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Brian David JohnsonEin Leitfaden für neugierige KidsAus dem Englischen von Cornelia Panzacchi
ALLES, WAS
ALLES, WAS
ALLES, WAS
ALLES, WAS
DU ÜBER
DU ÜBER
DU ÜBER
DU ÜBER
WISSEN
WISSEN
WISSEN
WISSEN
KI
KI
KI
KI
MUSST
MUSST
MUSST
MUSST
Für dich, liebe Leserin, lieber Leser! Sei neugierig und mutig. Die Zukunft gehört dir!Die englische Originalausgabe erschien 2024 unter dem Titel «What You Need to Know About AI» bei Wren & Rook, London.Erschienen bei Fischer Sauerländer E-BooksCopyright für die deutsche Übersetzung © 2025, Fischer Sauerländer GmbH, Hedderichstraße 114, 60596 Frankfurt am Main «What You Need to Know About AI» Copyright © 2024 by Brian David Johnson (Text) «What You Need to Know About AI» Copyright © 2024 by Hodder & Stoughton Limited (Illustrationen)Die Nutzung unserer Werke für Text- und Data-Mining im Sinne von § 44b UrhG behalten wir uns explizit vor.Lektorat: Isabelle ErlerCovergestaltung: Cordula Schmidt Design, Hamburg, nach dem Original von Wren & Rook, einem Imprint von Hachette Children‘s Group/Hodder & Stoughton, London, 2024Coverabbildungen: Hodder & Stoughton Limited 2024Satz: Konstantin Kleinwächter, BelgienE-Book-Produktion: rombach digitale manufaktur, FreiburgAbhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegeben Textes kommen. Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt. ISBN 978-3-7336-0921-4
Kapitel 1: 9Antworten auf all deine KI-Fragen Kapitel 2: 49Alles, was gigantisch ist: Dinosaurier, Vulkane und der MeeresbodenKapitel 3: 73KI und Sport: So kommst DU ins SpielKapitel 4: 89Haustiere und wild lebende TiereKapitel 5: 103Ein ganz besonderes DuKapitel 6: 119Willkommen im fürsorglichen ZuhauseKapitel 7: 135Roboter! Drohnen! Und die Maschinen der Zukunft!Kapitel 8: 157Ab in den Weltraum!Kapitel 9: 169Grenzenlose KreativitätKapitel 10: 185Immer wichtig: Schule und BerufKapitel 11: 197KI und deine Zukunft: Wie du umsetzen kannst, was du dir vorstellstInhalt
Alle reden von KI – du auch? Jeder nutzt sie – und du vielleicht auch schon? Lässt du sie manchmal deine Hausaufgaben machen? (Warum du das nicht tun solltest, erfährst du weiter hinten in diesem Buch!)KAPITEL 1Lädt … o. k.Antworten auf all deine KI-Fragen(Und das coole Computerspiel Astro-Scoutprogrammieren wir hier auch.)
Was stellst du dir unter künstlicher Intelligenzoder KI vor? Welche Bilder entstehen in deinem Kopf, wenn du von KI hörst oder liest? Viel-leicht das eines grün schimmernden Gehirns, das durch ein Aqua-rium schwebt? Oder das eines drohend auf dich zukommenden Roboters? Vielleicht das eines riesigen Computers, der in einem ansonsten leeren Raum vor sich hin summt und mit roten Lämpchen blinkt?Ja, genau das ist das Verrückte an der KI: Alle sprechen darüber, doch die meisten wissen gar nicht, was KI wirklich ist. Und was sie tatsächlich tut oder tun kann. Möglicherweise kennen sie KI nur aus einem Film oder einem Computerspiel oder haben mitbekommen, wie Leute in einer Talkshow über KI diskutieren.10
ABER WAS IST KÜNSTLICHE INTELLIGENZ TATSÄCHLICH?Genau das erklärt dieses Buch. Als Erstes beschreibt es KI und erklärt, wie sie heute eingesetzt wird. Und danach geht es um die Zukunft von KI und darum, auf welche Weise sie uns helfen wird, unsere Zukunft zu gestalten. Und wie sie dir hel-fen wird, deine Zukunft zu gestalten. Träumst du davon, Meeresbiologin oder Meeresbiologe zu werden? KI verändert die Art und Weise, in der wir die Meere erforschen. Möchtest du Sportprofiwerden?KIwirdeinengroßenEinflussaufSportarten haben. Willst du Arzt oder Tierärztin werden? Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel wir mit KI über alle Tiereerfahren.11
