Alleria - Verena Novak - E-Book

Alleria E-Book

Verena Novak

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Beschreibung

Ein Ort voller Frühling, Sommer Herbst und Winter. Ein Fluss gefüllt mit Magie und Berge, die den Himmel berühren. Die Bewohner von Alleria leben glücklich in ihrem Land, wenn da nicht der Winter mit dem Schnee und der Eiseskälte wäre, der immer mächtiger wird und sich immer weiter ausbreitet. Auf der Suche nach Hilfe für Alleria trifft Königin Melodie auf den Ritter Taki und ein unerwartetes Abenteuer beginnt. Bist auch du bereit für ein magisches Abenteuer durch Schnee und Eis?

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Seitenzahl: 101

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Über die Autorin, den Ideengeber und die Illustratorin

Verena Novak lebt mit ihren vier geliebten Männern – einem Ehemann, zwei Söhnen und einem dämonischen Kater am Rande von Dresden und im fernen Panama.

Wenn sie nicht in der Natur zwischen Kräutern und Heilpflanzen umherhuscht, dann findet man sie mit einer Tasse Kaffee irgendwo auf einem Baum sitzen und von magiegefüllten fremden Welten schreiben.

So ähnlich verhält es sich auch mit ihrem Sohn Luke Novak. Auch er klettert am liebsten auf die höchsten Bäume und erfindet eigene Geschichten und wenn die beiden in einer Baumkrone aufeinandertreffen, dann entsteht ein explosionsartiger Rausch von wundervollen fantastischen Ideen, die nur darauf warten, zu Papier gebracht zu werden.

Xaiunax lebt mir ihrer bücherliebenden Familie, drei Katzen und einer Hündin im schönen Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Liebe zur Kreativität hat sie schon im Grundschulalter entdeckt. Seitdem verzaubert sie ihr Umfeld mit ihren Zeichnungen. Der Rest ihrer Familie, Tina Hope und Hope Dandelion, widmet sich dem Schreiben von fantastischen Geschichten und dem Erstellen von magischen Buchcovern und so war es nur eine Frage der Zeit, dass Xaiunax damit begann, die geschriebenen Geschichten mit Hilfe von Pinsel und Farben zum Leben zu erwecken.

Für meinen kleinen großen Zwerg,

weil ich es dir versprochen habe.

Die Natur ist aller Meister Meister,

sie zeigt uns erst den Geist der Geister.

Johann Wolfgang von Goethe

Inhaltsverzeichnis

Alleria

Besuch im Herzen des Herbstes

Kein Futter für den Falken

Willkommen im Winterland

Was heißt es ein Ritter zu sein?

Tausend Winde

Himmelsberge und Donnergrollen

Die Suche

Haselmäuse sind doch Futter

Asra - Der dunkle Magier

Der Plan

Der ZoraidaStab

Herzensmagie

Dunkelheit und Licht

Zum Schluss noch ein paar Worte

Der Drachenfreund

Alleria

Es gibt fernab von allem eine Welt, die wird von den Bewohnern liebevoll Alleria genannt.

Hier in Alleria scheint einem die Sonne warm ins Gesicht, die Bienen summen friedlich von Blüte zu Blüte und die Bewohner sagen sich Tag und Nacht freundlich: ‚Guten Tag‘ und ‚Gute Nacht‘. Alleria ist eine friedliche Welt, die in vier verschiedene Länder unterteilt ist: in den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter.

Im Frühlingsland lebt zwischen Buschwindröschen und Narzissen das Volk der Schmetterlinge und Elfen. Es ist für das neue und kommende Leben in Alleria zuständig. Durch das Sommerland fließt der Fluss des Lebens an den Sommerwiesen entlang und endet am majestätischen Schloss der Königin Melodie. Im Sommerland leben die Menschen zusammen mit ihrer Königin Melodie, und gemeinsam sorgen sie für einen immer gleichen Wechsel von Tag und Nacht, währenddessen im Herbstland, in dem die Tiere des Waldes zuhause sind, die Weisheit lebt. Denn der Hirsch mit dem leuchtenden Geweih hat auf jede Frage jedes Bewohners von ganz Alleria immer eine Antwort. Doch zeigt sich der Hirsch mit dem leuchtenden Geweih nur sehr selten, denn er ist sehr scheu und lebt lieber zurückgezogen unter dem bunten Blätterdach des Herbstlandes.

