August Hermann Franckes und Hans Körbers Reise nach Zentralasien (1914) im Auftrag des Kgl. Ethnographischen Museums München im Spiegel der Korrespondenz (1914 -1928) -  - E-Book

August Hermann Franckes und Hans Körbers Reise nach Zentralasien (1914) im Auftrag des Kgl. Ethnographischen Museums München im Spiegel der Korrespondenz (1914 -1928) E-Book

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Beschreibung

Angeregt durch die preußischen Turfanexpeditionen (1902-1914) beabsichtigte Lucian Scherman (1864-1946), der Direktor des Münchner Ethnographischen Museums, ebenfalls eine Serindien-Sammlung aufzubauen und dazu einen Sammler nach Zentralasien zu schicken. Der Tibetmissionar August Hermann Francke (1870-1930), damals einer der besten Kenner Ladakhs und seiner Geschichte, schien ein geeigneter Kandidat zu sein; außerdem würde die Mission einen Teil der anfallenden Kosten tragen, denn der Reisende würde ja gewissermassen nebenher für das Museum sammeln. Francke gewann als Mitreisenden den sprachkundigen Hans Körber, der sich jedoch in der Praxis als problematischer Mitarbeiter erwies. Die Expedition stand unter einem schlechten Stern: die Reisewege und die Kosten wurden unterschätzt, ein Besuch der Gegend von Turfan erwies sich als nicht durchführbar und zu allem Überfluss brach der Weltkrieg aus, sodass die beiden Forscher 1914 in Leh festgenommen und ins Internierungslager Ahmednagar übergeführt worden. Der russische Teil der Sammlung ging verloren, der andere, grössere Teil jedoch wurde 1928 nach Deutschland gebracht und von Francke noch ansatzweise bearbeitet. Der von Scherman mit Geduld und Geschick geleitete Briefwechsel dokumentiert die Forschungsreise mit all ihren praktischen und menschlichen Schwierigkeiten und ist eine aufschlussreiche Quelle zur Geschichte der Ethnographie und des Museums in München.

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Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Geleitwort

Einleitung des Herausgebers

Briefwechsel

Anhang 1: Lebenslauf Körber

Anhang 2: Verzeichnis der Sammlung A. H. Francke – Berlin

Bibliographie

Namenregister

Geleitwort

Lucian Scherman (1864–1946), Direktor des damaligen Kgl. Ethnographischen Museums München, sah im Jahre 1914 die Chance, in Ostturkestan, der chinesischen Westprovinz Sinkiang/Xinjiang, für sein Museum ebenfalls eine Sammlung von buddhistischen Kulturgütern zusammenstellen zu lassen, wie sie von Zentralasien-Expeditionen in den vorhergehenden Jahren seit Ende des 19. Jahrhunderts für andere wichtige Völkerkundemuseen Europas (Stockholm, London, Paris, Berlin) sowie für Tôkyô und Delhi zusammengestellt worden waren. Der ihm bekannte Herrnhuter Missionar und Spezialist für tibetisch-ladakhische Altertümer und Volkskunde August Herrmann Francke (1870–1930) sollte im Zuge seiner Arbeit an einer Bibelübersetzung ins Tibetische in sein ehemaliges Missionsgebiet Ladakh zurückkehren. Scherman, als Indologe und Museumsmann unter dem Eindruck der großen Erfolge der Ostturkestan-Expeditionen des Berliner Völkerkundemuseums stehend, veranlasste Francke, nicht wie vorgesehen auf dem Seeweg nach Indien und dann weiter nach Ladakh zu reisen, sondern auf dem Landweg durch das russische Zarenreich und Ostturkestan/Xinjiang. Vor allem in letzterem Gebiet sollte er für München ähnliche Museumsstücke zusammentragen, wie sie seit den Expeditionen von Albert Grünwedel (1856–1935) und Albert von Le Coq (1860–1930) in Berlin zu bewundern waren. Francke wünschte sich als Reisegefährten Hans Körber (1886–1979), der Türkisch, Russisch und Chinesisch sprach. Scherman bewilligte dieses Ansinnen und stattete die Reisenden mit Geldmitteln aus dem Museumsetat aus. Als die Beiden die Grenze nach Kaschmir im damaligen Britisch-Indien überschritten, erfuhren sie vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs und wurden bei ihrer Ankunft in Leh interniert. Im Verlauf der Reise, insbesondere aber im Kriegsgefangenenlager Ahmednagar kam es zwischen Francke und Körber zu solch starken Animositäten und Reibereien, dass sie für den Rest ihres Lebens jegliche Beziehung zueinander abbrachen.

In all diesen Jahren hielten beide engen Briefkontakt zu Lucian Scherman, wobei dieser insbesondere für Körber eine Art Fels in der Brandung wurde. Die Frage der Finanzierung der beiden Reisenden führte im Verlauf des postalischen Kontakts zeitweise zu Unstimmigkeiten zwischen Scherman und Francke. Während die in Russland und Russisch-Westturkestan angelegten Sammlungen im Zuge der dortigen Kriegs- und Revolutionswirren verloren gingen, konnte der in Ostturkestan erworbene Sammlungsteil gerettet werden: er kam 1928 mit finanzieller Hilfe der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft aus Kaschgar über Leh nach Berlin und in der Folge endgültig nach München. Francke konnte noch mit einer ersten Bearbeitung der Manuskriptfragmente in tibetischer Schrift beginnen, eine weitere Bearbeitung verhinderte aber sein früher Tod. Über diese Ereignisse gibt der hier vorgelegte vollständige Briefwechsel detailliert Auskunft.

Lucian Scherman war von der Ausbeute der beiden Sammler zumindest in musealer Hinsicht enttäuscht, dies deutet er in einem Brief an Körber vom 6. August 1928 an:

„Kann ich mir auch nicht verhehlen, dass nur gezählte Gegenstände darunter sind, die eine museal wirksame Ausstellungsmöglichkeit bieten, so bin ich doch herzlich froh, unter die ganze vielberegte Angelegenheit einen abschliessenden Strich machen zu können, ...“

Dennoch verfügt München infolge dieser seiner Anregung über eine – wenn auch die kleinste – von drei „Serindien“-Sammlungen in Deutschland: Die umfangreichste lagert in Berlin, die zweite – die Sammlung Trinkler – in Bremen.

Die Münchner Sammlung blieb lange Zeit unbeachtet und vergessen, insbesondere nachdem Scherman 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft in den Ruhestand gezwungen wurde. Im Anschluss an seine Bearbeitung der archäologischen Funde der Trinkler-Sammlung im Übersee-Museum Bremen begann seit den 1970er Jahren Gerd Gropp (1935–2022), Iranist an der Universität Hamburg, sich auch mit der Münchner Sammlung auseinanderzusetzen. Khotanische Schriftfragmente der Münchner Sammlung wurden zudem von Ronald E. Emmerick (1937–2001), Universität Hamburg, sowie von Mauro Maggi, Università „La Sapienza“ di Roma, für ihre Studien beachtet. Eine konzentrierte Bearbeitung der Francke-Körber-Sammlung blieb jedoch Desiderat.

Im Herbst 2003 schlug Gerd Gropp dem Archäologen Ulf Jäger während einer Konferenz in Wittenberg eine Bearbeitung der Objekte der Francke-Körber-Sammlung vor. Gropp wandte sich anschließend an Claudius C. Müller, den damaligen Direktor des Staatlichen Museums für Völkerkunde München (seit 2014: Museum Fünf Kontinente), der dem Vorhaben zustimmte. Im Dezember 2003 trafen sich Claudius Müller und Bruno J. Richtsfeld, Kurator für Ost- und Zentralasien des Museums, mit Gerd Gropp, Ulf Jäger und dessen Doktorvater Dieter Metzler, Althistoriker und Archäologe an der Universität Münster, und besprachen das weitere Vorgehen betreffs der wissenschaftlichen Bearbeitung der Sammlung und der Möglichkeiten einer Finanzierung des Vorhabens.

In den Jahren zwischen 2004 und 2010 kam daraufhin Ulf Jäger regelmäßig nach München, um die Sammlung zu sichten und neu zu sortieren: Diese war schließlich nach Fundkategorien getrennt auf 43 Schachteln aufgeteilt. Ein erster Forschungsbericht von Ulf Jäger erschien 2006: »The August Hermann Francke and Hans Körber Collection: Archaeological Finds from Khotan in the Munich State Museum of Ethnography in der Zeitschrift The Silk Road 4:1, S. 60–63.

Das Museum beschloss, zugleich mit einer Bearbeitung der Objekte auch sämtliche Schriftdokumente zu veröffentlichen, die sich auf den Erwerb der Sammlung bezogen und von Schermans Plan der Einrichtung einer „Serindien“-Abteilung am Museum Zeugnis ablegten, um so die Bestände dieser kleinen Abteilung in ihrer Gesamtheit zugänglich zu machen. Neben der Sammlung Francke-Körber gehörten zum Münchner Bestand dieser – letztendlich als Ausstellungsfläche nicht realisierten – Abteilung, für die Scherman auch um Leihgaben im Völkerkundemuseum Berlin nachsuchte, des weiteren ein Satz von 14 Tuschzeichnungen, die Albert Grünwedel von buddhistischen Wandgemälden in Turfan angefertigt und 1911 dem Münchner Museum geschenkt hatte, sowie zwei Stuckköpfe von buddhistischen Statuen aus Ostturkestan/Xinjiang und zwei nestorianische Inschriftensteine, die der Forschungsreisende Gottfried Merzbacher (1843–1926) von zwei Zentralasienreisen zwischen 1902 und 1908 mitgebracht hatte.

Die Köpfe und Grünwedelschen Zeichnungen wurden von Ulf Jäger in dem Jahrbuch des Museums unter dem Titel „Die kulturgeschichtlich-archäologischen Bestände der Serindien-Sammlung des Staatlichen Museum für Völkerkunde. Die Serindien-Sammlung des Staatlichen Museums für Völkerkunde III“ (Münchner Beiträge zur Völkerkunde 14.2010/11, 195–233) veröffentlicht. Die nestorianischen Inschriftensteine beschrieben Wassilios Klein und Ulf Jäger in demselben Band des Jahrbuchs (226–230), in dem auch schriftliche Dokumente von Bruno J. Richtsfeld bearbeitet und herausgegeben wurden (65–193).

Der oben erwähnte, umfangreiche Briefwechsel von Lucian Scherman mit August Hermann Francke und Hans Körber sowie der Bestandskatalog der Objekte mit ihrer wissenschaftlichen Bearbeitung sollten als Monographien in Buchform erscheinen. Dieses Vorhaben konnte jedoch infolge mangelnder Finanzierung nicht realisiert werden, ebenso fand sich keine Finanzierungsmöglichkeit für die Weiterarbeit von Ulf Jäger.

