Alles was wir suchen, ist Liebe - Schrodt Lea Charlotte E. - E-Book

Alles was wir suchen, ist Liebe E-Book

Schrodt Lea Charlotte E.

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Beschreibung

Ein Mädchen liebt einen Jungen und ein Junge liebt ein Mädchen. Alles könnte so einfach sein. Doch die 18-jährige Julie erlebt, dass dem nicht so ist. Obwohl zuhause schon genügend Probleme, stürzt sie sich in ein Gefühlschaos und hofft auf die ganz große Liebe. Als sich die Ereignisse überschlagen und ihre Vergangenheit sie einholt, muss Julie feststellen, dass der einfache Weg nicht der beste ist. Es kann der beste Weg jener sein, der an die Grenzen führt und dich erkennen lässt, was du wirklich ersehnst.

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EPUB
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Seitenzahl: 391

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhaltsverzeichnis

Wie alles anfing…

…mit dem Schokokuchen…

…und meiner Familie…

…und mit der besten Taktik…

…außerdem mit meinen Muttergefühlen…

…und der Diskussion über die Brownies…

…irgendwie auch mit der Streberin…

…und der Bestechung…

…mit der Show auf der Party…

…und der Realität…

…und mit der Wette…

…außerdem mit der unfreundlichen Bedienung…

…und dem Gespräch auf dem Flur…

…irgendwie auch mit der Standpauke…

…und meiner Meinung…

…mit dem kleinen Zettel…

…und meiner Sehnsucht nach Schlaf…

…und mit meinem Musikgeschmack…

…außerdem mit dem Salz in der Wunde…

…und der Fantasy-Geschichte…

…irgendwie auch mit dem Naturtalent…

…und dem Neustart…

…mit der gewissen Spannung…

…und dem einen Lied…

…und dem unterschätzten Risiko…

…außerdem mit meiner Überraschung…

…und dem Smiley…

…irgendwie auch mit der Freundschaft…

…und dem Flyer…

…mit dem kleinen Turnier…

…und dem Markenzeichen…

…und mit dem Friedhof…

…außerdem mit der Revanche…

…und dem Fotoalbum…

…irgendwie auch mit dem Doppeldate…

…und dem Daumencatchen…

…mit dem Besuch…

…und der Entschuldigung…

…und wie dann alles endete.

Wie alles anfing…

»Weißt du noch wie alles angefangen hat?«

»Ja.« er lächelte bei dieser Erinnerung. »Es war auf dieser Party.«

»Genau genommen war es schon davor.«, korrigierte sie ihn. »Als wir beide nachsitzen mussten, weißt du das noch?«

Er ging seine Gedanken durch, und als ihm die Situation wieder einfiel, begann er breit zu grinsen.

»Stimmt. Ab da, nahm alles seinen Lauf.«

»Es folgten lange Blicke in der Cafeteria, ein bisschen Geflirte in den Schulfluren und dann kam die Party.«, sie strich ihm die Haare aus der Stirn und sah ihn liebevoll an.

»Die Party…«, sinnierte er. »unser fast-Kuss.«

»Hm-hm…«, sie nickte lächelnd bei der Erinnerung. »Den haben wir bei unserem ersten Date ja dann nachgeholt.«

»Ich habe nicht lange gewartet bis ich dich, nach dieser Party, gefragt habe, ob du mit mir auf ein Date gehst.«, schmunzelte er und strich ihr die Haare hinters Ohr.

Ihr Blick wurde traurig, obwohl sie lächelte. Kurz zögerte sie, als wolle sie das, was ihr auf der Zunge lag, gar nicht ansprechen.

»Dann kam die Sache mit Mike.«

Schweigen. Dieser eine Satz ließ die gute Stimmung in tausend Stücke zerbrechen.

»Er hat sich an dich rangemacht und es hat mir das Herz zerrissen, wie du dich so leicht darauf einlassen konntest.«, kam es fast unhörbar von ihm.

»Ich wollte dich ein bisschen eifersüchtig machen.«, verteidigte sie sich.

Sein Kiefer verhärtete sich.

»Hat auch verdammt gut geklappt.«

»Und außerdem hast du doch dann das Gleiche gemacht.«, sagte sie und versuchte nicht vorwurfsvoll zu klingen. »Sogar noch schlimmer, meiner Meinung nach. Mit diesem Mädchen.«

Kurz herrschte Stille und beide wussten, dass die Stimmung kurz vorm Kippen war.

»Es war eine harte Zeit. Für dich und mich.«, sagte er schließlich, als wolle er das Thema damit beenden.

»Zum Glück hat alles ein gutes Ende genommen.«, sie lehnte sich in seine Richtung, um die Stimmung wieder zu lockern. »Wir haben diesen Weg hinter uns gebracht und haben jetzt uns.«

»Hm-hm...«, machte er nur lächelnd und genoss ihre Nähe.

Dann berührten ihre Lippen ganz sanft seine und sie zog sich kichernd zurück. Doch er hielt sie fest und zog sie wieder zu sich.

Das ist die Geschichte. Jedenfalls wie die beiden sie erzählen würden. Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass die beiden eines immer wieder vergessen. Nämlich zu erwähnen, wen sie bei dieser ganzen Geschichte mit ihrem Verhalten verletzt haben.

Und deswegen erzähle ich euch jetzt die wahre Geschichte. Und die hört sich dann nicht mehr so perfekt an

…mit dem Schokokuchen…

Musik dröhnte in meinen Ohren. Wie in Zeitlupe schritt ich durch die Schulflure und hatte den Tunnelblick. Ich ignorierte alle um mich rum, und ging erhobenen Hauptes den Weg zu meinem Spind.

Als ich, bei meinem Spind angekommen, die Kopfhörer aus den Ohren nahm, war alles wieder ganz normal. Ich sah mich flüchtig um und seufzte. Langsam ließ ich meine Schultern sinken und packte die Sachen, die ich nicht benötigte, in den Spind. Dann steckte ich meine Kopfhörer weg und machte mich auf den Weg zum Unterricht.

Wenn man eines über mich wissen sollte, dann das, dass ich morgens ziemlich schlecht gelaunt war. Und das hing auch nicht von dem Wochentag ab, denn ich hasste es einfach morgens zu reden. Deswegen hörte ich überall wo es ging Musik und gab mich somit meiner eigenen Welt hin. Wenn ich Musik hörte war ich weg. Alles wirkte gleich viel besser und cooler. Zum Beispiel der eigentlich ziemlich langweilige Gang zum Spind.

Beim Klassenzimmer angekommen setzte ich mich hin und begrüßte die paar Leute, die ich flüchtig kannte. Meine Sitznachbarin versuchte ein Gespräch in Gang zu bringen, doch ich signalisierte ihr, dass ich keine Lust hatte zu reden, in dem ich ziemlich eintönige und gelangweilte Antworten von mir gab. Neben mir wurde laut gelacht und ich verdrehte die Augen. Ich hasste gute Laune am Morgen, fast noch mehr als reden zu müssen am Morgen. Somit beschäftigte ich mich an meinem Handy bis der Lehrer kam.

