Ausgepackt! - Kathleen O'Reilly - E-Book

Ausgepackt! E-Book

KATHLEEN O'REILLY

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Beschreibung

Wer bin ich? Seit einem Unfall hat Chloe keine Erinnerung mehr. Aber Eric, ihr attraktiver Retter, ist immer bei ihr. Dabei sollte sie nicht mit ihm auf die Weihnachtsgala gehen und schon gar nicht in seinem Haus vor dem Kamin Sex haben! Denn sie trägt einen Ehering …

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Seitenzahl: 97

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IMPRESSUM

Ausgepackt! erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Ralf MarkmeierRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Jennifer GalkaGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

© 2012 by Kathleen Panov Originaltitel: „Baring It All“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY SEXY CHRISTMASBand 7 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg Übersetzung: Alina Lantelme

Umschlagsmotive: sakkmesterke/GettyImages, milkal/GettyImages

Veröffentlicht im ePub Format in 12/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733759957

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

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1. KAPITEL

Price Mansion, das prachtvolle viktorianische Haus, verwandelte sich direkt vor seinen Augen in eine schwelende Masse Schutt und Asche. Was für ein höllisches Weihnachtsgeschenk für Pine Crest, Virginia. Eric Marshall lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Krankenwagen, um es sich ein bisschen bequemer zu machen. Vermutlich würde es eine lange Nacht werden.

In dem alten Haus, der Touristenattraktion der Stadt, wohnte schon lange niemand mehr. Da die Angestellten des Museums schon lange Feierabend hatten, mussten die Rettungssanitäter nur noch die Feuerwehrleute beaufsichtigen, die in der Regel nicht besonders helle waren. Sie nahmen die Anzeichen einer Rauchvergiftung meistens erst wahr, wenn es zu spät war. Er beobachtete, wie der Chef der Löschgruppe sich im Erdgeschoss des Hauses aus dem Fenster lehnte und dort den Wasserschlauch in Position brachte.

Eric wollte fair sein. Man brauchte Mumm, um in ein brennendes Gebäude zu rennen und sein Leben zu riskieren. Um Menschen, Hunde, Katzen, Nagetiere, ramponierte Teddybären und die immer und allseits beliebten Weihnachtsgeschenke – die schlimmsten Übeltäter von allen – vor dem Feuer zu retten. Ja, man brauchte definitiv eine Menge Mut und nicht viel Köpfchen. Da einige seiner besten Freunde Feuerwehrleute waren, behielt er diese Meinung jedoch für sich.

Die Wassermassen trieben die Rauchwolken hinaus in die kalte Winternacht. Der zweite Stock des Hauses war bereits abgebrannt. Die Feuerwehrmänner waren damit beschäftigt, das Feuer im Erdgeschoss zu löschen, das jetzt noch zur Hälfte erhalten war. Er kannte das Haus, hatte als Kind darin gespielt. Zu sehen, wie ein Teil seiner Vergangenheit und auch ein Teil der Geschichte des Bundesstaates Virginia einfach verschwanden, war seltsam. Denn Price Mansion war das sagenhafte Eigenheim von Colin T. Price gewesen, des beliebtesten Gouverneurs Virginias.

Eine Horde Schaulustiger hatte sich bereits auf der Straße versammelt. Wyatt vom Herrenfriseursalon befand sich darunter, der einen schwarzen Parka über dem Flanellpyjama trug. Ebenso die Kellnerin von Mac’s Diner, deren Namen Eric immer vergaß, und Mrs Tidwell, die ihr halbes Leben lang Leiterin der Pine Crest Middle School gewesen war. Heute war jeder am späten Abend hierhergekommen, um sich das Drama anzusehen – sogar der Weihnachtsmann.

„Hast du Marshmallows dabei?“, fragte Henry, Leutnant des Pine Crest Volunteer Ambulance Corps. Er war ein alter Haudegen mit Glatze. Der mit seinem Krankenwagen gewöhnlich im Stile eines Rennfahrers durch die Gegend raste.

„Zu viel Zucker bringt dich um“, belehrte Eric ihn. Denn als bundesstaatlich zertifizierter Rettungsassistent, der am Unfallort umfassende medizinische Hilfe leistete, war er Fachmann in Sachen Gesundheit und sollte solche Dinge wissen. Außerdem machte es ihm Spaß, Henry das Leben ein bisschen schwer zu machen.