Dieses Projekt der Veröffentlichung des Objektbestandes ruht nunmehr seit 2011. Andererseits ergab sich 2017 die Möglichkeit sämtliche 430 Handschriftenfragmente meist buddhistischen Inhalts der Sammlung in unterschiedlichen Sprachen Ostturkestans/Xinjiangs aus der Zeit der zweiten Hälfte des ersten nachchristlichen Jahrtausends zu katalogisieren und zu digitalisieren: Im Rahmen des an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen angesiedelten Projekts „Verzeichnis der Orientalischen Handschriften in Deutschland“ (VOHD) werden die in Sanskrit geschriebenen Fragmente katalogisiert, die als Band 13 der Reihe »Sanskrithandschriften aus den Turfanfunden« (VOHD X) ediert werden. Bei diesem Anlass wurden zusätzlich auch alle übrigen Handschriften digital erfasst. Mit Unterstützung des Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek wurde die Digitalisierung vom 31. Juli bis zum 4. August 2017 im Museum von Anne Peters und Klaus Wille, Mitarbeiter der VOHD, durchgeführt.1

Ansonsten kam es nur noch vereinzelt zu Aktivitäten in Bezug auf die „Serindien“-Sammlung:

Ulf Jäger stellte Sammlung und Projekt im April 2019 auf der vom T‘ang Center in Berkeley / Kalifornien veranstalteten Konferenz zum Thema Rawak Vihara and Khotan-Studies erneut vor.2

Im Mai 2022 kam Susan Whitfield, University of East Anglia, nach München und verschaffte sich mit Unterstützung des Museums einen Überblick über die Objekte der Sammlung.

Es darf als weiterer Fortschritt gewertet werden, wenn nun der Briefwechsel zwischen Lucian Scherman, August Hermann Francke und Hans Körber dank der Initiative von Hartmut Walravens erscheinen kann und der Fachwelt die „Serindien“-Sammlung des Museums Fünf Kontinente München wieder ins Bewusstsein bringt. Zugleich ist diese Korrespondenz eine anschauliche Dokumentation musealen Sammelns und seiner Unwägbarkeiten in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

München – Nikosia, 1. Dez. 2022

Claudius C. Müller Bruno J. Richtsfeld

1 Zur Information siehe dazu auf der Webseite des Museums Fünf Kontinente: FORSCHUNG. Projekte. Sammlungen. Publikationen: Forschung und Kooperation „Sanskrithandschriften aus den Turfanfunden“ (https://www.museum-fuenfkontinente.de/forschung/forschungsprojekte.html).

2 Ulf Jäger arbeitet derzeit als Forschungs-Assistent in dem Projekt Material Culture on the Buddhist Murals of Kucha on the Northern Silk Road der Sächsischen Akademie der Wissenschaften Leipzig.

Einleitung des Herausgebers

Die vom Münchner Museum für Völkerkunde initiierte Zentralasien-Expedition stand unter einem ungünstigen Stern – sie war unterfinanziert, die Sammler waren nicht museumserfahren, und vor allem: der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte ihr ein plötzliches Ende. Erst 1928 konnte die Sammlung nach Deutschland verbracht werden und erst zur Milleniumswende wurde die erste Übersicht, 1928 von A. H. und Dora Francke verfasst, veröffentlicht (Richtsfeld 2000). Die umfangreiche Museumskorrespondenz, die die Expedition von den Anfängen bis zur Inventarisierung der Sammlung begleitet, hat die Weltkriege überdauert und gibt einen detaillierten Einblick in den Verlauf der Ereignisse.

Zunächst sollen die drei Hauptpersonen des Briefwechsels – die Sammler A. H. Francke und Hans Körber sowie die zentrale Persönlichkeit des Unternehmens, der Museumsdirektor Lucian Scherman, vorgestellt werden.

A. H. Francke

August Hermann Francke (Gnadenfrei 5. Nov. 1870–16. Febr. 1930 Berlin) gehört zu den wissenschaftlich und publizistisch profiliertesten Vertretern der Himalaya-Mission der Brüdergemeine. Neben der Arbeit an der Übersetzung der Bibel ins Tibetische sind besonders seine Leistungen auf dem Gebiet der Folkloristik (Lieder, Märchen, Kesar-Sage) und der westtibetischen Geschichte und Archäologie bedeutsam. Sein Schriftenverzeichnis umfasst mehr als 200 Nummern.3

A. H. Francke 1915 Porträtskizze des ungarischen Zeichners Labay im Lager Ahmednagar

Für die biographische Information steht ein eigenhändiger Lebenslauf Franckes zur Verfügung, den ich der Freundlichkeit von John Bray verdanke:

„Lebenslauf4

Ich wurde geboren zu Gnadenfrei, Kreis Reichenbach, in Schlesien, am 5ten November 1870 als ältester Sohn des Färbereibesitzers August Hermann Francke und seiner Gemahlin Charlotte, geb. Beyer aus Neuwied a. Rh. Ich besuchte bis Ostern 1886 die Gnadenfreier Knabenanstalt, welche zuerst eine Lateinschule war, später aber in eine Realschule umgewandelt wurde. Von Ostern 1886 bis Ostern 1891 hielt ich mich in Niesky, Oberlausitz, auf, wo ich auf der Präparandie und dem Lehrerseminar der Brüdergemeine zum Volksschullehrer ausgebildet wurde. Nach bestandener Reifeprüfung erhielt ich meine Anstellung als Lehrer an der Missions-Kinderanstalt zu Kleinwelka bei Bautzen. Hier begann ich, mich mit dem Studium mehrerer indogermanischer Sprachen privatim zu beschäftigen. Mein Wunsch war, durch dieses Studium zum besseren Verständnis indogermanischer Forschungen zu gelangen. Ich beschäftigte mich neben neueren Sprachen mit Gothisch, Mittelhochdeutsch, Lateinisch, Griechisch, Wendisch, Sanskrit (Fick5 und Bopp’s6 Grammatiken, Kellner’s Nalalied7 ). Auch interessierte mich germanische Mythologie und Volksliteratur. Im Herbst 1893 bestand ich die Wahlfähigkeitsprüfung am Bautzener Lehrerseminar. Von Ostern 1895 bis Weihnacht desselben Jahres hielt ich mich an dem englischen theologischen Seminar der Brüdergemeine, welches jetzt mit der Manchesteruniversität verbunden ist, in Fairfield bei Manchester auf. Hier machte ich einen Anfang mit dem Studium des Hebräischen. Im Frühling 1896 wurde ich von der Missionsleitung auf das westtibetische Missionsfeld nach Leh abgefertigt. Der Missionarsberuf brachte es mit sich, daß ich mich nun ernsthaft mit dem Studium der tibetischen Sprache, daneben aber auch mit dem Lamaismus und allgemeiner indischer Religionsgeschichte zu beschäftigen hatte. Nebenbei sammelte ich tibetische Volkslieder, Sagen (Kesarsage) und Sprichwörter. Ich bin tatsächlich der Erste gewesen, der tibetische Folklore mit Texten und Übersetzungen herausgegeben hat.

Am 30. März 1897 verheiratete ich mich in Amritsar mit Anna Theodora Weitz8 aus Südafrika, Tochter des Präses der Kaffermission der Brüdergemeine. 1899 fanden wir unsere Anstellung an der neugegründeten Station Khalatse, 52. engl. Meilen unterhalb Leh am Indus gelegen. Im Lauf der Jahre wandte sich mein Interesse mehr der Erforschung der westtibetischen Geschichte zu. Ich hatte als Erster Inschriften des ehemaligen westtibetischen Königreiches entdeckt und machte mich nun daran, dieselben zu sammeln. Zwei Sammlungen, im ganzen 145 Inschriften, gab ich hektographiert in den Jahren 1906, 07 heraus.9 In den Jahren 1904, 1907 und 1908 wurde ich durch den bedrohten Gesundheitszustand meiner Frau zu kurzen Reisen nach Deutschland genötigt. Doch hielt ich mich 1906–1908 in Kyelang, Lahoul, auf, wo ich mich im besonderen mit dem Studium der Sprachen von Lahoul, welche bezüglich ihrer Grammatik dem Mundari verwandt sind, beschäftigte. Außer meiner Arbeit an tibetischer Grammatik (darunter ein Werk der Eingeborenen), sowie Literatur, Religionsgeschichte (die vorbuddhistische Religion) der Tibeter, arbeitete ich an den für das westtibetische Missionsgebiet notwendigen Bibelübersetzungen weiter, und zwar an der klassisch-tibetischen, westtibetischen, dardischen, Bunan-, Manchad- und Tinan-Übersetzung. In Anerkennung dieser Arbeit wurde ich von der Brittischen und Ausländischen Bibelgesellschaft am 23. April zu einem ihrer Ehrenmitglieder ernannt. In den Jahren 1905 bis 1908, wurde ich von den Herren Dr. Grierson10 und Professor Sten Konow zur Mitarbeit am dritten Bande des Linguistic Survey of India und 1903 bis 1912 [?] von Dr. Barnett und Dr. M. A. Stein zur Bearbeitung der Steinschen alttibetischen Funde aus Turkestan11 herangezogen.

Im Frühling 190[9 wurde ich von der indischen] Regierung aufgefordert, in ihrem Dienste unter Sir John Marshall’s Direktion archäologische Forschungen im indischen Tibet anzustellen. Als Frucht dieser Expeditionen sind im besonderen zu nennen: eine Inschriftensammlung, namentlich aus der Atiśazeit (König Byan-chub-‘od, c. 1020 A.D. etc.), Gräberfunde (wahrscheinlich aus der Zeit der «östlichen Weiber»), wichtige Teile der westtibetischen Chronik, die zum Teil verloren gegeben waren, Entdeckung von Chroniken mehrerer westtibetischer Vasallenstaaten, Sammlungen von Terrakotten mit indisch-buddhistischen Inschriften aus der Zeit 600–1200 A.D., Sammlungen von tibetischen Steinwerkzeugen, etc. Noch immer bin ich mit der Bearbeitung der Resultate dieser Expeditionen beschäftigt.

Ohne daß ich davon wußte, waren meine Arbeiten, besonders die in der ZDMG erschienenen Aufsätze, von dem Breslauer Sanskritisten, Geheimrat A. Hillebrandt, verfolgt worden, und 1911 wurde ich bei der Feier des Breslauer Universitätsjubiläums auf dessen Vorschlag zu einem Dr.phil. h.c. ernannt.

