Alte Leichen, Teil 2 von 5 (Serial): Ein Jesse Trevellian Thriller - Thomas West - E-Book
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Alte Leichen, Teil 2 von 5 (Serial): Ein Jesse Trevellian Thriller E-Book

Thomas West

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Beschreibung

Teil 2 von 5 : Serial
Eine Gesamtausgabe erschien unter dem Titel "Alte Leichen: Ein Jesse Trevellian Thriller".


Der New Yorker Ermittler Jesse Trevellian hat es diesmal mit besonders perfiden Morden zu tun...

"Wagen zwölf an Einsatzzentrale, kommen."
"Einsatzzentrale hört, kommen..."
Die Stimmen aus dem Funkgerät klangen verzerrt. Rauschen und Pfeifen überlagerte sie. Der Mann drehte an einem Knopf der vielen Knöpfe des Empfängers herum. Bis er die Frequenz des Polizeifunks exakt eingestellt hatte.
"...eine Tote im Zoo-Restaurant, Captain, wir brauchen die Männer vom Morddezernat, kommen."
"Verstanden, Wagen zwölf, wir informieren den Deputy Inspektor, Ende."
Klar und deutlich klangen die Stimmen jetzt. Der Mann lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. Aus einem ledernen Etui zog er eine filterlose Zigarette und steckte sie sich zwischen die Lippen. '17. Juni', zeigte der Ringkalender auf dem Schreibtisch neben dem Monitor. Ein Weißkopf-Seeadler schwebte über die Mattscheibe - der Bildschirmschoner. Durch die Lamellen der Jalousien vor den Fenstern drang spärliches Licht. Es hatte aufgehört zu regnen.
Der Mann zündete sich die Zigarette an. Im Schein des aufflammenden Feuerzeugs schimmerten seine blauschwarzen Augenbrauen. Und deutlicher waren jetzt die tiefen Falten zu sehen, die sich von den Nasenflügeln zu seinen Mundwinkeln herabzogen. Und die verwachsene Narbe in seiner Kinngrube.
Durch das Chaos von Büchern und Papieren zog er einen schweren Aschenbecher heran. Einen Aschenbecher aus türkisfarbenem Glas und wie eine Muschel geformt. Einige Minuten lang rauchte er schweigend. Auch die Stimmen im Funkgerät auf seinem Schreibtisch schwiegen.
Der Mann zog eine Schublade seines Schreibtisches auf und nahm ein Stilette heraus. Eine kurze Bewegung mit dem Daumen - klickend sprang die Klinge heraus. Er legte die Zigarette in den Aschenbecher und begann die schwarzen Ränder unter seinen Nägeln herauszukratzen.
Kurz darauf wieder Stimmen aus dem Funkgerät. "Zentrale an Wagen zwölf, kommen."
"Wagen zwölf hört, kommen."
"Der Deputy will Näheres wissen - Alter des Opfers, Verletzungsart, und so weiter, kommen."
"Eine ältere Lady, zwischen sechzig und siebzig. Sie liegt in der Toilette des Zoo-Restaurants. Das Schwein hat ihr die Kehle durchgeschnitten."

In der Serie „Jesse Trevellian“ erschienen bislang folgende Titel (ungeachtet ihrer jeweiligen Lieferbarkeit auf allen Portalen):

Alfred Bekker: Killer ohne Namen
Alfred Bekker: Killer ohne Skrupel
Alfred Bekker: Killer ohne Gnade
Alfred Bekker: Killer ohne Reue
Alfred Bekker: Killer in New York (Sammelband)
Thomas West: Rächer ohne Namen
Thomas West: Gangster Rapper
Thomas West: Richter und Rächer
Thomas West: Die zur Hölle fahren
Thomas West: Alte Leichen
Weitere Titel folgen. weniger

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Thomas West

Alte Leichen, Teil 2 von 5 (Serial): Ein Jesse Trevellian Thriller

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Serial Teil 2

Thomas West

Alte Leichen

Ein Jesse Trevellian Roman

Teil 2 von 5

 

In der Serie „Jesse Trevellian“ erschienen bislang folgende Titel (ungeachtet ihrer jeweiligen Lieferbarkeit auf allen Portalen):

 

Alfred Bekker: Killer ohne Namen

Alfred Bekker: Killer ohne Skrupel

Alfred Bekker: Killer ohne Gnade

Alfred Bekker: Killer ohne Reue

Alfred Bekker: Killer in New York (Sammelband)

Thomas West: Rächer ohne Namen

Thomas West: Gangster Rapper

Thomas West: Richter und Rächer

Thomas West: Die zur Hölle fahren

Thomas West: Alte Leichen

Weitere Titel folgen

 

 

Ein CassiopeiaPress E-Book

© Serienrechte „Jesse Trevellian“ by Alfred Bekker

© 2000 des Romans by Author

© 2013 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

[email protected]

 

 

 

*

 

Das Wochenende konnten wir abhaken. Der Fall beanspruchte rasch unsere gesamte Zeit. An Feierabend war nicht zu denken.