Die ersten Stunden war ich immer still, weil ich keine Lust hatte. Also eigentlich war dies dann immer ziemlich entspannend, da ich nicht gezwungen wurde irgendwas zu sagen und einfach nur dasitzen und an irgendwas denken konnte. Manchmal stöpselte ich auch meine imaginären Kopfhörer rein und ließ in meinen Gedanken irgendein Lied abspielen, dass ich dann den Rest des Tages nicht mehr aus dem Kopf bekam.

Als der Lehrer den Unterricht beendete, packte ich meine Sachen zusammen und machte mich mit den vielen Schülern auf den Weg zur Mensa. Eigentlich ging ich nie in die Mensa, sondern setzte mich mit meiner Freundin Leila nach draußen auf den Schulhof. Doch da es regnete, mussten wir wohl oder übel mal in die Mensa gehen. Und die war natürlich noch voller als sonst.

Als ich rein kam hielt ich erst mal Ausschau und fand Leila schließlich, wie sie gerade anderen Schülern versuchte klar zu machen, dass der Platz, auf den sie sich hinsetzen wollten, schon belegt war. Ich beeilte mich, damit ich ihr falls nötig helfen konnte. Doch als ich dort ankam, drehten sich die anderen Schüler gerade um und schoben sich genervt an mir vorbei.

Ich schob den Stuhl zurück und setzte mich hin. Als ich Leilas erleichternden Blick sah, musste ich sogar lächeln.

»Julie!«, rief sie und strahlte mich an. »Bin ich froh, dass du gerade kommst. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn die sich einfach hingesetzt hätten, ehrlich.«

»Kein Problem. Zum Glück hat ja alles geklappt.«, erwiderte ich nur und lächelte schwach.

Leila kramte aus ihrem Rucksack ihr Essen und stellte es auf den Tisch. Dann holte sie noch eine Box aus ihrem Rucksack und schob sie mir rüber. Ich öffnete sie und betrachtete das unfassbar lecker aussehende Schokokuchenstück. Die Glasur schimmerte in dem Licht der Lampen und ich sah in dem Teig die Schokoflocken. Außerdem roch er auch so gut, dass ich mich so freute ihn zu essen.

»Also, wenn er so lecker schmeckt wie er aussieht, dann ist er perfekt.«, sagte ich nur und machte mich daran, ihn zu essen.

Leila und ich hatten so eine Tradition. Sie liebte es zu backen und ich liebte Kuchen. Also brachte sie mir jeden Tag immer ein Kuchenstück mit, den sie selbst gebacken hatte und ab und zu bewertete ich auch, wie er war. Leila probierte immer wieder neue Rezepte und somit war es auch schon vorgekommen, dass mir irgendwas gar nicht geschmeckt hatte oder aber, dass sie mir von dem einen Kuchen am nächsten Tag gleich ein zweites Stück mitgebracht hatte.

Man musste auch sagen, dass Leila und ich komplett verschieden waren. Sie hatte schwarze Haare mit einer blauen Strähne. Ihre Augen hatten die Farbe von braunen, felsigen Wänden und ihre Haut hatte die perfekte Mischung zwischen nicht zu blass aber auch nicht zu gebräunt. Sie trug so gut wie jeden Tag mindestens ein Kleidungsstück, das schwarz war. Außerdem kaufte sie sich ihre Klamotten immer, veränderte sie dann aber immer so, dass sie ihr auch wirklich gefielen. Das hieß also, es kam nicht selten vor, dass sie irgendwelche Klamotten zerschnitt oder was dazu nähte.

Ich dagegen hatte blonde Haare aber erstaunlicherweise ebenfalls braune Augen, die aber eher die Farbe von Gartenerde besaßen. Ich war gebräunt und gehörte zu denjenigen, die ziemlich schnell braun wurden. Eigentlich hatte ich nicht so einen wirklich Kleidungs-Stil. Was ich aber mochte, waren Blusen und das in allen verschiedenen Variationen.

Was noch ziemlich erstaunlich war, dass Leila durch und durch ein Morgenmensch war. Sie hatte gute Laune, redete viel und war immer, aber wirklich immer fröhlich. Sie wusste, dass ich morgens nicht viel redete, doch das hinderte sie nicht daran, still zu sein. Doch seltsamerweise störte es mich bei ihr gar nicht. Wenn sie redete hörte ich zu, denn sie erwartete auch nicht, dass ich etwas erwiderte. Und somit waren wir irgendwie zu einer stillen Übereinkunft gekommen, und verstanden uns blendend. Denn natürlich gab es trotz dieser Unterschiede auch die Gemeinsamkeiten, die wir hatten.

Wir hatten beide den gleichen Musikstil und liebten es irgendwie neue Musik zu entdecken. Und da wir dieselbe Musik mochten, tanzten wir auch richtig gerne. Außerdem hatten wir in fast allen Sachen die gleiche Ansicht und wenn ich mit ihr über etwas redete, verstand sie mich und zeigte Verständnis.

»Und wie schmeckt es?«, fragte Leila und holte mich somit aus meinen Gedanken.

Ich nickte und schluckte den Rest hinunter.

»Perfekt, wie immer. Also morgen gerne noch ein Stück davon.«, erwiderte ich und schob ihr die leere Box hin.

Ich machte etwas an meinem Handy, während Leila ihr Essen aß. Als sie aufhörte und irgendwo hinstarrte, sah ich sie an.

»Guck mal, wer da ist.«, sie blickte mich grinsend an und deutete mit dem Kopf auf etwas. Und ich hatte schon eine Vorahnung, wen sie meinen könnte.

Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung und entdeckte, wie ich erwartete hatte, Kyle, der gerade zu einem Tisch ging. Im Schlepptau hatte er seinen besten Freund Daniel und beide wussten, dass höchstwahrscheinlich alle Augen auf ihnen lagen. Kyle sah gut aus, keine Frage. Blonde, mittellange, leicht gewellte Haare. Grüne Augen und außerdem hatte er Sommersprossen, die ihm etwas Kindliches verliehen. Trainierte Figur, selbstbewusster Gang und ein Lächeln, bei dem jedes Mädchen weiche Knie bekam. Als sie sich hinsetzten, wandte ich mich wieder Leila zu und hatte ein Lächeln auf dem Gesicht.

»Und schon hast du gute Laune.«, sie grinste verschmitzt und wissend. »So schnell geht das.«

Ich zuckte die Schultern, als würde ich nicht wissen, was sie meinte. Dabei wusste Leila natürlich Bescheid. Ich würde nicht sagen, dass ich in Kyle verliebt war, denn dafür kannte ich ihn zu wenig. Eigentlich fand ich ihn nur ziemlich gutaussehend.

»Dabei habe ich gerade eben nicht mal Kyle gemeint.«, fuhr Leila fort und ich musste breit grinsen, denn ich wusste, wen sie meinte.

Wir beide sahen wieder in die Richtung, wo die beiden saßen. Doch diesmal betrachtete ich Kyles besten Freund Daniel etwas genauer.