Während der Jahre 1910 bis 1914 wohnte ich mit meiner Familie in Niesky bei Görlitz und arbeitete hier an drei Aufgaben: 1) an der tibetischen Bibelübersetzung; 2) im Auftrag der brittisch-indischen Regierung an der Herausgabe und Übersetzung der Chronik des westtibetischen Königreiches (jetzt im Druck beim India Office), sowie der Inschriften desselben Landes (liegt als Ms. im India Office); 3) an einem Katalog der von M. A. Stein aus der Taklamakhan-Wüste gebrachten nahe an 200 Stück zählenden tibetischen Dokumente (liegt als Ms. im Brittischen Museum, eine Übersicht erschien im JRAS 1914).12

Auf Wunsch der Brittischen und Ausländischen Bibelgesellschaft begab ich mich am 18. Mai 1914 wieder auf eine Reise nach unserer tibetischen Grenzmission. Um für das Münchener Museum (Prof. Scherman) Altertümer in der Taklamakhan-Wüste zu sammeln, reiste ich durch Rußland und Chinesisch-Turkestan (Khotan) nach Leh, wobei ich von einem Herrn (jetzt Dr.phil.) Körber aus Godesberg begleitet wurde. Während wir in Wüsten reisten, brach der Krieg aus, und bei unserer Ankunft in Leh (Kashmirstaat) gerieten wir in englische Gefangenschaft. Im Gefangenenlager Ahmednagar machte ich die Bekanntschaft von Dr. F. O. Schrader und Dr. Strauß13 (beide jetzt Professoren in Kiel). Bei Dr. Schrader nahm ich Unterricht in Sanskrit (Bhagavadgita mit ausgewählten Kommentaren) während ich ihn ins Tibetische einführte. 1916 wurde ich als Sanitäter ausgetauscht und mit der Golkonda nach Deutschland geschickt, wo ich am 19. Juni eintraf.

Am 10. Juli desselben Jahres wurde ich als Sanitäter einzogen, kam erst nach Frankreich und dann als indischer Dolmetscher an das Indische Gefangenenlager Morile-Marcubeti 14 in Rumänien, wo ich bis zum Waffenstillstand blieb. Da ein Durchmarsch durch Ungarn nicht möglich war, wurde ich mit etwa 5000 Mann in Siebenbürgen und später Semlin zurückgehalten, gelangte aber im Juli 1919 nach Gnadenberg, wohin meine Familie 1914 gezogen war. Hier sind mir wieder drei Aufgaben gestellt worden: 1) Fortführung der klassisch-tibetischen Bibelübersetzung, 2) Übersetzung des Hauptwerkes der tibetischen Bon-Religion, des gZermyig (Auftrag der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften), 3) Herstellung eines Handbuches der Religion der Tibeter (Auftrag der missionswissenschaftlichen Gesellschaft).15 August Hermann Francke, 29.5.1922“

Am 25.7.1922 habilitierte sich Francke in Berlin für Tibetisch, auf Anregung der Professoren Heinrich Lüders (Indologe) und Erich Haenisch16 (Sinologe). Als Antrittsvorlesung wählte er Die Frage der Bon-Religion17, also der vorbuddhistischen Religion Tibets, die ihre Spuren im tibetischen Buddhismus hinterlassen hat. 1925 wurde er zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt, was zwar ein Zeichen der Anerkennung war, aber seine Stellung nicht wesentlich verbesserte. Es gab keinen Lehrstuhl, kein Institut für Tibetologie; der Unterricht fand im Rahmen des Sinologischen Seminars statt. Francke hatte aber namhafte Hörer, so Ernst Waldschmidt18 (Indologe), Otto Franke (Sinologe), Walter Simon19 (Sinologe) und Johannes Schubert20 (Mongolist, Tibetologe). Er starb in Folge eines Schlaganfalls am 16. Febr. 1930. Von Annemarie von Gabain21, der bedeutenden Turkologin, ist das Wort überliefert: „In seiner Gegenwart bemüht man sich unwillkürlich, ein anständiger Mensch zu sein.“

Hans Körber (Treptow-Köpenick 23. Juli 1896 –? April 1979 San Diego)

Dr and Mrs von Koerber 1971

In gedruckten und elektronischen zugänglichen Quellen ist kaum Information über Hans Körber zu finden.22 Allerdings hat Körber Lucian Scherman einen ausführlichen Lebenslauf (vgl. Nr. 207) übersandt, auf den hier verwiesen sei. Hier werden daher nur kurze Anmerkungen gemacht. Körber hatte eine schwierige Kindheit, die vielleicht die Ursache für die wenig geradlinige spätere Lebensbahn war. Er schloss die Schule nicht ab, entwickelte aber später Ehrgeiz und bildete sich selbst fort. Insbesondere hatte er wohl ein besonderes Sprachtalent. Seine autobiographischen Äußerungen über seine Studien mit dem Linguisten Finck und dem bedeutenden Orientalisten und Museumsmann F. W. K. Müller sind in den Quellen nicht zu belegen. Ebenso steht es mit den angeblichen längeren Reisen des jungen Mannes nach Afrika; man gewinnt den Eindruck, dass diese Mitteilungen seinen Kenntnissen eine festere Basis geben sollten. In der Kriegsgefangenschaft im Lager Ahmednagar arbeitete er fleißig an der Ausweitung seiner Kenntnisse und schrieb eine Morphologie der tibetischen Sprache. Dieses Manuskript reichte er als Dissertation für eine Promotion an der Universität Marburg 1921 ein und wurde akzeptiert, obwohl er weder ein Abitur noch ein Studium vorweisen konnte. Seine unleugbaren Kenntnisse überzeugten.

Anschließend versuchte er frisch verheiratet mit der Krankenschwester M. I. Blazejewski sein Glück in Niederländisch-Indien, was jedoch in einem Fiasko endete – die Pläne glückten nicht und er verlor seine Frau. Darauf heiratete er 1922 Margarete Bötticher, geb. Brandenburg, und reiste mit ihr und ihren Kindern nach Amoy, wo er eine Stelle an der Universität fand. Bald zog er jedoch nach Cebu weiter, da es fremdenfeindliche Stimmungen gab, und von dort bald weiter, da man ihm kein Gehalt zahlte, nach Kalifornien, wo er eine Stelle an der University of Southern California bekam, an der er eine Abteilung einrichtete. Dort übersetzte er seine Dissertation ins Englische, die 1935 gedruckt wurde, und zwei kleine Hefte. Dies scheinen seine gesamten wissenschaftlichen Publikationen zu sein. Dafür wurde er 1953 in der Lorber-Bewegung23 aktiv, gründete die Divine Word Foundation zur Übersetzung der Werke dieses Sehers und blieb dieser Aufgabe bis zu seinem Tode treu, unterstützt von seiner dritten Frau Hildegard.24

Aus diesen wenigen Bemerkungen wie auch dem Lebenslauf und der Beurteilung durch A. H. Francke in dessen Briefen erscheint Körber als eine zwar interessante, aber auch schwierige Persönlichkeit, die es mit der Wahrheit und auch mit den Finanzen nicht so genau nahm, aber durchaus talentiert war.

Ein Exkurs sei hier gestattet, der immerhin belegt, daß Körbers Dissertation durchaus ihre Qualitäten hatte – sie diente nämlich einem anderen Gelehrten ebenfalls als Mittel zur Promotion. Hier ist die Rede von einem österreichischen Orientalisten, der nach seiner Promotion an der Universität Wien (bei R. Bleichsteiner) Professor an der University of Washington (Seattle) wurde. Die folgenden Passagen sind Auszüge aus Briefen, die der bedeutende Mongolist Nikolaus Poppe (damals an der University of Washington) an seinen Freund und Kollegen Walther Heissig (einen gebürtigen Wiener) in Deutschland richtete:25

Posch hat, wie Ihnen vielleicht bekannt sein dürfte, seinen Doctor Phil. in Wien auf Grund einer Dissertation über tibetische Verbalpräfixe erhalten. Einer unserer Doktoranden hat Udos Dissertation auf Udos Tisch gesehen und sofort erkannt, da er darüber einmal schon gelesen hatte. Er nahm die Dissertation, ging in die Bibliothek, holte sich verschiedene Bücher und stellte fest, daß Udos Dissertation eine wörtliche Übersetzung des Werkes von Koerber (in englisch geschrieben) ist, das 1934 vom American Linguistic Society veröffentlicht worden war.26 Der Student zeigte beides, d.h. die Dissertation, von der er sich eine photostatische Kopie bestellt hatte, und das Koerbersche Original dem Abteilungschef. Der letztere holte Udo. Udo mußte gestehen, daß er das Werk einfach aus d. Englisch übersetzt und es als Dissertation vorgelegt hatte. Was aber dabei ganz unbegreiflich ist, ist, daß Udos Professoren, sein Doktorvater27, seine Opponenten usw. es nicht bemerkt hatten. Oder haben sie die Dissertation gar nicht gelesen? Oder kannten sie die amerikanische und englische Literatur des Problems nicht? Mit einem Wort, hat unser Abteilungschef die Sache sofort dem Dekan unterbreitet. Der letztere ging zum Präsidenten (= Rector Magnificens [d.i. magnificus]) der Universität. Das Ergebnis: Udo ist von d. Universität entlassen. Sein Doctor Phil. ist für ungültig erklärt worden. Es ist dem Rector der Wiener Universität geschrieben worden. Udos Doctor Phil. wird also auch dort für ungiltig erklärt werden. Ob die Wiener Universität irgendwelche andere Maßnahmen ergreifen wird (etwa kriminelle Verfolgung) weiß ich nicht. Es ist so schrecklich, daß ich eine Woche lang ganz krank gewesen bin. Udo selbst ist ganz gebrochen, niedergeschlagen, in voller Verzweiflung. Er wird zumindest einen neuen Doktor machen müssen. Es wird wohl nicht gehen, einen neuen Dr. bei uns zu machen: er kann ja schließlich nicht mit seinen eigenen Studenten und Doktoranden auf dieselbe Schulbank zurück. Er wird sich eine andere Universität aussuchen müssen, weil es bei uns viel zu peinlich wäre, peinlich für ihn und für uns alle. Außerdem weiß man nicht, ob unser Präsident es gestatten würde. Udo wird in vielen amerikanischen Universitäten Schwierigkeiten haben. Geht er aber nach Deutschland oder Österreich, dann wird man später hier in Amerika auch seine zweite Dissertation in Zweifel nehmen. Es ist schrecklich.