Der ältere Mann rieb sich nachdenklich das Kinn mit den grauen Bartstoppeln. „Wenn man erst einmal in meinem Alter ist, spielt das keine Rolle mehr. Ohne ein Laster oder zwei ist das Leben nicht lebenswert. Von den Zigarren kann ich nicht die Finger lassen. Aber den Zucker kann ich aufgeben. Der Trick ist, einen Ersatz dafür zu finden.“

Henry hielt inne und fuhr dann nach einem Moment fort. „He, wie wäre es mit einer Pizza, wenn wir hier fertig sind? Ich wette, dass du Alyssa dazu überreden kannst, die Pizzeria noch mal zu öffnen und uns einen Stapel köstlich duftender, göttlicher Hefefladen zu backen, die uns die Arterien verstopfen. Mit extra viel Käse, Champignons und gedünsteten Zwiebeln.“

Alyssa, die Besitzerin von Cicero’s Pizza Pies, hatte Eric einen Sommer lang viel mehr als nur Pizzas geliefert. Auf diese Beziehung oder vielmehr Affäre war er nicht besonders stolz. Aber sie bereitete ihm auch definitiv keine schlaflosen Nächte. Tatsächlich waren seine Blutdruckwerte und sein Cholesterinspiegel optimal und sein Ruhepuls mit sechzig Schlägen pro Minute konstant. Ganz egal, welcher Notfall oder welche Krise vorlag – er war perfekt darauf eingestellt, kühl und unbeteiligt zu bleiben. Das gehörte zur genetischen Grundausstattung der Familie Marshall.

Als er mitten in dem Chaos das Schnurren des Zweizylinderturboladers eines Mercedes’ hörte, schnellte jedoch sein Blutdruck in die Höhe. „Warte kurz hier“, sagte er zu Henry.

„Ich mag Familientreffen. Umarme deinen Dad von mir, machst du das?“

Eric funkelte ihn an. „Du kannst mich mal.“ Dann fiel sein Blick auf den Weihnachtsmann in der Menschenansammlung, und er fragte sich, wessen Weihnachtsfeier wohl früh zu Ende gegangen war.

Im Lauf der Jahre hatte der Rettungsdienst unzählige Männer zum Krankenhaus transportiert, deren Job es war, in Einkaufszentren und auf Veranstaltungen den Weihnachtsmann zu spielen. Meist bewegten sich diese Weihnachtsmänner auf einem schmalen Grat zwischen „Ho, ho, ho“ und medikamentös zu behandelnder mentaler und psychischer Instabilität. Seiner Meinung nach war so ein Santa Claus ein zu erwartender medizinischer Notfall. Daher schien es unverantwortlich zu sein, die drohende Katastrophe direkt vor ihm zu ignorieren.

Außerdem liebte er es, seinen Dad wütend zu machen. Also ging er zu dem Weihnachtsmann, dessen Augen im Schein der Flammen irgendwie seltsam zu flackern schienen, und hüstelte höflich. Doch die Aufmerksamkeit des Mannes galt ausschließlich dem Haus. „Den Brand zu löschen, kann noch Stunden dauern“, sagte Eric zu ihm. „Sie sollten nach Hause gehen.“

„Ich gehe dorthin, wo ich gebraucht werde. Genau wie Sie.“

Erics Lachen hörte sich eher wie ein Röcheln an. Denn der Rauch war Gift für die Lunge, die Atemwege und die Stimmbänder. „Ich glaube, der Weihnachtspunsch hat Ihnen den Kopf vernebelt.“

„Sie läuft vor dem Mann weg, den sie liebt.“ Der Weihnachtsmann drehte sich ihm jetzt zu. „Sie müssen ihr helfen.“

Bestürzt über den Unsinn, musterte Eric die Pupillen des Mannes. Gab es Anzeichen eines Schlaganfalls oder Betäubungsmittelkonsums? „Wie fühlen Sie sich?“

Der Weihnachtsmann antwortete ihm mit einem geduldigen Lächeln, das er sonst für ungezogene Kinder reserviert hatte. „Sie müssen ihr helfen. Sie braucht Sie.“

Sie? Wer ist sie? Santa Claus erzählte heute extrem verrücktes Zeug. Allem Anschein nach war der Mann in einer passablen körperlichen Verfassung. Mit Ausnahme des dicken Bauches und seines Übergewichts, das sich für sein Herz als tödlich erweisen könnte. Eric nickte und lächelte ihn geduldig und von oben herab an – wie immer, wenn er es mit Patienten zu tun hatte, die nicht ganz bei sich waren. „Von wem reden wir?“

„Von ihr.“ Er deutete mit dem Kopf auf die rauchenden Trümmer. Das Foyer und die Halle im Erdgeschoss des vornehmen Hauses hatte die Feuerwehr vor den Flammen retten können. Aber dort, wo früher die hintere Hälfte des Hauses gestanden hatte, gab es einen Wintergarten. Die Gläser der Fenster waren herausgebrochen. Der Weihnachtsbaum aus Plastik war zu einem Klumpen geschmolzen. Auf dem Rasen standen vier antike Chippendale-Stühle. Aber unter all den Wrackteilen gab es keine „Sie“. Als zuerst am Brandort eingetroffene Rettungskräfte wüssten das die Sanitäter.

