit aus, seinen besten Freund auch mal zu ärgern? Mia auf jeden Fall nicht!

„Das gewisse Etwas fehlt noch, Hmmmm“, Alex denkt weiter nach. „Ich hab’s!“ Er nimmt einen schwarzen dicken Filzstift zur Hand und schreibt in großen Buchstaben MEERSCHWEINCHENTAXI auf den Deckel. So, jetzt ist die

Transportkiste, nein, ich meine das

Meerschweinchen-Taxi, perfekt! Schnell füllt er es mit etwas Stroh, damit die Meerschweinchen es auf der Heimreise auch gemütlich haben. Und er legt zwei halbe Karotten hinein, als Wegproviant.

„Alexander! ALEXANDER!“ Alex hört, wie seine Mutter ihn ruft. „Wo bleibst du denn so lange?“ „Ich komme ja schon!“, antwortet Alex. Er nimmt das Meerschweinchen-Taxi und läuft vergnügt aus der Garage in Richtung Hofeinfahrt.

Er ist mega stolz auf sein kleines Heimwerkerprojekt und kann es kaum erwarten, das Meerschweinchen-Taxi seinem Papa zu zeigen, wenn dieser von der Arbeit kommt.

In der Hofeinfahrt steht das Familienauto. Der rote Lack funkelt in der Sonne, denn Papa hat es erst gestern gewaschen. Gut, denn zum perfekten Eindruck gehören nicht nur saubere Schuhe, sondern auch ein sauberes Auto, weiß Alex.

Das hat er von Papa gelernt. Alex stellt das Meerschweinchen-Taxi in den Kofferraum und setzt sich ins Auto. Er merkt, wie er nun schon richtig aufgeregt ist. Auch Mama steigt jetzt ein und startet den Motor. Jetzt geht es los!

Mia

Das Auto setzt sich in Bewegung und fährt die Straße hinab.

„So“, sagt Mama, „jetzt holen wir noch schnell Mia ab und dann fahren wir die Meerschweinchen holen. Bist du schon sehr aufgeregt?“, will sie wissen. „Ja, schon ein bisschen“, antwortet Alex.

Dabei ist das mehr als untertrieben. Alex ist so mega aufgeregt, er kann sich gar nicht erinnern, ob er jemals aufgeregter war. Seine Hände sind ganz schwitzig, sein Bauch kribbelt und irgendwie hat er ganz weiche Knie. Aber das würde er vor Mama niemals zugeben.

„Viel zu peinlich“, denkt er.

Er ist froh, dass seine beste Freundin Mia ihn heute unterstützt. Sie ist schon fast wie eine Schwester für ihn. Allerdings ohne nerviges Gestreite und Gezicke, wie bei seinen Freunden, die Schwestern haben. Da ist Alex doch froh, Einzelkind zu sein. Dafür hat er ja seine Mia. Denn Mia ist anders als die Mädchen, die Alex sonst kennt. Sie ist einfach offen und sagt direkt, wenn ihr etwas nicht passt. Mit ihr kann man Spaß haben und sie macht jeden Quatsch mit. Gibt es mal ein Problem, hat sie immer ein offenes Ohr und steht mit Rat und Tat zur Seite. Einfach eine perfekte beste Freundin eben. Die beiden haben schon viel miteinander erlebt und das schweißt zusammen. Alex sieht träumend aus dem Autofenster und erinnert sich, als die beiden sich kennenlernten. Es war in der ersten Klasse. Alle saßen schon auf den Plätzen, als ein Mädchen mit strohblonden Haaren, Sommersprossen und einer riesigen Pferdeschultüte mit ihren Eltern in der Tür des Klassenzimmers stand.

Die Lehrerin sprach mit Mia und zeigte auf Alex' Tisch. Neben Alex war noch ein Platz frei. Erst war Alex gar nicht so begeistert. Wer will schon neben einem Mädchen sitzen? Doch es dauerte nicht lange und sie verbrachten jede freie Minute miteinander, bis heute.

Es war erst Jahre später, dass Mia und Alex herausfanden, dass sie schon in demselben Kindergarten waren. Mias Mutter hatte ein altes Foto eines Kindergarten-Sommerfestes entdeckt. Und wer saß da auf kleinen Kindergartenstühlen nebeneinander im Sitzkreis? Alex und Mia! Was für ein Zufall! Jetzt biegen sie in die Straße ein, in der Mia wohnt. Alex' Mama hält vor Mias Haus an. Das Haus, in dem Mia wohnt, ist riesig.

„Sieht aus, wie eine wunderschöne Toskana Villa“, schwärmt Alex’ Mama immer. Der Vorgarten des Hauses ist wunderschön angelegt, verschiedene Blumen blühen in den prächtigsten Farben.

Mittendrin steht eine steinerne Statue. Ein halbnackter Mann, der eine Amphore im Arm trägt. Das sind diese bauchigen Gefäße aus Ton, die schon in der Römerzeit benutzt wurden, um Wasser, Wein oder andere Lebensmittel zu lagern.

