Astrid Lindgren. Ihre fantastische Geschichte - Agnes-Margrethe Bjorvand - E-Book

Astrid Lindgren. Ihre fantastische Geschichte E-Book

Agnes-Margrethe Bjorvand

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Beschreibung

Sie ist die Erfinderin von Pippi, Michel, Madita, Karlsson vom Dach, den Brüdern Löwenherz und vielen anderen Lieblingsfiguren – aber wer war Astrid Lindgren eigentlich? Diese besondere Biografie erzählt, was in Astrid Lindgrens Leben geschah, als sie ein Kind, eine Jugendliche und eine Erwachsene war und wie aus dem Bauernmädchen aus Småland eine weltberühmte Autorin wurde. Selbst der allergrößte Astrid-Lindgren-Fan erfährt hier noch etwas Neues – zum Beispiel, dass sie davon träumte, Slalom zu fahren.

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Seitenzahl: 82

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Astrid Lindgren

Ihre fantastische Geschichte

 

 

 

Für Alice

Willkommen

Dies ist ein Buch über Astrid Lindgren – die beste Autorin der Welt. Das finde ich jedenfalls.

 

Du kannst das Buch auf verschiedene Weisen lesen. Zum Beispiel ganz gewöhnlich von der ersten bis zur letzten Seite. Dann erfährst du eine Menge darüber, was in Astrid Lindgrens Leben geschah, als sie ein Kind, eine Jugendliche, eine Erwachsene und eine alte Frau war. Genauso gut kannst du aber im Buch herumblättern, dir die Bilder angucken und hier und da ein bisschen lesen. Du kannst es machen, wie es dir gefällt!

 

Astrid Lindgren hat gesagt: »Es gibt solche, die gerne lesen, und solche, die niemals in ein Buch schauen wollen.« Hoffentlich bist du jemand, der gerne liest, denn dann wird dir niemals langweilig sein.

 

Liebe Grüße

Agnes-Margrethe Bjorvand

Astrid Lindgren 1907–2002

Ich will für einen Kreis von Lesern schreiben, der Wunder bewirken kann. Nur Kinder können beim Lesen Wunder bewirken. Astrid Lindgren

Hier siehst du die Autorin Astrid Lindgren. Sie wurde richtig alt und starb erst mit vierundneunzig Jahren.

 

Sie hat über hundert Bücher geschrieben – und Regieanweisungen für mehr als sechzig Filme, Fernsehserien und Theaterstücke. Außerdem hat sie sich eine ganze Reihe von Liedern ausgedacht.

 

Astrid Lindgren hatte viele, viele, viele Geschichten in sich. Ihre Bücher und Filme handeln fast immer davon, wie es ist, ein Kind zu sein. Das ist manchmal einfach nur lustig, manchmal kann es aber auch ziemlich schwer sein.

 

Dieses Buch erzählt von Astrid Lindgrens Leben. Und ein bisschen auch von ihren Büchern und Filmen, weil sie das, wovon sie schreibt, tatsächlich oft selbst erlebt hat.

Das Bauernmädchen von Näs

Beginnen wir beim Anfang – im November 1907, da kam ich auf die Welt – in einem alten roten Haus, umgeben von Apfelbäumen. Astrid Lindgren

Am Donnerstag, den 14. November 1907, wurde Astrid auf einem Hof in Vimmerby in Småland geboren. Der Hof hieß Näs, und diesen Namen trägt er noch heute. Astrid kam in dem großen Bett zur Welt, in dem ihr Papa immer schlief – genau wie alle vier Kinder auf Näs.

 

Die Kinder auf Näs, das waren der große Bruder Gunnar, die kleine Schwester Stina und die noch kleinere Schwester Ingegerd. Und dann gab es da natürlich Astrid. Die vier spielten und spielten und spielten – fast so wie die Kinder aus Bullerbü.

 

Gunnar war gerade einmal ein Jahr älter als Astrid. Die beiden spielten besonders viel zusammen, und sie waren auch die Bestimmer. Die kleinen Geschwister waren ihnen meistens nur im Weg.