Er hatte ebenfalls blonde Haare, doch sie waren an den Seiten kurz geschoren. Er hatte blaue Augen und war noch etwas durchtrainierter als Kyle. Er erinnerte eher an einen breiten Türsteher, während Kyle gut als Basketballspieler durchgehen könnte. Außerdem war sein Markenzeichen die Cap, die er heute aber ausnahmsweise mal nicht trug. Gerade fragte ich mich, warum er sie wohl heute nicht trug, da sah er genau in unsere Richtung.

Ertappt riss ich die Augen auf und war kurz wie erstarrt, sodass er Zeit genug hatte abwechselnd Leila und mich anzublicken. Dabei hob sich langsam einer seiner Mundwinkel.

Schnell drehte ich mich um, und wandte ihm somit den Rücken zu. Als ich aufsah, blickte ich Leila ins Gesicht, die sich sichtlich das Lachen verkneifen musste.

»Er hat uns sowas von beim Anstarren ertappt.«, kicherte sie und brach in Gelächter aus, welches sie aber schnell versuchte zu dämpfen, in dem sie die Hände vors Gesicht schlug.

Ihr Lachen steckte mich an und ich hielt mir eine Hand vor den Mund.

»Und anscheinend fand er es ziemlich lustig. Hast du gesehen, wie er geguckt hat?«, ich musste lachen.

»Oh man, wie peinlich.«, Leila wurde langsam rot, und sie starrte angestrengt auf ihre Hände.

»Bemühst du dich gerade darum, nicht zu lachen oder nicht in seine Richtung zu sehen?«, fragte ich grinsend.

»Ich weiß nicht...ich glaub beides.«, wir mussten lachen. »Dabei ist er genau in meinem Blickfeld.«

Leila sah mich schon fast verzweifelt an, und ich lachte leise.

Als wir uns wieder beruhigt hatten, redeten wir über dieses und jenes. Kyle und Daniel waren in Vergessenheit geraten. Leila und ich bezeichneten die beiden nur gerne, als perfekte Freunde für uns. Das hing aber auch nur mit dem Aussehen zusammen, denn geredet hatten wir mit den beiden noch nie. Oft machten wir Witze darüber und dachten uns irgendwelche Geschichten aus, doch nie war etwas wirklich ernst gemeint.

Wer hätte gedacht, dass sich dies ganz bald ändern würde.

…und meiner Familie…

Der Wecker riss mich unschön aus dem Schlaf.

Grummelnd drehte ich mich zur Seite und schaltete ihn aus. Dann schloss ich die Augen und ergab mich dem Schlaf noch mal für ein paar Minuten.

Als mein nächster Wecker klingelte, schrak ich erschrocken auf und schaltete auch diesen genervt aus. Dann stemmte ich mich schwerfällig auf und setzte mich aufs Bett. Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Danach zog ich mich um und nahm meine Tasche.

Als ich schließlich runter ging war es halb acht, und ich setzte mich immer noch müde und nicht gerade gut gelaunt an den Tisch.

»Morgen.«, begrüßte mich mein Vater, der gerade seinen Kaffee trank. Meine Mutter schlief noch, da sie heute mal frei hatte. Meine Eltern arbeiteten in der gleichen Firma, nur in anderen Abteilungen. Somit lief es eigentlich immer ziemlich entspannend.

»Morgen.«, grummelte ich und schmierte mir lieblos mein Brot. Ich hatte nicht gerade viel Zeit und wollte einfach nur schnell was essen.

»Wir besuchen heute Noah. Kommst du auch mit?«, wandte mein Vater sich an mich.

Kurz hielt ich inne, als ich den Namen meines Bruders hörte, doch dann schüttelte ich langsam den Kopf.

»Nein?«, hakte mein Vater noch mal nach, obwohl ich mir sicher war, dass er gesehen hat, wie ich den Kopf geschüttelt hatte.

»Ne.«, antwortete ich und stand auf, währenddessen stopfte ich den Rest meines Frühstücks in den Mund. Ich packte den letzten Rest für die Schule zusammen und ging ohne Abschied aus der Tür raus.

Ich holte mein Fahrrad und fuhr dann langsam los. Zwar hatte ich meinen Führerschein schon, doch ein eigenes Auto war zu teuer und ich konnte auch nicht immer das Auto meiner Eltern nehmen. Außerdem war mir ein eigenes Auto auch nicht so wichtig, wie es vielleicht anderen war. Ich kam ja gut mit dem Fahrrad zur Schule.

Dort angekommen, schloss ich mein Fahrrad an. Ich löste meine Haare aus dem Haargummi und ließ sie etwas zerzaust über die Schultern fallen. Dann machte ich mich auf den Weg zur ersten Stunde, die ich im dritten Stock hatte. Ich stöpselte meine Kopfhörer rein und genoss die Musik.

Da ich in der ersten Stunde Biologie hatte, freute ich mich sogar ein bisschen mehr als gewöhnlich auf den Unterricht, denn ich mochte Biologie. Die Themen waren interessant und abwechslungsreich, nicht wie in anderen Fächern. Außerdem war die Lehrerin total nett und somit war ich motiviert, mich zu beteiligen.

Ich setzte mich auf meinen Platz und packte mein Handy samt Kopfhörern weg. Mein Sitznachbar Ben setzte sich neben mich und wünschte mir einen guten Morgen. Ich erwiderte es, aber sonst konzentrierte ich mich darauf meine Sachen auszupacken.

Ben und ich gingen in dieselbe Klasse und wir waren die einzigen in diesem Biologiekurs, die aus unserer Klasse waren. Alle anderen hatten den Grundkurs gewählt, doch wir beide hatten uns für den Leistungskurs entschieden. Ich war froh, dass wenigstens einer dagewesen war, den ich kannte. Die Platzauswahl war mir somit leichter gefallen.

»Hast du die Hausaufgaben?«, erkundigte er sich und ich nickte.

»Du?«, fragte ich ihn und er nickte ebenfalls.

Er öffnete seine Mappe und zeigte sie mir.

»Ziemlich wenig, ich weiß. Wie viel hast du aufgeschrieben?«, er deutete mit dem Kopf auf meine Sachen und ich zeigte ihm meine Aufzeichnungen. Es war ein bisschen mehr, als er hatte.

»Ich dachte, du willst auf Kontaktlinsen umsteigen.«, sagte ich dann, als er dabei war sein Brille rauszukramen. Sie hatte etwas breite Gläser und einen schwarzen Brillenrahmen.

Ben mochte sie nicht, und er redete sich ein, dass er sie auch gar nicht so dringend bräuchte. Ich fand sie passte zu ihm, denn um ehrlich zu sein, kannte ich ihn schon immer mit Brille. Ich konnte ihn mir also nicht wirklich ohne Brille vorstellen. Außerdem entsprach sie irgendwie seiner Art und seinem restlichen Aussehen.