(Poppe an Heissig, Seattle, 4.4.1960)

Unser armer Udo Posch ist immer noch in einer entsetzlichen Verfassung. Der arme Kerl tut mir aufrichtig leid. Wie konnte er aber so blödsinnig sein und glauben, daß dieser Streich unbemerkt bleiben würde. Ich habe immer noch keine Lösung seines Problems gefunden. Vom Standpunkt der Universitätsregeln muß er einen neuen Doktor machen oder zumindest eine neue Dissertation verteidigen. In Amerika geht es schwer, weil man an einer Universität mindestens zwei Jahre arbeiten muß, um d. Dr. Phil. machen zu können. Und Dissertationen ohne Examina werden nicht angenommen. (Poppe an Heissig, 7. April 1960)

Die Sache Udo Posch hat eine häßliche Wendung genommen. Vorgestern kam Posch zu mir in mein Arbeitszimmer in d. Universität und das erste, was er sagte war: «Sie haben mir aber den Sommer gründlich verdorben mit Ihren Briefen aus Deutschland. Sie haben mich immer sadistisch behandelt. Ich hasse und verachte Sie. Ich werde Ihnen Ihr schmutziges Geschäft legen. Ich werde Ihre beiden Hände abhauen, damit Sie sich nie in meine Angelegenheiten einmischen können. Ich kann Sie vernichten. Ich könnte Sie sofort beim Geheimdienst denunzieren für Ihre prosowjetische Propaganda.» Darauf sagte ich ihm: «Verlassen Sie bitte dieses Zimmer und zeigen Sie sich bitte nicht in meiner Anwesenheit. Ich möchte mit Ihnen nichts zu tun haben.» Ich denke, daß er paranoisch ist. Ich habe ja überall versucht, für ihn eine Möglichkeit zu finden, damit er sich rehabilitieren kann. Ich habe auch soviel Erfolg gehabt, daß die Finnen ([Pentti] Aalto und [Martti] Räsänen) einverstanden sind, ihn zum Doktorexamen und zur Dissertationsverteidigung zuzulassen. Es ist mir rätselhaft, was ich getan haben konnte, was ihm irgend einen Schaden bringen konnte. Im Gegenteil, ich habe es sogar erreicht, daß er jetzt eine Afghanistanreise genehmigt bekommen hat, weil die USA-Regierung zur Zeit niemanden hinter d. eisernen Vorhang schicken kann. Aus diesem Grunde ist die Mongoleireise hinfällig geworden.

Ich habe noch keinen Entschluß gefaßt hinsichtlich dessen, was ich mit Posch anfangen soll. Ich glaube, daß er nicht ganz normal ist und wahrscheinlich an Schizophrenie leidet. Ich befürchte nur, daß er gefährlich werden und jemanden umbringen kann. (Poppe an Heissig, 3. Okt. 1960)

Gestern am 27.7., ist jedoch etwas geschehen: Udo Posch hat sich in einem hiesigen Hotel das Leben genommen (Schlafpillen). Die Ursache ist mir unverständlich, weil er seit einem halben Jahr bei uns als Doktorand arbeitete und sogar ein sehr gutes Stipendium von 200 Doll. im Monat bekam und, wie ich jetzt höre, nach einem Monat eine hiesige Dame mit Mitteln heiraten sollte. Nun ist es ein für allemal aus. (Poppe an Heissig, 25. 7.1965)

Veröffentlichungen Körbers, soweit festzustellen

Hans Körber: Morphologie des Tibetischen.

[Maschinenschrift.]. [Auszug nicht gedruckt]. Marburg, Phil. Diss. v. 12. Juli 1921 [1922]. Getr. Pag.

Hans Nordewin von Körber: Morphology of the Tibetan language. Los Angeles: Suttonhouse 1935. 230 S.

Vgl. G. Uray: Some Problems of the ancient Tibetan verbal morphology. Methodical Observations on recent studies. Acta Linguistica Academiae Scientiarum Hungaricae 3.1953, 37–62

Hans Nordewin von Körber: Comparative study of the Turkish, Mongol, and Japanese languages.

Los Angeles: The University of Southern California Press, 1937. 19 S.

https://hdl.handle.net/2027/umn.31951001577492i

About basic concepts and words in languages of Eurasia. By Hans Nordewin von Koerber.

Los Angeles: The University of Southern California Press 1946. 14 pages.

A spiritual vision of the universe. A spiritual astronomy. Vols. 2 and 3. Composed by the late Victor Mohr. Translated by the late Violet Ozols. Edited by Hans Nordewin von Koerber. Warner Springs, CA: The Divine Word Foundation. July 1970. [126 S.]

Spiritual anatomy of man / Victor Mohr. Ed. by Hans Nordewin von Koerber

Warner Springs, CA: Divine Word Foundation 1970. 54 S.

(Sample from the New Revelation 12.)

About the essence of natural order / Victor Mohr. Ed. by Hans Nordewin von Koerber.

Warner Springs, CA: Divine Word Foundation 1973 73 S.

(Sample from the New Revelation 15.)

A new revelation? Why? / Hans Nordewin von Koerber. Warner Springs, CA; Divine Word Foundation 1976. 17 S.

The contamination of divine truth / Hans Nordewin von Koerber.

Fremont, CA: Divine Word Foundation 1987. 38 S.

(Sample from the New Revelation 10.)

Jakob Lorber: The three days in the temple. Transl. Dr. von Koerber.28

Jakob Lorber: Easter message. Transl. Dr. and Mrs. von Koerber

Jakob Lorber: Essence of the Eternal. By Dr. Walter Lutz. Transl. Dr. von Koerber.

Jakob Lorber: Mutual conversations with God. Trsl. Dr. von Koerber

Jakob Lorber: Reliability of our Bible text. Trsl. Dr. von Koerber.

Jakob Lorber: Science and the second coming of Jesus Christ. Trsl. Dr. von Koerber.

The contamination of divine truth by Dr. von Koerber.

Jakob Lorber: The epistle of Paul the Apostle to the Laodiceans. Trsl. Dr. von Koerber.

Jakob Lorber: The Genesis story. Trsl. Dr. von Koerber.

Jakob Lorber: The significance of matter. By Dr. von Koerber.

Jakob Lorber: What Jesus says about Christmas. Trsl. Dr. von Koerber.

Bertha Dudde: And the Lord spoke. Trsl. Dr. von Koerber.

The cosmic mystery by Dr. von Koerber (AKA Artistos Euphemides).

Introductory information about the New Revelation to gain a better understanding of God.

Lucian Scherman (Posen 10 Okt. 1864–29. Mai 1946 Hanson, Mass.)

Lucian Scherman stammte aus einer Posener Kaufmannsfamilie. Er besuchte Gymnasien in Breslau und Posen und nahm dann das Studium des Sanskrit bei Adolf Friedrich Stenzler an der Universität Breslau auf, das er 1883 bei Ernst Kuhn an der Universität München fortsetzte und mit der Dissertation Philosophische Hymnen aus der Rig- und Atharva-Veda-Sanhitā verglichen mit den älteren Upanishad’s29 1885 promovierte, die mit einem Preis belohnt wurde. 1892 habilitierte er sich mit der Arbeit Materialien zur Geschichte der indischen Visionsliteratur30, und ab 1893 las er als Privatdozent (ab Winter 1901 als Extraordinarius) über die Grundlagen des Sanskrit, die Völkerkunde Indiens und Hinterindiens sowie Buddhismus und Bibliographie. 1907 wurde er Leiter der Königlich Ethnographischen Sammlung im Galeriegebäude, die dann in das ehemalige Gebäude des Nationalmuseums umzog und 1925 als Museum für Völkerkunde firmierte.

Von Oktober 1910 bis Dezember 1911 ging Scherman mit seiner Frau Christine (geb. Reindl; 1865–1940) auf eine Forschungsreise nach Ceylon, Birma und Indien, worüber beide in dem Buch Im Stromgebiet des Irrawaddy31 berichteten. 1916 erhielt er einen eigenen Lehrstuhl, der der Völkerkunde Asiens mit besonderer Berücksichtigung des indischen Kulturkreises gewidmet war. Ab 1912 war Scherman außerordentliches und ab 1929 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, aus der er 1938 „verabschiedet wurde“. 1933 sollte er als Jude entlassen werden, was aber juristische Schwierigkeiten machte. Scherman kam dem zuvor und reichte auf Druck des Ministeriums ein Gesuch um Emeritierung ein. Er blieb bis 1939 trotz aller Pressionen in München, emigrierte aber dann mit seiner Frau in die USA, wo sein Sohn als Arzt an einem Krankenhaus in Hanson, Mass. tätig war. 1946 wurde er, kurz vor seinem Tod auf Initiative seiner Tochter Frieda Hörburger rehabilitiert und formal wieder in sein Amt eingesetzt. Hatte Scherman sich anfangs mit literaturgeschichtlichen Themen befasst, so wendete er sich bald mehr und mehr der Völkerkunde und der materiellen Kultur zu. Auch zählte er zu den bedeutenden Bibliographen – hatte er schon für die Kritischen Jahresberichte über die Fortschritte der Romanischen Philologie den volkskundlichen Teil (zusammen mit Friedrich S. Krauss) bearbeitet, so übernahm er 1895 die Redaktion der Orientalischen Bibliographie 32 , ein bis heute bewunderungswürdiges und vorbildliches Unternehmen.

Scherman hat sich auch als Museumsmann hervorgetan, indem er das Münchener Museum ausbaute, die Sammlungen erweiterte und eine modernen Prinzipien folgende Neuaufstellung durchführte. Er war international gut vernetzt und auch im Ausland hochgeschätzt. Seine Publikationen sind in Weigelt/Walravens/Stein 2000 verzeichnet. Friedrich Wilhelm hat seine Kleinen Schriften neu veröffentlicht (Wilhelm 2001).

Zu seinem 60. Geburtstag erschien als Festschrift die Zeitschrift für Buddhismus 6.1924. 396 S., mit der Widmung

„Herrn Prof. Dr. Lucian Scherman, dem trefflichen Kenner Indiens, dem verdienstvollen Leiter des Museums für Völkerkunde in München, zum sechzigsten Geburtstag (10. Okt. 1924) mit herzlichsten Glückwünschen gewidmet von Freunden, Kollegen und Schülern.“

und auch inhaltlich vollständig ihm gewidmet.33

Die Zentralasien-„Expedition“ 1914

Den Plan einer eigenen Expedition nach Zentralasien entwickelte Lucian Scherman unter dem Eindruck der Preußischen Turfanexpeditionen (vier Expeditionen von 1902 bis 1914). Freilich standen keine Mittel für ein so groß angelegtes Unternehmen zur Verfügung, doch schien es machbar, dass landeskundige Wissenschafter wie etwa der archäologisch interessierte August Hermann Francke, den Scherman 1912 kennengelernt hatte, auf der Landreise nach Ladakh für das Münchener Museum sammelten. Der wissbegierige Francke fand den Vorschlag attraktiv, bat aber darum, den Termin auf das Jahr 1914 zu verschieben, da dann seine nächste turnusmäßige Reise im Dienste der British & Foreign Bible Society anstand. Mit der Herrnhuter Missionsdirektion wurden die Bedingungen ausgehandelt, die auf eine Teilung der Reisekosten und einen kleinen Sammeletat hinausliefen. Wenige Wochen vor der Abreise schlug Francke überraschend einen Reisebegleiter vor, Hans Körber, Lehrer am Evang. Pädagogium in Bad Godesberg. Körber beherrschte anscheinend Türkisch, Russisch und Chinesisch und bestach durch seinen einnehmenden Umgang. Körber konnte also auf der Reise wie auch im Zielgebiet dolmetschen. Die Abreise der Expedition verzögerte sich wegen unvollständiger Reisepapiere Körbers; so reiste Francke zunächst nach Sarepta an der Wolga, die traditionelle Siedlung der Brüdergemeine im Kalmükengebiet, und legte eine kleine Sammlung an. Körber und Francke trafen sich in Moskau und machten sich auf die Reise, wobei sich die Umgebung von Khotan als ergiebig erwies. Ein ursprünglich ins Auge gefasster Besuch von Turfan erwies sich als praktisch unmöglich, schon aus geographischen Gründen. Die Funde wurden zur Weitersendung bei der schwedischen Mission in Kaschgar hinterlassen. Als die Reisenden nach Kaschmir kamen, erfuhren von dem italienischen Forscher Filippi vom Kriegsausbruch. Sie sammelten jedoch weiter und stellten zwei weitere Kisten zusammen, die in Leh verblieben. In Srinagar wurden die Reisenden verhaftet und in das Internierungslager Ahmednagar34 gebracht, wo Körber bis 1919 verblieb, während Francke 1916 nach Deutschland entlassen wurde, aber dort wieder eingezogen und als Sanitäter und Dolmetscher dem Mohammedanischen Kriegsgefangenen-Kommando in Slobozia (Kreis Ialomița) überstellt wurde. 1918 kam er dann in das serbische Kriegsgefangenenlager Zemun, aus dem er durch Schermans Vermittlung befreit wurde.