Klar klingt manches bedroh-lich – nach feindlichen Robotern. Aber auch damit werden wir uns beschäftigen und herausfinden,dassKInicht so bedrohlich ist.Und ein wichtiger Punkt: Es gibt einiges,das du heute tun kannst,damit du morgenvorbereitet bist.Und ich möchte dir dabei helfen! Ich heiße Brian David Johnson (die meisten Leute nennen mich BDJ) und bin Zukunftsforscher. Ja, das ist genausocool, wie es sich anhört! Ich berate Regierungen, 12
Universitäten, Firmen und auch ganz normale Leute in allem, was mit der Zukunft zu tun hat. Natürlich bin ich kein Wahrsager und arbeite nicht mit Kristallkugeln. Stattdessen beschreibe ich, ausgehend von meinen Forschungen, mögliche Zukunftsszenarien. Also Situationen, die entstehen KÖNNTEN. Ich erkunde, in welche Richtungen sich unsere Zukunft entwickeln könnte, damit sich die Menschen auf das, was auf uns zukommt, vor-bereiten können.Ich helfe Menschen, die Zukunft zu gestalten, die sie sich wünschen, indem wir gemeinsam voraus-denken und sorgfältig planen. Und genau das sollten wir auch in Bezug auf KI tun. Es ist sinnlos, sich gruselige Entwicklungen auszudenken. Statt-dessen sollte man sich mit KI und ihren Möglich-keiten vertraut machen, um sie als Hilfe bei der Zukunftsplanung einsetzen zu können. Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben.13
Auf den folgenden Seiten stelle ich eine Reihe neuer Ideen vor. Und einige jener Leute, die sich am besten mit KI auskennen, weil sie diejenigen sind, die sie heute entwickeln.Ach, noch etwas: Ich liebe es, unterhaltsam über wissenschaftliche und technologische Themen zu sprechen, ich bin ein riesiger Fan von Science-Fiction-Filmen und Graphic Novels, die in der Zukunft spielen, und ich habe schon einige Action-Abenteuerbücher geschrieben. Und deshalb kann ich dir versprechen, dass du beim Lesen viel Spaß haben wirst!WAS IST KI? Gut, Schluss mit all den Vorreden. Kommen wir zur Sache.Erste Frage:Was ist KI?14
Der Begriff künstliche Intelligenz wurde 1956 von dem Informatiker John McCarthy geprägt. Und zwar bei einer Konferenz an der Dartmouth Uni-versity in New Hampshire, USA, bei der es um die Entwicklung von Programmen ging, die Compu-tern ermöglichen sollten, ähnlich wie das menschliche Gehirn zu funktionieren.Im Grunde ist KI nichts ande-res als eine neue Art von Computersoftware.Nicht mehr und nicht weniger.Ich weiß, was du jetzt denkst: «Hey, das kann doch nicht alles sein!» Und ja, ein biss-chen komplizierter ist es schon. Trotzdem solltest du beim Weiterlesen immer im Hinterkopf haben, dass KI wirklich nur eine Software ist.Du glaubst mir nicht? Dann fragen wir einfach einen Experten …15
Am besten stellt man sich KI als Software vor, die durch Beispiele lernt. Wir Menschen tun das ja auch. Wenn ich dir einen Stapel Fotos von Gorwatzen vorlege, lernst du durch sie, wie ein Gorwatz aussieht. (Nein, in Wirklich-keit gibt es gar keine Gorwatze. Ich habe sie gerade erfunden.)Wenn du möchtest, dass KI deinen Dackel Lumpi erkennt, gibst du mehrere Fotos von Lumpi ein und erklärst ihr: «Das hier ist Dackel Lumpi.» Dadurch lernt die Software, wie Lumpi aussieht, und erkennt ihn auch auf neuen Fotos.Reid Blackman Professor und Philosoph mit Schwerpunkt EthikFRAGEN WIR EINENEXPERTEN Reid Blackman berät Regierungen und Firmen im Umgang mit KI. Deshalb muss er ziemlich oft erklären, was KI eigentlich ist. Er sagt:16