Die schwarzen, mittellangen Haare waren immer zerzaust. Da würde ich ihm am liebsten meinen Kamm geben und ihn zwingen, ihn zu benutzen. Seine Augen waren grau, doch voller Intelligenz. Er war nicht wirklich groß, eher durchschnittlich und auch sein Körperbau war ganz gewöhnlich. Nicht wirklich trainiert aber auch nicht korpulent. Man konnte sagen, er war einfach normal. Einfach Ben.

»Das zögert sich wohl noch ein bisschen heraus.«, beantwortete er meine Frage und ich beließ es mit einem Nicken dabei.

Bis der Lehrer kam, schrieb ich noch kurz mit Leila und sie ließ meine Freude auf die Pause schon steigen, in dem sie mir verriet, was sie heute für einen Kuchen mitgebracht hatte.

**

»Hier wie versprochen der Schokokuchen von gestern nochmal, und jetzt...«, sie gab mir noch eine andere Box und blickte mich erwartungsvoll an. »...die neue Kreation.«

Ich öffnete es und staunte nicht schlecht, als ich ein regenbogenfarbenes Kuchenstück sah, wobei die Glasur aus Schokolade war. Sofort fing ich an zu essen und dankte ihr dafür, dass sie das immer wieder für mich machte.

»Das ist ein Regenbogenkuchen, aber ohne Sahne. Dafür aber mit Schoko-Glasur und etwas Puderzucker.«, sie grinste über beide Ohren und ich wusste, dass sie es froh machte, wenn mir ein Kuchen schmeckte.

Wir saßen auf einer Mauer, draußen auf dem Schulhof, da es wunderschönes Wetter war und die Sonne schien. Auch die anderen Schüler saßen auf Bänken oder rauchten im Raucherbereich. Als ich mit dem Essen fertig war, lehnte ich mich etwas zurück und genoss die Sonne. Nebenbei hörte ich, wie Leila noch aß und dann alles wegräumte.

»Meine Eltern besuchen heute Noah.«, sagte ich und hatte meine Augen dabei immer noch geschlossen. Ich wusste, dass Leila mich ansah. »Und mein Vater hat gefragt, ob ich mitkommen will.«

»Und?«, fragte Leila nach kurzem Schweigen. »Gehst du?«

Ich zuckte mit den Schultern.

»Ich denke nicht.«, erwiderte ich schließlich und öffnete die Augen. Ich setzte mich wieder normal hin und sah Leila an. »Oder denkst du, ich soll mal wieder mitgehen?«

Leila überlegte und wir schwiegen für ein paar Minuten. Ich wusste, dass Leila mich verstand und sie auch ehrlich war. Deswegen war mir ihr Rat auch so wichtig.

»Wie geht es ihm denn?«, hörte ich sie schließlich fragen.

Wieder zuckte ich mit den Schultern.

»Weiß nicht, ich war ja schon lange nicht mehr dort.«

Leila nickte nur und es war wieder kurz Stille.

»Ich denke, du solltest mal wieder hingehen. Aber nicht heute, wenn du nicht willst. Wenn du dich noch nicht bereit fühlst, weißt du? Aber das nächste Mal solltest du ihn mal wieder besuchen. Ohne deine Eltern, nur du allein. Ich finde du solltest mal wiedersehen, wie es ihm geht.«, Leila sprach ruhig und bedacht.

Sie kannte die Geschichte mit meinem Bruder und wusste, was ich davon hielt. Doch nie versuchte sie mir irgendwas zu erzählen, was ich hören wollte. Sie sagte mir klar ihre Meinung und dafür war ich dankbar.

»Ich werde mal gucken.«, erwiderte ich lediglich und beendete somit das Thema.

»Das würde ich dir auch raten, denn sieh dir mal an, wie Kyle heute aussieht.«, stieg Leila sofort auf ein anderes Thema um, und ich blickte gespannt auf.

Kyle kam mit Daniel gerade aus dem Gebäude und er sah gut aus. Er trug ein schwarzes Shirt, dazu ein blaue Jeans und sein Rucksack hing ihm über die Schulter. Seine Haare waren zurückgekämmt, aber nicht so spießig, sondern eher ziemlich heiß. Außerdem trug er seine Sonnenbrille auf dem Kopf und lehnte sich in genau dem Moment gegen eine Tischtennisplatte.

Daniel tat es ihm gleich und zog seine Cap ab, nur um sich schnell durch seine kurzen, blonden Haare zu fahren und sie dann wieder umgedreht aufzusetzen. Beide machten was am Handy, bis ein paar andere Jungs kamen und sie sich allesamt mit einem Handschlag begrüßten.

Ich wandte mich wieder Leila zu. Wir sahen uns beide an und mussten kurz lachen.

»Was denkst du würden die beiden sagen, wenn die wüssten, was wir über die reden?«, fragte ich sie und Leila fing an zu grinsen.

»Ich hab' keine Ahnung, aber ich glaube die würden uns beide erstens: für ziemlich verrückt halten und zweitens:«, sie überlegte und schüttelte dann lachend den Kopf. »Nein, ich glaub die würden uns einfach nur für ziemlich verrückt halten, das war's.«

Ich musste lachen und Leila stimmte mit ein. Danach waren wir still, doch die Stille war angenehm.

»Ob du es glauben wirst oder nicht, aber er guckt gerade zu dir...«, flüsterte Leila plötzlich und ich erstarrte und mir wurde ganz heiß.

»Wer?«, fragte ich vorsichtshalber noch mal, doch Leila blickte mich mit diesem du-weißt-genauwen-ich-meine-Blick an. Also biss ich mir auf die Lippe und versuchte nicht allzu blöd zu grinsen.

»Verarschst du mich auch nicht?«, hakte ich noch mal nach, doch ich wusste, dass sie das nicht tat.

»Versichere dich nur selbst. Aber sein Blick sagt mir, dass er dich wohl gerade zum ersten Mal richtig angesehen hat, weißt du? Sein. Blick. Klebt. An. Dir.«, Leila sah mich eindringlich an und mir wurde ganz heiß und ich spürte die Hitze im Gesicht. Außerdem war da dieses Flattern im Bauch und ich wagte ganz vorsichtig einen Blick in Kyles Richtung.

Erst sah er gar nicht in meine Richtung, sondern sein Blick war auf sein Handy gerichtet, doch als er ihn hob, trafen seine Augen auf meine. Ein Moment, der mein Herz aussetzten ließ. Diese grasgrünen Augen waren voller Neugierde und es fühlte sich an, als könne ich mich nicht bewegen. Ganz langsam nahm ich war, wie er anfing zu lächeln. Dieses Lächeln, dass er mir noch nie zugeworfen hatte. Und dann grinste er mich verschmitzt an und zwinkerte mir zu. Kläglich versuchte ich es zu erwidern, doch wahrscheinlich sah es eher so aus, als würde ich eine Grimasse schneiden.

Als er den Blickkontakt abbrach, schaute er wieder auf sein Handy und ich drehte mich wie betäubt zu Leila. Die grinste nur wissend und nickte. Ich versuchte mein Pokerface zu bewahren und zuckte nur mit den Schultern.

