Alpha Quell - Jan Aengst - E-Book

Alpha Quell E-Book

Jan Aengst

0,0

Beschreibung

Die Wesen vom Planeten Alpha Quell leben in Harmonie mit der Natur. Ein Schamane erschuf einst diesen wundersamen Ort und es entwickelten sich drei Arten von Alphawesen: Die Heiler, die Seher und die Former. Durch ihre angeborenen Fähigkeiten können sie das Leben wachsen und gedeihen lassen. Doch als die Brüder Ezzet und Yooki gerade ihre Abschlussprüfung im Sprosswachsen haben, stört ein fürchterliches Gefühl den Frieden.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 60

Veröffentlichungsjahr: 2024

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Jedes Leben ist eine Lektion für unsere Seele. Und alles was uns lebendig sein lässt, ist Lektüre.

Inhaltsverzeichnis

Die Geburt des Quells

Die Alphawesen

Roter Regen

Der Irrgarten

Aufbruch in neue Welten

Die Jionblume

Die Schlacht um Alpha Quell

Die Geburt des Quells

Auf dem Planeten Alpha, in einer bisher unbekannten Galaxie, tobte vor mehreren hundert Jahren ein zerstörerischer Feuersturm. Wie eine Schlange wand er sich um den gesamten Planeten und schlug von außen mit seinen Flammen auf ihn ein. Statt der einst großen und prächtigen Wälder sah man nur noch brache Steppen, die im Horizont verschwanden. Es gab dort Seen, welche durch die enorme Hitze ausgetrocknet waren, und Berge, die wie Kerzen zu Boden schmolzen. Der Planet schien dem Untergang geweiht. Doch auf der Erde gab es Hoffnung.

Ein Häuptling eines Ureinwohnerstammes spürte den Schmerz, der auf diesem weit entfernten Planeten herrschte. In seinem Dorf – unter den Namen Whakan bekannt - führte seinen Stamm durch die Gefahren der Zeit. Er war ein furchtloser Häuptling - groß und zudem auch kräftig gebaut. Er trug ein üppiges Federgewand und eine Kette, die aus messerscharfen Wolfsklauen gemacht war. Whakans Vater, Maa’ingan, hatte ihm diese Kette übergeben, als er als Kind an hohem Fieber litt. Schon damals wusste Whakan, dass ihm Großes bevorstand. Er sollte früher oder später den Stamm durch die Gefahren des Lebens führen.

Und bis zu diesem Zeitpunkt wurde er von seinem inneren Trieb, Gutes zu vollbringen, geleitet.

Und auch in diesem Moment spürte Whakan, dass etwas unternommen werden musste. Er wusste, dass wenn er den Planeten nicht retten würde, Alpha für alle Zeiten verloren wäre.

Es war ein dunkler und rauer Tag auf der Erde. Whakan verließ seinen Stamm, um eine bestimmte Pflanze zu suchen - die Jionpflanze. Ihre Früchte waren vom Schöpfer selbst berührt worden. Sie nahmen seine göttliche Berührung auf und verliehen der Person, die die Beere aß, einen Teil seiner Kraft. Der lehrende Schamane konnte sich dadurch in tiefe Meditation begeben und einen Sprung durch Raum und Zeit machen.

Whakan wusste, warum diese Pflanze von nur wenigen gesucht wurde. Sie fordert einen hohen Preis, den viele nicht bereit sind zu zahlen. Denn die Kraft der Früchte nimmt für immer einen Platz in der Seele ein. Man wird zwar mit den schönsten Gefühlen der Welt beglückt, aber sie zeigt einem auch seine schlimmsten Ängste, von denen manche nicht einmal wissen, dass sie existierten. Aber seine Entschlossenheit ließ ihn nicht zweifeln.

Während seiner Reise zur Pflanze musste sich der Häuptling einer der größten Prüfungen seiner Zeit stellen: dem Überleben. Der Wald, in dem er lebte, war voller Gefahren. Krankheiten und vor allem wilde Tiere suchten damals das Leben heim.

Alles was er bei sich trug, war ein Gewand aus Büffelleder und ein Beutel aus Leinen, in dem er ein wenig Proviant und eine Decke transportierte. Das Messer an seinem Gürtel und der Bogen, den er bei sich trug, schützten ihn vor Wölfen und Bären. So gut es ging.

Nach einiger Zeit des Wanderns spürte Whakan, dass ihn etwas verfolgte. Er blieb stehen und schaute sich um. Dieses Gefühl war seltsam vertraut und machte ihm keine Angst. Daher beließ er es bei diesem Gefühl und ging weiter. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen, und die Sonne ging langsam unter. Es war also an der Zeit, ein Lager einzurichten.