Ein Land dürfen wir jedoch nicht vergessen: Das Winterland. Es ist das Land, in dem die Berge den Himmel berühren, in dem man die eigene Hand vor lauter Schnee und Eis nicht sehen kann und in dem kalte Winterstürme Tag und Nacht um die hohen Berge sausen. In diesem Land lebt der Eisdrache Quilo. Der Drache ist das mächtigste magische Wesen von ganz Alleria und beschützt aus diesem Grund die Magiequelle der Welt – den Zoraidastab. Mit diesem Stab könnte man gesamt Alleria allein beherrschen, knechten oder gar zerstören.

Schon seit vielen tausenden von Jahren leben die Elfen, Schmetterlinge, Waldbewohner und auch die Menschen unter dem Schutz von Quilo friedlich zusammen. Die Frühlings- und Sommerwiesen blühen prächtig und auch der Herbstwald erstrahlt in allen Farben. Der Winter bleibt in den Bergen, und niemand hat seid vielen, vielen Jahren dieses Land betreten. Denn jeder weiß, betritt man das Eisreich, gibt es kein Zurück.

Besuch im Herzen des Herbstes

Der laue Sommerwind weht sacht um den Schlossturm im Sommerland, auf dem steht seit einiger Zeit jeden Morgen Königin Melodie und schaut besorgt in Richtung Norden. Auch wenn der Sommerwind noch sommerlich warm ist, so trägt er dennoch vereinzelte Schneeflocken mit sich, denn das Winterland breitet sich unerklärlicherweise mit seinen kalten Winden immer weiter aus und bringt den Schnee und das ewige Eis in die anderen Länder mit. Königin Melodie beobachtet das Wachsen des Winterlandes jeden Morgen von ihrem Turm aus. Stück für Stück nehmen sich die Eismassen immer mehr vom Frühlings- und Herbstland. Das Eis wächst stetig und die lauen Winde werden kälter. Und irgendwann wird es keinen Herbst und auch keinen Frühling mehr geben und danach auch keinen Sommer.

Die Sorge wächst von Tag zu Tag, sodass sich die Königin eines schönen Sommertages auf den Weg in den Herbstwald macht, um den Hirsch mit dem leuchtenden Geweih um seinen Rat zu bitten.

Unterwegs trifft Melodie auf die freundlichen Bewohner von Alleria. Gemeinsam sitzen sie abends am Feuer und lauschen den Liedern der Minnesänger. Königin Melodie weiß, dass ihr Volk wissbegierig und abergläubisch zugleich ist. Deshalb hört sie den Liedern und Geschichten aufmerksam zu, denn es könnte etwas Wahres in ihnen stecken.

So wird immer wieder von Prinzen und Prinzessinnen erzählt. Unbesiegbare Ungeheuer und böse Hexen und Zauberer kommen auch darin vor. Diese Lieder und Geschichten haben alle drei Dinge gemeinsam: Ein gutes Ende, einen bösen Zauberer und einen freundlichen Ritter, der immer dann auftaucht, wenn man ihn braucht. Auf seinem weißen Pferd soll er durch die Lande reiten. Niemand weiß, woher er kommt, wo er zuhause sei, noch wohin er geht. Er soll einfach wie aus dem Nichts dem Hilfesuchenden zur Hilfe eilen und danach mit einem Dank des Geretteten wieder spurlos verschwinden.