»Du brauchst mir gar nicht weis zu machen, dass du nicht gerade vor Freude laut schreien könntest, aber ich weiß, dass du dich wegen ihm beherrschen willst, deswegen akzeptiere ich das mal.«, hörte ich Leila sagen und war ihr dankbar.

Unauffällig sah ich mich um, doch Kyle schaute woanders hin. Die anderen Jungs waren verschwunden und als ich ein paar Mädchen entdeckte, die mich fast schon feindselig beäugten, atmete ich tief durch und setzte ein fröhliches Lächeln auf.

Lasset die Spiele beginnen.

…und mit der besten Taktik…

Am nächsten Tag in der Schule, hatte ich erstaunlich gute Laune.

Das hing eventuell damit zusammen, dass ich meine nächste Stunde zusammen mit Kyle hatte. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie ich mich nach gestern verhalten sollte. Doch ich hatte mir vorgenommen, einfach ganz normal zu sein und in einen Blick nicht gleich so viel hinein zu interpretieren.

Trotzdem konnte ich natürlich nicht verhindern, dass mein Herz wie wild klopfte, als ich auf dem Weg zum Matheunterricht war. Ich versuchte mein Pokerface aufzusetzen und den Tunnelblick beizubehalten.

Doch als ich den Raum betrat, warf mein Gehirn all mein Vorhaben irgendwie über Bord und meine Augen fanden seine. Kurz war ich gewillt stehen zu bleiben, weil ich wirklich überrascht war, dass er mich ansah. Und dann auch noch so ansah. Als hätte er nur darauf gewartet, dass ich den Raum betreten würde.

Ich wandte den Blick ab und spürte, wie ich rot wurde, doch ich hielt den Kopf oben und tat so, als wäre nichts passiert. Seine Augen folgten mir und als ich mich hinsetzte, holte ich meine Sachen raus und spürte, wie er mich immer noch anblickte. Mein Herz klopfte bis zum Hals, mir war heiß, als wäre im Raum 40 Grad Celsius oder so und ich konnte nichts dagegen tun. Außer mich darauf zu konzentrieren, mich zu beruhigen.

Der Raum füllte sich, und meine Sitznachbarin setzte sich neben mich. Ich starrte gebannt auf meinen Tisch und grüßte sie kurz. Dann hob ich vorsichtig den Blick und sah direkt in Kyles grüne Augen. Er lächelte kurz und setzte sich dann in Bewegung. Schnell senkte ich den Blick, richtete meine Sachen, fummelte an meiner Handyhülle und ... warum war ich eigentlich so aufgeregt?

Als ich merkte, wie jemand vor meinem Tisch stand, wusste ich es wieder. Langsam hob ich den Blick und tatsächlich war dort Kyle, der mich mit einem hinreißenden Lächeln ansah.

»Hey.«, begrüßte er mich und nahm eine lässige Position ein, indem er sich seitlich gegen meinen Tisch lehnte. Leider kam ich gar nicht dazu, zu antworten, denn er sprach schon weiter. »Hast du die Hausaufgaben?«

»Ähm…«, ich kramte in meinen Unterlagen, obwohl ich wusste, dass ich sie nicht hatte.

»Ich hab' sie, wenn du willst.«, kam es von meiner Sitznachbarin und ich hielt inne. Kyle bedachte sie nur mit einem verkniffenen Lächeln und wandte sich dann wieder mir zu. Erwartungsvoll hob er die Augenbraue. Kurz war ich überrascht, dass er das mit nur einer Augenbraue konnte.

»Ich hab' sie nicht. Leider.«, sagte ich schließlich und war erfreut, dass ich nicht leise sprach, sondern ganz normal klang.

»Schade.«, kam es von ihm und er klang wirklich enttäuscht. »Bist du denn sonst gut in Mathe?«

Da er sich noch etwas zu mir runter beugte, strahlten seine Augen noch heller.

Reiß dich zusammen.

»Na ja, es kommt immer auf das Thema an.«, antwortete ich möglichst cool und lächelte ihn an.

»Oh, das ist natürlich verständlich.«, er lachte leise und kam noch etwas näher. »Nur was haben wir eigentlich gerade für ein Thema in Mathe?«

»Stochastik.«, kam es von meiner Sitznachbarin, doch Kyle schaute sie nicht mal an. Er unterbrach den Blickkontakt mit mir nicht eine Sekunde.

»Wie wär's, wenn wir zwei«, er deutete mit dem Finger auf sich und mich. »uns mal treffen und ich dann herausfinde, ob du gut in... Stochastik bist.«

Er lächelte mich verführerisch an, und fast wäre mir die Kinnlade auf den Boden gefallen. Doch ich schluckte nur und hielt seinem Blick stand.

»Gerne.«, erwiderte ich und lächelte ihn an.

Er lehnte sich wieder zurück, sodass er wieder aufrecht stand und mich ansehen konnte.

»Perfekt.«, sagte er fröhlich und schenkte mir wieder dieses strahlende Lächeln.

Er hatte sich schon umgedreht und ich war gerade dabei zu realisieren, was gerade abgegangen war, da drehte er sich nochmal um.

»Ich schreib dir dann, keine Sorge.«, sagte er noch und setzte sich auf seinen Platz.

Mein Herz war kurz vorm Durchdrehen, und ich fühlte mich, als hätte ich grad fünf Kaffee auf einen Schlag getrunken. Mein Körper war nicht mehr unter meiner Kontrolle. Mich sahen ein paar Leute an, doch ich ignorierte alle und als der Lehrer kam, hatte sich wieder alles normalisiert.

Ich warf einen Blick zu Kyle, doch er guckte geradeaus zum Lehrer. Und er sah mich auch in der Stunde kein einziges Mal mehr an.

**

»Weißt du was jetzt die beste Taktik wäre? Du solltest ihn ignorieren.«, Leila nickte heftig, um ihre Idee zu verdeutlichen.

Ich schaute sie ungläubig an und hielt im Kauen kurz inne. Als ich fertig war, wollte ich gerade kopfschüttelnd ansetzten etwas zu sagen, da redete sie einfach weiter.

»Somit machst du dich unnahbar und nicht so leicht zu haben. Er wird denken, dass du eine Herausforderung bist und glaub mir, der wird so hinter dir her sein.«

Ich starrte sie an und wollte etwas sagen, doch in dem Moment kam eben der Typ aus dem Schulgebäude, den ich, nach Leilas Meinung, ignorieren sollte. Mein Blick klebte an Kyle und vergessen war das, was Leila mir gesagt hatte.

Wahrscheinlich hatte er früher Schluss und konnte schon nach Hause gehen. Ich sah ihm solange nach, in der Hoffnung, dass er sich umdrehen und meinen Blick erwidern würde, doch nichts geschah. Als er endgültig nicht mehr zu sehen war, seufzte ich und wandte mich wieder Leila zu. Die schüttelte nur den Kopf und sah mich an, als wäre ich ein hoffnungsloser Fall.

»Was soll ich sagen…«, begann ich und nahm noch ein Bissen ihres Kuchens, den sie mir mitgebracht hatte. »Ich glaub das wird nichts mit dem Ignorieren.«

»Und ich denke, du solltest es mal versuchen.«, entgegnete Leila und strich sich ihre blaue Haarsträhne hinters Ohr.