In diesem Moment piepte sein Funkgerät, und Eric hörte die Rufe, dass eine Überlebende entdeckt worden war. Er vergaß den Weihnachtsmann, seinen Vater und seinen üblichen Widerwillen gegen den ganzen Festtagsschnickschnack und raste einsatzbereit zum Krankenwagen.

Nachdem sie die Frau auf der Trage in den Wagen geladen hatten, setzte sich Henry hinter das Steuer und fuhr los. Eric kontrollierte die Atmung, den Puls und die Atemwege der Patientin. Die Werte waren nicht so schlecht in Anbetracht der Tatsache, dass sie dem Rauch lange Zeit ausgesetzt gewesen war. Die Atmung war flach. Aber um den Mund befanden sich keine Brandspuren. Als Sofortmaßnahme legte er ihr die Sauerstoffmaske an.

Der Weihnachtsmann hatte recht gehabt. Es gab eine „Sie“. Er schätzte die Frau auf Ende zwanzig. Sie war bewusstlos und hatte eine schlimme Platzwunde auf dem Hinterkopf, der fast weiß von dem daran klebenden Mauerputz war. Eine Menge Mörtel, der ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Während der reine Sauerstoff in ihre Lungen gepumpt wurde, maß er den Kohlendioxidgehalt in ihrem Blut. Erleichtert stellte er fest, dass die rote LED-Anzeige fast im normalen Bereich aufleuchtete.

Eric beobachtete, dass ihr kalkweißes Gesicht allmählich wieder etwas Farbe annahm – das erste Anzeichen dafür, dass sie sich erholte. Er war sicher, dass die Patientin nicht in Pine Crest zu Hause war. Denn er war mit allen Frauen in der Kleinstadt bekannt und hatte das eine oder andere Mal mit der einen oder anderen geschlafen.

Als sich ihre Atmung stabilisierte und sie allmählich wieder zu Bewusstsein kam, griff sie mit beiden Händen nach der Sauerstoffmaske. Er bemerkte den riesigen Ehering am Ringfinger ihrer linken Hand. Mit verheirateten Frauen ging er nicht ins Bett. Für ihn gab es Grenzen, die er nicht überschritt – im Gegensatz zu seinem Vater.

Sanft schob er ihre Hände wieder zur Seite und sah in ihre rot geränderten, blauen Augen, mit denen sie ihn nervös und voller Angst anstarrte. „Es ist alles in Ordnung. Sie sind in einem Krankenwagen. Wir bringen Sie ins Pine Crest General.“ Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und versuchte zu sprechen. „Sie müssen nichts sagen“, klärte er sie auf. „Das könnte wehtun. Der Rauch greift die Stimmbänder an.“

Wieder bewegte sie die Lippen. „Reden tut nicht weh.“

„Wie heißen Sie?“ Erneut kontrollierte Eric ihren Pulsschlag, der erhöht war. Jedoch nicht alarmierend.

Die Patientin öffnete den Mund, schloss ihn wieder. „Ich heiße … Ich heiße …“ Sie hielt inne. „Ich heiße …“

Er schüttelte den Kopf. „Reden Sie nicht. Ernsthaft. Das macht mir überhaupt nichts aus. Ich bin kein geschwätziger Typ.“

„Ich heiße …“ Sie schloss die Augen und runzelte die Stirn.

„Haben Sie Schmerzen?“

Die Frau nickte.

„Ihr Kopf?“

Wieder nickte sie.

Eric strich ihr die staubigen Haare aus dem Gesicht und untersuchte ihren Hinterkopf. Der Mörtel hatte wie ein Verband gewirkt. Geronnenes Blut klebte an ihrem Kopf. Das war modisch nicht gerade der letzte Schrei, hatte die Wunde jedoch gut verschlossen. Er sah die Angst in ihren Augen. Ihre Pupillen waren geweitet. Sie suchte seinen Blick, als wenn sie seine Stärke brauchte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Nicht nur wegen des Schmerzes, nahm er an, sondern auch aus Angst. Er wünschte, er könnte ihr beides nehmen – was nicht seiner sonst so unbeteiligten und effizienten Herangehensweise entsprach, auf die er stolz war.

Allerdings musste er sich deshalb nicht zu viele Gedanken machen. Denn wenn sie die Patientin ins Krankenhaus eingeliefert hatten, war sein Job erledigt. Das war das Angenehme am Rettungsdienst. Laut Protokoll beschränkte sich der Normalbetrieb auf die medizinische Erstversorgung und den Transport. Wenn die Frau erst einmal in der Klinik behandelt würde, sähe er sie nie wieder. Das war kein Problem. Denn sie gehört einem anderen Mann, rief er sich in Erinnerung.