Austern in der Bretagne oder Kommunikation, ein Maskenspiel - Peter Wimmer - E-Book

Austern in der Bretagne oder Kommunikation, ein Maskenspiel E-Book

Peter Wimmer

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Beschreibung

Die Handlung spielt in einem Künstlerlokal mit besonderem Ambiente. Es gibt keine Tische, keine Stühle. Die Hauptakteure, drei Künstler, sitzen auf Leitern, wie auf Hühnerleitern und kommunizieren nach Künstlerart. Sie tragen Hahnenmasken. Wie beim Mensch-ärgere-dich-nicht kämpft jeder gegen jeden. Die Hähne rücken auf ihren Leitern, je nach Gemütszustand, hinauf und hinab. Die Sitzhöhe veranschaulicht die jeweilige Verlierer- oder Gewinnersituation. Es gibt keine Gewinner und keine Verlierer. Es ist wie im wirklichen Leben. Mal ist der eine oben, mal der andere. Begleitet und dekoriert wird der Hahnenkampf von einer hübschen Dame. Sie bedient in diesem Lokal. Auch um sie ranken sich die Aktionen der kommunizierenden Herren. Das Spiel endet in einem Inferno. (...) FRIEDER: (zeigt nach vorn, schreit) Achtung! Ein Luftloch! MIKE: Ein großes. Ziehen Sie hoch, Mann! Sylvia klammert sich an Mike. Der umklammert Sylvia. Guido reißt den gedachten Steuerknüppel nach hinten. Die gedachte Maschine geht steil nach oben. FRIEDER: (brüllt) Das ging aber gerade noch mal gut. Du musst besser aufpassen!! Du (...) (an Mike gewendet) Von wegen Pilot. Ich glaube, der hat noch nie am Steuerknüppel eines Flugzeugs gesessen. Das ist ein Spinner. Ich bin froh wenn wir heil runterkommen. SYLVIA: (zeigt aufgeregt nach vorn und schreit) Da, wieder eins! Ein ganz großes!! Guido hängt am gedachten Steuerknüppel, hüpft stark auf und ab. GUIDO: Zu spät!! Alle hüpfen und klammern sich fest. MIKE: (brüllt) Was ist los mit Ihnen? Warum reagieren Sie so schlecht? Sind Sie betrunken, Mann? (...) GUIDO: Hören Sie! Mit dem Motor ist etwas nicht in Ordnung! Haben wir überhaupt genug Treibstoff?! MIKE: Das weiß ich doch nicht! Sie sind der Pilot!! GUIDO: Das ist doch ihre verdammte Maschine! Sie Atriumheini! Sie war doch wohl aufgetankt, oder?! FRIEDER: Wir müssen runter! Wo ist der nächste Flugplatz?! Wer hat das Funkgerät?! (...) SYLVIA: Ich möchte nicht sterben! Ich bin noch so jung! ...

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PETER WIMMER

Austern in der Bretagne

oder Kommunikation, ein Maskenspiel

Ein sehr lebhaftes abendfüllendes Theaterstück

für vier Darsteller

Spielzeit ca. 90 Minuten

Aufführungsrechte mit dem Autor absprechen

Die Rechte liegen beim Autor und Verlag

Wimmer Visuelle Kommunikation

Am Lichterkopf 25

D-56112 Lahnstein

Telefon 02621/62625

[email protected]

www.wimmer-kommunikation.de

Ich schreibe Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen, Theaterstücke und Besonderheiten die sich nur schwer zuordnen lassen. Eine Zusammenfassung bieten die E-Books „Peter Wimmer, Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen“ und „Peter Wimmer, Theaterstücke für einen bis vier Darsteller.“

Unter dem Reihentitel “Kulturreisen individuell” erstelle ich filmische Reisedokumentationen. Dabei folge ich mit meiner Kamera den Spuren der Menschheitsgeschichte, so wie ich sie in den besuchten Reiseländern antreffe. Ich dokumentiere herausragende Kulturstätten und Landschaften, einfühlsam, sachlich, informativ.

“Schönheit, Anmut und große Architektur im alten Ägypten” das ist der Reihentitel einer 14-teiligen filmischen Dokumentation über das reiche Erbe der pharaonischen Kultur am Nil. Schauplätze sind die großen Pyramiden, Göttertempel, Totentempel, Museen und prächtig ausgestatteten Gräber in Kairo, Giseh, Sakkara, Medum, Tel el Amarna, Abydos, Dendera, Luxor, Edfu, Kom Ombo, Assuan, Philae und Abu Simbel. Die DVD „ÄGYPTEN – Highlights der pharaonischen Kultur“ vermittelt einen Eindruck dessen was die großen Schauplätze und Museen entlang des blauen Nils dem kulturinteressierten Reisenden bieten.