»Was würdest du denn tun, wenn Daniel dich plötzlich ansprechen würde? Du würdest ihn ganz sicher auch nicht ignorieren.«, argumentierte ich und Leila senkte grinsend den Blick auf ihre Hände.

»Vielleicht hast du ein bisschen recht.«, sagte sie leise und ich lachte.

»Ich weiß.«, erwiderte ich und gab ihr die leere Box wieder. »Der Kuchen war übrigens mal wieder perfekt.«

Leila strahlte und ich lachte erneut, da sie mich an ein kleines Kind erinnerte. Ziemlich süß also.

»Komm, lass uns reingehen. Die Pause ist sowieso gleich vorbei.«, sagte sie und nahm ihren Rucksack. Ich machte es ihr gleich und zusammen gingen wir wieder ins Gebäude.

**

Als ich Zuhause ankam, stellte ich mein Fahrrad in den kleinen Schuppen neben unserem Haus. Ich ging den kleinen Weg zur Haustür entlang und betrat dann das Haus. Der Duft von leckerem Essen stieg mir in die Nase und meine Füße trugen mich automatisch in die Küche.

Gerade wollte ich meine Eltern begrüßen, da sah ich, dass mein Vater am Telefonieren war. Ich schloss den Mund und umarmte meine Mutter kurz. Als ich zum Herd ging, erkannte ich, dass es Hähnchenfleisch mit Currysoße und Reis gab. Leise begann ich schon mal den Tisch zu decken und lauschte währenddessen dem Telefonat meines Vaters.

»Hm-hm...ich weiß, aber...«, Stille, in der mein Vater genervt ausatmete. »Ich weiß, ich weiß, aber ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, da es ihm gestern als wir da waren, sehr gut ging.«

Wieder Stille, und immer mal wieder Versuche meines Vaters etwas zu sagen. Doch er kam nicht mehr zu Wort und als er auflegte, dachte ich fast, er würde das Telefon gegen die Wand schmeißen.

»Was ist denn los?«, erkundigte sich meine Mutter und mein Vater ließ mit der Antwort auf sich warten. Er sah aus dem Fenster und schien in Gedanken versunken. Ich schüttete mir ein Glas Wasser ein und starrte auf meinen Teller.

»Noah.«, sagte mein Vater schließlich und strich sich übers Gesicht. »Er hat sich gestern, anscheinend kurz nach unserem Besuch, mit ein paar Mitarbeitern angelegt, weil die bei ihm etwas gefunden haben. Er wollte nicht, dass sie es ihm wegnehmen und so ist das ganze etwas eskaliert. Es wurde zu einer fiesen Schlägerei, bei der ein Mitarbeiter so schwer verletzt wurde, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Wir können froh sein, dass Noah noch dortbleiben darf. Er wird jetzt nur für eine Woche in eine andere Abteilung verlegt.«

Schweigen.

Meine Mutter seufzte und ich wusste, dass sie das belastete. Ich wusste gar nicht wie ich mich fühlte. Irgendwie war ich sauer, und doch traurig, weil das für mich nicht mehr mein Bruder war. Anderseits hatte ich Mitleid und wollte unbedingt zu ihm.

Niemand sagte etwas dazu und meine Mutter begann einfach so, als wäre nichts passiert, meinem Vater und mir das Essen aufzutun.

Doch mein Bruder hatte auch andere Gründe für diesen Ausraster.

…außerdem mit meinen Muttergefühlen…

»Wollen wir heute mal drinnen bleiben? Also uns in die Mensa setzten?«

Leila blieb stehen und sah mich verwundert an.

»Warum?«, fragte sie, doch schon im nächsten Moment ging ihr anscheinend ein Licht auf. »Ahh, natürlich jetzt weiß ich, warum du in der Mensa sitzen willst. Es ist wegen Kyle.«

Ich begann zu grinsen und setzte mich langsam in Bewegung Richtung Mensa. Leila seufzte und folgte mir dann.

»Aber morgen sitzen wir wieder draußen. Ich will das Wetter noch genießen, solange es schön ist.«, sagte sie noch und schon betraten wir die große Halle der Mensa.

Ich steuerte einen nicht besetzten Tisch an, und wir nahmen Platz. Leila sah sich um und kramte sofort ihr Essen raus. Ich griff nach der altbekannten Box und öffnete sie. Heute war es ein Marmorkuchen mit Puderzucker.

»Mal was Klassisches?«, fragte ich und deutete auf den Kuchen.

»Ich hatte gestern nicht Lust auf irgendwas Neues, deswegen...«, sie ließ den Satz unbeendet und ich fing an zu essen. Währenddessen blickte ich mich im Raum um, der überfüllt von den ganzen Schülern war. Das laute Stimmengewirr erweckte in mir den Drang, meine Kopfhörer rauszuholen und einfach abzuschalten.

»Er sitzt dort drüben, rechte Ecke, am Fenster mit Daniel.«, hörte ich Leila sagen und wandte mich ihr zu. Sie blickte mich an und lächelte. »Ich weiß doch genau, warum du dich in diesem Raum umschaust, als wärst du auf der Suche nach wem.«

Somit blickte ich in die von Leila beschriebene Richtung und entdeckte Kyle und Daniel, beide starrend auf ihre Handys. Kyle sah heute etwas, nun ja, chaotischer aus, da er seine Haare nicht gemacht hatte und lässige Klamotten trug. Doch sogar das sah bei ihm gut aus.

Daniel dagegen sah aus wie immer. Mit seiner Cap, dem ausgewaschenen T-Shirt, und der blauen Jeans. In dem Moment sah Kyle auf, doch er schaute in eine andere Richtung. Er wirkte konzentriert, als würde er über etwas nachdenken. Dann wandte er sich an Daniel und redete mit ihm.

Mein Blick glitt zu Leila, die völlig selbstvergessen ihr Essen aß. Ich machte es ihr gleich und aß den Kuchen weiter. Auch versuchte ich Kyle nicht mehr so auffällig anzugucken, doch es war gar nicht so leicht.

»Warum denkst du hat er mich angesprochen?«, fragte ich Leila, sodass sie kurz beim Essen innehielt und mich ansah.

»Keine Ahnung, vielleicht hat Daniel ja irgendwas erzählt, als er uns letztens hier in der Mensa dabei erwischt hat, wie wir die beiden beobachtet haben.«, mutmaßte sie und ich nickte nachdenklich.

»Kann sein...aber ich frag mich nur, warum genau jetzt und dann noch ich?«, entgegnete ich und aß weiter.

»Vielleicht kannst du ihn das ja irgendwann fragen, später halt.«, sie sah mich vielsagend an und ich lachte leise. »Aber Apropos Kyle, der macht sich grad auf den Weg...«

Reflexartig schaute ich zu den beiden, doch sie saßen nicht mehr dort. Mein Blick glitt weiter und als ich die beiden sah, setzte mein Herz aus. Die beiden waren auf dem Weg...