Das Fort von Ahmednagar (https://www.ahmednagarlive.in/city-guide/ahmednagar-fort)

Franckes und Körbers Verhältnis zueinander verschlechterte sich in Ahmednagar zunehmend. Körber beschwerte sich über Franckes Verleumdung und ungerechte Behandlung, während Francke Körbers allzu leichtsinnigen Umgang mit Geld monierte und seine Behauptungen über angebliches Studium bei F. W. K. Müller und größere afrikanische Reisen als Fiktion entlarvte, kurz, ihn als „raffinierten Schwindler“ ansah.

Für Scherman, der mittels seiner geduldig geführten Korrespondenz die beiden zerstrittenen Reisenden zu beschwichtigen und die finanziellen Unstimmigkeiten zu erläutern und zu klären trachtete, war es eine schwierige Aufgabe, die Lage seinen Vorgesetzten begreiflich zu machen, zumal es nach Kriegsende noch einige Jahre dauerte, bis der Verbleib des Sammlungsgutes geklärt war. Erst 1926 gelang es Francke mittels eines Antrages an die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, die Rückführung des Materials in die Wege zu leiten, das dann 1928 schließlich in Berlin ankam. Francke hatte inzwischen die Sammlungen für sich reklamiert, da er der Meinung war, er habe ohnehin fast alles erworben, denn Körber sei ständig in Geldnot gewesen. Erst eine Darstellung der erfolgten Zahlungen an beide Reisende und die Tatsache, dass Körber seine Schulden tatsächlich bezahlt hatte, führte zu seinem Nachgeben und zur Wiederherstellung des früheren guten Einvernehmens mit Scherman. Francke nahm die erste Kontrolle der Sammlung vor (die einige Einbußen erlitten hatte; das Kalmükenmaterial war ganz verloren) und verfasste unter Mitarbeit seiner Frau eine erste Beschreibung: Die Turkestansammlung im Münchner Museum für Völkerkunde (Abdruck: Richtsfeld 2010/11, 77– 125). Einen Reisebericht hatte Francke bereits früher im Missionsblatt der Brüdergemeine und dann als Monographie (Francke 1921) veröffentlicht, allerdings ohne Information über die Sammlungstätigkeit, da die Zielgruppe die Brüdergemeine war.

Reiseweg der Expedition (aus Francke 1921)

Körber, der inzwischen Professor an der University of Southern California geworden war, hat zwar vielfach seine Bereitschaft zur Hilfe beim Transport der Expeditionssammlung nach Deutschland angeboten, ist jedoch auf den Vorschlag, zur Bearbeitung der Objekte beizutragen, nicht eingegangen. Es steht auch in Zweifel, inwieweit er dazu wissenschaftlich in der Lage gewesen wäre. Außer der in Ahmednagar verfassten Morphologie der tibetischen Sprache ist von ihm keine wissenschaftliche Publikation bekannt. Seine Korrespondenz mit Scherman, den er als väterlichen Freund zu betrachten schien, bricht abrupt 1930 ab, wobei es offen bleibt, ob der Briefwechsel privat fortgesetzt wurde. Jedenfalls beschäftigte sich Körber in der Folge intensiv mit der Theosophie – vorwiegend der Übersetzung der Schriften von Jakob Lorber und seiner Anhänger ins Englische.

3 Biobibliographische Details finden sich in Walravens/Taube 1992.

4 Der Lebenslauf entstand im Zusammenhang mit seiner Habilitation und hat daher den Schwerpunkt auf seiner Forschungstätigkeit.

5 Richard Fick: Praktische Grammatik der Sanskrit-Sprache für den Selbstunterricht. Wien: Hartleben 1891. VIII, 184 S.

6 Franz Bopp: Vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Armenischen, Griechischen, Lateinischen, Litauischen, Altslavischen, Gothischen und Deutschen. Berlin: Dümmler 1868–1871. 3 Bde. Wahrscheinlich handelte es sich jedoch um Bopp: Kritische Grammatik der Sanskrita-Sprache in kürzerer Fassung. Berlin: Nicolai 1835. XII, 380 S.

7Das Lied vom Könige Nala. Erstes Lesebuch für Anfänger im Sanskrit. Nach didaktischen Grundsätzen bearb. und in transskrib. Texte mit Wörterbuch hrsg. von Hermann Camillo Kellner. Leipzig: Brockhaus 1885. 251 S.

8 Zu Dora Francke vgl. H. Walravens 2022 [im Druck].

9First collection of Tibetan historical inscriptions on rock and stone from West Tibet. Kyelang 1906. 36 S. Zweite Sammlung ... Kyelang 1907. 32 S.

10 George Abraham Grierson (1851–1941), Indologe, Linguist; Superintendent des Linguistic Survey of India. Vgl. Dictionary of National Biography 1941–1950, 3, S. 329–331 (R. L. Turner).

11 Tibetan manuscripts and sgraffitti discovered at Endere. Ed. by L. D. Barnett and A. H. Francke. In: Aurel Stein: Ancient Khotan. Oxford: Clarendon Press 1907. Bd. 1, S. 548–569.

12 Francke 1914.

13 Otto Hermann Strauß (1881–1940), Indologe, zunächst in Kiel, 1928–1935 Ordinarius in Breslau. Vgl. Nachruf von Elpidius Pax in Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 100.1950, 42–48.

14 Vgl. Francke: Rumänische Erlebnisse eines feldgrauen Missionars. Aus Dr. H. Francke’s Briefen. Kampf und Sieg 7.1917, 133–135.

15 Die Bibelübersetzung konnte abgeschlossen werden, die gZer-myig-Übersetzung zu einem Drittel, während das Handbuch nicht realisiert wurde.

16 Erich Haenisch (1880–1966), Professor für Sinologie in Leipzig, Berlin und schließlich München. Vgl. Herbert Franke: Erich Haenisch 27.8.1880-21.12.1966. Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 1967, 191–195.

17 Antrittsvorlesung an der Universität Berlin. Allgemeine Missions-Zeitschrift 49.1922, 321–332.

18 Ernst Waldschmidt (1897–1985), Indologe; Kustos und Professor am Berliner Museum für Völkerkunde, 1936 Ordinarius an der Universität Göttingen. Vgl. Herbert Härtel in Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 137.1987, 6–11.

19 Walter Simon (1893–1981), Romanist, Bibliothekar, Sinologe und Linguist in Berlin. Er wurde nach seiner Emigration 1936 Professor an der Universität London. Vgl. C. R. Bawden: Ernst Julius Walter Simon. Proceedings of the British Academy 67.1981, 459–477.

20 Johannes Schubert (1896–1976), Mongolist und Tibetologe, Bibliothekar in Leipzig, nach dem Krieg Professor in Leipzig. H. Walravens: Der Tibetologe Johannes Schubert (1896–1976) im Spiegel seiner Personalakte. Nachrichten der OAG 183/184.2008, 167–180.

21 Annemarie von Gabain (1901–1993), Sinologin und Turkologin, lehrte in Ankara und Berlin, nach dem Krieg als Professorin in Hamburg. Vgl. Peter Zieme: In memoriam Annemarie von Gabain (4.7.1901–15.1.1993). Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 144.1994, 239–249.

22 Vgl. Klaus Karttunen: https://whowaswho-indology.info/3542/korber-hans-nordewin-von/ Es gibt im Universitätsarchiv knapp einen halben Fuß Archivalien zu Körber, die 1996 von W. K. Botticher (wohl einer Stieftochter Körbers aus 2. Ehe) geschenkt wurde. Das Material ist nicht erschlossen (https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/c8bk1kx0/); vgl. auch „University Archives, University of Southern California“ (https://libraries.usc.edu/locations/special-collections/usc-history). Zu dem von dem Architekten R. M. Schindler (https://usmodernist.org/schindler.htm) 1932 gebauten Haus Körbers s. https://www.flickr.com/photos/michael_locke/48857583346

23 Jakob Lorber (Kanischa bei Jahring, Steiermark 22. Juli 1800–24. Aug. 1864 Graz), theosophischer Schriftsteller, trat zuerst in den Schuldienst, wirkte dann als Konzertgeiger und Solist und beschäftigte sich mit Mystikern wie Jakob Böhme. 1840 berief ihn „eine innere Stimme“ zur Niederschrift einer Neuoffenbarung, in deren Zentrum die Rückführung der abgefallenen Geister zu Gott ist. Vgl. Valerie Hanus: Lorber, Jakob. Neue Deutsche Biographie 15.1987, 163.

24 Die Divine Word Foundation wurde 1953 von Hans von Körber und Fred Bunger gegründet, die 1953 in gemeinsamer Leidenschaft für die Neue Offenbarung zusammenkamen. Von Anfang an waren Körber und seine Frau Hildegard (†1988) die Hauptübersetzer und Herausgeber der Stiftung. (Bild und Angaben nach https://divinewordfoundation.org/about-us/)Vgl. dazu auch die abweichende Information: „In 1921, Hans Nordewin von Koerber (1896–1979), professor of Asiatic studies at the University of Southern California, discovered the Lörber material and began to translate it into English. In 1962 he founded the Divine Word Society to publish and disseminate English editions of Lörber’s writings. This society was very active through the 1970s but seems to have disbanded in more recent years.“ In Encyclopedia.com „Lörber Society“ (https://www.encyclopedia.com/science/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/lorber-society)

25 H. Walravens (Hrsg.): Nikolaus Poppe (1897–1991) – Briefwechsel mit Walther Heissig (1913–2005). Ein Beitrag zur Geschichte der Mongolistik. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften 2011. 326 S. (Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte 817.) – Zu Poppe vgl. Nicholas Poppe: Reminiscences. Edited by Henry G. Schwarz. (Bellingham:) Western Washington (1983). XIII, 331 S. (Studies on Asia.16.). Er lehrte von 1949 bis 1968 in Seattle. – Zu Heissig (Wien 5. Dez. 1913–5. Sept. 2005 Rheinböllen) vgl. H. Walravens: Walther Heissig (1913–2005), Mongolist, Zentralasienwissenschaftler, Literaturwissenschaftler und Folklorist: Leben und Werk – Würdigungen, Dokumente, Forschungsberichte und Rundfunkprogramme auf Audio-CD. Wiesbaden: Harrassowitz 2012. 460 S. – Heissig wurde Ordinarius für Mongolistik in Bonn, wo er ein einzigartiges Seminar als Lehr- und Forschungsstätte aufbaute.