Am Samstagvormittag fuhren Milo und ich mit einer Frau namens Elizabeth Hershel in die Bronx hinauf. Eine Lehrerin aus Topeka, Kansas - die Tochter von Kathleen Hershel.

Wir brachten sie ins Zentrallabor. Ein verflucht schwieriger Gang - für die Frau sowieso, aber auch für Milo und mich. Auf der Hinfahrt hockte Elizabeth Hershel blass und versteinert im Font unseres Dienstwagens. Auf der Rückfahrt saß Milo neben ihr und hielt sie fest. Sie war neben der Zinkwanne mit der Leiche ihrer Mutter zusammengebrochen - buchstäblich zusammengebrochen. Sie weinte laut, die ganze Fahrt über.

Wir brachten sie nach Brooklyn in die Wohnung ihrer Mutter. Dort kochte ich ihr einen Kaffee, während Milo neben ihr auf einer Couch saß. Noch immer den Arm um sie gelegt, hörte er sich die Familiengeschichte der Hershels an.

Gegen Mittag klingelten wir bei Thompson. Schwester Vera ließ uns ins Apartment. Wir setzten die völlig aufgelöste Frau neben Thompson ans Bett. Die beiden hatten sich schon gekannt, als sie noch Kinder waren. Wir mussten es dem querschnittsgelähmten Mathematiker überlassen die trauernde Tochter von Kathleen Hershel zu trösten.

"War es eine tragische Familiengeschichte, die sie dir erzählte?", fragte ich Milo auf der Rückfahrt nach Manhattan.

"Nein - eine glückliche..."

Am frühen Nachmittag in der Federal Plaza dann die erste Konferenz der Sondereinheit. Ich sah die Frau neben dem Chef gleich, als ich den großen Konferenzsaal betrat.

Sie hatte dunkles, halblanges Haar, ein weiches Gesicht mit großen, grünen Augen und trug schwarze Hosen und einen dunkelgrauen, langen Wollpullover darüber. Nicht gerade das, was man beim FBI als Business-Look versteht. Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen - aber nicht deswegen fiel sie mir auf.

Orry übernahm die Moderation. Über einen Beamer projizierte er direkt aus seinem Computer Tabellen, Skizzen, Fotos und Zahlen an die große Leinwand an der Stirnseite des Saales. Er kommentierte die Laborberichte, die Fotos von Tatorten und Opfern. Die meisten der etwa vierzig Agenten schrieben eifrig mit. Auch Milo. Hin und wieder stellte jemand eine Frage.

Ich beobachtete die Fremde neben Jonathan D. McKee. Auch sie machte sich Notizen. Von Zeit zu Zeit beugte sich unser Chef zu ihr hinüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Nichts von dem, was Medina vortrug und präsentierte, war wirklich neu. Außer, dass weder in dem alten Buick des letzten Mordopfers noch in dessen Wohnung brauchbare Fingerabdrücke zu finden gewesen waren. Nur ein paar Stofffasern hatten unser Leute vom Erkennungsdienst an der Rücklehne des Fahrersitzes sicherstellen können. Und Hautfetzen unter den Fingernägeln des Opfers.

Nachdem Orry die sorgfältig zusammengestellten Fakten vorgestellt hatte, stand der Chef auf. Er trat neben das Rednerpult an der rechten Seite des Podiums.

"Ladies und Gentlemen - bitte lassen Sie sich die Dinge, die sie eben gehört haben, durch den Kopf gehen. Denken Sie gründlich darüber nach. Notieren Sie alles, was Ihnen dazu einfällt. Weiter möchte ich, dass Sie heute und morgen in kleinen Teams losziehen, und noch einmal sämtliche Zeugen aufsuchen, die die Mordopfer zuletzt lebend gesehen haben. Um mehr über den Mörder zu erfahren, müssen wir alles über die Opfer wissen. Am Montagvormittag treffen wir uns wieder hier und werten die Ergebnisse aus."