»...zu uns?«, vollendete Leila ihren Satz ungläubig. Doch wir beide hatten gar keine Gelegenheit über irgendwas nachzudenken, da waren Kyle und Daniel schon an unserem Tisch angelangt. Leila stopfte gerade ihr Essen wieder in die Tasche und ich schob ihr blitzschnell die leere Box hin.

»Na, ihr beiden.«, Kyle lächelte, zog sich einen Stuhl zurück und setzte sich dann hin. Daniel machte es ihm, wie ein lautloser Schatten, nach.

»Na.«, erwiderte ich und es klang in meinen Ohren so unecht. Leila sagte gar nichts und tat so, als würde sie irgendwas an ihrem Handy machen. Ich kannte sie gut genug, sodass ich wusste, dass sie das nur zur Ablenkung tat.

»Ich denke es ist an der Zeit, dass wir einander vorstellen. Ich bin Kyle...«, ich weiß, wollte ich ihm am liebsten antworten, doch ich hielt meine Klappe und hörte ihm weiter zu. »Das ist...«

»Daniel.«, redete eben dieser für ihn weiter und lächelte Leila und mich an. »Aber jeder nennt mich Dan.«

Ich nickte und mein Blick glitt zu Kyle, der nicht ein einziges Mal seine Augen von mir genommen hatte.

»Ich bin...«, begann ich.

»Julie.«, beendete Kyle meinen Satz und als ich ihn überrascht ansah, hob er belustigt eine Augenbraue und schenkte mir dieses hinreißende Lächeln. »Ich hatte keine andere Wahl, als deinen Namen herauszufinden. Ich musste einfach wissen, wie du heißt.«

Seine grünen Augen sahen mich eindringlich an und sein Grinsen dabei, machte mich ganz verrückt. Als mir seine Worte bewusst wurden, musste ich erstmal verlegen wegschauen.

»Und wer bist du?«, wandte sich dann Daniel an Leila, die sofort rot anlief und sich so verhielt, als wäre sie bei irgendwas ertappt worden.

»Leila.«, sagte sie leise.

»Lena?«, kam es von Kyle und er lehnte sich etwas in ihre Richtung.

»Leila.«, entgegnete sie etwas lauter und strich sich die Haare hinters Ohr. Sie war sehr schüchtern und ich verstand sie. Außerdem hasste sie es, wenn sie leise sprach. Deswegen warf ich ihr einen Blick zu und als sie ihn erwiderte, sagte dies mehr aus, als tausend Worte. Wir verstanden uns einfach so.

»Interessanter Name.«, sagte Daniel und Kyle stimmte ihm nickend zu.

»Julie...«, Kyle wandte sich wieder mir zu. Und wie er meinen Namen aussprach, löste bei mir schon eine Gänsehaut aus. »Weißt du, ich wollte dir schreiben, wegen der Mathe-Sache, du weißt schon. Doch ich habe gemerkt, dass ich deine nicht Nummer habe.«, er beugte zu mir und ich starrte ihn wie gebannt an. »Jedenfalls noch nicht.«

Mein Mund war trocken und ich war gebannt von diesen grünen Augen. Langsam hob ich meine Augenbrauen und versuchte ihn möglichst herausfordernd anzusehen.

»Noch nicht?«, mein Magen spielte verrückt und ich ging noch einen Schritt weiter. »Oder nie?«

»Willst du mir deine Nummer also nicht geben?«, flüsterte er und blickte mich schon fast traurig an.

Ich schüttelte leise lachend den Kopf und griff dann nach meinem Handy. Schnell suchte ich meine Nummer raus und legte ihm das Handy hin. Er sah mich an und tippte dann die Nummer ab. Als er fertig war, lehnte er sich zurück und wirkte plötzlich wie gehetzt. Als müsse er sich beeilen.

»Perfekt, danke.«, schnell stand er auf und sah sich schon fast hilflos in der Mensa um. Bevor er aber endgültig wegging, schenkte er mir noch einen Blick und lächelte. »Wir sehen uns dann.«

Dann war er weg und ließ mich etwas verwirrt zurück. Daniel, der immer noch bei uns war, erhob sich langsam von seinem Stuhl und erweckte somit wieder meine Aufmerksamkeit.

»Ich mach mich dann auch mal auf den Weg.«, sagte er, während er auf sein Handy blickte. »Wobei...es klingelt sowieso gleich. Was habt ihr jetzt für Stunden?«

»Deutsch.«, antwortete ich.

»Mathe.«, kam es von Leila.

»Leistungskurs?«, hakte er nach und Leila nickte. »Ich auch. Wusste gar nicht, dass du auch in meinem Kurs bist.«

Leila und ich standen auf und überraschender Weise ging Daniel mit uns. Er sagte nichts, doch ich wusste, dass Leila seine Anwesenheit sehr deutlich wahrnahm. Auf dem Flur trennten sich unsere Wege, und die beiden machten sich auf den Weg zum Mathe-Leistungskurs, während ich noch kurz dastand und den beiden hinterher sah. Und als ich so dastand, fühlte ich mich fast schon wie eine Mutter, die ihr erwachsendes Kind beobachtet, während dies seinen eigenen Weg geht.

**

Die Sonne schien noch, doch ganz langsam fing es an zu dämmern. Es wurde kühler und ich zog die Jacke enger um meinen Körper. Wenn ich mich nicht beeilte, würde ich es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Denn bald war die Besuchszeit vorbei.

Ich war auf dem Weg zu meinem Bruder. In die Entzugsklinik.

Mit dem Bus war ich gerade erstmal eine halbe Stunde gefahren und jetzt musste ich noch ca. 15 Minuten laufen.

Mit meinem Bruder Noah war das so eine Sache. Wir hatten uns immer gut verstanden, obwohl es natürlich auch diese geschwisterlichen Konflikte bei uns gegeben hatte. Doch ich war immer froh gewesen, einen Bruder zuhaben. Ich war stolz auf ihn gewesen.

Als er 19 wurde, änderte sich vieles. Er kam mit einem Mädchen zusammen und wechselte seinen Freundeskreis. Ging auf Partys, trank Alkohol, und kiffte ab und zu auch mal. Erst war es nicht so schlimm, doch als ich ihn das erste Mal bewusstlos in seinem Zimmer auffand, wusste ich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Er bettelte darum, dass ich nichts unseren Eltern sagen sollte, drohte mir und weinte im nächsten Moment, weil er mir gedroht hatte. Ich sagte nichts, was sich als riesigen Fehler herausstellen sollte.

Es wurde schlimmer, er nahm nicht nur Marihuana, sondern auch Koks, Ecstasy, LSD und zum Schluss Heroin. Doch ich stand immer zu ihm, denn er war mein Bruder. Als meine Eltern das mit den Drogen herausfanden, kann man sich denken, wie das abgelaufen ist. Es war die Hölle.

Sie sind ausgetickt und konnten es nicht glauben. Sofort wollten sie ihn in die Entzugsklinik einweisen, doch ich war diejenige, die dagegen gewesen war. Ich war der Meinung, dass man es auch so schaffen könne und ich meinen eigenen Bruder doch nicht einfach so absetzten bräuchte. Ich war blind und dumm und naiv gewesen. Zu sehr hatte ich an meinen Bruder geglaubt.