26 Hans Nordewin von Koerber: Morphology of the Tibetan language. A contribution to comparative Indosinology. Los Angeles: Sutton House 1925. XII, 230 S.; vgl. Udo Posch: Beiträge zur Problematik der Wortbildungsdynamik im Sino-Tibetischen (Indochinesischen) mit besonderer Berücksichtigung des tibetischen Verbalbaues (Dissertation). Wien 1949.

27 Posch wollte ursprünglich bei Herbert W. Duda promovieren, wechselte aber dann zu dem Ethnologen und Linguisten Robert Bleichsteiner (1891–1954); vgl. R. Nebesky-Wojkowitz: Robert Bleichsteiner, 10. April 1954. Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 52. 1955, 269–271, Portr.

28 Die folgenden Titel sind von der Webseite der Divine Word Foundation genommen, wo keine Erscheinungsdaten und Umfangsangaben gegeben sind.

29 Straßburg: Karl J. Trübner 1887. VII, 96 S.

30 Leipzig: A. Twietmeyer 1892. V, 161 S.

31Birma und seine Frauenwelt. München-Neubiberg: Schloss 1922. 132 S.

32 Berlin: Reuther & Reichard 1887–1926.

33 Darin äußert sich der Kunsthistoriker Karl With Zur Neugestaltung des Münchener Völkerkundemuseums (S. 78–88).

34 In der Festung der heutigen Bezirkshauptstadt von Maharashtra, Ahmednagar (etwa 250 km östlich von Mumbai) war ein Gefängnis eingerichtet, das in beiden Weltkriegen als Internierungslager diente.

Der Briefwechsel

Übersicht

1 [Liste von Sammlungsgegenständen, nicht abgedruckt]

2 AHK Niesky, 9.7.1912

3 AHF Niesky 26.7.1912

4 AHF Hausdorf 27.7.1912

5 LS München 29.7.1912

6 AHF Niesky 31.8.1912

7 AHF Niesky 5.9.1912

8 AHF Niesky 2.10.1912

9 AHF Niesky 16.10.1912

10 AHF Niesky 22.10.1912

11 AHF Niesky 8.11.1912

12 AHF Niesky 17.11.1912

13 AHF [21.11.1912]

14 AHF Niesky 25.11.1912

15 AHF Niesky 5.12.1912

16 AHF Niesky 10.12.1912

17 AHF Niesky 22.12.1912

18 La Trobe an AHF Herrnhut 30.1.1913 LS an La Trobe 4.2.1913

19 AHF 4.2.1913 [Vereinbarung]

20 La Trobe an LS Berthelsdorf 12.2.1913

20a F. E. Peter an LS Leh 11.3.1913

21 AHF Niesky 19.4.1913

22 [2 tibetische Bilder, umsigniert auf FK 1176 a/b]

23 F. E. Peter an LS Leh 13.5.1913

23a AHF Niesky 7.9.1913

24 AHF Niesky 12.1.1914

25 LS an HK 13.1.1914

26 HK Godesberg 14.1.1914

27 HK Godesberg 17.1.1914

28 LS - HK München 24.1.1914

29 AHF Niesky 26.1.1914

30 HK Godesberg 28.1.1914

31 HK Godesberg 28.2.1914

32 F. W. Thomas an LS, Whitehall 17.2.1914

33 HK Godesberg 28.2.1914 [mit Notiz von LS]

34 HK Godesberg 3.3.1914

35 HK Godesberg 16.3.1914

36 LS an BAW München 18.3.1914

37 HK Berlin 23.3.1914

38 Bayr. Gesandtschaft St. Petersburg 23.3.1914

39 LS 25.3.1914

40 HK Godesberg 29.3.1914

41 LS 30.3.1914

42 HK Godesberg 2.4.1914

43 Bayr. Gesandtschaft St. Petersburg 2.4.1914

44 HK Marburg 26.4.1914 LS 27.4.1914

45 HK Marburg 28.4.1914 LS 12.5.1914 [zu Nr. 51]

46 Staatsministerium München 30.4.1914

47 Staatsministerium München 30.4.1914

48 LS 4.5.1914

49 Dt. Botschaft St. Petersburg 7.5.1914

50 HK Marburg 11.5.1914

51 HK Telegramm 12.5.1914

52 AHF Gnadenberg 13.5.1914

53 HK Marburg 13.5.1914

54 [fehlt]

55 AHF Sarepta 30.5.1914

56 HK Moskau 31.5.1914

57 Dt. Botschaft St. Petersburg 4.6.1914 [Reiseerlaubnis]

58 AHK Sarepta 8.6.1914

59 HK Andidschan 15.6.1914

60 LS 16.6.1914 an Svenska Missionsförbundet

61 Schwed. Missionsgesellschaft Stockholm 18.6.1914

62 HK Telegramm 19.6.1914

63 LS 20.6.14 (Telegramm)

64 LS Sarkis Aywozoff 24.6.14

65 LS 25.6.14

66 AHF Taschkent 25.6.14

67 Spedition Konrad Hirsch, Eydtkuhnen, an LS 8.6.1914

68 HK Taschkent 26.6.14

69 LS 7.7.14

70 LS 7.7.14

71 Svenska Missionsförbundet Stockholm 17.7.14

72 La Trobe, Herrnhut, an LS 1.12.1914

73 AHF Ahmednagar 7.1.1915

74 HK Ahmednagar 1.2.1915

75 AHF Ahmednagar 1.2.1915

76 J. Horowitz, Frankfurt/M. 20.2.1915

77 LS an Horowitz 24.2.1915

78 Zeitungsausschnitt [nicht abgedr.]

79 Horowitz, Frankfurt/M. 2.3.1915

80 LS an Horowitz, 5.3.1915

81 LS an La Trobe 5.3.1915

82 B. Lübke, Gnoien, an LS 8.3.1915

83 LS an B. Lübke 10.3.1915

84 LS an W. Sjöholm, Stockholm, 19.3.1915

85 LS an D. Francke 10.3.1915

86 La Trobe an LS, 10.3.1915

87 La Trobe an F. E. Peter 8.3.1915

88 LS an La Trobe 11.3.1915

89 LS an W. Sjöholm, 11.3.1915

90 LS Absendevermerk: 2 Ktn. an AHF 8. u. 11.3.1915

91 LS 8. u.11.3.1915

92 B. Lübke, Gnoien, an LS 12.3.1915

93 D. Francke, Gnadenberg, an LS 15.3.1915

94 J. G. Lundahl, Stockholm, 15.3.1915

95 La Trobe an LS, 17.3.1915

96 M. Blazejewski, Marburg, an LS, 21.3.1915

97 LS 23.3.1915

98 LS 14.4.1915

99 LS 15.4.1915

100 LS an M. Blazejewski 15.4.1915

101 La Trobe an LS, Herrnhut, 24.4.1915

102 HK an LS, Ahmadnagar 24.5.1915

103 D. Francke an LS, Gnadenberg 30.5.1915 Antw. 31.5.1915

104 LaTrobe an LS, Herrnhut 11.6.1915

105 LS an LaTrobe 14.6.1915

106 LS an M. Blazejewski, 28.6.1915

107 M. Blazejewski an LS, Marburg 4.7.1915

108 LS an HK, 6.7.1915

109 LaTrobe an LS, Herrnhut 7.7.1915

110 LS an LaTrobe, 9.7.1915

111 AHF an LS, Ahmednagar 12.7.1915

112 J. Hettasch an LS, Herrnhut 23.7.1915

o.Nr. D. Francke an LS, Gnadenberg 27.7.1915

113 La Trobe an LS, Herrnhut 7.8.1915

114 HK an LS, Ahmednagar 9.8.1915

115 D. Francke an LS, Gnadenberg 7.9.1915

116 LS an AHF, 20.9.1915 Zahlungsanweisung, 21.9.1915 LS an LaTrobe 21.9.1915 LS an D. Francke 20.9.1915 LS an M. Blazejewski 20.9.1915

117 LS an Schwed. Mission, 21.9.1915

118 Hettasch an LS, Herrnhut, 25.9.1915

119 W. Sjöholm an LS, 27.9.1915

120 HK an LS, Ahmednagar, 15.12.1915

121 [verwechselter Brief]

122 LS an M. Blazejewski, 5.1.1916

123 M. Blazejewski an LS, Marburg 6.1.1916

124 AHF an LS, Ahmednagar 19.1.1916

125 LS an AHF 22.2.1916 LS an W. Sjöholm 22.2.1916 LS an HK, 22.2.1916

126 Lundahl an LS, Stockholm 25.2.1916 LS an Lundahl, 2.3.1916

127 HK an LS 1.1.1916

128 W. Bauer an LS, Ahmedanagar, 8.3.1916

129 Fichtner an LS, Herrnhut, 24.3.1916 LS an Fichtner, 30.5.1916

130 A. Brill an LS, Berlin, 7.4.1916

131 LS an A. Brill, 8.4.1916

132 Lundahl an LS, Stockholm, 17.4.1916

133 Th. Bechler an LS, Herrnhut, 2.5.1916

134 HK an LS, Ahmednagar 3.5.1916

135 E. Bauer an LS, Stuttgart, 7.6.1916 LS an E. Bauer, 10.6.1916

136 LS an LaTrobe, 9.6.1916

137 J. Hettasch an LS, Herrnhut, 10.6.1916

138 E. Bauer an LS, Stuttgart, 13.6.1916

139 AHF an LS, Gnadenberg, 20.6.1916 LS an AHF, 23.6.1916

140 J. Hettasch an LS, Herrnhut, 22.6.1916

141 AHF an LS 25.6.1916

142 Verzeichnis HK von Gegenständen

143 AHF an LS, Ahmednagar, 11.11.1915

144 Bar. Malsen an LS, Traunstein, 26.6.1916

145 LS an AHF, 4.7.1916

146 C. Becker an LS, Frankfurt/M., 6.7.1916

147 AHF an LS, Gnadenberg, 8.7.1916 LS an AHF, 11.7.1916

149 C. Becker an LS, Frankfurt/M.

150 Bechler an LS, Herrnhut 29.7.1916

151–153 fehlen.