Anstelle von «Beispiele» kann man in diesem Zusammenhang auch «Daten» sagen. KI ist also eine Software, die durch Daten lernt. Sie analysiert die Daten der Fotos von Lumpi und merkt sich, was die Datenanalyse ergeben hat. So erstellt sie sich ein Lumpi-Muster. Mit diesem kann sie andere Fotos nach Lumpi absuchen. Findet sie das Lumpi-Muster, sagt sie: «Hey, das ist Lumpi!»Das ist alles. KI ist eine Software, die an Daten lernt.Aber warum fällt es den Leuten so schwer zu begreifen, dass KI nur eine Software ist? Teil-weise liegt es daran, dass die Bezeichnung künstliche Intelligenz nicht gut gewählt ist.17
KI – KEIN GUTER NAMEEhrlich gesagt war die Verbindung der Begriffe künstlich und Intelligenz keine wirklich gute Idee. Denn eigentlich sind es beinahe Gegensätze. So ähnlich wie die Begriffe lebende Tote oder dröh-nende Stille. Oder virtuelle Realität, einer mei-ner Lieblingsbegriffe aus den frühen Zeiten der Computer.Schauen wir uns die beiden Begriffe mal genauer an.künstlichIntelligenz18
künstlichIntelligenzKünstlich meint also oft SCHLECHT.Intelligenz bedeutet oft etwas GUTES.Dieses Adjektiv bezeichnet etwas, das wir meistens nicht gut finden. So mag zum Beispiel niemand künstliche Freundlichkeit. Künstlich verstehen wir oft als das Gegenteil von echt. Jeder möchte lieber echte Blumen als künstliche geschenkt bekommen. Und niemand würde sich auf Kunstrasen legen, wenn er sich auch auf einer echten Wiese aus-strecken könnte.Die andere Hälfte des Begriffs gilt als etwas Gutes. Ein intelligenter Mensch wird im Leben wahrscheinlich Erfolg haben. Astronaut*innen und Forschende suchen den Weltraum nach intelligentem Leben ab. Wir mögen Hunde, weil sie intelligent sind: Sie hören auf ihre Menschen. Man kann sie erziehen und ihnen sogar Tricks beibringen.
Zusammengefügt wirken diese beiden gegensätz-lichen Wörter verwirrend. Dennoch tun wir es, um eine faszinierende Technologie zu beschreiben, die Unglaubliches vermag und unser Leben ver-bessern kann. Kein Wunder, dass es niemand so richtig versteht.
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EINE KURZE GESCHICHTE DES COMPUTERS, DES INTERNETS UND WIE ES DANACH WEITERGINGWeil es in diesem Buch vor allem um Software geht, sollten wir uns erst einmal mit dem Compu-ter beschäftigen. Ich weiß, dass du jetzt denkst: «Hey, BDJ, ich weiß doch, was ein Computer ist!» Aber Computer sind nicht nur die Dinger, auf denen du Aufsätze schreibst oder im Inter-net surfst. Denn heutzutage stecken Computer in den unterschiedlichsten Geräten, angefangen bei Autos bis hin zu Waschmaschinen.Wie kam es dazu?Die Geschichte des Computers ist faszinierend. Ebenso faszinierend sind die Menschen, die unsere heutigen Computer möglich machten. Hier kommt eine SEHR kurze Zusammenfassung. Achtung, es geht los …21
Ohne Mathematik wären Computer nicht mög-lich. Und Mathematik gibt es schon seit Jahr-tausenden. Doch wir springen vor ins frühe 19. Jahrhundert. Da erfand der Engländer Charles Babbage den ersten mechanischen Compu-ter. Seine Differenzmaschine sah ganz anders als heutige Computer aus. Doch es war die erste programmierbare Maschine, die Zahlen berechnen konnte. Und deshalb gilt Babbage als Vater der Computer.Ada Lovelace arbeitete mit Babbage zusammen. Sie gilt als die erste Programmiererin, denn sie schrieb als Erste ein Computerprogramm, also eine Handlungsanweisung (auch Algorithmus genannt), das auf Babbages Computern lief.Der nächste Sprung nach vorne erfolgte 1936, als Alan Turing, auch Engländer, die Turing-maschine erfand. Sie war aber mehr ein mathematisches Modell, mit dem Maschinen 22