Der Höhepunkt war dann, als mein Bruder mir versprochen hat mit dem ganzen Zeug aufzuhören und endlich abzuschließen. Ich sollte nur noch einmal bei meinen Eltern lügen und er hat gesagt, ich solle ihm vertrauen. Diesmal wirklich, Julie. Versprochen. Kamen mir seine Worte wieder in den Kopf.

Doch natürlich hat er es nicht geschafft. Ich habe ihn schließlich, als meine Eltern misstrauisch geworden waren, weil er abends nicht nachhause gekommen war, irgendwo in einer Gasse liegend gefunden. Vollkommen zusammengeschlagen, nicht mehr bei Sinnen, die Spritze noch in der Hand und auf den ersten Blick glaubte ich, er hätte sich den goldenen Schuss gegeben. Natürlich war ich besorgt und geschockt, doch ich war auch sauer und enttäuscht von ihm.

Und schließlich war ich es, die ihn einweisen ließ. Ich habe bei allem geholfen, sodass er endlich in diese beschissene Klinik kommt und er hat mich an diesem Tag voller Wut angeblickt und mir ins Gesicht geschrien.

Ich hasse dich!

Diese Szene spielte sich immer wieder in meinem Kopf ab, und immer wieder musste ich fast weinen. Denn ich war seine Schwester und hatte ihn verraten. Mir hatte er immer noch vertrauen können, doch irgendwann war ich es leid gewesen.

Als ich jetzt schließlich bei der Klinik ankam, ging ich rein und lächelte die Frau vom Empfang an.

»Hallo, ich bin die Schwester von Noah und ich würde ihn gerne besuchen, geht das noch?«, fragte ich freundlich, doch die Dame schüttelte schon den Kopf.

»Besuchen?«, hakte sie noch mal nach. »Erstens ist die Besuchszeit so gut wie vorbei, und zweitens wird für Noah erstmal kein Besuch erlaubt.«, sagte sie und hörte sich an wie eine Oberlehrerin.

»Und außerdem...«, jetzt blickte sie mich schon fast misstrauisch an. »deine Eltern waren doch gestern hier, du solltest doch wissen, dass die Besuche begrenzt sind. Der nächste sollte erst wieder in zwei Wochen angesetzt sein. Noah muss sich an die Klinik gewöhnen, und sollte nicht jeden Tag mit Geschichten aus seinem alten Leben konfrontiert werden.«

Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. Natürlich hatte ich es gewusst, doch irgendwie war es bei mir vollkommen in Vergessenheit geraten. Wir hatten gar nicht so oft die Gelegenheit ihn zu sehen, und gestern hätte ich die Chance gehabt. Und jetzt musste ich wieder warten. Vielleicht sogar länger als zwei Wochen, da er gestern ja wieder Scheiße gebaut hatte.

»Okay, trotzdem danke.«, erwiderte ich nur und verabschiedete mich.

Ich drehte mich um und ging aus dem Gebäude. Dreißig Minuten Bus fahren und 15 Minuten laufen umsonst dachte ich nur.

Und das nächste Mal verlasse ich die Klinik tränenüberströmt und weinend. Wer hätt's gedacht.

…und der Diskussion über die Brownies…

Nicht ich brauchte Leilas Taktik anzuwenden, denn das tat Kyle schon für mich. Das hieß, er ignorierte mich. Oder mied mich, oder...keine Ahnung.

Als ich den Raum, in dem wir Mathe hatten, betrat, blickte er nicht mal in meine Richtung und starrte unentwegt auf sein Handy. Nach der Stunde sah er mich kurz an, und verschwand dann schnell aus dem Klassenraum. Ich blickte ihm verwundert hinterher, und machte mich auf den Weg zur nächsten Stunde.

Ben war am Schreiben als ich den Biologieraum betrat, und als ich mich neben ihn setzte, erkannte ich, dass er schnell die Hausaufgaben beendete. Ohne ein Wort, holte ich meine eigenen raus und legte sie ihm hin.

»Kannst den Rest abschreiben, wenn du willst.«, sagte ich lediglich.

»Danke.«, erwiderte er und schrieb weiter.

Wir schwiegen und ich war sowieso nicht sonderlich in der Laune zu reden. Das hing zum einen daran, dass ich mich fragte, was mit Kyle los war und zum anderen, dass es morgens war und meine Laune somit noch immer im Keller.

»Fällt dir was auf?«, Ben schob mir meine Sachen wieder hin und blickte mich erwartungsvoll an. Ich betrachtete ihn genauer. Seine Haare waren wie immer nicht gekämmt, die Haut schien auch nicht sonderlich brauner geworden zu sein, und seine Nase sah auch nicht aus, als hätte sie jemand zufälligerweise gebrochen. Als ich nicht fündig wurde, schüttelte ich langsam den Kopf.

»Echt nicht?«, er deutete mit einem Finger auf seine Augen und grinste dabei blöd.

Da fiel es mir auf. Er trug seine Brille nicht.

»Du hast Kontaktlinsen.«, sagte ich lahm und versuchte es mit einem Lächeln.

»Bingo.«, er grinste so sehr, dass man seine Zähne sehen konnte und er wirkte wie ein kleiner Junge. »Nie wieder die Brille.«

Ich hielt einen Daumen hoch und wandte mich dann ab. So sehr Ben sich auch freute, seine gute Laune konnte mich nicht anstecken. Viel zu sehr war ich in Gedanken vertieft und kam nicht darauf, wieso Kyle so war.

Ich wurde die Gedanken auch in der Pause nicht los.

Als es nach Bio zur Pause klingelte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Spind. Dort stopfte ich alle Sachen, die ich nicht brauchte, rein und machte ihn dann zu. In dem Moment hörte ich Leilas Stimme schon von Weitem und als ich in die Richtung sah, wollte ich meinen Augen kurz nicht trauen.

Leila ging mit Daniel und noch einem anderen Mädchen den Schulflur entlang. Anscheinend redeten die drei über Mathe, da das andere Mädchen nebenbei noch ihr Mathebuch aufgeschlagen hatte. Ich lief ihnen entgegen, und lächelte Leila an, als sie mir einen kurzen Blick zuwarf.

Sie trug ein schwarzes T-Shirt, welches mit ihren schwarzen Haaren zu verschmelzen schien und eine löchrige, blaue Jeans. Daniel hatte seine Cap, wie immer, falsch herum aufgesetzt und trug ein blaues T-Shirt.

Als die drei ihr Gespräch beendeten, verabschiedete sich das andere Mädchen von den beiden und ging. Leila kam auf mich zu, während Daniel ihr langsam folgte.

»Sie hat nur versucht uns etwas zu erklären, was wir beide nicht gecheckt haben.«, erklärte Leila und blickte hinter sich zu Daniel. »Sie ist die Beste im Kurs, weißt du?«

Ich nickte und lächelte sie dann zuckersüß an.