Mama sagt, das sei Kunst. Diese Art der Kunst fand Alex schon immer merkwürdig. Als Alex Mia damals das erste Mal besuchte und die Statue sah, gab er der Statue den Namen: Willibald. Er fand das lustig.

„Ich hole Mia schnell“, sagt Alex und hüpft aus dem Auto. In der Mitte des Vorgartens führt ein langer gepflasterter Weg zur Haustür, vorbei an Willibald.

„Hi, Willi!“, grüßt Alex die Statue grinsend, als er daran vorbeiläuft. „Immer wieder witzig“, denkt er.

Alex klingelt. Er hört, wie jemand die Treppen hinunterrennt und zur Haustür stürmt.

„Das ist Alex, Mama, ich bin dann mal weg bis später! Tschüüüss!“, hört er Mia schreien, kurz bevor sie die Haustür aufreißt. „Endlich bist du da! Ich bin ja schon soooo aufgeregt! Ich konnte die Nacht kaum schlafen. Und du? Ach, lass uns direkt gehen, lass uns im Auto quatschen!“, fügt Mia hinzu. Mit einem lauten Wumms fällt die Haustür ins Schloss. „Tschüss Willi!“, verabschiedet sich Alex auf dem Rückweg zum Auto von Willibald. Mia kichert.

Seid ihr angeschnallt? „Jawohl“, antworten Alex und Mia kichernd im Chor. Sie sitzen beide nebeneinander auf dem Rücksitz im Auto, denn da kann man sich besser unterhalten.

„Wunderbar! Es wird ungefähr eine halbe Stunde dauern, bis wir da sind. Ich habe jedem von euch eine Flasche Wasser in die Getränkehalter gestellt, falls ihr Durst bekommt“, sagt Alex’ Mama.

„Und? Nun sag schon! Bist du auch schon so aufgeregt wie ich?“, will Mia wissen.

„Geht schon“, lügt Alex. Beste Freundin hin oder her, aber seine Aufregung mag er auch vor ihr nicht zugeben. Er ist doch kein Mädchen!

Doch wenn er ehrlich ist, kreisen seine Gedanken immer wieder um dieselben Fragen. Wie viele Meerschweinchen werden wohl noch da sein? Wird er welche finden, die ihm gefallen? Was, wenn es keine zwei gleichgeschlechtlichen Meerschweinchen gibt? Ein Pärchen will Mama nicht, denn Meerschweinchen vermehren sich wie die Karnickel, sagt sie. Alex schließt die Augen und atmet tief durch. Er will sich seine Aufregung vor Mia nicht anmerken lassen. Er muss sich zusammenreißen. Jetzt sind sie sowieso gleich da, das wird schon.

Der alte Bauernhof

Alex’ Mama lenkt den Wagen in einen Feldweg.

„Hast du dich verfahren?“, will Alex wissen. Alex’ Mama runzelt die Stirn: „Nun ja, ich habe die Adresse in das Navi eingegeben und das sagt, dass ich hier lang fahren soll. Das Haus soll sich am Ende der Straße befinden.“

Tatsächlich. Am Ende des mit Bäumen gesäumten Feldweges wird ein kleines altes Bauernhaus sichtbar. Alex’ Mama parkt das Auto vor dem Haus. „Sieht komisch aus hier“, meint Mia. Alex steigt aus und sieht sich um. Ja, Mia hat recht, es sieht wirklich komisch aus. Neben dem alten Bauernhaus befindet sich ein mindestens ebenso alter Stall. Die Fenster sind mit Brettern zugenagelt. Anscheinend wird er nicht mehr benutzt. Vor dem Stall steht ein alter, verrosteter Traktor. Daneben stehen leere, gestapelte Kisten und Container.

„Was für ein Chaos!“, flüstert Alex' Mama. „Nun ja, ich klingle mal“, sagt sie ein bisschen lauter und marschiert Richtung Haustür.

Eine ältere Frau öffnet die Tür. Sie trägt ein altmodisches Kleid mit einer bunten Schürze darüber. Ihre grauen Haare hat sie zu einem ordentlichen Dutt zusammengebunden.

„Seid willkommen“, sagt sie mit freundlicher Stimme. „Ihr seid bestimmt die Interessenten für die Meerschweinchen?“

„Ja, das sind wir!“, bejaht Alex' Mama. Die alte Dame entgegnet: „Wie schön, ich bin Josefa. Na dann kommt mal mit mir mit!“ Sie greift nach ihren Schlüsseln und geht in Richtung Stall. Die Haustür lässt sie offen stehen.