 

Aber manchmal war es richtig praktisch, kleine Geschwister zu haben. Wenn sie Arzt spielen wollten zum Beispiel. Dann war Gunnar der Arzt, und Astrid war die Krankenschwester, während die Kleinen die Patienten sein durften. Einmal hätte es richtig schlimm ausgehen können. Gunnar und Astrid holten nämlich eine große Spritze, mit der sie Stina piksen wollten, und in der Spritze war Gift zum Töten von Insekten. Zum Glück bekam Stina aber kein Gift ab.

Weißt du was?

Astrid und ihre Geschwister hießen mit Nachnamen Ericsson. Alle Kinder hatten drei Vornamen:

Sven Gunnar Erik

Astrid Anna Emilia

Stina Hanna Ingrid

Ingegerd Britta Salome

Niemand weiß, wie groß Astrid Lindgren war, als sie geboren wurde, aber als Erwachsene war sie 167 Zentimeter groß.

Die Familie

Für ein Kind war es interessant und lehrreich, mit Menschen unterschiedlicher Art und Eigenheiten und Altersgruppe aufzuwachsen. Von ihnen lernte ich […], dass das Leben Bedingungen unterworfen ist und wie schwierig es manchmal ist, Mensch zu sein. Astrid Lindgren

Astrid, Gunnar, Stina und Ingegerd wohnten nicht etwa alleine, so wie Pippi Langstrumpf, sondern zusammen mit Mama Hanna, Papa Samuel August, Opa Samuel Johan und Oma Ida. Außerdem wohnten auf dem Hof Knechte, Mägde und viele andere, die dort beschäftigt waren. Es war wie auf Katthult, wo Michel und Ida, aber auch Lina und Alfred zu Hause sind.

 

Der Hof gehörte Hanna und Samuel August. Als Astrid klein war, gab es weder Traktoren noch besonders viele andere Maschinen, darum war es anstrengend, auf einem Bauernhof zu arbeiten. Gleichzeitig hatte man aber viel Spaß, weil lauter Menschen um einen herum waren, die einem bei der Arbeit halfen. Außerdem wurden auf Näs verschiedene Tiere gehalten, um die man sich kümmern musste: Kühe, Ochsen, Schweine, Pferde, Schafe, Ziegen und Hühner.

 

Die Mägde schliefen auf der Ausziehbank in der Küche im roten Haus. Im Sommer, wenn es warm war, übernachteten sie unter dem Dach. Eine der Mägde hieß Signe. Manchmal lasen Astrid und ihre Geschwister heimlich Signes Liebesbriefe, die sie in ihrer Schublade versteckt hatte. Und sie schlichen Signe hinterher, wenn sie Besuch von ihrem Verlobten bekam.

Weißt du was?

Die Knechte schliefen im roten Außenhaus. Als Astrid ihr erstes Michel-Buch schrieb, überlegte sie sich, dass Michel genau dort seinen Tischlerschuppen haben sollte.

Ein Knecht hieß Pelle. Er hatte keine Eltern mehr und kam mit vierzehn Jahren nach Näs. Pelle war sehr nett, und er mochte Kinder gern, genau wie Alfred in den Michel-Büchern.

Einmal gab es auf Näs einen Hengst, der keine Hufeisen bekommen wollte. Zum Glück war Pelle da! Er verstand nämlich, dass das Pferd kitzelig an den Beinen war, und fasste deshalb nur die Hufe an. Und plötzlich stand der Hengst beim Beschlagen ganz still. So hat es auch Michel gemacht, als er auf dem Markt in Vimmerby war und das Pferd Lukas gefunden hat.

Opa Samuel Johan sagte oft »Ach jajajaja!«, so wie der Großvater in Bullerbü.

Oma Ida konnte gut Spukgeschichten erzählen. Viele Jahre später schrieb Astrid ein Buch über eine ihrer Geschichten. Das Buch heißt Rupp Rüpel – Das grausigste Gespenst aus Småland.

Die Natur

Fragt mich aber jemand nach meinen Kindheitserinnerungen, dann gilt mein erster Gedanke trotz allem nicht den Menschen, sondern der Natur …  Astrid Lindgren

Für Astrid war die Natur das Allerbeste am Leben auf Näs. Rund um den Hof lagen Weiden, auf denen die Tiere grasen und die Kinder herumspringen konnten. Es gab Blumen und Obstbäume, und man hörte wunderschönes Vogelgezwitscher.

