Allouma - Guy de Maupassant - E-Book

Allouma E-Book

Guy de Maupassant

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

René Albert Guy de Maupassant war ein beliebter Französischer Schriftsteller, der als einer der Väter der modernen Kurzgeschichte zu den wichtigsten Autoren der Weltliteratur zählt. Nach dem Guy de Maupassant Algerien kennen lernte versuchte er die koloniale Welt darzustellen, seine Menschen, und vor allem die laszive Frauen. Seine Kurzgeschichte "Allouma" beschreibt verschiedene Arten von Erotik und Exotik. Diese Erzählung ist ein erotischer Klassiker der Weltliteratur, keine Pornographie im heutigen Sinn. Das Hauptanliegen der Romanciers ist die Beobachtung und die Darstellung der menschlichen Leidenschaften, der guten wie der schlechten.

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Seitenzahl: 38

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Guy de Maupassant

Allouma

Allouma

Illustrierte Ausgabe

Guy de Maupassant

Impressum

Texte: © Copyright by Guy de Maupassant

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Illustrationen: © Copyright by Aubrey Vincent Beardsley

Übersetzer: © Copyright by Georg von Ompteda

Verlag:Das historische Buch, 2023

Mail: [email protected]

Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Berlin

Inhalt

I.

II.

I.

Einer meiner Freunde hatte mir gesagt: Wenn Du etwa zufällig bei Deiner Reise nach Algier in die Gegend von Bordj-Ebbaba kommst, so suche doch mal meinen alten Freund Auballe auf, der sich dort angesiedelt hat.

Ich hatte die Namen Auballe und Bordj-Ebbaba längst vergessen und dachte kaum mehr an den Pflanzer, als ich durch reinen Zufall zu ihm kam.

Seit einem Monat durchstreifte ich zu Fuß jene wundervolle Gegend, die sich von Algier nach Cherchell, Orléansville und Tiaret zieht. Sie ist gleichzeitig bewaldet und öde, gewaltig und lieblich. Zwischen zwei Bergketten liegen dort düstere Fichten- Wälder in engen Thälern, im Winter von reißenden Bächen durchschossen. Mächtige über die Schluchten gefallene Bäume dienen den Arabern als Brücken, und Schlinggewächse, die sich um die toten Stämme ranken, überziehen diese mit neuem Leben. Dort giebt es Schlünde in unerforschten Bergschluchten von grausiger Schönheit und wieder ebene Bachufer mit Alpenrosen überwachsen, von unglaublichem Zauber.

Was mir aber am unvergeßlichsten geblieben, sind die Nachmittagsspaziergänge längs der dürftig bewaldeten, vielfach gewundenen Küste, von der aus man die weite wellige Landschaft überschaut vom blauen Meer bis zur Bergkette Quarsenis, deren First der Cedernwald von Teniet-el-Haad krönt.

An jenem Tage verirrte ich mich. Ich hatte gerade einen Gipfel bestiegen, von dem aus ich über eine Hügelreihe hinweg die weite Ebene von Mitidja übersehen konnte, dahinter noch weiter, auf der Höhe einer anderen Kette, in der Ferne fast verschwimmend, das seltsame Denkmal, das »Grab der Christin« geheißen, wie man sagt das Grabmal einer maurischen Königsfamilie. Ich stieg wieder hinab, nach Süden zu. Vor mir erstreckte sich bis hinauf zu den Gipfeln, die in den klaren Himmel hineinragten, am Rand der Wüste, ein wildes Bergland, fahl, rotgelb, als ob alle die Hügel mit aneinander genähten Löwenfellen bedeckt wären. Ab und zu stieg dazwischen ein höherer Buckel auf, spitz, gelb, wie der behaarte Höcker eines Kamels.

Ich ging mit schnellen, leichten Schritten, wie man die Kehr-Wege an einem Berghang hinabgeht. Nichts lastet auf einem bei solchen flotten Märschen in der Höhenluft, nichts bedrückt einen, weder Glieder noch Herz, weder Gedanken, noch irgend eine Sorge. Von all dem, was uns im Leben verstimmt und quält, lastete nichts mehr auf mir, ich war nur glückselig, hier hinunter zu laufen. In der Ferne entdeckte ich ein Araberlager: braune, spitze Zelte, die am Boden klebten wie Meermuscheln auf den Felsen, oder Hütten, aus Zweigen zusammengebaut, aus denen grauer Rauch stieg. Weiße Gestalten, Männer oder Frauen, irrten langsam hin und her, und unbestimmt klangen durch die Abendluft die Glöckchen der Herden.

An meinem Weg neigten sich die Sandbeerbäume unter der Last ihrer Purpurfrüchte, die sie auf den Boden verstreuten. Sie glichen blutenden Märtyrern denn am Ende jedes Astes hing wie ein Blutstropfen eine rote Beere.

Der Boden um uns herum war wie von Blut benäßt, der Fuß der die Beeren am Boden zerdrückte ließ Mord-Spuren zurück. Ab und zu im Vorübergehen pflückte ich im Sprung die reifsten Früchte, um sie zu essen.

Jetzt füllten sich alle Thälchen mit leichtem Nebel, der langsam emporstieg wie der Dampf von einem arbeitenden Zugtier. Und über der Bergkette, die den Horizont abschloß, an der Grenze der Sahara, flammte der Himmel in überirdischem Glanz. Lang gedehnte Goldstreifen wechselten mit Blutströmen. Blut und Gold, die ganze Geschichte der Menschheit – und ab und zu erschloß sich dazwischen ein winziger Ausblick auf einen grünlichblauen Himmel, unendlich fern in Traumes Weiten.

O, wie fern war ich von all den Dingen, von all den Leuten, für die man sich auf dem Boulevard interessiert. Wie fern auch von mir selbst; eine Art Wesen, das umherirrt ohne Bewußtsein, ohne Gedanken, ein Auge, das über die Dinge gleitet, sieht, nichts will, als sehen. So war ich weit von meinem Wege abgekommen, auf den ich garnicht mehr achtete, und als die Nacht hereinbrach, merkte ich, daß ich mich verirrt hatte.

Die Dunkelheit fiel auf die Erde nieder wie ein Schattenregen, und ich sah nichts vor mir als Berge, so weit ich blicken konnte. In einem kleinen Thal gewahrte ich Zelte, stieg hinab und suchte dem ersten Araber, den ich traf, klar zu machen, nach welcher Richtung ich wollte.