154 LS an J. Hettasch, 28.9.1916

155 J. Hettasch, Herrnhut, 30.9.1916

156 LS an D. Francke, 3.10.1916

157–158 fehlen

159 M. Blazejewski an LS, Im Felde, 16.10.1916

160 LS an M. Blazejewski, o.D.

161 C. Becker an LS, Maggenberg, 27.11.1916

162 Schweiz. Verbalnote 12.6.1917

163 A. Dirr an D. Francke, 16.7.1917

164 AHF an LS, Slobozia, 25.7.1917

165 LS an Innenministerium, 31.7.1917

166 LS an AHF, 31.7.1917

167 HK an LS, Ahmednagar, 20.8.1917

168 LS an HK, 22.10.1917

169 LS an M. Blazejewski, 26.11.1917

170 M. Blazejewski an LS, Gent, 16.12.1917

171 LS an M. Blazejewski, 28.12.1917

172 M. Blazejewski an LS, Gent, 2.1.1918

173 HK an LS, Ahmednagar, 21.1.198

174 LS an HK, 18.4.1918

175 AHF an LS, Slobozia, 6.9.1918 LS an AHF, 10.9.1918

176 AHF 8.10.1918

177 HK an LS, Ahmednagar, 1.12.1918

178 AHF an LS, Kronstadt, o.D.

179 LS an F. Fick, 31.12.1918

180 AHF an LS, Kronstadt, 6.1.1919

181 LS an HK, 1.2.1919

182 LS an M. Blazejewski, 1.2.1919

183 M. Blazejewski an LS, Marburg, 11.2.1919

184 F. Fick an Goldschmidt, Zürich 15.5.1919 Thomas an Moskowitz, April 1919 M. Beza an J. W. Tomas, London, 21.3.1919

185 Goldschmidt an LS, 20.5.1919

186 HK an LS, Ahmednagar, 25.5.1919

187 LS an Missionsdirektion, 26.5.1919

188 Reichel an LS, Herrnhut, 30.5.1919

189 LS an F. Fick, 3.6.1919

190 AHF an LS, Gnadenberg, 30.7.1919

191 LS an AHF, 1.8.1919

192 AHF an LS, Gnadenberg, 1.11.1919

193 LS an AHF, 6.11.1919

200 [falsch eingeordnet]

194 LS an AHF, 24.11.1919

195 AHF an LS, Gnadenberg, 1.12.19

196 AHF an LS, Gnadenberg, 7.12.1919

197 LS an AHF, 10.12.1919

198 AHF an LS, 16.12.1919

199 LS an Peter, 20.12.1919

200 AHF an LS, Gnadenberg, 21.11.1919

201 Peter an LS, Zürich, 23.12.1919

202 LS an AHF, 27.12.1919

203 LS an Peter, 27.12.1919 Peter an LS, 31.12.1919

204 HK an LS, Wesel, 8.2.1920

205 LS an HK, 11.2.1920

206 HK an LS, Marburg, 18.2.1920

207 HK – Lebenslauf

208 HK an LS, Marburg, 23.2.1920

209 LS an HK, 28.2.1920

210 HK an LS, Berlin, 1.3.1920

211 LS an AHF, 6.3.1920

212 AHF an LS, Gnadenberg, 9.3.1920

213 LS an AHF, 11.3.1920

214 AHF an LS, Gnadenberg, 18.3.1920

215 LS an HK, 25.3.1920

216 HK an LS, Marburg, 27.3.1920

217 LS an Conrady, 31.3.1920

218 LS an HK, 3.März 1920

219 HK an LS, Marburg, 8.4.1920

220 LS an HK, 16.4.1920

221 LS an AHF, 10.5.1920 AHF an LS, Gnadenberg 12.5.1920

222 AHF an LS, Gnadenberg, 19.5.1920

223 LS an AHF, 26.5.1920

224 HK an LS, Berlin, 23.6.1920

225 LS an HK, 1.7.1920

227 HK an LS, Marburg, 14.7.1920

228 LS an HK, 17.7.1920

229 Peter an LS, Stettfurt, 17.7.1920

230 LS an Peter, 20.7.1920

231 LS an Peter, 9.8.1920

232 Bickel an LS, Stuttgart, 8.8.1920

233 LS an Bickel, 18.8.1920

234 LS an AHF 18.8.1920

235 AHF an LS, Gnadenberg, 26.8.1920

236 AHF an LS, Gnadenberg, 29.9.1920

237 AHF an LS, Gnadenberg, 28.12.1920

238 HK an LS, Marburg, 5.1.1921

239 LS an HK, 15.1.1921

240 HK an LS, Marburg, 14.7.1921; 6.8.1921

241 AHF an LS, Lichterfelde, 19.10.1921

242 LS an AHF 21.10.1921

243 AHF an LS, Lichterfelde, 28.11.1921

244 HK an LS, Sabang, 10.11.1921

245 LS an AHF, 30.11.1921

246 LS an HK, 14.12.1921

247 AHF an LS, Gnadenberg, 14.2.1922 Hettasch an AHF, Herrnhut, 13.2.1922

248 LS an AHF, 17.2.1922

249 LS an AHF, 27.2.1922 AHF an LS, Gnadenberg, 6.3.1922

250 AHF an LS, Gnadenberg, 6.5.1922

251 LS an AHF, 8.5.1922

252 AHF an LS, Gnadenberg, 10.5.1922 Raquette an AHF, Stockholm, 22.4.1922

253 LS an AHF, 16.5.1922

254 AHF an LS, Berlin, 27.5.1922

255 LS an AHF, 30.5.1922

256 HK an LS, Garoet, 10.6.1922

257 AHF an LS, Gnadenberg, 10.7.1922 LS an AHF, 17.7.1922

258 LS an HK, 18.6.1922

259 AHF an LS, Gnadenberg, 19.7.1922

260 HK an LS, Plastichow, 8.11.1922

261 LS an NK, 24.11.1922

262 Peter an LS, Poo, 5.2.1923

263 LS an Peter, 14.3.1923

264 HK an LS, Stralsund, 21.4.1923 (mit Erklärung)

265 Peter an LS, Poo, 25.4.1923

266 LS an HK, 25.4.1923

267 LS Korrespondenznotiz

268 HK an LS, Stralsund, 14.5.1923

269 LS an HK, 16.5.1923

270 s. 272.

271 LS an Trinkler, 17.6.1923

272 N. Söderblom an LS, Upsala, 17.7.1923 Beil.: 27.6.1923 von Lundahl

273 HK an LS, Stralsund, 22.7.1923

274 LS an J. Richter, 23.7.1923

275 LS an Söderblom, 28.7.1923

276 LS an HK, 28.7.1923

277 LS an Söderblom, 28.7.1923

278 Richter an LS: Peking 3.4.1923; Stockholm, 28.6.1923, Peking 11.4.1923

279 LS an Richter, 23.8.1923

280 AHF an LS, Berlin, 19.2.1924 AHF an Notgemeinschaft, 18.2.1924

281 LS an AHF, 20.2.1924

282 LS an Lüders, 18.3.1925

283 HK an LS, Amoy, 25.3.1925

284 LS an HK, 23.4.1925

285 LS an Becker, 23.4.1925

286 HK an LS, Cebu, 31.8.1925

287 LS an HK, 21.10.1925 (mit Erklärung)

287a HK an LS, Cebu, 9.11.1925

288 LS an Peter, 11.3.1927

289 Peter an LS, Kleinwelka, 14.3.1927

290 LS an Peter, 16.3.1927

291 LS an Lüders, 16.3.1927

292 Peter an LS, Kleinwelka, 24.3.1927

293 LS an Peter, 28.3.1927

294 Lüders an LS, Charlottenburg, 16.4.1927

295 LS an Lüders, 13.4.1927

296 LS an Notgemeinschaft, 13.4.1927

297 HK an LS, Cebu, 3.6.1927

298 LS an HK, 12.7.1927

299 AHF an LS, Berlin 6.2.1928

300 LS an AHF, 9.2.1928

301 LS an Schmidt-Ott, 9.2.1928

302 AHF an LS, Berlin, 10.2.1928

303 LS an AHF, 15.2.1928

304 Schmidt-Ott an LS, 24.2.1928

305 LS an Schmidt-Ott, 25.2.1928

306 LS an AHF, 27.2.1928

307 AHF an LS, Steglitz, 1.3.1928

308 LS an AHF, 2.3.1928

309 Liste

310 Aufstellung von Zahlungen

311 Abschriften von Nr. 301, 304, 305.

312 LS an AHF, 30.3.1928

313 AHF an LS; Steglitz, 1.4.1928

314 AHF an LS, Steglitz, 16.5.1928

315 AHF an LS, Steglitz, 29.5.1928

316 LS an AHF, 31.5.1928

317 AHF an LS, Steglitz, 15.6.1928

318 LS an AHF, 19.6.1028

319 AHF an LS, Steglitz, 21.6.1928

320 AHF an LS, Steglitz, 3.7.1928

321 LS an AHF, 5.7.1928

322 AHF an LS, Steglitz, 10.7.1928

323 LS/AHF 5.7.1928

324 AHF an LS, Steglitz, 10.7.1928

325 LS an AHF, 9.7.1928

326 LS an AHF, 12.7.1928

327 Bestätigung der Überweisung 11.7.1928

328 AHF an LS, Steglitz 16.7.1928

329 LS an AHF, 25.7.1928

330 AHF an LS, Steglitz, 27.8.1928

331 LS an AHF, 30.7.1928

332 LS an Spedition, 31.7.1928

333 AHF an LS, Steglitz, 1.8.1928

334 AHF an LS, Gnadenberg, 4.8.1928

335 LS an AHF, 6.8.1928

336 HK an LS, Cebu, 10.7.1928

337 LS an HK, 6.8.1928

338 AHF an LS, Gnadenberg, 11.8.1928

339 LS an AHF, 15.8.1928 AHF an LS, Gnadenberg, 17.8.1928

340 LS an AHF, 16.11.1928

341 AHF, Sonderdruck

342 AHF an LS, Steglitz, 23.1.1929 LS an AHF, 25.1.1929

343 AHF an LS, Steglitz, 26.1.1929

344 LS an AHF, 30.1.1929

345 AHF an LS, Steglitz, 31.1.1929

346 AHF, Bestätigung, 6.2.1929

347 LS, Bestätigung, 6.2.1929

348 AHF an LS, Berlin, 7.2.1929

349 Zahlungsanweisung LS, 9.2.1929

350 A. L. Krober an LS, 2.1.1929

351 LS an Kroeber, 21.1.1929

352 Ibscher an LS, Berlin 12.2.1929

353 LS an Ibscher, 14.2.1929

354 HK an LS, Los Angeles, 24.12.1928

355 AHF an LS, Steglitz, Okt.1929

356 LS an AHF, 20.10.1929

357 HK an LS, Los Angeles, 18.8.1929

358 LS an HK, 21.10.1929

359 AHF an LS, Steglitz, 28.10.1929

360 LS an AHF, 29.10.1929

361 AHF an LS, Steglitz, 27.1.1930

362 Stubenböck an AHF, 31.1.1930

363 HK an LS, Los Angeles, 6.8.1930

364 LS an HK, 26.8.1930

365 HK an LS, 3.12.1930

Anhang

207 HK: Lebenslauf, 20.2.1920 Beilage: Mein Studiengang

Beilage: Zweck dieser Angaben, 22.2.1920 Verzeichnis der Sammlung AHF – Berlin

Editorische Vorbemerkung

Die Nummer der Briefe ist vom Museum jeweils mit Rotstift auf den (Original)Briefen vermerkt. Sie dient hier wie auch in den beiden Archivordnern als laufende Identifikationsnummer.