Die DVD „Highlights der Megalithkultur in Westeuropa“ zeigt kulturhistorisch bedeutende Monumente unserer Vorfahren, Kultstätten und Museen in der Bretagne, auf Malta, Gozo und Korsika, in England, Irland, Schottland, auf den Hebriden und auf den Orkneyinseln.

Austern in der Bretagne

oder Kommunikation, ein Maskenspiel

Die Handlung spielt in einem Künstlerlokal mit besonderem Ambiente. Es gibt keine Tische, keine Stühle. Die Hauptakteure, drei Künstler, sitzen auf Leitern, wie auf Hühnerleitern und kommunizieren nach Künstlerart. Sie tragen Hahnenmasken. Wie beim Mensch-ärgere-dich-nicht kämpft jeder gegen jeden. Die Hähne rücken auf ihren Leitern, je nach Gemütszustand, hinauf und hinab. Die Sitzhöhe veranschaulicht die jeweilige Verlierer- oder Gewinnersituation.

Begleitet und dekoriert wird der Hahnenkampf von einer hübschen Dame. Sie bedient in diesem Lokal. Auch um sie ranken sich die Aktionen der kommunizierenden Herren. Das Spiel endet in einem Inferno.

Es geht in diesem Stück um das Gegenteil von Kommunikation. Es geht um dominantes Verhalten, um Unterwürfigkeit, um Anpassung und Taktieren. Es ist der Hahnenkampf unter Männern, der sich überall abspielt wo Männer einander begegnen.

Nichts ist wirklich in diesem Stück. Alles ist Fassade, Schminke, Einbildung, Show. Vieles ist durchsichtig, nur imaginär vorhanden. Es gibt keine Gewinner und keine Verlierer. Es ist wie im wirklichen Leben. Mal ist der eine oben, mal der andere. Die dargestellten Personen in diesem Stück sind wie du und ich. Oder nicht?

Vorschlag für den Bühnenaufbau

Gedachte Glas-Eingangstür mit gedachtem Sicherungsrollo

Gedachte Fenster mit gedachter Markise

Bar mit Flaschen, Gläsern und Telefon

bunte Würfel, Kantenlänge ca. 50 cm

Garderobenständer

Spiegel, ca. 2,50 Meter hoch (Alufolie)

Rückwand, grau, ca. 2,50 Meter hoch

Schwarze Leitern mit je 8 breiten Stufen, schräg an der Rückwand befestigt.

Über gedachter Eingangstür und gedachten Fenstern ein Transparent:

KÜNSTLERTREFF

Personen:

SYLVIA

MIKE

FRIEDER

GUIDO

Vorschlag, Musik:

Zu Beginn, in der Pause und gegen Ende französische Musik als Persiflage, z.B. ”Frankreich, Frankreich... olala, olala...”

Mit den Theaterbesuchern tritt eine hübsche Dame in den Zuschauerraum. Saloppe Frisur, ein modischer, die gute Figur betonender Mantel, Handtasche über der Schulter, Zeitschrift in der Hand. Sie stand mit den Theatergästen draußen und wartete auf Einlass. Sie geht auf die Bühne. Sie tritt, während die Zuschauer ihre Plätze einnehmen, vor die gedachte Eingangstür, sucht nach dem Schlüsselbund in der Tasche, findet ihn, geht in die Hocke, versucht das Schloss des gedachten Sicherungsrollos aufzuschließen. Sie wechselt mehrmals den Schlüssel, murmelt, schimpft.

SYLVIA: Blödes Schloss. Gestern hat’s doch noch funktioniert. So etwas Dummes. Woran liegt das nur?

Schließlich funktioniert es. Sie bewegt den gedachten Rollo ein Stück nach oben, hat aber dann Probleme. Sie zieht, stemmt, stöhnt, bekommt ihn nicht weiter hoch. Sie schaut sich hilfesuchend im Zuschauerraum um, versucht es noch einmal, ohne Erfolg. Sie wendet sich an die Zuschauer.

SYLVIA: Kann mir mal jemand helfen? Ich bekomme das blöde Ding nicht hoch.

Wenn niemand reagiert, spricht sie einen Herrn an, der in der ersten Reihe sitzt

SYLVIA: Bitte, würden Sie vielleicht so lieb sein. Ich bekomme das blöde Ding nicht hoch. Bitte!

Sie macht das sehr lieb, aber eindringlich. Der Herr kommt auf die Bühne.

SYLVIA: Ein blöder Rollo ist das. Ich glaube, er klemmt.

Sie versucht es noch mehrmals ohne Erfolg, lässt dann den Herrn ran. Wenn er es schafft, ok. Wenn nicht, hilft sie mit. Es gelingt. Der gedachte Rollo wird hochgeschoben. Ein ganz dickes, liebevolles:

SYLVIA: Danke.