Egal in welchem Dorf Königin Melodie von dem freundlichen Ritter hört, die Geschichten sind alle die gleichen. Die Geschichten handeln von dem ehrenwerten unbekannten Ritter, aber keiner der Dorfbewohner ist ihm je begegnet. Er ist und bleibt ein Rätsel, eine Legende, ein Liederheld. Die Dorfältesten raten jedes Mal zum Abschied Melodie: „Geht zum weisen Hirsch nach Herbstland, bei ihm findet ihr die Antwort, die ihr braucht.“

Somit reitet Königin Melodie in der Hoffnung auf Antworten durch die weiten immergrün-bunten Sommerwiesen immer am Fluss des Lebens entlang, vorbei an den klingenden Narzissen, über die singenden Frühlingswiesen, bis an die Tore der Herbstwälder.

Ein magisches Tor, überwuchert mit rot leuchtenden Weinrebenlaub, öffnet sich und die Königin betritt das Herbstland. Ihr Weg wird von raschelnden Blättern am Boden gesäumt. Die Sonne begleitet die Königin, in dem sie durch das bunte Blätterdach scheint und ihr den Weg weist. Die Ankunft der Königin im Herbstwald bleibt nicht lange unbemerkt und so kommen alle Bewohner und begrüßen die Königin am Wegesrand herzlich. Hasen, Igel, Wildschweine, Rehe, Marder, Mäuse, Spechte, Eichelhähre, Eulen und auch der Luchs stehen nun neben ihr und verbeugen sich würdevoll vor ihrer Majestät.

„Meine treuen Freunde, ich bin hier, weil ich Eure Hilfe brauche.“, beginnt Königin Melodie zu den Bewohnern des Herbstlandes zu sprechen. „Wie ihr wisst, wird das Winterland immer größer, mächtiger und stärker. Wir sind keine Winterlandbewohner und können in der bitteren Kälte nicht sehr lang überleben. Deshalb brauche ich den Rat von Euch weisen Alleriabewohnern. Bitte helft mir, denn wenn wir keine Hilfe bekommen, dann weiß ich nicht, wie es mit uns weitergehen soll.“ Die Königin schluchzt bei ihren eigenen Worten, sie macht sich schreckliche Sorgen um die Bewohner und um ihre Welt.

Die Tiere des Waldes kommen näher und die weise Eule spricht zu Melodie: „Folgt uns und wir werden Euch zum Herrscher des Waldes bringen, er weiß immer einen Rat.“ Bei den Worten der Eule laufen, schleichen, tapsen und fliegen alle Tiere in dieselbe Richtung. Ins Herz des Herbstwaldes.

Der Wald wird immer dichter. Das Dach schließt sich und kein Sonnenstrahl durchdringt es, und dennoch wird es im Dickicht nicht dunkler, sondern heller. Die Bäume werden größer, älter und ihre Stämme mächtiger. Königin Melodie dringt immer tiefer mit den Tieren in den Wald hinein, bis sich die Bäume teilen und eine runde Lichtung unter einem geschlossenen Blätterdach erscheint. Mitten auf der Lichtung steht der Hirsch und erhellt diesen Ort mit seinem Geweih. Alle Tiere, die mit Königin Melodie die Lichtung betreten, verneigen nun ehrfürchtig ihre Köpfe vor dem weisen Herrscher des Herbstwaldes und auch Melodie tut es ihnen gleich.

Elegant und langsam schreitet der Hirsch zu seiner Königin. „Steht auf, eure Majestät. Bitte! Ihr seid unsere Königin, ihr müsst euch nicht vor mir verbeugen. Ich bin nur ein weiser Hirsch. Aber bitte setzt euch doch zu mir auf das weiche Moos.“ Daraufhin verneigt sich die Königin noch einmal respektvoll, „Das ist sehr gütig von euch.“, und setzt sich zu dem Herrscher des Waldes auf das weiche grüne Moos. Die restlichen Herbstlandbewohner lassen sich drumherum ebenfalls im Moos und Gras nieder.