„Notiz Museum“ (in 10p gesetzt) ist im Original stets, außer wenn besonders vermerkt, mit Bleistift geschrieben.

Die Texte der Briefe sind im Wesentlichen unverändert wiedergegeben; allerdings ist das Layout vereinheitlicht worden und offenbare Schreibfehler und Irrtümer sind stillschweigend berichtigt worden.

Die Anmerkungen (Fußnoten) stammen zumeist vom Herausgeber; aber technische Bemerkungen (wie etwa „Randnotiz: ...“ usw.) vom Transkriptor.

Der Übersichtlichkeit wegen wurden Personennamen jeweils beim ersten Auftreten in Kapitälchen gesetzt; Buchtitel sind kursiv gegeben.

Die Schreibgewohnheit, Doppelkonsonanten durch Überstrich wiederzugeben, ist nicht reproduziert worden.

Verschiedentlich verwendete doppelte Binde- bzw. Trennstriche (=) sind durch einfache Striche wiedergegeben.

Bei längeren Schreiben ist der Seitenwechsel durch Folio-Angabe in eckigen Klammern markiert.

[Die folgende Übersicht von Zahlungen ist dem Briefwechsel zur schnelleren Information vorgeheftet, da sich im Laufe der Zeit immer wieder Fragen dazu ergaben.]

An Herren Körber & Francke gezahlt, bzw. angewiesen:

24. I. 14

Reiseentschädigung (Realetat) Kör.

M 50.-

12. V. 14

Vorschuß f. Sammlungen Kör[ber] angewiesen aus Schenkungsfond (Adresse: Marburg, Weißenburgstr. 12).

1500.-

23. VI. 14

Dr. Francke: Svenska Missionsförbundet Stockholm zur Auszahlung an Francke angewiesen aus Schenkungsfond zur Aufbringung von Sammlungen

1500.-

23. III. 15

Für Dr. Francke & Körber in Ahmed.

M 1500.-

(s. Buchst. b/o) (an Svenska Missionsförbundet Exped. // durch die Vermittlg Dr. Hume American Mission // Ahmednagar zur Auszahlung an die Herren Fr. & K.)

21. IX. 15

Für Dr. Francke in Ahmednagar (angew. aus Schenkungsfond nach Herrnhut i. Sachsen an die Adresse der Missions-Direktion der Evang. Brüder-Unität). vgl. Buchstabe c/h.

250 M

Nr. 1: Liste von Sammlungsgegenständen, vermutl. COOK35 etc.

Nr. 2: Brief A. H. Francke an L. Scherman

[Notiz Museum:] beantw. 13 / 7

Niesky, 9 / VII. 12.

Ober-Lausitz.

Sehr geehrter Herr Professor,

Wie ich aus einer Karte von Herrn Prof. HILLEBRANDT36, Breslau, ersehe, würden Sie gern mit mir in Beziehungen treten. Dazu bin ich gern bereit, u. werde es mir sehr schätzen. Wie ich höre, sind Sie eben zurück aus Hinterindien, u. zwar haben Sie große und wertvolle Sammlungen heimgebracht. Nach Hinterindien wäre [1r] ich längst einmal gern gegangen, denn dieses Land hat einen besonders märchenhaften Reiz. Vom tibetischen Standpunkt aus interessierte es mich im besonderen als die Heimat der Mon-Khmer-Völker, welche die Brücke von Asien nach Austronesien schlagen. Haben wir doch grade in unseren westtibetischen Gebietsteilen viele Volkssplitter, die den Sprachen nach auf die Mon-Khmer-völker weisen. Wer weiß, ob die Mon-stämme im östlichen Tibet etwas anderes sind, als Reste von Mon-Khmer-[2v]völkern.

Mit herzlichem Gruß u. aufrichtigem Glückwunsch zur

erfolgreichen Expedition verbleibe

ich Ihr ganz ergebener

A. H. FRANCKE

Nr. 3: Brief A. H. Francke an L. Scherman

Adresse bis 1. August:

Niesky, 16/ VII. 12.

Pfarrhaus, Hausdorf

Ober Lausitz.

bei Neurode, Schlesien.

[Notiz Museum:] beantw. 24 / 7/ 12

Hochgeehrter Herr Professor!

Herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 13. VII, welchen ich gestern erhielt. Es war mir wohltuend, zu hören, daß Ihnen von seiten meiner Berufsgenossen, der Missionare, auf Ihrer Expedition willkommene Hülfe geleistet worden ist. Ich habe bisher mit ethnographischen Sammlungen nicht viel zu tun gehabt, obgleich mir bei meiner Expedi-[1r] tion 1909 zugemutet wurde, mich auch in solcher Weise zu betätigen. Was ich von dieser Expedition zurückbrachte, war nur in zufälliger Weise zusammengekommen. Ich würde aber auch sehr gern einmal in diese Sache eingeführt werden u. glaube, mich Ihnen von Ostern 1913 an zur Verfügung stellen zu dürfen. Ich habe jetzt die Hauptarbeiten über meine Expedition zu Ende gebracht (Der erste Band befindet sich im Druck; der zweite ist im Ms. fertig) u. bin damit beschäftigt, einen Katalog der von Dr. STEIN37 aus Chinesisch Turkestan [2v] gebrachten 2000 – 3000 alttibetischen Dokumente auszufertigen. Dieser Katalog, an dem ich übrigens schon seit 1910 arbeite, soll bis Ostern 1913 im Ms. fertig vorliegen. Außer dieser Arbeit habe ich für die Mission (Brit. & Ausländische Bibelgesellschaft) an der tibetischen Bibel zu arbeiten. Die Bibelgesellschaft erwartet, daß ich jedes 4te oder 5te Jahr unter den Tibetern verbringe. Ich kann dann draußen tun, was ich will: in der Archäologie oder Ethnographie arbeiten. Fürs Hinausgehen war zunächst das Jahr 1914 ins Auge gefaßt worden. Doch kann ebenso wohl das vorhergehende, wie das folgende [2r] Jahr in betracht kommen. Darüber läßt sich noch reden.

Dies ist alles, was ich über meine gegenwärtige Lage sagen kann. Ich kann Sie aber versichern, daß ich es mir sehr schätzen würde, wenn ich bei Ihnen noch einmal in die Schule gehen dürfte.

Mit herzlichen Grüßen

verbleibe ich Ihr ganz ergebener

A. H. FRANCKE.

Nr. 4: Brief Francke an Scherman

Adr. Niesky,

Hausdorf, 27/ VII. 12.

Ober Lausitz

bei Neurode,

[Notiz Museum:] beantr. 29/ 7 Abschr. anbei

Hochgeehrter Herr Professor!

Herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 24. VII., der mich etwas ernüchterte. Ich hatte mir, allerdings wohl ohne Grund, eingebildet, dass mein Verhältnis zu Ihrem Museum ähnlich werden sollte meinem bisherigen Verhältnis zur archäologischen Abteilung der indischen Regierung. In letzterer Eigenschaft war ich volles [1r] Mitglied der betreffenden Behörde, welche mich ebenso wie meine ständigen Collegen bezahlte u. behandelte. Dafür gehörten ihr meine Dienste ganz u. gar, u. es wäre mir als Deputiertem dieser Behörde unmöglich gewesen, nebenbei für ein deutsches Museum zu sammeln. Meine Deputiertenstelle kommt nun allerdings nächste Ostern zum Abschluß; doch kann ich, wie Mr. MARSHALL38 mir vorschlägt, wieder neu eintreten, wenn ich wieder nach Indien zurückkehre. Es würde mir selbstverständlich erscheinen, in [2v] der alten englischen Stellung zu arbeiten, wenn nicht von deutscher Seite der gleiche Gehalt geboten wird. Wenn ich Ihren Brief recht verstehe, soll ich bei Ihnen eine ähnliche Stellung einnehmen, wie beim Leipziger Museum für Völkerkunde, welches mich ungefragt zu seinem Bevollmächtigten ernannte, u. erwartete, daß ich aus meiner Tasche große Sammlungen für Leipzig zusammenbrächte. Beim Verkauf einer einzigartigen Sammlung von Gandharaskulpturen wollten mir die Leipziger dann nicht einmal den Einkaufspreis [2r] geben. Natürlich konnte es dort nie zu etwas rechtem kommen. Sie brauchen mich auch nicht für geldsüchtig zu halten. Aber ich bin arm, u. muß dorthin gehen, wo ich meinen Unterhalt finde. Die Mission bezahlt mich auch nur dann wenn ich für sie arbeite. Betätige ich mich für einige Zeit auf anderem, etwa ethnographischen Gebiet (was ich zu melden habe), so stellt sie inzwischen ihre Zahlungen ein.

Nach München oder Süddeutschland zu kommen, habe ich leider keine Gelegenheit. Herzlich grüßt

Ihr ergebener

A. H. FRANCKE.

Nr. 5: Brief L. Scherman an A. H. Francke (Abschrift)

München 29 VII 12.

Sehr geehrter Herr Doktor!

Ihr eben eingetr. Brief überrascht u. betrübt mich. Ich hatte den materiellen Punkt bisher garnicht berührt, weil ich als sicher annahm, dass dessen Besprechung sich noch rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr nach dem Orient ermöglichen lassen und uns beiderseits ebenso wenig Schwierigkeiten bereiten würde, wie ich sie zu meiner Freude bisher mit irgendeinem der Herrn Missionare in Vorder- u. Hinterindien gehabt habe. Ihre bisherigen Zuschriften liessen mich nicht im entferntesten vermuten dass Sie dem britisch-indischen Department of archaeology gegenüber gewisse amtliche Pflichten hatten, die auch finanziell zum Ausdruck kamen. Es hätte mir ferngelegen, Ihnen irgendeine Sammlertätigkeit für unser Museum zuzumuten, die Ihren anderweitigen Verdienst schmälert, ohne Ihnen ein Aequivalent zu bieten, u. noch weniger verstehe ich, wie Sie aus m[einem] Brief e[ine] Absicht herauslesen, Sie in eine ähnliche Stellung zu München zu bringen, wie man sie Ihnen nach Ihren Darlegungen i[n] Leipzig aufgenötigt hat, damit Sie „aus Ihrer Tasche grosse Sammlungen zusammenbringen.“

Ich war u. bin ausserordentlich gern bereit, jeden von Ihnen über eine zu schaffende materielle Grundlage geäusserten Vorschlag zu erörtern.

[1r] Ist unser Institut auch nicht in der Lage fest angestellte Mitarbeiter im Ausland sich zu halten – u. darauf käme doch wohl ein Ersatz Ihrer Stellung bei Mr. MARSHALL