Andro, streng geheim! (Band 1) - Fehlermeldung: Schule - Kai Pannen - E-Book

Andro, streng geheim! (Band 1) - Fehlermeldung: Schule E-Book

Kai Pannen

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Beschreibung

Der neue Mitschüler Andro ist kein normaler Junge, doch das darf keiner wissen. Er ist eigentlich ein Roboter, der einen wichtigen Auftrag zu erfüllen hat: Undercover soll er in der Schule die Menschen erforschen. Gar nicht so leicht, wenn man dabei auch noch Hausaufgaben machen und Freundschaften schließen soll. Die Geschichte rund um Schule und Freundschaft begeistert mit ihrem Comic-Stil und mit ganz viel Witz & Herz.   

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Kai Pannen
Illustriert von Mareikje Vogler
Band 1
Inhalt
Der erste Schultag ..................10
Die Schlange in der Pausenhalle.........21
Ein fast normales Zuhause.............28
Hauptsache trocken
.................37
Kleider machen Leute
................43
Kartoffelpüree .....................52
Immer der Linie nach ................58
Lilli.............................66
Der Kantinomat
....................70
Tor!
............................82
Auf der Hundewiese .................91
Klebriger Lieblingskuchen .............97
Essen ist fertig! ....................104
Her mit den Ringen .................108
Bei den Fischen ....................116
Alarm – ein Mensch zu Besuch! .........125
Die Generalprobe ...................134
Ausgepowert ......................143
Große Premiere ....................150
So muss sich Glück anfühlen ...........165
10
Der erste Schultag
Es ist gerade mal drei Tage her, dass meine Erbauer
mich programmiert haben. Jetzt stehe ich vor der Klasse
und muss
hunDertProzenTig funktionieren.
„Guten Tag. Ich heiße Andro.
Andro Neumann. 10 Jahre alt“,
stelle ich mich vor.
„Ihr seid umgezogen, nicht wahr?
Wo habt ihr denn vorher gewohnt?“,
fragt dieser Herr Lembke, der wohl
der Klassenlehrer ist.
HEILIGER STROMAUSFALL!
Ich muss schnell reagieren. Auf der
Innenseite meiner
3-D-Video-Info-
Brille
blende ich die Welt karte ein,
schließlich bin ich mit
modernster
Technik
ausgestattet. Und ausnahms-
weise funktioniert die sogar mal.
100 %
„Oh Gott, was bist du denn für ein Nerd?“, sagt ein
buntes Mädchen. Ihr Gesicht sieht aus wie angemalt.
Irgendwie künstlicher als die Gesichter der anderen. Mit
„Oh Gott“ hat sie mich angeredet! Keine schlechte
Begrüßung für den Anfang. Lediglich etwas übertrieben,
sagt mein
Ana lyseprogramm. Schließlich ist Gott
für VIELE Menschen der mächtigste Boss.
Diese äußerst freundliche Begrüßung
beschert mir jedenfalls die ersten
dReI
PunKte auf meinem Statusbalken für
Freundschaften
.
„Sophie, unterlasse bitte deine beleidi
-
genden Bemerkungen“, mahnt der Lehrer.
WOW!
HERZLICH
WILLK
O
MMEN,
ANDRO!
13
Weg sind sie wieder, meine drei Freund-
schaftspunkte!
„Dann macht dein Vater beruflich bestimmt was mit
Computern? Palo Alto, das Zentrum der Computer-
industrie.“ Dieser Herr Lembke scheint langsam wieder
aufzutauen.
ACHTUNG! Das Thema Computer muss möglichst
schnell abgehandelt werden.
Positiv. Er macht sie sauber“, antworte ich.
„Du meinst, er pflegt die Daten und programmiert sie?“
„Er pflegt Computer. Mit einem Lappen. Er ist Putz
-
mann.“
GUTE AUSREDE! Putzmann ist ein unauffälliger
Beruf. Anders als
Roboter-Erbauer.
„Und wegen eines neuen Putzjobs seid ihr aus Amerika
extra hierhergezogen?“
Herr Lembke sieht mich mit einem un-
definierbaren Blick an. Meine Ausrede
klingt scheinbar ziemlich unglaub würdig.
Puh!
Oh, oh!
15
Ich setze mich neben den Jungen und scanne ihn mit