Ein flüchtiges Küsschen auf die den Zuschauern zugewendete Wange des Herrn. Der Lippenstift hinterlässt Spuren. Der Herr geht zu seinem Platz zurück. Sie sucht den passenden Schlüssel für das gedachte Türschloss, versucht es mit mehreren. Wieder hilfesuchender Blick ins Publikum.

SYLVIA: Ich bekomme das Schloss nicht auf. So etwas Dummes. Mein Gott, ist mir das peinlich.

Sie versucht es noch einige Male mit mehreren Schlüsseln, ohne Erfolg. Sie wendet sich wieder an den Herrn im Publikum.

SYLVIA: Würden Sie vielleicht noch einmal so lieb sein? Bitte. Das ist mir sehr unangenehm. Wirklich.

Der Herr kommt, erhält den Schlüsselbund.

SYLVIA: Einer passt. Ich bin ganz sicher. Das ginggestern noch ganz leicht.

Der Herr hat keine Probleme. Die Tür ist offen.

SYLVIA: Sie sind ein Schatz.

Sie umarmt ihn. Nimmt seine Hände, betrachtet sie bewundernd, liebkost sie mit ihrer Wange, betrachtet sie wieder.

SYLVIA: Sie haben goldene Hände. Wissen Sie das? Was die alles können.

Küsschen. Ein tiefer Seufzer.

SYLVIA:Vielleicht sehen wir uns nachher noch. Haben Sie Zeit? Ja? Schön. Tschüss. Bis dann.

Sie trippelt hinein, wirft Tasche und Zeitung auf die Theke der Bar, trippelt zum Spiegel an der Rückwand, schaut flüchtig hinein, korrigiert etwas an den Augenlidern, zieht den Mantel aus, hängt ihn an den Kleiderständer. Sie trägt einen Mini und ein luftiges Oberteil.

Sie schaut nochmals kurz in den Spiegel, zupft am Mini, trippelt zur Bar, nimmt den Lippenstift aus der Tasche, trippelt zurück, zieht die Lippen nach, trippelt zur gedachten Eingangstür, wirft dabei den Lippenstift auf die Bar. Draußen vor dem ersten gedachten Fenster greift sie zur gedachten Kurbel der gedachten Markise. Sie kurbelt die gedachte Markise heraus. Dann die vor dem zweiten gedachten Fenster. Jedoch - die klemmt. Sie versucht es mehrmals. Zwischendurch einige hilfesuchende Blicke zu dem Herrn im Publikum. Bevor der jedoch heraufgekommen ist - ein Ruck und sie hat es geschafft.

Sie schaut nach oben, so als wäre da etwas nicht in Ordnung, an der gedachten Markise. Sie reckt sich, kommt nicht dran, springt mehrmals. Wieder scheuer Blick ins Publikum zu dem hilfsbereiten Herrn.

SYLVIA: Oh bitte, wären sie vielleicht noch einmal so lieb? Bitte.

Der Herr kommt. Sie strahlt, trippelt ihm entgegen. Küsschen. Sie nimmt seine Hände bewundernd.

SYLVIA: Sind das Hände. Würden Sie mal?

Sie zeigt ihm, wie er die Hände verschränken soll, damit sie ihr als Leiter dienen. Dann zieht sie die Schuhe aus, versucht mit dem rechten Fuß hineinzusteigen. Kommt nicht hoch, dreht und zieht am Mini, versucht es mehrmals, bis sie es schafft. Sie hält sich sehr linkisch am Kopf des Herrn fest, bringt ihm dabei dieHaare durcheinander. Sie werkelt an der gedachten Markise, bis sie zufrieden ist, steigt ab, umarmt den Herrn stürmisch. Mehrere Küsschen. Sie ordnet seine Haare, haucht ein:

SYLVIA: Bis nachher.

Sie schaut ihn verliebt an, wirft ihm Kusshände zu, zieht die Schuhe an, trippelt nach drinnen, nimmt einen Lappen, wischt, sich tief nach vorn beugend, an den Würfeln. Sie putzt den Spiegel, haucht dabei mehrmals auf die Spiegelfläche, reckt und streckt sich

Derweil kommt ein verspäteter Besucher in den Zuschauerraum, ein eleganter Herr. Er hat den offenen grauen Mantel lose über den Schultern hängen, den Kragen hochgeschlagen. Er trägt eine helle Cordhose, ein grün kariertes Sakko, ein hellblaues Hemd und eine grün karierte Fliege. Auf den Haaren sitzt eine große Sonnenbrille, von den Bügeln seitlich am Kopf gehalten.