komplizierte Probleme lösten. Die Turing-maschine zeigte der Welt, wie unfassbar weit Computer uns bringen können.Frühe Computer wurden über einen Code gesteuert, der nur aus Einsen und Nullen bestand. Weil das Programmieren mit diesem sogenannten «binären Code» sehr umständlich war, erfand die Amerikanerin Grace Hopperin den 1950er-Jahren eine Methode, um Compu-tern Befehle mittels englischer Wörter zu über-mitteln. Solche Programmiersprachen nennt man «höhere Programmiersprachen». Sie erleichtern das Programmieren von Computern sehr, sodass es auch einfacher zu erlernen ist als mit dem binären Code. Auf Hoppers Arbeit baut die Programmiersprache COBOL auf (für «com-mon business-oriented language», auf Deutsch: allgemeine Sprache für den kaufmännischen Gebrauch).23
Die damals von Hopper mitentwickelte Computersprache wird heute noch benutzt.Wieder ein Sprung: 25 Jahre später experimen-tierten Forschende in aller Welt mit Computern, und IBM und andere Firmen brachten die ers-ten Personal Computer (PCs) heraus. Allerdings waren diese ersten PCs so groß, dass sie ein ganzes Zimmer füllten. Also nicht sehr handlich!All das änderte sich 1976, als die beiden Studienabbrecher Steve Jobs und Steve Woz-niak die Firma Apple gründeten. Noch im sel-ben Jahr entwickelten sie in Jobs’ Garage in Los Altos, Kalifornien, den ersten Apple-Computer. Weil er klein und benutzerfreundlich war, konnte man ihn mit nach Hause nehmen. Durch den Verkauf dieser PCs nahm Apple 1978 7,8 Millio-nen Dollar, 1980 sogar 117 Millionen Dollar ein. Das Computerzeitalter hatte begonnen!24
Auch das heute für uns so selbstverständliche Internet musste erst einmal erfunden wer-den. 1984 entwickelte die geniale Netzwerk-technikerin Radia Perlman ein Verfahren, mit dem Computer untereinander über ein Netzwerk kommunizieren konnten. Das funktionierte so gut, dass auch andere Programmierer*innen es nutzten … und Perlman wurde zur Mutter des Internets. Als ich bei der bekannten US-Firma Intel Corporation angestellt war, hatte ich das Glück, mit Radia zusammenzuarbeiten.In den seither vergangenen Jahrzehnten wurden die Computer immer handlicher, schneller und leistungsfähiger. Sie wurden zu Bestandteilen von Telefonen, Fernsehern, Uhren, Autos, Flug-zeugen und vielem mehr. Wenn heute etwas mit Elektronik läuft, steckt fast immer auch ein Com-puter drin.25
HARTE FAKTEN ÜBERSOFTWAREInzwischen ist es zu spät, um KI umzutaufen. Aber wir können diese Technologie besser verstehen. Wie schon gesagt, ist sie nichts anderes als Soft-ware. Das ist ebenfalls ein komischer Begriff, denn Software ist nichts Weiches, das man anfassen kann. Passender wäre Unsichtbarware oder auf Englisch «invisi-ware», aber das klingt nicht so griffig.EsbleibtalsobeiSoftware!Nachdem wir Computer und ihre Rolle in unserem Alltag jetzt besser verstehen, schauen wir sie uns einmal genauer an.Hardware und Softwaresind die beidenHauptbestandteileeines Computers.26
Wenn wir uns die Hardware als den Körper eines Computers vorstellen, dann ist die Software sein Gehirn. Software besteht aus digitalen Infor-mationen, und man kann sie nicht sehen oder anfassen (deshalb: «invisi-ware», hihihi). Die Soft-ware deines Computers ist das Programm, mit dem du schreibst oder zeichnest. Auch die App auf deinem Handy, mit der du dir dein Takeaway bestellst, ist Software.SoftwareHardwareSo nennt man all jene Teile eines Computers, die man anfassen kann. Bei einem PC sind das unter anderem die Tastatur und der Monitor. Bei einem Telefon die Tasten, die man drückt, der Laut-sprecher und das Mikrofon. Auch all die Chips, Platinen und Kabel zählen zur Hardware, selbst