einem kurzen Blick:
Voluminöser Körper, also
etwas dicklich.
145 ZENTIMETER. 55,3 KILOGRAMM.
Gelockte rötliche Haare. Blasse Hautfarbe.
„Du hast
56 braune Punkte im Gesicht“, flüstere ich ihm
zu. Vermutlich hat er vergessen, sein Gesicht zu waschen.
„Das sind Sommersprossen“, sagt er und rückt ein
wenig von mir weg.
Sommersprossen: Nicht verwandt
mit Bambussprossen oder Leiter-
sprossen. Weder hat der Junge
grüne Keime noch Holzpflöcke
im Gesicht.
„Guten Tag. Ich heiße Andro. Das ist die Kurzform von
Andr…, korrigiere, von Andreas, und bedeutet
der Tap-
fere
.“ Sicherlich erhalte ich so ein paar Punkte. Also
Freundschaftspunkte, nicht diese braunen Dinger wie
in dem Gesicht meines Sitznachbarn.
Der Junge starrt auf meine ausgestreckte Hand und
sagt: „Ähm … Hi. Ich bin Leon.“
Das scheint die übliche Begrüßung zu sein und so sage
ich ebenfalls: „Hi.“
Komisch, dieser Leon. Interessiert er sich etwa für
Haie? Ich habe ein paar
Informationen zu diesem
Thema ge speichert und könnte ihm einen Vortrag halten.
Doch da sagt eines der bunten Mädchen hinter mir:
„Da haben sich ja zwei Hirnis gefunden.“
Hirnis?
Unbekannter
Ausdruck!
Zwei besonders
intel ligente männliche
Menschen mit über-
ragenden
Gehirnen?
Was in
18
Die gesamte Klasse lacht. Plus 4 Freundschafts-
punkte.
Auch der Herr Lehrer grinst. Weil aus
Sophie keine Zahl herauskommt, zeigt er auf
mich: „Du weißt das doch bestimmt, Andro.“
273“, antworte ich.
„Das wollte ich auch sagen“, ruft ein Junge aus der
ersten Reihe beleidigt.
„Streber, Streber“, kommt es von ganz hinten.
„Dann versuchen wir es mal mit …“, dieser Herr
Lembke denkt nach. Dann schreibt er eine Aufgabe auf
das Smartboard:
Haha, haha!
19
„29“, beantworte ich diese alberne Frage.
Herr Lembke ist noch dabei, das Ergebnis auszurech
-
nen, und sieht mich mit großen Augen an: „Richtig,
Andro!
Sehr gut.“
Er wuschelt sich durch
die Haare und schreibt
die nächste Aufgabe
auf das Smartboard:
467x3-239“.
Ich sage: „1162.“
Herr Lembke
benutzt seinen
Taschen-
rechner
und zerrauft sich seine Haare noch ein bisschen
mehr. „Unglaublich, wie aus der Pistole geschossen.
Treffer!“
„Ich dachte, dies wäre Mathe- und kein Schießunter
-
richt“, stelle ich verwundert fest.
Ein Mädchen ruft: „
1567x3578“.
Ich antworte: „
5606726“.
Herr Lembke tippt auf seinem Taschenrechner herum
und springt aufgeregt hin und her. „Wahnsinn. So was
kann doch
kein Mensch im Kopf ausrechnen.“
Peng!
20
Da mag er recht haben. Aber für einen ROBOTER wie
mich ist das unterstes Taschenrechner-Level. Der Lehrer
beruhigt sich allmählich wieder. Die
10 neuen Freundschaftspunkte scheine
ich jedenfalls ihm zu verdanken.
„So, und nun noch eine Aufgabe für
NormaLsteRblicHe.
Leon, was ist 16 mal 9?“
Der Junge neben mir starrt nur auf die Tischplatte. Wie
dumm die Menschen doch sind! Und ausgerechnet die
soll ich erforschen und ihr Vertrauen gewin
-
nen. Also schreibe ich 144 auf ein Blatt
Papier und schiebe es Leon zu.Weitere
2 Freundschaftspunkte für mich.
Die Schlange in
der Pausenhalle
Es klingelt.
Große PAuSe
. So bezeichnen die
menschlichen Wesen den Zeitraum, in dem die Schüler
ihre
Batterien aufladen können. Das meine ich natür-
lich nicht wörtlich. Die Menschen haben eine Vorliebe
dafür, etwas mit anderen Worten zu beschreiben.
Negativ ist, dass ich es dann meist falsch verstehe.
Da gibt es noch einiges zu erforschen für mich.
Wenn Menschen ihre
Batterien
aufladen
, dann meint man
damit, dass sie sich erholen.
Anders bei Robotern: Wenn
Roboter ihre Batterien auf-
laden, meint man damit, dass
sie
wirklich
