Auf die Länge kommts nicht an - Anett Leunig - E-Book

Auf die Länge kommts nicht an E-Book

Anett Leunig

4,8

Beschreibung

Auf die Länge kommts nicht an Nach unserer Meinung kommt es bei Kurzgeschichten sehr wohl auf die Länge, respektive auf die Kürze an. Was Anett Leunig hier mit leichter Hand gelingt, ist die hohe Kunst der Literatur. Sie erzählt uns Geschichten, die auf wenigen Seiten ganze Schicksale offenbaren. Da ist die Geschichte einer Reisenden, die im Zug offenbar belästigt wird; eine andere erzählt offenbar von Urlaubsvorbereitungen und eine weitere lässt uns teilhaben an einer Konversation auf einem Faschingsball. Doch offenbare Handlungen enden bei Anett Leunig oft unvermutet. Weiterhin gibt uns die Autorin Einblick in ihr Schaffen als feinfühlige Märchenerzählerin. Alle Geschichten in diesem Bändchen sind wahre Perlen und erscheinen für Leserinnen und Leser jeglichen Alters bestens geeignet.

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Seitenzahl: 134

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Anett Leunig, geb. 1978, ist in Naumburg/Saale zu Hause und als Diplom-Rechtspflegerin tätig. Bereits in ihrer Jugend hat sie ein Faible für das Geschichtenerzählen und die Sprache entwickelt. Sie beobachtet und analysiert reale Situationen sehr genau, um sie dann in ihrer lockeren, schmunzelnden Erzählweise in die Handlung einzuflechten.

Nach drei Romanen erfreut uns die junge Autorin nun mit spritzigen Kurzgeschichten.

Anett Leunig

Auf die Länge kommt's nicht an

Kurzgeschichten

mit Illustrationen von Dagmar Lüke

Nepa Verlag 2012

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.nepa-verlag.de

Originalausgabe 2012

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

© 2012 NEPA Verlag, Frauensee

Der Nepa Verlag ist ein Unternehmen der BigKahoona UG (haftungsbeschränkt), Sünna

Umschlagbild: © svetlana67 – Fotolia.com

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

Illustrationen: Dagmar Lüke, Arnstadt – www.dagmar-lueke.de

Umschlaggestaltung: Alexander Heiderich

Lektorat und Satz: Lektorat Nowack, Rudolstadt

ISBN 9783944176260

Inhaltsverzeichnis:

Cover

Über die Autorin

Titel

Impressum

Einleitung – Premiere

Januar – Beweismittel

Februar – La Carnaval

März – Gitarrentraum – Traumgitarre

April – Im Zugabteil

Ostern – Hasensache

Mai – Gebt den Kindern das Kommando!

Juni – Reisevorbereitungen

Juni – Weltreise

Juli – Autobahn

Sommerferien – Ein Saalfelder Sommertraum

August – Regen

September – Zirkusspiel

Oktober – Herbst in Japan

November – Smaragdenduft

Dezember – Wie die kleine Schneeflocke Weihnachten fand

Weihnachten – Rudolf und der Weihnachtsmannmantel

Werkstattbericht – Störende Befindlichkeiten

Einleitung – Premiere

Es ist so weit!

Verhaltenes Wispern und dumpfes Murmeln von unzähligen Stimmen dringt zur Bühne herauf, Füße scharren über den Boden. Die Scharniere der Klappsitze quietschen, dazwischen knistert hektisch ein Bonbonpapier. Draußen vor dem dichten Vorhang spendet der kristallene Kronleuchter warmes Licht – hinter dem blutroten Samt ist alles stockdunkel. Hier stehe ich.

Ich wage es nicht, durch die schweren Falten hindurchzulinsen. Ich bin zu aufgeregt. Seit heute Morgen schon, eigentlich bereits seit gestern Abend, letzter Woche – ich weiß nicht mehr genau, wann es angefangen hat. Aber mit jedem Tag bin ich nervöser geworden.

Mittlerweile flattert mein Herz so schnell wie die Flügel eines Kolibris, und das Blut rauscht mir Sturzbächen gleich durch die Ohren. Wie zum Teufel soll ich da meinen Einsatz hören?

Schließlich läutet das Glöckchen zum dritten Mal. Schlagartig wird es draußen mucksmäuschenstill, obgleich der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Ich kann gar nicht glauben, dass so viele Leute gekommen sind, um heute Abend dabei zu sein, freue mich über jeden einzelnen Gast und bin auch ein bisschen stolz.

Doch der Gedanke an den gefüllten Saal macht mich noch um einiges nervöser. Meine im Schoß gefalteten Hände, eben noch kalt und steif, sind plötzlich ekelhaft feucht. Verstohlen wische ich sie mir am Hosenbein ab, streiche dabei über meine watteweichen Knie.

Plötzlich eine Bewegung in meinem Augenwinkel! Jemand winkt mir hektisch zu, deutet auf sein Handgelenk, und reckt dann drei Finger in die Luft.

Noch drei Minuten also. Ein Kribbeln durchfährt mich, und alle Haare stellen sich mir auf. Hastig schwirren meine Finger ein letztes Mal prüfend über alle Details meiner Ausstattung. Es darf nichts schief gehen!

Draußen hat sich eine erwartungsvolle Stille über den Saal gelegt, der Kronleuchter wird gedimmt. Der Souffleur nimmt noch einen Schluck aus seinem Wasserglas, spitzt prüfend die Lippen. Mein innerer Alarm schwillt an: ›Gleich! Gleich!‹

Mit einem Mal geht ein Ruck durch den schimmernden Samt, blutrote Wellen spülen alle störenden Geräusche hinweg, löschen jede unpassende Stimme aus, machen die Bühne frei für …

»Max, der Spot! – Jetzt!!!«

Wie ein hypnotisiertes Kaninchen schrecke ich auf. Das war mein Signal! Mit zitternden Fingern greife ich zum Steuerpult, sende ein letztes Stoßgebet an alle Götter der Elektrizität und drücke den Hebel nach unten. Der Spot flammt auf, ein gleißend heller Lichtstrahl, der messerscharf in das Parkett der bis eben noch rabenschwarzen Bühne sticht. –

Und da sitzt sie!

Genau im Zentrum des hellgelben Kegels – und damit im Mittelpunkt des heutigen Abends.

Der Spot ist perfekt auf ihren Scheitel ausgerichtet, hebt sie aus dem Dunkel hervor, rückt sie für das Publikum ins rechte Licht, ohne sie zu blenden. Das ist mein Werk, und ich bin stolz darauf! Das Papier in ihrer Hand zittert leicht, als sie sich das Manuskript zurechtlegt. Ihr Blick gleitet für eine Sekunde in die Dunkelheit zu mir herüber, und ihr Zwinkern verrät mir, was ich schon längst weiß: Sie ist genauso aufgeregt wie bis eben noch ich.

Für die nächste Stunde wird sie das Publikum in ihren Bann ziehen, es mit sich auf die Reise durch ihre Geschichten nehmen und es mit ihrer Musik begleiten – ohne sich dabei auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen.

Genug Zeit für mich, mir erst einmal einen Kaffee zu holen!

Januar – Beweismittel

Gegen zehn schloss Pedro die Tür ab. – Feierabend für heute! Der letzte Kunde war gerade mit seinem Mietwagen vom Hof gedüst, zufrieden und voller Abenteuerdrang.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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