 

In der Nähe des Hofes schlängelte sich ein Fluss entlang, in dem die Kinder gerne badeten. »Ihr dürft nicht weiter als bis zum Bauchnabel reingehen«, sagte Mama Hanna immer. Aber diese Mahnung vergaßen die Kinder sofort wieder, denn wie sollten sie sich sonst das Schwimmen beibringen?

 

Auf Näs stand der beste Kletterbaum der Welt. Es war ein großer Baum mit einem dicken, hohlen Stamm. Die Kinder konnten durch ein Loch hineinklettern und sich im Stamm verstecken.

 

Im Kletterbaum hatten sich Eulen ein Nest gebaut, deshalb nannten die Kinder ihn den Eulenbaum. Zweimal machte Gunnar etwas ganz Freches: Er tauschte die Eier der Eulen einfach gegen gewöhnliche Hühnereier aus. Die Eulen brüteten die Eier geduldig aus – und eines Tages wurden sie Eltern von kleinen gelben Küken.

Weißt du was?

Astrid liebte es, auf Bäume zu klettern. Sie kletterte ihr ganzes Leben lang in Bäumen herum, sogar noch als sie schon alt war! Sie sagte: »Es steht nicht in Moses’ Gesetzen, dass alte Frauen nicht auf Bäume klettern dürfen!«

Pippi hat einen Limonadenbaum, der dem Eulenbaum sehr ähnlich ist.

Spielen und spielen und spielen – und noch mehr spielen

Wir spielten immerzu, morgens, mittags und abends, genau wie die Kinder in den Bullerbü-Büchern. Alles, was darin steht, ist wahr.  Astrid Lindgren

Die Kinder auf Näs spielten und sprangen und kletterten, so viel sie nur konnten. Astrid balancierte sogar auf dem Dach des roten Hauses, und das war ziemlich hoch! Ihre kleine Schwester Stina stand unten und rief: »Du bist bestimmt verdreht, Astrid!« So wie Lisabet es tut, wenn Madita gefährliche Sachen macht.

 

Viele Leute, die auf dem Hof arbeiteten, hatten Kinder, deshalb gab es für Astrid und ihre Geschwister jede Menge Spielkameraden. Eines der Mädchen hieß Edit. Sie war ein bisschen älter als Astrid, und sie konnte etwas ganz und gar Magisches: lesen! Sie war die Erste, die Astrid Märchen vorlas.

 

Astrid und Gunnar konnten nie genug Märchen hören. Wenn Edit ihnen vorlas, war es, als wenn rund um sie herum lauter Feen und Trolle auftauchten.

 

Draußen auf dem Hof spielten sie die Geschichten nach, die sie gehört hatten. Außerdem spielten sie Zirkus und Indianer. Oder sie waren Sachensucher, genau wie Pippi Langstrumpf. Fußball spielten Astrid und ihr Bruder auch gerne.

 

Auf Näs gab es einen großen Haufen Sägespäne. Dort bauten sich die Kinder Geheimgänge und Höhlen, in denen sie sich verstecken konnten. Das war ziemlich gefährlich, aber die Eltern wussten nichts davon, sodass sie ungestört spielen konnten.

Weißt du was?

Heute nennen Astrids Verwandte das rote Haus auf Näs Bullerbü.

Bullerbü gibt es wirklich. Der Hof heißt eigentlich Sevedstorp, und er liegt ganz in der Nähe von Näs. Es ist ein Hof mit drei roten Häusern. Im mittleren Haus wohnte Astrids Papa, bis er zwanzig Jahre alt war. Dann zog er zusammen mit seinen Eltern und seinen Brüdern nach Näs.

Geborgenheit und Freiheit

Es war schön, dort Kind zu sein, und schön, Kind von Samuel August und Hanna zu sein. […] Zweierlei hatten wir, das unsere Kindheit zu dem gemacht hat, was sie gewesen ist – Geborgenheit und Freiheit. Astrid Lindgren

Natürlich sollten Kinder Respekt vor ihren Eltern haben, aber Eltern sollten auch Respekt vor ihren Kindern haben, fand Astrid Lindgren – und so war es auf Näs.

 

Samuel August hatte seine Kinder sehr gern. Und er hatte Hanna sehr, sehr gerne. Früher war es unüblich, dass man seine Frau vor anderen küsste und umarmte, doch genau das tat Samuel August. Jeden Tag!