„Macht man hier wohl so“, wundert sich Alex über die offen gelassene Haustür. Wobei, so wie das hier aussieht, ist es für Einbrecher wahrscheinlich sowieso uninteressant. Er dreht sich um und folgt Josefa und den Anderen. Beim Gang über den Hof entschuldigt sich Josefa für das Chaos auf dem Hof. Sie erzählt, dass ihr Mann vor 5 Jahren verstorben war und der sich immer um den Hof gekümmert hatte. Seit seinem Tod sei viel liegen geblieben. Auch die Kühe und Schweine hatte sie verkaufen müssen. Alleine hatte sie das alles nicht mehr geschafft. Dann kam ihre Tochter auf die Idee mit der Meerschweinchenzucht. Es sollte ihr Freude bringen. Und ihre Tochter hatte recht. Die Meerschweinchenzucht ist ihre Leidenschaft geworden. Sie liebt es, mit anzusehen, wie die kleinen Wollknäuel den ganzen Tag herumwuseln und sich wohlfühlen. Bis der Tag kommt, an dem sie abgeholt werden, um in ihr neues Zuhause zu ziehen. „Auch wenn ich an diesen Tagen ein bisschen traurig bin, dass ich mich von ein paar meiner Meerschweinchen verabschieden muss. Das Schönste sind die strahlenden, glücklichen Kinderaugen der neuen Besitzer“, erklärt Josefa und lächelt Alex und Mia zu. Sie sperrt den Stall auf und geht hinein. Als Alex den Stall betritt, rümpft er die Nase. Es riecht ein bisschen miefig hier drin. Der Geruch von Stroh steigt ihm in die Nase. Durch die Spalten der provisorisch zugenagelten Fenster scheint die Sonne herein und hinterlässt lustige Schatten an der Wand.

Alex sieht eine Reihe von Stallboxen auf der rechten Seite. An jeder Stallbox ist eine halbhohe Tür aus Holz angebracht, welche mit einem Riegel verschlossen ist. „Nun“, sagt Josefa, „In diesen Stallboxen sind meine Böckchen, die ich noch abzugeben habe. In der hintersten Stallbox sind die Ältesten. Die sind ca. 6 Monate alt und hier vorne sind die Jüngsten, die sind ca. 3 Monate alt. Weibchen habe ich keine mehr abzugeben!“ Siehe da, mit einem Schlag waren zwei von Alex' Fragen bereits beantwortet. Ja, es gibt genug Meerschweinchen, einen ganzen Stall voll! Und ja, es gibt gleichgeschlechtliche Pärchen. Also muss Mama sich keine Sorgen wegen unerwünschtem Meerschweinchen-Nachwuchs machen. Puh, Alex ist erleichtert. „Sieh mal Alex! Die sind ja soooo niedlich!“, Mia steht da, halb über die Mauer einer Stallbox gelehnt und bewundert das vergnügte Treiben der Meerschweinchen. Allein in dieser Stallbox rennen ungefähr 10 Meerschweinchen hin und her.

Einer knabbert an einem Stück Karotte. Ein anderer springt mit allen Vieren in die Luft, um sich dann mit Anlauf in einer der Röhren zu verstecken.

Mia ist ganz aus dem Häuschen.

„Schau mal diesen da, der ist schwarz-weiß und die Knopfaugen sind so süß.

Oder hier der da, der ist auch ganz schwarz und nur der Po und die Füße sind weiß. Nein, wie nieeeedlich!“

Ja, Mia hat recht! Die sind alle toll. Und da soll Alex sich jetzt entscheiden? Oje. Mia scheint auch keine große Hilfe zu sein. Alex sieht Hilfe suchend zu seiner Mama und Josefa.

Josefa erkennt das Problem sofort. Sie hat schon einigen Kindern bei der

Meerschweinchenauswahl geholfen.

„Wenn ich dir helfen darf, mache ich das gerne!“, bietet sich Josefa an. Alex nickt.

Josefa fährt fort: „Sieh dir die Meerschweinchen in allen drei Stallboxen an. Dann entscheide dich für die Stallbox, in welcher dir die Gruppe auf Anhieb am besten gefallen hat. Du solltest nämlich deine Meerschweinchen aus einer Stallbox wählen, da diese miteinander aufgewachsen sind und sie sich gut verstehen. Wenn man zwei fremde Böcke miteinander vergesellschaftet, also zusammensetzt, kann es sein, dass sie sich nicht leiden können und sich gegenseitig beißen.“

„Ok, das mache ich!“, stimmt Alex zu und läuft zur ersten Stallbox. „Hier sitzen die älteren Meerschweinchen drin“, meint Josefa. Alex sieht acht flinke Meerschweinchen herumrennen. Er geht zur zweiten Box. Auch hier ist ein fröhliches Gewusel zu beobachten. Ihm fällt auf, dass diese Böckchen ein bisschen kleiner sind als die in der ersten Box. Schließlich geht er zur dritten Box.

Diese sind noch kleiner als die aus der 2. Box.

„Das sind meine jüngsten Böcke“, sagt Josefa.

„Sie sind gerade 3 Monate alt.“ Alex lehnt sich an der Stallmauer an und beugt sich nach vorn, um besser in die Stallbox sehen zu können.

Nanu? Wer sitzt denn da? Auf der rechten Seite des Stalles sitzt ein Meerschweinchen, das ihm auffällt. Im Vergleich zu den anderen rennt es nicht verrückt quiekend durch den Stall, sondern es sitzt da und kaut genüsslich auf einem Stängel Heu herum. Und es sieht Alex mit seinen kleinen schwarzen Knopfaugen direkt an.

„Na, was bist denn du für einer?“, fragt Alex grinsend.