Er wies auf die fremde Frau. "Ich möchte Ihnen eine Spezialistin aus Washington vorstellen - bitte Mrs. Coldridge."

Die Frau erhob sich und stieg die zwei Stufen aufs Podest hinauf. Sie war groß, und ihre Gestalt entsprach ihrem Gesicht - lauter weiche, runde Linien. So auch ihre Stimme: Weich und ein wenig rau.

"Ich bin Donna Coldridge ", begann sie. "Seit vier Jahren arbeite ich in Washington in der Spezialeinheit für Fallanalysen und Erstellung von Täterprofilen mit. Ich bin gelernte Medizinerin und Psychologin. Sieht ganz so aus, als hätten wir es hier wirklich mit einem Serienmörder zu tun, doch ich muss mir heute und morgen das Material in Ruhe anschauen. Freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen."

Das war's schon. Milo neben mir rieb sich das Kinn. Wie verzückt beobachtete er, wie die Frau das Podium verließ und sich wieder auf ihren Platz setzte. Ich wusste ja, dass er seit ein paar Wochen ohne feste Beziehung lebte. Offenbar hatte sein Hormonspiegel mal wieder einen kritischen Punkt erreicht.

Der Chef ergriff erneut das Wort. "Willkommen in unserem Team, Mrs. Coldridge und erfolgreiche Zusammenarbeit." Er verabschiedete uns und schickte uns an die Arbeit.

Gemurmel erhob sich, Stühle scharrten, die Männer und Frauen standen auf. Einige hatten es eilig den Konferenzsaal zu verlassen, andere blieben in kleinen Gruppen stehen, und plauderten.

Eh ich mich versah, war der Platz neben mir leer. Ich entdeckte Milo vorn vor der ersten Stuhlreihe. Jonathan D. McKee hatte sich gerade von der Frau aus Washington verabschiedet. Milo begrüßte sie.

Ich ging zu ihnen und stellte mich ihr vor. "Jesse Trevellian. Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs. Coldridge."

"Nennen Sie mich Donna." Ihr Händedruck war kräftig, ihr Blick offen. Von nahem wirkte sie älter als von weitem. Ich schätzte sie auf Ende dreißig, Anfang vierzig. Sie strahlte eine natürliche Weiblichkeit aus, die mich sofort gefangen nahm.

Meinen Partner offenbar auch. "Wie wäre es, wenn wir Ihnen, den ersten Abend in New York City ein wenig versüßen und Sie in unsere Lieblingsbar in Seaport einladen?"

Er meinte den North Star Pub an der South Street, und er meinte nicht uns, wenn er 'wir' sagte, sondern er meinte sich. Ein Trick den Milo manchmal verwendete - im Namen von uns beiden lädt er eine attraktive Frau irgendwohin ein, wo er dann allein aufkreuzt. Meistens nachdem er mich solange bearbeitet hatte, bis ich zurücktrat.

"Das ist nett von Ihnen", sagte Donna. "Aber ich bin zum Arbeiten hier. Ihr Chef hat mir freundlicherweise sämtliche Unterlagen mit den vorliegenden Ermittlungsergebnissen kopieren lassen. Die werde ich jetzt mit in mein Hotelzimmer nehmen, und dann..." Sie lächelte und zuckte mit den Schultern. "Tja - und dann werde ich mich in unseren Fall einarbeiten."

"Schade", sagte Milo.

"Würde ich nicht anders machen", sagte ich.

"Ich würde mir gern die Tatorte ansehen." Mir fiel auf, dass sie kaum geschminkt war. Auch ihr Haar wirkte seltsam ungekämmt. "Vielleicht könnten Sie mich morgen nach Norwich, Connecticut begleiten..."

"Kein Problem", sagte Milo, "wir nehmen einen Helikopter. In welchem Hotel sollen wir Sie abholen?"

"Ich wohne im SoHo Grand Hotel - aber Sie brauchen mich nicht abholen. Ich nehme ein Taxi." Sie lachte. Vermutlich hatte sie Milos Strategie sofort durchschaut. "Und am Montag möchte ich gerne in den Zoo und in das Parkhaus."

"Machen wir", sagte ich. Sie bedankte sich und verließ den Saal.

Wir sahen ihr hinterher. "Sie hat was Natürliches", sagte ich. "Sympathisch."

"Sie hat was ungeheuer Weibliches", sagte Milo. "Hinreißend..."

 

*