Der Hirsch betrachtet seine Königin mit seinen großen dunklen Augen sehr genau, bevor er zu ihr spricht: „Ich kann mir denken, warum ihr mich aufsucht. Die Elfen und Schmetterlinge berichten immer wieder von Sichtung der kalten Flocken im Frühlingsland und auch bei uns im Herbstland kann man die Schneeflocken immer öfter sehen.“ Königin Melodie nickt zustimmend und ergänzt: „Auch bei uns bringt der Sommerwind Schneeflocken ins Land.“ Der Hirsch neigt andächtig seinen Kopf zu Melodie herab und sein Geweih leuchtet mit seiner Weisheit. Ängstlich spricht sie weiter: „Dazu kommt das stetige Wachsen des Winterlandes. Was hat das alles zu bedeuten? Warum kommt der immerwährende Winter in unsere Lande? Was ist mit dem Drachen Quilo passiert? Warum … Warum, werter Herrscher des Waldes, beschützt uns Quilo nicht mehr?“ Der weise Hirsch holt tief Luft. Sein Geweih verliert an Leuchtkraft und die ganze Lichtung wird in eine Art Dämmerung versetzt. Erst als die Lichtung in eine gespenstische Dunkelheit taucht, spricht er andächtig weiter: „In den hintersten Bergen von Alleria lebte einst eine sehr mächtige Zaubererfamilie. Ihr jüngster Sohn war wenig magiebegabt, doch sein Hunger auf grenzenlose Macht war umso stärker. Durch diesen Machthunger kam er endgültig vom rechten Weg ab. Er verließ seine Familie und fand in der Dunkelheit eine Magie, die besser im Dunkeln geblieben wäre. In ihm wuchs ein Plan heran, der seinen Hass, den er in sich trug, noch weiter schürte: Die Herrschaft über das Winterland.

Wenn er das geschafft hat, dann würde er sich den Rest unserer Welt einfach mit Hilfe des ewigen Eises nehmen.“ Bei diesen Worten keucht Melodie auf und mit zittriger Stimme fragt sie den Hirsch: „Aber … Aber …?“ „Was mit Quilo geschehen ist?“ Melodie nickt nur. „Er wird wohl von dem bösen Zauberer Asra gefangen gehalten.“ Während der Hirsch der Königin alles erzählt, ist sie von ihrem Platz aufgestanden und läuft nun unruhig, voller Panik in ihrem Herzen, hin und her. „Aber sagt mir, lieber Hirsch, wie können wir unsere Welt vor diesem Zauberer beschützen, wenn wir doch das Winterland nicht betreten können?“ Der Hirsch schaut sie beruhigend an und antwortet mit sanfter Stimme: „Die Antwort kennt ihr bereits.“. Stille legt sich über die Lichtung und alle schauen gespannt ihre Königin an. „Der Ritter!“, haucht sie die Antwort auf ihre eigene Frage und eine neue rutscht ihr über die Lippen: „Aber wie finde ich diesen edlen Ritter?“, und die Antwort des weisen Tieres gefällt der Königin gar nicht und versetzt sie erneut in Angst und Schrecken. „Das ist das einzige Rätsel, welches ich nicht lösen kann. Doch hört man sich die Geschichten und Lieder genauer an, dann heißt es immer: Der Ritter kommt zu dem Hilfesuchenden. Also geh in Richtung Winterland, dort brauchst du seine Hilfe. Also öffne dein Herz für ihn.“. Mit diesen Worten erhebt sich der Hirsch und das Licht kehrt in sein Geweih zurück. Der Herrscher des Herbstlandes verlässt mit einer großen Verbeugung die Lichtung, dreht sich jedoch am Rande noch einmal um. „Folgt dem Fluss des Lebens und ihr werdet eure Hilfe finden. Viel Glück, Königin Melodie. Ich vertraue eurem gütigen Herzen.“. Damit verschwindet der Hirsch im Dunklen des Waldes und die Tiere rings um Melodie springen aufgeregt umher.