ihre Batterien
aufladen. Wir funktionieren
schließlich mit
S
trom.
Ding,
dong!
22
„Ich hab totalen Hunger. In der Pausenhalle gibt’s was
zu essen. Kannst mitkommen“, sagt Leon.
Plus
zwei Punkte auf meiner Freund-
schaftsskala
.
„Dann aber los. Wir müssen uns beeilen,
bevor die Schlange wieder so lang ist.“
Ich muss mich schon sehr wundern. Eine
Schlange in der Pausenhalle? Noch dazu eine,
die anscheinend ungewöhnlich schnell wächst.
„Um welche
Spezies
handelt es sich?“ Ganz geheuer
ist mir das nicht, auch wenn Roboter bestimmt nicht auf
ihrem Speiseplan stehen.
„Hä,
Spezies
?“
Spezies
ist der wissenschaftliche Begriff für
Art
. Ist es eine Kobra, eine Boa oder ein Python?“
Leon verzieht seinen Mund zu einem Lächeln.
„Soll wohl lustig sein. Ich schätze, es ist
eine Warteschlange. Total harmlos und
tierisch langweilig.“
Über diese Schlangenart habe ich
KEINE INFORMA TIONEN gespei-
chert. Aber gut, wieder was gelernt.
Hihi!
In der Pausenhalle herrscht ein ziemliches Durcheinan-
der und Gedränge. Genau 45 Schüler, die hintereinander
quer durch die Halle stehen. Doch eine Schlange ist
nirgends zu entdecken.Vermutlich eine
scheue Spezies.
„Mist, wir sind spät dran“, flucht Leon.
Das Ziel dieses Pausenhallenspiels ist es, den Tresen zu
erreichen und
Menschennahrung zu ergattern, bevor
es wieder zum Unterricht läutet. Hinter dem Tresen steht
eine Frau, die jeden freundlich beim Namen grüßt. Um
das Spiel zu erschweren, scheinen ihre
MIkRofoNe defekt
zu sein.
Korrigiere, bei Menschen nennt man
Frau
Becker
das
Ohren
. Jedes Mal
wiederholt sie die Be-
stellung oder das, was sie
glaubt, ver standen zu
haben.
„Ein schneller
Pantoffel-Spagat?“,
ruft sie so laut,
dass wirklich
jeder es
hören kann.
24
„Nein, einen Teller Kartoffelsalat“, wiederholt ein
Mädchen ihre Bestellung.
„Ein heller Karton-Apparat. So was hab ich nicht.“
Kartoffelsalat!“
„Ach, Kartoffelsalat. Sag das doch gleich.“
Die Frau greift einen Teller und schaufelt eine große
Portion darauf. So geht das bei jeder Bestellung.
Leon ist mittlerweile in sein
Handy vertieft und
beschießt Monster. Der Junge aus der ersten Reihe und
sein Tischnachbar kommen auf uns zu. „Sieh an, unser
Neuer steht ganz hinten in der Schlange. Gebt es auf,
in dieser Pause bekommt ihr nichts mehr. Dafür ist die
olle Becker viel zu langsam. Wird Zeit, sie durch den
Kantinomaten zu ersetzen.“
„Kantinomat?“, frage ich.
„Ach ja, das kannst du noch nicht wissen. Wir arbeiten
gerade an einer
automatischen Essensausgabe.
Damit das in Zukunft besser läuft in den Pausen.“
„Aha“, denke ich. „Die Menschen ersetzen sich also
schon selber durch Maschinen.“
Julius, so heißt der Junge, ist der
Klassenbeste. Aber
keiner kann ihn leiden, weil er eine
Petzliese ist, hat
Zack!
Peng!
Aha!
Aha!
Till zögert.
„Gib’s ihm schon“, herrscht Julius ihn an. Widerwillig
reicht mir dieser Till seine Nahrung.
FÜR MICH?“, frage ich.
„Für wen sonst? Der da ist doch schon zu dick.“ Leon
tut so, als hätte er Julius’ Bemerkung nicht gehört. Ich
nehme das Butterbrot und bedanke
mich vorschriftsmäßig.
Anscheinend kann dieser Till
nicht sprechen, denn Julius sagt:
„Schon gut. Frag mich, wenn du Hilfe brauchst.“
+1 Freundschaftspunkt!
Wie soll ich dieses Butterbrot nur
sinnvoll verwenden? Schließlich habe
ich keinen eingebauten
Bio-Reaktor,
der daraus
Strom erzeugt. Meine
Erbauer basteln zwar an so einem Apparat
herum, aber das Ding explodiert regel mäßig
und hinterlässt immer eine ziemliche Sauerei. Im Übrigen
ist ein
Stromkabel viel leckerer als ein Brot!
Es klingelt zum Ende der Pause und wir stehen tatsäch
-