Er sammelte Holz und entzündete ein Feuer. Aus Ästen baute er sich einen kleinen Unterschlupf und verbrachte die Nacht damit, am Feuer den Sternenhimmel anzuschauen. Er machte das fast jeden Abend. Denn jedes Mal, wenn Whakan seinen Blick nach oben richtete, empfing er eine Ruhe, die ihm keine andere Aktivität bieten konnte. Es war wie ein Ritual für ihn, und schon früher hatte er viele Nächte mit seinem Vater auf diese Weise verbracht.

Ab und zu legte er noch ein paar Hölzer nach und fiel dann in den Schlaf.

Am nächsten Morgen begab sich Whakan auf die Suche nach Nahrung. Es war sonnig und warm, und der Tag schien viel für ihn bereitzuhalten.

Während er gerade seinen Proviant mit Beeren, Pilzen und Kräutern auffüllte, erblickte er in einiger Entfernung einen alten Mann. Der Mann sah wohlgenährt und sehr gesund aus, und Whakan wunderte sich, was dieser Mann mitten im tiefen Wald machte. Er entschied sich, nach ihm zu rufen.

Der Mann drehte sich lächelnd zu ihm um, als Whakan näher kam.

Der Häuptling fragte den Mann, wie er zu solchem Wohlstand gefunden hatte und was er hier im tiefen Wald tat. Der alte Mann antwortete vorerst nicht auf seine Frage.

"Jeder findet seinen Weg", erklärte er gelassen. "Aber niemand kann dir diesen Weg zeigen. Du spürst ihn. Dort drin.", sagte er und tippte mit seinem Finger auf Whakans Brust.

Der Häuptling war verdutzt, doch der Mann sprach weiter.

"Du allein musst fühlen, wie der Frieden in dir aufsteigt. Wenn du denkst, du siehst das Glück vor deinen Augen, dann liegst du falsch. Durch deine innere Zufriedenheit kannst du wahres Glück erfahren, denn körperliche und geistige Gesundheit sind zwei völlig verschiedene Dinge. Ich könnte noch so gut ernährt sein, aber dennoch werde ich dadurch nie meinen Frieden finden. Aber sei beruhigt, du wirst deinen Weg schon finden. Ich sehe es in deinen Augen."

Der alte Mann lächelte ihn nochmals an, ging ohne weitere Worte fort und ließ den Häuptling einfach stehen. Whakan war sprachlos und dachte einen Moment über die Worte des Wanderers nach – bis in seinem Inneren geschah. Er fühlte sich von etwas angezogen, das einen Sinn zu ergeben schien, und er folgte diesem Gefühl.

Der Weg, den Whakan einschlug, führte ihn auf einen steinigen Berg. Es war mittlerweile Mittagszeit, und die Sonne stand kurz vor ihrem Zenit.

Auf seinem Weg zur Spitze des Berges überkam ihn ab und zu wieder das Gefühl, dass ihn etwas verfolgte, doch es war immer noch vertraut und er machte sich weiterhin keine Gedanken darüber.

Kurz vor seiner Ankunft auf der Bergspitze machte er in einer Lichtung auf einem großen Stein Rast. Das Gefühl wurde mit jedem Schritt stärker und beunruhigte ihn allmählich. Er vermutete, dass oben etwas auf ihn wartete.

Das Waldstück, in dem sich Whakan gerade befand, war nicht mehr so dicht bewachsen wie sonst. Je näher er seinem Ziel kam, desto weniger Bäume umgaben ihn.

Dann sah er im Augenwinkel einen Schatten hinter den Bäumen vorbeihuschen. Er hatte die Größe eines Bären, war jedoch so schnell und leise wie ein Wolf. Verwundert und mit gerunzelter Stirn stellte er sich langsam auf und zog seinen Bogen. Kurz darauf kam der Schatten wieder und lief hinter den Bäumen hin und her. Whakan machte sich kampfbereit. Der Schatten rannte nun auf ihn zu und sprang aus dem Wald in die Lichtung. Was jetzt lechzend vor ihm stand, erschütterte selbst den Häuptling: Es war ein Wolf, aber doppelt so groß wie ein gewöhnlicher. Eine Pfote war allein so groß wie Whakans Kopf, und das Maul des Tieres war groß genug, um ihn mit Leichtigkeit zu verschlingen. Sein Fell war struppig und zerzaust und man konnte ihm seine bisherigen Kämpfe ansehen - die er wohl alle gewonnen hatte.